BĂźndner Wald
Titel Maschinen und AusrĂźstung
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Jahrgang Jahrgang 72 72 || August Monat 2019
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SWITZER LAND
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15 Inhalt Titel Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Combi-Yarder im Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Holzernten mit dem Kern T30 . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Funkferngesteuerte «Langstreckenbahn» . . . . . . . . . . . . 15 Bodenschutz bei der Holzernte . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Motorsägen Dok . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Die Mittel zur Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Die Entwicklung der Forsttechnik . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Einsatzmöglichkeiten für Traktionshilfswinden in der Holzernte 40 Von der Theorie in die Praxis – Faustregeln für die Verfahrenswahl . . . . . . . . . . . . . . . 45 Helikopter im Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Comic Theo & Heinz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51 Lehrabschlussfeier der Bündner und Liechtensteiner Forstwarte in Salouf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Weltweit erster dimensionierbarer Attentuator-Steinschlagschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 Anmeldetalon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 Zusammenarbeit zwischen Wildhut und Forstdienst . . . . . . . 58 Vorschau «Bündner Wald» Oktober 2019 . . . . . . . . . . . . 63
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Titelbild: Der Königstiger der Firma Woodtex beim Holzrüsten.
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(Bild: Archiv Woodex AG)
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Der Helitrac der Firma Rotex Helikopter AG stapelt sauber das Holz auf dem Abladeplatz. Dank dessen Einsatz wird die Arbeitssicherheit fĂźr das Bodenpersonal deutlich verbessert.
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(Bild: Vincenzo Galati)
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Editorial Mit der Industrialisierung begann die Menschheit immer raffinierte e Maschinen zu entwickeln. Dies ermöglichte eine Effizienzsteigerung in vielen Lebensbereichen. Nicht zuletzt auch in der Forstwirtschaft hat sich dank der Mechanisierung einiges verändert. Die Zweimannsäge, die Axt und der Zappi wurden durch die Motorsäge, den Harvester, den Forwader und die Seilkrananlage ersetzt. Der höhere Mechanisierungsgrad ermöglicht eine bessere Effizienz bei geringerem Personalaufwand und somit eine Preissenkung der Rüstkosten. Doch auch für das eingesetzte Personal bot der höhere Mechanisierungsgrad einige Vorteile: Die Arbeitssicherheit wurde dadurch deutlich erhöht, aber auch die körperliche Beanspruchung nahm wesentlich ab. Die Mechanisierung hat auch Nachteile: So denkt man zum Beispiel an den Verlust von Arbeitsplätzen oder an die Bodenverdichtungen. Damit sich der Einsatz von teuren Maschinen rechnet, ist eine gute Einsatzplanung mit der richtigen Auswahl des geeigneten Arbeitsverfahrens zwingend. Je höher die Kosten pro Stunde des jeweiligen Bringungsmittels, umso akribischer muss der Einsatz geplant werden. Das ist zum Beispiel bei der Firma Rotex ein Teil der Unternehmenskultur und in diesem Einsatzbereich unerlässlich. Auch das eingesetzte Personal muss entsprechend geschult sein und als Team harmonisieren, denn nur so entstehen keine Leerläufe und keine Mehrkosten. Häufig stellt man sich als Waldbesitzer, Forstunternehmer oder als Betriebsleiter die Frage: Welche Maschinen passen zu unseren betrieblichen Strukturen am besten, wo können diese eingesetzt werden und rechnet sich die Anschaffung? Sebastian Rohrer unterstützt Forstbetriebe und Forstunternehmungen bei der Anschaffung von Bringungsmitteln. Trotz des steigenden Kostendrucks und der geringeren Holzerlöse sollte das angewandte Arbeitsverfahren keine schwerwiegenden Schäden im
Wald verursachen. Somit müssen auch gewisse ökologische sowie topografische Kriterien bei der Auswahl der geeigneten Maschinen mitberücksichtigt werden. Durch planerische und technische Massnahmen kann die Bodenverdichtung verringert werden. Modernste Technologien werden in viele Geräten und Maschinen eingesetzt. So konnte vor rund zehn Jahren der Vergaser der Motorsäge von Hand eingestellt werden, jetzt ist eine Einstellung nur noch elektronisch möglich. In der Praxis eingesetzte Maschinen werden ständig weiterentwickelt und an die jeweiligen Einsatzgebiete angepasst. Dies führt dazu, dass einige Forstunternehmer oder Maschinenhersteller wettbewerbsfähiger sind als andere. Als Folge davon müssen die in den Rückstand geratenen Unternehmen nachziehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Schwierige Zeiten, wenn die Holzpreise tief sind, können eine treibende Kraft sein, um Arbeitsabläufe und Maschinen technisch weiterzuentwickeln und Rüstkosten zu senken. Wir stellen euch in dieser Ausgabe einige neue oder weiterentwickelte Fahrzeuge vor. Ich bin der Auffassung, dass sich auch in Zukunft in der Forstwirtschaft mit neuen Technologien wie der künstlichen Intelligenz noch einiges verändern könnte. Wir haben in dieser Ausgabe versucht, die oben genannten Aspekte zu thematisieren. In diesem Sinne wünsche ich viel Spass beim Lesen. Redaktor Mario Lucchinetti
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Combi-Yarder im Einsatz Die Pflege von Waldbeständen mit schwachen Dimensionen in steilem Gelände stellen für Waldeigentümer und Waldeigentümerinnen eine grosse Herausforderung dar. Die geringe Holzmenge in Kombination mit den topografischen Erschwernissen führt zu tendenziell hohen Holzerntekosten. Nur der Einsatz des passenden Verfahrens und effiziente Arbeitsabläufe ermöglichen eine kostendeckende Holzernte. Das neue Seilkransystem Combi-Yarder 2500 der Abächerli Forstunternehmen AG ist genau auf den Einsatz in solchen Beständen ausgelegt. Jasmin Hehli
Die Pflege und Durchforstung von Beständen in den Entwicklungsstufen Schwach- und Baumholz I sind für langfristige Stabilität und einen optimalen Ertrag unerlässlich. Vor allem Bestände, in welchen die Stürme Vivian und Lothar grossen Schaden verursacht haben, sind heute im Alter, in welchem eine forstliche Pflege sinnvoll ist. Für die Wald eigentümer und Waldeigentümerinnen stellt die Bewirtschaftung dieser Flächen, vor allem in steilem Gelände, jedoch eine Herausforderung dar. Aufgrund der Topografie wird der Einsatz von bodengestützten Verfahren in vielen Fällen verunmöglicht und grössere Kombiseilgeräte verursachen hohe Maschinenkosten. Folge dessen führen die hohen Holzerntekosten und tiefen Holzerlöse bei der Schwachholzernte im Seilkrangelände selten zu einer kostendeckenden Waldbewirtschaftung. Deshalb werden solche pflegebedürftig Waldbestände selten bewirtschaftet und die Bestände wachsen sehr dicht auf, verlieren an Stabilität und die einzelnen Bäume haben Verluste in ihrer Vitalität. Mit diesem Hintergrund hat die Konrad Forsttechnik GmbH zusammen mit der Abächerli Forstunternehmen AG im vergangenen Jahr das neue Seilkransystem Combi-Yarder 2500 vorgestellt. Die Maschine wurde in enger Zusammenarbeit zwi-
schen Konrad und dem Obwaldner Forstunternehmer Abächerli entwickelt. Die bis heute weltweit einmalige Maschine wurde vom Unternehmer in der Anfangsphase während des täglichen Einsatzes und den daraus gewonnen Erkenntnissen schrittweise optimiert. Das Seilkransystem Combi-Yarder 2500 ist ausgerichtet auf die Bringung und Aufarbeitung schwacher Dimensionen in unbefahrbarem Gelände. Die Trägermaschine, wie auch die Seilanlage und das Prozessoraggregat sind dimensioniert auf Bestände mit Stangen- oder Baumholz I. Dabei basiert der Combi-Yarder auf einem Standard-Raupenbagger von Liebherr. Der Raupenbagger Liebherr R914 Compact ist mit Aufbau rund 20 Tonnen schwer und 2,55 Meter breit. Weitere technische Daten unter: www.abaecherli-forst.ch Vielseitigkeit dank Raupenfahrwerk Die kompakte Bauweise der Maschine und der damit einhergehende kurze Heckschwenkradius des Baggers ermöglichen auch den Einsatz bei engen Platzverhältnissen. Zudem ermöglicht das Raupenfahrwerk des Baggers die Zufahrt und Arbeit auch auf schlecht befahrbaren Waldstrassen oder sogar Maschinenwegen. Damit hat der Combi-Yarder einen grossen Vorteil gegenüber Seilkrananlagen
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mit Radfahrwerk, welche in der Regel auf eine gute Befahrbarkeit angewiesen sind. Eine Arbeit in Langenbruck BL im Frühjahr 2019 zeigte dies eindrücklich. Für die Bewirtschaftung des Mischwaldes in Entwicklungsstufe Baumholz I und II wurde der Combi-Yarder auf einer Rückegasse mittig auf einem Hügelrücken positioniert. Diese Rückegasse war weder ausgeebnet noch befestigt. Die zehn 80 bis 180 Meter langen Seillinien wurden nicht im Vorfeld der Arbeit abgesteckt, sondern erst, als der Combi-Yarder bereits vor Ort war. Dabei konnten die Seillinien bergauf lediglich mit einem talseitigen Ankerbaum erstellt werden. Die zeitnahe Absteckung sowie die einfache und schnelle Einrichtung des Seilkransystems sparen viel Zeit und Kosten. Zeitgleich mit der Installation der Maschine wurden die nun definierten Linien frei geholzt, der restliche Teil der Bäume wurde während des Seilbetriebs laufend gefällt. Das beim Combi-Yarder anfallende Holz wurde jeweils im Schwenkradius des Baggers sortimentsweise gepoltert und im Anschluss mit einem Forwarder an die lastwagenbefahrbare Strasse vorgerückt. Der Einsatz des Seilkransystems ersetzte im vorliegenden Fall den ursprünglich geplanten Schlepper und schonte dabei den Boden sowie den Bestand. Zudem führte er zu einer deutlichen Arbeitserleichterung für die beteiligten Forstwarte gegenüber dem bodengestützten Zuzug des Holzes mittels Schlepperwinde. Aufarbeitung während des Seilkranbetriebs Der Masten des Seilkransystems ist im Unterschied zu bekannten Yarder-Systemen nicht auf den Baggerarm, sondern auf das Chassis des Baggers aufgebaut. Dadurch kann der Bagger während der Seilkranbringung gleichzeitig als Prozessor verwendet werden. Dies führt im Vergleich zum altbekannten Yarder-System zu einer Zeitersparnis sowohl bei der Bringung als auch bei der Aufarbeitung. Der grosse Vorteil des am Chassis angebauten Mastens liegt darin, dass während des Betriebs des Prozessors, das Seil des Seilkrans nicht ent-
Dank dem, dass der Masten der Seilkrananlage nicht am Baggerarm angebracht ist, kann der Combi-Yarder während der Seilkranbringung Holz mit dem Prozesser aufrüsten.
spannt werden muss und somit parallel gearbeitet werden kann. Zudem besteht die Möglichkeit, das Mastaggregat zu demontieren und den Bagger als gewöhnlichen Prozessor einzusetzen. Auch der Laufwagen Bergwald 3500 Hybrid und das Prozessoraggregat des Combi-Yarders sind auf den Einsatz im Schwachholz ausgelegt. Mit dem Prozessoraggregat Woody H40, ebenfalls von Konrad, können Baumstämme bis zu einem Durchmesser von rund 40 cm aufgearbeitet werden. Somit ist das gesamte System auf die Bearbeitung von Schwachholz ausgerichtet und es kann die anfallenden Sortimente effizient aufarbeiten. Die Ausrichtung der Maschine an die zu bearbeitenden Dimensionen spart Ressourcen und reduziert die Maschinenkosten. Wie das Beispiel in Langenbruck zeigt, sind jedoch auch grössere Durchmesser wie Baumholz II mit dem Seilkransystem effizient bearbeitbar. Einsatz in einem Nischensegment Der Combi-Yarder 2500 kann sowohl in Nadelwie auch in Laubholzbeständen eingesetzt werden. Der einfache und schnelle Aufbau des Seil-
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Der Combi-Yarder ist vor allem im schwachen Baumholzsegment eine durchaus gute Alternative.
kransystems sowie die Maschinencharakteristiken begünstigen die Seilbringung auch bei kürzeren Seillinien. So liegt die maximale Länge des Combi-Yarders bei 400 Meter. Da die Maschine über ein Zweiseilsystem verfügt, ist nur eine Bergaufbringung möglich. Durch den Einsatz des Seilkransystems können Ansprüche auf Seilkranbeiträge erhoben werden, welche erlösmindernde Umstände teilweise ausgleichen können. Dabei haben Faktoren wie die waldbauliche Zielsetzung, die Erschliessung, die Transportdistanz zum weiterverarbeitenden Werk oder die Baumartenzusammensetzungen einen grossen Einfluss auf den Holzerlös. Der Seilkran ermöglicht zudem eine möglichst boden- und bestandesschonende sowie wirtschaftliche Arbeit und sichert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Aufgrund der schnellen Einrichtung und Verschiebung des Systems können auch kurze Seillinien kostendeckend umgesetzt werden. Die ersten ab-
(Bilder: Abächerli Forstunternehmen AG)
geschlossenen Arbeiten mit dem neuen Seilkransystem sind sehr zufriedenstellend verlaufen. Jasmin Hehli ist Projektleiterin bei der Forstunternehmung Abercherliforst AG in Giswil.
«Mit dem Combi-Yarder-System haben wir eine gute Alternative im schwachen Baumholzbereich erhalten. Die Beratung durch den Unternehmer war sehr professionell. Die Arbeiten wurden vom Unternehmen mit ausgebildeten Fachleuten ausgeführt, bei welchem aber auch Lernende ausgebildet werden.» André Minnig, Revierförster Forstrevier Hohwacht
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Holzernten mit dem Kern T30 Die Forstunternehmung Woodex AG aus dem Berner Mittelland erwarb schon im Jahr 2000 einen Königs tiger (damals Atlas Kern), um die riesigen Mengen Holz zu verarbeiten, die durch den Sturm Lothar um geworfen worden waren. Danach kamen auch Einsätze in durch Sturm betroffene Länder wie Schweden und Deutschland. In der Schweiz wurde er vermehrt in Starkholzschlägen und Spezialholzereien eingesetzt und gezielt verbessert und aufgerüstet. Marc Walther
Nach 15 Jahren und fast 17 000 Betriebsstunden beschloss die Woodex AG, sich einen neuen und leistungsstärkeren Königstiger anzuschaffen, den Kern T30. Seit 2014 ist die Woodex AG nun im Besitz des neuen Kern T30 und die neue Maschine hat sich bisher mehr als bewährt. Mit zusätzlichen Aufbauten und Ausstattungen wurde er speziell für die erschwerten Bedingungen in den Schweizer Wäldern von der Firma Kern aus Deutschland in enger Zusammenarbeit mit unserem Maschinisten Hansueli Wälchli zusammengebaut. Der neue Kern T30 mit optimaler Gewichtsverteilung, niedrigem Schwerpunkt und hoher Zugkraft (355 kN) in Verbindung mit dem tiltbaren Oberwagen ist ein wendiger Raupenharvester mit ausgezeichneter Standfestigkeit und enormer Steigfähigkeit (über 70 Prozent). Dank der kraftvollen Tiltmechanik (25 Grad nach vorne, 12 Grad seitlich, 6 Grad nach hinten) kann auch in schwierigem Gelände mit hoher Leistung gearbeitet werden. Einsatzschwerpunkt Ausgestattet mit einem LogMax 7000 Aggregat (Fälldurchmesser 70 cm) und einem Ausleger mit doppeltem Teleskopausschub (Reichweite 15 m) und hoher Hubkraft (3 t bei max. Reichweite) können Baumholz-I- und -II-Bestände bei Gassenabständen von 25 bis 30 m vollmechanisiert ausgeführt werden. Aufwendiges und teures Vorfällen
sowie Vorrücken erübrigen sich, was zu tieferen Kosten in den Durchforstungen führt. Mit seiner enormen Hubkraft kann er auch in Altholzbeständen (Nadel- und Laubholz) und Dauerwäldern sehr schonend und effizient arbeiten. Bäume und Stämme können aus der Naturverjüngung gehoben werden, damit diese geschont wird. In solchen Beständen sind meistens ein bis zwei Forstwarte zum Vorfällen und Anschroten der Bäume nötig. Die vorhandene Naturverjüngung sollte unbedingt so gut wie möglich geschont werden, denn künstliche Verjüngung (Pflanzung und zum Teil Schützen) und die folgenden Arbeiten (Austrichtern) verursachen hohe und unnötige Kosten, die bei den Holzerntekosten leider oft nicht berücksichtigt werden. Fahrwerk Die Firma Woodex AG hat sich bewusst für die neuen Zweisteg-Stahlbänder entschieden. Die Stege sind sehr niedrig und schonen die Waldstrassen. Um im steilen Gelände genügend Traktion zu erhalten und die Sicherheit für den Maschinisten während des Arbeitens zu gewähren, können auf die Stahlbänder zusätzlich 10 Spikes mit einer Länge von 9 cm pro Seite angebracht werden (durch den langjährigen Harvesterfahrer H. U Wälchli selber entwickelt). Das Raupenfahrwerk mit einer Auflagefläch von 5,4 m² macht den Kern 30T mit seinem Eigengewicht von 35 t zu einem der boden-
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Der Königstiger Kern T30 ist der geeignete Harvester im Baumholzbereich.
schonensten Harvestern. Um auch Asphaltstrassen zu befahren und Strassenholzereien auszuführen, ohne Schäden am Belag zu verursachen, können innerhalb von 45 Minuten auf die Zweisteg- Stahlbänder Gummiraupen aufgezogen werden. Aufarbeitungsradius Ein weiterer Vorteil des 30T besteht darin, dass dank dem ringsum schwenkbaren Oberwagen ein Aufarbeitungsradius von 360 Grad besteht. Durch dieses System muss nicht ständig hin und her gefahren werden, was zu einer zusätzlichen Beanspruchung des Bodens führen würde, und hinter der Maschine kann Holz vorgefällt werden, ohne dass die Maschine wenden muss. Winde Um Bäume vor- und umzuziehen, ist am 30T zusätzlich eine 13-t-Adlerwinde angebracht. Dadurch muss nicht noch zusätzlich ein Schlepper in den Holzschlag gebracht werden. Ein weiterer Vor-
teil bei diesem System liegt darin, dass in steilem Gelände das Holz mit dem Aggregat festgehalten werden kann, damit das Holz beim Seillösen nicht wieder den Hang herunterrutscht. Schild Weiter ist der 30T mit einem Schild ausgestattet. Dies ermöglicht dem Harvesterfahrer in kupiertem Gelände, die Rückegassen für den nachfolgenden Forwarder befahrbar zu machen, um seitliches Gefälle auszugleichen, ohne dass vorher mit einem Schlepper oder Bagger die Rückegassen vorbereitet werden müssen, um ein sicheres Rücken des Holzes zu ermöglichen. Auch das anfallende Astmaterial auf der Waldstrasse kann mit diesem Schild in einem Zug abgestossen werden. Transport Die günstigen Aussenmasse und das optimale Gesamtgewicht (Gesamthöhe 3400 mm, Breite 3000 mm, Gewicht 32 t) gewährleisten Transporte
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mit normalen Tiefladern. Für den Transport steht ein Firmeneigener LKW mit Tieflader zur erfügung.
