KULTUR
GERNE MAL NEBEN DER SPUR 30 JAHRE MÜNCHNER ZWIETRACHT Was macht eine Oktoberfestband ohne Oktoberfest? Für die „Münchner Zwietracht“ stellt sich die Frage so gar nicht! Es wird gefeiert. Punkt. Immerhin feiert die Stimmungsband heuer ihr 30-jähriges Bestehen. Und auch, wenn seit der Corona-Krise einiges im Argen liegt, lassen sich die professionell gut gelaunten Musiker nicht unterkriegen TEXT B E TTINA SE WA LD
FOTO: MÜNCHNER ZWIETRACHT
„Langweilig wird’s bei uns nie“, lacht Moik im Musikantenstadl, der ebenfalls sofort begeistert war. Er lud die Heinzi Fuhrmann, Gründungsmitglied jungen Musiker in die Sendung und und Trompeter der „Münchner Zwietracht“. Zum Pressegespräch hat der wollte sie auch gleich mit auf Tour 61-Jährige nach Icking ins heimische nehmen. „Aber da hatten wir ja noch Wohnzimmer eingeladen. Der Kaffee gar keine Band“, erinnert sich Heinzi auf dem Tisch duftet verführerisch und Fuhrmann schmunzelnd und erklärt passt recht gut zur „Münchner Zwiedie Unterschiede zu reinen Studiomusikern. Karl Moik habe daraufhin getracht“! Der Name steht stellvertretend sagt: „Ja mei, dann gründet’s halt ‘ne für die gelungene Mischung von brasiBand“, fällt Köbele lachend ein. Das lianischer und bayerischer Kultur, gewar quasi der Startschuss. Karl Eichinnauer von zwei Trachten: „Zwietracht“ ger (inzwischen nicht mehr aktiv da(nicht etwa Zwietracht im Sinne von bei) kündigte seinen Job bei der VersiStreit). Es geht bei der beliebten Oktocherung. Andi John (Drums) und Ralf berfestband aber natürlich nicht um Kaffee, sondern um eine musikalische Wolfgang Köbele, Chris Furtner, Andi Häckel, Peter Lautenschlager, Gollmitzer (Keyboard), beide inzwischen ebenfalls ausgeschieden, kamen Verschmelzung – von brasilianischen Heinzi Fuhrmann und Danny Klupp (von links unten gegen den dazu. „So wurden wir nahezu über Rhythmen und bayerischen Texten. So Uhrzeigersinn) Nacht eine Band“, erinnert sich Köbele. darf Ideengeber und Bandmitgründer Wolfgang Köbele zum Pressetermin auf keinen Fall fehlen. Mit leuchtenden Augen erinnert Kurz nach der Produktion des Albums „Münchner Zwietracht“ er sich an die Initialzündung: „Ich war Ende der 80er-Jahre öfter ging’s mit Karl Moik 1992 zum ersten Mal auf die „Stadl-Tour“. in Brasilien und hörte diese typische Musik mit diesem Rhyth66 Tage lang. Mit Stars wie Patrick Lindner und Margot und Maria Hellwig. Von da an ging’s mit bayerisch-brasilianischem mus, der einem sofort ins Blut geht.“ Beim Mitwippen und Schwung auf die Erfolgsspur. Weitere Festivals und FernsehauftritSchunkeln wurde ihm schlagartig klar: „Da kann man super bayete kamen. 1995 dann der Einzug aufs Oktoberfest (erst Hipporische Texte drauf singen!“ Damit ging es los. Zurück in der Heidrom, dann Marstall). Hier heizten sie – auch mit Unterstützung mat funkte er sich mit Heinzi Fuhrmann und Karl Eichinger zuder prominenten Gäste wie Thomas Gottschalk, Michelle Hunzisammen und entflammte die beiden sofort für die Idee zu diesem ker und DJ Ötzi – dem Publikum ein. Die „Münchner Zwieneuartigen Musik-Mix. Die Geburtsstunde von „Juche auf der tracht“ schwamm auf der Erfolgswelle ganz nach oben. Von Münhohen Alm“ stand kurz bevor. Zusammen mit Karl Eichinger hat chen bis Brasilien und rund um die Welt. „Das ist eigentlich das, Köbele weitere Stücke geschrieben, mit Heinzi Fuhrmann (damals was uns von den vielen anderen Oktoberfestbands unterscheidet“, noch in Dachau) hat er das Demo aufgenommen und an verschiedene Plattenfirmen geschickt. meint Heinzi Fuhrmann, „dass wir von Anfang an auch ganz woanders Musik machen durften.“ Die Sehnsucht nach dem OktoJosef Bauer aus Ebenhausen, damals bei VIRGIN zuständig für die berfest gibt es halt nicht nur in München. Und weil nicht alle in Sparte Volksmusik (unter anderem erfolgreich mit Nicki und Padie bayerische Landeshauptstadt kommen können, ereilte sie imtrick Lindner) ließ sich von dem einzigartigen Rhythmus anstemer und immer wieder der Ruf aus der Ferne. Bei dem Stichwort cken und bot dem Trio gleich einen Plattenvertrag an. Das war „Wo wart ihr denn schon überall?“ sprühen die Namen der Spiel1990; 1991 gab es das erste Studioalbum. Das landete bei Karl
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