momente DEZEMber 2019 Information der Sektion Pensionisten im Christlichen Lehrerverein Oberösterreich
Wir wünschen ein gesegnetes Weihnachten und viel Glück und Gesundheit im Jahr 2020 Das Team der Landesleitung der Sektion Pensionisten
2 Editorial
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Weihnachten und die Friedensbotschaft
Walter Wernhart Landesobmann der CLV-Pensionisten
Marianne Leithgöb Landesobfrau der CLV-Pensionisten
Inhalt
„Vorhang auf“, hieß es vor 30 Jahren und wer erinnert sich dabei nicht an die dramatischen Ereignisse des Zusammenbruchs des Ostblocks. Was davor war, ist für die jüngeren Generationen Geschichte, für uns Seniorinnen und Senioren eine schlimme Erinnerung an eine Zeit der Trennung, die Erinnerung an Todeszäune und Schießbefehle, Flucht aus den totalitären Systemen des Kommunismus, unmittelbar hinter bzw. an den Grenzen unsres freien Österreichs. Gleichzeitiges Wettrüsten prägte das bedrohliche Prinzip. „Friede durch Angst“! Das Jahr 1989 brachte dann die dramatische Wende, mit der niemand gerechnet hatte. Mag. Elisabeth Hell, stv. Chefredakteurin der Raiffeisenzeitung, hat sich mit diesen Ereignissen in ihrem Artikel „Vorhang auf“ (Raiffeisenzeitung Nr. 26, 2019) treffend auseinandergesetzt. So beschreibt sie, wie die Entscheidung der ungarischen Regierung im Mai 1989, die Grenzanlagen zu Österreich nicht mehr zu erneuern, sondern abzubauen, eine Kettenreaktion in Gang gesetzt hat, die schließlich am 9. November zum Fall der Berliner Mauer geführt hatte. Dr. Erhard Busek, damals Bundesminister für Wissenschaft und Forschung, kannte die andere Seite des Eisernen Vorhangs durch sein berufliches Engagement sehr gut und war genauso überrascht: „Es eröffnete sich eine ungeheure Chance für Europa.
Ergebnisse der PV-Wahl Alois Prinzensteiner berichtet ....................................................... 3 Gedanken zum Weihnachtsfest von Pfarrer Andreas Hochmair ................................................................... 4
Titelbild: Weihnachtskrippe von DI Franz Wörsiter
Unzeitgemäße Zwischenrufe im Advent von Dr. Johannes Riedl ............................................................................. 5 EDV-Stammtisch-Senioren – Stammtischleiter gesucht .................................................................... 6 Lebenslust statt Altersfrust ............................................................... 7
Diese Chance wurde nicht nur in der Politik, sondern auch in der Wirtschaft und im Sozialem genutzt.“ Die positive Entwicklung und Integration in die Europäische Union gerät für Erhard Busek allerdings zunehmend ins Stocken. Seine Begründung: „Wir haben diese „neuen“ alten Europäer nicht richtig willkommen geheißen. Es gab eine gewisse Arroganz und auch einen Mangel eines entsprechenden Engagements in Richtung Gemeinsamkeiten. Daher stecken wir in den heutigen Mühseligkeiten und können uns nicht entschließen, eine gesamthafte europäische Strategie zu entwickeln.“ Auch Altbundespräsident Dr. Heinz Fischer warnt vor egoistischen Nationalismen, die zu Lasten von Humanität und Menschenwürde immer weiter um sich greifen und Europa ebenso spalten wie die Gesellschaft. Alle verantwortlichen Kräfte sollten sich an die Stärken der Gemeinsamkeit erinnern. Oder wie Erhard Busek es formuliert: „Europa ist nicht vollendet, sondern eigentlich erst am Beginn. Will Europa in einer großen, globalen Welt überleben, müssen wir an ganz Europa denken, wo jeder einzelne Europäer und jeder Landstrich gebraucht wird.“ Auch das sollte eine Friedensbotschaft zu Weihnachten sein, sehen wir doch die Europäische Union als das Friedensprojekt.
Herbsttagung 2019 stand unter Strom ........................... 8 Kulturfahrt durch das herbstliche Veneto ............. 10 Pflege im Alter ..................................................................................................... 12 CLV Reisen 2020 ................................................................................................ 13 Eine Weihnachtsgeschichte .......................................................... 14 Rezensionen ........................................................................................................... 15 Gehirnjogging ...................................................................................................... 16
Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Christlicher Lehrerverein für Oberösterreich (CLV), Stifterstraße 23, 4020 Linz; E-Mail: office@clv.at; Schriftleiter und verantwortlicher Redakteur: Walter Wernhart; Redaktion: Peter Baumgarten, Johanna Müller; Erscheinungsort: Linz, Verlagspostamt 4020 Linz, P.b.b.; Offenlegung lt.§ 25 Mediengesetz: Die grundlegende Richtung von „Momente“ ergibt sich aus den Satzungen des Christlichen Lehrervereins; Gestaltung: MAGIC Werbeagentur, Traun; Druck: Birner-Druck, Holzhausen
Personalvertretungswahl 2019 3
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Ergebnis der PV Wahlen
A
ls Zentralwahlausschussvorsitzender darf ich das folgende offizielle Endergebnis der Wahl zum Zentralausschuss OÖ und zu den Dienststellenausschüssen in der Bezirken bekannt geben:
Wahl zum ZENTRALAUSSCHUSS für Landeslehrer für APS in Oberösterreich:
Wahlergebnis für die wahlwerbenden Gruppen: CLV-FCG: UG: SLÖ-FSG:
7.205 Stimmen = 69,01 % (+ 1,99 %) 8 Mandate 2.212 Stimmen = 21,19 % (+ 0,33 %) 2 Mandate 1.024 Stimmen = 9,81 % (- 0,83%) 1 Mandat
Anzahl der Wahlberechtigten: 13.757 Anzahl der abgegebenen Stimmen: 10.519 Anzahl der ungültigen Stimmen: 78 Anzahl der gültigen Stimmen: 10.441 Wahlbeteiligung: 76,46 %
Alois Prinzensteiner, Personalvertreter im ZA
Wahl zu den DIENSTSTELLENAUSSCHÜSSEN für Landeslehrer für APS CLV-FCG Stimmen Mandate
Stimmen
UG
Mandate
SLÖ-FSG Stimmen Mandate
Mandate gesamt
Braunau
503
10
114
2
56
1
13
Eferding
193
6
59
1
0
0
7
Freistadt
335
7
157
3
57
1
11
Gmunden
444
8
113
2
62
1
11
Grieskirchen
405
8
151
3
0
0
11
Kirchdorf
239
6
86
2
53
1
9
Linz-Land
474
9
154
2
162
3
14
Linz (NMS/PTS)
255
6
92
2
75
2
10
Linz (VS/ASO)
403
8
164
3
154
3
14
Perg
436
8
110
2
59
1
11
Ried
397
8
137
2
0
0
10
Rohrbach
372
7
149
3
0
0
10
Schärding
384
8
70
1
0
0
9
Steyr-Land
319
7
68
1
0
0
8
Steyr-Stadt
196
5
81
2
51
1
8
Urfahr-Umgebung
400
8
177
3
31
0
11
Vöcklabruck
808
11
214
2
91
1
14
Wels-Land
411
9
102
2
40
0
11
Wels-Stadt
331
7
82
1
52
1
9
gesamt %
69,39 %
21,66 %
8,96 %
Wir freuen uns wieder über ein starkes Ergebnis für den CLV-FCG!