Fälldurchmesser Winde Adler
Hauptdaten Eigengewicht 34 900 kg Höhe 3400 mm Breite 3000 mm Kran Reichweite 15 m Hubkraft bei 15 m 3 t Forstausleger mit zwei unten liegenden Hubzylindern, mit doppeltem Teleskopausschub 70 Prozent Steigvermögen Stahlbänderbreite 600 mm mit Spikes und Gummiraupen Bodenfreiheit 600 mm Aggregat LogMax 7000
Kosten Die Kosten sind abhängig vom Arbeitsvolumen 500–1000 fm CHF 380.–/Std. 1000–1500 fm CHF 360.–/Std. 1500–2000 fm CHF 350.–/Std. ab 2000 fm CHF 340.–/Std.
70 cm 13 t
Es wird zusätzlich eine Anfahrtspauschale erhoben, die Höhe dieser Pauschale ist abhängig vom Abladeort der Maschine. Marc Walther ist Förster und arbeitet für die Firma Woodex AG.
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Funkferngesteuerte «Langstreckenbahn» Die funkferngesteuerte Langstreckenbahn vereint einige der Vorteile der Langstreckenseilbahn und des Mobilseilkrans. Dank der Funkfernsteuerung kann ein Mann eingespart werden und somit können die Holzerntekosten deutlich gesenkt werden. Beni Brunner
Bis noch vor ungefähr 20 bis 25 Jahren war der Mobilseilkran in Graubünden nur sehr selten anzutreffen. Auch für kürzere Bringungsdistanzen wurde oftmals die altbewährte Langstreckenbahn eingerichtet, um das Holz im Seilkrangelände an die Abfuhrstrasse zu bringen. Erst durch die rasante Entwicklung von Mobilseilkranen wurde die Langstreckenbahn immer mehr und mehr zurückgedrängt in Einsatzgebiete, wo die Seildistanzen zu gross waren für die Mobilseilkrane. Dies hatte auch zur Folge, dass die technischen Weiterentwicklungen bei Langstreckenbahnen, im Gegensatz zu den Mobilseilkranen, schon seit langer Zeit stehen geblieben sind. Die letzten namhaften Verbesserungen bei den Schlittenwinden fanden vor ungefähr 30 Jahren statt, als die hydrostatischen Winden auf den Markt kamen und die Winden mit den Handschaltungen ablösten. Auch durch einen stetigen Ausbau der Waldstrassen und des Waldstrassennetzes wurden die Seillinien tendenziell kürzer, was wiederum den Einsatz von Mobilseilkränen ermöglichte. Man konzentrierte sich zusehends auf die Bewirtschaftung und Pflege von besser erschlossenen Wäldern und vernachlässigte Nutzungen in abgelegenen Gebieten, welche nur mit Langstreckenbahnen bewirtschaftet werden konnten. Auch dazu beigetragen hatte der sinkende Holzpreis, welcher den Einsatz von Langstreckenbahnen nicht gerade begünstigte. Erst durch den Bau des Grosssägewerkes in Domat/Ems (2006) wurde es wieder interessanter, auch abgelegene Gebiete zu nutzen, wo häufig grosse Holzvorräte und eher überalterte Bestände sind.
Einer der grössten Nachteile der konventionellen Langstreckenbahn gegenüber dem Mobilseilkran ist, dass der Maschinist zum Teil sehr viel Zeit braucht, um zu Fuss zur Winde zu gelangen. Nicht selten startete der Windenfahrer eine Stunde früher im Werkhof, damit er bei der Winde war, ohne dass der Rest der Crew lange warten musste, bis man mit Seilen beginnen konnte. So konnte die ohnehin schon sehr grosse unproduktive Zeit etwas minimiert werden. Ausserdem ist die Aufgabe
Die Winde der Firma Kyburz kann sich per Funk steuern lassen und benötigt somit keinen Maschinisten.
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des Windenfahrers sehr monoton und mit der Zeit darum auch sehr langweilig. Niemand wollte diese Aufgabe des Windenfahrers für längere Zeit übernehmen, was es schlussendlich sehr schwer machte, eine gute Mannschaft für diese Langstreckenbahnen zusammenzuhalten. Im Jahr 2012 wurde ich auf eine Winde aufmerksam, welche durch eine Funkfernsteuerung bedient werden konnte, die Kyburz K50. Für folgende Punkte braucht es meiner Meinung nach gute Lösungen, damit eine Winde für Langstreckenbahnen überhaupt ohne Maschinist funktionieren kann: – eine äusserst zuverlässige Seilwicklung, welche loses Seil auf der Trommel verunmöglicht – eine geeignete Bremsvorrichtung – genügend Reichweite für die Funkanlage Die Firma Kyburz aus Uzwil, welche in der Schweiz dank der Entwicklung des Seilausspulers führend war in der Herstellung von Forstseilwinden für Forstschlepper und Forsttraktoren, wagte sich daran, eine solche Winde für Langstreckenbahnen zu bauen. Das sehr grosse Know-how in der Herstellung von hydraulischen Seilausspulern war sicher der Schlüssel dazu, dass diese Winde überhaupt zuverlässig genug funktionieren kann, sodass sie nicht überwacht werden muss von einem Maschinisten. Ausserdem wird die Seilspannung und Wicklung noch zusätzlich durch Sensoren überwacht. Technische Daten der Kyburz-K50-Schlittenwinde – Motor: 4-Zylinder Perkins Dieselmotor (106 kW, ca. 160 PS bei 2200 n/min) – Zugkraft der Winde: 5 t (leere Trommel) 4 t (volle Trommel) – Seiltrommel mit 1500 m, 11 mm Drahtseil (verdichtet) – Seilführung vollautomatisch mit hydraulischer Seilvorspannung beim Einzug und Ausstoss – stufenlose Geschwindigkeitsregelung (0–7 m/s) – automatische Wegmesssteuerung mit Start-ZielAutomatik, acht Sattelpositionen wählbar
– grosse Scheibenbremse direkt auf Seiltrommel wirkend – z wei hydraulisch wirkende Negativ-Bremszangen (Totmannbremse) – z wei hydraulisch proportional wirkende Negativ-Bremszangen (Betriebsbremse) – Gewicht: 3000 kg (ohne Seil) einfach zerlegbar in drei flugtaugliche Einheite – Seilwindenrahmen in Leichtbauweise, mit vier Zylinder zur Nivellierung der Winde Wir entschlossen uns im November 2013 zum Kauf dieser Winde. Uns war durchaus bewusst, dass wir damit Neuland betreten und ein gewisses Risiko eingehen. Wir nahmen diese Winde das erste Mal im Januar 2014 in Betrieb. Wir wollten diese Langstreckenbahn zuerst an einem Objekt testen, wo die Winde leicht zugänglich war, sodass wir das ganze überwachen und im Notfall einschreiten konnten. Alles hat schon beim ersten Einsatz sehr gut funktioniert und wir gewannen schnell genug Vertrauen, um die Winde allein zu lassen. Mittlerweile haben wir über 4000 Stunden mit der Maschine gearbeitet (was eher viel ist für eine Langstreckenbahn, in 5 ½ Jahren) und konnten sehr viel Erfahrung damit sammeln. Einige Punkte sind dabei hervorzuheben: – Die Seilwicklung sowie die Überwachung mit Sensoren hat sich als sehr sicher und zuverlässig erwiesen. Es setzt allerdings auch voraus, dass alles richtig eingestellt wird bei der ersten Fahrt. – Bei der Verwendung dieser Winde ist auch ein Ausspullaufwagen ein absolutes Muss. Wir setzen den Laufwagen «Bergwald Power-Hybrid» ein, welcher eine Ausspulkraft von ca. 600 kg hat. Die Schwierigkeit dabei war, die Steuerung des Laufwagens mit der der Winde zu vereinen. Die Ausspulgeschwindigkeit des Laufwagens sollte gleich sein, wie die der Winde. Das tönt einfach, hat uns aber eine Menge Zeit und Aufwand gekostet, bis es perfekt funktionierte. Der Hersteller des Laufwagens musste mit dem Her-
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steller der Winde zusammenarbeiten und die Software dabei so anpassen beziehungsweise zum Teil umschreiben, bis es passte … – Durch die vier Nivellierzylinder am Windenchassis und durch die bewegliche Einzugsrolle direkt vor der Windentrommel ist das Hinstellen der Winde sehr einfach und man kann enorm Zeit sparen. Auch ist die Maschine schon mit einem Planenverdeck ausgestattet, was den Bau eines Windendachs etc. überflüssig macht – Da die Ankerbäume von Winde und Tragseil sowie allfällige Rollenbäume nicht vom Maschinisten dauernd überwacht werden können, ist eine sehr seriöse und starke Bauweise der Seilbahn sehr wichtig und nichts für Anfänger. Viel Erfahrung im Bau von Langstreckenbahnen ist eine Voraussetzung, um diese Anlage aufzubauen und zu betreiben. – Da der Lastenbildner im Wald und der Mann auf dem Abladeplatz durch die Fernbedienung selber die Kontrolle über die Winde haben, wird das Arbeiten sehr viel sicherer und auch direkter. Es ist keine Kommunikation mit dem Maschinisten auf der Winde per Funk mehr nötig, welches auch Verzögerungen verursacht. Wenn man den Joystick loslässt, stoppt die Winde (ausser wenn die Last per Automatikfahrt zum Abladeplatz unterwegs ist – dann muss extra «übernommen» werden durch eine bestimmte Tastenkombination, damit der Wagen nicht ungewollt anhält bei der Fahrt). – Allgemein ist die Funksteuerung sehr zuverlässig (auch über Distanzen von mehr als 1500 m) und sehr angenehm zu bedienen. Mich persönlich hat es ein wenig überrascht, dass die Funkanlage so wenige Probleme machte und wir immer guten Empfang hatten. Dafür muss aber auch die Antenne (welche mit einem ca. 100 m langen Kabel mit der Winde verbunden ist) gut gesetzt werden. Es empfiehlt sich manchmal, vor allem bei schwierigem Gelände, die Antenne etwas exponiert (zum Beispiel ein paar Meter auf einen
Baum) zu platzieren und dafür ein paar Minuten mehr aufzuwenden. – Die Zeitersparnis, durch das Wegfallen des Fussmarsches zur Winde (und am Abend zurück) hat meine Erwartungen übertroffen. Der Computer der Winde schaltet sich selber ab, wenn 30 Minuten kein Signal gesendet wird, und kann am Morgen per Funksteuerung wieder aktiviert werden. Somit muss man in der Regel nur zum Auftanken zur Winde gelangen. Durch einen zusätzlichen Tank, welcher mit der Winde gekoppelt werden kann, wird das auf einmal pro Woche minimiert. – Das Fassungsvermögen der Seiltrommel (1500 m) gibt natürlich auch die maximale Einsatzdistanz dieser Langstreckenbahn vor. Unsere Erfahrungen haben jedoch gezeigt, dass die Produktivität stark abnimmt, wenn die Seilbahnen länger werden als 1200 m, und die Konkurrenzfähigkeit gegenüber einer Winde mit Windflügelb emse sich verringert. Das Fahrtempo mit Last bergab ist mit einer Winde mit Windflügelb emse deutlich höher als bei der Kyburz K50. Es hängt aber auch davon ab, wie steil das Gelände ist. Bei flache en Bahnen ist der Unterschied gering und nimmt zu, wenn es steiler wird. Die Hydraulik der Kyburz regelt die Geschwindigkeit, auch damit ein Überdrehen vermieden wird. Bei zu hohem Hydraulikdruck greift die Scheibenbremse ein, um zusätzlich abzubremsen. – Uns hat allerdings überrascht, dass die Winde bei Bergfahrt mit Last sehr schnell ist. Dies macht die Kyburz auch im Bergauf-Betrieb für grössere Distanzen zu einer echten Alternative, wo zum Beispiel die Anfahrt oder die Platzverhältnisse einen Einsatz von einem grossen Kippmast nicht zulassen. – Durch die spezielle Bauweise der Winde kann diese einfach in drei Einheiten zerlegt werden. So kann diese mit dem Helikopter transportiert werden. Leider ist die Einheit mit der Seiltrommel schwerer als angegeben und mit 1400 kg nicht
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mehr mit einem kleineren Helikopter zu bewältigen. Wir flogen die Winde meistens in zwei Teilen mit dem K-Max Helikopter. Dadurch konnte das Zugseil auf der Trommel gelassen werden. Somit hat sich das spätere aufziehen des Zugseils erübrigt. Für den Transport auf der Strasse ist die Winde mit zwei Rädern ausgestattet, welche leicht ans Chassis montiert werden können und als «Anhänger» mit dem Traktor transportiert werden kann. – Durch die eher grosse Komplexität des ganzen Systems ist ein gut eingespieltes Team nötig, bei welchem jeder die Vorgänge, Gefahren etc. bei der Holzbringung mit einem solchen System schon gut kennt. Wir setzten hier nur Personal ein, welches schon Erfahrungen mit normalen Langstreckenbahnen hat oder schon länger mit Mobilseilkranen gearbeitet hat. Die Erfahrung hat gezeigt, dass mit dieser Langstreckenbahn eine nur kurze Einarbeitungszeit nicht genügt und darum können wir damit auch nicht mit Personal
von Gemeindeforstbetrieben zusammenarbeiten, wie wir es sonst manchmal machen. – Wenn die Winde ohne Maschinist alleine im Wald steht, sind besondere Vorsichtsmassnahmen zu treffen. Rund um die Winde sowie die Gefahrenbereiche bei Rollen, Seileinzug usw. müssen abgesperrt werden. Besonders wenn die Winde in der Nähe eines Wanderwegs oder einer Waldstrasse ist, muss man besonders gut absperren. Manche Leute sind sehr neugierig und nähern sich der Winde, ohne sich der Gefahren bewusst zu sein. Maschinenkosten/Anschaffungskosten Neupreis der Winde CHF 250 000.– Laufwagen CHF 40 000.– Tragseil, Zugseil CHF 20 000.– Zubehör (Sättel, Seile, Rollen, Diverses) CHF 30 000.– Gesammte Anschaffungskosten CHF 340 000.– Die Maximale Lebensdauer haben wir auf 10 000 Maschinenstunden geschätzt, was ungefähr 15 Jahren entspricht bei 600 Std./J.
Die neben der Winde montierte Funkantenne gewährleistet eine gute Funkverbindung über grössere Distanzen.
