NACHGEFRAGT & VORGESTELLT
DEN GOLDENEN HERBST GENIESSEN Wenn ich an den Herbst denke, sehe ich gleich den riesigen Kastanienbaum bei uns im Hof vor mir. Er ist mächtig in seiner Gestalt, üppig und standhaft. Er begleitet nicht nur meine Kinder durch ihr Leben, sondern war auch schon in meiner Kindheit ein fester Bestandteil der Familie – ob auf Fotos, bei unseren Hoffesten oder als Treffpunkt für gemeinsame Ausflüge. Der Baum steht so mittig, dass im Grunde jeder Ausgang aus dem Haus zu ihm führt. Er hatte und hat etwas Verbindendes für uns als Großfamilie im Mehrgenerationenhaus. Als ich klein war, sammelten wir in Taschen und Eimern Kastanien – meine Freundinnen aus der Nachbarschaft, meine Cousinen und Cousins, die mit uns im Haus wohnten, ja, manchmal halfen auch die Eltern und Großeltern. Ich erinnere mich an große Mengen von Kastanien, die wir dann stolz und mit einer Vorfreude wie vor dem Weihnachtsfest gemeinsam im Auto nach Bonn brachten – zum Werk eines großen Gummibärchen-Herstellers. Nicht, dass daraus kleine Süßigkeiten angefertigt worden wären, natürlich nicht. Der In haber des Unternehmens hatte ein Wildgehege und die Tiere mochten die Kastanien zum Essen. Als Dank gab es für uns Kinder dann immer Gratis-Gummibären in rauen Mengen. Für mich das Paradies auf Erden und noch heute eine wohligwarme Kindheitserinnerung.
Ich bin Lisa und wohne mit Mann und drei Kindern in der Großfamilie auf einem Hof im Bergischen bei Köln. Zusammen mit Katharina betreibe ich das Blog-Magazin Stadt Land Mama. Wir lieben den Austausch und unser Leben als Enddreißigerinnen – meistens. Außerdem möchten wir mit unserem Buch „WOW MOM: Der MamaMutmacher für mehr Ich in all dem Wir“ Mütter ermutigen, mehr auf ihre eigenen Bedürfnisse zu hören. www.stadtlandmama.de
Die goldenen Blätter, die Farbenpracht der Wälder, der Duft des Laubes – das weiß ich erst heute so richtig am Herbst zu schätzen. Der Sommer ist vorüber, irgendwie kehrt Ruhe ein. Unaufgeregt. Schön. Als Kind konnte ich das noch nicht sehen, da zählten Kastanienmännchen mehr, die auch meine Kinder heute noch gern mit Zahnstochern zu kreativsten Gebilden oder kleinen Waldtieren zusammenstecken, um sie dann zum Leben zu erwecken und kleine Rollenspiele damit zu spielen. Okay, im Teeniealter werden die kleinen Figuren eher per App animiert und springen dann durch den Bildschirm, aber hey, Hauptsache, sie werden kreativ, oder? Ich mag den Herbst. Er ist irgendwie verlässlich. Genauso wie der Kastanienbaum in unserem Hof, der auf ganz besondere Weise die Generationen ver bindet. Mit Gummibärchen-Erlebnissen oder klebrigen Knospen unter den Füßen, wenn die Sonne doch noch mal Kraft entwickelt … Als steter Begleiter ist er da und serviert uns in all seiner Pracht die Jahreszeiten auf dem Silbertablett – im Herbst definitiv am allerschönsten.
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