4 Gedanken
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Gedanken zum Weihnachtsfest » Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. « Johannes 8,12
K
urz und immer kürzer werden liches Weihnachtsfest!!! Dafür feierdie Tage – lang und immer länten Christinnen und Christen jeden ger werden die Nächte in diesen Sonntag den Gottesdienst als Feier Tagen. Es kann bedrückend sein, wenn der Auferstehung. der Tag abnimmt und die Sonne tageFlorian von Lorch (in Enns) ist einer lang durch den Nebel nicht zu sehen der ersten Christen in unserem Land, ist. Die langen Nächte können beklemden wir kennen. Er war Offizier der mend sein: Sind es doch die Nachtstunrömischen Armee und Oberbefehlsden bzw. die Stunden vor dem Sonnenhaber einer Einheit zur Feuerbekämpaufgang, in denen uns Dinge, die uns fung. Florian war ein pensionierter bewegen, in Träumen bzw. im UnterbeKanzleivorstand und lebte in Sankt wusstsein hochkommen. Pfarrer Andreas Hochmair Pölten. In der Zeit der ChristenverfolDa der Umgang mit den langen Nächgung unter Kaiser Diokletian(303–304) ten nicht immer leicht ist, feierten die Römer am kam der Statthalter nach Lauriacum (das heutige Tag der Wintersonnenwende, am 25. Dezember, das Lorch in Enns), um die Christen auszuforschen. 40 Fest der unbesiegbaren Sonne. Denn so lange die Christen wurden ergriffen und eingesperrt. Florian Nacht an diesem Tag auch ist, die Sonne lässt sich erfuhr davon und eilte nach Lauriacum, um ihnen nicht unterkriegen. Ab nun nehmen die Tage wie- beizustehen. In Lauriacum wurde er aber von seider zu und die Nächte ab. Mit zunehmender Son- nen ehemaligen Militärkameraden aufgegriffen und neneinstrahlung beginnt die Natur wieder zu erwa- verhaftet, weil er sich als Christ bekannte, und vor chen und damit der Rhythmus von Säen, Wachsen, den Statthalter geführt. Da er sich weigerte, dem Reifen und Ernten. Man war sich damals der Abhän- christlichen Glauben abzuschwören, wurde er gigkeit von der Sonne viel stärker bewusst als geschlagen und zum Tode verurteilt. heute. Die Haltbarkeit und Lagerung von Lebensmitteln war ohne elektrischen Strom und Kühlge- Kraft, Zuversicht und Hoffnung räte stark eingeschränkt. Die Sonne ist Grundlage Was mag die Menschen damals bewogen haben von für das Leben auf diesem Planet und darum wurde ihrem alten Glauben zu lassen und sich taufen zu die Wintersonnwende gebührend gefeiert. lassen? Woraus schöpften die erste Christinnen und Christen wie Florian die Kraft, Zuversicht und Hoffnung Widerstände für ihre Glauben in Kauf in nehKaiser Konstantin wurde Christ Als der erste römische Kaiser Konstantin Christ men? Welche Bedeutung hatte Weihnachten für sie, wurde, veranlasste dieser am 25. Dezember statt denen die germanischen Bräuche vertraut waren? des Festes der unbesiegbaren Sonne das Fest der Welche frohe Botschaft haben heute Christinnen Geburt Christi – des Lichts der Welt zu begehen. und Christen auf dem Markt der Weltanschauungen So lebensnotwendig und wichtig die Wintersonn- und Religionen anzupreisen? wende ist, für Kaiser Konstantin war der Glaube an Christus von solch zentraler Bedeutung, dass Die langen Nächte können beklemmend sein, vor nun an „Weihnachten“ das Fest der Geburt Jesu allem dann, wenn wir Schweres zu tragen haben. gefeiert wurde. Jesus spricht im Johannesevan- Allen, die verzagt sind, die sich nach der Sonne gelium: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nach- sehen, denen die Nächte lang genug sind, allen, die die Schatten- und Nachtseiten des Lebens kennen, folgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes gilt zu Weihnachten die Frohe Botschaft, das Evan8,12).Bis ins dritte Jahrhundert gab es kein christ- gelium: Christus, das Licht der Welt ist geboren. Freut euch, denn sein Licht scheint in die Dunkelheit deines Lebens! Oder wie es in einem Lied heißt: „Weil Gott in tiefster Nacht erschienen, kann unsre Nacht nicht end-los sein“. ● Andreas Hochmair ist Pfarrer der evangelischen Pfarrgemeinde Wallern an der Trattnach
Kommentar 5
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MOMENTE | DEZEMBER 2019
Unzeitgemäße Zwischenrufe im Advent Vom Staunen zur „Mystik der offenen Augen“ Vor lauter Lauschen und Staunen sei still, du mein tieftiefes Leben; daß du weißt, was der Wind dir will, eh noch die Birken beben. Und wenn dir einmal das Schweigen sprach, laß deine Sinne besiegen. Jedem Hauche gib dich, gib nach, er wird dich lieben und wiegen. Und dann meine Seele sei weit, sei weit, daß dir das Leben gelinge, breite dich wie ein Feierkleid über die sinnenden Dinge. Rainer Maria Rilke
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Staunen öffnet die Augen, macht den Horizont weit. Staunen hält in verweilender Hingabe die Zeit an. Es hat den Nutzen in sich selbst. Es führt hin zu Wundern unserer einmaligen Welt, zur Einzigartigkeit des Menschen und zu seinen Werken. Staunen
erschließt verschlüsselte Geheimnisse und blickt hinter die verschleierte Wirklichkeit. Staunen lässt das große Ganze ahnen und die „Sehnsucht nach dem ganz Anderen aufkommen“. (Max Horkheimer). Der kürzeste Weg von Person zu Person ist der Blick. Lebendig erzeuge ich im „anblickenden Blick“ mein Gegenüber, erschaffe ich den anderen zum Mitlebenden. Ein abwendender Blick trennt und löscht. Das wäre ein „anblickender Blick, der den „angeblickten Blick“ zum kalten Objekt machte. (J.P. Sartre, Das Sein und das Nichts, dt.1993) J.B. Metz öffnet einen Weg aus dem kalt distanzierten zum offenen wärmenden Blick. Es ist die Einstellung der Compassio, des Eingedenkseins fremden Leides. Sie stiftet eine „Kultur der Empfindsamkeit“, die im Antlitz des anderen seine Befindlichkeit gespiegelt sieht. Die gottbezogene Mystik altruistischen Handelns ist Zumutung genug für Gläubige. Erst recht für Andersdenkende. Toleranz gebietet Unaufdringlichkeit, bestenfalls Einladung zu diesem Gedankengang. Die christliche Begründung für eine „politische Mystik der Compassion“, d.h. zu tätigem Mitleben, ist rational nicht zwingend. Mit dem französischen Philosophen Comte-Sponville („Woran glaubt ein Atheist?“) könnte ein gemeinsamer rationaler Nenner für das gerechte Miteinander „eingedenk fremden Leids“ gefunden werden. Er nennt ihn „Kommunion“, gemeinsame Stärkung durch das Teilen (mit-teilen, teil-haben, Anteil nehmen) im Sinne, anderer eingedenk zu sein. „Ohne Kommunion gibt es keine Bindungen, keine Gemeinschaft, keine Gesellschaft.“ (S. 30) Narzisstischer Egoismus steht dagegen. Comte-Sponville hält es mit Kant, der den Egoismus für den Urquell des Schlechten hält. Dem Egoismus lägen sämtliche Unhöflichkeiten und eigentlich auch alle Untugenden zugrunde. Zu ihm passte auch die verbreitete selbstbezogene spirituelle Nabelschau.