(Bilder: Beni Brunner)
Jahreskosten/Kosten pro Stunde Amortisation pro Jahr (ohne Zug- und Tragseil) CHF 22 700.– Kosten für Zug- und Tragseile, pro Jahr CHF 5000.– Service, Unterhalt CHF 2000.– Reparaturkosten (Rep. Faktor 0,8) CHF 20 000.– Versicherungen, Diverses CHF 1500.– Kosten pro Jahr CHF 51 200.–
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Kosten pro Stunde, bei 600 Std./J. CHF 85.– Kosten für Diesel pro Stunde CHF 10.– Total Kosten pro Stunde (Selbstkosten) CHF 95.– (ohne Laufwagen) Durch die Funkfernsteuerung kann natürlich weitgehend auf den Maschinisten verzichtet werden. Dadurch werden die Personalkosten für den Inserat Florinett AG Betrieb dieser Langstreckenbahn um fast einen Drittel gesenkt, gegenüber der Wald herkömmlichen Medium: Bündner Langstreckenbahn.
Winden, weil die Einsatzdistanz auf (maximal) 1500 m beschränkt ist, hat uns aber wirklich überzeugt im Einsatz bei Seillinien von ca. 400 m bis 1200 m im Bergabbetrieb und 600 bis 1200 m im Bergaufbetrieb. Unsere Bedenken bezüglich der Funksteuerung und der Anfälligkeit des gesamten Systems waren schnell verflogen. Allerdings hängt der Erfolg wirklich davon ab, wie gut die Anlage montiert und wie damit umgegangen wird. Personal mit viel Erfahrung mit Langstreckenbahnen und einem technischen Flair sind dabei entscheidend. Die EinspaVersion: 2017.11.03 rung des Windenfahrers ist aber für uns ein so Masse: 144x100mm (für Formatgrosser A6 quer) Schlussfazit Vorteil, dass man dafür die Nachteile gerne Schrift: UI, Segeo UI Semibold Aus meiner Sicht ist mitSegeo dieser Kyburz-K50-Winde in Kauf nimmt. mit Funkfernsteuerung9.5 wirklich Schriftgrösse: - 13ein Meilenstein in Beni Brunner besitzt ein Forstunternehmen in Safien. der Langstrecken-Seilkrantechnik gelungen. Diese Winde ersetzt zwar nicht total die konventionellen ANZEIGE
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Bodenschutz bei der Holzernte In den befahrbaren Lagen ist das Risiko von mechanischen Beeinträchtigungen des Bodens bei der Holzernte bedeutend grösser als in den nicht befahrbaren, wo seil- und luftgestützte Holzernte verfahren eingesetzt werden. Durch verschiedene Massnahmen bei der Planung, der Organisation und der Ausführung der Holzernte lassen sich Bodenbeeinträchtigungen jedoch auch im befahrbaren Gelände erheblich einschränken. Fritz Frutig, Stephan Zimmermann, Oliver Thees
Ausgangslage In den nicht befahrbaren Lagen, das heisst im Seilkran- und Helikoptergelände, sind schädliche Auswirkungen der höheren Mechanisierung der Holz ernte auf den Waldboden sehr gering. Die zunehmende Mechanisierung der Holzernte führt dagegen in den befahrbaren Lagen zu einem erhöhten Risiko von Bodenbeeinträchtigungen. Der Einsatz von hoch spezialisierter Forsttechnik erfordert entsprechend geschultes Personal, ist kostenintensiv und verlangt nach einer jährlichen Mindestauslastung. Zusammen mit den oft eng terminierten Lieferverpflichtungen für Holz können so Konfliktsituationen mit dem Bodenschutz entstehen. Gemäss Bont (2016) und einer neuen Auswertung der WSL (Abbildung 1) kann im Kanton Graubünden bis zu einem Viertel der Waldfläche bodengestützt bewirtschaftet werden; drei Viertel der Fläche sind nicht befahrbar. Hier kommen zu 70 Prozent Seilkräne mit Linienlängen bis 1500 m zum Einsatz und in 30 Prozent der Fälle wird mit längeren Seillinien gearbeitet, der Helikopter eingesetzt oder gar nicht bewirtschaftet. Nach einer kurzen Übersicht über die Befahrungsempfindlichkeit der Böden in Graubünden stellen wir planerische und technische Massnahmen zur Bodenschonung bei der Holzernte im befahrbaren und im nicht befahrbaren Gelände vor. Die Aus-
führungen sind nicht als Rezept zu verstehen, sie sollen dem Leser resp. der Leserin verschiedene Überlegungen vermitteln, anhand derer er oder sie möglicherweise in einer konkreten Situation einen Schritt in Richtung besserer Schonung des Bodens machen kann. Befahrbarkeit der Waldböden im Kanton Graubünden Bont (2016) hat die befahrbaren Flächen im Wald des Kantons Graubünden mithilfe der Bodeneignungskarte sowie topografischer Eigenschaften (vor allem Neigung) identifiziert. Er hat dabei vorausgesetzt, dass die befahrbaren Lagen mit dem Waldstrassennetz «vernetzt» sind. Daraus resultiert eine in zahlreiche kleinflächige Einheiten gegliederte Karte, die für eine Darstellung im Rahmen dieses Artikels nicht gut lesbar ist. Wir haben deshalb einen vereinfachten Ansatz gewählt, indem die Einheiten der Bodeneignungskarte in drei Einheiten mit «möglicher», «eingeschränkter» und «nicht möglicher» Befahrbarkeit klassiert wurden (Abbildung 1). Mit dieser vereinfachten Methode ergibt sich ein Anteil von 15 Prozent mit möglicher beziehungsweise 9 Prozent mit eingeschränkter Befahrbarkeit, welche sich regional mit den nach Bont (2016) als bodengestützt bewirtschafteten Gebieten weitgehend deckt. Für die Befahrbarkeit spielen neben den erwähnten Standorteigenschaf-
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ten vor allem das Ausgangsgestein und die daraus resultierenden Bodeneigenschaften sowie der Bodenwasserhaushalt eine zentrale Rolle. Planerische Massnahmen Aktiver Bodenschutz beginnt vorausschauend bereits bei der Planung von Holzerntemassnahmen, indem festgelegt wird, welche Maschinen zum Einsatz kommen sowie wo und zu welchem Zeitpunkt diese im befahrbaren Gelände auf dem Waldboden fahren sollen. In den befahrbaren La-
gen ist eine systematische Planung der Rückegassen eine unabdingbare Voraussetzung für einen erfolgreichen Bodenschutz. Im öffentlichen Wald wird seit mehreren Jahrzehnten in den Holzschlägen recht konsequent eine Feinerschliessung angelegt. Weil diese bisher meist holzschlagbezogen erfolgte, kann es sein, dass auf einer grösseren Waldfläche zwar verschiedene Feinerschliessungslinien vorhanden sind, diese jedoch schlecht zusammenpassen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Feinerschliessung gesamthaft für eine so-
Klassierung der Befahrbarkeit der Waldfläche im Kanton Graubünden aufgrund der Kartierungseinheiten der Bodeneignungskarte. Befahrbarkeit möglich (15 Prozent), eingeschränkt (9 Prozent) und nicht möglich (76 Prozent). Die Zahlen weichen von jenen von Bont (2016) leicht ab, da die Topografie sowie die räumliche Anbindung an bestehende Strassen in dieser vereinfachten Methode nicht im Detail berücksichtigt wurden. Reliefhintergrund reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (JA100118).
(Abbildung 1: Stephan Zimmermann/WSL, restliche Abbildungen Fritz Frutig/WSL)
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genannte Feinerschliessungseinheit zu planen. Das Risiko einer allfälligen Beeinträchtigung des Bodens wird auf genau definierte Fahrlinien beschränkt. Da diese über einen längeren Zeitraum benutzt werden sollen, ist es äusserst wichtig, die Rückegassen so zu befahren, dass die Bildung des Spurtyps 3 (Lüscher et al. 2009) möglichst vermieden wird. Eine weitere wichtige Massnahme ist die zeitliche Planung der Arbeiten, insbesondere bei Holzschlägen auf Böden, welche bei nasser Witterung rasch nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr befahren werden können. Die heute zunehmend eng terminierten Lieferverträge für Holz (Holzwerke, Wertholzversteigerungen, Bahnverlad) können
Abbildung 2: Fahrspuren eines Forstschleppers HSM 704 (Gewicht 10 t) nach zehn Retourfahrten bei einer Bodenfeuchte von 35 Prozent. Links wurde der Reifenfülldruck erhöht, rechts abgesenkt. Die deutlich geringere Spurbildung rechts ist auf die grössere Kontaktfläche zwischen den Rädern und dem Boden sowie dem geringeren Schlupf beim Fahren zurückzuführen.
(Abbildung: Fritz Frutig/WSL)
dazu führen, dass die Holzernte bei ungünstiger Bodentragfähigkeit ausgeführt werden muss, mit entsprechend nachteiligen Folgen für den Waldboden. Auf Standorten mit empfindlichen Böden sind deshalb genügend zeitliche Reserven für den Fall eines Wetterumschwungs vorzusehen. Technische Massnahmen im befahrbaren Gelände Auch wenn der Anteil befahrbaren Geländes im Kanton Graubünden klein ist, wird nachfolgend ein kurzer Überblick über die technischen Massnahmen bei Rad- und Raupenfahrzeugen gegeben. Die beiden Hauptziele sind die Verringerung des Kontaktflächendrucks und des Schlupfs. Die Kraft (zum Beispiel Radlast) welche pro Fläche (zum Beispiel Aufstandsfläche des Reifens) wirkt, ergibt den sogenannten Kontaktflächendruck. Eine Verringerung dieses Kontaktflächendrucks hat eine geringere Lagerungsdichte (Verdichtung) des Bodens zur Folge und vor allem eine weniger tiefe Wirkung der Verdichtung. Es ist entscheidend, dass eine Beeinträchtigung des Bodens durch Befahren möglichst im Oberboden bleibt und nicht bis in den Unterboden reicht, weil hier die Regeneration aufgrund der verminderten Aktivität der Bodenlebewesen nur sehr langsam bis gar nicht mehr erfolgt. Gewicht der Maschine Mit einem möglichst geringen Maschinengewicht können Beeinträchtigungen des Bodens allgemein eingeschränkt werden, bei verdichtungsempfindl chen Böden ist das Gewicht der Maschine von zentraler Bedeutung. Möglichst geringes Maschinengewicht heisst, dass das Gewicht der Maschine nur soweit reduziert werden kann, dass die Maschine ihre Funktion noch erfüllen kann. Reifenfülldruck Eine Absenkung des Reifenfülldrucks vergrössert die Kontaktfläche zwischen Rad und Boden und vermindert zusätzlich den Schlupf beim Fahren
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(Abbildung 2). Allerdings kann bei Forstmaschinen der Fülldruck weniger stark abgesenkt werden als bei Landmaschinen. Bei zu tiefem Fülldruck können die Forstreifen auf den unebenen und Hindernisse aufweisenden «Fahrbahnen» der Rückegassen beschädigt werden. Jedoch bringt bereits eine Reduzierung des Fülldrucks von 3,5 auf 2,5 bar beträchtliche Vorteile bezüglich Druckspitzen im Boden sowie Spurbildung. Bogiebänder Der Hauptzweck von Bogiebändern ist die Verbesserung der Traktion, der Steigfähigkeit und der Sicherheit bei Bergabfahrt. Mit dem Ziel einer besseren Bodenschonung wurden sogenannte tragende Bänder entwickelt, welche breitere Platten und schmalere Zwischenräume aufweisen und damit die Kontaktfläche zwischen Bogieband und Boden vergrössern. Allerdings werden damit die Hangtauglichkeit und der Einsatz im Schnee eingeschränkt. Vielfach wurde angenommen, dass sich die Druckverteilung unter Bogiebändern ähnlich verhält wie bei Raupenlaufwerken. Messungen auf einer eigens konstruierten Versuchsanlage der Universität Göttingen (Jacke et al, 2015) haben gezeigt, dass auch bei aufgezogenen Bogiebändern die Druckspitzen nach wie vor unter den beiden Rädern des Bogie auftreten und der Bereich des Bands zwischen den Rädern recht wenig zur Minderung des Kontaktflächendrucks beiträgt (Abbildung 3). Trotzdem werden Bogiebänder in der Praxis mit Erfolg eingesetzt. Dies, weil die Traktionskräfte mit weniger Schlupf auf den Boden übertragen werden und damit die Spurbildung wesentlich reduziert werden kann. Raupenfahrwerke Raupenfahrwerke weisen theoretisch eine grosse Kontaktfläche zwischen Raupe und Boden und damit einen geringen Kontaktflächendruck auf. Aufgrund der recht unebenen «Fahrbahn» auf den
Rückegassen ist in der Praxis die tatsächliche Kontaktfläche jedoch meist erheblich kleiner. Wurzelstöcke, grössere Steine, kleine Gräben etc. führen dazu, dass häufig nur ein Teil der Raupen auf dem Boden aufliegt. Das Gewicht der Maschine wird dann auf diesem Teil der Raupen abgestützt und die Übertragung der Traktionskräfte auf den Boden erfolgt ebenfalls nur auf diesem Teil. Raupenfahrwerke aus Stahl für den Einsatz am Hang sind problematisch in Bezug auf Verletzungen an Wurzeln und Stammanläufen. Reisigmatten Bei der vollmechanisierten Holzernte werden die anfallenden Äste auf den Rückegassen abgelegt, um dort den Boden insbesondere beim nachfolgenden Rücken zu schonen. Die Traktionskräfte beim Fahren werden nicht direkt auf den Boden, sondern auf die Reisigmatte übertragen, was die Spurbildung beträchtlich vermindert. Dies ist der wichtigste positive Effekt von Reisigmatten. Durch ihre druckverteilende Wirkung werden ausserdem die Druckspitzen auf den Boden gemindert. Nachteilig
Abbildung 3: Druckverteilung unter einem Bogieband, gemessen auf dem Prüfstand der Universität Göttingen. Der Spitzendruck tritt nach wie vor unter den beiden Rädern des Bogie auf, was bedeutet, dass das Bogieband nur wenig druckverteilend wirkt.
(Jacke et al, 2015)
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kann sich jedoch auf längere Sicht die Anhäufung von organischem Material auf den Rückegassen auswirken, da dieses eine schlechte Tragfähigkeit aufweist. Zudem wirken Reisigmatten isolierend gegen die Abtrocknung des Bodens, sodass dieser nach einigen Tagen Abtrocknung auf der Rückegasse noch feuchter ist als ausserhalb. Untersuchungen der Universität Göttingen zur Mächtigkeit von Reisigmatten lieferten sehr interessante Ergebnisse, mit denen diesen beiden Nachteilen begegnet werden kann (Jacke 2008). Auf dem Prüfstand, auf welchem auch die Druckverteilung unter Reifen und Bogiebändern untersucht wird, konnte für Reisigmatten aus Fichte/Tanne gemessen werden,
Abbildung 4: Schleifspuren nach dem Rücken von Vollbäumen. Die Geländekante begünstigt die Bildung von Schleifspuren. Zudem liegt diese Stelle nahe am Absenkplatz an der Waldstrasse, sodass fast die gesamte Holzmenge hier vorbeigerückt wird.
(Abbildung: Fritz Frutig/WSL)
dass ab einer Mächtigkeit von rund 30 cm keine wesentliche Minderung der Druckspitzen in den Boden mehr erfolgt. Dies bedeutet, dass mehr Astmaterial zur Verfügung steht, um freie Stellen auf der Rückegasse zu armieren, dass weniger organisches Material auf der Gasse liegt und die Rückegasse rascher abtrocknet. In der Praxis noch zu klären ist die Frage, wie viele Überfahrten bei einer Reisigmatte von lediglich rund 30 cm Dicke möglich sind, bevor diese zerstört ist. Traktionshilfswinden Traktionshilfswinden sind Seilwinden, deren Zugkraft mit dem Fahrantrieb synchronisiert ist. Sie können fest auf der Maschine aufgebaut sein, mit Schnellwechselplatten angebaut sein oder sich auf separaten Trägerfahrzeugen befinden. Mit Traktionshilfswinden können die Vorteile der vollmechanisierten Holzernte mit Vollernter und Forwarder auch am Hang genutzt werden. Für den Bodenschutz sind Traktionshilfswinden bereits bei geringen Hangneigungen, bei denen problemlos noch ohne Winde gefahren werden könnte, sehr vorteilhaft, wird doch der Schlupf beim Fahren fast vollständig reduziert. Der Boden muss allerdings genug tragfähig sein, um das Gewicht der Maschine tragen zu können. Der Einsatz einer Traktionshilfswinde hat jedoch Mehrkosten zur Folge (Investitionskosten, Ankermöglichkeiten, eingeschränkter Aktionsradius), welche bei solchen Einsätzen als Investition in den Bodenschutz gesehen werden können. Durch die Ausweitung des Einsatzgebiets bodengestützter Holzernte an den Hang entsteht allerdings auch ein zusätzliches Risiko für vermehrte Bodenschäden, da die bodengestützten Arbeitsverfahren sehr stark von der Bodentragfähigkeit und damit auch von der Witterung abhängen. Technische Massnahmen im nichtbefahrbaren Gelände Im nicht befahrbaren Gelände, wo das Holz mit Seilkränen oder Helikopter gerückt wird, ist das
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Ausmass allfälliger mechanischer Bodenbeeinträchtigungen sehr gering und auch die Folgen sind weit weniger gravierend als bei Fahrspuren von Rad- und Raupenfahrzeugen. Einzig beim Rücken von Vollbäumen können stellenweise Schleifspuren im Boden unter der Seiltrasse entstehen, insbesondere wenn Bäume mit abgezopfter Krone gerückt werden (Abbildung 4). Bei Schleifspuren wird in erster Linie die Bodenoberfläche aufgerissen und allenfalls wird etwas Bodenmaterial zur Seite gedrückt. Die Bodenpressung reicht auf-
Abbildung 5: Mit dem Doppellaufwagen können Vollbäume oder auch lang ausgehaltene Sortimentsstücke freihängend gerückt werden, was einerseits die Bergabbringung ermöglicht und andererseits keine Beeinträchtigung des Bodens zur Folge hat.
