Fachliches
Wiese mit lückigen Bestand ideal fürs Niederwild. ( Wildapotheke)
Naturschutz und Jagd in Stinatz
I
m Jahr 2015 wurde vom Jagdverein „Wir Stinatzer Jäger“ ein landwirtschaftlicher Betrieb gegründet. Das
Hinweisschild Wir Stinatzer Jäger
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Ziel des Betriebes war der Erhalt unserer letzten Wiesen und die Umwandlung von Ackerflächen in Wiesen. Mit der Gebietsbetreuerin DI Brigitte Gerger vom Verein Berta wurde ein Konzept erstellt und der Einstieg in das ÖPUL Programm Naturschutz WF beschlossen. In diesem Jahr wurden 48 Feldstücke gepachtet, die teilweise im Besitz von Jagdvereinsmitgliedern sind. In Summe wurden 3,7 ha Ackerfläche in Wiesenfläche umgewandelt. Auf diesen Flächen wurden sechs verschiedene Wiesenmischungen ausgebracht. Mit der Pfarre wurde neben dem Sommersbach eine Fläche von 1,5 ha auf die nächsten 25 Jahre in Pacht genommen. Diese Fläche war in den 50er Jahren eine Feuchtwiese und wurde später mit Fichte aufgeforstet, diese hätten wir wieder gerne revitalisiert. Nach etli-
chen Verhandlungen mit Ämtern und Behörden usw. ist es uns heuer gelungen ein Feuchtbiotop zu errichten. Mit unserer Hubertuspost wurde der Jagdverein und sein Konzept der örtlichen Bevölkerung vorgestellt, worauf sich viele Grundeigentümer meldeten. Im Jahr 2016 waren hatten wir dann schon 71 Feldstücke mit 13,7 Hektar in Pacht, 4,3 ha wurden wieder mit 4 neuen Wiesenmischungen (Leguminosen Mischungen, Wildapotheke) angelegt. Zusätzlich wurde eine Feldholzinsel mit insgesamt 200 Sträuchern angelegt. (Kreuz-, Sand-, Schlehdorn Heckenkirsche, Eberesche, roter und schwarzer Holunder) In den Jahren 2017 bzw. 2018 hatten wir insgesamt 128 Feldstücke mit 23 Hektar in Pacht. Im Herbst 2018 wurde beschlossen, in einem Teil des Revieres 02/2020
© Alle Fotos: Jagdverein Stinatz
Die Verleihung des „Brennessel-Award“ (siehe Jagd im Burgenland 1/20) war der bisherige Höhepunkt in den Bemühungen um Lebensraum verbessernde Maßnahmen in Stinatz. Der eigentliche Lohn ist aber die Rückkehr seltener Tierarten und die Erhöhung der Artenvielfalt wie Obmann Bernhard Pieber berichtet.