Dr. Johannes Riedl, Präsident des oö. Landesschulrates a. D.
» Staunen öffnet die Augen, macht den Horizont weit. «
6 Kommentar
MOMENTE | DEZEMBER 2019
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Von der Einfühlung zur Mystik der tiefen Bindung
» Ist mein Freund glücklich, dann steigt das eigene Glücksempfinden merklich an. «
„Wie komme ich zu einem gerechten Urteil über einen anderen?“ wurde der Meister gefragt. „Durch Menschenkenntnis.“ gibt er zur Antwort. „Und wie dieses?“ „Laufe lange genug in seinen Mokassins.“ (Indianische Weisheit) Der einfühlende Mensch sieht von sich selbst ab. Er sprengt seine Sichtweise auf und erprobt jene des anderen. Sie hängt nicht von der Erwartung des Beifalls ab. Wer nur dann altruistisch handelt, wenn er dabei beobachtet wird, hat doch die eigene Reputation im Sinn. Die Überwindung des Selbstbezugs gelingt durch Einfühlung in den anderen. „Erst wenn die eigenen Zähne schmerzen“, so eine chinesische Weisheit, „kann man das Gejammer der Leute mit Zahnweh verstehen.“ Es geht um Sichtwechsel! – Wie wäre es, wenn ich an der Stelle des anderen wäre? Dadurch würde sein Bedarf an Güte wahrnehmbar. Diese „Kultur der Empfindsamkeit“ und die Haltung der Toleranz anerkennen das Anderssein des anderen als Einzigartigkeit und erkennen in ihr einen Reichtum und eine soziale Bereicherung. Seit 1937 bis heute verfolgen Forscher der Harvard-Universität die Entwicklung von 268 Absolventen der Jahrgänge 1939 bis 1944, quer durch Krieg und Frieden, Karriere und Krankheiten, Hochzeiten und Scheidungen. Über die ganze Dauer der Studie geben die Teilnehmer regelmäßig Auskunft über ihr Leben. Zusätzlich führen Psychologen alle paar
Jahre Gespräche mit ihnen, und im Abstand von 5 Jahren werden sie medizinisch untersucht. Den größten Einfluss darauf, ob ein Leben gelingt, hat Bindung. Und dabei geht es nicht nur um die Bindung zum Lebenspartner, sondern um die grundsätzliche Beziehung zu anderen Menschen im Sinne einer empathischen und altruistischen Verbindung. Das einzige was im Leben wirklich zählt, so die Autoren, sind die Beziehungen zu anderen Menschen. (Grant-Studie, Zeit Wissen, 4 2010, 84ff.) Ihre Tiefe ist so wenig auslotbar wie der Zusammenhalt von Fisch- oder Vogelschwärmen.
Eigenes Glücksempfinden steigt
Eine andere Harvard-Studie über die Ansteckungskraft von Glück (Christakis,N. & Fowler,J. Connected. In Zeit-Wissen, 1, 2010) kann die Bedeutung der Bindungstiefe bekräftigen. Ist mein Freund glücklich, dann steigt das eigene Glücksempfinden merklich an. Auch bei einem weiteren Freund gibt es noch Glückszuwachs. Der deutsche „Glücksatlas 2011“ empfiehlt u.a. gute Beziehung führen, soziale Kontakte pflegen und gelegentlich (miteinander) Alkohol zu trinken. Und Health Psychology verheißt jenen ein zufriedeneres Leben, die sich selbstlos, ehrenamtlich in den freiwilligen Dienst stellen. Dies hält zusammen und vertieft ihre Bindung. (Zeit Wissen, 6, 2011, 86f.) ●
Quellen Comte-Sponville, A. (2008). Woran glaubt ein Atheist? Zürich: Diogenes. De Mello, A. (1993). Eine Minute Unsinn. Freiburg: Herder. 4.Aufl. (Herder Spektrum, 4379) Metz, J.B. (2011). Mystik der offenen Augen. Freiburg: Herder. Zeit-Wissen 2006ff.
„EDV-Stammtische-Senioren“ – Stammtischleiter gesucht Der OÖ Seniorenbund hat das Ziel, in ganz Oberösterreich, in jedem Ort einen Stammtisch einzurichten und sucht ehrenamtliche Stammtischleiter. Die Stammtische laufen von Ende September bis Mai/Juni, 1 x monatlich, Termine und Inhalte flexibel wählbar, 1 Tag Einschulung. Wenig bis gar keine Vorbereitung notwendig, da mehr als 80 inhaltliche Module vorhanden. Es braucht keine „EDV-Gurus“; die Kenntnisse eines besseren Anwenders genügen. Ehemalige Lehrer mit EDV-Erfahrung, sind bestens geeignet. Bitte melden Sie sich bei Interesse bei OÖ Seniorenbund, Sabine Schardtmüller 0732/775311-712 oder sabine.schardtmueller@ooe-seniorenbund.at P.S. Umfangreiches ISA-Programm aus allen Wissensbereichen (Sprachen, Weltreligionen, Zeitgeschichte uvm) unter www.isa.at Felix Messner
Ida Regl: „Ich war Volksschuldirektorin und kein „EDV-Guru“, kenne mich einigermaßen am PC und am Smartphone aus und leite seit mehr als vier Jahren drei EDV-Stammtische.“
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Lebenslust statt Altersfrust Das ist auch das Thema einer Kurzkur der OÖ. LKUF für Senioren. Das ist keine KUR im klassischen Sinn – aber das ist vielleicht der Start einer neuen Lebensphilosophie. Eine Teilnehmerin des letzten Kurses hat sogar gemeint, der Titel sollte „100 % Lebenslust“ heißen.
