Biodiversitätsförderung im Übergang von Wald und Offenland Zufrieden und müde sind die Primarschüler von Sagogn nach ihrem Einsatz. Zusammen mit dem Forstdienst und der Stiftung Platta Pussenta haben sie oberhalb des Dorfes Sträucher zurückgeschnitten, Adlerfarn bekämpft und Tümpel saniert. Damit tragen sie bei, das ökologische Potenzial eines während längerer Zeit brachliegenden Gebietes zu nutzen und die Biodiversität vor ihrer Haustüre zu fördern. Die Schüler sind ein Mosaikstein eines erfolgreichen Gemeinschaftswerks von Wald, Landwirtschaft und Naturschutz. M. Dipner, Ch. Buchli
Das Gebiet Teit liegt direkt oberhalb des Dorfes Sagogn. Es umfasst extensiv genutzte Wiesen in der Landwirtschaftlichen Nutzfläche, oberhalb liegt eine ehemalige Allmende. Die Beweidung der Allmende wurde schon länger aufgegeben – eine nicht untypische Situation für schwierig zu bewirtschaftende Flächen im Berggebiet. Die Folge: Verbuschung und Waldeinwuchs bis auf Restflächen. Diese Restflächen sind immer noch wertvoll und beherbergen Trocken- und Flachmoorvegetation. Im nassen Bereich finden sich zudem Quellen und Tümpel, die zum hohen ökologischen Wert des Gebietes beitragen. Inventarflächen ohne angepasste Nutzung und Pflege Im Rahmen der TWW-Kartierung des Bundes Ende der 90er-Jahre wurde die LN sowie ein Teil der noch offenen Allmende erfasst. Die Vegetationsqualität entsprach dem Bundesschlüssel. Eine Nachkartierung aus dem Jahr 2018 hat diesen Befund bestätigt. Das Flachmoor wurde mit lokaler Bedeutung klassiert. Damit Artvorkommen und Lebensraum erhalten bleiben, muss die Verbuschung aufgehalten und rückgängig gemacht werden. Ein typischer Fall für das Brachenprojekt des ANU. Werden in einem Objekt Lösungen für eine nachhaltige Nutzung und/oder Pflege gesucht, so werden immer alle Akteure mit einbezogen und es werden nicht nur Überlegungen zur Erhaltung des Gebiets, sondern
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Abb. 1a: Das Gebiet Teit 1956.
Abb. 1b: Das Gebiet Teit vor Projektbeginn.