Natur+Umwelt 3-2022

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LIEBE MITGLIEDER, in diesem Sommer wurde Europa von einer beispiellosen Hitzewelle heimgesucht: Es gab Rekordtem­ peraturen von Spanien bis England, ausgedörrte Wälder brannten, und in den aufgeheizten Städten hatten ­immer mehr Menschen Probleme, überhaupt noch ihren Alltag zu ­bewältigen. Einmal mehr zeigte sich, dass die Klimakrise keine Ankün­ digung für eine ferne Zukunft ist, sondern dass sie längst stattfindet. Doch statt endlich beherzte Maßnah­ men zu ergreifen, um die CO2-Emis­ sionen zu senken, hört man von den Verantwortlichen in der Politik wenig Konkretes. Stattdessen wird eine Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke aus dem Hut gezo­ gen, als ob Atomstrom fehlendes russisches Gas ­ersetzen könnte. Zudem setzt Bayerns Ministerpräsi­ dent Markus Söder auf Wasserkraft, als ob die vielen Querbauwerke nicht ohnehin schon massive negative Auswirkungen auf auf die Flora und Fauna unserer Flüsse hätte. In Zeiten, in denen viele Menschen Angst haben vor dem Winter und ­einer Energiekrise aufgrund des Krie­ ges in der Ukraine, braucht es mehr denn je Umweltverbände wie den BUND Naturschutz, die als Anwalt der Natur darauf hinwirken, dass Z ­ iele des Klimaschutzes und des Arten­ schutzes nicht in unüberlegten Panik­ reaktionen aufgegeben werden. Es gibt umweltverträgliche L ­ ösungen, und je früher wir diese umsetzen und damit wegkommen von Kohle, Atom, Öl und Gas, um so krisenfester ist unsere Energiever­sorgung.

Nicht nur die Wärmeerzeugung, auch der Verkehrssektor ist einer der großen Klimakiller. Hier muss Ver­ kehrsminister Volker Wissing konkrete Maßnahmen statt Wischiwaschi ­liefern! Zum Beispiel endlich deutsch­ landweit den Ausbau der Bahn voran­ bringen, nachdem seine Vorgänger sie lange Jahre fast kaputtgespart haben. Klar ist auch: ein Tankrabatt ist weder klimafreundlich noch sozial, er nutzt nur denen, die sich überhaupt ein Auto leisten können – und den Mineralöl­ konzernen. Ein Beitrag zum Spritspa­ ren und zum Klimaschutz wäre auch ein Tempolimit, das Wissing und die FDP bisher hartnäckig verweigern.

Foto: Toni Mader

hatten. Um den Boden für den Schmetter­ lingsgarten zu bereiten, wurden Schub­ karre für Schubkarre rund 30 Tonnen Sand und Schotter bewegt. Über 2000 Stunden Engagement beeindruckten auch Oberbürgermeister Christian Schu­chardt. Er kam daher der Bitte nach Unterstüt­ zung beim Bau eines Schuppens gerne nach. Finanziell unterstützt wurde die An­ lage des Gartens durch eine großzü­gige Spende der Familie Schott sowie der Sparkassenstiftung. Von diesem Garten werden nicht nur die vielen Falter profitieren, deren Namen der Landtagsabgeordnete Patrick Friedel erstaunlicherweise parat hatte, sondern vor allem die Kinder, die durch das vom Umweltministerium geförderte Bildungs­ projekt zu echten Schmetterlingsfreun­ den werden. Über 1600 junge Menschen konnte Alsheimer bereits erreichen. Diese Form der Bildungsarbeit sei bei­ spielgebend, stellte Richard Mergner fest und empfahl den Vielfaltergarten als Ex­ portmodell aus Würzburg. Zur Bewälti­ gung der Artenkrise könne jeder einen Beitrag leisten, das zeige dieser Garten. Um vom Wissen zum Tun zu kommen und ein neues Schönheitsideal für unsere Gär­ ten und Fluren zu entwickeln, seien Bil­ dungsangebote wie dieses unerlässlich. Ulli Sacher-Ley, Claudia Rothhammer

Der BUND Naturschutz arbeitet bei all diesen Themen wie immer auf zwei Ebenen: Wir machen Druck auf die Verantwortlichen in der Politik – und wir ermuntern alle Menschen, bei sich selbst anzufangen. So finden Sie auf unserer Homepage konkrete Tipps fürs Energiesparen im Haushalt oder für die Installation einer Solaranlage auf dem eigenen Dach. Lesen Sie doch mal rein!

Doris Tropper

Richard Mergner

Beate Rutkowski

stv. Vorsitzende

Landesvorsitzender

stv. Vorsitzende


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