W
orin liegt das Geheimnis dieser Woche, die bei allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen sehr gut ankommt? Eine Gruppe, bunt zusammengewürfelt, mit den verschiedensten körperlichen Ausgangsvoraussetzungen trifft sich zu dieser Kurzkur. Für jeden gibt’s Platz in der Gruppe und bereits am zweiten Tag hat man das Gefühl, die anderen schon sehr gut zu kennen. Es gibt ein vielfältiges Tagesprogramm, die Gemeinschaft tut gut, aber wem das zu viel ist, der kann sich auch mal zurückziehen. Basis ist Bewegung in Begleitung – Walk and Talk, beim Nordic Walken, beim Morgenspaziergang. Durch die Bewegung funktioniert die Kommunikation phantastisch.
Ein Mediziner begleitet uns
Der Puls, wenn wir in Bewegung sind, sagt viel über unsere Fitness aus. Deshalb machen wir Bewegung mit Pulsuhrüberwachung. Der Mediziner, der uns dabei begleitet (und auch wirklich mit uns die Wald runde geht!), gibt uns umgehende Antworten auf brennende Fragen und Tipps, in welchem Pulsbereich es sinnvoll ist, sich zu bewegen. Muskelmasse wird gemessen – denn die muss ja schließlich unser Knochengerüst, das oft schon ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wurde, aufrecht halten. Und dann gibt’s natürlich Übungen, wie wir diese stärken können. Gelacht wird viel: Schon bei der Wassergymnastik in der Früh geht das los. Und auch Krafttraining kann lustig sein. Na, ja und unseren Geist und unser Gedächtnis trainieren wir ganz unbewusst, und manchmal auch bewusst, mit. Gymnastik am Sessel, Gymnastik am Boden, Koordinations- und Kraftübungen, Entspannungsreisen, Tipps vom Mediziner für altersgemäßes Reisen und vieles mehr – das Programm ist, wie schon erwähnt, sehr vielfältig.
Aber keine Angst, dass Ihnen das zu viel wird. Wir passen uns an die Anforderungen der Gruppe an und niemand wird überfordert. Gesundheit, Bewegung, Humor, Gemeinschaft und entspannte Atmosphäre – das können Sie von dieser Kurzkur mit nach Hause nehmen. Wir freuen uns, wenn Sie beim nächsten oder übernächsten Termin dabei sind! ●
» Wir lieben diese Kurzkur und der Funke springt meist über ... :) «
Die Referent/innen Barbara und Georg Witzmann, Gabi Lengauer (v.l.n.r.)
8 Herbsttagung
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Herbsttagung 2019 stand unter Strom Wenn Sie auf der Westautobahn in Richtung Salzburg gefahren sind, wird Ihnen bestimmt schon die große Solaranlage nahe Eberstalzell aufgefallen sein. In diesem Solar Campus der Energie AG OÖ durften wir diesmal anlässlich unsrer Herbsttagung am 31. Oktober 2019 zu Gast sein.
B
ereits am Morgen musste der Sitzungssaal mit Wärmestrahlern aufgeheizt werden, da die hauseigene Heizung ausgefallen war. Auch davor sind also selbst Kraftwerke nicht gefeit. Grund dafür, man kann es fast nicht glauben, war ein nächtlicher Stromausfall, da im Nachbarort ein Großbrand auf einem Bauernhof wütete. Nichts desto trotz erreichte der Saal bald angenehme Temperaturen und unsere Tagung konnte ungehindert von statten gehen.
Neue Funktionärinnen wurden vorgestellt
Die Landesobleute der Sektion Pensionisten im CLV, Marianne Leithgöb und Walter Wernhart konnten wieder viele Bezirksvertreterinnen und Bezirksvertreter begrüßen, ebenso die beiden früheren CLV-Landesobleute, die Präsidentin des Bundesrates a. D. Barbara Pühringer sowie den Präsidenten des oö. Landesschulrates a. D. Fritz Enzenhofer. Als neue Funk-
tionärinnen wurden herzlich willkommen geheißen und vorgestellt: SR Judith Roth für die Sektion Berufsschullehrer und SR Dorothea Geiger, Bezirk Grieskirchen. Für die engagierte Mitarbeit in der Bezirksvertretung über viele Jahre hindurch wurde herzlich gedankt: SR Gudrun Zehetmayr (Gr) und OSR Adolf Leutgeb (WE).
Solar Campus der Energie AG
Am Beginn unserer Tagung stellte Josef Baumgartner von der Energie AG den Solar Campus vor. Dabei erklärte er die Funktionsweise der Stromgewinnung aus Sonnen energie uns wies darauf hin, dass sich hier in Eberstalzell eine der größten Solaranlagen Österreichs befindet und diese Anlage in erster Linie Forschungszwecken für die optimale Nutzung dient. Übrigens wussten Sie, dass aus diesen Solarzellen bei sehr guten Lichtverhältnissen eine Stromleistung von 1 Megawatt erzeugt (zum Vergleich: das Donaukraftwerk Ybbs-Persenbeug hat eine Leistung von 237 Megawatt)
Fritz Enzenhofer und Barbara Pühringer genossen die Veranstaltung
und in einem Jahr 1.200 Megawattstunden (MWh) Strom aus Sonnenenergie liefert?
Gratulation an Geburtstagskinder
Nach der Gratulation an die Geburtstagskinder Ulli Baumgarten (WL), Hans Mühlbacher (BR) und Sepp Wenigwieser (PE) – diesmal beschenkt mit einem köstlichen Villa Seilern Imperial Sekt – informierte Landesobmann Walter Wernhart über Aktualia aus CLV, Personalvertretung, Lehrergewerkschaft und LKUF. Dabei ging er besonders auf die Wahlen zur Personalvertretung ein sowie auf die immer größer werdenden Probleme bei der Neueinstellung von Lehrerinnen und Lehrern ein, da auch in OÖ
OSR Harald Krenn bekam die Ehrennadel des CLV in Bronze
Walter Wernhart dankt OSR Adolf Leutgeb für die langjährige Bezirksvertretung in Wels-Stadt
Herbsttagung 9
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Marianne Leithgöb und Walter Wernhart gratulierten den Geburtstagskinder
zumal ja die bisherigen Institutionen Landesschulrat und Bildungsregionen sehr gut funktioniert haben.
Referat über E-Bikes
der Lehrermangel immer spürbarer wird. Das neue Modell der Lehrerauswahl am jeweiligen Schulstandort mache die Situation nicht unbedingt leichter. Bezüglich der Pensionsanpassungen erwarte sich Wernhart hinkünftig mehr Fairness auch bei höheren Pensionsbezügen, da die Deckelung und Fixbeträge unweigerlich zur Nivellierung aller Pensionseinkommen führen.