(Abbildung: Fritz Frutig/WSL)
grund der erheblich geringeren Auflast weniger tief in den Boden als bei Fahrspuren. Die Spurtiefe erreicht selten den Unterboden, sodass für die natürliche Regeneration allfälliger Beeinträchtigungen im Boden weitaus günstigere Bedingungen herrschen als bei Fahrspuren. Da die Seillinien bei der Vollbaumbringung meist annähernd in der Falllinie verlaufen, besteht in den Schleifspuren ein gewisses Risiko für nachfolgende Erosion. Besonders empfindlich sind hier Standorte auf Flysch und Bündner Schiefer. Mit einfachen Massnahmen (Einebnen der Schleifspur, Einlegen von Querhölzern), die jedoch auch einen gewissen finanzielle Aufwand bedeuten, kann das Erosionsrisiko eingedämmt werden. Die Entstehung von Schleifspuren hängt von verschiedenen Faktoren beziehungsweise dem Zusammenwirken dieser Faktoren ab: Geländeform, Baumdimensionen, Bodenaufbau, Bodenfeuchte, Höhe des Tragseils über Boden und Rücken mit/ohne Krone. Ein hohes Tragseil ist zwar vorteilhaft für den seitlichen Zuzug, hat jedoch beim Rücken entlang des Tragseils einen steilen Anstellwinkel der Bäume zur Folge, was insbesondere bei Bäumen mit abgezopfter Krone aufgrund der scharfen Schnittkanten die Bildung von Schleifspuren begünstigt. Für das Rücken von Vollbäumen oder Vollbaumteilen auf empfindlichen Standorten gibt es seit einigen Jahren eine technische Lösung, mit welcher Schleifspuren unter der Seiltrasse verhindert werden können: das sogenannte Doppellaufwagensystem. An zwei mit einer Stange verbundenen Laufwagen werden die Bäume parallel zum Tragseil freihängend gerückt (Abbildung 5). Diese Lösung eignet sich insbesondere auch da, wo aufgrund der räumlichen Verteilung der Waldfläche eine Seillinie über Freiland führt, welches oft einem anderen Eigentümer gehört. Schleifspuren und damit auch Wiederinstandsetzungsarbeiten mit Kostenfolge können so vermieden werden. Ein Problem, welches nur am Rande mit dem physikalischen Bodenschutz zusammenhängt, ist
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der Nährstoffentzug bei Vollbaumverfahren. Auf schlecht nährstoffversorgten Böden kann das Entfernen von Gipfeln und Ästen durchaus zu einer Verarmung des Standorts führen. Hier sollten die Kronen abgezopft und die Bäume allenfalls grob entastet werden, um das Reisig, die Nadeln und Blätter, welche am meisten Nährstoffe enthalten, im Bestand zurückzulassen. Das Rücken abgezopfter Bäume kann dann, wie schon erwähnt, die Bildung von Schleifspuren in der Seiltrasse begünstigen. Fazit Da im Kanton Graubünden potenziell auf rund einem Viertel der Waldfläche bodengestützte Holzernteverfahren zum Einsatz kommen, ist das Problem mechanischer Beeinträchtigungen des Bodens im Vergleich zum Mittelland oder Jura weitaus geringer. Mit konsequenter Planung und Benutzung der Feinerschliessung, planerischen Massnahmen zur Vermeidung von Engpässen bei wetterbedingter Zunahme der Bodenfeuchte und einer Reihe von technischen Massnahmen an den Erntemaschinen kann auch im befahrbaren Gelände das Risiko von Bodenschäden eingedämmt werden. Im Seilkrangelände, in dem rund zwei Drittel der bewirtschafteten Waldfläche in Graubünden liegen, ist die Problematik von Bodenbeeinträchtigungen bei der Holzernte sehr gering. Einzig Schleifspuren unter den Seiltrassen bei Vollbaumbringung mit Seilkran können in geringem Ausmass zu Bodenbeeinträchtigungen führen. Diese sind jedoch flächenmässig sehr begrenzt und reichen auch weniger tief in den Boden als solche bei Fahrspuren. Für sehr empfindliche Böden steht mit dem Doppellaufwagensystem zudem eine sehr bodenschonende, technische Lösung zur Verfügung.
Literatur Bont, L., 2016: Analyse der Walderschliessung im Kanton Graubünden. Schlussbericht. WSL Birmensdorf. 25 S. Frutig, F., Lüscher, P., 2015: Was bringt das Rücken mit halber Ladung? Wald&Holz, 8/2015. Jacke, H., Brokmeier, H., Sengpiel, A., 2008: PrAllCon-Slash: Druckverteilung von Forstreifen unter Reisigarmierung. ifa-Mitteilungen Reihe A, Heft 5. Jacke, H., Brokmeier, H., Hittenbeck, J., 2015: Bogiebänder: (Be)drückende Probleme? Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik e.V., Forsttechnische Informationen FTI 2/2015. Lüscher, P., Frutig, F., Sciacca S., Spjevak, S., Thees O., 2009: Physikalischer Bodenschutz im Wald: Bodenschutz beim Einsatz von Forstmaschinen. Merkblatt für die Praxis 45. Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, Birmensdorf. 12 S.
Fritz Frutig (friedrich.frutig@wsl.ch), Stephan Zimmermann (stephan.zimmermann@wsl.ch), und Oliver Thees (oliver.thees@wsl.ch) arbeiten an der WSL und betreiben Forschungen im Themenbereich Forsttechnik und Bodenschutz
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Motorsägen Dok Die Motorsäge ist wohl das wichtigste Werkzeug für die Waldarbeiter. Damit die Motorsäge den täglichen Strapazen im Wald gewachsen ist, muss diese ordentlich gewartet werden. Kleinere Mängel lassen sich oft durch die Waldarbeiter vor Ort beheben, hingegen schwerwiegendere Störungen werden durch einen Motor sägenmechaniker behoben. Daniel Casty
Die rasante Entwicklung im Schmiedegewerbe führte dazu, dass zu den Berufen Huf- und Wagenschmied sowie zu denen des Bau- und Fahrzeugschmieds die Berufsbezeichnung des
Das Antivibrationssegment sorgte dafür, dass die Motorsäge wesentlich vibrationsärmer wurde.
Landmaschinenmechanikers dazukam. Am 26. Dezember 1960 trat das erste Reglement in Kraft, in welchem der Landmaschinenmechaniker als Berufsbezeichnung vorkam. Da immer weniger Betriebe Schmiedearbeiten ausführten, entstand 1976 ein neues Reglement, in dem nur noch der Landmaschinenmechaniker vorkam. Von 1991 bis 31. Dezember 2006 war ein Reglement gültig, das den Beruf des Landmaschinenmechanikers in drei Untergruppen (Schwerpunkte) einteilte, Landmaschinenmechaniker, Baumaschinenmechaniker oder Motorgerätemechaniker (Auszug Mechaniker Wikipedia). Die Motorgerätemechaniker/innen warten und reparieren motorisierte Maschinen und Geräte, die vor allem in der Gartenpflege und Forstwirtschaft, im Obst- und Rebbau, im Kommunal- und Winterdienst und in der Reinigung eingesetzt werden. Dazu zählen Motorsägen, Trimmer, Motorsensen, Rasenmäher, Heckenscheren, Hochdruckreiniger, Schneeräumungsgeräte, Bodenreinigungsmaschinen und Kommunalfahrzeuge. In den letzten zehn Jahren kamen noch die vielen sehr leistungsfähigen Akkugeräte dazu sowie das grosse Aufkommen der Mähroboter. Die Ausbildung dauert vier Jahre und wird meistens in einer Reparaturwerkstatt ausgeübt. Hauptsächlich in der Kategorie Motorsägen und Rasenmäher hat sich in den letzten 40 Jahren viel verändert.
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Wenn man bedenkt, dass früher fast alle Teile, ausser der Tankdeckel und Teile des Luftfilters, aus Metall waren, brachten diese Geräte ein stattliches Gewicht auf die Waage, jedes Teil war doppelt verschraubt, dies wiederum brauchte Platz und war für den damaligen Besitzer und den Mechaniker relativ einladend, um daran zu «schrauben». Das heisst, man konnte als Laie viel selber reparieren oder ersetzen. In der Reparaturwerkstatt konnte alles repariert werden und wenn nicht vorhanden, wurde kurzerhand ein fehlendes Teil neu hergestellt oder von einem anderen Gerät so abgeändert, dass es passte. Die Reparatur einer Motorsäge setzt einmal ein Mechanikergrundwissen voraus und das Verständnis und Wissen, was so eine Motorsäge den ganzen Tag so leistet und wie diese vom Besitzer behandelt und gewartet wird. Häufigste Schäden – Kolbenfresser (früher, vor dem Betrieb mit Alkylatbenzin die häufigsten Schäden – Vergaser – Elektronik – Ölpumpe
– Verschleissteile Schiene, Ketten, Kupplung, Ringkettenrad, Kettenfänger, Gashebel, Bügel usw. – servicebedingte Teile: Luftfilte , Benzinfilte , Zündkerze, Tankentlüftung, Ölantrieb, Gaszug Unterhalt Oft ist weniger mehr! Beim Unterhalt und der Pflege der Motorsäge kommt es nicht darauf an, dass das Gerät von aussen top aussieht (das erreicht man in zwei bis drei Minuten mit dem Hochdruckreiniger, ist jedoch ein No-Go für Motorsägen!) – Schneidegarnitur Schwert/Schiene/Ölzufuhr – sauberer Luftfilter nur mit Seifenwasse gewaschen und mit Luft ausgeblasen und getrocknet (nicht im Kleinteilereiniger reinigen) – sauberer Vergaserraum – Lüfterrad und Lüftergehäuse sauber – Kühlrippen, im Prinzip alles, wo die Luft zur Kühlung des Motors durchfliessen mus – Zündkerze, wenn keine Störungen, nur alle zwei bis drei Wochen ausschrauben – wöchentlich alle Schrauben kontrollieren und wenn nötig festziehen
Die Motorsägen wurden in den letzten 30 Jahre konstant weiterentwickelt. Sie sind heute wesentlich leichter als damals.
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Tipps und Tricks Gut 40 Jahre befasse ich mich mit den Motorsägen und Kleingeräten und finde die Entwicklung enorm spannend, im Frühjahr wurden wir auf die neuen Motorsägen mit Einspritzmotoren geschult, also Motorsägen ohne Vergaser. Durch meine berufliche Laufbahn konnte ich mit sehr vielen Motorsägen arbeiten und diese auch reparieren, also von der Stihl Contra über die gängigsten Modelle bis jetzt zur 500i mit Einspritzung. Es sind hochdressierte Kleinmotoren, welche eine enorme Leistung erbringen müssen. – Schneidegarnitur im Topzustand halten – Luftzufuhrkanäle und Kühlrippen sauber halten – nur hochwertiges Alkylatbenzin verwenden – nur hochwertiges Kettenöl verwenden – höre auf deine Motorsäge, wenn Sie läuft, dann erkennst du auch, wenn etwas nicht stimmt (ist bei den elektronischen Vergasern schwieriger, da die sehr lange alles regeln bis es fast zu spät ist) – Luftfilter häufiger wechseln (ist die Lunge d Motorsäge) – Benzinfilter kont ollieren, wenn nötig wechseln
Damit der Vergaser genügend Luft erhält, muss der Luftfilter täglich gereinigt werden.
– Zündkerze immer von Hand bis zum Anschlag einschrauben (nicht direkt mit dem Kombischlüssel, so bleibt das Gewinde im Zylinder immer ganz – wöchentlich Nadellager schmieren und Ringkettenrad kontrollieren – Schraube im Kunststoff immer zuerst eine halbe Umdrehung bis zum «Sitz» zurückdrehen vor dem Einschrauben (ansonsten schneidest du immer ein neues Gewinde, bis kein Material mehr vorhanden ist) – ständig alle Schrauben kontrollieren – fehlende und lose Teile so rasch als möglich ersetzen oder festziehen, so hast du geringere Vibrationsschäden an der ganzen Motorsäge «Gut gepflegt ist schon halb gesägt. Die Kühlrippe sollte sauber sein damit der Zylinder ausreichend gekühlt wird. Fleissiger Unterhalt kann einige
Daniel Casty, der über 30 Jahre Berufserfahrung als Motor-
Kolbenklemmer ersparen.
sägenmechaniker besitzt, wünscht euch gut Holz.
(Bilder: Daniel Casty)
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Die Mittel zur Nachhaltigkeit Eingriffsstärke, waldbauliche Zielsetzung, Verwendung und Beschaffung von Betriebsmittel. Alles Begriffe, welche im Waldbau und in der Betriebswirtschaft ihre Bedeutung haben. Verschiedene Beispiele aus der Praxis zeigen, dass nicht alle Waldbauer und Waldbewirtschafter in der Schweiz gleich denken und handeln. Diese Unterschiede sind es, die es interessant machen, darüber zu sprechen. Sebastian Rohrer
Eingriffsstärke –– der Anteil, welcher von einem Vorrat abgeschöpft wird –– oder die geernteten Festmeter eines Bestandes –– oder das Ausmass, wie ein Lebensraum in kurzer Zeit bedeutend verändert wird –– die Intensität einer Veränderung im Waldökosystem Wie die verschiedenen Ansichten zum Begriff Eingriffsstärke, gibt es auch vielerlei verschiedene Beispiele von der Umsetzung im Schweizer Wald. Demnach sind verschiedene Meinungen diesbezüglich vorhanden und der Waldbau wird nicht überall gleich verstanden. Gemeint sind die unterschiedlichen Eingriffsstärken, die an Waldtypen mit gleichen/ähnlichen topografischen und erschliessungstechnischen Voraussetzungen beobachtet werden können. Ist die waldbauliche Zielsetzung nicht überall gleich? Allgemein bekannte waldbauliche Ziele für eine nachhaltige und naturnahe Waldbewirtschaftung: –– Waldfläche erhalte –– Nutzungspotenzial sichern –– Schutzwirkung erhalten (Schutzfunktion) –– unseren Nachkommen eine intakte Landschaft hinterlassen –– für Pflanzen und iere den Lebensraum erhalten (Biodiversität)
–– Risiko gegenüber Umwelteinflüssen auf ei Minimum reduzieren –– stabile Waldstrukturen schaffen –– weitere Waldfunktionen erhalten Mit diesen Zielen soll der Wald seine vielfältigen Funktionen für Gesellschaft, Ökologie, Wirtschaft und Klima erfüllen. Seit mehreren Jahren werden in forstlichen Kursen, Schulen, Fachmedien usw. feinere Eingriffe als langfristig optimalste Variante der Waldbewirtschaftung vermittelt. Mehrere Argumente sprechen dabei für feinere Eingriffe: –– Holz wächst an Holz –– verzögerte Verjüngung bremst die Holzproduktion –– Jungwaldpflegekosten können gesenkt we den –– der Einfluss der Eingri fsstärke auf die Holzerntekosten ist begrenzt –– kleinräumige Waldstrukturen erfüllen die Waldfunktionen oft am besten –– starke Eingriffe sind nicht die Lösung, sondern die Ursache des Problems (Beispiel: Unterlagen zu den Kursen 2009, GWP/ Amt für Wald GR, www.gebirgswald.ch) Die Vorzüge einer nachhaltigen und naturnahen Waldbewirtschaftung sind also bekannt. Werden diese jedoch überall in der Schweiz genutzt? Interessante Beispiele derjenigen Waldbauer, welche sich die natürlichen Abläufe schon länger zunutze machen, sind sehr eindrücklich. Bei anderen Beispielen fragt man sich, aus welchen Gründen so
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eingegriffen wurde. Meistens sind vermutlich die tieferen Erntekosten im Fokus, oder der Wunsch, eine Fläche mit einem Eingriff für mehrere Jahrzehnte «erledigt» zu haben. Überwiegen die Vorteile bei starken Eingriffen tatsächlich die Nachteile, welche zumindest teilweise erst in einigen Jahrzehnten vom Nachfolger zu tragen sind? Verwendung der Einsatzmittel Nebst der Eingriffsstärke sind die eingesetzten Verfahren entscheidend für eine optimale Bewirtschaftung. Für den Waldbewirtschafter eine
Zu grosse Öffnungen verursachen oft Folgeprobleme, wie hier im Bild, wo die starke Vegetationskonkurrenz die Ansamung jahrzehntelang verhindert.
