Brixner 362 - März 2020

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EXTRA

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Auf in den Frühling

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung

Jahrgang 31 · März 2020

Alles wird gut

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Poste Italiane s.p.a. - Spedizione in Abbonamento Postale - D.L. 353/2003 (convertito in Legge 27/02/2004 n° 46) art. 1, comma 1, NE/BZ - Contiene I.P. e I.R. - In caso di mancato recapito

Coronavirus legt die Welt lahm

PORTRAIT: Kammerabgeordnete Renate Gebhard KUNST & KULTUR: Coronavirus stellt auch die Kultur ab FREIZEIT & SPORT: Der Reitsport im Brixner Raum WIRTSCHAFT & UMWELT: Plan zur nachhaltigen urbanen Mobilität


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Editorial

Politik & Gesellschaft >>> 04 04 | CORONAVIRUS: Alles wird gut 12 | Migration: Online-Portal für Integration 13 | Ausnahmesituation: Uni online 14 | René Niederwieser: „Selbst für die Firmung entscheiden“ 16 | Sicherheit: Videoüberwachung für Brixen Menschen & Meinungen >>> 20 20 | PORTRAIT: Renate Gebhard 25 | Pro & Contra: Ist der Gewässerschutzplan zu weitreichend? 27 | Umfrage: „Wir schaffen das!“ Kunst & Kultur >>> 28 28 | TOTALAUSFALL: Coronavirus stellt auch die Kultur ab 30 | Theater: Nutzloses Sperma 32 | Faschingstheater: Tutorials und Tirtl-Rap Veranstaltungen 39 | TIMER: April 2020

>>> 39

Freizeit & Sport 42 | REITSPORT: Auf dem Rücken der Pferde

>>> 42

Wirtschaft & Umwelt 48 | NACHHALTIGKEIT: Für eine bessere Mobilität

>>> 48

Extra 55 | Fotoaktion: Hochzeit 56 | Auf in den Frühling

>>> 55

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Stresstest Es ist nicht zu glauben, wie sich unser aller Leben innerhalb von wenigen Wochen verändert hat, und schuld daran ist ein Virus, das nur etwa ein hundertmillionstel Millimeter groß ist. Das Coronavirus versetzt Millionen Menschen in einen Stresstest, den zumindest meine Generation und jene unserer Kinder Gott sei Dank noch nie erleben musste. Die Herausforderung, vor der wir alle stehen, ist gewaltig: Zunächst gilt es, die Infektionskette zu unterbrechen, was offensichtlich auch nicht so einfach ist: Anfangs, als die Fallzahlen noch überschaubar waren, haben viel zu viele die globalen Auswirkungen einer Pandemie unterschätzt. Viele sind immer noch uneinsichtig: Ich sehe auf den Straßen immer noch viel zu viele Leute, die ohne Sicherheitsabstand miteinander reden oder ihre Kinder miteinander spielen lassen, was bei einer Pandemie leider sehr riskant ist. In Südtirol können wir uns übrigens möglicherweise glücklich schätzen, dass Italien den staatsweiten Shut-down an einem Zeitpunkt beschlossen hat, als die Fallzahlen in unserer Provinz noch einigermaßen verwaltbar waren. Ich hoffe, dass dies dazu führt, dass die Sanität bei uns nicht an die Grenzen ihrer Belastbarkeit gelangen möge. Und danach gilt es zu schauen, welche Auswirkungen das wochenlange Herunterfahren der Wirtschaft auf die Unternehmen und deren Mitarbeiter haben wird. Gemeinsam schaffen wir es aber! Wir haben in diesem Heft dem Thema Coronavirus mehrere Seiten gewidmet, aber Sie finden in diesem „Brixner“ natürlich auch viele andere Inhalte. Ich hoffe, dass wir Ihnen mit dieser Ausgabe einen Funken „Normalität“ schenken, nach der wir uns derzeit alle sehnen. Zum Schluss ein positiver Gedanke: Sobald wir alle diese schwierigen Wochen überstanden haben werden, werden wir mit mehr Zufriedenheit und Begeisterung die kleinen Freuden des Lebens genießen. Darauf freue ich mich jetzt schon.

Ihr Willy Vontavon

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Es ist, als ob jemand den Alltag von Millionen Menschen auf Standby gesetzt hätte: Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieser Ausgabe des „Brixner“ steht auch in Brixen aufgrund des Coronavirus alles still. Wie lange diese Situation andauern wird, hängt vom Verhalten jedes Einzelnen ab.

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as ist der Krieg unserer Generation“, sagt ein Bekannter, den ich auf dem Weg von der Redaktion nach Hause antreffe. Vor 80 Jahren kämpften unsere Großväter gegen Bomben, wir kämpfen gegen ein Virus. Der Bekannte und ich halten natürlich einen Sicherheitsabstand ein. Dass lauter Straßenverkehr unsere Kommunikation stören könnte, ist sowieso unmöglich, denn an diesem Abend, 19 Uhr, gibt es in der Battististraße praktisch keinen Verkehr. Dort, wo an dieser Tageszeit normalerweise die Autos fast Stoßstange an Stoßstange stehen, herrscht heute gähnende Leere. Sogar auf der Brennerstraße beim BrixmediaKreisverkehr gibt es nur einzelne Autos. Motorenlärm war gestern, heute ist … Hörsturz. So fühlt sich die unheimliche Stille, die über Brixen liegt, jedenfalls an. Es ist wie ein verheerender Kometeneinschlag, der das Leben von Millionen Menschen von einem Moment auf den anderen verändert. Das neue Coronavirus SARS-CoV-2 ist ein hintertückisches Virus, das die Covid-19-Pandemie ausgelöst hat. Das Virus wird über Tröpfchen von Mensch zu Mensch übertragen; dessen Verbreitung bekommt man – solange es dagegen keine Impfung gibt – nur dann in den Griff, wenn zwischenmenschliche Kontakte auf Null gefahren werden. Dass weltweit alle Menschen einen Sicherheitsabstand voneinander einhalten – das stellt man sich einfach vor, ist es aber nicht. Es ist aber der einzige Weg, denn ein Infizierter merkt für viele Tage überhaupt nicht, dass er Träger ist und das Virus weitergibt. Alexander Kekulé, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie an der Universität Halle-Wittenberg, hat kürzlich in der Anne-WillShow in der ARD, in der man noch

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die Sinnhaftigkeit der Schließung von Schulen diskutierte, eine dramatische Kalkulation präsentiert: „Ein an Corona erkranktes Kind, das acht Wochen nicht erkannt wird, steckt statistisch rund 3.000 Menschen an. Davon müssen 200 bis 300 auf die Intensivstation, und etwa 15 sterben.“ Bei den Erwachsenen ist es genauso: Ein Träger, der im Pub mitten in einer Menschenmenge steht und sich durch den dort vorherrschenden Lärm lautstark unterhält, ist eine wahre Viren-

von Ländern, die 2002 von der SARS-Epidemie verschont geblieben sind, können sich überhaupt nicht vorstellen, wie gefährlich eine Pandemie ist. Also müssen die Regierungen ihre Bürger zu ihrem Glück zwingen.

Mutige Entscheidungen. Das

erreicht ein Staat nur durch sehr mutige Entscheidungen: Er muss alle Universitäten, Schulen und Kindergärten sperren und alle Geschäfte schließen, die nicht für die Grundversorgung der Menschen

Dimension ist einzigartig in der Geschichte der Menschheit. Es hat eine Weile gedauert, bis alle von uns verstanden haben, worum es eigentlich geht und dass alle Maßnahmen Makulatur sind, wenn wir die Ausgangssperre missachten. Anstatt im gesperrten Pub zu feiern, haben viele in den ersten Tagen zuhause noch eine Party veranstaltet. Maßnahmen wie die vorhin genannten waren vor zwei Wochen noch undenkbar – heute sind sie Realität. Brixen steht still.

Auch beim Weißen Kreuz hat Sicherheit die höchste Priorität schleuder – ein „Super Spreader“. Ein infizierter, aber vollkommen symptomfreier Büronachbar, mit dem man den ganzen Tag beieinandersitzt, ist ebenfalls eine große Gefahrenquelle. Jemandem die Hand reichen, der infiziert ist, und sich danach an die Nase fassen – auch das reicht oft schon aus. Das Problem ist: Die Bürger

notwendig sind. Menschenansammlungen jeglicher Art sind sowieso tabu, weil sich dort dieses Virus natürlich am schnellsten verbreiten kann. Das heißt, dass alle Veranstaltungen abgesagt werden müssen, alle Restaurants, Bars und Pubs müssen zusperren. Die Leute müssen zuhause bleiben – eine Ausgangssperre in dieser

Südtirol steht still. Italien steht still. Österreich steht still. Deutschland steht still. Spanien steht still. Frankreich steht still. Belgien steht still. Alles zu. Als ob jemand auf die Pause-Taste des alltäglichen Lebens gedrückt hätte. Italien hat allerdings – wie alle anderen Länder – einige Tage zu spät reagiert. Und bei diesem

Foto: Oskar Zingerle

Alles wird gut

Foto: Pablo Acero

Politik & Gesellschaft

CORONAVIRUS LEGT DIE WELT LAHM


UNGEWOHNTES BILD: Die menschenleere Brixner Altstadt an einem Freitag Nachmittag

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Politik & Gesellschaft Fotos: Oskar Zingerle

Drastische Maßnahme: Bis auf Lebensmittelläden, Drogerien und Apotheken bleiben alle Geschäfte geschlossen, und auch die Acquarena ist gesperrt Virus ist jeder Tag entscheidend. Politiker handeln manchmal etwas zögerlich, weil sie natürlich von allen Seiten enormen Druck bekommen. Wer die Pause-Taste drückt, setzt die Wirtschaft in einem ganzen Land fast auf Null – diesen Mut muss man als Entscheidungsträger erstmal haben.

Alles begann in China. Begonnen

hatte alles am 26. Dezember 2019 in China, genauer gesagt in der Region Hubei. Der Arzt Jixian Zhang hatte bemerkt, dass es in einer einzigen Familie vier unübliche Fälle von schwerer Lungenentzündung gab. Am nächsten Tag sandte er einen entsprechenden Bericht an ein Zentrum für Seuchenkontrolle. Einen Tag danach

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gab es drei weitere Fälle im selben Krankenhaus. Das SARS-erprobte China reagierte schnell: Bereits am 31. Dezember benachrichtigte man die Weltgesundheitsorganisation. Am 7. Jänner 2020 wurde das Virus schon identifiziert, am 13. Jänner waren die ersten Testverfahren erhältlich. Nur sieben Tage später, am 20. Jänner, hat China die Millionenstadt Wuhan abgeriegelt – und das bei nur 400 neuen Fällen an einem Tag. Drei Tage später wurden 15 weitere Städte im Umkreis von Wuhan gesperrt – fast 60 Millionen Einwohner befanden sich plötzlich in einer De-facto-Quarantäne. Die anderen Regionen in China wurden von der Zentralregierung gut koordiniert, sodass dort sofort

drastische Maßnahmen ergriffen wurden. Während also Hubei isoliert war, konnte man die Verbreitung des Virus im restlichen China sofort stoppen. Doch dann kamen Südkorea, Italien und der Iran. In Italien wurden die ersten beiden Fälle am 30. Jänner diagnostiziert, worauf die Regierung noch am selben Tag alle Flüge von und nach China verboten hat. Da waren die beiden Chinesen aber bereits seit einer Woche in Italien gewesen. Am 31. Jänner erklärte die italienische Regierung den Ausnahmezustand. Dann aber verging zu viel Zeit: Erst am 23. Februar wurden jene Gemeinden um Codogno, in denen die meisten Fälle registriert worden waren, isoliert. Codogno ist nur 60 Kilometer von der Millionenstadt Mailand entfernt. 23 Tage – das ist bei einem Virus, das sich exponentiell verbreitet, eine Ewigkeit. Dass Italien so lange gebraucht hat, hat seine Gründe: Die Entscheidungen Chinas zu Wuhan hielten viele für überzogen. Gnadenlos verbreitete sich die irrige Meinung, bei Covid-19 handle es sich um eine etwas stärkere Grippe. „Wer wird denn wegen einer Grippe ganze Städte sperren?“ Und: „Auch ohne dieses Virus sterben jedes Jahr sehr viele Menschen an der normalen Grippe.“ Es hat auch bei uns in Südtirol viel zu lange gebraucht, bis die meisten verstanden haben, warum das neue Coronavirus eben keine „normale“ Grippe verursacht: 80 Prozent der Infektionen verlaufen zwar mild und meist unproblematisch, 10 bis 15 Prozent brauchen aber medizinische Betreuung und 5 bis 10 Prozent müssen intensivmedizinisch behandelt werden, und das für mehrere Wochen.

Südtirols Krankenhäuser haben aber heute insgesamt lediglich 40 Intensivstationsbetten.

Das ist das Problem. Wenn man nichts tut und die Verbreitung des Virus nicht eingebremst wird, geraten die Krankenhäuser sehr schnell an ihre Grenzen. Unabhängig davon, dass das notwendige Personal sowieso fehlt, ist das Aufstocken der Strukturen auch nicht so einfach: Beatmungsmaschinen kann man nicht bei Amazon bestellen. Allein der Erwerb der für die Sicherheit der Krankenhausbediensteten notwendigen Atemschutzmasken ist heute eines der größten Probleme des Zivilschutzes. Sie sind aber absolut notwendig, damit das Personal in den Krankenhäusern sich nicht infiziert. Das Brixner Krankenhaus schrammte vor einigen Tagen knapp an einer erzwungenen Schließung vorbei, weil es in einer Abteilung mehrere Infizierte gab. Man schaffte es schnell genug, die Verbreitung innerhalb des Krankenhauses zu stoppen. Wenn die Krankenhäuser an ihre Grenzen kommen, dann passiert das, was bis vor zwei Wochen ebenfalls noch undenkbar war: Ärzte müssen über Leben und Tod entscheiden. In manchen Krankenhäusern in der Lombardei sollen heute – wir schreiben den 16. März – Patienten ab 70, die eine Vorerkrankung haben, gar nicht mehr aufgenommen werden – es ist einfach kein Platz mehr für sie da. Wissenschaftler und Virologen haben schon frühzeitig eindringlich darauf hingewiesen, dass überlastete Krankenhäuser zu höheren Todesraten führen werden. Wer will dafür schon die politische Verantwortung übernehmen?


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Boris Vinatzer unterrichtet seit zehn Jahren einen Kurs an der Virginia Tech Universität über Infektionskrankheiten wie COVID-19, wie diese Krankheiten entstehen und wie man sie bekämpft. Für den „Brixner“ hat er „eine kleine historische Perspektive” geschrieben. Menschen (sowie Tiere und Pflanzen) haben bereits in unserer Evolutionsgeschichte Ausbrüche von Infektionskrankheiten erlebt. Das Pockenvirus trat zum ersten Mal vor Tausenden von Jahren auf, hatte eine Todesrate von 30 Prozent und tötete im 20. Jahrhundert wahrscheinlich bis zu 300 Millionen Menschen, bis wir es durch Impfung aus der menschlichen Bevölkerung ausrotteten. Die Pest verursachte die erste Pandemie unter dem Römischen Kaiser Justinian und trug zum Ende des römischen Reiches bei. Im Mittelalter tötete sie dann 30 bis 60 Prozent der europäischen Bevölkerung und ungefähr 50 Prozent der Bevölkerung Chinas; es dauerte 150 bis 200 Jahre, bis sich die europäische Bevölkerung erholt hatte. Die Spanische Grippe tötete weltweit zwischen 1918 und 1920 in nur zwei Jahren etwa 17 bis 50 Millionen Menschen. AIDS hat zwischen 1980 und heute 32 Millionen Menschen getötet. All diese Krankheiten sind dadurch entstanden, dass irgendwo auf der Welt ein Virus oder ein Bakterium von einem Tier auf einen Menschen übergesprungen ist, sich durch ein paar Mutationen an den Menschen angepasst hat und sich dann in der menschlichen Bevölkerung verbreiten konnte. Dasselbe geschah mit dem Virus, das die Lungenkrankheit COVID-19 verursacht. Es war also nicht das erste Mal, und es wird nicht das letzte Mal sein. Nun die guten Nachrichten. Aufgrund der unglaublichen Fortschritte in der biomedizinischen Wissenschaft wurde das Virus, das COVID-19 verursacht, innerhalb von nur zwei Wochen nach dem ersten Auftreten ungewöhnlicher Lungenentzündungen in Wuhan, China, vollständig sequenziert (in anderen Worten, die Gen-Sequenzen des Virus wurden komplett gelesen). Die Technologie, die dazu verwendet wurde, ist erst nach dem Jahr 2000 entwickelt worden! Weil das Virus so schnell identifiziert wurde, konnten Wissenschaftler sogleich einen Test entwickeln, um es bald darauf bei neuen Patienten zu diagnostizieren. Dies ist das allererste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass wir dies so schnell tun konnten. Dies hat es ermöglicht, die Ausbreitung des Virus innerhalb von Wochen nach seinem Auftreten in der menschlichen Bevölkerung weltweit zu verfolgen und die Ausbreitung wenigstens etwas zu verlangsamen. Ohne die schnelle Sequenzierung des Virus und ohne die schnelle Testentwicklung würden wir überhaupt nicht wissen, dass es sich um ein neues Virus handelt. Wir hätten keine Ahnung, wie viele Leute sich infiziert haben! Anstatt Tausenden von Toten hätten wir wahrscheinlich schon Zehntausende oder Hunderttausende Tote! Außerdem: Sobald die Gen-Sequenz des Virus identifiziert wurde, haben Unternehmen auf der ganzen Welt begonnen, mit Hilfe der Biotechnologie Impfstoffe gegen das Virus zu entwickeln. Die Technologie dazu ist auch erst in den letzten zehn Jahren ausgereift! Die ersten Impfstoffe werden heute bereits am Menschen getestet. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit werden wir möglicherweise innerhalb eines Jahres einen Impfstoff gegen ein neues Virus haben.

Also handelte Italien endlich und isolierte zehn Gemeinden um Codogno. Das war am 23. Februar; da hatte es in Italien zwar bereits die ersten Todesfälle, aber gerade einmal 220 positiv Getestete gegeben – die Dunkelziffer war aber natürlich viel höher. Deshalb wäre das aus heutiger Sicht der richtige Zeitpunkt gewesen, den Alltag auf dem gesamten Stiefelstaat herunterzufahren. Wenn man damals alles gesperrt hätte, wenn man es geschafft hätte, die Bevölkerung davon zu überzeugen, auf soziale Kontakte für zwei oder drei Wochen gänzlich zu verzichten, dann hätte man am Ende nur jene behandeln müssen, die zu diesem Zeitpunkt bereits

infiziert waren. Das alles ist aber leichter gesagt als getan.

Shut-down. Italien tat das, wofür man den jeweiligen politischen Konsens fand, weil die Zahl der positiv Getesteten von Tag zu Tag anstieg: Man fuhr das Land Schritt für Schritt herunter. Zuerst isolierte man, wie gesagt, 60.000 Leute in einigen Gemeinden der Lombardei. Am 5. März sperrte man landesweit die Kindergärten, Schulen und Universitäten, was einen aus heutiger Sicht etwas diskutabel wirkenden Aufschrei von verzweifelten Eltern hervorrief, die eine Kinderbetreuung organisieren mussten, wenn beide berufstätig waren. Anschließend


Foto: Oskar Zingerle

Wir müssen dankbar sein für die Fortschritte, die die Wissenschaft gemacht hat. Und wir haben großes Glück, heute zu leben! Noch vor zehn Jahren wäre die heutige Situation noch viel schlimmer gewesen. Leider ist das Problem, mit dem wir jetzt konfrontiert sind, die Unvollkommenheit unserer menschlichen Natur. Da wir uns seit der Spanischen Grippe nicht mehr mit einer Pandemie befasst haben, die sich so schnell von Mensch zu Mensch ausbreitet, waren wir nicht auf COVID-19 vorbereitet und haben zu langsam reagiert. Wird schon nicht so schlimm werden, dachten wir uns. So haben wir zwar die Wissenschaft und die Technologie entwickelt, aber wir haben nicht effizient und schnell genug gehandelt. Daraus müssen wir lernen, sodass wir auf die nächste Pandemie besser vorbereitet sind und das nächste Mal nicht mehr Tausende Tote zu beklagen haben, sondern vielleicht nur Hunderte oder sogar nur Dutzende. Jetzt heißt es also zunächst: zuhause bleiben, damit das Virus sich immer langsamer ausbreitet und wir Zeit gewinnen, die entwickelten Impfstoffe zu testen, zu verbessern und in Massenproduktion herzustellen.

verbot man Veranstaltungen und Menschenansammlungen jeglicher Art; sogar Serie-A-Spiele mussten vor leeren Rängen ausgetragen werden. Dann erweiterte man die „rote Zone“ auf die gesamte Lombardei, den Veneto und die Emilia Romagna. Am 10. März erklärte man ganz Italien zur „roten Zone“; Restaurants, Bars und Cafés zwang man, bereits um 18 Uhr zuzusperren, und auch Skigebiete wurden geschlossen. Und am 12. März schließlich verbot man den Betrieb von Einzelhandelsgeschäften – mit Ausnahme einiger Warengruppen, die zur Grundversorgung der Bevölkerung dienen. Am Ende erweiterte man die Totalsperrung auf Restaurants und

Bars. Und schließlich zwang man 60 Millionen Menschen, möglichst in ihren eigenen vier Wänden zu bleiben – mit Ausnahme unbedingt notwendiger Bewegungen – um Lebensmittel zu kaufen zum Beispiel oder aus Arbeitsgründen. Innerhalb einer Woche fuhr man das ganze Land herunter – meist mit einem Dekret, das am späten Abend von Ministerpräsident Giuseppe Conte unterzeichnet wurde und am nächsten Morgen bereits galt. Resteuropa blickte verdutzt auf das, was Italien da tat. Es gibt einen positiven Aspekt: Conte erwies sich als glaubwürdiger und charismatischer Krisenmanager – ein Glücksfall für Italien. Und die Abgeordneten


Foto: Oskar Zingerle

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aller Parteien übten sich in dem, worin sie normalerweise leider nicht fähig sind: Sie schwiegen. Bis auf Matteo Salvini natürlich, der wie gewohnt polterte. Wir erinnern uns daran, dass es nur durch die kluge Entscheidung der Koalition zwischen PD und Cinque Stelle gelungen war, Salvini als Ministerpräsidenten zu verhindern. Am 27. Februar, als Conte die ersten Dekrete zur Schließung von Schulen und Betrieben unterschrieben hatte, schimpfte Salvini: „Aprite tutto!“ Man mag sich nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn anstelle des klugen Jura-Professors Conte heute ein Matteo Salvini oder ein Luigi Di Maio die Verantwortung für Italien tragen würde. Und jetzt möchte ich den Fokus auf ein enormes Problemfeld dieser Pandemie lenken, und das sind … wir. Conte musste deshalb immer drastischere Maßnahmen setzen, weil die Bevölkerung in den jeweiligen Stufen nicht verstehen wollte, worum es eigentlich geht. Schloss er die Bars, feierten die Leute Privatpartys. Schloss er die Schulen, fuhren die Studenten zu Tausenden auf die Skipiste und standen vor den Aufstiegsanlagen Schlange. Und am Abend genehmigte man sich im überfüllten Gastlokal eine Pizza. Und danach ging es vielleicht sogar noch in die Disco, denn am nächsten Tag war ja … schulfrei! Wir Südtiroler verhielten uns keineswegs vernünftiger. Auch bei uns wurde privat gefeiert, auch wir gingen in die Pizzeria, zum Eishockey-Spiel, und wenn es möglich gewesen wäre, wären wir wohl auch ins Konzert oder zur hl. Messe gegangen. Es ist leicht, heute mit dem erhobenen Zeigefinger auf die Fehleinschätzungen zu zeigen, die noch Anfang März zirkulierten – im Nachhinein sind

viele schlauer. Neben der Pandemie gab und gibt es nämlich noch eine Epidemie der Fehlinformation – vor allem in den sozialen Medien. Zweifelhafte Links mit noch zweifelhafteren Inhalten wurden und werden immer wieder geteilt, per Facebook oder Whatsapp. Zum Beispiel, dass es gegen das Virus helfen würde, wenn man in jedem Raum im Haus eine Schale mit Zwiebeln aufstellen würde. Oder dass „ein gutes Immunsystem, eine gesunde und zufriedene Lebensweise“ hilfreich seien. Vermeintliche Experten aus Taiwan sollen den Megaknaller-Selbsttest erfunden haben, mit dem man erkennen kann, ob man infiziert ist: „Tief einatmen und den Atem für mehr als zehn Sekunden anhalten.“

LH Arno Kompatscher: #bleibzuhause! Besser wurden die

Verhaltensweisen in Südtirol eigentlich erst, als Südtirol mit ganz Italien zur Schutzzone erklärt wurde und Landeshauptmann Arno Kompatscher einen Tag später eine Kommunikationsoffensive startete: „#bleibzuhause. Bewegen wir uns nur, wenn wir unbedingt müssen. Wenn die Zahl der Kranken so niedrig wie möglich bleibt, kann das Gesundheitswesen diese Aufgabe bewältigen. #schützedichundandere.“ Kompatscher, aber auch Zivilschutz-Landesrat Arnold Schuler, Gesundheitslandesrat Thomas Widmann und Wirtschaftslandesrat Philipp Achammer haben es in wenigen Tagen geschafft, die Südtiroler zu überzeugen. Denn das Virus hat in Italien längst Ausmaße angenommen, die erschreckend sind. Zwischen 25. Februar und heute, 16. März, stieg die Anzahl der positiv getesteten Personen in Italien von 322 auf knapp 28.000, und leider haben


auch die Todesfälle dramatische Ausmaße erreicht: Bis heute sind es 2.158, die meisten davon in der Lombardei. Angelo Borrelli, Chef des Staatlichen Zivilschutzes, hat die deprimierende Aufgabe, in der täglich um 18 Uhr stattfindenden Pressekonferenz die neuen Fallzahlen zu veröffentlichen. 30.000 Italiener schauen sich jeden Tag den Stream dieser Pressekonferenz im Internet an. Es gibt nur einen Grund, warum die ganze Nation jeden Tag auf die neuen Zahlen wartet: Es ist die Hoffnung, dass Italien „il picco“ endlich hinter sich hat und dass die jeweilige Anzahl der neuen Fälle endlich wieder sinkt. Heute, 16. März, 18 Uhr, gibt es in dieser Hinsicht einen vorsichtigen Hoffnungsschimmer. Eigentlich müsste die Trendwende leider noch etwas auf sich warten lassen: Italien liegt zwar inzwischen seit einer Woche flach, aber die ersten Auswirkungen sind frühestens zwölf Tage später zu erwarten, denn die Infizierung kann ja bereits bis zu zwei Wochen vorher passiert sein. Die Fallzahlen in Südtirol sind übrigens auch erheblich, aber natürlich weit vom „Epizentrum“ Lombardei und Veneto entfernt: Bis heute, 16. März, wurden 244 Menschen positiv getestet, und leider gab es auch schon die ersten acht Todesfälle. Während diese Zeilen entstehen, höre ich gerade, dass es heute ein erstes Brixner Opfer gibt.