Schulmuseum in Bad Leonfelden
Obwohl schon vielen bekannt, stellte OSR Johannes Ployer das Schulmuseum in Bad Leonfelden vor. Er überraschte jedoch alle Anwesenden mit vielen und überaus interessanten Neuigkeiten, die dieses Museum zu bieten hat. So erklärte er, dass die Lasche der Schultasche der Mädchen etwas länger als jene bei Knaben war. Der Grund: Es war ein „Nähfleck“ eingeheftet, auf dem sie alle Nähstiche lernten. Nach der Schulzeit kam dieser Fleck übrigens in die Aussteuertruhe. Und wenn die künftige Schwiegermutter diesen Nähfleck für ordentlich befand, dann konnte ohne Bedenken geheiratet werden. Hannes Ployer: „Wir lernen: Das Mädchen konnte also vom Fleck weg geheiratet werden.“ Am Ende seines lebendigen Vortrages lud er selbstverständlich alle zu einem Besuch des Museums ein – „man wird immer wieder fasziniert sein“ – vor allem aber richtete er an die Anwesenden die große Bitte, mit einer bescheidenen Jahresgebühr Mitglied des Museumsvereines zu werden und auch die Kolleginnen und Kollegen in den Bezirken zu dieser Mitgliedschaft einzuladen.
Ehrung für langjährige Funktion
Bevor es in die Mittagspause ging, wurde OSR Harald Krenn für seine langjährige Präsentation des Schulmuseums mit neuen interessanten Details. Im Bild v.l.n.r.: Walter Wernhart, Judith Roth Johannes Ployer, Marianne Leithgöb und Fritz Enzenhofer.
Funktion im CLV Linz Stadt von Marianne Leithgöb und Walter Wernhart die Ehrennadel des CLV in Bronze überreicht.
Kritischen Anmerkungen
Nach dem Mittagessen wandte sich unser ehemalige Landesobmann und Präsident a. D. Fritz Enzenhofer mit einigen Informationen aus der CLÖ, deren Bundesobmann er ist, und mit seinen nicht unkritischen Anmerkungen zu den neuen Strukturen in der Schulverwaltung an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Seiner Meinung nach stellt sich die Frage nach dem Nutzen,
Als Gastreferentin konnte am Nachmittag Regina Riedl vom ÖAMTC OÖ gewonnen werden, die über Kauf, Vorteile, Pflege, Handhabung, aber auch von Gefahren von und mit E-Bikes sehr ausführlich informierte und bei den meisten Anwesenden das so genannte „AHA Erlebnis“ auslöste. Dieses hochinteressante Referat hatte den Wunsch zur Folge, im Frühjahr ein Sicherheitstraining beim ÖAMTC für E-Bikefahrer anzubieten, was wir gerne organisieren werden. Abschließend bedankten sich Marianne Leithgöb und Walter Wernhart bei Peter Baumgarten, der sowohl den Tagungsort, das ausgezeichnete Catering als auch die Referentin vom ÖAMTC organisiert hat, sehr herzlich. ●
Regina Riedl vom ÖAMTC rief mit ihren Information über das E-Bike großes Interesse hervor
10 Bezirk Grieskirchen
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Eine beeindruckende Kulturfahrt durch das herbstliche Veneto „... Verona, Vicenz, Padua, Venedig hab ich gut, Ferrara, Cento, Bologna flüchtig und Florenz kaum gesehen.“, notierte J.W.Goethe 1786 für sein Werk „Italienische Reise“. Auch für ihn war das Veneto auf der Fahrt nach Rom ein Muss gewesen.
» Der Besuch im Cafe Pedrocchi auf der Piazza delle Erbe durfte nicht fehlen. «
K
olleginnen und Kollegen des CLV Grieskirchen machten sich Mitte Oktober unter der Leitung von Obmann Günther Roitinger auf den Weg. Sie wurden nicht enttäuscht. Neben kulturellen Höhepunkten kam auch das Genießen nicht zu kurz. In San Daniele del Friuli besuchten wir die Prosciutteria Dok dall‘Ava, die zu den größten Betrieben dieser Branche in der Region gehört. Nach der Information über die Produktion des Prosciutto genossen wir herrliche Kostproben, Brot und „Weine des Hauses“.
In Padua bezogen wir Quartier
Der Innenhof der Universität Padua
In Padua bezogen wir im zentral gelegenen Hotel EUROPA Quartier. Von hier aus wurden die Ausflüge durchgeführt. Sie standen unter der Leitung von Rosanna Torresini, der Reisebegleiterin, der es mit viel Temperament und Emotion, mit enormem Wissen und einer guten Darstellung in Zusammenhängen gelang, uns für die Region und ihre Kultur zu begeistern. Rosanna hat in Venedig das Studium Touristische Wirtschaft absolviert und einige Zeit in Deutschland gelebt und gearbeitet.
Rosanna Torresini mit einem Teil der Gruppe in der Villa Pisani
Padua ist das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Region. Der Stadtrundgang führte zum beeindruckenden Prato della Valle, zur Basilika des Hl. Antonius (erbaut 1232 – 1310), zum Palazzo della Ragione (Justizpalast, 1306) und zur Universität, die zu den ältesten Europas zählt (1222). Galileo Galilei hat hier 18 Jahre gelehrt. Beeindruckend waren u. a. Galileis „Aula Magna“ und die „Aula di Medicina“. 1594 wurde an der Universität Padua der erste Anatomiesaal mit der Anlage zum Sezieren eingerichtet. Der Besuch im Cafe Pedrocchi auf der Piazza delle Erbe durfte nicht fehlen. In dem palastähnlichen Gebäude mit klassizistischer Außenfassade und prächtig gestalteten Innenräumen, wo sich schon früh die Intellektuellen der Stadt und Studenten der nahen Universität getroffen haben, genossen wir Kaffee und süße Spezialitäten.
Capella degli Scrovegni
Nicht weit vom Hotel EUROPA entfernt befindet sich die Capella degli Scrovegni. Sie beherbergt das Hauptwerk des italienischen Malers und Baumeisters Giotto di Bondone, genannt Giotto (1267 – 1337). Den großen Freskenzyklus mit mehr als 100 Szenen aus dem Leben Jesu und aus dem Leben Mariens hat er von 1303 bis 1305 geschaffen. Das Werk fasziniert mit seiner typischen Art, Geschichten zu erzählen, Details hervorzuheben und Gedanken und Gefühle der handelnden Personen darzustellen. Giottos Art zu gestalten war für die italienische Malerei beispielgebend.