(Bild R. Schwitter)
schwierige Aufgabe, ändern sich doch oft die Voraussetzungen von Holzschlag zu Holzschlag. Viele Faktoren beeinflussen die Wahl des Verfahrens und der dazugehörigen Einsatzmittel. Bei vielen Bewirtschaftern werden betriebseigene Mittel eingesetzt. Aus betriebswirtschaftlichen Gründen ist dabei die Auslastung der Maschinen entscheidend. Demnach ist das Ziel, die eigenen Mittel so oft als möglich einzusetzen. Behindert diese Zielsetzung nicht die Evaluation nach dem Bestverfahren und den entsprechenden Mitteln? Besteht dabei nicht auch die Gefahr, dass betriebliche Interessen den waldbaulichen vorgezogen werden? Brächte nicht oft ein anderes Verfahren deutlich mehr Vorteile? Zur Erhaltung einer Forstgruppe ist deren Auslastung bedeutend. Andere strategische Ziele eines Betriebs können eine Erhaltung und die damit verbundenen Kosten rechtfertigen. Beschaffung von Maschinen Die Entscheidung für eine optimale Verfahrenswahl erfolgt nicht erst beim einzelnen Holzschlag, sondern schon bei der Anschaffung von neuen Maschinen. Neu- sowie Ersatzanschaffungen sollten mit langfristigen Bewirtschaftungskonzepten sehr sorgfältig geprüft werden. Sie definie en die optimalen Verfahren/Mittel und geben Informa tionen über die realistische Auslastung. Die Resultate aus der Planung ergeben, ob eine Anschaffung legitim ist. Bei der Beschaffung von Maschinen sollte deshalb beim Variantenstudium auch über einen Einkauf der Dienstleistung gesprochen werden. Die Qualität und die Leistungsfähigkeit von Schweizer Forstunternehmern ist insbesondere in der momentan angespannten Holzmarktsituation eine mögliche Lösung für Forstreviere und -betriebe, die Kosten zu optimieren. Durch die Bewirtschaftungskonzepte entstehen auch Grundlagen, um Holzschläge gebündelt nach Verfahren an spezialisierte Unternehmer zu vergeben.
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Eines der Ziele der Waldpolitik 2020 ist, die Leistungsfähigkeit der Waldwirtschaft zu verbessern. Die Leistungsfähigkeit hängt stark mit der Technologie zusammen. Diese entwickelt sich ständig und strebt laufend nach Effizienz und Optimierung Analog zur Technologie streben auch die Forstunternehmer danach. Diese sind es auch, welche ihren Maschinenpark und damit ebenfalls ihr Angebot stets attraktiv halten. Eine Beschaffung wird mit einer sorgfältigen Evaluation gerechtfertigt. Fazit Die vielfältigen und hohen Ansprüche an die Leitung von Forstrevieren und Forstbetrieben sind
nicht einfach zu erfüllen. Fortlaufende Veränderungen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und in der Umwelt erschweren dies zusätzlich. Damit eine naturnahe und nachhaltige Waldbewirtschaftung möglich ist, müssen zeitgemässe Planungsmethoden und -instrumente akzeptiert und angewendet werden. Mit ihnen kann auf strategischer und operativer Ebene frühzeitig reagiert werden. Auch wenn nicht alle Waldleistungen von der Öffentlichkeit entgolten werden, die Verantwortung der Waldeigentümer gegenüber Mensch und Umwelt bleibt. Sebastian Rohrer, Förster HF
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Die Entwicklung der Forsttechnik Der Bergkanton Graubünden mit seinen ausgedehnten Wäldern bot der Bevölkerung vieles. Als «Lieferant» von Holz, das von alters her mit dem Menschen verbunden ist, ermöglichte der Wald Siedlungen und Bewirtschaftung des Bodens in den abgelegenen und zum Teil abgeschnittenen Tälern. Neben der sehr wirkungsvollen Brandrodung zur Urbarmachung des Bodens waren auch die Werkzeuge für das Fällen von Bauholz für Häuser, Ställe und vieles mehr von grosser Bedeutung. Jürg Hassler
Am Beispiel der Säge ist die stete Entwicklung der Holznutzung eindrücklich nachzuerzählen. Beile begleiten den Menschen schon seit Jahrtausenden auf dem Weg seiner Entwicklung. Anders die Säge, die sich erst mit der Erfindung des Metalls nach
und nach zu einem wichtigen und wirkungsvollen Werkzeug bei der Holznutzung entwickelte. Holz und Mensch, Baum und Mensch, aber auch Wald und Mensch gehören seit Urzeiten zusammen. So bot der Wald dem Menschen Schutz, das
Joss Thöni aus Schiers schärft seine Waldsäge auf etwas ungewohnte, aber sicher praktische Art.
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Holz Wärme und Waffen und der Baum Nahrung. Um an diese Produkte zu gelangen, war der Mensch seit alters her gezwungen, das Holz zu bearbeiten oder Bäume zu fällen. Wenn die Werkzeuge aus Stein, vor mehr als 100 000 Jahren auch sehr einfach waren, so dienten sie bestens der Holzbearbeitung. Das Prinzip der Fälltechnik mit dem Beil blieb sich über viele 10 000 Jahre gleich. So verwendete man ausschliesslich Beile, Dexel und Äxte in unterschiedlichen Ausführungen zum Fällen und Bearbeiten der Bäume. Es liegt auf der Hand, dass die Säge im eigentlichen Sinn erst erfunden werden konnte, als das Metall in seiner benötigten Härte erfunden war. Dies war deshalb erst in der Bronzezeit der Fall. Äxte und Beile entwickelten sich allerdings schon in der Kupferzeit zu effektiven Werkzeugen, aber auch zu Waffen. Ein wichtiges Kriterium für metallene Werkzeuge war sicher die erleichterte Möglichkeit, diese zu schärfen. Mussten Steinwerkzeuge mit anderen Steinen über längere Zeit nachgeschärft werden, konnte bei metallenen Werkzeugen mit Feilen und Steinen innert kürzerer Zeit ihre Schnittleistung wieder hergestellt werden. Nachweise von ersten Sägen sind auf Abbildungen aus dem alten Ägypten vor ca. 3500 Jahren vor Christus bekannt. Dabei ist allerdings festzuhalten, dass Sägen bis vor ca. 200 Jahren ausschliesslich in den Werkstätten von Holzbearbeitern, Schreinern, Zimmerleuten, Küfern, Wagner, Bogen- und Armbrustbauern usw. Verwendung fanden. Anders als die Säge waren Beil, Axt und Gertel die Werkzeuge für die Holzernte und die Waldarbeit. Damit wurden Bäume gefällt, Stämme getrennt, Äste von den Stämmen entfernt, aber auch Äste und Reisser als Viehfutter von den Bäumen heruntergeschnitten. So alt die Erfindung der Säge auch ist, so konservativ war ihre Entwicklung bis in die Neuzeit. Auf den Abbildungen in den ersten Quellen bei den Ägyptern sind Sägen zu erkennen, die die bekannte Dreieck- oder Wolfszahnzahnung aufweisen. Dieser Säge- beziehungsweise Zahntyp blieb über
Ein Waldarbeiter mit seiner Hobelzahnsäge im Holzschlag bei Pagig 1948.
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Johann Brunner-Walser ca. 1950 mit einer Hunziker-Motorsäge.
mehrere Tausend Jahre gleich und entwickelte sich nicht weiter. Nur das Metall änderte sich. Dieser Sägetyp lässt sich anschliessend beinahe lückenlos über die Römer ins Mittelalter bis in die heutige Zeit weiterverfolgen. Waren die ersten Sägen wie erwähnt aus Bronze, wurden Sägen im Zeitalter der Römer aus dem wesentlich härteren Eisen hergestellt. Somit wurden sie auch wirkungsvoller. Die Verwendung der Sägen mit der Dreieckzahnung auf sogenannten Wald- oder Zweimannsägen für die Waldarbeit ist frühestens seit dem 16. Jahrhundert belegt. Davor sind keine Beweise vorhanden, dass für das Fällen von Bäumen Sägen verwendet wurden. Finanzielle und soziale Strukturen, aber vor allem Traditionen in der mittelalterlichen und neuzeitlichen Bevölkerung werden wohl auch das Ihre dazu beigetragen haben, dass sich die Säge und damit eine Effizienzsteigerung bei der Waldbewirtschaftung lange Zeit nicht durchsetzen konnte. Obwohl Grundeigentümer und Politik immer wieder darauf gedrängt hatten, beim Fällen und Trennen der Stämme die holzsparenden Sägen und
(Bilder: Sammlung Amt für Wald und Naturgefahren)
nicht die Axt einzusetzen, gelang dieses Vorhaben erst ab dem Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Dann wurde die Axt an vielen Orten in den Holzschlägen durch die «Waldsäge» abgelöst. Das Fällen und Trennen der Stämme mit der Axt, das sogenannte «Kerbhauen», verursachte je nach Holzart einen Holzverlust bis zu 20 Prozent. Erst im Zeitalter der Industrialisierung und im Laufe der kommerziellen Holznutzung in Amerika wurde Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts die Hobelzahnsäge erfunden (die Geburtsstunden der Seilkräne und -bahnen fanden kurze Zeit später, zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt). Die Hobelzahnsäge eroberte nur langsam die Bündner Wälder. Das mag verschiedene Gründe gehabt haben. Zum einen konnte sich der Erwerb einer neuen Säge aus finanziellen und wirtschaftlichen Gründen nicht jeder Waldarbeiter leisten. Zum anderen kann es durchaus sein, dass die neuen, modernen Sägen, die auch eine weitaus grössere Schnittleistung aufwiesen, sich über den Handel nicht so schnell in alle Täler des Kantons
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verbreiteten. Bei den Hobelzahnsägen war die Schnittleistung dank der Hobelzähne grösser. Die Hobelzähne waren gleich lang wie die beiden Vorschneidezähne links und rechts und hobelten die Schnittbreite in der Tiefe von circa 1 mm auf dem Schnittgrund heraus. Gleichzeitig räumten sie die Sägespäne aus dem Sägenschnitt. Dass die Sägespäne hinausbefördert werden konnten, ohne dass sie im Schnitt die Säge verklemmten, war zwischen den einzelnen Zähnen genügend Platz vorgesehen. Da es von diesen Hobelzähnen einen bis zwei nach jeden Vorschneiderpaaren hatte, konnte mehr Holz durch jeden Zug auf jeder Seite entfernt werden. Bei einer guten Schnittleistung wurden etwa 4 bis 8 cm lange «Nudeln» aus dem Schnitt befördert. Dies ganz anders mit den alten Sägen mit Dreieckzahnung, bei denen nur Sägemehl entstand. Je nachdem wie harzhaltig das Holz war, musste man die Sägeblätter mit Petroleum bestreichen, damit das Harz nicht auf dem Metall festklebte oder sich wieder vom Sägeblatt löste. Andernfalls war es nicht mehr möglich, in regelmässigen Zügen die Säge durch den Schnitt zu ziehen, denn die Säge blieb stecken. Hobelzahnsägen etablierten sich etwa seit den 1920er-Jahren in Graubünden und wurden schätzungsweise bis in die 1950er-Jahre verwendet. Dann begann der Siegeszug der Motorsägen. Die ersten gebrauchsfähigen, aber nur für vertikale Trennschnitte einsetzbaren Kettensägen wurden schon in den 1920er-Jahren entwickelt und angeboten. Ihr Einsatz war sehr beschränkt und nur für vertikale Trennschnitte an Stämmen die am Boden lagen, einsetzbar. Der Grund für diesen beschränkten Einsatz war der sogenannte Schwimmervergaser, der die Benzinzufuhr in den Brennraum mit einem Schwimmer regelte. Drehte man den Motor aus der Vertikalen, wurde die Zufuhr des Brennstoffs unterbrochen und der Motor stellte ab. Dazu kam, dass die sperrigen und unhandlichen Geräte von zwei Mann bedient werden mussten. Aufgrund der Bedienung und des Gewichts (bis 60 kg)
verbreiteten sich diese Modelle verschiedener Hersteller nicht rasend schnell im Gebirgskanton Graubünden, da, wo alles noch weit in den Wald und die Hänge hinauf- oder hinuntergetragen werden musste. Nur nach und nach tauchten einzelne dieser Sägen auf. Sie wurden mehrheitlich auf Holz lagerplätzen verwendet, wenn es darum ging, 4 bis 6 m lange Trämel in kürzeres Brenn- oder Papierholz zuzuschneiden. Mit den Motorsägen verschwand auch die Ruhe auf dem Arbeitsplatz Wald. Das Singen der Waldsäge und der Klang der regelmässigen Axthiebe wurden nach und nach durch das Knattern der Motoren verdrängt. Die Waldarbeiterromantik war dann Ende der 1950erund zu Beginn der 1960er-Jahre definitiv Geschichte. Damals begannen die noch heute bekannten Motorsägenhersteller Stihl Husqvarna, Solo, Dolmar, Mc Culloch usw. mit tragbaren, bis 25 kg schweren, Einmannmotorkettensägen auf den Markt und in den Wald zu drängen. Somit hatte nun die Motorsäge die Waldsäge, nur gut 125 Jahre nachdem diese sich endlich bei der Waldarbeit durchgesetzt hatte, wieder verdrängt. Inzwischen hatten sich die Arbeitsverhältnisse bereits etwas verändert und die Waldarbeiter arbeiteten nicht mehr nur als Accordanten, sondern waren nun bei den Gemeinden als Waldarbeiter angestellt. Somit mussten sie ihre Maschinen nicht selber erwerben, da diese durch den Arbeitgeber angeschafft und den Mitarbeitern zur Verfügung gestellt wurden. Auch die Löhne und die Holzpreise entwickelten sich in der Hochkonjunktur der Nachkriegszeit zum Besseren. Dass sich der eine oder andere Berufsmann seine eigene Motorsäge anschaffte, in der Hoffnung, dass sich die Investition durch die höhere Leistung im Holzschlag dann auch auszahle. Mit den höheren Stückzahlen, die verkauft wurden, wurden die Maschinen auch erschwinglicher. Die Innovationen in der Technik, im Gewicht, beim Vibrationsschutz und bei der Lärmbelastung wurden durch den Konkurrenzdruck der Anbieter immer besser. Gleichzeitig wurden die
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Motorsägen, durch die Erfahrungen aus Unfällen und besserem Material, auch immer sicherer. So sind heute die zugelassenen Motorsägen um ein Vielfaches leichter und mit Vibrationsschutz, Kettenfangbolzen, Kettenstopp und zum Teil mit Sicherheitsketten ausgerüstet. Die Technik machte ja bekanntlich auch bei der Motorsäge nicht halt. Der Preisdruck und die kontinuierliche Weiterentwicklung in der Holzerntetechnik führten schon zu Beginn der 1980er-Jahre zu den sogenannten Erntemaschinen mit Prozesserköpfen, die den Baum sowohl vom Stock trennten, entasteten und anschliessend in die verschiedenen Sortimente zersägten. Waren am Ende des 20. Jahrhunderts diese Maschinen noch für flaches und wenig geneigtes Gelände konzipiert, sind heute Maschinen im Einsatz, die sich mittels Seilwinden (Traktionswinden) in sehr steilem Gelände bewegen und von den Rückegassen aus das Holz ernten. Handwerkzeug wie die Axt, der Zapi und der Kehrhaken sind grossmehrheitlich aus dem Arbeitsalltag eines Forstwarts verschwunden. Waldsägen, Waldaxt und Handwerkzeuge finden zurzeit nur noch in der Waldpädagogik, in der Umweltbildung, in Handholzereikursen oder an Veranstal-
tungen für die Bevölkerung (Öffentlichkeitsarbeit der Forstbetriebe) ihren Einsatz. So wenig man früher an einen Joystick gedacht hat, geschweige denn einen bediente, so wenig bedient man sich heute noch der wenigen vielseitigen Holzerwerkzeuge. Gleichzeitig ist auch die Fertigkeit verloren gegangen, mit diesen Werkzeugen umzugehen. Heute kann sich der Berufsmann andere Fähigkeiten aneignen und schlussendlich dem Arbeitsort Wald treu bleiben, um das Produkt Holz in seiner vielfältigen Anwendbarkeit weiterhin für den Endverbraucher aus dem Wald zu bringen. Jürg Hassler ist Förster und interessiert an der Forstgeschichte.
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Heinrich Hassler-Gurt, Georg Eggler und Gregor Prantner (v. l.), zersägen (ca. 1965 ) mit einer Einmannmotorsäge auf dem Holzlagerplatz unter dem Schulhaus in Maladers Brenn- und Papierholz.