Europa macht es auch nicht besser. Es ist übrigens sehr

spannend zu beobachten, dass Deutschland, Österreich und die Schweiz ebenfalls viel zu zögerlich handeln – ganz zu schweigen von den USA oder Großbritannien. Eigentlich hätten diese Länder von der Entwicklung der Fallzahlen

Italiens lernen können, was sie aber nicht taten. In Deutschland dauerte es schon einige Tage, bis sich die einzelnen Bundesländer auf eine einheitliche Schließung der Schulen einigen konnten. Die Bevölkerung reagierte auf diese zögerliche Haltung ebenfalls mit Unvernunft: Wir dürfen nicht in das Stadion zum Fußballspiel? Macht nix – wir treffen uns alle beim Eingang des Stadions und feiern dort den Sieg unserer Mannschaft. Es ist offenbar unendlich schwierig, einer Gesellschaft die unbedingte Notwendigkeit der sozialen Distanznahme zu vermitteln, wenn sie nicht schon einmal eine Pandemie erlebt hat. Und trotzdem: Alles wird gut. Die Menschheit wird auch diese Pandemie in den Griff kriegen, wie sie eben alle bisherigen Pandemien irgendwie überstanden hat. Wie lange das dauern wird, und wie viele Opfer wir am Ende beklagen werden, hängt primär von unserem eigenen Verhalten ab. Eine andere Frage ist natürlich, wie die Wirtschaft diese Situation mittelfristig überstehen wird, denn davon hängen Arbeitsplätze und damit einzelne Existenzen ab. Fieberhaft arbeitet jetzt schon die Politik an Abfederungsmaßnahmen, damit so wenig Arbeitsplätze wie möglich verloren gehen. Südtirol befindet sich dabei im Vergleich zu anderen Ländern in einer privilegierten Situation: Bis gestern boomte die Wirtschaft, und auch das Land hat die finanzielle Möglichkeit, unterstützende Maßnahmen zu setzen. Im Moment aber ist es wichtig, dass die Verbreitung des Virus eingedämmt wird.

willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 11


Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Online-Portal für Integration Seit dem Sommer 2018 arbeitet ein Netzwerk von 30 Brixner Institutionen und Behörden, die im Bereich der Integration von Migranten tätig sind, an einem digitalen Leitsystem durch die Behörden. Im April geht es online.

E

s war mir von Anfang an wichtig, dass alle Einrichtungen und Ämter im Bereich der Integration von Migranten sich an einen gemeinsamen Tisch setzen, um Ziele, Erwartungen und Wünsche zu definieren“, berichtet Monika Leitner, die als Bildungs- und Kulturstadträtin auch für die Integration von Migranten zuständig ist. Sie ist die Initiatorin des Netzwerkes. „Ein Netzwerk muss Wissen rund um Ämter, Behörden und Ansprechpartner sichern. Wenn Leistungen genau definiert sind, hilft das den einzelnen Netzwerkpartnern und den neu Zugewanderten. Damit können Anfragen effizienter abgewickelt werden.“ Es sei nämlich ungemein wichtig, dass die einzelnen Partner ihre jeweiligen Tätigkeiten kennen und wissen, welche Aufgaben der andere übernehmen kann, damit Fehlinformationen vermieden und die Wege der Ratsuchenden verkürzt werden. Um dies in Brixen zu gewährleisten, wurde nun ein Online-Portal ausgearbeitet, das diese Informationen enthält.

Themen und Partner. Das neue

Online-Portal stellt auf sehr einfache Weise alle Partner vor, die für Neuzuwanderer wichtig sind

Das neue Online-Portal stellt alle Partner vor, die für Neuzuwanderer wichtig sind: aufgegliedert in die Themen Aufenthalt, Gesundheit, Bildung und Sprache, Arbeit, Wohnen, Sozialleistungen, Mobilität, öffentliche Sicherheit und auch SPID – aufgegliedert in die Themen Aufenthalt, Gesundheit, Bildung und Sprache, Arbeit, Wohnen, Sozialleistungen, Mobilität, öffentliche Sicherheit und auch SPID. An der Erarbeitung des Systems beteiligt waren etwa das Arbeitsvermittlungszentrum, das WOBI, OEW-HdS, der Gesundheits- und Sozialsprengel, die Gewerkschaften, die Jugendhäuser, die Gemeinde und andere. Der Beirat für Migration der Gemeinde steuerte die Arbeiten.

Befragung von Migranten. Nicht

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begleiterinnen Maria Sparber und Evi Keifl, Menschen mit Migrationshintergrund zu finden, die von ihren Integrationserfahrungen in Brixen berichteten. Schlussendlich konnten doch fünf Gruppen zusammengestellt werden, die Probleme beschrieben und Verbesserungsvorschläge einbrachten. Zumeist wurden die Brixner Ämter gelobt – so die Hilfsbereitschaft beim Ausstellen der Identitätskarte, die freundliche Behandlung im Krankenhaus und das Funktionieren der Büros. Positiv gesehen werden auch die Natur und der Lebensstil in Brixen sowie Einrichtungen wie das HdS und das Haus Reinegg. Oft gäbe es aber ungenaue Auskünfte und ein „Nicht-helfen-wollen“ in manchen Ämtern. Durchwegs problematisch gesehen werden die Arbeits- und Wohnungssuche und die sprachliche Verständigung. Große Hilfe leisten neben den Ämtern Verwandte und Bekannte, die schon „wussten, wie es geht“, sowie das Internet.

Befragung von Institutionen. Im

Gegenzug listeten die Ämter und Behörden auf, welche Leistungen Menschen bei der Integration helfen können und welche Engpässe

und Schwierigkeiten es gibt. Zu Letzeren zählen vor allem die fehlenden Sprachkenntnisse von Zuwanderern und der Mangel an Sprach- und Kulturmediatoren, unterschiedliche Auskünfte in Ämtern, Probleme bei der Auslegung von Gesetzen und das Fehlen finanzieller Mittel. Als hilfreich für die Menschen auf dem Weg durch die Institutionen werden die Auflistung aller Dienste, Informationen über Rechte und Pflichten und ein klares, einfaches, elementares Leitsystem genannt.

Das Leitsystem steht. Das neue

Leitsystem hilft Zuwanderern und Ämtern. „Mit dem neuen Leitsystem können wir zum einen die Menschen in ihrem Ankommen in Brixen begleiten und erste Schritte erleichtern“, so Monika Leitner. „Ziel muss es sein, dass Neuankömmlinge sich besser alleine zurechtfinden. Zudem wird es den einzelnen Ämtern und Behörden erleichtert, Ansprechpartner und Informationen des jeweils anderen zu finden und weiterzugeben.“ johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


BRIXEN/SÜDTIROL

Uni online Die italienischen Universitäten waren von der Corona-Ausnahmesituation als eine der Ersten betroffen. Auch in unserem Land überschlugen sich die Ereignisse über Nacht, aber die drei Universitäten in Bozen, Brixen und Bruneck reagierten prompt.

A

ls am 4. März um 21:02 Uhr die Nachricht an alle Universitätsmitarbeiter ging, dass die Freie Universität Bozen erneut geschlossen werden würde, liefen die Drähte an der Uni erst recht heiß. Während alle drei Unistandorte für die Studierenden und externen Besucher geschlossen wurden, arbeiteten die Verwaltung wie das akademische Personal, abgeschottet und unter Sicherheitsvorkehrungen, in den Gebäuden und von zu Hause aus weiter, um insbesondere den Lehrbetrieb aufrechterhalten zu können. Wie alle italienischen Universitäten, war man seit Ende Februar auf den Notfall vorbereitet worden und hatte über die italienische Rektorenkonferenz eine eigene Software für die Unis namens „TEAMS“ installieren lassen. So auch in Bozen, Bruneck und Brixen.

An der Uni Brixen. Exakt 14

Stunden nach der verkündeten Schließung also ging Dekan Paul Videsott in Brixen am 5. März als einer der Ersten mit seinen ladinischen Studierenden online. In nur wenigen Tagen schafften es dann die Brixner Uniinformatiker Alessandro Peroni und Daniele Frusone, für fast 200 Hochschullehrer und knapp 1.700 Studierende über 200 Lehrveranstaltungen von den Hörsälen in die virtuellen Räume umzustellen. Seitdem bietet die größte Fakultät der Uni Bozen, die fast die Hälfte der Studierenden stellt, an die 60 Prozent ihrer Lehre online an. Man schaffte es, dieses Angebot innerhalb weniger Stunden und Tage auf die Beine zu stellen. „Wir mussten über Nacht alles umstellen und an diese außergewöhnliche Situation anpassen. Und es hat geklappt! Die Studierenden haben sich sofort daran gewöhnt, das ist das Wichtigste“, freut sich Vizedekanin Giulia Cavrini, die nun auch ihre StatistikVorlesungen über die kleine Kamera am Notebook hält – von Bologna aus. Die Studierenden konnten demnach auch zu Hause

Stephanie Risse beim Selfie vor den leeren Bänke in der Uni Brixen bleiben und von dort die Vorlesungen verfolgen – schon Tage, bevor das „Ich-bleib-zuhause-Dekret“ der Regierung erlassen wurde. TEAMS funktioniert wie Skypen, nur können die Professoren auch ihre Präsentation und weiteres Material einspielen. Die Studierenden können sich per Chat schriftlich zuschalten oder mit Mikrofon auch mündlich zu Wort melden. Bei den großen Vorlesungen der Lehrerausbildung der deutschen Abteilungen sind seitdem bisweilen über 90 Studierende in einer Vorlesung in dieser „virtuellen Aula Magna“ mit dabei.

Schule gearbeitet wird und die wir natürlich an der Fakultät haben. So werden wir uns hier alternative Lösungen einfallen lassen müssen“, so Alessandro Luigini, Professor für Kunstpädagogik. Kreativität bewies bereits Franz Comploi, Organist und Professor, als er während seiner vierstündigen Vorlesung zu Musikpädagogik mehrfach seinen Standort wechseln musste: Als zu Hause das WLAN schlappmachte, zog er samt Notebook in sein Unibüro

und von dort in den Musikraum, um den Studierenden am Klavier etwas vorzuspielen und zu singen. „Man muss sich etwas einfallen lassen, dann geht vieles. Ich habe den Studierenden empfohlen, die Lieder, die sie sowieso für die Prüfung auswendig lernen müssen, daheim mit ihren Geschwistern und Eltern zu üben.“ #Ichbleibzuhause und singe: Aus der Not eine Tugend machen. stephanie.risse@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Online bedingt adäquat. Wäh-

rend die Bozner Fakultäten teilweise alle ihre Vorlesungen online anbieten, ist das gerade für die sehr praktisch ausgerichteten Laboratorien in der Lehrerausbildung in Brixen nur schwer oder gar nicht möglich, denn wie soll man praktischen Sportunterricht online zeigen und üben? Wie soll man die Fächer Kunst, Sprachen und Musik digitalisieren? „Unsere Studierenden haben ja nicht die Materialien für den Kunstunterricht zu Hause, mit denen in der

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INTERVIEW

Politik & Gesellschaft

„Selbst für die Firmung entscheiden“ Die Firmung wird mit 2020 nicht mehr in der traditionellen Form gespendet. Welche Neuerungen das neue Konzept beinhaltet und warum es überhaupt einer Änderung bedurfte, erklärt RENÉ NIEDERWIESER, stellvertretender Vorsitzender des Pfarreienrates der Seelsorgeeinheit Brixen und innerhalb dieses Rates verantwortlich für die Arbeitsgruppe „Neuer Firmweg“. Herr Niederwieser, bisher wurde das Sakrament der Firmung allen getauften Kindern und Jugendlichen in Südtirol in der 5. Klasse Grundschule oder in der 1. oder 2. Mittelschule gespendet. Mit dieser Tradition will man nun brechen. Warum braucht es eine Veränderung? RENÉ NIEDERWIESER: Der Jugendliche soll in Zukunft selbständig darüber entscheiden können. Man muss weg von der „klassenweisen“ Hinführung zu den Sakramenten – vor allem bei der Firmung, die ja noch einmal ausdrückt, dass man Teil einer Glaubensgemeinschaft sein will und möchte. Dies hat man bis zur Firmung ja nie selbst öffentlich bekundet, sondern „nur“ die Eltern in der Taufe für einem selbst so entschieden. Diese Entscheidung braucht aber ein gewisses Alter, eine gewisse Reife. Erst mit 16 Jahren ist man kirchlich mündig. Auch kann das ein Schritt hin zum Mitwirken innerhalb der Gemeinschaft sein – vom Heiligen Geist gestärkt und damit in gewisser Weise gesandt. Bereits bei der Seelsorgetagung im September 2017 hatte Bischof

Ivo Muser angekündigt, dass in den Jahren 2020 und 2021 das Sakrament der Firmung nicht mehr an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren gespendet werden wird. Folgt die Diözese Bozen-Brixen hier einer Anweisung des Vatikans? Am 8. Dezember 2015 ist die Diözesansynode zu Ende gegangen. Diese Synode hat sich ganz klar für eine Anhebung des Firmalters ausgesprochen. Das Richtalter, das die Synode dabei vorgesehen hat, war 18 plus. So lautet der Beschluss der Synode, und diese Maßnahme wurde vom Bischof als Diözesanrecht in Kraft gesetzt. Eine entsprechende Anweisung des Vatikans gibt es nicht. Welche Möglichkeiten bieten sich für die künftige Gestaltung der Firmkatechese an? Wir werden künftig bei den unterschiedlichsten Themen, die die Jugendlichen bewegen, mehr in die Tiefe gehen können, weil der zeitliche Druck wegfällt, ein bestimmtes Programm innerhalb eines gewissen Zeitraums abgearbeitet haben zu müssen. Auch wird es wohl kleinere Gruppen

geben, die mehr Diskussion und Partizipation ermöglichen. Sehr wichtig ist aber, dass die Pfarreien den Jugendlichen Platz und Gestaltungsmöglichkeiten bieten und dass sie Jugendliche auf dem Glaubensweg begleiten und sie wertschätzen, wenn sie sich mit ihren Ideen und Vorschlägen einbringen.

einbringen und uns in der Umsetzung tatkräftig unterstützen. Die Kurie, in diesem Fall sicherlich vor allem das Amt für Schule und Katechese, ist unterstützend tätig und hilft, wenn man konkret anfragt.

Wer wird darüber entscheiden, wie die Firmvorbereitung zu gestalten ist?

Ideal wäre, wenn dies andere Jugendliche erledigen würden, die bereits gefirmt wurden. Es braucht aber vor allem auch überzeugte Gläubige, die bereit sind, ihren Glaubensweg immer wieder neu zu hinterfragen. Es braucht eigentlich die gesamte Pfarrgemeinde, die den Jugendlichen zeigen muss, dass es ein Reichtum, eine Schönheit ist, heute Christ zu sein. Sicherlich spielen auch die Eltern eine wichtige Rolle. Es braucht gerade Väter und Mütter, die ihr Christsein überzeugt leben. Woher nehmen Feuerwehr und ähnliche Vereine ihre Anwärter? Es sind die Kinder von Eltern, die von dieser Sache bereits überzeugt sind, und deswegen springt der Funken über.

Die Katechese ist zunächst einmal Aufgabe jeder Pfarrei. Hier gibt es zuständige Fachgruppen, wie etwa die Fachgruppe Sakramentenkatechese, die sich mit diesem Thema befassen wird. Gleichzeitig gibt es aber auch dieselben Fachgruppen auf der Ebene der Seelsorgeeinheit. Dazu wurde in der zukünftigen neuen Seelsorgeeinheit Brixen, die 16 Pfarreien einschließen wird und das bisherige Dekanat Brixen umfasst, bereits eine Gruppe mit je einem oder zwei Vertretern aus den 16 Pfarreien gebildet. In dieser Gruppe wird konkret über die Art der Gestaltung der Katechese nachgedacht. Auch der Jugenddienst wird seine Expertise

THEOLOGIE & PHILOSOPHIE

Wer wird die „Firmanwärter“ künftig begleiten, vorbereiten und unterrichten?

In welchem Zeitraum soll die Firmvorbereitung ablaufen?

Vorlesungsreihe für Interessierte an der Phil.-Theol. Hochschule Brixen am 30. April / 14. / 21. / 28. Mai 2020 von 14.00 bis 17.30 Uhr

IM KONTEXT

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Es gilt aber, passende Formen für sie zu finden, damit sie ihren Glauben auch ausleben können. Und dabei muss es egal sein, ob sie sich firmen lassen wollen oder nicht, ob sie schon gefirmt sind oder noch nicht. Es müssen Angebote für Jugendliche geschaffen werden, die sie am Glaubensleben teilhaben lassen. Die Firmung bildet zusammen mit der Taufe und der Eucharistie für die katholische Kirche die Einheit der „Initiationssakramente“. Warum wird nur bei der Firmung am Alter und der Vorbereitungszeit gerüttelt?

René Niederwieser: „Was es nicht braucht, ist Panikmache, weil jetzt keine Firmung mehr so stattfindet, wie man sie gewohnt war“ Ein Zeitraum ist schwierig zu definieren, aber mindestens ein Jahr sollte die inhaltliche aktive Vorbereitung schon andauern. Man muss sich aber immer wieder vor Augen halten, dass es sich um einen Weg handelt, der nicht beschrieben ist mit einer Dauer, sondern man geht ihn einfach. Letztlich geht man diesen Glaubensweg ein ganzes Leben lang. An wen wird man sich beim neuen Weg zur Firmung orientieren? Gibt es Vorbilder? Es gibt bereits einige Erfahrungen, auf die man sicherlich zurückgreifen kann, wie hier bei uns Naturns oder auch Sterzing. Auch hat man in Österreich oder der Schweiz Erfahrungswerte mit der Anhebung des Firmalters und der damit veränderten Vorbereitung. Die besten Experten sind aber wahrscheinlich die bereits gefirmten Jugendlichen. Wird es künftig den Gläubigen freigestellt sein, ob sie die Firmung empfangen wollen? Diese Freistellung hat es immer schon gegeben. Ein Sakrament ist schließlich ein Geschenk, ein sichtbares Zeichen der Liebe Gottes zu uns Menschen. Gott zwingt seine Liebe niemandem auf; er bietet sie an, und wir sind frei in der Entscheidung, sie anzunehmen. Gibt es keine Bedenken, dass sich mit der Anhebung des Firm-

alters weniger Leute firmen lassen werden? Die Zahlen werden sicher zurückgehen. Das hat man auch in anderen Diözesen bereits gesehen, wobei die Zahlen mittlerweile oft wieder in die andere Richtung gehen. Grundsätzlich geht es hier meiner Meinung nach um die Frage, ob man lieber mehr Gefirmte hat, um eben viele zu haben, die gefirmt sind, oder, ob man lieber weniger Gefirmte hat, die dafür aber überzeugte junge Gefirmte sind. Da wäre mir Letzteres lieber. Dadurch sollte der Glaube wieder Feuer bekommen und nicht nur so eine kleine Flamme sein, die keine anderen Feuer mehr entfacht. Wie will die Diözese Interesse für die Firmung wecken? Die Diözese und auch die Seelsorgeeinheit Brixen will Jugendliche begleiten – nicht nur im Hinblick auf die Firmung, sondern auf den Glaubensweg. Dass aber eine Änderung der Firmung notwendig war, steht für mich außer Frage. Was es nicht braucht, ist Panikmache, weil jetzt keine Firmung mehr so stattfindet, wie man sie gewohnt war. Es gibt Angebote für Jugendliche in den Pfarreien, die sie wahrnehmen sollen und können, und auch solche, die noch geschaffen werden – auch gemeinsam mit den Jugendlichen. Jugendliche und junge Erwachsene glauben; das steht außer Frage.

Zunächst einmal muss man sagen, dass es auch für die Taufe eine Vorbereitung gäbe, die aber leider nicht von vielen Eltern in Anspruch genommen wird. Auch die Eucharistie hat eine Vorbereitung, wo man sicherlich in Zukunft auch noch an der einen oder anderen Schraube drehen wird. Bei der Firmung ist es wohl am leichtesten, weil es das am weitesten losgelöste von den anderen beiden Sakramenten ist. Schlussendlich muss man auch irgendwo einmal beginnen. Wo kann man sich künftig über die Firmung informieren? In der Seelsorgeeinheit Brixen wird es Informationsabende geben. Die Termine dazu werden über die Pfarreien organisiert und bekanntgegeben. Auch bei der Diözese kann man beim Amt für Schule und Katechese nachfragen. Irgendwann sollte es dann auch eine Homepage für die Seelsorgeeinheit geben, sofern wir das Geld dafür aufbringen; Sponsoren sind herzlich eingeladen, sich zu melden. Bis dahin geht der Weg des Informationsflusses nach wie vor ganz klassisch über die Pfarreien.

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Wann wird es erstmals die „neue“ Firmung geben? Es wird jetzt einige Zeit dauern, bis die „neue“ Firmung zum ersten Mal als Sakrament gefeiert werden wird, denn es braucht zunächst einmal die jungen Menschen, die in das Alter von 16 Jahren kommen. Das bedeutet, dass mancherorts, wo „vorsichtshalber“ bereits die Zehnjährigen mitgefirmt wurden, es länger dauern wird, bis dort die nächste Firmung stattfinden kann. sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

brixen.org/neustifterfruehling


Videoüberwachung für Brixen

Foto: Oskar Zingerle

Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Die optisch-elektronische Überwachung zum Schutz der Bürger gehört immer mehr zur Normalität. Auch in Brixen, wo derzeit 33 Videokameras die Sicherheit erhöhen sollen, denkt man daran, den Bestand weiter aufzustocken.

A

ls die jetzige Stadtregierung 2015 das Ruder übernahm, standen in Brixen etwas mehr als ein Dutzend Videokameras im öffentlichen Raum. Denn seit gut 20 Jahren gehört es mittlerweile auch in demokratischen Staaten zur Normalität im Alltag, dass die Bürger im öffentlichen Raum und auch zunehmend am Arbeitsplatz, zumindest an den Eingängen, überwacht werden. Die kleinen unauffälligen Kameras hängen an Laternenmasten und Gebäuden, mal weit oben, mal so weit unten, dass man den Menschen,

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die daran vorbeigehen, direkt ins Gesicht schauen kann. Wer einmal die Möglichkeit hat, in den abgeschlossenen Raum der Ortspolizei einen Blick auf den großen Monitor werfen zu können, auf dem rund um die Uhr die Bilder der Brixner Kameras flimmern, wird überrascht sein, wo überall Kameras bereits installiert sind. An der Rad- und Fußgängerunterführung beim Rondell zum Bahnhof etwa hängt eine Kamera in Augenhöhe, was die meisten, die dort vorbeigehen, gar nicht wissen. In Gebäuden, auf Parkplätzen und Grundstücken

wird man auf Schildern darauf hingewiesen: „Achtung, dieser Bereich ist videoüberwacht.“ Im öffentlichen Raum muss man die Orte kennen oder genau schauen.

Zum Schutz der Bürger. Vandalis-

mus, Einbrüche und Beschwerden etwa von Schulleitern veranlassten die Stadt und den zuständigen Stadtrat Thomas Schraffl, in den letzten Jahren nach und nach weitere Kameras aufzustellen, um die Sicherheit in der Stadt zu erhöhen: „Derzeit sind 33 Videokameras auf dem Gemeindegebiet in Betrieb, zu denen bald drei zusätzliche fixe und zwei mobile Kameras hinzukommen werden. Aber wir möchten nun ein Gesamtkonzept für die Stadt und die Fraktionen vorlegen, um die neuesten Technologien noch besser nutzen zu können.“ Die Beobachtung von Orten durch „optisch-elektronische Einrichtungen“, so die offizielle Beschreibung von Videoüberwachung, und die Speicherung dieser Daten ist auch ein heikles Thema. So betont Schraffl, dass der nach den kommenden Gemeindewahlen neu gewählte Stadtrat über dieses Konzept erst nach der eingeholten Kostenanalyse entscheiden werde – in Abwägung von Kosten und Nutzen. Denn natürlich findet es jeder gut, wenn ein Fahrraddieb, Bankräuber oder Vergewaltiger auf diese Weise ermittelt und gefasst werden kann. So begrüßen Polizei und Strafverfolgungsbehörden diese Möglichkeiten der Aufklärung von Straftaten und die damit zusammenhängende abschreckende Wirkung – im Fachjargon „Beobachtungsdruck“ genannt. Ein potentieller Täter, so die Vermutung, könnte von einer Straftat abgehalten werden, wenn er sich beobachtet weiß. Dies hat sich jedoch in der Kriminalitätsbekämpfung wenig bewährt: Kriminalität verlagert sich dann an

unbeobachtete Orte. Kriminalität wird verlagert, geht aber kaum oder gar nicht zurück.

Die Kritik. Kritiker der schrittweisen Ausweitung von Videoüberwachung argumentieren daher, dass eines der grundlegenden Prinzipien unserer Rechtsstaaten die sogenannte Unschuldsvermutung ist – ein sehr altes Rechtsprin-


im öffentlichen Raum betrifft täglich in erster Linie Tausende von „unschuldigen“ Normalbürgern, deren Daten aber dennoch für einige Tage gespeichert werden.

Der weitere Ausbau. Eine Ar-

In Gebäuden, auf Parkplätzen und Grundstücken wird man auf Schildern darauf hingewiesen: „Achtung, dieser Bereich ist videoüberwacht.“ zip aus dem 14. Jahrhundert, das jeden Einzelnen vor ungerechtfertigter und willkürlicher Beschuldigung schützt. So erfordert die „Unschuldsvermutung“, dass der einer Straftat Verdächtigte nicht seine Unschuld, sondern die Strafverfolgungsbehörden des-

sen Schuld beweisen müssen. Jeder, der einmal ungerechtfertigt denunziert wurde, und sei es nur vom missgünstigen Nachbarn, ist froh, sich auf dieses Grundprinzip verlassen zu können. Man sollte sich also auch darüber im Klaren sein: Videoüberwachung

beitsgruppe unter der Leitung des Stadtrats mit Vertretern der Stadtpolizei, Carabinieri und einigen Bürgern hat nun ein Konzept vorgelegt, das einen stufenweisen weiteren Ausbau vorsieht. Auch die Stadtwerke werden zentral miteingebunden sein, denn die Videokameras hängen am örtlichen Glasfasernetz. An mehreren Punkten will die Stadt für noch mehr Sicherheit sorgen und reagiert damit auf Beschwerden aus der Bevölkerung, ebenso wie sie neuere technisch „intelligente“ Möglichkeiten nutzen will. So sollen an den Haupteinfahren der Stadt Kameras zur Erkennung der Autokennzeichen eingesetzt werden, mithilfe derer etwa nicht versicherte Autos rasch erkannt werden können. Aber die Nummernschilderkennung kann auch genutzt werden, um zu erheben, aus welchen Regionen Touristen mit dem PKW kommen und wie lange sie sich in der Stadt aufhalten. Ganz neu sollen ebenso in den Fraktionen, jeweils an der Einund Ausfahrt, Kameras installiert werden. „Wir werden jetzt eine Kostenanalyse erstellen lassen; bis Ende 2020 sollte entschieden werden, was wir davon in den nächsten Jahren umsetzen können“, so Schraffl, der auch auf die Bewohner der Altstadt reagieren möchte, die sich über die vielen Zulieferfahrten in die Altstadt beschweren. „Hier werden sicher Kameras aufgestellt, und auch verstärkt an den Radwegen.“ Auf der Google-Maps-Karte leuchten die aktuell aufgestellten Videokameras in grüner Farbe und ergeben ein übersichtliches Gesamtbild. Die geplanten neuen Kameras leuchten dann – je nach Priorität – in blauer und roter Farbe auf. Das sieht dann schon sehr dicht aus. Daher will sich Stadtrat Schraffl auch auf keine genaue Zahl bei den Kameras festlegen lassen: „Im Moment haben wir die Wünsche von allen, also auch der Quästur, Polizei und Carabinieri berücksichtigt – und diese nach Prioritäten geordnet.“ Es wird aber eine politische Entscheidung sein, wie flächendeckend die Gemeinde dann videoüberwacht werden wird. stephanie.risse@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Politik & Gesellschaft

BRIXEN

Neue Broschüre zum Mensadienst z Mit einer neuen Broschüre will die Gemeinde Brixen den Eltern von Mensaschülern die wichtigen Qualitätsmerkmale dieses Dienstes aufzeigen. „Im Rahmen der internen Qualitätssicherung ist es uns gelungen, hohe Standards für die Zubereitung der Speisen zu etablieren und das Angebot für Kinder mit besonderen Ernährungsbedürfnissen auszuweiten“, so der

Dienstverantwortliche Hermann Popodi. In diesem Rahmen wurde auch erstmals eine Evaluationsgruppe eingeführt, an der auch Eltern teilnehmen und die neben Geschmack auch Zubereitung, Aussehen und Prozessabläufe anhand von Testbögen kontrollierte – mit gutem Ergebnis. Die Anpassung der Menüs wird in Zusammenarbeit mit dem Dienst

für Diät und klinische Ernährung der Sanität Brixen bewerkstelligt, um der konkreten Bedürfnisse der Jugendlichen zu entsprechen. „Es ist ein aufwendiges und in-

P&G

tensives Zusammenspiel vieler Dienste, das sich schlussendlich in einer sehr hohen Qualität der Mensa in Brixen niederschlägt“, so Stadträtin Monika Leitner. lv

Politik & Gesellschaft NATZ-SCHABS

Neue Nutzung vom„Hilberhof“ in Natz z Die Gemeinde Natz-Schabs hat in den vergangenen Monaten die letzten Anteile am „Hilberhof“ (in der Bevölkerung besser bekannt als „Schneiderhaus“) aufgekauft. Weil das Gebäude durch seinen schlechten Zustand eine Sicherheitsgefahr für die Öffentlichkeit darstellte, musste es abgerissen werden. „Architekt Stephan Dellago wurde in der Zwischenzeit als Koordinator für einen Planungswettbewerb beauftragt, bei dem durch einen Workshop auch die Ideen der Bevölkerung für die

kurz

notiert

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zukünftige Nutzung der Fläche miteinbezogen werden sollen“, erklärt Vizebürgermeister Helmut Plaickner. Grundsätzlich möchte man das 1.100 Quadratmeter große Areal als Vergrößerung des Dorfplatzes nutzen und Grünflächen sowie eine Parkanlage schaffen. Übergangsweise kann der nordwestliche hintere Teil bereits als Parkplatz genutzt werden, während die restliche Fläche zum Teil begrünt wird. Die Neugestaltung der Fläche wird von der Dorfbevölkerung als große Aufwer-

Die Bildungsausschüsse von Brixen werden mit 38.700 Euro von der Stadt finanziell unterstützt. Der neue italienische Bildungsausschuss erhält 13.963 Euro, der Bildungsausschuss von Milland 10.848 Euro, jener von St. Andrä 7.500 Euro, Pfeffersberg 3.379 Euro, Albeins 2.082 Euro und Sarns 906 Euro.

tung des Zentrums und wichtiges Element für die Dorfentwicklung gesehen. „Nach der Durchführung des Wettbewerbs erfolgen Pla-

nung, Ausschreibung und Bau“, sagt Plaikner. Er rechnet mit einer Realisierungsdauer von ein bis zwei Jahren. lv

Heuer hat der Jugenddienst Brixen bereits zum zweiten Mal Jugendliche und Erwachsene zu einem „religiösen Ratscher“ eingeladen. Dabei stand jeweils eine Glaubensfrage im Mittelpunkt; sämtliche Fragen dazu waren erlaubt. Neben dem Gedankenaustausch gab es ein Abendessen.

