Jagd im Burgenland – Infoblatt des burgenländischen Landesjagdverbandes, Ausgabe 2/2020

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Neuigkeiten aus den Bezirken Neusiedl am See

Am 09. Mai 2020 kam es im Genossenschaftsjagdgebiet Frauenkirchen zu einer besonderen Rettungsaktion. Nach Verständigung durch den Frauenkirchner Landwirt Ludwig Birschitzky machten sich Jagdpächter Paul Ehn und dessen Sohn Christian auf den Weg zu einem nahegelegenen Wasser-Überlaufbecken, aus dem ein – offenbar vom Durst getriebener – Rehbock nicht mehr aus eigener Kraft herauskam. Jegliche Versuche des gut veranlagten Jahrlings aus dem mit schwarzer Folie ausgelegten und umrandeten Becken zu flüchten, scheiterten schon nach wenigen Metern. Der Bock rutschte auf der nassen Folie immer wieder ins Wasser zurück. Die Weidkameraden entschieden sich kurzerhand, dem Stück eine Decke über das Haupt zu werfen, in der Hoffnung, ihn danach bergen zu können – was auch gelang. „Dass gleich

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der erste Wurf mit der Decke gepasst hat, hat mich selbst verwundert, aber auch gefreut“, so Christian Ehn. Quasi blind, mit der Ansitzdecke über Haupt und Lichter, ließ sich der Bock gänzlich ohne Gegenwehr aus dem Becken tragen. Nach einer kurzen Verschnaufpause und nachdem die Jagdkollegen die Decke entfernt haben, trat der Bock gesund die Flucht an. „Ohne die Verständigung durch Ludwig Birschitzky und unsere gemeinsame Hilfe, wäre der Bock mit Sicherheit im Überlaufbecken verendet. Bei unserer Ankunft war er mit seinen Kräften schon fast am Ende“, schilderte Pächter Paul Ehn die Situation. Dass ein Miteinander von Jagd und Landwirtschaft nicht nur wichtig, sondern auch überaus förderlich ist, zeigt auch diese gelungene Rettungsaktion. Weidmannsdank an alle Beteiligten!

Reh zu Tode ­gebissen

Ende Mai wurde im Jagdgebiet ­Weiden am See eine hochbeschlagene Geiß durch einen freilaufenden Hund getötet. Die Hundeführerin und ihr Begleiter bemerkten zwar kurz die Abwesenheit des Hundes, hatten aber keine Kenntnis über das wildernde Verhalten des Vierbeiners. Der Hund kehrte blutverschmiert zur Hundeführerin zurück, dennoch musste diese erst durch Anhalten des zuständigen Jagdleiters auf das Fehlverhalten des Hundes hingewiesen werden. Bei der folgenden Nachsuche durch Mitglieder der Jagdgesellschaft wurde die mit zwei Kitzen trächtige Rehgeiß verendet aufgefunden. Die Hundehalterin wurde angezeigt, eine entsprechende Schadensersatzzahlung durch einen Anwalt eingefordert. 02/2020

© GJ Frauenkirchen (2), GJ Frauenkirchen (2)

„Rehbock aus Überlaufbecken gerettet“


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