(Bild: Sammlung Jürg Hassler)
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Einsatzmöglichkeiten für Traktionshilfswinden in der Holzernte Seilgestützte Harvester und Forwarder sind als innovatives Holzerntesystem im Übergangsbereich zwischen befahrbarem Gelände und Steilhang mittlerweile weitverbreitet. Die Seilunterstützung soll die Schlupfbildung der Räder unterbinden und ein kontrolliertes Fahren in der Trasse ermöglichen. Somit kann die Holzernte in steilerem Gelände sicherer und pfleglicher durchgeführt werden. Thomas Holzfeind, Dr. Franz Holzleitner, Dr. Karl Stampfer
Sinkende Deckungsbeiträge in der Holzernte und gleichzeitig hohe Kosten sind eine ständige Herausforderung für die Forstbetriebe. Die kostenintensive Holzernte mittels Seilgerät ist bei der Waldbewirtschaftung in steilem Gelände nach wie vor nicht wegzudenken. Im Übergangsbereich zwischen befahrbarem Gelände und Steilhang besteht seit einigen Jahren jedoch die Möglichkeit, seilgestützte Harvester und Forwarder einzusetzen. Wie sich dieses Holzerntesystem auf die Wirtschaftlichkeit, den Boden und die Arbeitssicher-
heit auswirkt, wird im Rahmen eines EU-Projekts (www.tech4effect.eu) untersucht. Verschiedene Arbeitsweisen möglich Grundsätzlich bestimmt die Lage der Forststrasse in Bezug zum Einsatzort die Arbeitsweise. Liegt der Einsatzort unterhalb der Forststrasse, so kann das Traktionshilfsseil direkt oberhalb der Forststrasse an einem geeigneten Anker (Baum beziehungsweise Baumstumpf) befestigt werden. Befinde sich der Einsatzort oberhalb der Forststrasse, so
Abbildung 1: Arbeitsweise bei der seilgestützten Holzernte mit Harvester und Forwarder (links: Harvester arbeitet bergauf – Forwarder rückt bergab; rechts: Harvester arbeitet bergab – Forwarder rückt bergauf).
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muss das schwere Traktionshilfsseil zum oberen Trassenende gezogen und dort an einem geeigneten Anker befestigt werden (Abbildung 1). Sofern vorhanden, kann dies mittels einer an der Maschine montierten Hilfswinde mit Kunststoffseil durchgeführt werden. Dabei wird das Kunststoffseil noch an der Forstmaschine mit dem Traktionshilfsseil verbunden und die somit entstandene Schlaufe in eine am Gürtel des Maschinenbedieners befestigte Umlenkrolle gelegt. Nachdem der Maschinenbediener das obere Ende der Rückegasse erreicht hat, montiert er die Umlenkrolle am Anker und zieht mithilfe der funkgesteuerten Hilfswinde das schwere Traktionshilfsseil die Rückegasse hinauf. Dieses wird dann mittels Anschlagmittel (zum Beispiel Rundschlinge etc.) und Schäkel am Anker befestigt (Abbildung 2). Ist die Traktionshilfswinde des Harvesters frontseitig montiert, so kann nur bergauf gearbeitet werden. Befindet sich die Traktionshilfswinde am Heck, so ist ein Arbeiten nur bergab möglich. Beim Forwarder befindet sich die Traktionshilfswinde unter der Ladefläche, wobei ein Arbeiten bergauf als auch bergab möglich ist. Alternativ stehen
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auch selbstfahrende Traktionshilfswinden zur Verfügung, die sowohl mit dem Harvester als auch mit dem Forwarder kombiniert werden können. Einsatzgrenze bei 70 Prozent Hangneigung Im Allgemeinen bestimmen die Boden- und Witterungsverhältnisse den Einsatzbereich von Traktionshilfswinden. Um eine Gefährdung von Mensch und Maschine auszuschliessen, sollte ein Einsatz nur bis zu einer Hangneigung erfolgen, bei der im Falle eines Seilrisses oder Ankerversagens noch ein sicherer Stand der Maschine gegen Abrutschen in der Trasse gewährleistet ist. Zur Feststellung der kritischen Hangneigung kommt dem unterstellten Traktionskoeffizient entscheidende Bedeutung zu. Traktionskoeffizienten können beispielsweise nach Hittenbeck (2013) für verschiedene Bodenarten ermittelt werden. Bei trockenen, festen Böden, welche meist einen Traktionskoeffizienten von 0,7 aufweisen, ist eine sichere Befahrung mit einer 32-Tonnen-Maschine bis ca. 70 Prozent Hangneigung durchführbar. Sollten jedoch schlechte Boden- beziehungsweise Witterungsbedingungen vorherrschen (nasse,
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Abbildung 2: Hinaufziehen des Traktionshilfsseils mittels Hilfswinde (A) und das Befestigen des Traktionshilfsseils am Ankerbaum (B).
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weiche Böden – Traktionskoeffizient < 0,4) kann die Grenze einer sicheren Befahrbarkeit bereits unter 40 Prozent Hangneigung erreicht werden (Visser und Stampfer 2015). Bessere Traktion schont Boden Erste Untersuchungen zur Spurrinnenbildung (sieben Messungen pro Geländeneigungsstufe ausgehend von der Streuauflage und nach Entfernung des losen Boden- und Astmaterials) zeigen, dass unter guten Bedingungen die Spurrinnentiefe erst ab einer Geländeneigung von 70 Prozent überproportional zunimmt. Diese Ergebnisse unterstützen die zuvor gemachten Überlegungen zur Einsatzgrenze und unterstreichen den positiven Effekt der Traktionsunterstützung auf die Bodenpfleglichkeit Unabhängig von der Geländeneigung führt die Verwendung einer Traktionshilfswinde immer zu einer Reduktion des Schlupfs. Somit kann es durchaus Sinn machen, Traktionshilfswinden aus
Gründen der Bodenschonung auch in ebenem Gelände zu verwenden. Keine auffälligen Spannungsspitzen im Seil Sowohl beim Harvester als auch beim Forwarder konnten bislang keine kritischen Spannungsspitzen festgestellt werden. Lediglich der Wechsel zwischen Fahr- und Kranbewegungen verursacht kleinere Spannungsspitzen. Dies kann wohl auf die nicht perfekte Synchronisation zwischen Trägermaschine und der Traktionshilfswinde zurückgeführt werden. Auch Hindernisse (zum Beispiel Wurzelstöcke) in der Fahrspur, welche zu ungleichmässigen Bewegungen der Maschine führen, können Spannungsspitzen verursachen. Beim Harvester können kleinere Spannungsspitzen ausserdem durch die Fällung eines Baums auf das gespannte Traktionshilfsseil oder während der Aufarbeitung bei direktem Kontakt des Baums mit dem Traktionshilfsseil auftreten. Bei den bisher durchgeführ-
Abbildung 3: Seilgestützter Forwarder Komatsu 840TX in steilem Gelände
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Abbildung 4: Produktivität des seilgestützten Forwarders in Abhängigkeit von Stückvolumen und Rückedistanz.
ten Untersuchungen waren die zuvor genannten Spannungsspitzen jedoch vernachlässigbar, da die Mindestbruchkraft des Traktionshilfsseils bei Weitem nicht erreicht wurde (Holzleitner et al. 2018, Mologni et al. 2018). Geringere Produktivitäten als in befahrbarem Gelände In Abhängigkeit vom Baumvolumen können mit seilgestützten Harvestern Produktivitäten von 5 bis 32 m³/PSH15* erreicht werden (Brandtner 2018). Mit seilgestützten Forwardern können in Abhängigkeit von Stückvolumen, Fuhrenvolumen, Ladedistanz, Geländeneigung und Rückedistanz Produktivitäten von 5 bis 21 m³/PSH15* erreicht werden (Holzfeind et al. 2018) (Abbildung 4). Vergleiche mit anderen Studien zeigen, dass seilgestützte Maschinen ohne Berücksichtigung der Seilmontage etwas geringere Produktivitäten aufweisen als konventionelle Maschinen. Die leicht geringeren Produktivitäten sind wohl auf den Einfluss des Seiles im Arbeitsbereich und auf das steile Gelände zurückzuführen.
(Bilder und Grafiken: A chiv BoKu)
Zusätzliche Kosten durch Seilmontage Abgesehen von der leicht geringeren Produktivität gegenüber dem befahrbaren Gelände verursacht die Seilmontage noch zusätzliche Kosten. Untersuchungen zeigen, dass beim seilgestützten Harvester mit einem Zeitbedarf für die Seilmontage von ca. 13 bis 14 Prozent der gesamten Arbeitszeit zu rechnen ist (Brandtner 2018). Die Seilmontage beim Forwarder nimmt mit ca. 9 bis 10 Prozent etwas weniger Zeit in Anspruch, da das Traktionshilfsseil schon durch die freigeschnittene Trasse des Harvesters gezogen werden kann (Holzfeind et al. 2018). Die durchschnittliche Montagezeit des Traktionshilfsseils beträgt 36,4 Minuten für den Harvester (Brandtner 2018) und 21,6 Minuten für den Forwarder (Holzfeind et al. 2018). Bei unterstellten Systemkosten für den Harvester von 168,5 €/PSH15* (Brandtner 2018) und 110,7 €/PSH15* für den Forwarder (Holzfeind et al. 2018) betragen die Kosten für die Seilmontage somit im Durchschnitt 142 € pro Rückegasse. Bei einem Holzanfall von 30 bis 140 m³ pro Rückegasse können die Kosten für die Seilmontage somit zwischen 1 und 5 €/PSH15* variieren.
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Empfehlungen und Vorteile – Der Einsatzbereich seilgestützter Harvester und Forwarder umfasst sowohl schwieriges Gelände als auch sensitive Standorte. – Traktionswindenbasierte Holzerntesysteme sind in ihrem Einsatzbereich gegenüber Seilgeräten ökonomisch überlegen. – Überfällige Pflegemassnahmen (Du chforstungsrückstände) im Grenzbereich der Befahrbarkeit können dadurch kosteneffizient ealisiert werden. – Ein Einsatz unter günstigen Boden- und Witterungsverhältnissen ist bis zu 70 Prozent Hangneigung ökologisch vertretbar. – Die Bedienungsanleitungen der Hersteller oder Inverkehrbringer sind jedenfalls einzuhalten. – Bodenschäden können durch einen Einsatz mit Seilunterstützung minimiert werden. – Auch in Beständen mit hohen Böschungswinkeln und stark kupiertem Gelände empfiehlt sich der Einsatz – Durch motor-manuelles Fällen verursachte Qualitätsverluste (Brüche) können verhindert werden. – Reduzierte ergonomische Beanspruchung und erhöhte Sicherheit für Arbeiter verglichen mit motor-manuellem Fällen und anschliessendem Rücken mittels Seilgerät. – Im Vergleich zur Seilnutzung im Baumverfahren verbleiben die Nährstoffe (Nadeln, Äste) im Bestand.
Literatur Brandtner N. 2018. Produktivitätsevaluierung des seilgestützten Harvesters John Deere 1170E. Masterarbeit. Universität für Bodenkultur Wien. 49S. Hittenbeck J. 2013. Estimation of trafficable grades from traction performance of a forwarder. Croat J For Eng. 34(1):71–81. Holzfeind T., Holzleitner F., Stampfer K. 2018: Vollmechanisierte Holzernte mit seilgestütztem Harvester und Forwarder. Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP). 43S. Holzfeind T., Stampfer K., Holzleitner F., 2018: Productivity, setup time and costs of a winchassisted forwarder. Journal of Forest Research. 23(24):196–203. Holzleitner F., Kastner M., Stampfer K., Höller N., Kanzian C., 2018: Monitoring cable tensile forces of winch-assist harvester and forwarder operations in steep terrain. Forests. 9(2):53. Mologni O., Dyson P., Amishev D., Proto A.R., Zimbalatti G., Cavalli R., Grigolato S., 2018: Tensile Force Monitoring on Large Winch-Assist Forwarders Operating in British Columbia. Croatian Journal of Forest Engineering. 39(2):193–204. Visser R., Stampfer K., 2015: Expanding groundbased harvesting onto steep terrain: a review. Croatian Journal of Forrest Engineering. 36(2):321–331. Anschrift der Verfasser Dipl. Ing. Thomas Holzfeind Dipl. Ing. Dr. Franz Holzleitner Univ. Prof. Dipl. Ing. Dr. Karl Stampfer Institut für Forsttechnik Department für Wald- und Bodenwissenschaften Universität für Bodenkultur Wien, Peter Jordan Strasse 82, A-1190 Wien thomas.holzfeind@boku.ac.at | franz.holzleitner@bou.ac.at | karl.stampfer@boku.ac.at
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Von der Theorie in die Praxis – Faustregeln für die Verfahrenswahl Es ist nicht nur Aufgabe der Förster und Försterinnen, die waldbaulichen Ziele zu erfüllen, sondern auch für deren Umsetzung das richtige Holzernteverfahren zu wählen. An der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf werden angehende Förster und Försterinnen im Studiengang Forstingenieurwesen praxisnah auf diese Aufgabe vorbereitet. Johannes Jakob
Fast jede Försterin und jeder Förster in Bayern hat an der Hochschule Weihenstephan studiert. Der Bachelorstudiengang Forstingenieurwesen existiert seit nunmehr zwölf Jahren an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT). Die Vorlesungen werden durch zahlreiche praxisnahe Übungen ergänzt. Zudem finden fächerübergreifende Exkursionen zu Waldstandorten in Süddeutschland fast jedes Semester und zusätzlich im europäischen Ausland statt. Besonders wichtig ist dabei der Austausch mit Personen aus der Praxis wie Förstern, Forstunternehmern, Behörden wie Forstämtern und Forschungseinrichtungen (Rothe & Vogl 2011). Während des Studiums beschäftigen sich die Studierenden systematisch mit unterschiedlichen Holzernteverfahren, der Planung und Umsetzung von Holzerntemassnahmen, der Maschinenkostenkalkulation und der Holzerntelogistik. Eine zentrale Aufgabe der zukünftigen Försterinnen und Förster ist es nämlich, sich für das geeignete Holzernteverfahren zu entscheiden. Ziel dieses Beitrags ist es, die Faustregeln für die Verfahrenswahl, die man im Studium lernt, zu erläutern. Den aussenstehenden Praktikerinnen und Praktikern soll damit ein kleiner Einblick in die forstliche Ausbildung an der Hochschule Weihenstephan gewährt werden. Die Vielzahl der bestehenden Holzernteverfahren lassen sich nach bestimmten Kriterien systematisch einteilen. Die Einteilung hier wurde nach der Hangneigung gewählt. So werden im Folgenden
Faustregeln für die Verfahrenswahl in ebenen Lagen (< 25 Prozent), im Hangübergangsgelände (25 Prozent bis maximal 55 Prozent) und in nicht befahrbaren Lagen (> 55 Prozent) erläutert. Bewusst wurde darauf verzichtet, Holzernteverfahren detailliert zu beschreiben oder gar zu vergleichen. Ebene Lagen (< 25 Prozent) Im Flachland sind bis zu einer Hangneigung von ca. 25 Prozent sowohl motormanuelle, teilmechanisierte als auch vollmechanisierte Verfahren möglich. Während im Kleinst- und Kleinprivatwald oftmals noch motormanuelle Verfahren durch den Eigentümer selbst durchgeführt werden, kommen bei entsprechend grösseren Entnahmemengen und Bearbeitungsflächen in der Regel teil- und vollmechanisierte Verfahren zum Einsatz. Für eine effi ziente und kostendeckende Durchforstung werden im Flachland Harvester und Forwarder eingesetzt. Bei entsprechendem Rückegassenabstand und Kranreichweite ist dies vollmechanisiert möglich. Auf das Zufällen durch einen Waldarbeiter kann verzichtet werden. Die eingesetzten Maschinen bringen mehrere Tonnen auf die Waage. Der Königstiger allein 28 Tonnen und ein Forwarder mit Zuladung fast 40 Tonnen. Es ist daher sehr wichtig, eine gute und wirkungsvolle Erschliessung zu haben, um Bestand und Boden zu schonen. Die folgenden Grundsätze für die Erschliessung haben sich bewährt:
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Hangübergangsgelände (> 25 Prozent bis 55 Prozent) Der Bereich zwischen 25 Prozent und maximal 55 Prozent wird als Hangübergangsgelände bezeichnet. Traktionsseilwinden erhöhen die mögliche Hangneigung unter Berücksichtigung der Abrutschsicherheit, verringern die Hangabtriebskraft und ermöglichen das Befahren im Hangübergangsgelände mit konventionellen Maschinen wie dem Harvester und Forwarder. Die untere Grenze von 25 Prozent ist die bodenökologische Grenzneigung, bei der Scherschäden durch die Reifen der Forstmaschinen vermieden werden können. Die obere Grenze ist die absolute Grenzneigung, bei der sichergestellt wird, dass etwa ein voll beladener Forwarder beim Reissen des Traktionsseils dennoch sicher steht und nicht rutscht. Die Festlegung der oberen und unteren Grenze ist jedoch stark abhängig von Bodenwassergehalt und Skelettanteil und daher nicht allgemein gültig. Je feuchter der Boden
Grundsätze der Feinerschliessung –– keine flächige Befahrun –– bestandesübergreifende und systematische Feinerschliessung –– Berücksichtigung standörtlicher, naturschutzfachlicher und kultureller Besonderheiten zum Beispiel Quellen, Altholzinseln und Bodendenkmäler –– dauerhafte Kennzeichnung und Dokumentation der Rückegassen (evtl. Einmessen mit GPS) –– Rückegassen sind dauerhaft befahrbar zu halten –– Vermeidung von Grundbruch –– vorhandene Feinerschliessung bestmöglich in das neue systematische Erschliessungsnetz integrieren
und je geringer der Skelettanteil, desto kleiner sind die bodenökologische und absolute Grenzneigung (Jacke & Hittenbeck 2010). Durch den Einsatz von Traktionsseilwinden wird der Einsatzbereich von konventionellen Harvester und Forwarder auf stärker geneigte Hänge erweitert. Nicht befahrbare Lagen (> 55 Prozent) Zwar können mit Traktionsseilwinden die absolute Grenzneigung nach oben verschoben und damit der Einsatz von Harvester und Forwarder mit Radantrieb und Kettenantrieb auf Hänge ausgeweitet werden, dennoch besteht eine Grenze bei 55 Prozent Hangneigung. Auch bei Blocküberlagerung und feuchten bzw. nassen Böden können jene Maschinen nicht eingesetzt werden. Auf solchen Flächen und im Mittel- und hauptsächlich Hochgebirge werden Seilkrananlagen eingesetzt. Auf die Vielzahl der Seilkrananlagen neben Besonderheiten wie Yarder und Gebirgsharvester wird in diesem Beitrag nicht eingegangen. Eine gute Hilfestellung für die Verfahrenswahl bieten die Grenzkennziffern der Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft (LWF) in Bayern. Fazit Checklisten, Faustregeln und Zahlen geben eine gute Hilfestellung in der Praxis. Insbesondere helfen sie Neulingen und Berufseinsteigern bei der Wahl des Holzernteverfahrens. Aber auch der erfahrene Routinier greift darauf zurück. Dennoch gilt: keine Regel ohne Ausnahme. In Einzelfällen ist es etwa sinnvoller, die bestehende Erschliessung Verfahren
Untergrenze
Holzanfall
Bergaufbringung
0,35 fm/lfm
Min. 70 fm/ Trasse
Bergabbringung
0,5 fm/lfm
Min. 130 fm/ Trasse
Langstrecke
1 fm/lfm
Tabelle 1: Grenzkennziffern der LWF ( Raab 2002)
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mit Rückegassen zu übernehmen und keine neue zu erarbeiten, auch wenn die alte weder systematisch noch gut ist. Ausserdem sollten zuständige Försterinnen und Förster berücksichtigen, welche Maschinen vor Ort verfügbar sind und bei zukünftigen Eingriffen verfügbar sein werden, um die Feinerschliessung an die Grösse der Maschinen und das Holzernteverfahren anzupassen. Für forstliches Fachpersonal ist es unerlässlich, die Faustregeln für die Wahl des Holzernteverfahrens zu kennen und bei jeder Hiebsplanung zu berücksichtigen. Durch die ständige Weiterentwicklung der Technik und der Verfahren gilt es einzelfallweise zu entscheiden, welches Verfahren am besten geeignet ist, die bisherigen Holzerntemassnahmen zu bewerten und gegebenenfalls die angewandten Holzernteverfahren zu hinterfragen und zu optimieren.