Die Kosten für die Sanierung des Dachs auf dem ehemaligen Gefängnis am Brixner Domplatz belaufen sich auf rund 390.000 Euro. Das Ausführungsprojekt wurde vom Stadtrat unlängst genehmigt. Die Sanierung des Daches wird auch die Realisierung eines neuen Raumes im Dachgeschoss ermöglichen.


NACHGEFRAGT

„Solidarität hat zugenommen“ PETER BRUNNER, Bürgermeister von Brixen, über die Auswirkungen der Corona-Krise auf Brixen – und wie lange es seiner Meinung nach dauern wird, bis wieder etwas Normalität einziehen wird. Herr Bürgermeister, das Coronavirus zeigt auch in Brixen seine Wirkung. Wie sehen Sie die Lage? Beginnen wir mit einem positiven Aspekt: Ich spüre ganz stark, dass die Solidarität zwischen den Menschen zugenommen hat, und ich würde mir sehr wünschen, dass diese außergewöhnliche Situation für die Zukunft zu einer weiteren Stärkung des sozialen Zusammenhalts führt. Ansonsten muss natürlich angemerkt werden, dass die Tatsache, dass wir ein Krankenhaus haben, das ganze Geschehen näher an uns heranrückt.

Gerade die Sanitätsmitarbeiter stehen derzeit vor enormen Herausforderungen ... Ja, aber nicht nur. Ich möchte mich bei dieser Gelegenheit herzlich bedanken beim gesamten Sanitätspersonal, das einen ausgezeichneten Job macht. Bedanken möchte ich mich aber auch bei den Mitarbeitern der noch offenen Geschäfte und der Apotheken, die die Versorgung der Bevölkerung aufrechterhalten. Ebenfalls wichtig sind die Mitarbeiter des Zivilschutzes, die Freiwilligen beim Weißen Kreuz, die Ordnungskräfte, die Busfahrer und Mitarbeiter der Stadtwerke. Alle verdienen sich ein ordentliches Vergelt’s Gott.

Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Brixner Wirtschaft aus? Das kann heute noch niemand einschätzen. Wir werden beobachten, welche Auswirkungen es auf Handel und Tourismus, aber auch auf alle anderen Bereiche geben wird. Ich gehe davon aus, dass es Monate dauern wird, bis sich wieder etwas Normalität einfindet. Dabei möchte ich betonen: Es geht nicht nur um die Unternehmen, sondern vor allem auch um die Mitarbeiter. Es braucht ganz sicher effiziente Abfederungsmaßnahmen, die ja bereits angekündigt wurden. willy.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

NATZ-SCHABS

Erholung statt Waffen z Auf dem ehemaligen NATO-Militärgelände in Natz-Schabs soll eine Naherholungszone entstehen. Bereits im Dezember 2019 hatte das Land Südtirol der Gemeinde Natz-Schabs eine 30-jährige Nutzungsdauer erteilt; nun wurde das entsprechende Abkommen von Landesrat Massimo Bessone und den Vertretern der Gemeinde unterzeichnet. „Wir verwandeln ein baufälliges, nicht mehr genutztes Militärgelände in ein von Familien und Kindern genutztes Areal. Das ist sehr symbolisch: Erholung statt Waffen!“, freute sich Landesrat Bessone. Zufrieden über das Vorhaben zeigte sich auch der Bürgermeister von Natz-Schabs, Alexander Überbacher. Die Gemeinde wird das Naherholungsgebiet auf eigene Kosten bauen; das Studio Michaeler & Partner wird das Projekt zusammen mit der Gemeindeverwaltung und dem Tourismusverein Natz-Schabs entwickeln. Das Naturschutzkonzept soll sich auf einer Fläche von zehn Hektar erstrecken und reicht von den Themen „Wohlfühlen & und Entspannen“, „Natur & Gesundheit“

sowie „Genuss & Erlebnis“ bis hin zu einem musealen Bereich, der über die Geschichte als Basis und Bestandteil des neuen Areals informiert. So ist eine WellnessOase mit Saunalandschaft, ein

Gesundheitsbereich mit Kneippanlage und ein Badebereich geplant. Das vorgesehene Restaurant und Bistro soll regionale und umweltfreundliche Produkte verwenden. Auf dem Bild von

links: Vizebürgermeister Helmut Plaickner, Landesrat Massimo Bessone, Bürgermeister Alexander Überbacher und Maximilian Dusini, Direktor des Amtes für Vermögen. sp 19


Die Frau aus dem Volk RENATE GEBHARD, Kammerabgeordnete der Südtiroler Volkspartei im römischen Parlament, hat sich ihre Natürlichkeit bewahrt. Der gebürtigen Latzfonserin, die seit vergangenem Herbst in Feldthurns zu Hause ist, wurde die Begeisterung für die Politik in die Wiege gelegt.

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in Gespräch mit Renate Gebhard ist allemal ein Gespräch auf Augenhöhe: authentisch und bodenständig und herzerwärmend normal. Die Kammerabgeordnete der Südtiroler Volkspartei im römischen Parlament hat sich ihre Natürlichkeit bewahrt. Sie ist eine Frau aus dem Volk, und man hat das Gefühl, dass sie die Menschen mit all ihren kleinen und großen Sorgen auch wirklich versteht. Eines hat sie in den vergangenen sieben Jahren gelernt: Die Welt der italienischen Politik ist eine eigene.

sich um unzählige Anliegen der Bürgerinnen und Bürger. „Ich bin ja ein Bindeglied der Südtiroler zu Rom.“ Sich immer wieder auf neue Situationen einzustellen, „das ist Realpolitik“. Die Anliegen bleiben dieselben, die Ansprechpartner wechseln. Die SVP ist seit Bestehen des Parlaments als einzige Partei mit demselben Namen und demselben Zeichen vertreten. Die Mandatare aus Südtirol haben in erster Linie einen autonomiepolitischen Auftrag. Zum ersten Mal politisch tätig wurde Renate Gebhard im Jahr

Ihr Werdegang. Renate Gebhard

stammt aus einer „politisch total interessierten Familie“. Der Großvater mütterlicherseits, Franz Mitterrutzner, war einer der Menschen, die an der Seite von Friedl Volgger nach dem Zweiten Weltkrieg das Land mit aufgebaut haben. „Über den Krieg und die Gefangenschaft hat er nie geredet. Aber er hat mit Zuversicht in die Zukunft geschaut.“ Die politischen Diskussionen bei Familienfeiern haben Renate Gebhard gefallen, und sie haben wohl auch die

„So manche andere Frau hat es bedeutend schwerer, alles unter einen Hut zu bekommen“_ Renate Gebhard Da geht es nicht immer um den geraden, den direkten, den unverblümten Weg. Ein gerüttelt Maß an Diplomatie, gepaart mit der Fähigkeit, Gespräche bei einem Espresso dazu zu nutzen, mit Menschen in Beziehung zu treten, Verbündete zu suchen – das ist die Kunst, die man beherrschen sollte. „Man muss sich recht schnell anpassen.“ Und man muss mit (fast) allen reden können. Modus vivendi sozusagen. Es gilt zu erkennen, wo man etwas verändern kann – aus eigener Kraft, und weil sich gerade die Möglichkeit dazu bietet. Die Legislative ist anders als die Exekutive. Als Juristin an der Gestaltung von Gesetzestexten mitzuwirken, das sei im Grunde eine einmalige Chance.

Ihr Leben in Rom. Renate

Gebhard fährt jede Woche nach Rom. Von Dienstag bis Donnerstag reihen sich Sitzungen und Gespräche fast nahtlos aneinander, oft auch bis in die späten Abendstunden. Und sie kümmert 20

2005, als sie, 28 Jahre jung, in den Gemeinderat von Klausen gewählt wurde. Sie ist mutig, traut sich, ihre Meinung kundzutun, sich zu positionieren. So wie damals bei der vieldiskutierten Sportzone von Latzfons. Wenn man in der Öffentlichkeit steht, als Politikerin noch dazu, da lernt man, so einiges auszuhalten. Kommentare in den sozialen Medien treffen einen irgendwann nicht mehr so sehr, sagt sie. „Man lernt, damit umzugehen.“ Als Renate Gebhard 2013 das erste Mal für die Abgeordnetenkammer kandidierte, war sie schwanger. Und sie war deswegen starker Kritik ausgesetzt. Von Verantwortung gegenüber den Wählern war die Rede, so manche Stellungnahme war schlichtweg unter der Gürtellinie. Aber sie hat durchgehalten, und das ist eine der Stärken der zielstrebigen Latzfonserin, die seit vergangenem Herbst in Feldthurns lebt. Den eigenen Weg zu gehen, auch wenn er nicht einfach ist. Den eigenen Weg gehen – aus Überzeugung.

Weichen für ihren persönlichen Weg gestellt. Dass sie bei der Matura das geschichtliche Thema wählen würde, lag auf der Hand: 50 Jahre Pariser Vertrag. „Ich war die Einzige an meiner Schule, die dieses Thema genommen hat.“ Die Begeisterung für die Politik wurde ihr offensichtlich in die Wiege gelegt. Renate Gebhard hat die Handelsoberschule in Bozen besucht, „eine bewusste Wahl, um danach direkt in die Arbeitswelt einsteigen zu können“. Dass ihr das zu wenig war, das merkte sie während eines Sommerjobs nach dem vierten Oberschuljahr. Täglich neun Stunden lang Eingangs- und Ausgangsrechnungen verbuchen, „das konnte es für mich nicht sein“. Also schrieb sie sich nach der Matura für das von den Universitäten Innsbruck und Padua gemeinsam angebotene „Integrierte Diplomstudium der Rechtswissenschaften“ ein und schloss es 2002 ab. Seit 2006 ist sie Rechtsanwältin mit den Schwerpunkten Familienrecht

und Zivilrecht. Für diese Tätigkeit bleibt ihr im Moment natürlich wenig Zeit, „aber man darf nicht stehen bleiben“. Und das mit der Politik, „das kann sich von heute auf morgen ändern“.

Das Los der Frauen. Frauen

stünden in unserer Gesellschaft generell mehr unter Beobachtung, sagt sie. Renate Gebhard ist Vorsitzende der Frauenbewegung in der Südtiroler Volkspartei, und sie füllt diese Position mit viel Fingerspitzengefühl aus. „Viel mehr als Frauensolidarität braucht es heute Frauentoleranz.“ Das anzuerkennen, was andere geschafft haben. Sich darüber zu freuen, anstatt es mit überzogener Kritik zu zerbröseln. Respekt vor den Lebensentscheidungen der anderen – das wäre schlicht und einfach die Basis für die so oft geforderte Solidarität. Den Spagat zwischen Berufstätigkeit und Familienleben zu bewältigen sei nicht immer einfach. Renate Gebhard ist aber in ein gutes soziales Netz eingebunden, und ihr Mann und ihre Familie tragen ihre Lebensentscheidung mit. „So manche andere Frau hat es bedeutend schwerer, alles unter einen Hut zu bekommen.“ So viel zur harschen Kritik, als sie zum ersten Mal für die Abgeordnetenkammer kandidierte und schwanger war. „Zum Glück hat sich in dieser Hinsicht in den letzten Jahren einiges getan.“ Zum Ausgleich geht sie gerne wandern, und sie liest auch viel. Derzeit Astrid Koflers „Das Fliegen der Schaukel“. Zum zweiten Mal und dieses Mal am Stück. „Damit ich es besser genießen kann.“

marlene.kranebitter@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Foto: Oskar Zingerle

Menschen & Meinungen

PORTRAIT


BINDEGLIED DER SÜDTIROLER ZU ROM: Kammerabgeordnete Renate Gebhard kümmert sich um unzählige Anliegen der Bürger 21


Generationswechsel z Alle fünf Jahre – taktgleich mit den Gemeinderatswahlen – bestellen die Freiwilligen Feuerwehren des Landes ihre Vorstände neu – so auch jene der Stadt Brixen. Die vollzählig anwesenden Wehrmänner und -frauen wählten vor einigen Tagen Robert Burchia zu ihrem neuen Kommandanten und Hannes Egger zu dessen Stellvertreter. Die Neuwahl stellt

einen Generationswechsel an der Spitze des Vereins dar, der in den vergangenen 15 Jahren von Kommandant Hubert Lanz und Vizekommandant Herbert Überegger hervorragend geführt worden war, wie die Ehrengäste in ihren Ansprachen wertschätzend betonten. Im Bild der gesamte neue Ausschuss (von links): Wehrmann Georg Reifer, Kommandant Robert Burchia, Bürgermeister

Peter Brunner, Vizekommandant Hannes Egger, Wehrmann Jakob Dariz und Gruppenkommandant Stefan Obexer. oz

M&M Menschen & Meinungen BRIXEN

Brixnerin leitet die ff z Seit Mitte Dezember sind die beiden Energieunternehmer Hellmut Frasnelli und Karl Pichler Mehrheitseigentümer der FF Media GmbH, die seit 1980 wöchentlich die „ff“ herausbringt. Vor einigen Tagen wurde die 38-jährige Brixnerin Verena Pliger zur verantwortlichen Direktorin ernannt; sie gibt damit gemeinsam mit der Chefredakteurin Alexandra Aschbacher die Blattlinie vor. „Die ff soll an alte Zeiten anknüpfen, in denen sie für die Südtiroler Gesellschaft einen echten Mehrwert darstellte“, sagt sie dem „Brixner“, „und diesen Mehrwert müssen wir auch ständig bekanntmachen – über

kurz

notiert

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jene Kanäle, über die man heutzutage die Menschen erreicht. Wir brauchen viel mehr Sichtbarkeit.“ Pliger hat ihre Ausbildung an der Burda Journalistenschule absolviert, die unter anderem mehrere Volontariate bei den Magazinen „Freundin“ und „Bunte“ beinhaltete. Vor zwölf Jahren begann sie erstmals eine Zusammenarbeit mit ff; sie koordinierte für einige Jahre das im selben Verlag erscheinende „Südtirol Panorama“. 40 Prozent der Verlagsanteile sind nach wie vor Eigentum der Familie Amonn, der ursprünglich alle Anteile gehörten, ehe 2006 der Nordtiroler Unterneh-

Die Schützenkompanie Rosenthal Lüsen hielt am Andreas-HoferGedenktag auch ihre Jahresvollversammlung ab. Dabei wurden geehrt: Engelbert Federspieler für 50 Jahre Mitgliedschaft, Albert Ploner für 25 Jahre, Ernst Dorfmann für 15 Jahre und Katharina Oberhauser für 5 Jahre.

Fotos: Manuela Tessaro

Menschen & Meinungen

BRIXEN

mer Otto Steixner 60 Prozent der GmbH übernahm. Nur ein Jahr später verkaufte Steixner seine Anteile an den Wiener Anwalt Stefan Weber und den Schweizer Medienberater Kurt W. Zimmermann. 2017

verkaufte dieser seine Anteile dem Brixner Manuel Saxl. Weber und Saxl veräußerten nun ihre insgesamt 60 Prozent den beiden anfangs genannten Energieunternehmern. wv

Thomas Dusini, seit 2010 Direktor der Bezirksgemeinschaft Eisacktal, wird mit 1. Juni in dieser Funktion zur Bezirksgemeinschaft Salten-Schlern wechseln. Seine Nachfolge im Eisacktal wird Thomas Hellrigl antreten, der derzeitige Leiter des Sozialsprengels Brixen und Umgebung.

Am 1. März vor 65 Jahren hatte Albert Lechner, 1931 im Pusterer Bergdorf Tesselberg geboren, seinen Dienst als Mesner des Brixner Doms angetreten. Für seine Treue und seinen Fleiß wurde ihm vom Domdekan Ulrich Fistill offiziell beim Gottesdienst zum ersten Fastensonntag gedankt.


O o op s

LAMMento

mein Hoppala

Manuela Fischnaller, Fußpflegerin und Obfrau der Bürgerkapelle Mühlbach

„Ma non parla italiano …?“ Es ist schon Jahre her, als ich mit meinem Lebensgefährten mit dem Motorrad Korsika umrundete. Es war zwar damals schon nicht mehr richtig modern, aber im malerischen Calvi beschloss ich trotzdem, ein paar Postkarten nach Hause zu schicken. Während mein Partner an einer Bar die Gegend genoss, suchte ich also einen Kiosk auf. Bei der Kassierin bat ich noch um einige Briefmarken. Erleichtert stellte ich fest, dass die Dame etwas Italienisch sprach, was bei den Korsen keine Selbstverständlichkeit ist. Ich lächelte freundlich: „Cinque arcobaleni, per favore!“ Die Frau schaute mich verdutzt an. Verstand sie doch kein Italienisch? Mit Nachdruck verlangte ich „cinque arcobaleni“ und deutete auf die Rückseite der Postkarten. Jetzt ging der Kassierin ein Licht auf, und sie händigte mir meine „arcobaleni“ aus. Beim Verlassen des Geschäfts beschlich mich ein leiser Zweifel, ob ich „Briefmarken“ tatsächlich richtig übersetzt hatte – und ich vergewisserte mich bei meinem Partner. Wir konnten uns lange Zeit nicht beruhigen vor Lachen.

Leser kochen für Leser

mmh!

Lasagne mit geräuchertem Scamorza > Zutaten für 8 Personen Für die Béchamel: 100 g Butter (oder Olivenöl) 100 g Mehl, 1 l Milch Salz, Pfeffer und Muskatnuss 1 Mantovaner-Kürbis 1 EL Olivenöl, 2 Knoblauchzehen Majoran oder Thymian 3-4 Tassen heißes Wasser 1 geräucherter Scamorza 200 g Alta-Badia-Käse 18-20 frische Lasagneblätter

> Zubereitung Die Béchamel wie gewohnt zubereiten. Kürbis schälen, putzen, in kleine

Stücke schneiden. Knoblauch im Öl anwärmen, Kürbis hinzufügen, leicht rösten, 1 Tasse heißes Wasser dazugeben, köcheln, bis das Wasser aufgebraucht ist. Heißes Wasser so lange dazugeben, bis der Kürbis weich ist und sich zu einer geschmeidigen Creme zerdrücken lässt. Vom Feuer nehmen, Kräuter dazu, salzen, Knoblauch entfernen. Die geräucherten Scamorza und den Käse grob reiben. In eine Auflaufform abwechselnd Béchamel, Lasagne, Kürbis und Käse schichten, mit Béchamel abschließen. Backrohr auf 180°C erwärmen, 30 bis 40 Minuten backen.

Warum tun wir das nicht? „Nehmen wir einmal an, du wüsstest, dass du das Virus bereits in dir trägst – wie würdest du dich verhalten?“, schreibt der Franz in unsere Whatsapp-Gruppe. Frieda scheint ihren Humor nicht verloren zu haben, denn vorhin hat sie das Bild eines Cappuccino in die Gruppe gesendet, damit wir zumindest virtuell das Gefühl haben, alles sei wie gehabt. „Wenn ich wüsste, dass ich infiziert bin, würde ich alles tun, was in meiner Macht steht, dass ich andere Leute nicht anstecke“, schreibt Frieda. Also würdest du sicherheitshalber zuhause bleiben, schreib ich, deine Eltern nicht mehr besuchen, deine Familie auf Distanz halten. „Genau“, schreibt Frieda. „Nun“, schreibt der Franz, „die allermeisten der Infizierten merken gar nicht, dass sie das Virus in sich tragen – das ist das Hintertückische daran. Sie infizieren ungewollt und unbewusst ständig andere Leute, die wiederum andere Leute infizieren, die wiederum andere Leute infizieren. Da gibt es keine Lösung.“ Doch, schreib ich. Wenn jeder sich verhalten würde, als wäre er infiziert, wäre das Problem in ein paar Wochen vom Tisch, denn dann würde die unselige Kette unterbrochen werden. „Stimmt“, schreibt Frieda, „warum tun wir das nicht, verdammt noch mal?“ Weil wir eben keine Erfahrung haben mit Pandemien, schreib ich. „Und weil wir alle die Situation unterschätzt haben“, schreibt die Frieda. „Aber ab jetzt könnten wir uns doch richtig verhalten, oder?“, schreibt der Franz, und dabei hält er sein Handy an den Mund, als ob er am virtuellen Cappuccino nippen würde.

Gerade in Zeiten, wo wir coronabedingt viel zu Hause sind, eignet sich die Zubereitung von etwas aufwendigeren Rezepten perfekt zum Zeitvertreib! Die Vahrnerin Luciana Bassanello überlässt uns zu diesem Zweck gerne ihre Eigenkreation, damit auch die „Brixner“-Leser ihre Lieben mit dieser Köstlichkeit verwöhnen können. Haben auch Sie ein besonderes Rezept, das Sie unseren Lesern nicht vorenthalten möchten? rezept@brixner.info

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Menschen & Meinungen

Echo

Leser schreiben uns

„In Brixen fehlt ein Golfplatz“ Leserbrief zum Thema Golfsport

Mario Cesco, Brixen Präsident des italienischen Verbandes der Golfreiseveranstalter AIAVG

BRIXEN

Von Brixen auf die Weltmeere z Am 27. Juni 2019 stand Konrad Hilpold „mit einem mulmigen Gefühl“, wie er uns schreibt, am Brixner Zugbahnhof – Ziel: der Hafen von Chiavari in Ligurien. Von dort aus brach er mit seinem selbstgebauten Katamaran am 11. Juli mit seinem Sohn Matthias sowie Phil aus Irland auf, um die Welt zu entdecken: Korsika, Sardinien, Spanien, Gibraltar, Marokko, Kap Verde. Da Sohn Matthias wieder nach Hause musste, begleitete ab Kap Verde ein Schweizer Mitsegler den Brixner Abenteurer. Die über

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2.000 Seemeilen nach Santa Lucia bewältigten die beiden in gut 14 Tagen. Weil die Aufhängung des Autopilots gebrochen war, mussten sie ihr Boot die letzten 150 Seemeilen per Hand steuern. „Nach zehn Tagen Wunden lecken segelten wir weiter Richtung Guadeloupe, Martinique, Antigua, Nevis, Saint Kitts und Saba“, schrieb uns Hilpold vor einem guten Monat per E-Mail aus Guadelupe. Die nächsten Etappenziele, Sint Maarten und die British Virgin Islands, dürfte er inzwischen wohl erreicht haben. oz

In Brixen gibt es eine bemerkenswerte sportliche Aktivität. Alle Sportarten, die mit den Bergen zu tun haben, dominieren offensichtlich, aber auch neue Sportarten halten Einzug. Eine Sportart allerdings, die in jüngster Zeit immer größeres Interesse in ganz Europa hervorgerufen hat, fehlt in unserer Stadt zurzeit noch gänzlich: der Golfsport. Dieser Sport, der im Freien auf dem Rasen ausgeübt wird, ist für alle Altersgruppen geeignet und ebenso von allen Altersgruppen erlernbar. Wer sich aus dem Brixner Raum zum Golfspielen aufmachen möchte, der muss sich entweder nach Kastelruth begeben, wo wir einen Golfplatz mit 18 Löchern vorfinden, oder nach Bruneck, wo der Golfplatz in Reischach neun Löcher aufweist. In beiden Fällen hat man dafür eine Fahrt von 35 Kilometer zu bewältigen. Für die Einheimischen wäre ein Golfplatz in der näheren Umgebung daher wünschenswert, aber auch als touristisches Angebot wäre ein Golfplatz attraktiv. In Europa gibt es mittlerweile Millionen von Golfern, die bei der Wahl ihres Urlaubsortes denjenigen bevorzugen, der auch Golf anbietet. So erfährt beispielsweise Spanien, wo inzwischen schon mehrere Golfresorts entstanden sind, regen Zulauf von vielen Golfbegeisterten. Der Wunsch nach einem eigenen Golfplatz im Brixner Raum ist dabei nicht neu: Bereits in der Vergangenheit haben Brixner sich für den Bau eines Golfplatzes eingesetzt, leider bisher ohne Erfolg. Als größte Schwierigkeit erwies sich früher wie heute, dass Grünflächen, die für ein Golfplatzareal in Frage kämen, für eine solche Nutzung nicht zur Verfügung stehen, da praktisch alles dem Obst- und Weinbau vorbehalten ist. Bei näherer Betrachtung findet man aber sowohl im Norden als auch im

Süden der Stadt Gebiete, die sich für die Gestaltung eines Golfplatzes anbieten würden. Für die konkrete Realisierung wäre allerdings die Zusammenarbeit verschiedener Abteilungen der Stadtverwaltung erforderlich. Und es bräuchte mehr Mut unserer Politiker, sich für dieses gemeinsame Projekt stark zu machen, ein geeignetes Gebiet zu finden und damit die Schaffung eines Golfplatzes für den Tourismus und für uns alle zu fördern. Skeptiker sollten auch daran erinnert werden, dass das Golfspielen eine völlig umweltfreundliche Aktivität ist, die Natur und Landschaft respektiert.

„Große Leistungen“ Leserbrief zur Corona-Krise

Martina Walder, Schabs

In dieser bedrohlichen Situation möchte ich auf diesem Weg allen, die im und um den Sanitätsbetrieb tätig sind, allen Tätigen beim Weißen Kreuz, den Gemeinden, allen Behörden, allen öffentlichen Diensten und Dienstleistern herzlichen Dank und Anerkennung aussprechen für alles, was zum Wohl der Bevölkerung getan wird – allen Menschen in Südtirol, die Verantwortung tragen, Pläne schmieden, Entscheidungen treffen, Fäden ziehen, organisieren, verordnen, ausführen, verzichten und zurückstecken, Geduld haben, riskieren und kämpfen, sich einsetzen für uns, uns versorgen in jedem Bereich. Danke allen Betrieben und Veranstaltern, die leider Einbußen hinnehmen müssen, und allen Menschen, die ich nicht vermag aufzuzählen. Für all diese enormen Leistungen ein vielfaches Vergelt‘s Gott! Gesundheit, Zufriedenheit, Frieden, Rücksicht, Gebet, Eigenverantwortung und Verstand stehen auch in NichtKrisenzeiten über allem, das sollten wir alle nicht vergessen.

