AKTIEN . Börsen international
USA . Geldpolitische Wende eingeleitet Start für den Ausstieg. Fed-Chef Jerome Powell will mit der Drosselung der Anleihekäufe noch im November beginnen. Das heißt aber auch, dass die Käufe bis Juni 2022 gänzlich abgeschlossen sein dürften. Das Tapering läuft also deutlich schneller als 2013. Dazu gehen Finanzexperten von zwei Zinserhöhungen der Fed in der zweiten Jahreshälfte 2022 aus. Ob diese angesichts der weiterhin hohen Inflation – der Konsumentenpreisindex stieg auch zuletzt um 6,2 Prozent – ausreichen werden, bleibt jedoch unklar. Eine aggressivere Fed-Politik dürfte
S&P 500 Indexpunkte in USD 4.800 4.600 4.400 4.200 4.000 3.800 3.600 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2.400 2.200
Beeindruckend Nach dem leichten Rücksetzer im September stieg der US-Aktienindex auf ein neues Rekordhoch bei 4700 Punkten. Die Jahresperformance liegt nun bei eindrucksvollen 32 Prozent. Anleger sollten investiert bleiben und das Stopp auf 4240 Punkte nach2018
2019
2020
2021
ziehen.
nicht in vollem Umfang von den Märkten eingepreist sein. Im Oktober gab es einen starken Stellenaufbau (531.000 statt 450.000 erwarteten Jobs), zudem wurden die Zahlen für die beiden Vormonate kräftig nach oben revidiert. Der durchschnittliche Stundenlohn stieg im Oktober um 0,4 Prozent zum Vormonat und um satte 4,9 Prozent zum Vorjahresmonat. Zwar fehlen 4,5 Millionen Jobs bis zum Vor-Pandemie-Niveau – viele Amerikaner, die sich in der Coronakrise vom Arbeitsmarkt zurückgezogen hatten, sind bisher nicht zurückgekehrt –, doch gerade das erhöht den Lohndruck. Die USWirtschaft legte im dritten Quartal um 2,0 Prozent zu, im zweiten Quartal waren es 6,7 Prozent gewesen. Nur der Konsum kann eine Stagnation verhindern. Die Einzelhandelsumsätze überraschten immerhin deutlich auf der Oberseite (plus 0,7 Prozent im Oktober). (wr)
CHINA . Wachstumsdynamik ebbt ab Konjunkturbremse angezogen. Stromausfälle, Lieferengpässe und Turbulenzen auf dem Immobilienmarkt haben Chinas Wirtschaft im dritten Quartal zugesetzt: Das Wachstum erreichte nur 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Analysten hatten mit 5,2 Prozent gerechnet. Im ersten Quartal war China um 18,3 Prozent gewachsen. Doch nun verliert die Erholung an Fahrt. Die Industrieproduktion lag im September bei 3,1 Prozent. Es war der schwächste Wert seit März 2020. Immer wieder mussten Fabriken wegen Energieengpässen ihre Produktion aussetzen. Hintergrund ist ein Mangel an Kohle, dem wichtigsten Energielieferanten im Reich der Mitte. Zu Jahresanfang hatte China viele Minen geschlossen, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Zudem darf wegen eines Handelsstreits kaum noch Kohle aus Australien importiert werden. Das Wachstumsziel der Zentralbank für das Gesamtjahr
SHANGHAI A INDEX
Relativ stabil
liegt bei acht Prozent – eine sehr optimistische
Indexpunkte in CNY
Der Hauptindex für die chinesischen Fest-
Schätzung. Der Kreditimpuls, der wichtigste
4.000
landsbörsen (A-Aktien) musste zwar auch
Gradmesser für die Stärke der chinesischen
3.800
Verluste hinnehmen, gegenüber dem
Binnenkonjunktur, hat nach einem Hochpunkt
3.600
Hongkonger Index für H-Werte fielen diese
3.400
jedoch eher gering aus. Die Unterstützung
ten gedreht und liegt seit April im negativen Bereich. Im September dürfte der Index nochmal deutlich gefallen sein. Eine spürbare Erholung ist wohl erst im Jahresverlauf 2022 realistisch. Auch am Immobilienmarkt, der 30 Prozent des BIP ausmacht, droht eine Krise. (wr)
bei 3500 Punkten sollte weiterhin halten.
3.200 3.000 2.800 2.600 2.400
2018
2019
2020
2021
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im Herbst 2020 zu Jahresbeginn 2021 nach un-
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