Bezirk Grieskirchen 11
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Reisebegleiterin Rosanna Torresini mit der Gruppe auf dem Piazza delle Erbe auf dem Weg zur Universität
Die Busfahrt entlang des Brenta-Kanals, der Padua ab dem 15. Jahrhundert mit der Handelsmetropole Venedig verband, und die Bootsfahrt gaben einen Überblick über die Villenviertel und den Lebensstil der damaligen wohlhabenden Gesellschaft Venedigs, die auf dem Land viel Geld investierte und hier die Sommermonate verbrachte. Ein beeindruckendes Beispiel ist die Villa Pisani (erbaut 1720), in einer ausgedehnten Parkanlage gelegen. So dokumentierten die Besitzer Macht und Reichtum. Mit 114 Räumen ist sie eher als Schloss zu bezeichnen. Seit 1882 ist die Villa ein nationales Denkmal der Erinnerung. Napoleon übernachtete hier 1807, 1934 trafen sich Mussolini und Hitler in diesem Gebäude zu Verhandlungen.
1585 mit dem Stück „König Ödipus“ von Sophokles. Die sehr gut erhaltenen Kulissenbauten verblüffen mit ihrer Scheinarchitektur. Die Panoramafahrt zu den Euganeischen Hügeln führte uns nach Teolo zur Abtei Praglia, einem Benediktinerkloster aus dem 12. Jahrhundert. Die beachtliche Klosteranlage beherbergt eine Bibliothek im Renaissancestil (120.000 Bücher). Seit 1951 werden in einer Werkstatt historische Handschriften und Bücher restauriert. Derzeit leben im Kloster 40 Mönche. Ein reichhaltiger Klosterladen lädt zum Einkauf ein. Mit der Weinverkostung und einer guten Jause in der Cantine Giovanni Bernardi in Torreglia klang der erlebnisreiche Tag aus.
Besuch des Olympischen Theaters
Der nächste Ausflug führte uns in die Stadt Treviso, die für hervorragenden Prosecco bekannt ist. Sie ist von zahlreichen Kanälen und Bächen durchzogen. Palazzi und Bürgerhäuser zeigen schöne Fresken. In der Dominikanerkirche San Nicolo gibt es Fresken von Tommaso da Modena (1326 – 1379) zu bewundern, so die Darstellung von Johannes dem Täufer und der Hl. Agnes. Das Fresko, das Christophorus zeigt, ist mit 12 Metern Höhe wohl die größte Darstellung dieses Heiligen weltweit. Treviso wurde im 2. Weltkrieg schwer bombardiert, da amerikanische Piloten die Stadt mit „Tarvisio“ (Tarvis) verwechselten. Castelfranco war das letzte Ziel dieser schönen und informativen Reise. Die Altstadt ist von einer mächtigen, gut erhaltenen Mauer umgeben. Hier lebte der Maler Giorgo da Castelfranco, genannt Giorgione (1478 – 1510), dessen berühmtestes Gemälde „Madonna mit Heiligen“ im Dom zu besichtigen ist. Auf der Heimfahrt machten wir noch in Udine Station und erkundeten das Stadtzentrum. Mit dem gemeinsamen Abendessen in Salzburg endeten fünf erlebnisreiche Tage mit vielen unvergesslichen Eindrücken! ● OSR Bernhard Kirschner MA
Am dritten Tag stand der Besuch der Stadt Vicenca auf dem Programm. Das Stadtbild wird von Bauwerken des berühmten Architekten Andrea Palladio (1508 – 1580) bestimmt. Der Justizpalast und zahlreiche weitere Paläste und Villen beeindruckten uns besonders. Der Höhepunkt aber war der Besuch des Olympischen Theaters (Teatro Olimpiko). Es wurde von Palladio geplant und gebaut und war das erste freistehende autonome Theatergebäude Europas seit dem Ende der Antike. Eröffnet wurde es im März
Napoleons Himmelbett in der Villa Pisani
Capella degli Scrovegni mit Fresken von Giotto
Das Teatro Olimpiko von Palladio in Vicenca
Dominikanerkirche San Nicolo
» Der Höhepunkt in Vincenca aber war der Besuch des Olympischen Theaters (Teatro Olimpiko). «
12 Pflege
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Pflege im Alter Wie schon in den letzten Momenten berichtet wird Oberösterreich immer älter und wir vor einer sukzessiven gesellschaftlichen Gesamtveränderung stehen. Der Seniorenbund unter seinen Landesobmann Dr. Josef Pühringer hat sich mit diesem Thema intensiv beschäftigt und Folgendes erarbeitet.
Bonus-Malus-System als Anreiz für einen gesunden Lebensstil
Es muss das gesundheitspolitische Ziel sein, dass die Menschen in Oberösterreich nicht nur alt werden, sondern möglichst bis ins hohe Alter auch gesund bleiben und somit die Pflegebedürftigkeit möglichst weit nach hinten verschoben wird. Um dieses Ziel zu erreichen, sind auch ökonomische Anreize für einen gesunden Lebensstil notwendig, wie zum Beispiel ein Bonus-System zur Förderung des Gesundheitsverhaltens u.a. durch körperliche Aktivitäten oder die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen – in der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft gibt es dieses bereits. Es ist in mehreren Studien nachgewiesen, dass ökonomische Anreize das individuelle Gesundheitsverhalten beeinflussen, sie sind zwar kein Allheilmittel und oft nur kurzfristig wirksam, aber im Gesamtkontext der Maßnahmen wichtig.
