GN-live: April 2023

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Freizeit & Kultur in der Region | www.gn-live.de

YVONNE CATTERFELD

Auftritt beim Jazzfest in Gronau

EMAF IN OSNABRÜCKMARIA VEDDER MISSVERSTÄNDNISSE

Veranstaltung zeigt Trends in der Medienkunst

Ausstellung mit Werken der Medienkünstlerin

Moderne Kunst löst Irritationen aus

04 l23
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Liebe Leserinnen und Leser,

„Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen Schatten“ heißt ein bekanntes Zitat des österreichischen Dramatikers, Schriftstellers, Publizisten und Satirikers Karl Kraus

Dem ist nicht zu widersprechen, und in diesem Sinne ist GN live natürlich wie jeden Monat darum bemüht, die Sonne der Kultur so hoch wie möglich scheinen zu lassen Zu diesem Zweck bieten die im Monat April auf dem Programm stehenden Veranstaltungen mehr als genug Gelegenheiten

Zum ersten Mal in etwas größerem

Rahmen wird in GN live das European Media Art Festival vorgestellt, das vom 19 bis zum 23 April in Osnabrück stattfindet Es gehört zu den bedeutendsten Veranstaltungen der internationalen Medienkunst

Als Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Verleiher, Galeristen und Fachpublikum wirkt es seit mehr als 30 Jahren prägend für die Thematik, Ästhetik und Zukunft der medialen Kunst

Fortgeführt wird die Serie mit dem Thema „Kunst trifft auf Missverständnisse“. Im Teil 3 geht es um öffentliche Kunstwerke in der Grafschaft Bentheim, die auch auf viel Widerstand gestoßen sind Des weiteren wird wieder auf zahlreiche Veranstaltungen aus den Bereichen Musik, Bühne und Kunstausstellungen hingewiesen. Lesenswert sind auch die Kino-Tipps, bei denen wieder für viele Geschmäcker etwas dabei ist Viel Spaß bei der Lektüre!

SUPPORT: KEON& A PLACE TO FALL

JOCHEN PRANG PUNK

ROSSTHE

BOSS

SUPPORT: SANHEDR»il & SAVAGE EXlSTENCE

ROCK BOAT VOL.2

LIVE: THE BOAR

DAZED&CONFUSED

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LESUNG MIT AUTOR DANJEL RED-IKE IM CENTRALKINO

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HEAVYSAURUS

KAUGUMMI IS MEGA

KINDERKONZERT

Konrad Adenauer Ring 40 l 49808 Lingen (Ems) wwwateßdllachthof de inlo@ilterschlad de Karten an allen bekannten WK Stellen unter 0591/9144 144 und auf alterschlachthol de/t ckets

Fotos: Westdörp Lanser und Filmstarts:

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F o t o : W W e s t d ö r p
Ihr Andreas Meistermann
0 BIZl«TPARK
BIEN
VERBOTEN
SEITE 4 Veranstaltungen 05 Jazzfest in Gronau –Große Namen auf der Set-Liste 06 „Bes(ch)wingte Klänge“ –Jazzkonzert in Alter Weberei 06 „Berrytones“ trumpfen auf –Sound aus Bond-Filmen 07 Laura singt in Alter Weberei –Jazz vom Feinsten 08 Folk- und Rockklänge –„Mánan“ bieten guten Mix 08 „Monsters of liedermaching“ –Ein Abend mit Musik und viel Spaß 09 Clash der Kulturen „Extrawurst“ im KTS 09 Geschichten aus Pontypandy –Ein Piratenschatz wird gesucht 10 Eine Begegnung mit Freud „Der Trafikant“ im KTS 10 xxxxxxxx xxxx 11 xxxxxxxx xxxx 12 xxxxxxxx xxxx 12 xxxxxxxx xxxx 13 xxxxxxxx xxxx 14 xxxxxxxx xxxx 14 xxxxxxxx xxxx 15 xxxxxxxx xxxx 16 xxxxxxxx xxxx 19 xxxxxxxx xxxx 20 Hervorragende Film-Tipps für den Monat April 22 xxxxxxxx xxxx 23 Vorschau auf die xxxxxxx-Ausgabe von GN-live
Rijksmuseum Twenthe I N H A L T Magazin 22 12 19 16
Foto: EMAF, privat, Stelzmann und Rijksmuseum Twenthe

Von Bendzko bis Catterfeld

Das Jazzfest Gronau geht in die mittlerweile 35. Ausgabe. Und das Line up zeugt von einem spannungsreichen und stilistisch vielfältigen Programm.

Dabei sind unter anderem der US-amerikanische Jazzsaxophonist Kenny Garrett, das Moka Efti Orchestra (aus der Fernsehserie „Babylon Berlin“) und die Popsängerin Yvonne Catterfeld

Seit 1989 steht das Jazzfest für musikalische Vielfalt ohne Grenzen, die neben Jazz, Blues, Swing und Funk auch Soul oder Techno präsentiert Auch in 2023 bleiben die Veranstalter dieser Linie treu.