Johannes Jakob ist Absolvent im Studiengang Forstingenieurwesen der Hochschule Weihenstephan. Während seines Berufspraktikums am Amt für Wald und Naturgefahren in Graubünden lernt er nicht nur neue Faustregeln für den forstlichen Alltag, sondern überprüft die gelernten aus dem Studium auf Plausibilität.
Literatur Jacke, H., & Hittenbeck, J. (2010). Potential for energetic optimization under forest machine carriages. Forst und Holz, 65(2), 10–17. Raab, S. (2002). Aktuelle Holzernteverfahren am Hang. Bayer. Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft. Rothe, A. & Vogl, R. (2011). Forstliche Ausbildung an der HSWT. LWF aktuell, (83), 7–9.
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Heilkopter im Einsatz Meistens ist der Holztransport mit dem Helikopter eine wertvolle Ergänzung zu anderen Rückemethoden. Was Effizienz und Bestandesschonung anbelangt, ist der Helikopter nicht zu übertreffen. Gabriel Richner / Dani Brägger
Damit die Rotationszeit verkürzt werden kann ist eine Gute Planung im Vorfeld entscheidend. Der Abladeplatz sollte dafür genügend gross bemessen sein.
(Bild: Vincenzo Galati, Forst Trin-Flims)
Werden Nutzungen geplant, kann der Helikopter grossflächig oder sehr spezifisch eingreifen. Sei es zugunsten der Naturverjüngung, zur Schonung von Bestand und Boden oder wenn der nachhaltige Waldbau oberste Priorität hat. Mit dem Helikopter erreichen Sie diese Ziele. Ein Holzschlag kann äusserst schonend und objektbezogen ausgeführt werden. Zuzugsdistanz und Fällrichtung spielen keine Rolle, denn der Helikopter fliegt zum Holz. Wer kennt das nicht? Ereignisse wie die Stürme «Burglind» oder «Vaia» haben erhebliche Schäden im Wald angerichtet. Zwangsnutzungen wie Sturmholz, Streuschäden, Käferholz sind die Folge. Diese können flächendeckend sein oder nur einzeln verteilt. Um dem Borkenkäfer möglichst wenig Brutmaterial zu überlassen, muss das Holz schnell aus dem Wald gebracht werden. In diesem Fall kann der Helikopter seine Stärke ausspielen. Schnell, effizient und schonend wird das Holz aus den Wäldern geflogen. Feinerschliessungen sind nicht nötig, topografische Hindernisse werden überflogen und die Bodenbeschaffenheit spielt keine Rolle. Mit dem Helikopter fliegt das Holz auf dem Luftweg weiter und kommt sauber und in langer Form zum Abladeplatz. Wenn Bäume aus Platz- oder Sicherheitsgründen nicht mehr gefällt werden können, liegt die Lösung in der Luft. Mit dem stehenden Abtransport werden die Bäume sicher und effizient entfernt. Ausser Sägemehl bleibt eigentlich nichts zurück. Dieses Verfahren ist eine schnelle und vor allem sanfte Eingriffsmethode – sei es bei Häusern, Strassen, oder im Waldbestand. Spezialfälle werden ent-
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Vor jedem Einsatz wird der Tankplatz und der Abladeplatz, durch den Projektleiter besichtigt.
fernt, der Nebenbestand geschont. Weiter können Sperrungen von Strassen und Wegen sehr kurz gehalten werden. Rotex Helicopter AG Die Firma Rotex Helicopter AG mit Sitz in Balzers FL und Kägiswil OW betreibt drei K-Max-Helikopter mit einer Nutzlast von je 2700 kg. Zu jedem Helikopter gehört eine Crew von fünf bis sechs Leuten. Für die Betankung steht pro Helikopter ein Tanklastwagen zur Verfügung. Im Weiteren bietet die Rotex den Exklusivservice von JCB–Helitrac’s an. Ist der K-Max am Holzfliegen, gehört der Helitrac zur Rotex-Dienstleistung, wodurch der Helikopter effizienter und die Arbeit auf dem Platz sicherer wird. Durch das gestapelte Holz ist auch eine optimale Weiterverarbeitung gewährleistet.
Heute arbeiten bei der Rotex Helicopter AG rund 45 Personen. Wir blicken auf über 20 Jahre Erfahrung im Bereich Unterlastflüge mit dem Helikopter zurück. Seit der Gründung haben wir den Fokus immer auf die Transportfliege ei gesetzt. Zu unseren Kernauf gaben gehört der Holztransport «Logging». In der Nebensaison ist die Spezialholzerei – die Stehendbaumentnahme – ein wichtiges Standbein geworden. Mit dem K-Max-Helikopter, welcher auffallend leise daherkommt und verhältnismässig wenig Abwind erzeugt, fliegen wir bis 550 Tonnen Holz an einem Tag. Regelmässig kommt unsere selbst entwickelte Holzzange zum Zug. Diese ist in Europa einmalig und kann vielfältig eingesetzt werden. Sei es bei verkeiltem Schwemmholz am Brückenpfeiler, Holz
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Im Heliport in Balzers verschafft sich der Projektleiter D. Brägger den Überblick über das Einsatzgebiet.
in Bachläufen, Lawinen oder Rutschgebieten. Damit sich das Personal nicht im Gefahrenbereich aufhalten muss, wird die Holzzange «Grapple» sehr geschätzt. Mithilfe dieser hydraulischen Zange kann der Pilot, welcher diese vom Cockpit aus steuert, die Lasten von oben ansteuern, packen und ausfliegen. Dies alles selbstständig und ohne Gefahr für Personen. Nebst den forstlichen Arbeiten gibt es natürlich noch viele zusätzliche Transportflüge. So transportieren wir beispielsweise Seilwinden, Gittermasten, Bagger usw. Bei Montageflügen sind wir in den Bergen und Städten anzutreffen, sei es auf Gebirgsbaustellen, in Skigebieten oder bei Flügen von Kälteanlagen mitten in der Stadt. Nutzen Sie die langjährige Erfahrung unserer kompetenten Mitarbeiter. Gemeinsam finden wir Lösungen für Ihr Projekt. Bei uns erhalten Sie alle Leistungen aus einer Hand – von der Beratung bis zur Vollendung des Auftrags. Jede Baustelle wird vor Ort durch den Projektleiter besichDani Brägger und Gabriel Richner arbeiten als
tigt, damit bei Einsatz möglichst kein Leerläufe entstehen.
Projektleiter bei der Firma Rotex Helicopter AG.
(Bilder: Mario Lucchinetti)
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Comic Theo & Heinz
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Lehrabschlussfeier der Bündner und Liechtensteiner Forstwarte in Salouf Mitte Juni traten 36 angehende Forstwarte aus dem Kanton Graubünden, dem Kanton St. Gallen und dem Fürstentum Liechtenstein den letzten Teil ihrer Lehrabschlussprüfung in Schaan FL an. Die Prüfungen wurden vom Amt für Wald und Naturgefahren organisiert. Die traditionelle Lehrabschlussfeier, welche von Graubünden Wald organisiert wurde, fand am 28. Juni in der Mehrzweckhalle in Salouf statt. Dominic Schilling
Am 28. Juni trafen sich in Salouf die frischgebackenen Forstwarte, ihre Angehörigen, Berufsbildner, Experten und Gäste, alles in allem rund 150 Personen, um den erfolgreichen Lehrabschluss zu feiern.
Gian Sonder, Waldfachchef der Gemeinde Surses, beglückwünschte die Anwesenden im Namen der Gemeindeverwaltung und stellte die Gemeinde Surses näher vor.
An der diesjährigen Lehrabschlussfeier in Salouf gab es viele strahlende Gesichter. Wir gratulieren den frischgebacken Forstwarten herzlich zur bestanden Lehrabschlussprüfung.
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Die beiden Festredner Lukas Kobler, Regionalleiter der Waldregion 4 Mittelbünden/Moesano, und Ueli Florin, Vizedirektor der gewerblichen Berufsschule Chur, würdigten in ihren Reden die Leistungen der 34 erfolgreichen Absolventen und gratulierte ihnen zur bestandenen Lehrabschlussprüfung. Die feierliche Übergabe der eidgenössischen Fähigkeitszeugnisse mit der Prämierung der drei besten Lehrabschlüsse wurde von Dominic Schilling (AWN) angeleitet, wobei er tatkräftig von Lukas Kobler (AWN), Ueli Florin, gewerblichen Berufsschule Chur, Ruedi Schindler, Berufsinspektor am Amt für Berufsbildung sowie Cristina Fisler, Co-Präsidentin von Graubünden Wald, unterstützt wurde. Wie jedes Jahr durfte der beste Absolvent als Lohn für seine grossartige Leistung die begehrte goldene Axt entgegennehmen. Flurin Guidon (AWN) konnte diese Trophäe Sven Hohenegger, welcher seine Lehre beim Revier forestal da Val Müstair absolvierte, für seinen Abschluss mit der Bestnote 5,5 überreichen. Für die zweit- und drittbesten Noten gab es ebenfalls ein kleines Präsent. Diese Ehre wurde im zweiten Rang mit der Note 5,4 Curdin Räz, Administraziun forestala Segl/Silvaplauna, Gian Tschuor, Forst- und Werkbetriebe Cazis, sowie im dritten Rang mit der Note 5,3 Oliver Hobi, Forstunternehmen Hobi Forst GmbH, zuteil. Insgesamt haben die Prüfung mit Erfolg absolviert (in alphabetischer Reihenfolge): Andri Fabian, Val Müstair; Bossi Gian, Davos; Decristophoris Diego, Lostallo; Denoth Michel, Valsot; Erne Basil, Pontresina/Samedan; Farrer Simon, Forstunternehmung Thomann; Gantner Florian, Schaan FL; Gosswiler Livio, Landquart/Zizers; Hälg Philipp, Zweckverband Falknis; Heim Rinaldo, Arosa; Hobi Simon, Chur; Kettner Gunar, Forstbetrieb Madrisa; Kleinstein Niklas, Seewis; Kolarik Martin, Forstunternehmung Hemmi; Locatelli Davide, Gemeindebetriebe Crestault; Lötscher Tino, Safiental; Meier Tobias, Eschen FL; Michael
Fabio, Arosa; Nett Niklas, La Punt Chamuesch; Nussbaum Neil, Forstunternehmung Kunfermann; Padrun Fabio, Celerina; Rastelli Ivan, Poschiavo; Rauch Nino, Forstunternehmung Janett; Ritter Florian, Vaduz FL; Roth Tobias, St. Moritz; Sele Hannes, Triesen FL; Sprecher Martin, Trimmis; Toggenburg Mauro, Sagogn-Laax; Townsend Cody, Forstunternehmung Thomann; Ward Leroy Lucas, Ilanz Glion. Dominic Schilling ist der Kantonale Verantwortliche für die Schulung des Forstpersonals.
Sven Hohenegger der als Bester in diesem Jahr die Lehrabschlussprüfung abschloss, bekamm die begehrte Goldene Axt überreicht.
(Bilder: Ch. Rüesch)
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Weltweit erster dimensionierbarer Attenuator-Steinschlagschutz Geobrugg hat zusammen mit internationalen Experten eine effizient zu dimensionierende Steinschlagschutzlösung entwickelt. Das System namens Attenuator sorgt für einen besonders effektiven Schutz. Ende 2018 wurde das Dimensionierungskonzept der Fachwelt im Rahmen einer Konferenz in British Columbia/Kanada vorgestellt. Attenuator-Systeme werden von Geobrugg schon seit Jahren in Nordamerika installiert. Was bisher fehlte, war ein wissenschaftlich fundiertes Konzept, um ein Attenuator-Projekt zuverlässig und effizient zu dimensionieren. Bis jetzt: An der Konferenz GEO-Summit in British Columbia/Kanada, wo sich das Geobrugg-Testgelände für dieses System befindet, wurde das Dimensionierungskonzept einem internationalen Fachpublikum präsentiert. Live-Tests eines Attenuators führten die Funktion des neuen Bemessungsverfahrens vor Augen, auch wurden dadurch das Bewegungsverhalten der stark rotierenden Blöcke und die Reaktion des Gesamtsystems während des Steinschlags aufgezeigt. Attenuator-Lösungen sind modifizierte Steinschlag vorhänge und sorgen auch dank der einfachen Installation für einen besonders effizienten Schutz: Am oberen Ende des Systems wird der Steinschlag abgefangen, gebremst und umgelenkt. Der Vorhang aus hochfestem Stahldrahtgeflecht lenkt die Steine dann in einen Auffangraum am Boden. Dieses System widersteht Mehrfacheinschlägen, ist praktisch wartungsfrei und ist prädestiniert für Orte, an denen regelmässige Steinschlagereignisse zu erwarten sind. Geobrugg hat als erstes Unternehmen weltweit ein Dimensionierungskonzept für Attenuator-Systeme in Zusammenarbeit mit dem international renommierten Steinschlagschutzexperten Duncan Wyllie aus Kanada entwickelt. Wyllies jahrzehntelange Erfahrung in dieser Technologie war sowohl bei der Entwicklung, bei den Grossfeldversuchen und während der Labortests und Simulationen von un-
schätzbarem Wert. Damit ist der Grundstein gelegt, um diese Schutzlösung auch weit über Nordamerika hinaus bekannt zu machen. Der Test- und Entwicklungsprozess dieses Dimensionierungskonzepts ist in einem Video auf der Website eindrücklich zu sehen. www.geobrugg.com/attenuator
Ein installiertes Attenuator-System am Clackamas- Highway in Oregon/USA.