Liebe Leserin, lieber Leser, schreiben Sie Ihre Meinung zu den Themen in diesem „Brixner“ - bitte unbedingt mit Angabe Ihrer Adresse und Telefonnummer: Redaktion „Brixner“, Brennerstraße 28, 39042 Brixen Leserfax: +39 0472 060201 E-Mail: echo@brixner.info


Pro& Contra Ist der Gewässerschutzplan in der derzeitigen Fassung zu weitreichend? Der Hintergrund:

SIEGFRIED RINNER, Direktor im Südtiroler Bauernbund: „Es gibt nunmal Gebiete, die sehr trocken sind und das Wasser benötigen“

Nein Der Gewässerschutzplan ist ein Dokument, das für jedes einzelne Gewässer die Ist-Situation aufzeigt, Probleme identifiziert und Verbesserungen vorschlägt. Es ist nichts anderes als die auf lokaler Ebene längst überfällige Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2000: Bis spätestens 2027 muss der gute ökologische (und chemische) Zustand der Gewässer erreicht sein! Wir Südtiroler haben ein Anrecht darauf, ebenso wie alle anderen EU-Bürger. Analog zur Wolfs-Thematik, versucht der Bauernbund nun auch beim Gewässerschutzplan mit dem Totschlagargument „Existenzangst - … dann müssen die Bauern zusperren“ eine sachliche und demokratische Diskussion zu verhindern. Dabei ist der Entwurf des Gewässerschutzplans alles andere als radikal, und ebensowenig ist er über Nacht und ohne Vorwarnung über die Landwirtschaft „hereingebrochen“. Der Mindeststandard an Restwasser (2 l/s je km² Einzugsgebiet) liegt im europäischen Schnitt und ist nötig, um ein Überleben unserer Gewässerökosysteme zu garantieren. Dieser Wert entspricht etwa einem Drittel der Wasserführung eines Baches im abflussärmsten Monat (meist Februar) – ist also alles andere als „hoch“. In den noch zu definierenden „Trockengebieten“ wird dieser Mindeststandard behördlich vermutlich nach unten korrigiert werden. Freilich, ein Trockenlegen der Bäche wird nicht mehr möglich sein und strafrechtliche Konsequenzen haben. Genau wie jeder andere Wirtschafssektor muss auch die Landwirtschaft ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft leisten – zum Wohle der Allgemeinheit. z

15.4.–18.4. VISAGIST

21.4.–24.4. KOSMETIK

05.5.–09.5. VISAGIST

04.4.–11.4. VIELE DÜFTE (OSTERN!) 11.4.–18.4. SHISEIDO 18.4.–24.4. KÖRPER- UND SONNENCREMEN 27.4.–02.5. BIOTHERM 02.5.–09.5. SHISEIDO

SONDERWOCHEN

Ja Eines vorweg: Von den 297 untersuchten Fließgewässern sind 94 Prozent in einem guten oder sehr guten ökologischen Zustand und erreichen damit das von der EU vorgegebene Ziel. Das beweist, dass wir in Südtirol sehr sorgsam mit unserem Wasser umgegangen sind. Das soll auch so bleiben, und darum begrüßt der Bauernbund auch die Ausarbeitung des neuen Plans. Aber dies darf nicht über die Köpfe der Betroffenen und der Landwirtschaft hinweg geschehen. Die Landwirtschaft nutzt nur drei Prozent des jährlichen Niederschlags und nur fünf Prozent der insgesamt in Südtirol genehmigten Wasserentnahme. Aber wir produzieren Lebensmittel und sind daher in vielen Gebieten unseres Landes auf eine funktionierende Beregnung angewiesen. Und es gibt nunmal Gebiete, die sehr trocken sind und das Wasser benötigen, zum Beispiel der Vinschger Sonnenberg, das Hochplateau Ritten oder auch Natz-Schabs. Hier braucht es Lösungen. Im Gewässerschutzplan werden aber nur Fristen gesetzt (meist bis 2021!) und Sparen und Verzicht eingefordert. Wenn es so einfach wäre, hätte es die Landwirtschaft schon lange gemacht. So hat die Bezirksgemeinschaft Vinschgau bereits 2009 eine Studie zur nachhaltigen Wasserversorgung am Vinschger Sonnenberg erstellen lassen: Investitionen für 30 Millionen Euro wären notwendig! Wie sollen das die Bauern am Sonnenberg schaffen? Darauf gibt es bis heute keine Antwort. Aber die Fristen im Gewässerschutzplan wurden schon mal mit 2021 gesetzt, ohne mit den Betroffenen über Lösungen zu reden. So geht’s einfach nicht! z

MARKUS HEISS, Präsident des Landesfischereiverbandes Südtirol: „Auch die Landwirtschaft muss ihren Beitrag zu einer nachhaltigen Wirtschaft leisten“

SCHÖNHEITSBEHANDLUNGEN

Fotos: Tiberio Sorvillo

Ende Dezember hat die Landesregierung einen Entwurf zum Gewässerschutzplan genehmigt. Der Planentwurf enthält Bestimmungen zum Schutz und zur Verbesserung der Gewässer, um die gute Qualität weiterhin zu erhalten und das Erreichen der Umweltziele zu sichern. Nun können Bürger, Gemeinden und die Interessensvertreter Stellungnahmen abgeben. Daraufhin erfolgt die endgültige Genehmigung durch die Landesregierung.

BRIXEN, DOMPLATZ 2 MO–FR 9–13 + 14.30–19 · SA 9–13 + 14.30–18


Menschen & Meinungen

Freunde und Gönner Anna Pallestrong, Patrizia Hell, Alexander Plunger, Roman Markart, Olympia Toniolli, Sabine Mulser, Johanna Frieda Ruthild Heimann, Enrico Declara, Kathrin Kerschbaumer, Maria Mantinger, Hirschen Gmbh, Paolo Novaresi, Arno Maglioli, Agnes Prosch, Vinzenz Paul Kiebacher, Monika Kerer, Friedrich Schäfer, Salvatore Mura, Helmut Terragnolo, Franz Burkia, Florian Bodner, Franz Falk, Heinrich Profanter Augschöll, Annemarie Leitgeb, Sergio Fanella, Ingeborg Fink, Alexander Pedevilla, Georg & Angelika Mitterrutzner, Herbert Kaute, Martha Schwamberger, Arthur Kier, Johann Jocher, Manuel Berretta, Paul Braido, Josef Rungg, Otto Prader, Bernhard Maier, Josef Steinmair, Siglinde Ossanna Thaler, Egon Huber, Maria Mitterrutzner, Karl Micheler, Dorothea Lamprecht, Adolf Dallago, Josef Gelmi, Antonio De Sarro, Hildegard Winkler Lubos, Veronika Anranter, Johann Keim, Kurt Baumgartner, Oswald Bergmeister, Martin Peintner, Maximilian Zippl, Theresia Rabensteiner, Alexander Amort, Alois Gläserer, Luise Hofer, Paula Huber, Melanie Kritzinger, Hugo Senoner, Florian Mussner, Zaneta Kurtovic, Walter Rossmann, Edith Lambacher, Lambacher OHG, Amando Lambacher, Elmar Fischnaller, Klaus Prentki, Maximilian Eisendle, Miriam Treyer, Rosa Lageder, Wolfgang Rauchegger, Thomas Nami, Hubert Baumgartner, Franz Sinn, Franz Kaser, Lorenzo Marmsaler, Josef Winkler, Peter Unterkircher, Antonia Volgger Weissteiner, Rosa Marmsaler, Walther Jaist, Notburga Staffler, Rosa Gargitter, Christin Renata Stas, Helmuth Michaeler, Willy Furlan, Josef Graber, Filipp Lamprecht, Annelies Deltedesco, Angela Molina, Arcangelo Rossetti, Hermine Batt, Josef Satzinger, Hermine Agreiter, Andrea Ramoser, Paolo Morocutti, Heinrich Schondorf, Simona Obrist, Robert Messner, Maria Brunhilde Schatz, Luis Plunger, Karl Kornprobst, Martha Dantone, Johann Ebner, Luis Costadedoi, Anton Mahlknecht, Susanne Schraffl, Anna Maria Platter, Helmut Pedratscher, Sigurth Wachtler, Stefano Brocco, Nicola Presente, Albert Ploner, Rosa

Maria Reifer, Franz und Ingeborg Zingerle, Ingrid Carbonari, Claudio Trombin, Annalisa Cimino, Rita Kerschbaumer, Alexa Seebacher, Hansjörg Bergmeister, Agnes Eisenstecken, Maria Grünfelder, Helene Wieser, Peter und Waltraud Rieper, Anna Maria Dalla Torre, Anton und Hildegard Mahlknecht, Georg und Margareth Pallua, Martin Zingerle, Martin und Maria Luise Klapfer, Annamaria Moser, Karl Kaltenhauser, Elisabeth Kaltenhauser, Werner Amort, Sieglinde Sill, Josef und Rita Erschbaumer, Günter Koch, Herta Deporta, Heinrich Lusser, Josef Huber, Gianfranco Morocutti, Friedl und Brigitta Amort, Erich Falkensteiner, Gottfried Volgger, Maria Kerschbaumer, Wilhelm und Frieda Griessmair, Otto Schenk, Sergio Sommavilla, Helmut Rubner, Walburga Fissneider, Antonia Messner, Alois Schatzer, Matthias Marschall, Herta Leitner, Manfred Karl, Martin und Ilse Ogriseg, Sybille Parteli, Alois Mantinger, Stefan Deporta, Hansjörg und Maria Daporta, Friedrich Martin Rath, Paul und Gertrud Zanon, Carmen Nössing, Richard und Monika Mitterer, Peter Oberrauch, Maria Teresa Bernardi, Philipp Erschbaumer, Mirjam Verginer, Paul und Emanuela Ritsch, Margherita Wieland, Brigitte Brenninger, Anton Mitterrutzner, Herbert Lanz, Maria Stockner, Maurizio Morocutti, Gian Franco Canu, Florian Frener, Josef und Martha Steiger, Emma Kerschbaumer, Peter Brunner, Anna Giordano, Barbara Kerschbaumer, Maria Theresia Resch, Georg Frener, Christoph Gebhard, Klara Willeit, Viktor Michaeler, Franz Dejaco, Markus Gruber, Theresia Brunner, Antonia-Theresia Steiger, Lydia Wachtler, Peter und Ida Strauss, Waltraud Stampfl, Otmar Gasser, Sergio und Cecilia Ferraro, Sebastian Hofer, Theresia Kerschbaumer, Gebhard Höller, Fabian Kusstatscher, Pietro Manna, Luis Pichler, Hermann Kaneider, Irene Zanol, Philipp Degasperi, Rosa Micheler, Armin Burger, Kristian Oberrauch, Adolf Meraner, Olga Pichler, Heinrich Zini, Margarethe Müller, Karin Baumgartinger, Peter Fill, Luis Unterweger, Dieter Pupp, Erwin Richard Würth, Alfredo Tisot, Helga Frass, Franco Braito, Roland Cimadom, Berta Michaeler, Hanspeter Ennemoser, Alois

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Habicher, Robert Gamberoni, Hartmann Maier, Waltraud Tauber, Alois Pramstraller, Johannes Unterpertinger, Maria Fischnaller, Margareth Volgger, Karl Michaeler, Konrad Obexer, Johann Gamper, Franz Gantioler, Martin Kanitscheider, Martin Schrott, Stefania Vicentini, Arno Kornprobst, Elisabeth Mayr, Norbert Krapf, Waltraud Rabensteiner, Maria Marcher, Carlotte Damiani, Martin Baumgartner, Ferdinand Heidegger, Mario Barbato, Ida Tratter, Paula Fischnaller, Andreas Zingerle, Theresia Fink, Andrea Santer, Renate Wieser, Leopold Wurzer, Maria Anna Gasser, Stefan Kamelger, Wolfgang Kiebacher, Rene Niederwieser, Georg Waldner, Richard Maria Seebacher, Josef Obermarzoner, Verena Ploner, Alois Oberrauch, Ulrich Fistill, Irmgard Dolliana, Elke Peintner, Barbara und Hermann Lerchegger, Elisabeth Gisser Hofer, Barbara Obrist, Hermann Hofmann, Hans Kostner, Antonio und Erica Scorrano, Martin Kratter, Alois Hinteregger, Franz Pichler, Brigitte Reifer Messner, Hans L. Lüttersheiden, Christoph Ladinser, HGV Bozen, Elisabeth und Andreas Oberrauch, Alessandra Scorrano, Raffaela Zanella, Notburga Brida, Julian Sommavilla, Irene Bergmeister, Martina Walder, Ellecosta Metall GmbH, Hugo Wassermann, Helga Zenleser Luppi, Gianfranco Titton, Andreas und Rosa Piok, Annagret Blasbichler, Günther Oberhuber, Paul und Waltraud Prader, Franz und Anna Schatzer, Peter Priller, Gertrud Caneva, Margit und Michael Jocher, Jugendhaus Kassianeum, Giancarlo und Cristina Pocher, Walter Pichler, Georg Agreiter, Robert und Anna Sigmund, Eisackwerk Mühlbach GmbH, Matthias Hinteregger, Franz Rastner, Johann und Rosmarie Kerschbaumer, Mathilde Gasteiger Baldauf, Roman Michaeler, Maria Profanter Goller, Thea Vigg Huber, Georg Unterkofler, Maria Ebner, Maria Caterina Dorfmann, Margit Hofer, Emanuela Hell, Manuela Stampfer, Mirjam Complojer, Max und Theresia Satzinger, Albert und Anna Maly, Gottfried Frener, Maria Pia Musna, Peter Unterkofler, Christine Langgartner, Gerhard Runggatscher, Brigitte Lechner, Martin Leitner, Renate Fiechter, Paula Obexer, Andreas Oberrauch, Martina Oberhuber,

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Gertraud Bodner Steiner, Evelin Steiner, Walter Weissteiner, Marion Delueg, Heide-Maria Kröss, Christopher Fissneider, Josef und Elsa Kaltenhauser, Franz Fischer, Giuliana e Giuseppe Mannarino, Hubert Ploner, Georg Knollseisen, Sabina Kasslatter Mur, Werner Amort, Heinrich Forer, Monika Clara, Florian und Margarete Oberhauser, Norbert Verginer, Brixen Tourismus Gen., Paula Mayr, Franz und Anna Hinteregger, Kurt Segna, Waltraud Wegscheider Gebhard, Kathrin Prantner, Margareth Neuhauser Egger, Paul Priller, Hildegard Weissteiner, Franz und Rosmary Mössl, Klaus Lanz, Maria Anna Renzler Reifer, Anton Johann Muther, Karl Wiedenhofer, Marion Santer, Karoline Ebner, Rene Federspieler, Alexander Fusco, Martin und Daniela Schatzer, Walter und Dora Pedevilla, Irene Pliger, Ulrich Kiechle, Paula Fischnaller, Antonia Kranebitter, Richard Pichler, Helga Graus, Konrad Bergmeister, Günther Torggler, Dora Öttl, Maria Hasler, Marialuise Schatzer, Margareth Eigemann, Josef Perkmann, Walther Dietl, Marianna Brugger, Alfred und Edith Rieder, Marlene Kerer, Margit Astner, Ernesta Parisi, Alexander Goller, Philip Froschmayr, Kurt Andrich, Armin Spiess, Pietro Speranza, Hubertus Steiger, Sonja Tonegatti, Anna Volgger, Günther Rafreider, Miriam Torggler, Roland Kuhn, Ida Reichegger

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Diese Liste enthält alle Freunde und Gönner des „Brixner“, die ihren Beitrag bis 10. März 2020 überwiesen haben bzw. deren PostErlagscheinsquittung uns bis zu diesem Tag erreicht hat.

Sie wollen „Freund“ oder „Gönner“ unserer Zeitschrift werden? Südtiroler Volksbank:

IBAN IT76 X 05856 58220 070570164004

Raiffeisenkasse Eisacktal: IBAN IT57 A 08307 58221 000300005452

Südtiroler Sparkasse:

IBAN IT68 T 06045 58220 000000855000

BancoPosta:

IBAN IT76 V 07601 11600 000042779405


UMFRAGE

„Wir schaffen das!“ Das Coronavirus zwingt auch den „Brixner“ zu neuen Wegen: Die Aussagen für die monatliche Umfrage konnten wir diesmal natürlich nicht auf der Straße einholen, sondern „virtuell“ – per Facetime oder Whatsapp-Video. Wir befragten Brixner Unternehmer, wie sie mit der Situation umgehen, und welche Auswirkungen es geben wird. Einhellig ist das Fazit: „Jede Krise hat ein Ende.“

„Die Lage ist ziemlich gefährlich“, sagt Alexander Resch, „viele Hoteliers brauchen ständige Einnahmen, um die entsprechenden Kosten zu finanzieren, und wenn jetzt die Einnahmen von einem oder zwei Monaten total wegbleiben, kann das für den einen oder anderen fatale Folgen haben. Der Osterkongress ist natürlich auch abgesagt worden; das ist für mich immer eine zweite Hochsaison. Bis Anfang Mai schaut es bei mir also dunkelgrau aus, danach wird sich die Lage wieder normalisieren, davon bin ich überzeugt“.

„Die Maßnahmen sind verständlich, wir tragen sie natürlich mit“, sagt Markus Huber, „aber die Auswirkungen sind fatal: Wir haben über 100 Mitarbeiter, die wir im Unterschied zu den Saisonbetrieben nicht einfach früher gehen lassen können. Für uns gibt es also zum heutigen Stand keine Lohnausgleichskasse – das bedeutet, dass wir im Monat etwa 450.000 Euro Lohn- und Lohnnebenkosten haben. Wir hoffen auf einen guten Sommer, sonst geht es einigen an die Existenz.“

„Wir haben ja eine gewisse Erfahrung mit Krisensituationen“, sagt auch Hannes Profanter, „aber 2008 war dagegen ein Kindergeburtstag. Unser erstes Gebot ist nun, dass wir alle unsere Mitarbeiter halten können. Es gibt derzeit Gespräche mit unseren Lieferanten, die uns auch entgegenkommen müssen, denn März/April sind für die Frühjahr/Sommer-Kollektion die umsatzstärksten Monate. Aber: Es wird wieder aufwärtsgehen!“

„Die Schließung aller Betriebe war zum Schutz unserer Mitarbeiter und unserer Kunden absolut notwendig und der einzige Weg, der zurück zur Normalität führen wird“, sagt Lissi Tschöll. „Jetzt brauchen wir unbedingt Abfederungsmaßnahmen für die Mitarbeiter. Wenn diese Situation länger als drei Wochen andauert, ist die Lohnausgleichskasse unumgänglich. Was danach kommt, steht in den Sternen, aber wir müssen optimistisch in die Zukunft blicken. Da wir alle im selben Boot sitzen, vertraue ich darauf, dass die Politik uns unterstützt.“

„Der Schutz der Mitarbeiter und der Kunden ist mir am wichtigsten“, sagt Bettina Kerer, „deshalb habe ich auch volles Verständnis für die Entscheidung zur Schließung der Geschäfte. Wir Kaufleute haben jetzt natürlich Angst vor der Zukunft. Und trotzdem: Ich bin Optimistin und warte jetzt eben, bis sich die Situation wieder normalisiert. Diese paar Wochen Schließung werden wir überstehen; die Frage ist, wie sich diese Pandemie auf den Sommertourismus auswirken wird.“

„Die Lage ist sehr schwierig“, sagt Hannes Kleon, „aber das betrifft auch alle Kollegen. Für mich stellen sich zwei Fragen: Wie lange dauert diese Situation, und wie reagieren die Kunden nach der Krise? Wir befinden uns also in einer absoluten Ausnahmesituation, und niemand weiß, welche Auswirkungen diese haben wird – lokal und global. Die Sommerware ist schon eingetroffen, deren Rechnungen nun fällig werden. Wie gesagt – es ist schwierig, aber wir werden das schon schaffen!“

„Nun, als Bäckerei produzieren wir Lebensmittel, weshalb wir von dieser Situation nicht so gebeutelt sind wie andere“, sagt Benjamin Profanter. „Auch wir spüren aber Auswirkungen: Der Umsatz ist um etwa 20 bis 30 Prozent gesunken, unter anderem, weil der Tourismus und die Belieferung von Gaststätten und Mensen auch bei uns ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist. Das ist aber nicht vergleichbar mit den Schwierigkeiten, die andere Betriebe im Moment haben. Wir kommen also mit einem blauen Auge davon.“

„Wenn eine No-Profit-Genossenschaft, die ja lediglich kostendeckend arbeiten darf, plötzlich für einen längeren Zeitraum keinerlei Einnahmen hat, dann hat das natürlich gravierende Folgen, weil die Fixspesen trotzdem bezahlt werden müssen“, sagt Leo Kerschbaumer, Präsident der Sozialgenossenschaft Mensa Brixen. „Für mich ist es nun essenziell, dass wir alle unsere Mitarbeiter halten können und dass wir die Löhne normal zahlen können. Jede Krise hat aber ein Ende – hoffentlich sehr bald!“ 27


Kunst & Kultur

CORONAVIRUS STELLT AUCH DIE KULTUR AB

Totalausfall

Es ist nicht die Pest, aber das Coronavirus ist ausreichend gefährlich, um Betriebe, Unternehmen und Orte der kulturellen Begegnungen bis auf Weiteres lahmzulegen. Auch in Brixen steht derzeit alles still.

D

er staatlich verordnete Notstand trifft die Wohlstandsgesellschaft mitten ins Herz: Unterhaltungen jeglicher Art sind (zunächst) bis 5. April ausgesetzt, die Bewegungsfreiheit auf das Unumgängliche beschränkt. Nicht, dass es den Menschen nicht gut tun würde, sich auf sich selbst zu besinnen, aber Theater und Konzerte, Filme und Kunst sind für Kulturfreunde das Salz in der Suppe. Die Liste der Absagen und Verschiebungen ist endlos: Im Stadttheater Bozen konnte am 13. März die Premiere von Manuela Kerers Oper „Toteis“ nicht gefeiert werden, das soll am 5. September nachgeholt werden. Das Haydnorchester kann die Proben für das Musical „Tribute to Giorgio“ im Mai nicht weiterführen wegen eines Corona-Falls in den eigenen Reihen. Premiere ungewiss. Und auch in unserem kleinen Brixen gibt es schmerzliche Ausfälle. Der Kulturverein Brixen Musik ist mit einem blauen Auge

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davongekommen; es musste nur die letzte Veranstaltung des Jahresprogramms abgesagt werden. Die Präsidentin Claudia Messner bemüht sich um einen Ersatztermin für den Liederabend mit Ilker Arcayürek und hofft, „dass der Spuk bis zu den Sommerkonzerten mit LJO im Juli und dem Haydnorchester im August vorbei ist“. Stephen Lloyd hat mit seinem Jugendsinfonieorchester Matteo Goffriller Ende Februar zwei Konzerte in Mexiko gegeben und ist deshalb für das Konzert am 26. April im Forum bestens vorbereitet. Angesichts der aktuellen Lage hat Lloyd inzwischen einen neuen Termin am 31. Mai fixiert. Empfindliche Verluste muss auch Anna Heiss von der Dekadenz einfahren. Die Premiere der Eigenproduktion „Tom auf dem Lande“ konnte am 1. März über die Bühne gehen (mit einem kleinen Stromausfall), aber dann wurde es tatsächlich zappenduster im Anreiterkeller. Tom,

alias Philipp Weigand, musste enttäuscht sein Bündel schnüren und zurück nach München fahren. Vier Wochen Probe für einen einzigen Aufführungstag – eine Katastrophe! Die Premiere von „Willkommen“ mit Ingrid M. Lechner am 3. April musste gecancelt werden, weil die Münchner Regisseurin Gabi Rothmüller nicht mehr über den Brenner durfte. Die Jazzer „Three for Silver“ aus den USA haben ihre Europatour gestrichen, weil sie sowieso nirgends auftreten dürfen. Alle anderen Auftritte bleiben im Ungewissen, das hängt wohl von künftigen Regierungsdekreten ab. Reißen die finanziellen Ausfälle ein Loch in den Verein? „Wir zahlen die vereinbarten Gagen“, meint Anna Heiss, „und bemühen uns um Ersatztermine.“

Auch Kulturinstitut betroffen. Peter Silbernagl vom Südtiroler Kulturinstitut musste mit großem Bedauern alle Produkti-

onen bis Mitte April vorerst absagen; in Brixen muss man daher mit Sicherheit auf „Clara“ des Puppentheaters Halle verzichten. Ob „Kunst“ am 23. April gezeigt werden kann, ist noch nicht abzusehen. Auch hier Verluste? „Vertraglich muss bei einer Absage aufgrund höherer Gewalt jeder Vertragspartner die bis zu dem Zeitpunkt entstandenen Kosten selbst tragen“, erklärt der Direktor. Auch Heidi und Thomas Troi müssen die Aufführungen der Werkstätten schweren Herzens canceln, „aber wir arbeiten an einem neuen Aufführungsplan“. Bei der Buchvorstellung ihres Krimis „Die Feuertaufe“ hat Heidi Troi den Spieß umgedreht und die Lesung ohne Publikum als Live-Stream zu den Leuten gebracht. Was James Blunt in der Elbphilharmonie schafft, kann die Heidi eben schon lange! Stefanie Prieth von der Brixner Tourismusgenossenschaft kann bezüglich des „Water Light


ALLES DUNKEL: Auch im Forum Brixen können derzeit keine Veranstaltungen stattfinden

Festivals“ keine definitive Entscheidung bekanntgeben. „Falls sich bis 3. April die Situation wesentlich verbessert, fassen

führung gelangen kann. „Nach der langen Pause werden wir die Musik mit noch größerer Lust genießen“, meint der Experte.

bruar fand zwar noch statt, der zweite fiel allerdings einer Bronchitis des Künstlers zum Opfer. Alle anderen Termine in Brun-

„Nach der langen Pause werden wir die Musik mit noch größerer Lust genießen“_ Giacomo Fornari, Präsident von Pro Cultura wir folgenden Alternativtermin ins Auge: vom 29. Mai bis 21. Juni“, erklärt Prieth. „Sollten die getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht oder zu langsam greifen, wird das Festival aber auf das Jahr 2021 verschoben“, fügt die Touristikerin hinzu. Pro-Cultura-Präsident Giacomo Fornari bedauert den Ausfall seiner Frühjahrskonzerte, aber sein Motto zurzeit ist „Arrivederci, a presto!“, und so hofft er, dass die Neunte von Beethoven am Ersatztermin vom 11. Mai zur Auf-

Kinos auch zu. Eine Woche länger

als die übrigen Kulturbetriebe hielten die Kinosäle offen, aber am 8. März mussten auch sie die Segel streichen. Somit ist das Programm des Filmclubs auf unbestimmte Zeit ausgesetzt; den Cineasten unter uns bleibt die Vorfreude auf das Sommerkino im Tschumpus. Auch Thomas Hochkofler hat seine vierte Tournee mit dem Programm „Eppes Nuis – Brad Bronski und das Diadem des Grauens“ absagen müssen. Der erste Termin in Brixen Ende Fe-

eck, Bozen und Meran wurden verschoben. Und schließlich musste auch das für 17. April hart erwartete Konzert des amerikanischen Gitarristen Frank Gambale im Astra abgesagt werden: Der Künstler hat die gesamte Europa-Tournee gecancelt. Auch er arbeitet derzeit an einem Ersatztermin, der allerdings erst im neuen Jahr zustandekommen wird. Die Brixner Abonnenten des Teatro Stabile haben sich ebenfalls umsonst auf Alessandro Haber in „Morte di un commesso

viaggiatore“ gefreut. Jetzt hoffen die Veranstalter, dass wenigstens die letzte Inszenierung „Della Madre“ am 7. Mai stattfinden kann.

