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46 FESTIVALMagazin
Drehort Brandenburg diesseits von Babelsberg … Im Herbst 2020 feiern wir nicht nur den 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung und den 30. Geburtstag des FFC, sondern auch den 30. Jahrestag der Gründung des Bundeslandes Brandenburg. Anlass, einen Blick auf Brandenburg als Filmkulisse zu werfen. Jedes Jahr entstehen hier Dutzende von Spielfilmen und Fernsehserien, die meisten davon in Potsdam. Doch gedreht wird in erheblichem Maß auch in der Fläche: Vom Havelland bis zum Oderbruch, von der Uckermark bis zur Lausitz profitieren internationale und deutsche Filmproduktionen von ganz unterschiedlichen Landschaften und guter Infrastruktur, nutzen die in der Region angesiedelten Kreativressourcen, Fachkräfte und Dienstleister. Legendär ist Tom Hanks Besuch in Eisenhüttenstadt, der sich dort einen Trabi kaufte und in der US-Late-Night-Show von David Letterman von „Iron Hut City“ schwärmte. Legendär sind auch die Drehs für INGLOURIOUS BASTERDS (CLOSE UP WWII) in Rüdersdorf und Nauen, wo Quentin Tarantino eine französische Taverne nachbauen ließ. So wird die Welt in Brandenburg nachgestellt: für TOM SAWYER (KIDS IM KINO) wurde der Ketziner Trebelsee zum Mississippi, für ADVENTURES OF A MATHEMATICIAN (POLSKIE HORYZONTY) wurde auf dem ehemaligen Flughafen Cottbus-Drewitz das US-amerikanische Nuklearwaffenentwicklungszentrum Los Alamos nachgebaut. Die Tagebaugruben im Lausitzer Braunkohlerevier dienen immer wieder als Kulisse für Wüsten- und Science Fiction-Filme, der verfallene Krankenhauskomplex der BeelitzHeilstätten als morbider Schauplatz für Historisches. Hier entstanden viele Szenen für
Filme, die in der Nazi-Zeit spielen, darunter Roman Polanskis DER PIANIST und OPERATION WALKÜRE, aber auch andere historische Stoffe wie DER JUNGE KARL MARX (SPECIALS). Durch die romantische Altstadt von Lenzen in der Prignitz führt die Reise von Tilda und ihrem dementen Großvater Amandus in Til Schweigers HONIG IM KOPF (SPECIALS). In der Dorfkneipe von Grüntal im Barnim strandeten die beiden westdeutschen Brüder Rudi und Moritz in Detlev Bucks Kult-Satire WIR KÖNNEN AUCH ANDERS (VON FRUST UND FREIHEIT). Im Stadtteil Kirchmöser von Brandenburg an der Havel steht das Krankenhaus, in das die Ärztin in Christian Petzolds BARBARA (SPECIALS) in den 1980er-Jahren von den DDR-Behörden versetzt wurde, nachdem sie einen Ausreiseantrag gestellt hatte. So bleibt Brandenburg im Film auch durchaus Brandenburg, zeigt von den Spreewaldkrimis bis nach Unterleuten seine schönsten Ansichten, bleckt aber immer wieder auch mit den Zähnen. Und ist seit DEFA-Zeiten Drehort großer Filmgeschichte(n), von Konrad Wolfs ICH WAR NEUNZEHN (Bernau) über die Golzow-Langzeitbeobachtung bis zum Oscar-nominierten JAKOB DER LÜGNER (Nauen). Dass jenseits der Babelsberger Filmschmiede genug interessante Geschichten zu erzählen sind, zeigt jedes Jahr aufs Neue ausschnitthaft die FFC-Sektion HEIMAT/DOMOWNJA/DOMIZNA – Vielfalt inklusive. Stellvertretend zeigt das FFC sektionenübergreifend eine Auswahl von Filmen, die im Land Brandenburg gedreht wurden. Zur Orientierung sind die jeweiligen Sektionen oben hinter den entsprechenden Titeln genannt.
Das Projekt „Drehort Brandenburg“ wird unterstützt von der Staatskanzlei des Landes Brandenburg