Das Programm in der Übersicht:

28. April: Zum Auftakt des Festivals präsentieren die Veranstalter der K+K Musiknacht zahlreiche Bands der unterschiedlichsten musikalischen Richtungen in und an der Bürgerhalle, in „Duesmann’s Spinnerei“, und bei „Cook´n´Roll“

29. April: Mit Bill Evans, Niels Lan Doky, Harvey Mason und Felix Pastorius präsentieren sich vier Jazzlegenden vereint in einem einzigartigen Crossover-Projekt Die „Jazz/Takes Supergroup“ spielt eine Mischung aus eigenen Kompositionen und Jazz-Interpretationen von Top-Songs aus Genres wie Grunge, Disco, Heavy Metal oder Hip Hop Im Doppelkonzert mit Ida Nielsen + The Funkbots, ehemalige Bassistin von Superstar Prince, erwartet die Besucher ein Abend voller Groove und Funk

1. Mai: Der mit dem Grammy ausgezeichnete Saxophonist Kenny

Garrett gilt als der bedeutendste Altsaxophonist seiner Generation Im Laufe seiner mehr als 30-jährigen Karriere hat er immer kontinuierlich kraftvolle, aber dennoch melodische und wahrhaftige Musik hervorgebracht. Eingeleitet wird das Konzert durch das „Jakob Manz Project“

seiner Album-Trilogie „GO“ auf Deutschlandtournee und macht Station in Gronau

3. Mai: Mit „Jungle by Night“ aus Amsterdam wird das Cinetech Kino in Gronau zur Dancehall Die instrumentale Synergie aus Jazz, Funk, Dance und Krautrock ist einmalig und genau das, was das Publikum auf Trab hält

zwischen Gospel, R&B und Soul In Kombination mit Phil Siemers verspricht der Abend „Musik für die Seele“ , denn der Singer-Songwriter schafft es, das Publikum mit sanfter Stimme und eingängigen deutschsprachigen Songs in den Bann zu

ziehen Mit einer ordentlichen Portion Blues und Soul sorgt er dazu für den nötigen Groove

5. Mai: Willkommen im Berliner Nachtleben der 1920-er Jahre: mit dem „Moka Efti Orchestra“ begrüßt das Jazzfest die Original-Bigband aus der Serie „Babylon Berlin“ Ausverkaufte Hallen und Theater beweisen, dass die Konzerte des Moka Efti Orchestras ein Spektakel sind Und weil es so schön ist, geht es nach dem Konzert direkt im Foyer der Bürgerhalle weiter „Marina & The Kats“ aus Wien bringen mit ihrem aufregenden Indie-Swing die „Goldenen Zwanziger“ in die Gegenwart Heiße Grooves, ein treibendes Schlagzeug und die einzigartige Stimme der Frontfrau Marina sorgen für eine schweißtreibende Show

2 Mai: Mit Nils Wülker begrüßt das Jazzfest einen der erfolgreichsten Jazztrompeter Europas Der preisgekrönte Instrumentalist und Komponist ist mit dem letzten Teil

4. Mai: Sie ist ein wahres Multitalent und fester Bestandteil der deutschen Medien- und Musiklandschaft: Yvonne Catterfeld. Ob als Soulsängerin, Schauspielerin, Coach bei „The Voice of Germany“, oder Songwriterin, Yvonne Catterfeld begeistert mit ihrem Facettenreichtum In Gronau präsentiert sie ihr aktuelles Album mit einem Sound

6. Mai: Zum großen Finale des Jazzfestes freut sich das Kulturbüro auf Tim Bendzko Mit seinen Hits „Nur noch kurz die Welt retten“, „Keine Maschine“ oder „Hoch“ hat er die deutschsprachige Popmusik in den letzten zehn Jahren geprägt

Das Programm des 35. Jazzfestes

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Gronau ist im Internet auf www jazzfest de online abrufbar Text: Kulturbüro Gronau | Foto: GN-Archiv Seit seinem Lied „Ich muss noch kurz die Welt retten“ ein unverzichtbarer Teil der deutschen Musiklandschaft: Sänger Tim Bendzko. Yvonne Catterfeld mit neuem Album dabei
„Saxophonist Kenny Garrett gilt als der bedeutendste Altsaxophonist seiner Generation.“
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„Bes(ch)wingte“ Klänge

Andrej Hermlin & The Swingin‘ Hermlins lassen den Swing hochleben.

