TRAINER Magazin - Ausgabe 03/2022

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Die „neue“ Faszie

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unächst ein Blick zurück: Jahrelang war im Bereich der Faszienforschung der Begriff „Fascia superficialis“ üblich. Gemeint ist die oberflächlich gelegene Hauptfaszie, die unseren Körper in seiner Gesamtheit ummantelt. Bis vor ein paar Jahren noch war „die Faszie“ als störendes Begleitgewebe verschrien – ein omnipräsentes Gewebe, das Chirurgen vor allem daran hinderte, geradewegs an z. B. die „wichtigen“ Organe zu gelangen. Die Fascia superficialis ist eine Bindegewebshülle, die die Muskeln

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Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die alle Muskeln und Organe umhüllen; sie durchziehen den gesamten Körper wie ein Geflecht. Verdrehen, verkleben oder verhärten sie, entstehen Schmerzen. Thomas Marx erklärt, warum in der Therapie eine neuartige und tiefer gehende Form der Faszienbehandlung erfolgreich ist.

des Bewegungsapparates von der Unterhaut abgrenzt und aus Kollagenfasern besteht. In der Anatomie wird sie in verschiedene Faszienanteile an unterschiedlichen Körperregionen gegliedert, die jedoch ohne feste Grenzen ineinander übergehen. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts fand man heraus, dass sämtliche Faszien untrennbar miteinander verbunden sind. So stellte man beispielsweise fest, dass ein Zug an der Faszie des seitlichen Unterschenkels u. a. Auswirkungen auf die Trapezmuskulatur der gegenüberliegenden Schulter hat. Diese Erkenntnis war

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Foto: Marinesea – stock.adobe.com

Ein Plädoyer für mehr Tiefe in der Faszienbehandlung


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