Bejo DE | Bio-Magazin

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N I E K V O S: ‘ I C H W O L LT E E I N FA C H W E N I G E R S P R I T Z E N ’ Niek Vos und seine Frau Jozien hatten einen konventionellen 24 Hektar-Ackerbaubetrieb, als sie Mitte der Achtziger Jahre beschlossen, auf bio-dynamisch umzustellen. Heute ist ihr Betrieb auf 90 Hektar gewachsen und ihre Tochter Lizelore hat ihn übernommen. Vater Niek ist immer noch involviert und gibt „erbetene und nicht erbetene” Ratschläge. Als Züchter hat er zwei Phytophthora-resistente Kartoffelsorten entwickelt – Bionica und Sevilla. „Als ich mit dem Anbau begonnen habe, musste man in Kartoffeln 2-mal gegen Phytophthora spritzen,” sagt Niek Vos. „Weniger als 10 Jahre später, machte ich das 8-mal. Das hat mich wachgerüttelt. Das war es nicht, warum ich Anbauer geworden bin. Anfangs wollte ich einfach nur weniger spritzen. Ich habe einen Kurs über Integrierten Anbau besucht und viel mit Kollegen, Referenten und Lieferanten gesprochen. Das war sieben Jahre bevor ich Mitte der 1980er-Jahre den Schritt zum Bio-Anbau gemacht habe.”

„Glücklicherweise haben Züchter große Fortschritte mit resistenten Sorten gemacht.” Niek Vos

Warum hat das so lange gedauert? „Ich habe es mich nicht früher getraut. Ich hatte all diese Ängste. Jetzt ist es einfacher, diese hinter sich zu lassen. Es gibt viele Beispiele und Berater, die einem helfen wollen. Vor dreißig Jahren dachte jeder, du bist verrückt.”

Großer Fortschritt

„Eine dieser Ängste war die Krankheitskontrolle,” sagt Vos. „Aber glücklicherweise haben Züchter große Fortschritt mit resistenten Sorten gemacht. Als ich selbst Kartoffelzüchter war, habe ich immer nach Resistenz gegen Phytophthora gesucht, was zu den Sorten Bionica und Sevilla geführt hat.” Er fügt hinzu: „Mit Angestellten zu arbeiten war auch etwas, das ich nicht wollte. Viele Anbauer finden das schwierig. Aber ich habe gelernt, dass es auch eine andere Seite davon gibt. Du lernst Menschen kennen und Du kommst in Kontakt mit anderen Kulturen. Das holt dich aus deiner eigenen, kleinen Welt heraus.” Außerdem, sagt Vos: „Biologisch zu arbeiten ist entspannend. Zum Beispiel hatten wir in der Vergangenheit Probleme mit Kartoffelnematoden. Das ist verschwunden. Wir machen jetzt einen siebenjährigen Fruchtwechsel mit einem Jahr Brache. Das gibt dir die Gelegenheit, über die Gesundheit deines Bodens nachzudenken. Die geldbringenden Kulturen folgen immer auf Getreide oder Alfalfa. So stehen sie nie auf verdichtetem Boden; die Felder sind immer in erstklassigem Zustand. Ein Brachejahr ist gut, um Wurzelfäule zu kontrollieren. Die biologische Landwirtschaft hat mich gelehrt, mit der Natur zusammenzuarbeiten und das bringt mir noch mehr Freude am Anbau. Es ist wirklich befriedigend, in der Lage zu sein, ein Produkt von exzellenter Qualität an Kunden zu liefern, die bereit sind, dafür mehr zu bezahlen.” „In den frühen Jahren waren Bio-Anbauer bemüht, so wenig wie möglich Input einzusetzen. Jetzt gibt es eine Tendenz, die Grenzen der Vorschriften zu verschieben, was bedeutet, dass der Unterschied zur konventionellen Landwirtschaft mit der Zeit kleiner werden wird. Ich denke, wir müssen diesen Weg weitergehen.”

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