Finanzierung der Pflege
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Es braucht eine verlässliche, zukunftstaugliche Finanzierung des Gesamtbereichs Pflege – dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: • Kostendeckendes Pflegegeld – letztlich Finanzierung aus dem Budget
• Pflegefonds (Budgetfinanzierung) • Pflegeversicherung • Mischsystem (Finanzierung aus Budget und Pflegeversicherung) Die Finanzierung der Pflege soll viel mehr als bisher über das Pflegegeld erfolgen, damit die Entscheidungsfreiheit beim zu Pflegenden verbleibt. Dies bedeutet eine Valorisierung des Pflegegeldes ab dem Zeitpunkt seiner Einführung, um den Kaufkraftverlust auszugleichen. Bisher wurde zur Sicherstellung der Finanzierbarkeit in den Stufen 1 und 2 der Sparstift angesetzt, indem der Zugang durch die Anhebung der erforderlichen Stundenanzahl für die Pflege erschwert wurde, was sich ausschließlich auf die zu Hause geleistete Pflege ausgewirkt hat. Um die Attraktivität der Pflege zu Hause zu erhöhen, ist es daher notwendig, diese Maßnahmen rückgängig zu machen. Außerdem ist das Pflegegeld ab der Stufe 1 und nicht, wie derzeit vorgesehen, erst ab der Stufe 4, kontinuierlich zu erhöhen. Entfällt die Erhöhung des Pflegegeldes bei den Stufen 1 bis 3 werden gerade jene benachteiligt, die ihre Angehörigen zu
Pflege der über 60-jährigen Pflegebedürftigen
Stationäre Einrichtung 22 %
daheim ohne Unterstützung 43 %
daheim mit Mobiler Betreuung 43 %
Quelle: Pflegebedarfsschätung, WIFO, 2017
Hause pflegen. Es darf nicht übersehen werden, dass die informelle Pflege (Pflege in der Familie) ohnedies erschwerte Rahmenbedingungen erwarten, da die Familiengrößen kontinuierlich abnehmen und damit die Zahl der für die Pflege zur Verfügung stehenden Personen weniger wird. Umso mehr ist es angebracht, die Pflege im Familienverband entsprechend auf- und nicht abzuwerten. Des Weiteren soll die Einstufungsverordnung auch im Bereich der Stufe 7 überdacht werden, weil sich die Differenzierung nur nach dem Aspekt der praktischen Bewegungsunfähigkeit als nicht praxisrelevant erwiesen hat und damit dieser Mehraufwand in den niedrigen Pflegestufen besser verwendet ist. Für die Zukunft muss überlegt werden, ob die Pflege aus dem Budget finanziert oder ob, wie etwa in Deutschland, eine Pflegeversicherung eingeführt wird. Der derzeitige Pflegefonds, der noch bis 2021 läuft, also eine Finanzierung aus dem Budget, wird aufgrund der zu erwartenden Kostensteigerungen in der derzeitigen Dotationsform nicht ausreichen. Entweder man erhöht die budgetären Mittel sukzessive sehr deutlich, was natürlich an Grenzen stößt, oder es geht in Richtung Pflegeversicherung, über die man unbedingt seriös diskutieren sollte. Allerdings muss hier bedacht werden, dass eine solche Versicherung eine Vorlaufzeit hätte und nicht von heute auf morgen greift. Zudem steht eine Pflegeversicherung den Forderungen nach einer Senkung der Lohnnebenkosten entgegen. ●
REISEN 2020 MALTA & GOZO
GESCHENKTIPP Reisegutscheine von Moser Reisen
Valletta (Kulturhauptstadt 2018) - Gozo - Mosta - Rabat Mdina - „3 Städte“ (Senglea, Vittoriosa & Cospicua)
Brückenkopf zwischen Europa und Afrika
Schönes Hotel in zentraler Lage
Termin: 6. - 10. April 2020 (Karwoche Mo - Fr)
Pauschalpreis: € 1.198,Reisebegleitung: Johanna Müller & Walter Wernhart
Nähere Informationen und Details: Johanna Müller, j.mueller@eduhi.at
TOSKANA
JORDANIEN
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Amman - Totes Meer - Jerash - Ajloun Madaba - Berg Nebo - Dana - Petra - Aqaba Wadi Rum - Jeep Tour - Wadi Mujib
PROVENCE
Siena - Chianti-Gebiet Monte Oliveto Maggiore - San Gimignano Florenz - Pisa - Pistoia
Termin: 15. - 22. Februar 2020 (Semesterferien) Reisebegleitung: Katharina Zarbl und Pfass. Mag. Heidi Schrattenecker
Termin: 4. - 11. April 2020 (Karwoche) Reisebegleitung: Walter Utz
Nähere Informationen und Details: Moser Reisen, Karin Böck 0732 / 2240-22, boeck@moser.at
Nähere Informationen und Details: Moser Reisen, Julia Hoffegger 0732 / 2240-47, hoffegger@moser.at
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Nizza - Ezé - Monaco/Monte Carlo - Grasse St. Tropez - Nimes - Avignon - Orange Château Neuf du Pape - Arles - Camargue Pont du Gard - Roussillon - Aix en Provence Termin: 19. - 25. April 2020 Reisebegleitung: Paul Huemer Nähere Informationen und Details: Paul Huemer, pa.huemer@aon.at
REISEVORSCHAU HERBST 2020
ZYPERN
Termin: 24. - 31. Oktober 2020 (Herbstferien) Reisebegleitung: Peter Baumgarten Nähere Informationen und Details: Peter Baumgarten, p.baumgarten@eduhi.at
CHILE UND ARGENTINIEN
Termin: November 2020 Reisebegleitung: Johanna Müller Nähere Informationen und Details: Johanna Müller, j.mueller@eduhi.at
4010 Linz, Graben 18 Tel. 0732 / 2240, office@moser.at www.moser.at
14 Weihnachtsgeschichte
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Eine Weihnachtsgeschichte » Drei merkwürdige Gäste brachten dem Kind ihre Gaben dar. Das Kind aber schaute die drei an, als ob es sie verstanden hätte. «
© Alexander Hoffmann | AdobeStock
D
ie vornehmen Leute aus dem Osten hatten den Stall und die Krippe noch nicht lange verlassen, da trug sich eine seltsame Geschichte in Bethlehem zu, die in keinem Buch verzeichnet ist. Wie die Reitergruppe der Könige gerade am Horizont verschwand, näherten sich drei merkwürdige Gestalten dem Stall. Die erste trug ein buntes Flickenkleid und kam langsam näher. Zwar war sie wie ein Spaßmacher geschminkt, aber eigentlich wirkte sie hinter ihrer lustigen Maske sehr, sehr traurig. Erst als sie das Kind sah, huschte ein leises Lächeln über ihr Gesicht. Vorsichtig trat sie an die Krippe heran und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. „Ich bin die Lebensfreude“, sagte sie. „Ich komme zu dir, weil die Menschen nichts mehr zu lachen haben. Sie haben keinen Spaß mehr am Leben. Alles ist so bitterernst geworden.“ Dann zog sie ihr Flickengewand aus und deckte das Kind damit zu. „Es ist kalt in dieser Welt. Vielleicht kann dich der Mantel des Clowns wärmen und schützen.“
Darauf trat die zweite Gestalt vor. Wer genau hinsah, bemerkte ihren gehetzten Blick und spürte, wie sehr sie in Eile war. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, schien es, als falle alle Hast und Hektik von ihr ab. „Ich bin die Zeit“, sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. „Eigentlich gibt es mich kaum noch. Die Zeit sagt man, vergeht wie im Flug. Darüber haben die Menschen aber ein großes Geheimnis vergessen. Zeit vergeht nicht, Zeit entsteht. Sie wächst wie Blumen und Bäume. Sie wächst überall dort, wo man sie teilt.“ Dann griff die Gestalt in ihren Mantel und legte ein Stundenglas in die Krippe. „Man hat wenig Zeit in dieser Welt. Diese Sanduhr schenke ich dir, weil es noch nicht zu spät ist. Sie soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du immer so viel Zeit hast, wie du dir nimmst und anderen schenkst.„ Dann kam die dritte Gestalt an die Reihe. Die hatte ein geschundenes Gesicht voller dicker Narben, so als ob sie immer und immer wieder geschlagen worden wäre. Als sie aber vor das Kind in der Krippe trat, war es, als heilten die Wunden und Verletzungen, die ihr das Leben zugefügt haben musste. „Ich bin die Liebe“, sagte die Gestalt und strich dem Kind zärtlich über das Gesicht. „Es heißt, ich sei viel zu gut für diese Welt. Deshalb tritt man mich mit Füßen und macht mich fertig.“ Während die Liebe so sprach, musste sie weinen und drei dicke Tränen tropften auf das Kind. „Wer liebt, hat viel zu leiden in dieser Welt. Nimm meine Tränen. Sie sind, wie das Wasser, das den Stein schleift. Sie sind wie der Regen, der den verkrusteten Boden fruchtbar macht und selbst die Wüste zum Blühen bringt.“ Da knieten die Lebensfreude, die Zeit und die Liebe vor dem Kind des Himmels. Drei merkwürdige Gäste brachten dem Kind ihre Gaben dar. Das Kind aber schaute die drei an, als ob es sie verstanden hätte. Plötzlich drehte sich die Liebe um und sprach zu den Menschen, die dabeistanden: „Man wird dieses Kind zum Narren machen, man wird es um seine Lebenszeit bringen und es wird viel leiden müssen, weil es bedingungslos lieben wird. Aber weil es Ernst macht mit der Freude und weil es seine Zeit und Liebe verschwendet, wird die Welt nie mehr so wie früher sein. Wegen dieses Kindes steht die Welt unter einem neuen, guten Stern, der alles andere in den Schatten stellt.“ Darauf standen die drei Gestalten auf und verließen den Ort. Die Menschen aber, die all das miterlebt hatten, dachten noch lange über diese rätselhaften Worte nach ... ●
Auflösung / Weisheit 15
MOMENTE | DEZEMBER 2019
Was würden Sie tun, wenn Sie das neue Jahr regieren könnten? Ich würde vor Aufregung wahrscheinlich die ersten Nächte schlaflos verbringen und darauf tagelang ängstlich und kleinlich ganz dumme, selbstsüchtige Pläne schwingen. Dann – hoffentlich – aber laut lachen und endlich den lieben Gott abends leise bitten, doch wieder nach seiner Weise das neue Jahr göttlich selber zu machen.