Andrej Hermlin ist nach dem Lockdown mit ersten erfolgreichen Konzerten in den großen Häusern, wie zum Beispiel der Berliner Philharmonie, endlich zurück auf der großen Bühne Im Rampenlicht stehen ab sofort auch seine Tochter Rachel und sein Sohn David, die mit bekannten Hits und eigenen Kompositionen das Publikum begeistern werden

Arrangements der 1930-er und 1940-er Jahre

Andrej Hermlin ist seit mehr als 30 Jahren einer der gefragtesten

Swing-Musiker Deutschlands und auch über die Ländergrenzen hinaus äußerst erfolgreich Für ihn und sein Swing Dance Orchestra sind die amerikanischen OriginalArrangements der 1930-er und 1940-er Jahre das wichtigste Markenzeichen Auf elektronische Verstärkung wird gern verzichtet

Unter dem Titel „The Music Goes Round And Around“ „beswingen“ sie die Krise in mittlerweile über 500 Sendungen auf Facebook, YouTube und Instagram Zudem haben „The Swingin‘ Hermlins“ mehrere Alben und ein Buch veröffentlicht und geben seit Januar 2021 die

neue Kulturzeitung „Hermlinville Times“ heraus

Von all dem berichteten in den vergangenen Monaten unter anderem die New York Times, der Guardian, das ZDF heute Journal, das Forbes Magazin und die Los Angeles Times

20. April, 20 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn

Tickets unter www gn-ticket de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN

„007 in Town – All James Bond Soundtracks“

Die Berrytones Big Band mit Frontsängerin Chananja Schulz (plus zwei Kolleginnen) stellt ihr neues Programm rund um den Kino-Klassiker vor.

„From Russia with love“, „Diamonds are forever“, „Goldfinger“, „A view to a kill“, schon die Namen dieser Titel erzeugen in Nullkommanichts das bekannte James-Bond-Feeling aus Spannung, Coolness und Weltläufigkeit, die die Filme rund um den Agenten mit der Lizenz zum Töten auszeichnen

Die Berrytones Big Band mit Frontsängerin Chananja Schulz (plus zwei Kolleginnen, der in Lingen lebenden Susan Albers, Frontsängerin der Big Band der Bundeswehr, und der feurigen Kölner Sängerin Karo Fruhner) hat sich in ihrem aktuellen Programm vorgenommen, das James Bond-Fee-

ling musikalisch auf die Bühne zu übertragen Zusätzliche Unterstützung bei dem Vorhaben erfolgt durch den niederländischen Sänger Mark Stouwdam, der vielen durch seine Auftritte im Rahmen der „Sinfonic Rock Night“ bekannt ist

22. April, 19 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn

Tickets unter www gn-ticket de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN.

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Auch die Kleidung muss einfach passen Foto: Hauth
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Die Berrytones Big Band mit Frontfrau Chananja Schulz bei ihrem Auftritt zum Jubiläum der Musikschule der Stadt Nordhorn. Foto: Westdörp

Jazz vom Feinsten

Glaubt man Quincy Jones, ist Sängerin Laura eine der Besten ihres Faches.

D e m U r t e i l e i n e s M a n n e s , d e r n i c h t n u r d i e G e s c h i c h t e d e s J a z z a u f w i e h i n t e r d e r B ü h n e m i t g ep r ä g t , s o n d e r n a l s P r o d u z e n t a u c h M i c h a e l J a c k s o n z u m „ K i n g o f Po p “ g e m a c h t h a t , s o l l t e m a n v e rt r a u e n : „ D i e s e j u n g e F r a u b r a u c h t s i c h u m i h r e Ka r r i e r e n i c h t z u s o rg e n S i e i s t h e r v o r r a g e n d , u n d i h r a l l e w e r d e t i n Z u k u n f t n o c h v o n i h r h ö r e n “ , s a g t Q u i n c y J o n e s ü b e r L a u r a .

Wa s 2 01 7 , a l s s i c h d i e b e i d e n b e i d e n S t u t t g a r t e r J a z z O p e n k e n n e n l e r n t e n , n o c h e i n e P r o p h e -

t i g t s i c h j e t z t M i t „ Q u i e t L a n d “ u n t e r d e m S i g n u m L a u r a l e g t s i e e i n D e b ü t - A l b u m v o r, w i e e s s e l b s t i n d i e s e n Z e i t e n , d a v i e l e e x z e l l e n t e j u n g e J a z z e r d i e v e rs c h i e d e n s t e n M u s i k g e n r e s u n d - s t i l e u m a r m e n , r a r i s t : J u g e n d l ic h e F r i s c h e t r i f f t a u f e r s t a u n l i c h e R e i f e , C h a r i s m a a u f U n d e r s t a t em e n t , d i e F r e i h e i t u n d I n t e l l e kt u a l i t ä t d e s J a z z a u f d i e u n m i t t e lb a r e m o t i o n a l e K r a f t v o n Po p , S o u l u n d C h a n s o n – G e g e n s ä t z e , d i e s i c h h i e r w i r k l i c h a n z i e h e n u n d n i c h t n u r S p a n n u n g e r z e u -

Die weiteren Bausteine für den rundum überzeugenden Gesamteindruck der Künstlerin liefert ihre Band mit dem Bassisten und Komponisten Jens Loh, dem französischen Pianisten William Lecomte dem Schlagzeuger Eckhard mer

15. April, 20 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn

Tickets unter www gn-ticket de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN

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0 5 . 0 5 . - 0 8 . 0 5 . 2 3 F R Ü H J A H R S K I R M E S * AB 14:00 UHR VERANSTALTUNGEN APRIL 2023 – JUNI 2023 Information & Kartenvorverkauf: Lindenstraße 24a 49808 Lingen (Ems) Telefon 0591 91295-0 www emslandhallen de WEITERE VERANSTALTUNGEN AUF: W W W E M S L A N D H A L L E N D E 01.04.23 PFERDEMARKT 07:00–13 00 Uhr 22.04.23 RASSEHUNDE-AUSSTELLUNG (INTERNATIoNAL CACIB) LINGEN 09:30–17:00 Uhr 23.04.23 RASSEHUNDE-AUSSTELLUNG (INTERNATIoNAL CACIB) LINGEN 09:30–17:00 Uhr 06 05 23 ABI zUKUNFT 10:00–15:00 Uhr 21.05.23 WEIBERKRAM 11:00–16:00 Uhr 01.06.23 CIRCUS CHARLES KNIE* UhrzEIT sIEhE homEpagE 02.06.23 CIRCUS CHARLES KNIE* UhrzEIT sIEhE homEpagE 03.06.23 CIRCUS CHARLES KNIE* UhrzEIT sIEhE homEpagE 04.06.23 CIRCUS CHARLES KNIE* UhrzEIT sIEhE homEpagE 07.06.23 FACHFoRUM SCHWEIN & GEFLÜGELMAST 13:00–21:00 Uhr 08.06.23 FACHFoRUM SCHWEIN & GEFLÜGELMAST 09:30–17:00 Uhr 20 06 23 VoCATIUM EMSLAND/GRAFSCHAFT BENTHEIM 08:30–15:00 Uhr 21.06.23 VoCATIUM EMSLAND/GRAFSCHAFT BENTHEIM 08:30–15:00 Uhr Ä n d e r u n g e n v o r b e h a t e n *Festplatz EmslandArena
Die Musikerin weiß sich in Szene zu setzen Foto: privat

Schottische Folk- und Rockklänge von „Mànan“

Der Name „Mànan“ hat schottisch-gälische Wurzeln und bedeutet Melodie. Die Band verkörpert alles, was die schottische Musik auszeichnet.

Und das sind Ursprünglichkeit, Mystik und Faszination In der Musik der Band bündelt sich all dies zu etwas Außergewöhnlichem, das von der ersten gespielten Note an begeistert

Rock und Tradition

Selten harmonierten Rock und traditionelle Klänge so gut wie bei „Mánan“. Zwar stehen die Stimmen von Carnie und Ewan Henderson im gesanglichen Mittelpunkt, ergänzt werden diese aber mit irischen Uillean Pipes und schottischen Bagpipes Im Zusammenspiel mit den an-

deren Instrumenten ergeben sich so einzigartige Klangteppiche, die Wärme und Behaglichkeit verströmen Gesungen wird darüber hinaus nicht nur auf schottisch, sondern ebenso auf Gälisch

21. April, 20 Uhr, Aula des Schulzentrums, Emlichheim

Tickets unter www gn-ticket de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN

„Mànan“ bestehen aus Gary Innes (Akkordeon, Keyboard, Songwriter), Ewan Henderson (Gesang, Geige, Sackpfeife, Tin Whistle, Klavier), Ryan Murphy (Holzflöte, Uillean Pipes), Ross Saunders (Bassgitarre, Gesang), Mark Scobbie (Schlagzeug, Perkussion), Aidan Moodie (Gitarre) und Kim Carnie (Gesang) Foto: BGE

Zwei Konzerte

Initiative Kulturpass Neuenhaus präsentiert

international bekannte Pianistin Patricia Pagny.

Geboren in Lothringen und in Italien aufgewachsen, studierte Patricia Pagny bei Nikita Magaloff, Maria Joâo Pires und Paul Badura-Skoda Ihre internationale Karriere in Europa, im Fernen Osten, in Nordund Südamerika lancierte sie als Siegerin des Alessandro-Casagrande-Wettbewerbs und als Finalistin und Preisträgerin des Concours Clara Haskil. Sie spielte als Solistin mit den namhaftesten Orchestern, unter anderem mit dem Chicago Symphony Orchestra, dem Münchner Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks und den Berliner Symphonikern Neben ihrer Konzerttä-

tigkeit als Solistin und Kammermusikerin ist Patricia Pagny Professorin an der Hochschule der Künste Bern Ihr aktuelles Live-Programm, das sich als „Musik in der Malerei“ oder auch als „Farbbilder in der Musik“ bezeichnen lässt, enthält Stücke von Chopin, Fauré, Debussy, Poulenc und Jean-Jacques Werner Sie finden sich auch auf ihrer neuen CD „Impressions nocturnes“, die neulich beim Label Stradivarius erschienen ist

23. April, 11 und 17 Uhr, Altes Rathaus, Neuenhaus

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Patricia Pagny verbindet Musik und Malerei. Foto: privat

Kulturelle Konflikte

Das Autorenteam von „Stromberg“ zeichnet auch für „Extrawurst“ verantwortlich.