Die wahren Leidtragenden. Die

unzähligen Absagen sind für das Publikum natürlich unangenehm, aber die wahren Leidtragenden sind alle, die den Kulturbetrieb aufrechterhalten: Ihnen fehlen die Einnahmen für wahrscheinlich zwei Monate. So wird sich die Politik auch überlegen müssen, wie sie die vielen freischaffenden Musiker und Schauspieler unterstützen kann. Zum Kulturbetrieb gehören aber auch Techniker und Bühnenbauer, die nun eine Zeitlang auf Stand-by gesetzt werden. Ebenfalls schwierige Auswirkungen dürfte die Situation auch auf Saalvermieter haben.

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THEATER

Die Eigenproduktion der Dekadenz brachte mit „Tom auf dem Lande“ einen spannenden Thriller um Bigotterie, Gewalt und Erotik auf die Bühne. Nach der Premiere am 1. März mussten allerdings „due of“ Covid-19 vorläufig alle weiteren Termine abgesagt werden.

T

om à la ferme“ heißt im Original das in der Kategorie LGBT-Drama ausgezeichnete Stück des frankokanadischen Dramatikers Michel Marc Bouchard. Es ist ein Psycho-Thriller der besonderen Art, genial verfilmt vom Shooting-Star der kanadischen Film- und Queer-Szene, Xavier Dolan.

Foto: Arnold Ritter

Kunst & Kultur

Nutzloses Sperma

Auf der Dekadenz-Bühne. Der

junge Regisseur Joachim Gottfried Goller hat sich der Thematik Homosexualität angenommen und für die Dekadenz seine eigene Version des Stückes geschrieben. „Tom auf dem Lande“ lässt sich mit den Dialekt-Einsprengseln perfekt aus der kanadischen Provinz in unsere ländliche Szenerie übertragen. Als Introitus empfängt das Publikum eine verfremdete Passage der Matthäuspassion, gesungen von den vier Protagonisten. Das verstörende „Ein Haupt voll Blut und Wunden“ lässt erahnen, dass eine verquere Leidensgeschichte auf uns zukommt. Tom (Philipp Weigand) ist Werbetexter und kommt aus Montreal angereist, um am Begräbnis seines verunfallten Lebensgefährten teilzunehmen. Dessen Mutter Agathe (Patrizia Pfeifer) weiß offensichtlich nichts von der sexuellen Orientierung des Sohnes, und Bruder Andreas (Max Gruber Fischnaller) droht Tom, auf keinen Fall mit der

Die bibelfeste Agathe findet in den Erinnerungsstücken des toten Sohnes die Wahrheit, die sie wohl immer schon geahnt und nur verdrängt hatte Wahrheit rauszurücken: „Wenn du dein großes Maul aufreißt, wird man nichts mehr von dir finden.“ Von aufgerissenen Mündern kann Andreas einiges erzählen, hat er doch vor Jahren den ers-

ten Freund seines Bruders genau auf diese entsetzliche Weise verunstaltet, um der aufkeimenden Beziehung ein Ende zu setzen. Stattdessen fordert er Tom auf, von Ellen zu erzählen, die angeb-

lich Guillaumes Geliebte gewesen sein soll. Jetzt bricht es aus ihm heraus, und in einem fingierten Telefonat mit Ellen schildert er mit gebrochener Stimme den schrecklichen Moment des Unfalls.

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Die Inszenierung. Der Maschen-

draht, den Mirjam Falkensteiner um den ganzen Raum spannt, vermittelt mehr als eindeutig die unbehagliche Grundstimmung. Gefangene sind sie – in ihrer Haut, auf dem Hof, in ihren Vorurteilen, in der Bigotterie, im Lügengebäude. Goller hat die Figuren mit viel Gespür angelegt: Philipp Weigand ist auf beeindruckende Weise der empfind-

Foto © Engerfoto

Als Ellen (Kathrin Ploner) kurz auftaucht, ist Agathe enttäuscht, weil sie keine Trauer zeigt. Ihr wird bewusst, dass sie ihre Söhne nicht wirklich kennt. Tom bleibt vorerst auf dem Bauernhof, fasziniert von Andreas, der ihn an Guillaume erinnert, und beseelt von einem unbestimmten Verlangen nach Geborgenheit in einem Familienverband – er nennt Agathe „Mama“. Die kru-

Kunst Ein Gastspiel des St. Pauli Theaters, Hamburg von Yasmina Reza

de Realität am Land gibt ihm für kurze Zeit Stabilität, obwohl ihm Andreas mit Schauermärchen vom Kuhgraben für die toten Kühe, Bedrohung durch die Wölfe und der latent lauernden Homophobie (Scheiß Schwuchtel) das Landleben vergraulen müsste. Andererseits nimmt er Tom mit in den Stall, „aber ohne Schickimicki-Zeug“ (Hä? Er trägt Jeans und einen Fleece-Pulli!), wo er sich gar nicht ungeschickt anstellt und begeistert mithilft, ein Kalb auf die Welt zu bringen. Unvermittelt danach fragt Andreas: „Du, Tom, wozu ist eigentlich dein Sperma gut? Nach dir kommt nichts mehr, dein Saft ist absolut nutzlos.“ Die bibelfeste Agathe zeigt Tom Erinnerungsstücke des toten Sohnes und liest in seinen Briefen die Wahrheit, die sie wohl immer schon geahnt und nur verdrängt hatte.

same Schwule mit geschliffener Sprache, der nirgends anecken will und sich herumschubsen lässt bis zur unausweichlichen Katastrophe. Alles ist besser, als allein auf der Welt zu sein. Allein wie Andreas, wunderbar zerrissen gespielt von Max G. Fischnaller, der gebrandmarkt ist als Gewaltmensch und verzweifelt nach Zuneigung heischt. „Bleib!“, sagt er zu Tom. Er selbst glaubt, bleiben zu müssen, auch wegen Agathe, der Patrizia Pfeifer beklemmend glaubwürdig eine verwirrt hellsichtige Aura verleiht. Ein aufrüttelndes Drama mit skurril witzigen Momenten zu Zeiten von gehäuften Femiziden und Übergriffen auf Homosexuelle in unserem Land. Schade, dass es nur ein einziges Mal zur Aufführung kam.

Donnerstag, 23. April 2020 Brixen, Forum Beginn: 20.00 Uhr Einführung: 19.15 Uhr Karten: www.kulturinstitut.org Tel. 0471 313800 – Athesia-Ticket

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13.02.2020 09:29:44


Kunst & Kultur Die „Vahrnereien“ befassen sich auf witzige Weise mit interner Ratsstubenproblematik FASCHINGSTHEATER

Tutorials und Tirtl-Rap Die Faschingsfeiern hatten Glück, sie konnten buchstäblich in letzter Minute vor dem Corona-Notstand über die Bühne gehen. Vahrn und Milland brachten glücklicherweise ein paar Farbtupfer in das mittlerweile zum Erliegen gekommene gesellschaftliche Leben.

D

ie „Vahrnereien“ hatten heuer Text-Mainzelmännchen wie Doris Brunner und Alex Liegl aus München zur Unterstützung, Viktoria Obermarzoner übernahm die Regie, und alle miteinander haben ein buntes Potpourri gebastelt mit viel Lokalkolorit in Knallfarben, engagierten Spielern und einigen talentierten Sängern.

Die Vahrnereien. In Anlehnung

an Asterix ist die Rede von einem kleinen Dorf inmitten von Kastanienhainen, ein Ort, der am liebsten in eigenen „Kreisen verkehrt“. Nicht nur Erdwärmebohrlöcher sind nämlich brisantes Thema, sondern auch der Bau von Kreisverkehren, wobei die aus Deutschland kommende Expertin Dr. Kabuschke geradezu

existenzbedrohende Visionen heraufbeschwört. Ein spritziges Tutorial mit Vicky Obermarzoner in Signalfarben gibt praktische Anleitungen unter dem Motto „Schütze dich selbst“. Ein fröhliches Singspiel nimmt alle kleinen und großen Marotten der Dorfbewohner auf die Schippe. Die „Vahrner Spatzen“ – das sind Reiner Kirchler, Ingo

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Ramoser und Berni Stauder – begrüßen Matteo Salvini, der mit Pius zusammentrifft, „per revitalizzare la destra“. Gestört wird er im Vorhaben von Beppe Grillo von den „Cinque stalle“, der mit dem Bürgermeister und Salvini bei den Vahrnereien ein Kabarett plant mit dem passenden Titel „Il rauco, il brutto e lo scemo“.


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Die Millander Hausfrauen dancen flott zum TirtlRap Der selten eruierbare Aufenthaltsort vom superbeschäftigten BM Andreas im Superman-T-Shirt konnte endlich geortet werden mittels der 60 von der Gemeinde angekauften und mit GPS ausgestatteten E-Bikes. Die „geschickte Wahlwerbung“ ist allerdings keine Garantie für den Erfolg, unken die Vahrner Bürger, auch wenn der BM alle anspricht: geschlechtslose Transgender, Zwitter, Crossgender … und die „Noistifter“. Eine Denkwerkstatt via Videoprojektion wird als bahnbrechende demokratische Idee gepriesen. Pech nur, dass die Ratsmitglieder stillschweigend „völlig geheim“ denken müssen und am Ende der BM die Entscheidungen im Alleingang trifft.

Mill and Ka(o)s. Die Bühne Bril-

land feierte heuer die zehnte Produktion von MILL and KA(O)S mit der gebündelten Energie von Geggo Plank, Helmuth Kaufmann, Helmut Huber, Christine Jaist und Lisi Kiebacher. Neben ihrer angestammten Truppe konnten auch ein paar voll motivierte Youngsters aktiviert werden. Geggo „Pokerface“ Plank führte wie gewohnt lässig humorig durch den Abend, der mit einschmeichelnden Songs von Helmuth Huber und Matthias Baumann garniert war. Recht gelungen waren die Sketche, in denen das digitale Chaos regierte. Herrlich die ComputerSprech-Missverständnisse, als Geggo seine Schreibmaschine reparieren möchte, die der Digital-NativeAngestellte erst mal als Toaster ansieht und dann vermutet, der „PC“ sei nur abgestürzt. Dagegen

verwehrt sich Geggo, schließlich gehe er doch nicht zum Klettern mit seiner Schreibmaschine! Ganz im Sinne der Gleichberechtigung mutiert Alexa flugs zum Alex, der allein dafür zuständig ist, der Dame des Hauses ein angenehmes Ambiente zu schaffen. Der Alex tut, was er kann, obwohl die dialektalen Hürden manch Erschwernis darstellen. Die plötzliche Befehlsverweigerung liegt nicht an der gekappten Stromzufuhr, sondern daran, dass der Ehemann genug vom Sklavendienst hat: „Wehe, wenn no amål Alex zu mir sågsch!“ Im köstlichen Lied „In jeder Frau steckt ein Stück Hefe“ fühlt frau sich verstanden, wenn das Stück Schokolade direkt auf den Hüften andockt. Apropos Frau: Da möchte der neu gegründete Hausfrauenverein „Spritz-Gang“ (nein, die Damen sind nicht bei der Feuerwehr, sondern trinken „Spritz“) die Kasse mit Tirtlverkauf aufbessern und liefern einen „spritzigen“ Tirtl-Rap gleich frei Haus mit: „Oma pitscht, Opa pitscht, pitsch, pitsch…“. Köstlich amüsiert sich das Publikum bei der „Patchworkfamilie“, wo der leicht überforderte Protagonist erklärt: „Mein Vater ist gleichzeitig mein Schwiegersohn und dessen Frau meine Schwester und deren Sohn mein Onkel“, oder so ähnlich. Ich hab es nicht genau verstanden, aber ich bin heilfroh, dass ich in so einem Flickenteppich nicht drinstecke.

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June Nieseins „Apocalypse“ z Der vor kurzem erschienene Track des Brixner Musikers June Niesein heißt „Apocalypse“ und thematisiert – passend zur derzeitigen Pandemie – das Ende der Welt: „This world has gone out of control“, singt er, diese Welt hat die Kontrolle verloren. Genau das spiegelt sich auch im entsprechenden Musikvideo wider: Gedreht im Zombiestyle in

einem Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, versucht June Niesein dem Chaos auf der Welt zu entfliehen. Das ist die Botschaft des Brixners: Es sei wichtig, nicht alles einfach hinzunehmen und für eine Veränderung der Situation zu kämpfen. „This is revolution. This is Apocalypse. Now it is to make a change.“ Und wenn man für das, was einem wichtig ist, einsteht,

Foto: Michael Della Giustina

Kunst & Kultur

MUSIK

wird es auch zur Veränderung kommen: „One day my dream will be reality“; eines Tages wird mein Traum Realität. „Apocalypse“

ist der erste Ausschnitt aus dem Debutalbum von June Niesein, das am 21. Juni erscheinen soll. lv

angekündigt worden war. Gambale wäre mit einer Band von Weltformat aufgetreten: Am Bass Hadrien Feraud aus Frankreich, der als einer der heißesten neuen „jungen“ Bassisten der letzten Jahre gilt und durch seine Zusammenarbeit mit John McLaughlin, Chick Corea und Bireli Lagrene

bekannt wurde; Gergo Borlai aus Ungarn (Gary Willis, Al Di Meola) war als Schlagzeuger geplant, und am Keyboard hätte es ein Wiedersehen mit Steve Weingart gegeben, der 2013 schon einmal im Forum Brixen zu Gast war – damals in der Band des TotoGitarristen Steve Lukather. wv

Am 20. März sollte die Salbeibühne Albeins die Premiere ihrer Kriminalkomödie „Porzellan Fraktur“ feiern. Aufgrund des Regierungsdekretes müssen die Albeinser Spieler um Joachim Tauscher die Aufführungen bis auf Weiteres verschieben.

Manuela Kerer ist von der weltweiten Corona-Krise besonders schwer betroffen: Ihr „Gletscherquartett“ wird bei den „ISCM World New Music Days“ in Neuseeland nicht aufgeführt, das Festival wird auf das Jahr 2022 verschoben. Auch alle Konzerte in Wien und München sind abgesagt.

K&K Kunst & Kultur

MUSIK

Konzert von Frank Gambale verschoben z Auch das Konzert des Gitarristen Frank Gambale und seiner All Star Band, das für den 17. April im Astra in Brixen geplant war, fällt dem Coronavirus zum Opfer: „I am deeply sad”, schrieb er vor einigen Tagen dem Veranstalter mytix.bz. Sieben Wochen wäre der mit dem Grammy Award ausgezeichnete US-Amerikaner in ganz Europa unterwegs gewesen, aber die derzeitige Entwicklung der Pandemie lasse keine zuverlässige Planung zu. „In all den Jahren als professioneller Musiker

kurz

notiert

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war ich noch nie gezwungen, eine Tournee abzusagen“, schrieb Gambale, „ich wollte diese Tournee unbedingt machen, und ich weiß, dass auch die Fans sehr darauf gewartet haben; einige hatten geplant, Hunderte von Kilometern zu fahren, um die Show zu sehen.“ Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben: Frank Gambale plant nun, im März/April 2021 die Tournee nachzuholen. Auch in Südtirol hatte es bereits viel Zuspruch gegeben für das Konzert, das bisher lediglich im „Brixner“

Bettina Kerer organisiert in ihrem Geschäft in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Krebshilfe eine Ausstellung der Malgruppe unter der Leitung von Hartwig Thaler. Die Eröffnung vom 27. März muss allerdings verschoben werden und findet voraussichtlich Ende April statt.


NACHGEFRAGT

„Wir setzen uns keine Grenzen“ Nora, Julian, ihr seid mittlerweile ein Begriff in der Musikszene, auch weil ihr sehr präsent auf Social Media seid. Jetzt ist der Durchbruch gelungen, ihr habt trotz großer Konkurrenz den „FM4 Austrian Amadeus Music Award“ gewonnen! Wir haben sehr hart und zielstrebig für „Anger“ gearbeitet, klare Ziele formuliert und diese auch erreicht. Natürlich gehört auch eine Portion Glück dazu. Die Konkurrenz war groß, und alle Finalisten wollten unbedingt gewinnen. Wir danken auch allen, die für uns gevotet und die Werbetrommel gerührt haben.

Ihr lebt in Wien, habt aber den Gewinner-Song „Baby“ in Südtirol geschrieben. Der Sound kommt voll poppig daher. Bleibt ihr auf dieser Linie? Wir haben uns in Meransen zehn Tage eingesperrt und unser Debütalbum „Heart/Break“ geschrieben. Danach wurde acht Monate daran gefeilt, im Studio aufgenommen und ausproduziert. Der Sound ist sehr vielseitig geworden, wir haben uns keine Grenzen gesetzt. So hört sich AvantgardePopmusik an! Die neue Single „Wo ist die Liebe“ wird am 10. April erscheinen und auf ihre eigene Art und Weise überraschen. Der Song ist uns wichtig, und wir

sind sicher, dass die Leute das heraushören werden. Wegen der Corona-Krise wurde die Preisverleihung auf den September verschoben … Wir werden am 10. September in der Wiener Stadthalle spielen mit Bands wie Bilderbuch, Wurst oder Wanda. Das wird toll! Wir freuen uns, wenn viele Freunde aus Brixen kommen. In Südtirol sind im Sommer und Herbst zwei Konzerte geplant, wenn wir hoffentlich Corona gut überstanden haben. Inzwischen viele Bussis und Kraft aus Wien!

Foto: Dela Charlotte Lampacher

ANGER, das erfolgreiche Brixner Pop-Duo Nora Pider und Julian Angerer, über ihr hart erarbeitetes Debütalbum – und die Freude, den „FM4 Austrian Amadeus Music Award“ gewonnen zu haben.

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AUSSTELLUNG

Kunst & Kultur

Geheimnisvolles Archiv z Ab April wird das Diözesanarchiv ausgewählte Stücke aus seinen Beständen der Öffentlichkeit vorstellen, um vertieften Einblick in die Tätigkeiten und Aufgaben dieser wissenschaftlichen Einrichtung zu geben. Je drei Veranstaltungen pro Jahr werden in Form einer Ausstellung realisiert, die drei Monate in der Hofratsstube zugänglich sein wird. Es werden meist zwei repräsentative Stücke gezeigt, die in einem einführenden Kurzvortrag der Direktorin Erika Kustatscher einen passenden Rahmen erhalten. Anfang Dezember ist ein halbtägiger quellenkundlicher Workshop geplant, der den Teilnehmern Kenntnisse und Anregungen zur wissenschaftlichen Verwertung der Archivalien vermitteln soll. Die Bestände der Hofburg sind nicht nur für die Stadt Brixen von Bedeutung, sondern für den gesam-

ten Raum der Diözese Brixen, die bis 1919/21 auch weite Teile des heutigen Tirols umfasste. Neben dem geographischen Aspekt ist vor allem die Rolle der Bischöfe von Brixen als Fürsten des Heiligen Römischen Reiches zu berücksichtigen – eine Rolle, die ihnen

NEU IM REGAL Brixner Krimi Es gibt ihn nun – einen BrixenKrimi, den ersten Brixen-Krimi, geschrieben von Heidi Troi, einer echten Brixnerin. Hauptfigur ist Lorenz Lovis, Mitte 40, Junggeselle, der bei der Polizia di Stato kündigt und sich anschickt, im Dorf seiner Jugend den Erbhof seines verstorbenen Großonkels zu übernehmen. Bald merkt er, dass er, der von Landwirtschaft nichts versteht und ohne seinen Knecht Paul aufgeschmissen wäre, neben dem Hof einen Haufen Schulden geerbt hat. Um damit irgendwie zurechtzukommen, beschließt er, als PrivatHeidi Troi: Feuertaufe. detektiv etwas dazu zu verdienen. Lorenz Lovis ermittelt. SerSein erster Job besteht darin, dass vus Verlag, 2020 er im Auftrag einer ängstlichen Professor Niederegger, dem UhuMama herausfinden soll, welche größeren Buben ihren Erik mobben. Spezialisten und erklärten Gegner des Luxushotel-Projektes, in seiner In seinem zweiten, größeren Aufabgefackelten Jagdhütte gefuntrag soll er ermitteln, wer getötete den wird. Dabei gerät der Brixner Uhus aufs Grundstück von Baron Cavagna geworfen hat – einem an- „Matula“, mit Genie und Geschick gehenden Politiker, Frauenheld und nicht gerade gesegnet, selbst unter Verdacht. Ob er sich daraus retten Luxus-Hotelier. Schließlich geht es um die Aufklärung des Mordes am kann? Und können 20.000 Euro zwielichtigen Baron, dessen Leiche wirklich ein Motiv sein? Eines ist sicher: Der Fall wird am Ende geklärt. von Lorenz Lovis gemeinsam mit 36

bis 1803 zukam. Die pastorale sowie fürstliche Funktion finden in jeweils getrennten Beständen ihren Niederschlag, nämlich im Konsistorial- bzw. Ordinariatsarchiv und im Hofarchiv. Als dritter Bestand kommt das Archiv des Domkapitels hinzu. Die erste

Ausstellung (voraussichtlich ab 4. April) ist dem Hofrat gewidmet, jenem wichtigen Ratsgremium, das dem Bischof als weltlichen Fürsten zur Seite stand und an dessen Wirken sich das gesamte Leben im geistlichen Territorium spiegelt. ird

THEATER

„Die Welt geaht unter“ z Als hätte der Theaterverein Neustift eine Vorahnung gehabt, brachte er im Februar ein Stück auf die Bühne, das nur wenige Wochen später ungewollt eine weltweit gefühlte Stimmungslage karikieren sollte: „Die Welt geaht unter“ erzählt von einem beschaulichen Dorf, in dem sich die Nachricht über den bevorstehenden Weltuntergang breit macht. Angesichts dieser Nachricht wirft plötzlich jeder seine guten Manieren, Scheu und Zurückhaltung über Bord: Der Knecht wird zum Hausherrn, die Kellnerin gesteht dem Macho ihre Liebe, der Schwager des Hausherrn befreit sich aus der Unterdrückung seiner Ehefrau, der Forstaufseher trinkt Bruderschaft mit dem Wilde-

rer. Kurz vor dem befürchteten Einschlag des Kometen kommt die Wahrheit ans Tageslicht: Ausgerechnet die Klosterfrau hatte das Gerücht hinterlistig in Umlauf gebracht, um einem verhinderten Liebespaar zum Glück zu verhelfen. Einmal mehr haben die großteils langjährig bühnenerfahrenen Neustifter Schauspieler unter Beweis gestellt, warum sie zu den weitum begehrtesten Heimatbühnenensembles gehören: Die eineinhalbstündige Aufführung war erwartungsgemäß zum Brüllen lustig. Deutlich erkennbar die Handschrift von Regisseur Thomas Hochkofler – etwa mit der Rolle des „Dorffigo“ Vitus, angelehnt an „Joe von Afing“. oz


THEATER

Plädoyer für das Leben z Nicht das erste Mal wagte sich die Maturaklasse des klassischen Gymnasiums im Vinzentinum an ein anspruchsvolles und unkonventionelles Stück. Heuer bringen die 19 Maturanten unter der Regie von Gert Weigel den Roman des finnischen Autors Arto Paasilinna auf die Bühne, der ein sehr wichtiges und gleichzeitig wenig thematisiertes Problem anspricht: Der Selbstmord dient im Bühnenstück als Geschäftsmodell für ein Gruppenunternehmen, das die zwei zufällig aufeinander treffenden Selbstmordwilligen, Oberst Kemppainen und Geschäftsmann Rellonen, ausarbeiten und per Inserat anbieten. So findet sich eine Gruppe Lebensmüder, die gemeinsam zum Nordkap reisen und sich dort ins Eismeer stürzen wollen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes todernstes Stück, von Weigel für die Bühne und für die Maturaklasse adaptiert, das die jungen Schauspieler in skurrile

Figuren schlüpfen lässt, gefüllt mit viel – wenngleich schwarzem – Humor, mit unterhaltsamen Pointen, die jedoch nicht ins Lächerliche abrutschen. Ein Stück über das freiwillige Lebensende, das gleichzeitig ein Plädoyer für

das Leben ist und damit trotz aller Tragik Hoffnung gibt. Begleitend zur Theaterarbeit organisierten die Maturanten Anfang Februar einen Diskussionsabend zum Thema Selbstmord und Suizidprävention. Das Interesse daran wie auch

die Reaktionen der Zuschauer beweisen, dass die Initiative viel Gesprächsstoff geliefert hat. Mit den Einnahmen der Aufführungen wird darüber hinaus der Verband Ariadne aus Bozen finanziell unterstützt. sde

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Ansichten – Einsichten – Aussichten z Mühlbach und die Gamsstadt Kitzbühel stehen in einer bisher kaum bekannten Verbindung: Die Orte sind nämlich fast genau gleich alt. Mühlbach feiert heuer, Kitzbühel nächstes Jahr seine 750-jährige Geschichte. Hermann Rogger, Direktor des Rudolf-Stolz-Museums in Sexten, hat gemeinsam mit Alex Pergher von der Galerie 90 eine Ausstellung initiiert, die eine Hommage an zwei tiefsinnige und heimatverbundene Künstler ist: Rudi Uibo aus Mühlbach und Ernst Insam aus Kitzbühel. Rogger, der sich außerdem im Rahmen des Schulverbundes Pustertal auch in Sachen Begabungsförderung engagiert, kombinierte die Ausstellung mit einem Lernprojekt für 24 schreibinteressierte und schreibbegabte Schüler der Mittelschulen von Mühlbach und Kitzbühel. Ausgehend von den Dorf- und Stadtansichten, den Landschaften

und abstrakten Bildern der beiden Künstler, werfen die Kinder einen Blick zurück auf die regionale mittelalterliche und neuzeitliche Geschichte. Sie versetzen sich in die Kinder und Bewohner der damaligen Zeit hinein, schreiben

aus deren Sicht Tagebucheinträge und Geschichten, Sagen und Gedichte, entwickeln Fragen zur Geschichte der beiden Orte und überwinden Grenzen, indem sie Gemeinsamkeiten entdecken. Sie blicken aber auch nach vorn und

entwickeln Zukunftsszenarien und Visionen. Im Dezember werden die Einsichten, die Ideen und Erkenntnisse der jungen Mühlbacher und Kitzbüheler dann präsentiert werden - natürlich wieder in der Galerie 90. oz

INITIATIVE MUSIK UND KIRCHE

Start des Jahresprogramms verzögert sich z Dieser Ausgabe des „Brixner“ liegt das heurige Jahresprogramm der Brixner Initiative Musik & Kirche bei. Da sich seit dem Druck des Programmes die Situation im Zusammenhang mit dem Coronavirus zugespitzt hat, muss die erste Aufführung am 6. April mit Bachs Matthäuspassion leider abgesagt werden. Als Ersatz findet man auf youtube

Brixner Bauernmarkt am Hartmannsplatz von 7:30 – 13 Uhr Ganzjährig jeden Mittwoch und Samstag > >

Samstags gibt's wieder Tirtln! 16. Mai: Wir feiern 25 Jahre!

Frisch vom Bauernhof

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Foto: Konrad Eichbichler

Kunst & Kultur

KUNST

(Kanal „Südtirol in concert“) zahlreiche vielbesuchte Aufnahmen vergangener Konzerte, u.a. von Bachs großen Passionen, h-Moll-Messe und Weihnachtsoratorium, Händels Brockes-Passion oder Haydns Schöpfung sowie von vokalen und kammermusikalischen Kostbarkeiten. wv


TIMER

April 2020 DIVERSES

BrixBanda sucht Dich!

