Einsatz von Drohnen beim Aufbau von Seilkranlinien Drohnen werden schon seit längerer Zeit in Canada, USA und in Neuseeland als Hilfe für den Aufbau von Seilkranlinien eingesetzt (Amichev 2015; https://www.youtube.com/ watch?v=2taziRH3Sd8; 2.4.2021). Allerdings sind dort die Bedingungen oft anders als bei uns. In der Tat werden Drohnen oftmals auf Kahlschlagflächen eingesetzt. Dies erleichtert das Fliegen erheblich, da keine Hindernisse im Weg sind. 2018 hat der Verein Forêt Valais/Walliser Wald Versuche mit Drohnen gemacht. Bei den Versuchen ging es um zwei Anwendungsmöglichkeiten: Das Ausziehen des Hilfsseils und den Transport von Material. Die Entwicklung der Methode wird nun von einer Walliser Start up, Cambium, weitergeführt. Ivan Schaffner, Christina Giesch
Hilfsseil ausziehen Bei einer klassischen Seilkranlinie wird das Hilfsseil von Hand ausgezogen. Dabei muss die Person mit dem Seil in der Hand in gerader Linie – so wie das Seil später gespannt werden soll – den Holzschlag auf- oder ablaufen, über gefällte Bäume und beim existierenden Steilheitsgrad. Es gibt grundsätzlich die Möglichkeit, das Hilfsseil auf einer Spule am Ausgangsort zu haben und nur das Ende zu tragen. Dies aber mit dem Nachteil, dass sich das Seil in den herumliegenden Ästen verfangen kann. Dies verlangsamt die Arbeit, da das Seil wieder entwirrt werden muss. Je weiter die Person geht, desto stärker muss das länger werdende Seil nachgezogen werden. Die andere Variante ist das Hilfsseil in einem Rucksack oder einer auf einem Rucksack montierten Spule zu tragen. Somit verfängt sich das Seil nicht, aber die Person hat eine grössere Last zu tragen, die jedoch mit dem Herauslassen des Seiles nach und nach geringer wird. Die beiden Varianten, um das Seil auszuziehen, gibt es auch bei der Drohne. In Neuseeland und Canada zieht die Drohne nur das Ende des Hilfsseils, das auf einer Spule aufgerollt ist. Da es sich
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um Kahlschläge handelt, besteht die Gefahr, sich in Ästen zu verfangen nicht, da die Drohne genügend hoch über den Holzschlag fliegen kann. In unseren Versuchen sind wir bald darauf gekommen, dass es recht gefährlich ist, das Seil nachzuziehen: Hier müssen wir die Drohne durch eine enge Schneise manövrieren. Das Risiko, dass das Hilfsseil hängen bleibt und so die Drohne zum Sturz bringt, ist zu gross. Daher haben wir ein System entworfen, um eine Spule unter der Drohne zu montieren (siehe Abb. 1). Dieses System hat eine Sicherheit, dass in Notfällen die Spule fallen gelassen werden kann. Unsere Versuche haben auch ergeben, dass man in unseren Wäldern nur mit einer kleinen Drohne arbeiten kann. Oftmals sind die Schneisen nur 1,5 m bis 3m breit. Für grössere Drohnen wird es darin zu eng. Die Variante, oberhalb der Baumkronen zu fliegen, scheidet ebenfalls aus, da es bei engen Schneisen nicht möglich ist, das Hilfsseil auf den Boden zu bekommen, ohne dass es in den Ästen hängen bleibt. Kleine Drohnen haben jedoch nur wenig Kraft. Wir haben in unseren Versuchen mit einer handelsüblichen Drohne des Models «DJI