I m n e u e s t e n B o u l e v a r d - H i t v o n D i e t m a r J a c o b s u n d M o r i t z N et e n j a k o b g e r ä t G e r d S i l b e r b a u e r ( a l s Vo r s i t z e n d e r e i n e s Te n n i s v e re i n s ) d u r c h d e n N u t z u n g s k o n f l i k t w e g e n e i n e s n e u e n Ve r e i n s g r i l l s a u f p o l i t i s c h v e r m i n t e s G e l ä n d e : E i g e n t l i c h i s t e s n u r e i n e F o r ms a c h e D i e M i t g l i e d e r v e r s a m m l u n g d e s Te n n i s c l u b s e i n e r d e u t s c h e n K l e i n s t a d t s o l l ü b e r d i e A n s c h a ff u n g e i n e s n e u e n G r i l l s f ü r d i e Ve r e i n s f e i e r n a b s t i m m e n N o r m al e r w e i s e k e i n P r o b l e m – g ä b e e s d a n i c h t d e n Vo r s c h l a g , a u c h e in e n e i g e n e n G r i l l f ü r d a s e i n z i g e t ü r k i s c h e M i t g l i e d d e s C l u b s z u f i -

n a n z i e r e n D e n n g l ä u b i g e M u s l im e d ü r f e n i h r e G r i l l w ü r s t e j a b ek a n n t l i c h n i c h t a u f e i n e n R o s t m i t S c h w e i n e f l e i s c h l e g e n E i n e g u t g e m e i n t e I d e e , d i e a b e r i m m e n s e D i s k u s s i o n e n a u s l ö s t u n d d e n e ig e n t l i c h f r i e d l i c h e n Ve r e i n v o r e in e Z e r r e i ß p r o b e s t e l l t I m m e r t i e f e r s c h r a u b t s i c h d e r k l e i n e Ko n f l i k t u m d e n G r i l l i n d i e B e z i e h u n g e n d e r M i t g l i e d e r E b e n s o r e s p e k t l o s w i e k o m i s c h s t o ß e n A t h e i s t e n u n d G l ä u b i g e , D e u t s c h e u n d T ü r k e n , ‚ G u t m e ns c h e n ‘ u n d H a r d l i n e r f r o n t a l a u fe i n a n d e r U n d a l l e n w i r d k l a r : E s g e h t u m m e h r a l s e i n e n G r i l l E s

g e h t d a r u m , w i e w i r z u s a m m e n l eb e n D i e Z u s c h a u e r s i n d a l s Ve re i n s m i t g l i e d e r d i r e k t e r Te i l d e s G e s c h e h e n s u n d e r l e b e n m i t , w i e s i c h e i n e G e s e l l s c h a f t k o m p l e t t z e r l e g e n k a n n U n d d a s i n e i n e r s c h n e l l e n , h o c h p o i n t i e r t e n u n d s e h r a k t u e l l e n Ko m ö d i e

30. April, 20 Uhr, Konzertund Theatersaal, Nordhorn

Tickets unter www gn-ticket de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN

Auf der Suche nach dem verlorenen Piratenschatz

Feuerwehrmann Sam lädt alle jungen Besucher ein, als Feuerwehrmann oder Pirat verkleidet zur Show zu kommen.

In Pontypandy erzählt man sich fantastische Geschichten: ein berühmter Pirat hat einst eine Schatzkiste auf Pontypandy Island versteckt Um die Piratenlegende der Stadt zu feiern, wird eine Schatzsuche organisiert Wer findet den wertvollen Schatz zuerst? Die Piratenteams sind unterwegs! Doch als Norman Price beschließt, selbst auf Schatzsuche zu gehen und sich ein dichter Nebel um Pontypandy Island ausbreitet, steht Sam vor einer schwierigen Herausforderung

„Macht Euch auf den Weg zum Strand, um das heldenhafte Abenteuer mit Feuerwehrmann Sam, El-

vis, Penny, Hauptfeuerwehrmann Steele und Norman bei dieser spektakulären Show voller Tanz, Gesang, Humor und gewagten Rettungsaktionen zu erleben“, heißt es weiter vom Theater auf Tour, die das Stück inszeniert hat

16. April, 15 Uhr, Konzertund Theatersaal, Nordhorn

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Gerd Silberbauer als Vereinsvorsitzender hat nicht viel zu lachen Foto: Dettmann
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Feuerwehr, Piraten und andere suchen den Schatz. Foto: Lanser

Ein Treffen mit Freud

Das Westfälische Landestheater bringt

Robert Seethaler-Roman auf die Bühne.