Foto: Matthias Gasser

Die BrixBanda, die Jugendbürgerkapelle der Bürgerkapelle Brixen, ist auf der Suche nach motivierten Kindern und Jugendlichen, denen es Spaß macht, gemeinsam zu musizieren. Die Anmeldungen laufen im April.

z Am 3. März durften wir den Klassen der Grundschule Vinzenz Goller einen Einblick in unsere Vereinstätigkeit geben, und zwar stellten die Kids der BrixBanda ihre eigenen Instrumente vor und demonstrierten ihr Können. Doch wer sind wir eigentlich? Die BrixBanda, Jungbürgerkapelle der Bürgerkapelle Brixen, ist eine Gruppe motivierter Kinder und Jugendlicher, denen es Spaß macht, gemeinsam zu musizieren. Wir sind ca. 20 junge Musikanten/innen im Alter von sieben bis 16 Jahren und treffen uns einmal wöchentlich zum Proben,

damit wir für unsere verschiedenen Auftritte gut vorbereitet sind. Doch nicht nur Musizieren ist angesagt, wir unternehmen auch viele Ausflüge, damit der Spaß und die Geselligkeit nicht zu kurz kommen. Das Highlight des Jahres ist das Sommerlager auf der Alm − eine Woche mit viel Musik, Abende am Lagerfeuer und Rumgeblödl im Matratzenlager. Natürlich brauchen wir zum Musizieren unseren Kapellmeister, Ewald Stampfl, der uns stets motiviert, fördert und begeistert. Fürs Organisatorische ist unsere Jugendleiterin, Hanna Oberho-

fer, zuständig. Unser Ziel ist es, irgendwann bei den „Großen“ mitspielen zu können. Bist Du neugierig geworden, hast Du Lust bekommen, Teil unserer Mannschaft zu werden, und spielst Du bereits ein Instrument? Dann melde Dich einfach bei uns, denn Musik ist Teamwork und je größer die Vielfalt an Instrumenten, desto abwechslungsreicher wird unsere Musik! Spielst Du noch kein Instrument, aber möchtest eines lernen? Dann melde dich im April in der Musikschule an. Für Fragen und Informationen stehen wir Euch sehr gerne zur Verfügung.

Jugendleiterin Hanna Oberhofer: hanna.oberhofer@rolmail.net. Besuche unser Facebook-Profil: @BrixBanda

*

Anmelden im April Musikschule Tel. 0472-832222

Infos: www.musikschule.it

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Foto: Engerfoto

Veranstaltungen

THEATER

Kunst SOMMERWOCHEN IM KLOSTER NEUSTIFT Spiel, Spaß und Spannung für Klein und Groß Naturwerkstätten Für Kinder von 6 bis 10 Jahren Mo. 22.06./Di. 23.06./Mi. 24.06./ Do. 25.06./Fr. 26.06. jeweils 8:30−12 Uhr Wenn ich groß bin, werd‘ ich Biologe Neugierige Naturforscher unterwegs. Für Naturbegeisterte zwischen 9 und 13 Jahren Mo. 06.07. – Fr. 10.07. mit Übernachtung Avventura nella natura − Abenteuer auf Italienisch 2. Sprache lernen mit Abenteuer und Spaß für Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 12 Jahren Mo. 13.07. – Fr. 17.07. jeweils 9−17 Uhr Freundinnentage Sommercamp für Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren Di. 14.07. – Mi. 15.07. mit Übernachtung Neustifter Orgelwoche Orgelspiel und Musik für Kinder und Jugendliche zwischen 11 und 16 Jahren Mo. 20.07. – Fr. 24.07. mit/ohne Übernachtung

Sommeratelier für Kinder und Jugendliche Farbige Welten − Kunstakademie Kloster Neustift Mo. 27.07. – Fr. 31.07. jeweils 9−16:30 Uhr Science & Fun Forscherwoche in englischer Sprache für Kinder und Jugendliche von 11 bis 14 Jahren Mo. 27.07. – Fr. 31.07. jeweils 9−17 Uhr

Yasmina Reza zur meistgespielten Gegenwartsautorin. Mit Stephan Schad, Peter Jordan und Hans Löw spielen in der Inszenierung des St. Pauli Theaters aus Hamburg drei perfekt aufeinander abgestimmte Charakterkomödianten. Auf Einladung des Südtiroler Kulturinstituts ist die Inszenierung nun im Brixner Forum zu sehen.

* Do., 23. April, 20 Uhr Brixen, Forum

Einführung: 19:15 Uhr Karten bei Athesia-Ticket und www.kulturinstitut.org Informationen: Tel. 0471-313800 Die Veranstaltung des Südtiroler Kulturinstituts wird von der Initiative Wirtschaft & Kultur unterstützt.

Neustifter Musikwoche Gemeinsames Singen und Musizieren für Kinder und Jugendliche Sa. 08.08. – So. 16.08. mit Übernachtung Asterix & Obelix Das Leben im gallischen Dorf für Kinder zwischen 7 und 11 Jahren Mo. 17.08. – Fr. 21.08. jeweils 9−17 Uhr Raus in die Natur Komm, lass uns spielen! Für neugierige Kinder zwischen 6 und 10 Jahren Mo. 24.08. – Fr. 28.08. jeweils 9−16:30 Uhr

FRÜHJAHRSKONZERT Die Musikkapelle Peter-Mayr-Pfeffersberg lädt zu ihrem traditionellen Frühjahrskonzert

* Samstag, 25. April, 20 Uhr

Im Duo kreativ mit Marion Haas Ein Sommerurlaub mit Papa, Oma, Onkel oder Patin Mo. 20.07. − Fr. 24.07. mit Übernachtung

Forum Brixen

Eintritt frei Sitzplatzreservierung ab Dienstag, 14. April unter Tel. 0472 275 588 oder info@forum-brixen.com

Informationen und Anmeldung: Bildungshaus Kloster Neustift www.bildungshaus.it Tel. 0472 835 588 bildungshaus@kloster-neustift.it

40

z Serge hat sich ein Bild gekauft und ein kleines Vermögen dafür ausgegeben: Auf ein Meter sechzig mal ein Meter zwanzig sieht man ein Weiß mit kleinen weißen Streifen. Sein Kumpel Marc ist entsetzt, wie man für diese „weiße Scheiße“, wie er es nennt, so viel Geld ausgeben kann. Der dritte im Bunde, Yvan, ist unschlüssig und versucht zu vermitteln. Denn natürlich ist Serge, der sich unverstanden fühlt, nun beleidigt. Der Streit ums weiße Bild bringt schnell überraschende Farben ins Beziehungsgeflecht der drei Freunde. Längst geht es nicht mehr um Kunst, sondern um eine Welt aus Freundschaft, Liebe und Vertrauen, die ins Chaos stürzt. Mit ihrem Stück „Kunst“ wurde


Samstag, 4. April

Diverses

Freitag, 17. April

ab 9 Uhr

Benefizflohmarkt Benefizflohmarkt der Caritasgruppe der Pfarrei Vahrn bis 17 Uhr Vahrn, alter Kindergarten

Musik

18 Uhr

Brixner Orgelmeditationen Dom Brixen Sonntag, 5. April

Kabarett

20:30 Uhr

Willkommen! Eine Vorführung mit Leidenschaft. Mit Ingrid Lechner, Regie: Gabi Rotmüller. Dekadenz, Anreiterkeller Montag, 6. April

Film

20 Uhr

Alles außer gewöhnlich Bruno leitet eine private Hilfsorganisation, die sich um junge Menschen mit besonders schweren Krankheitsbildern von Autismus kümmert. Astra Brixen Dienstag, 7. April

Diverses

14 Uhr

Heilige: Schutzpatrone und Fürsprecher Führung im Diözesanmuseum Hofburg Brixen Donnerstag, 9. April

Diverses

Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen

Musik

14 Uhr

20:30 Uhr

Kabarett

Sonntag, 19. April

Musik

Kinderkino

Ronja Räubertochter Astra Brixen

14 Uhr

Diverses

ab 18 Uhr

Repair Cafè Gemeinsam mit Experten reparieren, was noch zu retten ist Kolping-Mensa, Fallmerayerstr. 4 B

20 Uhr

Musik

20 Uhr

Tratsch im Treppenhaus Heimatbühne Afers, Lustspiel von Jens Exler Afers, Grundschule Frühjahrskonzert Musikkapelle Peter Mayr Pfeffersberg Forum Brixen

16:30 Uhr Sonntag, 26. April

20 Uhr

Die Wütenden – Les Misérables In der französischen Stadt Monfermeil kommt es häufig zu Auseinandersetzungen zwischen Gangs und der Polizei. Bei der Festnahme eines Jugendlichen wird das rabiate Vorgehen der Polizei gefilmt… Astra Brixen Dienstag, 21. April

Theater

20:30 Uhr

„Geerschwin Suite/Schubert Frames“ (in ital. Spr.) Forum Brixen Mittwoch, 22. April

Film

20 Uhr

Bolzano Film Festival Bozen on Tour Astra Brixen

19:30 Uhr

Get Up! Stand up! Poetry Slam meets High School. Brixner Oberschüler präsentieren eigene Lyrik. Dekadenz, Anreiterkeller Donnerstag, 23. April Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen

Theater

14 Uhr

20 Uhr

Kunst Ein Gastspiel des St. Pauli Theaters, Hamburg Forum Brixen

Donnerstag, 16. April Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen

Theater

Diverses

Diverses

14 Uhr

Vortrag

20 Uhr

Donnerstag im Museum Führung durch die Hofburg Hofburg Brixen

Vegan – Low Carb – Paleo Der Schlüssel zu Idealgewicht und Gesundheit Brixen, Apotheke Peer

Ausstellungen

Film

Diverses

Diverses

Donnerstag, 30. April

Montag, 20. April

Freitag, 10. April Die Bürde des weisen Mannes Politikkabarettprogramm von René Sydow Dekadenz, Anreiterkeller

18 Uhr

Sinfoniekonzert Musikkapelle Villnöß Forum Brixen

Literatur

20:30 Uhr

20:30 Uhr

schön&gut Poetisches und politisches Kabarett mit Mary, ausgezeichnet mit dem Schweizer Kleinkunstpreis 2017. Dekadenz, Anreiterkeller

Kora Ein Liederzyklus für Gitarre, Piano, präpariertem Piano, Rhodes, Electronics, Kontrabass und Schlagzeug. Giacomo Zanus Quartet. Dekadenz, Anreiterkeller

Kabarett

Freitag, 24. April

20:30 Uhr

Adele Neuhauser & Edi Nulz Die Schauspielerin Adele Neuhauser liest in Begleitung des Jazz-Trios „Edi Nulz“ griechische Sagen in frischen Tönen. Dekadenz, Anreiterkeller

Theater

15 Uhr

Tratsch im Treppenhaus Heimatbühne Afers, Lustspiel von Jens Exler Afers, Grundschule

Musik

19 Uhr

Orchesterkonzert Konzert des Jugendsinfonieorchesters „Matteo Goffriller“ Forum Brixen Montag, 27. April

Film

20 Uhr

Das Geheime Leben der Bäume Förster Peter Wohlleben beschreibt, wie die Bäume miteinander kommunizieren und wie wichtig der Wald für das Leben der Menschen ist. Astra Brixen

Hofburg 4. April – 8. November Eröffnung am 4. April, 11:30 Uhr Peter Fellin. Mediationen tägl. 10−17 Uhr Karfreitag, 10. April, 10−14 Uhr bis 19. April Barocke Fastenkrippe, Palmesel (4.−9. April), Heiliges Grab (10.−19. April) tägl. 10−17 Uhr Karfreitag, 10. April, 10−14 Uhr bis 8. November Ständige Krippensammlung und Tonkrippen von M. Rainer tägl. 10−17 Uhr Karfreitag, 10. April, 10−14 Uhr bis 8. November Zu Gast beim Fürstbischof tägl. 10−17 Uhr Karfreitag, 10. April, 10−14 Uhr

Mittwoch, 29. April

Diverses

20:30 Uhr

Ans Eingemachte! Teil 3: Wem gehört die Stadt? OEW & Dekadenz laden zur Diskussionsrunde vor den Gemeindewahlen. Dekadenz, Anreiterkeller

Märkte Bauernmarkt mittwochs & samstags, 7:30–13 Uhr Hartmannplatz Wochenmarkt montags, 8–13 Uhr Am Parkplatz in der Brennerstrasse, in der Albuingasse, am Hartmannsplatz und in der Trattengasse Monatsmarkt Mittwoch, 29. April, Jörgenmarkt 8:30-13 Uhr Goethestraße Flohmarkt – Gumperermarkt Samstag, 11. April, 8−17 Uhr Albuingasse

bis 8. November Brixen in alten Ansichten tägl. 10−17 Uhr Karfreitag, 10. April, 10−14 Uhr StadtGalerie Brixen bis 17. April Martina Steckholzer Improvisation zu den Werken der Komponistin Katharina Roth Di.−Fr. 10−12 -uhr & 16−18 Uhr Pharmaziemuseum bis Mitte Mai Gewürzausstellung: Einzelgänger und Teamplayer dienstags, mittwochs 14−18 Uhr samstags 11−16 Uhr Festung Franzensfeste bis 2. Juni Perspectives*ART spaces Di.−So., 10−16 Uhr 41


Freizeit & Sport

DER REITSPORT IM BRIXNER RAUM

Auf dem Rücken der Pferde

Ein eigenes Pferd oder wenigstens einige Reitstunden – das ist der Traum der meisten Teenager. Der „Brixner“ wirft einen Blick darauf, ob und wie man sich diesen Traum in Brixen und Umgebung erfüllen kann.

H

och oben über der Stadt, von St. Leonhard noch ein Stück Richtung Himmel, lebt eine kleine Herde glücklicher Pferde auf dem Peniederhof. Karin Unterweger arbeitete lange Zeit in mehreren Betrieben, sammelte Erfahrung und Ausbildungsdiplome und lebt seit sieben Jahren nun auf dem Hof ihres Mannes ihre eigene Pferdephilosophie. Nicht Reitstunden im engeren Sinne, sondern ein Gesamterlebnis in und mit der Natur und ihren Tieren soll es sein, das ihre Besucher mit nach Hause nehmen. Die Pferde sind robuste Rassen, vom Haflinger über den Noriker, und leben das ganze Jahr über im Freien. In einem eingezäunten ansteigenden Waldstück ist Trittsicherheit in jedem Gelände damit schon mal vorprogrammiert – ob im Schnee, im Matsch oder auf trockenen Sommerböden. Abgehärtet durch den Aufenthalt im Freien, sind die Tiere kaum mal krank. „Sogar der Tierarzt wundert sich manchmal, wie gesund unsere Pferde in jeder Hinsicht sind“, berichtet Karin Unterweger. Und sie erzählt, dass die artgerechte Haltung nebenbei auch „Arbeitsklima und Motivation der Pferde“ verbessern.

Mehr als nur reiten. Zum größten

Teil sind es Kinder und Jugendliche, die mehr oder weniger regelmäßig, aber meist über einen längeren Zeitraum, ihren Weg zum Peniederhof finden. Und sie lernen und erleben dort vieles: den Umgang mit dem Pferd und der Natur, die Jahreszeiten, das soziale Gefüge innerhalb der Pferdegruppe, die Reaktionen der Tiere auf das eigene Verhalten, die 42

Zum größten Teil sind es Kinder und Jugendliche, die sich für das Reiten begeistern Grundlagen der Reittechnik in der Koppel, Ausritte und worauf dabei zu achten ist. Zum Reiten gehört natürlich auch die Vorbereitung: vom Satteln bis zur Kontrolle von Zügel und Steigbügel, vom Striegeln bis hin zum Füttern. Kinder, aber auch Erwachsene erkennen durch den Vergleich zwischen Pferd und Mensch viele Gemeinsamkeiten im sozialen Gefüge und Verhalten. Am Rande erwähnt Karin Unterweger, dass sogar ihre Vierbeiner die Aussicht übers Eisacktal genießen.

Urlaubs- und Turnierreiter. Auch

am Widmannhof in Klerant fanden sich lange Zeit viele Reitfans aus Brixen und Umgebung ein. In den letzten Jahren hat man sich dort jedoch auf die hofeigenen Feriengäste beschränkt, denn der ständige Betrieb am Hof erwies sich im Laufe der Zeit doch als zu belastend für die ruhesuchenden Urlauber. Weiter oben am Berg, unterhalb von Afers, betreuen Petra und

Ewald Riffeser im „Horse Mountain Stable“ gut 30 Pferde – teils eigene, teils sogenannte Unterstellpferde. Ihre Leidenschaft gehört dem Westernreiten, und sie geben ihre Erfahrung in Kursen und Reitstunden an Anfänger und bereits geschulte Reiter weiter, trainieren die ihnen anvertrauten Pferde und bereiten sie auf Turniere vor. Unten im Tal, nicht weit von Sarns, findet man die Reitschule Brixen, wohl die älteste ihrer Zunft im Brixner Raum. Seit 31 Jahren dreht sich dort alles ums Pferd; zurzeit sind es sechs eigene Schulpferde, vom Haflinger bis hin zum Deutschen Springpferd. Drei international geprüfte Reitlehrer bringen den Anfängern das Einmaleins im Umgang mit dem Pferd bei – vor, während und nach der Reitstunde. Haben sich die Reiter die ersten Sporen verdient, wird meist in Mittewald weitertrainiert. Die aktiven Mitglieder sind nämlich nicht nur Hobbyreiter, sondern nehmen an nationalen und internationalen Turnieren in

den olympischen Disziplinen teil. Sogar in Brixen gab es in früheren Zeiten in der Fischzucht ein Springturnier; zurzeit fehlt dafür das nötige Gelände. „Die Suche nach geeigneten Plätzen begleitet die Reitschule Brixen mehr oder weniger ständig“, so der Reitlehrer Kurt Überegger. Die Kurse für Kinder ab fünf Jahren finden zu allen Jahreszeiten statt; in den Sommermonaten tummeln sich darüber hinaus viele Kinder und Jugendliche am Hofgelände, die sich im Rahmen von Camps mit den Pferden und dem Reiten beschäftigen.

Reiten als Therapie. Wenn Chris-

tiane Hünnefeld Ferretti vom Pichlerhof in Elvas über Pferde spricht, dann erzählt sie nicht nur, sondern sie schwärmt. Ihre Spezialität ist das Voltigieren, doch nicht nur: Die Pferde im Stall und auf der Weide, eine Ollenburger Stute und mehrere Kleinpferde, sind für den Umgang mit Kindern und pferdeunerfahrenen


Reitern, für die verschiedensten therapeutischen Stunden und Kurse trainiert und verhalten sich dementsprechend geduldig. Den Einsatzmöglichkeiten der Tiere scheinen schier keine Grenzen gesetzt: Vom Gesundheits-, Haltungs- und Bewegungstraining bis hin zum Turniervoltigieren ist Christiane Hünnefeld Ferretti auf alles gut vorbereitet; ihre Ausbildungsdiplome, in Österreich, Deutschland und Südtirol erworben, füllen eine ganze Mappe. Seit 15 Jahren arbeiten ihre Pferde im therapeutischen Reiten, haben sie Kindern Selbstvertrauen geschenkt, Erwachsenen Erholung gebracht, nach Verletzungen in der Rehabilition geholfen und vieles mehr. Auch für den Verein Fejdjux spielen der Pichlerhof, seine Pferde und das Voltigieren eine zentrale Rolle im Freizeitangebot; sie sind für viele Kinder Highlight in der Nachmittagsbetreuung.

REITEN – HIGHLIGHT FÜR VIELE KINDER: Dabei erlernt man auch das Putzen und das Satteln, um das Pferd besser kennenzulernen

Das Pferd als Spiegel. Wie auf

den meisten Reiterhöfen, geht es auch auf dem Pichlerhof um viel mehr als nur ums Reiten. Zur Vorbereitung gehören das Putzen und das Satteln, um das Pferd besser kennenzulernen. „Das Pferd spürt genau, wie der Reiter sich fühlt. Es muss den Reiter respektieren können, muss klare Botschaften erhalten. Eigentlich gibt das Tier dem Menschen ein Spiegelbild seiner selbst: So wie der Reiter es behandelt, verhält es sich“, so Christiane Hünnefeld. Daher ist die Beschäftigung mit den Pferden immer auch ein soziales Lernen, ein Hineinhören in sich selbst, ein Kennenlernen und Weiterentwickeln seiner eigenen Kompetenzen. Und wenn die Arbeit mit den Tieren in der Gruppe erfolgt, so wie beim Voltigieren, geht es auch um das Vertrauen untereinander, das Aufeinanderabstimmen von Bewegungen und Figuren. „Mit Pferden ist es wie mit einem Instrument“, so Christiane Hünnefeld, „man hört nie auf, dazuzulernen.“ Darüber tauscht sie sich gerne auch mit anderen Reitställen in Südtirol aus, sitzt im Vorstand des Vereins der Freizeitreiter Südtirol und hat stets neue Projekte in der Tasche. So plant sie gerade eine neue Voltigiergruppe, für Kinder verschiedenen Alters, für die sie bereits eine fachlich ausgebildete Mitarbeiterin gefunden hat.

sabine.dejakum@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info 43


TENNIS

Freizeit & Sport

Starker Nachwuchs z Eine starke Leistung zeigte der Brixner Tennisnachwuchs beim sogenannten „Winter Cup“, einer regionalen Tennismeisterschaft, die vom Tennisverband Trentino organisiert wurde. Die Brixner holten sich dabei den Sieg! Die Jugendmannschaften der Kategorien U10, U12 und U14 aus Bozen, Rungg, Passeier, Arco, Trient und Brixen trafen an sieben Spieltagen

aufeinander und spielten dann jeweils sechs Matches. Die Brixner Spieler rund um das Trainerduo Andrea Bianchi und Catalin Staicu besiegten fünf der sechs gegnerischen Mannschaften und spielten

ein Unentschieden. Die Brixner Jugendmannschaft bestand aus Giulia De Bettin, Lisa Marie Sartori, Maria Carol, Niklas Stifter, Noah Graber, Marco Castiglioni und Letizia Barone. eh

die Trametschbachgaudi auch im nächsten Winter wieder ausgetragen, versichern die Organisato-

ren, und damit wird man erneut einen Hauch von Nostalgie auf die Piste zaubern. sp

Bis zur letzten Fahrt hatte der Kunstbahnrodler Dominik Fischnaller auf die Kugel im Weltcup hoffen dürfen und musste sie dann doch seinem russischen Konkurrenten Roman Alexandrowitsch Repilow überlassen. Nichtsdestotrotz kann Fischnaller auf seine bisher erfolgreichste Saison zurückblicken.

In den Semesterferien traf sich der Tennis-Nachwuchs zum ersten von insgesamt 18 Jugendturnieren rund um den „Volksbank Grand Prix 2020“. 73 Spielerinnen und Spieler in vier Altersklassen waren zu Gast in der Brixner Tennishalle und nutzten die Ferienwoche zum sportlichen Schlagabtausch.

F&S Freizeit & Sport NOSTALGIESKIRENNEN

z Etwas Neues im „old style“ hat man sich in der Ski- und Snowboardschule Plose heuer einfallen lassen: Erstmals wurde unter dem Titel „Trametschbachgaudi“ am Abend des 21. Februar zu einem Nostalgieskirennen geladen. Tollkühne Athleten in Kleidung von anno dazumal wagten sich zum Rennen auf die Piste und wurden dabei vom Flutlicht auf der legendären Trametsch beleuchtet. An die 60 Teilnehmer bewältigten den selektiven Kurs, der stilgerecht mit Bambusstangen ausgeflaggt wurde. Mit dabei waren originale Holzskier ohne Kanten, die be-

kurz

notiert

44

reits etwas „modernere“ Version mit Lettner-Kanten, bis hin zu Skiern der siebziger und achtziger Jahre in all ihren skurrilen Auswüchsen, wie Swingboo, Fuzzy, Monoski und Big Foots. Auch Mode-Freunde sind nicht zu kurz gekommen, präsentierten sich die Starter und Starterinnen doch in Lodenhosen und -röcken, hautengen Jethosen, bunten Schneehemden und (un)komfortablen Einteilern. Die besten Outfits wurden von einer Fachjury, bestehend aus Michi Klemera und Rudi Kinigadner, prämiert. Nach dem gelungen Startschuss werde

Für den FIS-Renndirektor Markus Waldner aus Brixen war die letzte Skirennsaison sicher eine der herausforderndsten: Schwierige Pistenverhältnisse, verletzte Athleten und letzthin das Coronavirus bis hin zur Absage der Rennen in Cortina wirbelten den Rennzirkus durcheinander.

Foto: Matthias Gasser

Trametschbachgaudi


NACHGEFRAGT

„Für mich ist die Saison beendet“ Frau Babbo, mit 1.686 Stimmen wurden Sie zur besten Spielerin der ersten italienischen Liga gekürt. Wann und wie bekamen Sie diese Nachricht? Es war mein älterer Bruder, der mir am 19. Februar per SMS das Ergebnis mitgeteilt und mir gratuliert hat. Ich habe dann viele Komplimente für mein schnelles und entschlossenes Spiel und meine vielen Tore bekommen. Das Schöne ist, dass mir das Handballspiel große Freude macht und dass ich gleichzeitig anderen jungen Menschen Mut machen kann. Die Auszeichnung als solche ist mir nicht so wichtig.

In Siena wurde Ihnen am 23. Februar zwischen dem Pokalfinalspiel der Frauen und der Männer die Auszeichnung überreicht. Ja, hohe Vertreter der Federazione haben mir eine Glasfigur mit der Inschrift „Figh Award 2019“ in die Hände gedrückt. Da war ich schon gerührt und erfreut, da auch das Publikum auf den Tribünen lautstark applaudierte. Neben der Freude gab es auch Enttäuschung und Schmerz? Unser Team ist im Halbfinale gegen Cassano ausgeschieden. Die Niederlage tat uns sehr weh! Immerhin eroberten wir im Spiel gegen Oderzo noch den dritten Platz. Da war

ich gar nicht mehr auf dem Spielfeld, denn ich hatte mir beim Halbfinalspiel einen Kahnbeinbruch in der rechten Hand – es ist meine Wurfhand − zugezogen. Ich merkte es erst am Morgen danach, als meine Hand stark angeschwollen war und schmerzte. Inzwischen bin ich im Brixner Krankenhaus operiert worden und mit einem Gipsarm unterwegs. Für mich wird die Saison beendet sein, was ich sehr bedaure. Aber ich werde nicht aufhören, meiner Mannschaft in den kommenden Begegnungen die Daumen zu drücken, denn wir haben noch ein Ziel!

