BÄRN! Magazin 2/21

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LEBENSART | SCHÖNES AUS BERNER GUMMIBOOTEN

Schönes aus Berner Gummibooten Es war ein heisser Sommertag in Bern, Hunderte von Aare­­ bööt­ler*innen wasserten beim Marzili aus. Gegen Abend kehrte Stille ein und was zurückblieb, waren Dutzende aus­ rangierte Gummi­boote, die achtlos liegengelassen auf ihre Entsorgung warteten. Eine Verschwendung, die drei junge Berner Menschen zum Nachdenken brachte, was schliess­lich zu einer Idee und zu äusserst ansehnlichen Resultaten führte. Text Michèle Freiburghaus, Fotos zvg Gummiboote enthalten PVC, was schädlich für die Umwelt ist. Jedes Jahr landeten in Bern Hunderte davon im Müll. Bis der Gra­ fiker Onaquel Herbas, der Student Gustavo Acho und die Archä­ ologin Maylawi Herbas eine Idee hatten, um das Material wiederzuverwenden. Im Jahr 2019 konnten sie, dank der Unter­stützung von Entsorgung + Recycling Stadt Bern, den ersten Gum­mibootContainer bei der Dalmazibrücke aufstellen. Jetzt erhalten die Boote ein zweites Leben als stylische Taschen, Rucksäcke und Accessoires.

Die Anfänge Seit sie 15 ist, sammelt Maylawi Herbas unterschiedlichste Mate­ rialien und träumt davon, eigene Upcycling-Taschen herzustellen. Vor drei Jahren, auf einem abendlichen Spaziergang am Ufer der Aare, fielen den drei Freunden die vielen liegen gelassenen Gum­miboote auf. Kurzerhand wurde eines mitgenommen, um zu 36

testen, ob sich das Material zur Wiederverwendung eignen würde. Eine spezielle Nähmaschine wurde angeschafft und unter anfänglichen Schwierigkeiten ein Rucksack und eine Bauchtasche angefertigt – die Idee zu «Reboern» war geboren. Der Name setzt sich zusammen aus dem englischen Wort «reborn» (wiedergeboren) und «Bern». Das Logo stammt von Onaquel und Gustavo entwarf die Web­seite.

Gefertigt in sozialen Institutionen Nach wie vor arbeiten die drei Gründer*innen nur in ihrer Freizeit für Reboern und die Prototypen entstehen an der heimischen Näh­ ma­schine. Und doch ist aus dem anfänglich überschaubaren Angebot ein breites Sortiment entstanden, das von der Bauch­tasche über das Necessaire bis zum neuesten Produkt, einem innovativen Aarerucksack reicht. Gefertigt werden die Produkte in sozialen Institutionen wie etwa Terra Vecchia, Steppenblüten, socialstore und der cb-Stiftung. Ziel ist es laut Maylawi, noch weitere solche Quellen mit ins Boot zu holen. Neu ist ausserdem die Zusammenarbeit mit selbstständigen Schneiderinnen, die in dieser schwierigen Zeit unterstützt wer­ den, indem diese ihre Ideen einbringen, Produkte nach eigenen Vorstellungen anfertigen können und dafür erst noch fair entlohnt werden.

REBOERN

Erhältlich im Onlineshop www.reboern.ch oder bei OLMO Bern Verlosung Aarerucksack Seite 50


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