Der 17-jährige Franz verlässt 1937 sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in einem Tabak- und Zeitungsgeschäft sein Glück zu suchen. Dort begegnet er dem Stammkunden Sigmund Freud Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden

Als sich Franz zum ersten Mal verliebt, sucht er Rat bei Professor Freud. Ohnmächtig fühlen sich beide angesichts der sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse Im März 1938 wird Österreich an das Deutsche Reich „angeschlossen“ Nichts

ist wie vorher und Franz muss schnell erwachsen werden – das ist in kurzer Form der Inhalt des von der Kritik in den höchsten Tönen gelobten Romans „Der Trafikant“ von Robert Seethaler „Ein Buch über Freundschaft in schwerer Zeit und darüber, wie man Mensch bleibt, auch wenn der Abschaum regiert Ein großartiger Roman“, hieß es dazu in einer Sendung des WDR. Der Roman liegt jetzt als Bühnenstück vor

Z u m A u t o r R o b e r t S e e t h a l e r :

1 9 6 6 i n W i e n g e b o r e n , a r b e i t e t v i e l e J a h r e a l s S c h a u s p i e l e r f ü r T h e a t e r, F i l m u n d F e r n s e h e n E r i s t

e i n v i e l f a c h a u s g e z e i c h n e t e r

S c h r i f t s t e l l e r u n d D r e h b u c h a u t o r

„ E i n g a n z e s L e b e n “ s t a n d 2 01 6

a u f d e r S h o r t l i s t d e s r e n o m m i e r -

t e n M a n B o o k e r I n t e r n a t i o n a l P r iz e „ D e r Tr a f i k a n t “ w u r d e 2 01 8

m i t B r u n o G a n z i n d e r R o l l e d e s S i g m u n d F r e u d v e r f i l m t

18 April, 10 Uhr, Konzertund Theatersaal, Nordhorn

Frauenensemble spielt Molieres „Der Geizige“

Molieres Geburtstag jährte sich 2022 zum 400. Mal. Trotzdem haben die Stücke des französischen Theatergiganten nichts von ihrer Frische verloren.

Eine seiner berühmtesten Komödien, „Der Geizige“, erzählt von Harpagon, der seinen Nachkommen weder sein Geld, noch die Liebe, noch die Luft zum Atmen gönnen, geschweige denn vererben will und sich an alle irdischen Güter klammert, als könne er damit der Vergänglichkeit entgehen

Das liebe Geld wird ihm zum Fetisch, hingebungsvoll bewacht er seinen Reichtum, bis dieser eines Tages verschwunden ist Wer ist der Dieb? Vielleicht seine Kinder, die sich nicht um ihre Chancen bringen lassen wollen? Schließlich sind sie die neue Generation Jeder will ein

Stück vom Kuchen; Nachkommen, Bedienstete und vermeintliche Freunde Harpagon ist also nicht alleine im Wettbewerb der egoistischen Ziele, sodass Intrigen und Verwicklungen trotz allem und fast zwangsläufig nach allen Regeln der komödiantischen Kunst zum Happy End führen

Das Theater Münster spielt den Klassiker in allen Rollen mit seinem Frauenensemble.

13 April und 3 Mai, 19.30 Uhr, Theater Münster

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B Ü H N E
Die Zeitung gehörte damals noch zum Alltag. Foto: Beushausen Der Grat der Erregtheit ist im Stück nicht gering. Foto: Theater Münster

Armut.Arbeit.Abenteuer

Im Rahmen der Reihe „Geschichte hinterm Giebel“ wird Spannendes berichtet.

Es w ar z um e is t p u re No t, m an c hm al au c h d ie F lu c ht v o r d e m Militärd ie n s t o d e r Gläu b ig e rn , d ie Me n s c h e n v e ran las ste n au s z uw and e rn A u f d e r S u c he n ac h A rb e it, A u s k o m m e n u n d v ie l le ic h t s o g ar Wo h ls tan d m ac h te n s ie s ic h au f d e n s trap az iö s e n We g n ac h Üb e rs e e De r e rs e h n te Ne u an fan g b eg an n m it e in e r b e sc h w e rlic he n R e is e z u näc h s t b is B re m e rh av e n o d e r H am b u rg Vo n d o rt s c h iffte n s ie s ic h m it u n g e w is s e m A u sg an g in d ie US A , Kan ad a, A u s tralie n , Ne u s e e land u n d S ü dam e rik a ein . Die A u s s te llu n g „ Arm u t A rb e it A b e nte u e r “ im R ah m e n d e r R e ih e „ Ges c h ic h te h in te rm Gie b e l“

n im m t d ies e A u s w and e ru n g s w elle n in d e n B lic k Wan d e rh än d le r, d ie „ Tö d d e n “ au s d e r R e g io n z w is c h e n R h e in e , Os n ab rü c k u n d L in g e n , z o g e n n ac h No rd - u n d No rd w e s te u ro p a Un d H o llan d g än g e r, d ie v ie lfac h au c h au s d e r Grafsc h aft B e n th e im k am e n , z o g e n als Grasm äh e r, To rfs te c h e r u n d Z ie g le r in d ie n ö rd lic h e n u n d w e s tlic he n Nied e rlan d e , d a s ie s ic h v o n d e r h e im is c h e n L an d w irts ch aft n ic h t alle in e rn äh re n k o n nte n

Bis 10 September, DA Kunsthaus, Kloster Gravenhorst

„Die Hollandgänger“, Zeichnung von L. Preller. Foto: Emslandmuseum Lingen
A U S S T E L L U N G

Figuren von Armando

Es handelt sich um die erste Ausstellung, die dessen lebensgroße Bronzeskulpturen zeigt.