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Anmeldetalon Die Zeitschrift «Bündner Wald» befasst sich mit dem weiten Fächer forstlicher Themen. Dazu gehören nicht nur der Wald oder das Holz, sondern ebenso die Landschaft, die Erschliessung und Holzernte, der Lawinenverbau, die Gefahrenzonen, das Forstrecht und vieles mehr. Der «Bündner Wald» erscheint sechsmal jährlich, wobei jede Nummer ein Sachgebiet besonders unter die Lupe nimmt. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er:
–– sich im Wesentlichen auf Graubünden beschränkt –– sich im Besonderen auf den Gebirgswald ausrichtet –– praxisorientiert ist Deshalb setzt sich sein Leserkreis vor allem aus Naturfreunden, Forstleuten, Gemeinden, Firmen, aber auch aus Wissenschaftlern zusammen. Trägerschaft der Zeitschrift ist der Verein Graubünden Wald, die SELVA sowie das Amt für Wald und Naturgefahren.
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Werden Sie Mitglied des Vereins Graubünden Wald und abonnieren Sie den «Bündner Wald» (das Abonnement der Zeitschrift ist im Jahresbeitrag inbegriffen): Einzelmitglied (Jahresbeitrag 60 Franken) Kollektivmitglied (Jahresbeitrag 150 Franken) (zum Beispiel Gemeinden, Firmen usw.) Vorname Name Strasse PLZ/Wohnort E-Mail Beruf Kreuzen Sie das gewünschte Feld an und senden Sie diese Anmeldung an: Graubünden Wald Amt für Wald und Naturgefahren Postfach 26 7450 Tiefencastel info @graubuendenwald.ch
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Falls Sie nur den «Bündner Wald» abonnieren und auf die Mitgliedschaft im Verein Graubünden Wald verzichten möchten, so melden Sie sich bitte hier an: Abonnement «Bündner Wald» Jahresabo 65 Franken (+ Porto für Auslandversand) Vorname Name Strasse PLZ/Wohnort Nur Abonnement: Somedia Production Sommeraustrasse 32 Postfach 491, CH-7007 Chur
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Zusammenarbeit zwischen Wildhut und Forstdienst Adrian Arquint ist seit 2018 der Amtsvorsteher des Amts für Jagd und Fischerei in Graubünden. Er beantwortet dem «Bündner Wald» freundlicherweise einige Fragen zur Jagdplanung und zur aktuellen Wald-Wild-Situation. Mario Lucchinetti, Adrian Arquint
Wie erleben Sie die Zusammenarbeit zwischen Wildhut und Forstdienst in Graubünden? Was läuft rund und wo gibt es Verbesserungspotenzial? Obschon bei der Wald-Wild-Thematik ein gewisses Konfliktpotenzial besteht, ist die Zusammenarbeit grundsätzlich auf allen Stufen gut bis sehr gut. Wie immer im Leben hängt das stark von den einzelnen Personen ab und
vor allem mit welchem gegenseitigen Verständnis und Vertrauen sie sich begegnen. Ein Anliegen der Jagdplanung war es, dass die Waldsituation zeitnah einsehbar ist, um aktuelle Probleme direkt für die Jagd zu berücksichtigen. Sie haben in diesem Frühling die jährliche Beurteilung des Wildeinflusses (2019) zum ersten Mal erhalten, konnten sie die Erkenntnisse daraus bereits in die aktuelle Jagd planung einflechten lassen? Nebst den Wald-Wild-Berichten der verschiedenen Regionen ist das für uns eine wichtige Grundlage für die Jagdplanung, auch wenn Wildeinfluss und Wildschaden zwei verschiedene Sachen sind, wie ihr richtigerweise kommuniziert. Wo möglich, haben wir das in der diesjährige Planung der Jagd berücksichtigt. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass
Adrian Arquint ist Amtsvorsteher des Amts für Jagd und Fischerei Graubünden.
(Bild Archiv Amt für Jagd und Fischerei)
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es sehr wichtig ist, unsere Mitarbeiter bei der Beurteilung von Problemgebieten frühzeitig miteinzubeziehen und nicht erst mit dem Schreiben zur jährlichen Beurteilung des Wildeinflusses damit zu konf ontieren. Einige Baumarten haben mit dem heutigen Wildeinfluss grosse Probleme, insbesondere die verbissempfindlichen Arten wie Weisstanne, Bergahorn oder Eiche fehlen fast vollständig in der Verjüngung. Andere kommen stark verzögert auf, was im Schutzwald verheerende Folgen haben kann. Wegen des Klimawandels gewinnt die Artenvielfalt im Wald neue Bedeutung. Wie steht das AJF dem gegenüber? Wie kann die Situation verbessert werden? Grundsätzlich ist es nicht unsere Aufgabe, die Schadensituation im Wald zu beurteilen. Der Einfluss des Wilds auf den Jungwald ist spürbar und die Wald-Wild-Konflikte sind zum Teil kritisch, jedoch regional sehr unterschiedlich. Wo notwendig und möglich, müssen die Wildschäden am Wald mit jagdlichen Massnahmen auf ein tragbares Mass reduziert werden. Auch bei der Planung der Jagd spüren wir die Veränderung des Klimas, zum Beispiel bei der erhöhten Reproduktion beim Hirsch- und Rehwild sowie beim verbesserten Deckungsangebot durch die Zunahme der Waldfläche Ich bin davon überzeugt, dass wir die Ziele im Wald und bei der Jagd nur mit einer guten Zusammenarbeit zwischen Forst und Jagd erreichen. Wir werden jedoch nicht alle durch die Schalenwildtiere verursachten Konflikt nur durch jagdliche Massnahmen entschärfen können. Wie werden forstliche Anliegen bisher in der Jagdplanung berücksichtigt? Wenn grosse Interessenskonflikte zwischen Wald
und Wild bestehen, wie sollen sich die betroffenen Förster oder Waldbesitzer verhalten, um sich bei der Jagdplanung Gehör zu verschaffen? Die Frage erstaunt mich. Die Beurteilung der Schadensituation im Wald stellt eine wichtige Grundlage für die Jagdplanung dar. Zudem werden in den Regionen und auf Stufe Amtsleitung regelmässig Gespräche geführt und Wald-Wild-Berichte erstellt. Die Jagdplanung hat nicht geschlafen. Die Bündner Jägerinnen und Jäger haben in den vergangenen Jahren einen grossen Aufwand betrieben, um die Abschusspläne zu erreichen. Der Wald-Wild-Bericht Surselva zeigt auf, dass der Einfluss des Wilds auf den Jungwald spürbar ist, aber in den letzten Jahren insgesamt nicht zugenommen hat. Im westlichen Teil Graubündens wurden bei der diesjährigen Zählung deutlich weniger Hirsche gezählt. Uns ist aber bewusst, dass die Hirsch- und Rehwildbestände zwar regional sehr unterschiedlich, aber immer noch hoch bis zu hoch sind. Vor allem im vorderen Prättigau und in der Herrschaft sowie im Churer Rheintal und in Mittelbünden haben wir die Ziele noch nicht erreicht. Eine der Forderungen im Positionspapier von Graubünden Wald ist ein maximaler Rotwildbestand von 10 000 Stück im Kanton. Die Zahl stammt aus den 80er-Jahren und wurde mit anerkannten Wilddichtewerten hergeleitet und von der Regierung abgesegnet. Weshalb soll dieser Zielwert 40 Jahre später kaum nicht mehr gelten? Diese Zahl wurde an einer Besprechung mit den Verantwortlichen für die Jagd- und Forstwirtschaft definiert und als Richtzahl in einem Regierungsbeschluss festgehalten. Die Reduktion des Rothirschbestands auf 10 000 Tiere konnte nie umgesetzt werden, da dies mit den
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damaligen und auch den aktuell herrschenden optimalen Lebensbedingungen und unter Berücksichtigung von tierschützerischen und ethischen Aspekten kaum möglich ist. Dabei möchte ich erwähnen, dass bezüglich der Lebensraumkapazität für Schalenwildtiere nicht nur die Anzahl Tiere in einem Bestand eine Rolle spielt, sondern auch die Verteilung der Tiere in ihrem Lebensraum und in der Folge deren Auswirkungen auf den Wald und auf das landwirtschaftliche Kulturland. In den letzten zehn Jahren wurde oft ins Feld geführt, wie wichtig eine Verteilung der Wildtiere ist und die Bestandshöhe zweitrangig sei. Wird es aber nicht immer schwieriger, diese doch wesentlich höhere Anzahl Tiere als 10 000 im Raum zu verteilen. Sollte die heutige Wald-WildSituation nicht besser sein, wenn es mit der heutigen Verteilung im Lebensraum nur 10 000 Hirsche im Kanton geben würde? Es braucht beides, eine dem Lebensraum angepasste Bestandsgrösse mit einer möglichst guten Verteilung des Wilds. Das möchten wir natürlich auch mit dem Fütterungsverbot erreichen. Die menschliche Störung hat in touristisch stark genutzten Regionen enorm zugenommen. Hier
«Grundsätzlich ist es nicht unsere Aufgabe, die Schadensituation im Wald zu beurteilen. Der Einfluss des Wilds auf den Jungwald ist spürbar und dieWald-Wild-Konflikte sind zum eil kritisch, jedoch regional sehr unterschiedlich.»
müssen wir uns wahrscheinlich alle ein wenig an der Nase nehmen, wie ich mich bereits zur vorherigen Frage geäussert habe. Jagdpolitisch liegt der Fokus oft auf dem Rotwild, doch auch die übrigen Schalenwildarten können zu einschneidenden Verjüngungsproblemen führen. Wie sieht das Wildmanagement für diese Arten in Zukunft aus? Ich leite das AJF als Fachstelle unter anderem für die Wildtiere und für die Planung der Jagd. Wir müssen dafür sorgen, dass die Schalenwildbestände naturnah und dem Lebensraum angepasst sowie die Wildschäden an Wald und landwirtschaftlichen Kulturen auf ein tragbares Mass begrenzt sind. Beim Wildtiermanagement berücksichtigen wir alle vier Schalenwildarten. Dabei möchte ich die aus meiner Sicht erfolgreiche Umsetzung des Gamskonzepts ’90 und die verschiedenen Schwerpunktbejagungen auf das Gamswild sowie auch die Steinwildjagd erwähnen. Sicherlich müssen wir in den Regionen mit Verjüngungsproblemen bei der Weisstanne das Rehwild im Auge behalten. Kann trotz stetig steigender Wildbestände und immer grösser werdender Verbissprobleme bei der Waldverjüngung noch von einer nachhaltigen Jagdplanung/Bejagung gesprochen werden? Oder sollte nicht vielmehr der Lebensraum und dessen Zustand als Zielwert für Nachhaltigkeit in Ökosystemen gelten? Zusammen mit einer hohen Reproduktionsrate des Rothirschs waren insbesondere die Zunahme der Waldfläche als Rückzugsgebiet, die Intensivierung in der Landwirtschaft, die zu einer verbesserten Nahrungsgrundlage auch für den Rothirsch geführt hat, und die milden Winter der vergangenen Jahre für die Zunahme der Bestände verantwortlich. Dabei ist noch zu beach-
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ten, dass Graubünden im Winter Zuzug aus über zehn angrenzenden Kantonen, Ländern und Provinzen erhält, die ebenfalls eine starke Bestandszunahme beim Hirschwild verzeichnen. Wenn ich aber auf die erste Frage zurückkommen kann, glaube ich, dass Konflikte zwischen den Forstleuten und der Wildhut genau wegen solchen undifferenzierten und allgemeinen Aussagen entstehen. Uns ist sehr wohl bewusst, dass die Hirsch- und Rehwildbestände in Regionen wie dem Prättigau und der Herrschaft sowie im Churer Rheintal und in Mittelbünden zu hoch sind. Hier haben wir die Ziele noch nicht erreicht. Es gibt jedoch auch andere Regionen, wo sich die Wald-Wild-Konflikte in den vergangenen Jahrzehnten stark verbessert haben, wenn ich an die Nationalparkregion denke. Dabei möchte ich auch erwähnen, dass bei der diesjährigen Zählung im westlichen Teil Graubündens deutlich weniger Hirsche gezählt wurden. Um 2030 sind die Wildbestände in Graubünden wie hoch? Wie wird dann die Situation im Wald aussehen? Beide Fragen kann ich nicht beantworten. Zusammen mit der Jägerschaft haben wir jedoch eine Aufgabe zu erfüllen, nämlich dafür zu sorgen, dass die Schalenwildbestände naturnah und dem Lebensraum angepasst sowie die Wildschäden an Wald und landwirtschaftlichen Kulturen auf ein tragbares Mass begrenzt sind. Deshalb muss der Hirschbestand in Graubünden stabilisiert und regional reduziert werden. Die nachhaltige Erfüllung des Abschussplans beim Rothirsch und beim Rehwild haben für uns auch in Zukunft höchste Priorität!
«Sicherlich müssen wir in den Regionen mit Verjüngungsproblemen bei der Weisstanne das Rehwild im Auge behalten.» Die Jagdplanung ist ein laufender Optimierungsprozess, da wir es mit sehr lernfähigen Wildtieren im einem sich dauernd verändernden Umfeld zu tun haben. Ich bin davon überzeugt, dass wir die Ziele im Wald und bei der Jagd nur mit einer guten Zusammenarbeit zwischen Forst und Jagd erreichen. Wir werden jedoch nicht alle durch die Schalenwildtiere verursachten Konflikte nur durch jagdliche Massnahmen entschärfen können. Wie fest hilft uns auch die Natur, menschengemachte Konflikte zu lösen (Grossraubtiere, Winter etc.)? Beispielsweise die Präsenz vom Luchs lässt mancherorts in der Schweiz die Tanne wieder wachsen, ohne dass man die menschliche Jagd reduzieren musste. Die Natur leistet natürlich auch ihren Beitrag. Die Entwicklung der Grossraubtierpopulationen können wir nicht beeinflussen. Sollte es nach zwei strengeren Wintern wieder mildere Winter geben, wird uns diese klimatische Veränderung in der Natur nicht wirklich bei der Regulation der Schalenwildtiere helfen. Adrian Arquint ist der Amtsvorsteher des AJF und Mario Lucchinetti ist der Redaktor des «Bündner Walds».
Wie wollen Sie die Bündner Jagd und das zuständige Amt in den nächsten zehn Jahren weiterentwickeln?
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Vorschau auf die nächste Nummer: Dezember 2019: Tourismus im Wald Redaktion: Viola Sala, Mario Lucchinetti
Herausgegeben von Graubünden Wald, Amt für Wald und Naturgefahren Graubünden und der SELVA. Verleger: Südostschweiz Presse und Print AG,Wald, Südostschweiz CH-7007 Chur Sekretariat: SELVA, Christophe ahnhofplatz 1, CH-7302 Herausgegeben von Graubünden Amt fürPrint, Wald und Naturgefahren Graubünden undTrüb, derBSELVA. 81 300 22 44, buendnerwald Redaktoren: Jörg Clava detscher, Revier forestal da Val Müstair, CH-7535 Landquart, Telefon + 41 (0)Production AG, selva-gr.ch CH-7007@Chur Sekretariat: SELVA, Bahnhofplatz 1, Verlag: © Somedia Amanda Feltscher, Valchava, Telefon + 41 (0) 81 858 58 21, forestal-muestair @ bluewin.ch. Sandro Krättli, AWN GR, Sagastägstrasse 96, CH-7220 Schiers, Telefon
CH-7302 Landquart, Telefon + 41 (0) 81 300 22 44, buendnerwald @ selva-gr.ch Redaktoren: Jörg Clavadetscher,
+ 41 (0) 81 300 24 11, sandro.kraettli @ awn.gr.ch.
forestal-muestair @ bluewin.ch. Mario Lucchinetti, mario.lucchinetti @ awn.gr.ch. Die Redaktion behält sich vor,
Die Redaktion behält sich vor, Beiträge in nicht verlangter Form ohne Rückfrage zu ändern Druckvorstufe (Satz, Lithos, Belichtung) : Südost-
Beiträge in nicht verlangter Form ohne Rückfrage zu ändern. Herstellung: Viaduct, 7000 Chur. Erscheint sechsmal
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jährlich. Auflage 1700 Exemplare Inserate: Somedia Promotion, Kasernenstrasse 1, CH-7007 Chur, Telefon + 41 (0) 81 255 51 11, Fax + 41 (0) 81 Telefon
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60.– (inkl. MwSt. für Mitglieder Verein Graubünden Wald) Abonnemente/Adressände255Abonnementspreise: CHF 52 89. Erscheint sechsmal jährlich. Auflage 700 Exemplare Inserate: Südostschweiz Publicitas AG, Neudorfstrasse 17, CH-7430 Thusis, Telefon + 41 (0) 81 650 abo 00 70, + 41 (0) 81www.buendnerwald.ch 650 00 74, thusis@so-publicitas.ch Abonnementspreise: rungen: Telefon 0844 226 226, omedia.ch, @ sFax CHFFür 60.– (für Mitgliederübernimmt Verein Graubünden Wald) Abonnemente/Adressänderungen: Südostschweiz Presse und der PrintBeiträge AG, Inseratetexte die Redaktion keine Verantwortung, auch muss die Meinung Postfach 508, Abo- und Zustellservice, Kasernenstrasse 1, CH-7007 Chur, Telefon + 41 (0) 81 255 50 50,
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