BÄRN! Magazin 2/21

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K U LT U R & E V E N T S | N AT U R B R A U C H T S TA D T

wichtige Bedeutung als Lebensraum für einheimische Pflanzen und Tiere. Ein Blick in die schweizerischen Flora- und Fauna-Datenbanken zeigt, dass 67 Prozent der Tierarten und 45 Pro­zent der einheimischen Wildpflanzen im Siedlungsgebiet vorkommen. «Die Biodiversität in der Stadt ist stark unter Druck. Ihre För­derung ist zudem wichtig, weil die meisten Menschen Natur im Alltag vor allem als Stadtnatur erfahren», sagt Markus Fischer, Direktor des BOGA. Je mehr Menschen sich daher engagieren und zusätzliche naturnahe Flächen schaffen, desto besser. Ein eigener Garten ist dabei nicht unbedingt nötig. Artenvielfalt lässt sich auf jedem Fen­stersims, Balkon und auf jeder Aussenfläche fördern, auch an Wänden oder auf dem Dach.

Sieben ausgewählte Routen mit naturnahen Lebensräumen

Mehr Biodiversität in der Stadt Im April ist die Aktion «Natur braucht Stadt» von Stadtgrün Bern und dem Botanischen Garten der Universität Bern (BOGA) angelaufen. Aber erst jetzt, im Juni, erblühen die Angebote in voller Pracht – und das Thema Biodiversität ist ohnehin stets aktuell. Vielfältige Aktivitäten und Praxishilfen sollen möglichst viele Bernerinnen und Berner dazu motivieren, naturnahe Lebensräume anzulegen.

Text Michèle Freiburghaus, Foto oben Bettina Bürki

Seit Jahren schreitet der Biodiversitätsverlust nicht nur bei uns in der Schweiz, sondern weltweit rasant fort und viele Arten gehen für immer verloren. Das Insektensterben, die Bedrohung der Wildpflan­ zen und der Rückgang des Singvogelbestandes entgehen keinem interessierten Menschen; deshalb häufen sich entsprechende An-­ fragen von Bernerinnen und Bernern bei der Fachstelle Natur und Öko­ logie von Stadtgrün Bern. Viele möchten wissen, was sie selbst im persönlichen und geschäftlichen Umfeld beitragen können, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Und genau darauf basiert das Konzept des Themenjahres «Natur braucht Stadt». Städte haben eine

Bienenfreundliche, einheimische Blumen

Das Themenjahr zeigt Möglichkeiten Bern hat seit 2012 als erste Schweizer Stadt ein Biodiversitätskon­ zept. Wo es möglich ist, schafft Stadtgrün Bern in den öffentlichen Grün­flächen neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Die Ziele des Kon­zepts werden darüber hinaus in allen städtischen Planungen und Pro­jekten berücksichtigt. Das Themenjahr «Natur braucht Stadt – Mehr Biodiversität in Bern» bietet seit April und noch bis Ende Oktober 2021 eine breite Palette an Praxishilfen und Aktivitäten: Sieben Stadtspaziergänge zu naturnahen Lebensräumen, ein breitgefächertes Ausstellungs- und Rah­ men­programm sowie einen interaktiven Stadtplan. Die Sonder­aus­ stellung «Von Nischen und Königreichen» im BOGA zeigt Klein­struk­ turen und Nisthilfen und bietet hilfreiche Tipps für die Umsetzung zu Hause. Welche Tierarten in Bern vorkommen und gefördert werden können, kann man im Naturhistorischen Museum und im Tierpark erfahren, standortheimische Sträucher sind in der Parkanlage Elfe­ nau ausgestellt. Auch das Praxishandbuch «Natur braucht Stadt – Mehr Biodiversität in Bern» dient als Grundlage für diejenigen, die selbst einen naturnahen Lebensraum schaffen möchten. Neu lanciert wurde ausserdem eine Auszeichnung für naturnahe Gär­ ten, für die man sich bei der Stadt bewerben kann. Mit der Mit­machAktion «KlimaBalkon» ruft das Amt für Umweltschutz schliesslich dazu auf, Balkone mit einheimischen Pflanzen zu bestücken und damit etwas gegen die Auswirkungen des Klimawandels in der Stadt zu tun. www.bern.ch/naturbrauchtstadt

Trockenmauern bieten Reptilien und Insekten wertvolle Unterschlupfmöglichkeiten.

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