Foto: Oskar Zingerle

GIADA BABBO aus Conversano, 22 Jahre alt und seit 2018 als flinke Flügelspielerin (Spitzname: „Speedy Gonzales“) im Handball-Frauenteam des SSV Brixen, über die Ereignisse der letzten Wochen.

johanna.bernardi@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

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Liebe, Mitgefühl, innere Stille, Akzeptanz und Präsenz

SKISPORT

Foto: Oskar Zingerle

40 Jahre Volksbank-Kindercup Breath of Life, der Lebensatem Das biodynamische Modell betrachtet den menschlichen Organismus als ganzheitliches Energiesystem. Es wendet sich an die Urkräfte, lauscht dem Lebensatem und kommt mit den tiefer liegenden Rhythmen in Kontakt. Lauschen mit den Händen – Prioritäten erkennen – und sich der körpereigenen Gesundheit zuwenden. Eine sanfte, meditative und ressourcen-orientierte Form der Körperarbeit – jede heilende Lösung kommt von innen.

z Seit nunmehr 40 Jahren trifft sich der Ski-Nachwuchs dreimal im Laufe des Februars in verschiedenen Skigebieten zum Kräftemessen beim VolksbankKindercup. Die Regeln dieser vom WSV Brixen koordinierten Rennserie sollen allen interessierten jungen Skifahrern eine Teilnahme ermöglichen: Rennanzüge sind verboten, zu den ausgewählten Skipisten sollen auch die Fans ohne großen Aufwand Zugang ha-

ben, jeder Teilnehmer erhält ein Geschenk und die zahlenmäßig stärkste Mannschaft wird ebenso prämiert wie die schnellste. 200 Grundschulkinder aus dem Eisacktal begaben sich heuer auf die Pisten und kürten die Tagessieger sowie nach allen drei Etappen auch die Gesamtsieger und die beste Mannschaft. Wie ihre großen Vorbilder, bewältigten auch die jungen Rennfahrer unterschiedlich gesteckte Läufe, vom Riesentorlauf bis hin zum Mini-

Skicross. Auf der Plose hatte der gastgebende WSV Brixen die Schönboden-Piste für die zweite Etappe gewählt – nicht zuletzt, um den zahlreichen Begleitpersonen, Zuschauern und Fans unkomplizierten Zugang zu ermöglichen. Nach der dritten Etappe in Meransen erwies sich letztlich die dort ansässige Mannschaft als die stärkste; strahlende Gesichter sah man jedoch bei allen Teilnehmern. sde

Brixens Schachkundige dann auch mit anderen Mannschaften und Gegnern. Mitgespielt wird auch bei der Südtiroler Mannschaftsmeisterschaft, die von Anfang November 2019 bis Ende März 2020 heuer zum 51. Mal stattfindet. Dabei mischt in der A-Liga ein Brixner Team vorne mit, und in der C-Liga (hier sammeln die Nachwuchsspieler erste Turniererfahrungen) konnte mit einer Platzierung im

Mittelfeld ein beachtlicher Erfolg erzielt werden. Ende April zeichnet sich der Schachklub BrixenMilland als Gastgeber für gleich zwei Highlights der Schachsaison verantwortlich: Am 25. April werden sich im Jakob-Steiner-Haus rund 70 junge Schachspieler bei den Juniorenlandesmeisterschaften und bei den Regionalmeisterschaften der Kategorien U-10 bis U-16 messen. sde

SCHACH

Schachmatt in Brixen Patricia Thaler Praxis für ganzheitliche Energiearbeit Prä- und perinatale Körperarbeit Biodynamische Craniosacral-Arbeit für Säuglinge, Kinder und Erwachsene

Dott.ssa Lic. Phil. Patricia Thaler Am Schalderer Bachl 32, 39042 Brixen +39 342 717 70 77 - patriciathaler@gmail.com www.patricia-thaler.com

z Abseits vom Rampenlicht und für die Öffentlichkeit kaum sichtbar, gehen die Mitglieder des Schachklubs Brixen-Milland seit Jahrzehnten ihrer Tätigkeit nach. Ungefähr 35 Schachfreaks, die Hälfte davon im Kindes- und Jugendalter, treffen sich regelmäßig, meist in privaten Räumen, und spielen bzw. trainieren ihr Denkvermögen und ihre strategischen Fähigkeiten. Für den Nachwuchs werden einmal wöchentlich Kurse angeboten; Anfänger und Fortgeschrittene erlernen und verbessern in Gruppen von sechs bis acht Interessierten die Kunst des Schachspielens. Bei Turnieren im In- und Ausland messen sich


Foto: Oskar Zingerle

SCHWIMMEN

Nie zu alt für Goldmedaillen

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Kraul-Sieg ließ er sich zudem als Sprinter feiern. Steve Dejaco zeigte seine Vielseitigkeit über 100 Meter Lagen und dominierte zudem über 200 Meter Kraul. Der Dritte im Bunde, der freilich einige Jahre jüngere Teamkollege Alessandro Battistella, holte Gold über 50 Meter und 100 Meter Rücken in der Gruppe M30. Die Brixner Masterschwimmer waren wohl alle ihr Leben lang mit dem Schwimmsport verbunden. Gemeinsam trainieren sie zwei Mal wöchentlich, doch ziehen sie auch sonst häufig Länge für Länge in den Becken der Acquarena. sde

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wird. Die Ski- und Almenregion Gitschberg Jochtal wird die Gäste und insbesondere die 30 bis 40 Journalisten betreuen und begleiten. „Es wird ein großes Konferenzzelt errichtet sowie ein Presseraum samt Tribüne für 30 Journalisten“, sagt Gabriele Mery, der das Trainingslager für den Tourismusverein als Projektleiter betreut. Er kann dabei auch auf die Unterstützung der IDM zählen – beispielsweise für den geplanten Galaabend sowie die Weinverkostung. Am 4. Juni wird die tschechische Nationalmannschaft ein Testspiel gegen die „Squadra Azzurra“ in Bologna absolvieren, wodurch die mediale Aufmerksamkeit auch für den Vorbereitungsort einen zusätzlichen Schub erfahren dürfte. oz

BERATUNG

z Die tschechische Fußballnationalmannschaft wird vom 31. Mai bis 6. Juni ihr Trainingslager zur Vorbereitung auf die Europameisterschaft in Vals absolvieren – falls das Turnier nicht wegen des Coronavirus verschoben wird. Vals hatte sich mit seiner Bewerbung gegen zwei Mitbewerber – einem Ort in Nordtirol und einem am Gardasee – durchgesetzt. Ausschlaggebend für die Entscheidung war unter anderem die Unterbringung im 4-Sterne-Superior-Hotel Silena, das in unmittelbarer Nähe zum Trainingsgelände liegt. Der 46-köpfige Tross wird 37 Zimmer auf zwei Etagen des Hotels beanspruchen, das den Wünschen der besonderen Gäste mit einigen Anpassungen entgegenkommen

PLANUNG

EM-Vorbereitung in Vals

BERATUNG SERVICE

FUSSBALL

z Dass manche Sportler auch im fortgeschrittenen Alter weder Motivation noch Leistungsfähigkeit verlieren, bewiesen unlängst zwei Brixner Masterschwimmer bei den Regionalmeisterschaften in Trient: Franz Pisoni und Steve Dejaco, beide in der Kategorie M70 am Start, holten sich im Hallenbad von Madonna Bianca jeweils zwei Regionalmeistertitel. Pisoni als begnadeter Langstreckenschwimmer brillierte dabei vor allem über 800 Meter Kraul, die er in nur 12,11 Minuten schaffte und die ihm hervorragende 913 Punkte in der Mastertabelle erbrachten. Mit dem 50-Meter-

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Wirtschaft & Umwelt VOM AUTO ZUM FAHRRAD: Derzeit arbeitet die Gemeinde Brixen an einem „Nachhaltigen Städtischen Mobilitätsplan“

AUF DEM WEG HIN ZU NACHHALTIGER URBANER MOBILITÄT

Für eine bessere Mobilität

Brixen steckt mitten in der Strategiephase für ihren ersten nachhaltigen urbanen Mobilitätsplan. Das Dokument soll, sobald fertiggestellt, als Leitfaden und langfristige Strategie die Mobilität und die Lebensqualität in Brixen verbessern. Auch die Bürger können ihren Beitrag dazu leisten. 48


Foto: Oskar Zingerle

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aren Sie schon einmal in Amsterdam oder in Utrecht? Fahrradwege gehören hier zum Stadtbild, und man muss als Fußgänger mehr auf Radfahrer als auf Autos achten, wenn man die Straße überquert. Die Niederlande gelten als Vorreiter in nachhaltiger Mobilitätsplanung: Auf eine Bevölkerung von 17 Millionen Einwohner reihen sich 23 Millionen Fahrräder – und knapp acht Millionen Autos. Auch in Südtirol wird Schritt für Schritt auf nachhaltige Mobilität gesetzt: In Bozen fiel 2018 der Startschuss für einen nachhaltigen Mobilitätsplan für die Industriezone Süd, in Meran können Bürger per Online-Plattform ihren Aufenthalt und ihre Fortbewegung in der Stadt

Im Sommer und Herbst 2019 wurde genau analysiert, wie stark die einzelnen Straßen in Brixen genutzt werden planen, um Staus zu vermeiden. Auch Brixen zog 2019 nach und beauftragte die Veroneser Firma Netmobility in Zusammenarbeit mit dem Bozner Unternehmen Helios damit, einen Mobilitätsplan zu erarbeiten.

35.000 Autos durch Brixen – pro Tag. Städte sind von schwierigen

Verkehrslagen besonders betroffen: Über 40 Prozent der Südtiroler Bevölkerung ist dort ansässig, sie bilden das Zentrum der Wirtschaft und der Industrie. Die urbane Verkehrsplanung musste sich dem Andrang der Bürger anpassen. Über Jahrzehnte hinweg haben die Stadtverwaltungen sich damit beschäftigt, dem Auto möglichst viel Platz zu geben: Wurde es eng,

entstanden mehr Straßen. Auch im Raum Brixen ist der PKW ein beliebtes Fortbewegungsmittel: Laut Zählungen von Netmobility fahren täglich zwischen 30.000 und 35.000 Autos durch Brixen. Meistbefahren sind die Brennerund die Dantestraße. Zwar machen mittlerweile knapp 10.000 Autos von der Westumfahrung Gebrauch, jedoch kann die Infrastruktur den übrigen Autos in Spitzenzeiten kaum standhalten. Das beeinflusst das Stadtbild, die Umwelt und die Zufriedenheit der Einwohner, denn wer ständig im Stau steht, ärgert sich.

„Ein lösungsorientierter Ansatz“. Der nachhaltige Mobilitätsplan soll hier Abhilfe schaffen. Patrick Kof-

ler, CEO von Helios, erklärt das Grundprinzip: „Es braucht einen Paradigmenwechsel – weg vom Verkehr hin zu Mobilität.“ Wo liegt der Unterschied? Mobilität, so Kofler, bezeichne jegliche Art der Fortbewegung des Menschen, während Verkehr sich hauptsächlich mit Autos befasse. Der Mobilitätsplan soll also einen Schritt weitergehen als ein reiner Verkehrsplan. So sollen auch andere Faktoren miteinbezogen werden, wie die optimale Gestaltung des öffentlichen Raumes und die Umwelt. Laut Kofler gehe es beim Mobilitätsplan weniger darum, ein technisches Dokument zu schaffen, sondern: „Mit dem Plan soll eine langfristige Strategie für Brixen entwickelt werden. Es braucht einen lösungsorientierten 49


Die Weichen sind gestellt. Die

Politik stellt seit Jahren auf allen Ebenen die Weichen für nachhaltige urbane Mobilitätspläne. Die Europäische Union zum Beispiel veröffentlichte zwischen 2009 und 2013 mehrere Berichte zum Thema „Mobilität der Stadt“, in denen die Erarbeitung von nachhaltigen urbanen Mobilitätsplänen im Zentrum stehen. Auf nationaler Ebene sollen in Italien laut Regelung

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Wirtschaft & Umwelt

Ansatz.“ Der Autoverkehr soll nicht nur optimiert, sondern möglichst vermieden und verlagert werden. Anstatt einen reibungslosen Verkehrsfluss möglichst vieler Autos zu garantieren, sollen Straßen durch verschiedene Verkehrsmittel entlastet werden. Ziel sei nicht nur, Staus zu verhindern, sondern auch, für mehr Sicherheit auf den Straßen zu sorgen und die Luftqualität zu verbessern. „Insgesamt steigert nachhaltige Mobilität die Lebensqualität der Bevölkerung einer Stadt ungemein“, so Kofler. Mit dem nachhaltigen Mobilitätsplan sollen die Menschen wieder in den Fokus der Entscheidungen gerückt werden; das Auto soll seinen prioritären Status verlieren.

Stadtrat Thomas Schraffl: „Gemeinsam mit den Bürgern an einer besseren Mobilität arbeiten“ alle Städte ab 100.000 Einwohner solche Pläne entwickeln. Und die Südtiroler Landesregierung hat 2018 Leitlinien für nachhaltige Mobilität verabschiedet, um entsprechende Verkehrsnetze zu fördern. Bis 2030 soll, so das hohe Ziel der Landesregierung, Südtirol zur „Modellregion in Sachen Radfahren und nachhaltiger alpiner Mobilität“ werden.

„Mobilitätsbedürfnisse bündeln“. Ein Mobilitätsplan gilt also

als Instrument für die Politik, das die Bürger weg vom Auto locken soll. Dazu müssen Alternativen geschaffen werden, die für den Nutzer attraktiver sein müssen als das eigene Auto. Erreicht werden soll das laut Landesregierung unter anderem durch eine bessere Vernetzung der öffentlichen Verkehrsmittel sowie den Ausbau von Fahrrad- und Fußwegen und der Einführung von Ladestationen für E-Autos. Brixens erster Plan für nachhaltige urbane Mobilität sieht genau

das vor: Menschen sollen hin zu alternativen Verkehrsmitteln. Die Gemeinde möchte laut ihrer Website „die Mobilitätsbedürfnisse der heutigen und zukünftigen Generationen bündeln und sich grundsätzlich auf die Lebensqualität in und um Brixen fokussieren“.

Noch in den Kinderschuhen. Noch steckt der urbane Mobilitätsplan für Brixen allerdings in den Kinderschuhen: Die nun vorliegenden Verkehrsdaten wurden im Sommer und Herbst 2019 von Netmobility erhoben und im Februar bei einer Veranstaltung im Forum der Brixner Bevölkerung vorgestellt. Nun müssen diese Daten noch ausgewertet werden, und anschließend soll es drei Treffen mit verschiedenen Interessensvertretern geben. Auch die Bürger können ihre Meinung kundtun: „Der Mobilitätsplan lebt vom partizipativen Prozess“, sagt der zuständige Stadtrat Thomas Schraffl. So sind derzeit alle aufgerufen, einen

info Was ist ein nachhaltiger urbaner Mobilitätsplan? Ein nachhaltiger urbaner Mobilitätsplan verknüpft die Verkehrsplanung mit anderen Politikbereichen, wie beispielsweise der Flächen- und Stadtentwicklung und dem Umweltschutz. Die Leitlinien der Landesregierung für Gemeinden sehen Maßnahmen wie die Planung von Parkplätzen für EAutos und Carsharing-Diensten, die Ausweitung der Fahrradwege oder die Einschränkung von LKWs in Stadtgebieten vor. Gleichzeitig können auch Fußgängerzonen ausgeweitet, Geschwindigkeitsbegrenzungen eingeführt oder Parkmöglichkeiten begrenzt werden. Ziel ist es, eine langfristige nachhaltige Strategie zu entwickeln und so Verkehrsprobleme in Gemeinden zu lösen. Der Bevölkerung sollen Anreize geschaffen werden, um auf das Auto zu verzichten und auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Wann wird es in Brixen soweit sein? In Brixen wurden im Sommer und Herbst 2019 Daten zur Verkehrslage erfasst und im Februar der Bevölkerung vorgestellt. Im Laufe des Jahres werden die Daten ausgewertet, und es finden drei Sitzungen mit Interessensvertretern statt. Ende des Jahres soll ein erstes Strategiepapier der Bevölkerung vorgestellt werden.

Fragebogen auszufüllen, der auf der Website der Gemeinde abgerufen werden kann: „Wir wollen damit erkennen, welche Bedürfnisse die Bürger haben und wo sie Verbesserungspotential sehen.“ Die Partizipation der Bürger sei für den Mobilitätsplan ungemein wichtig, meint er, denn am Ende könne damit ein Strategiepapier zustandekommen, das Vorschläge enthält, die einerseits eine Verbesserung der Gesamtsituation bringen und andererseits von der Bevölkerung mitgetragen werden. Ende des Jahres sollen die Ergebnisse der Studie der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Erst dann wird man über konkrete langfristige Maßnahmen sprechen können. „Die Weichen müssen gut gestellt sein, damit der Mobilitätsplan möglichst gut umsetzbar wird“, so Kofler.

„Bevölkerung sensibilisieren“. Erste kurzfristige Maßnahmen wurden bereits getroffen: So hat die Gemeinde mit der Initiative „E-Bike2Work“ kürzlich 100 Bürgern zu einem sehr günstigen Monatstarif E-Bikes zur Verfügung gestellt. Gleichzeitig wurden die Kontrollen für die Beleuchtungsvorrichtungen der Fahrräder verschärft, um die Sicherheit der Radfahrer zu verbessern. Die Gemeinde will die Bevölkerung also für das Thema nachhaltige Mobilität sensibilisieren. Denn: Es braucht auch das Umdenken der Leute. „Bevölkerung und Politik müssen gemeinsam Verantwortung tragen. Die Politik muss die Voraussetzungen schaffen, aber der Bürger muss sie am Ende auch umsetzen“, sagt Schraffl.

anina.vontavon@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info


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Wirtschaft & Umwelt

VAHRN

Fokus auf den Nachwuchs z Bei der letzten Ortsversammlung der Handwerker von Vahrn wurde eine klare Priorität gesetzt: die Sicherung des Nachwuchses. Dabei sprach man zum einen von Nachwuchsinitiativen wie der Zusammenarbeit mit dem „Abenteuer Sportcamp“, wo ein Berufsorientierungstag mit der Mittelschule organisiert wird, wobei die Schüler bei verschiedenen Stationen in mehrere Berufe

hineinschnuppern können. Zum anderen sprach man in diesem Kontext auch darüber, wie das Handwerk die sozialen Medien für sich nutzen kann. Die Wichtigkeit des Nachwuchses betonte auch Lisa Hilpold, eine junge Floristin, die im vergangenen Jahr bei der Berufs-WM der Handwerker im russischen Kazan die Goldmedaille gewonnen hat. Zudem sprach Vahrns Bürger-

meister Andreas Schatzer über die Verkehrs-, Infrastruktur- und Bauprojekte der Gemeinde, und er legte den Teilnehmern nahe,

W&U

sich in der Gemeindepolitik zu engagieren, um dort die Interessen der Handwerker vertreten zu können. lv

Wirtschaft & Umwelt BRIXEN

Fernwärme für Albeins z Nach der Winterpause sind am 24. Februar die Grabungsarbeiten zur Fernwärme in Albeins wieder aufgenommen worden. In diesem Rahmen wird auch großteils das Trinkwassernetz erneuert, Leitungen für Regen, Schmutzwasser und Strom ausgetauscht und eine Anbindung für Albeins ans Glasfasernetz geschaffen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich innerhalb Juni abgeschlossen sein. Gegraben wurde zunächst im Bereich von Höllerbrücke bis zum Moarhof, danach längs der Obstwiesen sowie

kurz

notiert

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Der Bergrettungsdienst im AVS Brixen legt Wert auf Präventionsarbeit. Auch heuer haben die Brixner Bergretter für einige Grund- und Mittelschulen in Brixen einen „Winterrettungslehrtag“ begleitet. Der Lehrtag beinhaltete Themen rund um die Gefahren und das Leben der Tierwelt im Winter.

im Dorfkern. „Ab Herbst 2020 werden 113 Haushalte in Albeins mit Fernwärme heizen können. Das entspricht einer Anschlussdichte von über 90 Prozent“, erklärt Karl Michaeler, Geschäftsführer der

Stadtwerke Brixen. Die Wärme fließt übrigens über eine Verbindungsleitung von Brixen nach Albeins, wobei verschiedene Betriebe der Industriezone Abwärme ins Fernwärmenetz einspeisen. lv

Freude an der handwerklichen Käsekunst wurde auf der „Salerner Käsetagung“ vermittelt, zu der sich 60 Teilnehmer, vorwiegend Hofkäser, einfanden. Im Zentrum der Tagung in der Fachschule für Landwirtschaft stand die Milchverarbeitung und -veredelung.

Beim Thementag „Kopfstand“ der OEW und der youngCaritas haben sich auch Brixner Oberund Berufsschüler in Workshops mit den Themen fairer Produktionsbedingungen, Vorurteile und Rassismus, Abfallwirtschaft, Ressourcenknappheit, Angst und Sucht auseinandergesetzt.


STADTGEHEIMNISSE Foto: Oskar Zingerle

Das Brixner Siechenhaus

FRANZENSFESTE

An der Stelle des heutigen Seminarkomplexes wurde bereits 1157 von Bischof Hartmann das „Kreuzspital auf der Insel“ errichtet, das jedoch lediglich als Herberge und zeitweilige Unterkunft der Pilger nach Palästina gedacht war. Erst als die Pilgerzüge aufhörten, hat man dort einige Arme verpflegt und versorgt. Zur Zeit der Pestläufe sind sogenannte Laienbruderschaften zur Pflege der Kranken entstanden, die in verschiedenen Orten die Hl.-Geist-Spitäler erbaut haben. Ein solches entstand in Brixen 1348 an der Stelle des heutigen Hartmannsheimes. Nach der Erweiterung im Jahr 1838 befanden sich dort im Hauptgebäude 55 Betten und im Nebenhaus 15 Betten für Ansteckende und Geisteskranke. Was das alte „Siechenhaus“ betrifft, wurde dieses auf Grund einer Stiftung zum Trost der Sondersiechen oder derjenigen, die mit ansteckenden Krankheiten behaftet waren, errichtet. Noch im Jahr 1611 wurde während der Pest das Siechenhaus in der Runggad (wo heute das Don-Bosco-Haus steht) als Hauptkrankenhaus bestimmt. In der Pestordnung von 1521 wird das „neue Siechenhaus an der Kreuzstraße“ (heute Vittorio-VenetoStraße) erwähnt. Das Häusl, das Eigentum des Pfarrers von Brixen war, wurde bei ausbrechenden Epidemien von der Pestkommission als Spital in Beschlag genommen. Das Haus heißt heute noch im Volksmund „beim Siechen“. (von Richard Fink) Anregungen: redaktion@brixner.info

Lösung gefunden z Der historische Franzensfester Fußballplatz im Ortsteil Oberau musste im Rahmen der Bauarbeiten zum Brenner Basistunnel (BBT) weichen, weil für die Realisierung des Bauloses „Eisackunterquerung“ die Zone rund um den Fußballplatz als Baustellenfläche eingerichtet werden musste. Die Gemeindeverwaltung von Franzensfeste verlangte vom Bauherrn, der BBT SE, dass ein Ersatz für die Fläche gefunden wird. Die BBT SE machte dafür das Areal südlich des Pionierhauses der Festung Franzensfeste ausfindig. Als schließlich mit den Bauarbeiten für den neuen Fußballplatz begonnen wurde, stellte man allerdings fest, dass das gesamte Gelände mit Asbest verseucht war. Da der Bürgermeister einer jeden Gemeinde verantwortlich ist für die Sanierung von Umweltvergehen, war es nun an der BBT SE, Forderungen an die Gemeindeverwaltung und das Land zu stellen, und zwar die Flächen gemäß Verursacherprinzip zu reinigen und das verschmutzte Material zu entsorgen. Lange Ver-

handlungen folgten, da sich niemand hierfür verpflichten wollte. Schließlich ist es dem Direktor der BBT-Beobachtungsstelle, Martin Ausserdorfer, gelungen, eine Zusage der Agentur für Staatsgüter zu erhalten, die Kosten von immerhin einer Million Euro für die Bonifizierung zu übernehmen. Das Projekt kann nun ausgeschrieben werden. Der Franzensfester Fußballplatz wird dennoch nicht mehr auf diesem Areal realisiert werden: Da in der Zwischenzeit so viel Zeit vergangen ist und in ein paar Jahren der Rückbau bei der Eisackunterquerung ansteht, spricht sich Bürgermeister Thomas Klapfer dafür aus, dass der Standort des neuen Fußballplatzes wieder jener in Oberau sein soll. Für die zukünftige Nutzung des Areals südlich der Festung, das nun saniert wird, wird die Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Land eine andere Lösung finden. Im Bild: Martin Ausserdorfer, Direktor BBT SE Beobachtungsstelle, und Bürgermeister Thomas Klapfer. sp

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Wirtschaft & Umwelt

NACHGEFRAGT

„Wir raten zum Einsatz bei Bedarf“ ROBERT WIEDMER, Bereichsleiter Obstbau des Südtiroler Beratungsrings für Obst und Weinbau, über das Anraten an seine Mitglieder zum Kauf von Chlorpyrifos-methyl, dessen Einsatz die EU ab 16. April verbietet. Herr Wiedmer, im Rundschreiben vom 6. Februar rät der Beratungsring vor Inkrafttreten des Verbots, Chlorpyrifos-methyl anzukaufen und zu benutzen. Chlorpyrifos-methyl wurde im Obstbau in den letzten Jahren vor allem in der Vorblüte zur Bekämpfung des Apfelblattsaugers und der Blutlaus eingesetzt. Ein Großteil der Bauern verfügt noch über Restbestände. Wir haben uns deshalb entschlossen, diese Mittel bei Bedarf in der Vorblüte aufzubrauchen. Das Insektizid hat in der EU seine Zulassung verloren, weil

es Schäden am Gehirn von Babys verursachen soll. Sieht der Beratungsring hier keine gesundheitliche Gefahr? Die EU hat die Zulassung deshalb nicht verlängert, weil die toxikologische Datenlage zu dünn war, den Wirkstoff diesbezüglich zweifelsfrei zu beurteilen. Unmittelbar besteht keine Gefahr. Ansonsten hätte der Gesetzgeber den Anwendern gar keine Aufbrauchfrist gewährt. Auf dem Etikett ist, wie immer bei Pflanzenschutzmitteln, genau angeführt, wie dieses anzuwenden ist. Daran muss sich der Anwender halten. Grundsätzlich besteht für den Landwirt selbst das größere Risiko, da er beim Anrichten der

Spritzbrühe mit dem unverdünnten Pflanzenschutzmittel hantiert. Könnte eine Chlorpyrifos-methyl-Behandlung präventiv bis zum 16. April nicht auch völlig unnötig sein? Die Landwirte sind in ihrer Arbeit sehr professionell und haben teilweise jahrzehntelange Erfahrung. Deshalb werden diese Mittel auch nur dort eingesetzt, wo ein Bedarf besteht. Der Einsatz noch vor der Blüte stellt sicher, dass sich das Mittel sehr bald vollständig abbaut und auf den Früchten keinerlei Rückstände verbleiben. sabine.peer@brixner.info Leserbriefe an: echo@brixner.info

Aufforstungsprojekt in Zusammenarbeit mit Mosaico Verde, Kampagne von AzzeroCO2 und Legambiente

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Mit Kuss besiegelt!

FOTOAKTION

Die Hochzeit – der schönste Tag im Leben? Auf dem Gewinnerbild unserer diesjährigen Hochzeitsfotoaktion lässt alles darauf schließen: die Blumen, die Romantik, der Kuss des Bräutigams für seine Liebste und die strahlenden Augen der Braut!

Die Redaktion des „Brixner“ hat sich auch heuer die Wahl des Gewinnerbildes nicht einfach gemacht: Die glücklichen Brautpaare, die uns ihre schönsten Bilder zugeschickt haben, wofür wir uns bei dieser Gelegenheit recht herzlich bedanken möchten, haben die Jury ganz schön ins Schwitzen gebracht. Aber da es ja nur einen Sieger geben kann, musste eine Entscheidung fallen, und die Wahl fiel auf das entzückende Bild in Schwarz-Weiß, auf dem dieser besondere Augenblick mit der Kamera festgehalten wurde, der

innige Zuneigung und tiefes Glück beschreibt. Die leuchtenden Augen gehören Manuela Manfredi, und Emanuel Salcher ist ihr frisch vermählter küssender Ehemann. Geheiratet haben die beiden im Mai 2019. Als glückliche Gewinner unserer diesjährigen Hochzeitsfotoaktion dürfen sie sich auf ein romantisches CandlelightDinner im Restaurant AO by Haller in Brixen-Kranebitt freuen, wo sie den glücklichsten Tag im Leben vor ihrem geistigen Auge noch einmal in aller Ruhe Revue passieren lassen können. Wir wünschen ihnen und allen Hochzeitspaaren, die uns mit ihren Bildern an ihrem Glück haben teilnehmen lassen, alles Gute für die gemeinsame Zukunft.