Armando (1929-2018) gehört zu den bekanntesten und vielseitigsten Nachkriegskünstlern der Niederlande Die meisten Werke in der Ausstellung sind in den letzten 25 Jahren entstanden

Die frühesten Bronzeskulpturen in Armandos Oeuvre sind meist ikonische Objekte Später tauchen menschliche Figuren auf Einerseits erkennbar, weil sie grob der Form eines Körpers folgen, aber gleichzeitig anonym und nie ganz fertig Armando nannte sie Gestalten, Figuren oder Formen Sie sind schwer fassbare Erscheinungen, menschlich und unmenschlich zugleich, die ihre

Form in Ton annahmen und später in Bronze gegossen wurden

In der Ausstellung werden die Skulpturen von Gemälden Armandos flankiert, in denen die gleichen Sujets oder Motive wiederkehren Manchmal buchstäblich, häufiger auf assoziativer Ebene Aber das Thema, das in allen Werken mitschwingt und von dem Armandos gesamtes Werk durchdrungen ist, ist die Tragödie der menschlichen Existenz

Bis 20 August, Rijksmuseum Twenthe, Enschede

Werke der Künstler Diana Barbosa Gil, Stano Filko, Ryan Gander, Ana Jotta, Matt Mullican, Johanna Odersky und Tillmann Terbuyken sind in einer Gruppenausstellung zu sehen.

Den Auftakt des Ausstellungsprogramms 2023 bildet eine multigenerationale Gruppenausstellung mit dem poetischen Titel „Alle Farben fixieren chromosomale Glieder“

Er basiert auf einem Vers des Gedichts „Colors without Objects (1965)“ der US-amerikanischen Dichterin und Autorin May Swenson, welches das Spiel der farblichen Nachbilder schildert, die sich beim Verschließen der Augen für einen kurzen Moment auf der Netzhaut abbilden

Formal und inhaltlich stehen Farben als strukturgebende Elemente für Kosmologien und Prozesse der künstlerischen Welterzeugung im

Mittelpunkt Ausgehend von den Werken zweier Künstler, die sich bereits ab den 1970-er Jahren unter Zuhilfenahme von Farbe mit der künstlerischen Systematisierung ihrer Weltsicht beschäftigten – Stano Filko (*1938, +2015, Bratislava) und Matt Mullican (*1951, Santa Monica) – haben die Kuratorinnen Meike Behm und Pia-Marie Remmers weitere Künstler eingeladen, die das Phänomen der Farbsymbolik in ihren Werken auf unterschiedliche Art und Weise beleuchten

Bis 7. Mai, Kunstverein Lingen, Lingen

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A U S S T E L L U N G
Armando, „Gestalt“, 2010, Öl auf Leinwand Foto: Armando Foundation Collection
„Alle Farben fixieren chromosomale Glieder“
Bunt geht es zu. Foto: Filko-Layr

Über Kolonialgeschichte

Nach dem Unabhängigkeitskrieg in Indonesien kamen viele Molukken in die Niederlande.

Von dieser 13 000-köpfigen Gruppe aus der ehemaligen niederländischen Kolonie landen 1951 etwa 3000 Molukken über Nacht in der Provinz Drenthe. Die meisten jung und voller Träume für die Zukunft

Die Ausstellung „Menyala (Malaiisch für „leuchtend“) – Die außergewöhnliche Geschichte der Molukken in Drenthe“ erzählt, warum sie hierher kamen, wie sie ihre Träume geprägt haben und wie ihre Nachkommen in die Zukunft blicken Nicht nur die Vergangenheit wird hervorgehoben, sondern auch die Leidenschaft und Widerstandsfähigkeit der molukkischen Gemeinschaft

Anhand von 100 Objekten mit persönlichen Geschichten - in Text, Video, Fotos und gesprochenem Wort - kann das Publikum der Ausstellung die Geschichte der Molukken in Drenthe erleben Der Besucher erfährt, warum die Molukken in die Niederlande kamen und wie das Leben in den ihnen zugewiesenen Wohngebieten von Drenthe war

Dem Publikum werden ihre Träume, Ambitionen und Anstrengungen, die sie unternommen haben, um ihren Weg in den Niederlanden zu finden, vorgestellt In sechs Themenbereichen (Ursprung, Ideale,

Zusammengehörigkeit, Integration, Identität und Zukunft) präsentiert das Museum eine neue Perspektive auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Die Objekte mit überraschenden, teils bewegenden Geschichten wer-

Rembrandts „Fahnenträger“ auf Tour

fen ein anderes Licht auf die Geschichte der Molukken, als sie gemeinhin bekannt ist

16 April bis 1 Oktober, Drents Museum, Assen

Dank der einzigartigen Zusammenarbeit von zwölf Museen war Rembrandts „Fahnenträger“ auf Tour durch die elf Provinzen der Niederlande. Jetzt ist er noch in Groningen zu sehen.