Auflösung / Gehirnjogging Rückseite Die versteckten Wörter sind: Auge, Barometer, Boe, Dampf, Energie, Florida, Gefahr, Hurrikan, Luftdruck, Meer, Orkan, Regen, Sog, Taifun, Tornado, Wasser, Wellen, Wirbel, Zentrum, Zyklon
Joachim Ringelnatz
Fünfzehn minus vierzehn ist sechs
Rezensionen
Adventkraunz mit Zuckaguss D`Weihnachtzeit in da Muattasprach Gedichte und Texte Mit Beiträgen von: Gabi Grausgruber, Elfi Grömer, Maria Anna Andetsberger, Monika Krautgartner, Ingrid Romberger, Juta Tanzer, Sabine Kronberger, Roswitha Pogotz, Johanna Reinthaler, Maria Rothner, Eva Schmid. Der vom Akazia-Verlag herausgegebene Sammelband namhafter Oberösterreicherinnen lädt zu gefühlvollen, heiteren Lesestunden im Advent ein.
Mag. Thomas Stelzer, Landeshauptmann Oberösterreich:
„Für viele Menschen sind Advent- und Weihnachtszeit mit schönen, aktuellen, aber oft auch mit weit zurückliegenden Erinnerungen verbundenen Erlebnisse in der Familie und an das gemeinsame Feiern des Weihnachtsfestes. Weihnacht ist eine wichtige Zeit, ist sie doch Sinnbild unserer abendländischen Tradition, das, was unsere Werte sowie kulturelle Identität ausmacht.“
Adventkraunz mit Zuckaguss, D`Weihnachtzeit in da Muattasprach, Gedichte und Texte Akazia-Verlag ISBN 978-3-9504365-9-4
Lebt das Christkind hinterm Mond? Das Leben ist voller berührender, lustiger, tiefgründiger, verworrener, liebenswerter, stimmiger, unglaublicher, fantastischer… Christkindmomente. Es gilt nur sie aufzuspüren. Viele davon wohnen in uns, sind eingeschrieben in unser gemeinsames Gedächtnis. Wie die langen, nicht enden wollenden Stunden erwartungsvoller Vorfreude, die sich dann im Nachhinein vielleicht als die schönsten erweisen. Journalistinnen und Medienfrauen aus ganz Österreich geben rund um die schönste Zeit des Jahres genüsslich ihre höchst persönlichen Begegnungen mit dem Christkind preis.
Pressestimmen:
„Alle haben schreibend ernst und melancholisch, lächelnd und auch ironisch zum Thema viel zu sagen. Nicht nur märchenhaft, auch über reale Ausschnitte aus dem Leben.“ (Oberösterreichische Nachrichten) „hinreißend poetisch“ (Salzburger Nachrichten) „Ob besinnlich, locker, ernst oder lustig – die Kurzstories sind ein Plädoyer für das Christkind und eingespielte Familienrituale.“ (Brigitte)
Lebt das Christkind hinterm Mond? Barbara Brunner und Caroline Kleibel Verlag Anton Pustet, 180 Seiten ISBN 978-3-7025-0657-5
Österreichische Post AG MZ 07Z037596 M Christlicher Lehrerverein für Oberösterreich, Stifterstraße 23, 4020 Linz
Gehirnjogging I J V B R M K J Y S M H H X E Z P B V A
P U Y M W I I C R A D L E O P F P M A D
R E S S A W H O E N Y Q E L O A D U B I
Z J Y U B U Y K G D X U G G G E F A H R
H A N X P U S R E C Y B B T O R N A D O
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MOMENTE | DEZEMBER 2019
N Q A P K I M U O N C J P V K C W I P F
K U L E Z R I
G M K O A B O
G B L C B H T
J A P I N V Z
T R F L N O N
B O G X W E B
R A E T A P H
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R Z Y K L O N
L S Q E F G W
J Z B Y M K E
S R B U C M L
Vorschau auf die April-Ausgabe In der MOMENTE Ausgabe April 2020 finden Sie einen Artikel über E-Bikes.
Y M C I E Y G O S Q N A K I R R U H E K
W E D P L N J Y E R B A W E T R E I A B
Z T J S L B W P B W W X E N D S G N P D
R E M T E H Z X A H L M E R W R K L Z Y
V R I J N H J U W G B Z F Z E F S P Y L
H O R Z Q I G V Y C P U U N U F I A T N
X C E S R E R R B B L J E Q S L S G E J
Suchworträtsel In diesem Suchworträtsel haben sich Wörter versteckt. Sie können sich waagrecht, diagonal, ineinander übergehend und auch rückwärts zwischen den vielen Buchstaben verbergen. Kleine Hilfe: Die Wörter haben im weitesten Sinn mit einem Sturm zu tun. Lösung auf Seite 15
Fünfzehn minus vierzehn ist sechs Aus diesem in fünfzehn Quadrate aufgeteilten Rechteck müssen vierzehn Streichhölzer so entfernt werden, dass sechs gleich große Quadrate entstehen. Lösung auf Seite 15
Zum Lachen! Sohn: „Du, Papa, heute war wieder der Mann vom Umweltschutz bei uns. „Vom Umweltschutz?“ „Ja, jedes Mal, wenn er da ist, fragt er Mutti, ob die Luft rein ist.“