Manuela Manfredi & Emanuel Salcher

Sandra Gostner & Markus Holzknecht

Stephanie und Helmut Ilmer

Claudia Holzknecht & Michael Rottensteiner

Juliana Villscheider & Hannes Rabensteiner

Miriam & Michael

Christine Verginer & Peter Schenk

Alexa Chiti & Clemens Morandell 55


HEARLIFE CLINIC SÜDTIROL

Auf in den Frühling

“Hilfe bei Hörstörungen”

Extra

Frau Giarbini, aus welchem Grund wurde die „hearLIFE Clinic“ gegründet, und welche Ziele verfolgt diese Einrichtung? DR. NADIA GIARBINI: Der Anlass war ein Generationenwechsel im öffentlichen Gesundheitssystem, der im Bereich der Versorgung von schwerhörigen Menschen mit Implantsystemen eine Lücke entstehen ließ. Außerdem verdient sich eine Bevölkerung von über 500.000 Menschen in Südtirol ein hochspezialisiertes Zentrum, das sich um Menschen mit Schwerhörigkeit kümmert, sich mit deren Auswirkung auf das Alltags- und Berufsleben auseinandersetzt und Hilfe anbieten kann. An welche Patienten richtet sich Ihr Angebot? Dr. Nadia Giarbini: Bei uns finden Menschen aller Altersgruppen mit Hörschaden, Tinnitus, Schwindel oder Gleichgewichtsstörung eine Diagnose und adäquate Behandlung. Zu unseren Patienten zählen Neugeborene mit Verdacht auf eine Hörstörung, Kinder, die durch wiederholte Mittelohrentzündung an Gehör einbüßen, Erwachsene nach einem Hörsturz oder Schwindelanfall und ältere Menschen, die auf Grund der Hörbeeinträchtigung ihre gesellschaftliche oder gar familiäre Integration verloren haben.

hearLIFE CLINIC Südtirol Josef-Ressel-Straße 2 „Enzian Office“, 9. Etage 39100 Bozen · Tel. 0471 1964400 E-Mail: bz@hearlifeclinic.com www.hearlifeclinic.com Die hearLIFE Clinic ist durch das Ressort für Gesundheit der Provinz Bozen akkreditiert und arbeitet in Konvention vernetzt mit den verschiedenen Diensten des Südtiroler Gesundheitsbetriebes. 56

Welche Leistungen bieten Sie an? Dr. Nadia Giarbini: Unser Team, Fachärzte der HNO-Heilkunde, Audiologie und Phoniatrie sowie Hörmesstechniker, erstellt die exakte Diagnose und bietet mit Hilfe des freundlichen Pflegepersonals eine speziell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Therapie. Dies gilt für alle Arten von Hörstörungen, Schwindel und Gleichgewichtstörungen, wobei der Phoniater im Team sich der Stimm-, Sprech- und Sprachstörungen bei Kindern sowie der Schluckstörungen und des Schnarchens beim Erwachsenen annimmt. Eltern, deren Kind beim Neugeborenen-Hörscreening auffällig war, finden Beratung. Bei Neugeborenen ist nämlich eine frühzeitige Diagnose extrem wichtig, um auch frühzeitig intervenieren und die Plastizität des sich entwickelnden Gehirns ausnutzen zu können. Damit können durch Hörschäden bedingte Lernrückstände im Vergleich zu hörenden Kindern vermieden werden. Erwachsene mit Hörsturz, Schwindelanfall oder anderen Erkrankungen im HNO-Bereich erfahren neben der klassischen Therapie auch relevante komplementärmedizinische Behandlungen. Welche Arten von Hörstörungen behandeln Sie, und welche Lösungen bieten Sie an? DR. CHRISTIAN STREITBERGER: Wir bieten individuelle Behandlungen an, abhängig von Art und Schweregrad der Hörstörung. Wo die medizinische Behandlung versagt, können wir zum richtig gewählten Hörgerät raten; bei Trommelfelloder Gehörknöchelchen-Defekten können wir diese beheben, und sollte das beste Hörgerät keinen Nutzen mehr bringen, haben wir verschiedene implantierbare Hörsysteme mit anschließender Rehabilitation anzubieten. Wie läuft die Rehabilitation nach dem Eingriff ab?

Dr. Christian Streitberger: Diese ist in der Regel nur nach Implantation eines Hörsystems erforderlich. Die audiologische-technische Nachbetreuung erfolgt bei uns an der Clinic, die logopädische im wohnortnahen Rehabilitationsdienst des Gesundheitsbezirks. Eltern und hörgeschädigte Kinder erfahren vor Ort eine landesweite psychologische Betreuung. Ab welchem Alter sind operative Eingriffe an Patienten möglich? Dr. Christian Streitberger: Diese Frage richtet sich in erster Instanz an den Narkosearzt, denn eine Vollnarkose sollte bei Kleinkindern und nicht lebensbedrohlichen Erkrankungen erst ab einem bestimmten Körpergewicht erfolgen, also in der Regel um das zwölfte Lebensmonat. Bei älteren Patienten in gutem Allgemeinzustand finden sich gewöhnlich

Foto: Getty Images, Viktoriya Kuzmenkova

Dr. Nadia Giarbini ist medizinische Direktorin der „hearLIFE Clinic“ und Expertin für Hörstörungen und deren Rehabilitation. Sie wird in ihrer Arbeit durch Dr. Christian Streitberger, HNO-Arzt und internationaler Experte für Ohrchirurgie und implantierbare Hörsysteme, unterstützt.

keine Kontraindikationen für eine OP. Im Allgemeinen gilt, dass eine möglichst frühzeitige Behebung des Hörschadens bei Kindern zu einer normalen sprachlichen und schulischen Entwicklung führt, bei Erwachsenen zur Behebung beruflicher Einschränkung und Lebensqualität beiträgt und bei Älteren der gesellschaftlichen Isolierung und Demenz vorbeugt.

Steckbrief Dr. Nadia Giarbini Medizinische Direktorin der hearLIFE Clinic Dr. Nadia Giarbini schloss ihr Medizinund Chirurgiestudium sowie ihre Ausbildung zur Fachärztin für Hals-NasenOhrenheilkunde an der Universität Verona ab. Ihr Doktorat in Neurobiologie und Elektrophysik absolvierte sie an der Universität Ferrara. Dr. Nadia Giarbini verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich der HNOHeilkunde und ist weltweit anerkannte Spezialistin für Hörrehabilitation. Dr. Christian Streitberger Konsulent der hearLIFE Clinic Dr. Christian Streitberger leitete 15 Jahre lang als Primar die Abteilung für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Kopf-Hals-Chirurgie des allgemeinen Krankenhauses Meran. Er schloss sein Medizinstudium an der Universität Innsbruck ab und absolvierte seine Ausbildung zum Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Kopf-HalsChirurgie an der Universität Padua und jene zum Facharzt für Audiologie an der Universität Verona. Dr. Streitberger kann auf mehr als 40 Jahre klinische Erfahrung auf den Gebieten der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Audiologie und Neurootologie zurückblicken. Das seinerzeit in Meran instituierte „Cochlea Implant Programm“ errang internationale Anerkennung.


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Schuhmode zum Wohlfühlen Komfortschuhe bieten auf Schritt und Tritt großen Fußkomfort. Atmungsaktive Materialien, ergonomische Passform sowie weiche Sohlen sorgen dafür, dass Füße sich auch bei langem Gehen und Stehen wohlfühlen. Und dass Komfortschuhe zu allen Gelegenheiten eine gute Figur machen, beweisen die vielen modischen Modelle der Frühlings- und Sommerkollektion, die jetzt im Schuhhaus Bernardi erhältlich sind. Im Schuhhaus Bernardi am Kleinen Graben in Brixen ist soeben die aktuelle Frühjahrs- und Sommermode für Damen, Herren und Kinder eingetroffen. Die Modelle könnten hinsichtlich Form, Materialien und Farben nicht vielfältiger sein, doch eines haben sie alle gemeinsam: Es sind ausnahmslos Qualitätsschuhe namhafter Schuhhersteller, die sich auf Komfortschuhe spezialisiert haben. Ob Damenschuhe der Marke Brunate, die aus hochwertigen

Materialien zur Gänze in Italien gefertigt werden, oder weiche Laufschuhe der Marke Mephisto, die besonders hohen Tragekomfort versprechen; ob Berg- oder Wanderschuhe von Gronell oder Grisport, die optimale Passform und sicheren Halt im Gelände bieten, oder Sandalen von Birkenstock, die zu Hause, bei der Arbeit oder in der Freizeit für besonders hohen Fußkomfort sorgen – sie alle stehen letztlich vor allem für hervorragende Schuhqualität.

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der neuen Kollektion ist für Kinder, Frauen und Männer, für jeden Geschmack und für jeden Anlass wieder etwas dabei“, erklärt Geschäftsinhaber Hermann Bernardi. Mit sicherem Gespür für die Wünsche der Kunden und mit fachkundigem Auge stellen Bernardi und seine langjährige Verkäuferin Christine Weger von Saison zu Saison eine passende Auswahl zusammen. Dass Komfortschuhe nicht nur bequem sind,

sondern auch super aussehen, davon kann man sich bereits beim Blick in die Geschäftsauslagen überzeugen: Von weichen Mokassins, trendigen Sneakers, schicken Sandalen bis hin zu eleganten Schuhen erstreckt sich das aktuelle Sortiment. Auch an die Accessoires haben viele Hersteller bereits gedacht und liefern die passenden Handtaschen gleich mit dazu.

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SALON ALEXANDER

Auf in den Frühling

„Mein Beruf ist mein Hobby“

Extra

Salon Alexander feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen. Alexander Trenkwalder erzählt, wie er zu seinem Traumberuf gefunden hat, wie ihn seine ausgeprägte Offenheit für Neues als Hairstylist unter anderem zu zwei Miss-Südtirol-Wettbewerben geführt hat – und warum er größten Wert darauf legt, in seinem Salon in Milland fachkundige Beratung und typgerechte Frisuren zu bieten.

Herr Trenkwalder, Ihr Salon feiert heuer sein 20-Jahr-Jubiläum. Was kommt Ihnen dazu spontan in den Sinn?

ALEXANDER TRENKWALDER: Ich staune vor allem, wie schnell die Zeit vergangen ist. Wie haben Sie damals zum Friseurberuf gefunden? Das war eher zufällig. Als es in meiner Mittelschulzeit darum ging, mich während der Ferien zu beschäftigen, bin ich irgendwann bei meiner Tante in ihrem Salon Annelies in Sterzing gelandet. Damals war ich zwar noch zu jung, um mitzuarbeiten, jedoch durfte ich kleine Aufgaben übernehmen und lernte dabei die Welt im Friseursalon kennen. Bald war ich mir gewiss: Friseur wollte ich werden! Meine Lehre begann im Salon meiner Tante, und im bekannten Salon Coiffeur Erich in Bozen schloss ich die Lehre ab. Anschließend ging ich für einige Monate nach Novara, wo ich in der Hairstyling-Modelagentur von Nadir Poli arbeitete, einem bekannten Hairstylisten, der für L’Oréal Professionnel auf vielen Modeschauen frisierte. Dann führte Ihr Weg irgendwann nach Brixen…

Plosestraße 38 Milland/Brixen E-Mail: info@salon-alexander.it Tel: 0472 830838 Öffnungszeiten: Di., Do., Fr. 8–12 und 15–19 Uhr, Mi. & Sa. 8–16 Uhr Follow us on facebook! 58

Das stimmt. Erst arbeitete ich einige Jahre im zweiten Salon meiner Tante in Brixen, bis ich diesen im Jahr 2000 übernahm. Der Salon war damals sehr klein; er umfasste knapp 50 Quadratmeter, weshalb ich, als sich die Gelegenheit ergab, den Salon auf die heutige Salonfläche von knapp 100 Quadratmetern erweiterte. Gleichzeitig bildete ich mich zum „L’Oréal Professionnel Hairstylisten“ aus – eine Ausbildung, die an die zehn Jahre dauerte. Seither bin ich nebenher für L’Oréal Professionnel als Hairstylist auf Events im Einsatz; beispielsweise habe ich neun Jahre jedes Jahr für etwa zehn Tage auf der Biennale, den Internationalen Filmfestspielen in Venedig, die Frisuren der Stars und Models gestylt, ebenso wie auf der Fashion Week in Mailand.

Zwei Jahre in Folge habe ich auch die Miss-Südtirol-Bewerberinnen vor ihren Auftritten frisiert. Doch trotz all Ihrer Engagements für L’Oréal Professionnel steht Ihr Salon an erster Stelle. Was bedeutet dieser für Sie? Mit meinem Salon habe ich mir meinen Lebenstraum erfüllt, im Friseurberuf meine Berufung gefunden. Mein Beruf ist mein ganz großes Hobby, weshalb ich in diesen all meine ganze Leidenschaft und Energie stecke. Davon profitieren auch Ihre Kunden? Mit meinen vielen Weiterbildungen und Einsätzen für L’Oréal Professionnel stelle ich gleichzeitig beste Haarpflege-Produkte und -Techniken für meine Kunden sicher. Dies reicht von der großen Produktpalette von L’Oréal Professionnel bis hin zum Calligraphy Cut. Bei diesem handelt es sich um die Haarschneide-Technik mit dem innovativen Calligraphen, der mit seinem Schrägschnitt den Haarbruch auf ein Minimum reduziert und die Haare lebendiger wirken lässt. Doch vor allem schätzen unsere Kunden die fachkundige Beratung, die ich mit meinem Team biete. Wir hören den Kunden genau zu, um ihre Wünsche zu erfassen, und wir empfehlen darauf abgestimmte typgerechte Hairstylings. Dass wir damit richtig liegen, beweisen die vielen Stammkunden, die wir seit Jahren betreuen, und die wiederum ihre Kinder und Enkelkinder zu uns schicken, weil sie diese bei uns in guten Händen wissen. Gibt es Neuigkeiten, mit denen Sie im Jubiläumsjahr aufwarten?

Alexander Trenkwalder Dieses Jahr bieten wir sogar mehrere Neuheiten, und zwar handelt es sich dabei um neue Produkte, die ich teilweise mitentwickelt habe. Bereits seit einigen Monaten bei uns erhältlich ist eine spezielle Massagebürste, die ich eigens anfertigen ließ. Bestehend aus Schweineborsten, zwischen die kleine Kunststoffteile integriert sind, erleichtert die Massagebürste das Auskämmen der Haare ohne Haarbruch, und gleichzeitig wird die Kopfhaut beim Bürsten mitmassiert. Außerdem habe ich eine eigene Haarpflege- und Haarstylingreihe mitentwickelt, die vom Haarshampoo bis hin zum Haarspray reichen. An der Inhaltszusammensetzung habe ich wesentlich mitgewirkt, wobei ich bis auf die wenigen erforderlichen chemischen Bestandteile organischen Alternativen den Vorzug gegeben habe. Auch habe ich den Ölanteil etwas erhöht, der die Pflegewirkung erheblich verbessert. Alle Produkte wurden erfolgreich getestet, die serienmäßige Produktion ist bereits angelaufen. Nicht nur mein Team und ich sind von den Haarpflegeprodukten begeistert, auch bei den Kunden kommen unsere Probeversionen gut an. In wenigen Wochen dürften die ersten Verkaufsprodukte bei uns im Salon eintreffen.



BESSER HÖREN

Auf in den Frühling

Den Frühling mit allen Sinnen genießen

Extra

Die frühlingshaften Temperaturen laden zum Aufenthalt an der frischen Luft ein. Wenn Menschen ihre Freizeit wieder vermehrt draußen verbringen, wird das Gehör vielseitig gefordert. Dank moderner Hörgeräte können auch Menschen mit Hörminderung voll am Leben teilhaben.

Mit dem Frühling rückt das Leben wieder verstärkt ins Freie. Bei gemeinsamen Spaziergängen, dem geselligen Zusammensein im Café oder beim Grillen im Garten problemlos den Unterhaltungen in der Gruppe folgen und an Gesprächen teilnehmen – das bedeutet Lebensqualität. Doch das ist nicht für alle selbstverständlich. Bereits leichte Hörminderungen beeinträchtigen die Kommunikation oder machen sie unmöglich. Viele bemerken die Anzeichen einer ersten Hörminderung anfangs

kaum und führen ihre Schwierigkeiten beim Sprachverstehen auf die Geräuschkulisse oder die vermeintlich undeutliche oder zu leise Aussprache ihrer Gesprächspartner zurück. Für zunehmende Konzentrationsprobleme und die vorzeitige schnelle Ermüdung durch die übermäßige Höranstrengung finden sie erst gar keine Erklärung.

Regelmäßige Hörvorsorge. Hör-

minderungen treten fast immer schleichend auf. Man gewöhnt

sich an das immer schlechtere Hören und geht von Zeit zu Zeit unbewusst zwischenmenschlichen Kommunikationen aus dem Weg. Gegen diese Beeinträchtigungen des Kommunikationsvermögens und der Lebensqualität bietet die moderne Hörakustik individuell einstellbare und kaum sichtbare Hörgeräte. Es empfiehlt sich ein regelmäßiger Hörtest beim Hörakustiker. Mit einer solchen Hörvorsorge lassen sich Hörverluste rechtzeitig vorbeugen und die Gewöhnung an das schlechtere

Hören mit all ihren negativen Folgen verhindern.

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Unsere Service-Stellen in Brixen Jeden Montag 9–12 Uhr Sanitätshaus Vita Plus, Regensburger Allee 14 – Atrium Jeden Freitag 9–11 Uhr Apotheke am Rosslauf, Am Schalderer Bachl 22

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Hörzentrum Bozen: Drususallee 113 B eigener Kundenparkplatz Filiale Bozen: Wangergasse 14

JAHRE


G. SIEBENFÖRCHER

Frühlingsgefühle gehen auch durch den Magen! Zwei, die sich in dieser Zeit besonders lieben: frischer Spargel und der zarte Schinken von G. Siebenförcher.

Feiner Schinken zur Spargelzeit. Ein Besuch in der Brixner Filiale in der Altenmarktgasse lohnt sich – ganz besonders jetzt: In diesen Tagen beginnt nämlich die Spargelzeit, und der zarte Schinken von G. Siebenförcher ist der ideale Begleiter dazu. Das ausgewogene Aroma des Schinkens harmoniert bestens mit dem frisch gestochenen Spargel. Die zwei sind ein Traumduo zur Frühlingszeit, leicht und gesund noch dazu!

Schinken für jeden Geschmack. Bei den vielfältigen Schinken-

sere Besuchen Sie un eien er zg et -M st Feinko eran! in Brixen und M

spezialitäten findet jeder seinen Favoriten. Das Angebot reicht vom mild geräucherten Prager Schinken über einen würzigen Bauernschinken bis hin zum traditionellen Landschinken. Saisonale Schinkenvariationen, die mit Rosmarin, Wacholder, Pfeffer, Kren oder auch Honig veredelt werden, runden die Vielfalt ab.

2020

Leicht, bekömmlich, voll im Aroma und ausgewogen im Geschmack: Die Schinkenspezialitäten von G. Siebenförcher garantieren unwiderstehlichen Genuss. Hergestellt nach handwerklicher Tradition und überlieferten Familienrezepturen, erfüllen die Schinken der Meraner Traditionsmetzgerei höchste Qualitätsansprüche. Die vielen köstlichen Spezialitäten sind in den Metzgerei- und Feinkostfilialen von G. Siebenförcher in Brixen und Meran sowie im gut sortierten Lebensmittelhandel erhältlich.

Zarter Genuss

. oneandseven

Schinken für Genießer

Höchste Qualität. Für die Her-

stellung der Schinkenspezialitäten verwendet G. Siebenförcher­ nur hochwertige Rohstoffe. Der einmalige Geschmack und die Zartheit entstehen aus der Kombination von natürlichen Reifungsprozessen, überlieferten Würzmischungen und dem handwerklichen Geschick der Metzgermeister. Das Verkaufsteam in der Metzgerei und Feinkost G. Siebenförcher berät gerne über die reiche Auswahl an Schinkenspezialitäten, die stets frisch an der Theke erhältlich sind. In den Regalen finden sich zudem köstliche Delikatessen aus Südtirol und ganz Italien – die saisonal abgestimmt ganz besonders auf einen genussvollen Frühling einstimmen.

Erleben Sie die Vielfalt der frühlingshaften Schinkenspezialitäten aus der Traditions-Metzgerei Gottfried Siebenförcher. Einmalig im Geschmack, saftig und zart, für Kenner und Genießer. Und das seit 1930. Brixen . Altenmarktgasse 22 Tel. 0472 835 681 . www.siebenfoercher.it Mo - Fr: 8.30 - 19 . Sa: 8 - 18 h

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Impressum richten. Auch die Lehrlings- und Gesellenprüfungen und noch vieles andere wurde besprochen und beraten. Mit Befriedigung konnte der Herr Obmann nach dreistündiger Dauer die Versammlung schließen mit dem Wunsche, die nächste Monatsversammlung möge wieder so fleißig und stark besucht werden.

Unabhängige Monatszeitschrift für Brixen und Umgebung Redaktion: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 www.brixner.info E-Mail für Pressemitteilungen: redaktion@brixner.info E-Mail für Leserbriefe: echo@brixner.info Online-Ausgabe: www.brixner.info Verlag: Brennerstraße 28, I-39042 Brixen Tel. +39 0472 060200, Fax +39 0472 060201 E-Mail: office@brixmedia.it, www.brixmedia.it Anzeigenleitung: Sonja Messner, Tel. +39 0472 060212 sonja.messner@brixmedia.it Herausgeber, Chefredakteur und presserechtlich verantwortlich: Willy Vontavon (wv), Tel. +39 0472 060213 willy.vontavon@brixner.info

März 1920

Die „neue Zeit“ Dienstag, 23. März 1920 Wir erhalten folgende Zuschrift: Ist noch niemand aufgefallen oder haben es mit mir auch andere Menschen schon bemerkt,

Bildredaktion: Oskar Zingerle (oz), Tel. +39 0472 060210 oskar.zingerle@brixner.info Hildegard Antholzer (ha) Johanna Bernardi (jb) Irene Dejaco (ird) Sabine Dejakum (sde) Evi Hilpold (eh) Marlene Kranebitter Zingerle (mk) Sabine Peer (sp) Stephanie Risse (sr) Anina Vontavon (av) Lia Vontavon (lv) Oskar Zingerle (oz) E-Mail: vorname.nachname@brixner.info Grafik: Evelyn von Mörl, Tel. +39 0472 060209 evelyn.vonmoerl@brixmedia.it Titelbild: Getty Images Druck: Athesia Druck GmbH, Weinbergweg 7, I-39100 Bozen www.athesia.it Der nächste „Brixner“ erscheint Ende April 2020 Nächster Redaktionsschluss: 3. April 2020 Die Zeitschrift „Brixner“ erscheint monatlich und wird im Postabonnement 45 % Art. 2, Abs. 20/b, Ges. 662/96, Bozen zugestellt. Eintragung am Landesgericht Bozen am 29.12.1989, Nr. 29/89 R.St. Auflage: 11.000 Stück Preis Abonnement: 1 Euro Abonnentenservice: abo@brixner.info

Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Ohne Genehmigung des Verlages ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die Veröffentlichung im Internet. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Anzeigen und Beiträge unter Umständen zu kürzen, abzuändern oder zurückzuweisen. Namentlich gezeichnete Beiträge unserer Mitarbeiter geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder und sind von der Redaktion nicht in allen Einzelheiten des Inhalts und der Tendenz überprüfbar. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Illustrationen übernimmt der Verlag keine Haftung. Im Sinne des Art. 1 des Gesetzes Nr. 903 vom 9.12.1977 wird eigens darauf aufmerksam gemacht, dass sämtliche in dieser Zeitschrift veröffentlichten Stellenangebote sich ohne jeden Unterschied auf Personen sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts beziehen. 62

sung aus vielen wirtschaftlichen Nöten geschildert wurde. Irgend ein Ober – ein anderes hätte man unschädlich gemacht – kommt auf die Idee, die Uhr um eine Stunde vorzurücken! „Brillant!“ ruft ein Dutzend kleinerer Ober – die um ihren goldenen oder andersfarbigen Kragen zittern, wenn sie einer jäh auflodernden gegenteiligen Meinung Ausdruck geben wollten. Ein weiteres Dutzend wird aus den bombensichereren Kantinen herankommandiert, um der Idee von Serenissimus züchtig ein volkswirtschaftliches Mäntelchen umzuhängen, und des nächsten Tages lesen es Millionen aus der Herde, wieviel Kohle erspart wird und um wievielmal mehr die Menschen leisten und so weiter.

Zuckerausgabe in Brixen Donnerstag, 11. März 1920 wie sich die Schafe benehmen, wenn sie in der Herde laufen? Das einzelne Schaf – um einen Ausspruch Bismarcks der neuen, demokratisch angehauchten Zeit entsprechend etwas anzupassen – ist vielleicht ja ganz vernünftig und nur menschliches Vorurteil mag oft das Gegenteil behaupten. In dem Augenblicke aber, als diese Tiere im Rudel leben, folgen sie fast automatisch einem Hammel, der sich sofort in seine neue Würde hineinfindet und entsprechend der allgemeinen Titelsucht auch als Leithammel bezeichnet wird. Dieser Führer, sozusagen also das Oberschaf, hat oft die wunderlichsten Einfälle: Es bleibt stehen – die Herde tut das gleiche; es fängt zu laufen an – der Rudel mit. An einer beliebigen Stelle, mitten im Galopp, beliebt es einen RiesenLuftsprung zu machen – an der gleichen Stelle hüpft die ganze Gesellschaft, auch ohne Unterschied des „Standes“, pflichtschuldigst, und nur wenige „Rückschrittler“ (…), hüpfen nicht mit. – So ähnlich kam’s mir die ersten Jahre vor, als die neue Zeit uns als Erlö-

In der Zeit vom 9. bis zum 20. März erfolgt bei den Kaufleuten die Ausgabe des Februar-Zuckers im Ausmaße von 40 dkg per Kopf zum Preise von Lire 4.85 per Kilo. Die Ausgabe erfolgt auf Buchstabe B der Lebensmittelkarte 128. Der in der vorgeschriebenen Zeit nicht bezogene Zucker verfällt.

Der Volkstheaterverein Brixen Samstag, 6. März 1920 Der Volkstheaterverein Brixen gibt hiermit dem P. T. Publikum bekannt, daß das Volksstück „Die Wirtszenzl von Aschau“ in Vorbereitung ist und am Josefitag und am 21. März im Gesellenhaussaale zur Aufführung gelangt. – Einem vielseitigen Wunsche des theaterfreundlichen Publikums Rechnung tragend, hat diesmal Herr Sopplà mit seiner Partnerin Frl. Desorz eine Hauptrolle übernommen und steht zu erwarten, daß es dem Bemühen des Vereins gelingen wird, seiner Aufgabe in jeder Weise gerecht zu werden.

Schönes Beispiel Donnerstag, 11. März 1920 Für die hungernden Nordtiroler hat eine Sammlung der Handelsangestellten der Stadt Brixen die ansehnliche Summe von 63 Lire ergeben und wurde dieser Beitrag heute bereits an das Komitee in Innsbruck abgesandt.

Katholischer Meisterverein Brixen Samstag, 6. März 1920 Die am 1. März abgehaltene Monatsversammlung war außerordentlich stark besucht, so daß sich das geräumige Vereinslokal im Café Larcher beinahe als zu klein erwies. Es gab aber auch eine Menge von Anfragen, Anregungen und dergleichen, zum Beispiel betreffs der 20 Prozent Aufzahlung sowie betreffs der von der Stadtgemeinde durchzuführenden Umbauten. Bezüglich letzterer wurde beschlossen, an den Herrn Bürgermeister eine Zuschrift zu

Die „Brixener Chronik“ wurde 1888 gegründet und erschien bis 1925. Die Idee, die Zeitungsartikel aus der „Brixener Chronik“ auszuwählen und zu veröffentlichen, stammt von Günther Eheim (1944-2010) aus Brixen. Die damalige Rechtschreibung, auch eventuelle Druckfehler und sonstige Kuriositäten werden ohne Korrektur beibehalten.


CORONA-VORSORGE. ZUHAUSE BLEIBEN, RUHE BEWAHREN! Bitte befolge die Hygiene- und Verhaltensregeln und nimm diese ernst. Das schützt dich und andere. 1M

WASCHE dir häufig die Hände.

Halte mindestens einen Meter ABSTAND zu anderen.

VERMEIDE Umarmungen und Händeschütteln.

BEDECKE beim Niesen oder Husten MUND und NASE.

FASSE dir NICHT an Augen, Nase oder Mund.

Mach TELEARBEIT oder nimm dir FREI.

GEH NUR DANN INS KRANKENHAUS, wenn es sich nicht vermeiden lässt.

REINIGE OBERFLÄCHEN gründlich mit DESINFEKTIONSMITTELN auf Alkohol- oder Chlorbasis.

WICHTIGE VORSCHRIFTEN! Menschenansammlungen sind verboten. Eingeschränkte Bewegungsfreiheit: Das eigene Zuhause darf nur aus triftigen Gründen verlassen werden.

DU DENKST, DU BIST INFIZIERT?

BLEIB ZU HAUSE UND RUF DEINEN HAUSARZT AN. Für allgemeine Informationen zur Corona-Vorsorge kannst du dich an die Grüne Nummer 800 751 751 wendenn. Mehr Infos online unter provinz.bz.it/coronavirus


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