Realistische Steinschlagtests: Kein Stein fällt wie der andere Wie Steinschläge exakt verlaufen, ist schwer vorhersehbar – aber entscheidend für Schutzmassnahmen. Daher war es immer aufwendig, Barrieren zur Abwehr dieser Naturgefahr zu testen. Um reproduzierbare Vergleiche zu gewährleisten, einigte man sich auf die bis heute etablierte Methode: Im Wesentlichen wird die Barriere durch einen bzw. zwei aufeinanderfolgende vertikale Abwürfe des Testkörpers zentral in das Mittelfeld einer Barriere getestet. Steinschlagbarrieren mit hochfesten Stahldrahtnetzen haben sich als Schutzmassnahme weltweit etabliert, die Energieaufnahmefähigkeiten wurden von anfangs 1500 kJ auf bis zu 10 000 kJ erhöht. Dabei stellt sich die Frage, was «natürliche» Einschläge bei derart hohen Energien und grossen
Aufschlag des Testblocks.
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Verbauungen bewirken. Was passiert, wenn Felsblöcke an einer beliebigen Stelle in das Netz oder in eine Stütze einschlagen – und dabei auch noch rotieren? Diesen Fragen gehen das WSL-Institut für Schneeund Lawinenforschung SLF gemeinsam mit dem Industriepartner Geobrugg in einem Forschungsprojekt nach: Am Schweizer Flüelapass wird in natürlichem Gelände seit 2019 eine Feldtestserie durchgeführt, bei der die Einflüsse von unterschiedlichen Lastfällen ermittelt werden: Verschiedene Steinformen und -grössen werden in eine Steinschlagbarriere abgeworfen. Die Steine und die Barriere sind mit Sensoren ausgerüstet. So wird untersucht, wie sich Treffer an verschiedensten Einschlagstellen, die Rotationsge-
(alle Bilder: zVg Geobrugg)