TRAINER Magazin - Ausgabe 04/2021

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TRAINING

Neuromechanik Ran an die Nerven!

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ie Ursache eines unökonomischen Laufstils wird häufig in Fußfehlstellungen, Koordinationsmängeln und muskulären Dysbalancen des jeweiligen Läufers vermutet. Das Scheitern an tiefen Kniebeugen, sogenannten „Ass to grass“-Kniebeugen, bei Trainierenden wird als Mobilitätsdefizit in der Hüfte und im Sprunggelenk aufgefasst, während erschlaffende Finger beim Klimmzug auf eine defizitäre Griffkraft hinweisen können.

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Gemeinsam ist all diesen Problemen bei Athleten ihre Reduzierung auf einen vermeintlich rein biomechanischen Ursprung und einen propriozeptiven Ansatz zu ihrer Behebung. Andere potenzielle Ursachen von Leistungseinbußen hingegen werden ignoriert, darunter auch unsere Nerven.

DIE AUFGABE DES ZNS Auf neuronaler Ebene wird die Bedeutung der Nerven für die Entstehung von Bewegungen deutlich. Das größte

Anliegen des zentralen Nervensystems (ZNS) ist immer das Garantieren unserer unmittelbaren Sicherheit und Unversehrtheit 24/7 – Tag und Nacht! Diesem Vorgehen wird alles andere untergeordnet, außer in akuter Lebensgefahr. Ob du einen Marathonlauf absolvierst oder dich auf der Yogamatte austobst – dem zentralen Nervensystem ist das egal, Hauptsache, du überstehst den Versuch unbeschadet. Dabei handelt unser zentrales Nervensystem als höchste steuernde Ins-

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Foto: Yassin Jebrini

Kippt dein Becken während des Lauftrainings immer zur Schwungbeinseite ab? Oder löst sich dein Griff beim Kreuzheben, bevor der Zielmuskel ermüdet? Yassin Jebrini und Tim Jost erklären, welchen Einfluss unsere Nerven auf sportliche Leistungen haben.


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