Auf diese Weise konnten möglichst viele Menschen Rembrandts Meisterwerk sehen Rembrandts 1636 entstandener „Fahnenträger“ wurde Ende Januar 2022 vom niederländischen Staat mit Unterstützung des Rembrandt-Vereins und des Rijksmuseum-Fonds erworben Die Tour durch die Niederlande wurde durch das Rijksmuseum Amsterdam, den Rembrandt-Verein und die VriendenLoterij ermöglicht.

Auf der speziellen Website www vaandeldragerontour nl können Interessierte sehen, wie Rembrandt sich in der Rolle des Fahnenträgers malte Während des

Wissenswertes über die Maltechnik

Achtzigjährigen Krieges war das Tragen der Flagge eine wichtige heroische und symbolische Handlung und spielte beim Entstehen der Niederlande eine große Rolle

Zu entdecken ist auch, wie Rembrandt seine Maltechnik einsetzte, um seine Figuren so richtig zum Leben zu erwecken

4 April bis 7 Mai, Museum Groningen

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Der Fahnenträger, 1636, Rembrandt van Rijn Der Ankauf erfolgte durch den niederländischen Staat mit Unterstützung des Rembrandt-Vereins, des RijksmuseumFonds und der VriendenLoterij. Foto: Rijksmuseum Amsterdam Eine Gruppe von Mädchen aus den ehemaligen Kolonien auf dem Gelände des Lagers Schattenberg in der Drenthe Foto: Drents Museum

Drawing Dust. Das Zeichen von Staub

Die Zeichnerin und Druckgrafikerin Johanna Love unternimmt künstlerische „Entdeckungsreisen“, um das materielle und immaterielle Potenzial von Staub auszuloten.

Staub, definiert als feinste Teile, die in der Luft schweben und sich als dünne Schicht auf die Oberfläche von etwas legen, ist an allen Orten und zu allen Zeiten präsent.

Eigene Bildsprache

Ausgangspunkt der Ausstellung sind winzige Proben des sogenannten Reliquienstaubs aus einem Glasgefäß im „Bentlager Reliquiengarten“ von 1499, der sich im Museum Kloster Bentlage befindet Die Staubproben, die Johanna Love hier mit Hilfe der Museumswissenschaftler und einer Restauratorin

Karikaturen-Ausstellung

Bunte Vielfalt: Geschichten, Zeichnungen und Fotos aus dem Land des Lavendels.

Mit Witz erzählt Ernst Kassenbrock in einer neuen Ausstellung unter anderem von den kleinen Missverständnissen und Missgeschicken, die dem sommerlichen Zusammentreffen von Franzosen und Touristen erst die richtige Würzmischung verleihen

Ernst Kassenbrock spießt in seinen Karikaturen aber auch alles andere auf, was nicht nur augenblicklich, sondern zu allen Zeiten gegen den Strich gehen sollte: Krieg und Rüstungswahn, Altersarmut, Rassismus, die Doppelzüngigkeit der kleinen und großen Politik Kassenbrock behält dabei stets die Menschen

und ihren Alltag im Blick In vielen Zeichnungen finden sich kleine Details, die das Ganze zusätzlich kommentieren oder einfach nur Spaß machen Ergänzt wird die Ausstellung durch Illustrationen zu Buchund Liedveröffentlichungen Ernst Kassenbrock zeichnet mit Feder und Tusche, dann folgt die Farbe

Die Menschen im Blick

Rinder in Bars, seltsame Bestellungen aus dem All, Mademoiselles aus Blech und Speisen, die vom Teller fliehen Die kuriosen Geschichten, die Ernst Kassenbrock erzählt,

stimmen wenig mit den Vorstellungen, die wir gemeinhin von der Provence haben, überein Nicht Schilderungen der schönen Landschaft, der duftenden Lavendelfelder, der altehrwürdigen ockerfarbenen Bauten stehen in der neuen Ausstellung im Blick, sondern die Menschen

entnommen hat, wurden im weltbekannten Museum for Natural History, London, elektronenmikroskopisch untersucht Die Anwendung dieses technischen bildgebenden Verfahren macht Informationen über die Realität zugänglich, die ansonsten für das menschliche Auge nicht sichtbar wären In ihren Zeichnungen und Lithografien übersetzt die Künstlerin diese Bilder in eine eigene Sprache.

7 Mai bis 30 Juli, Kloster Bentlage, Rheine

Im Rahmen der Ausstellung findet am 2. Juni, 19 Uhr, auch eine Lesung statt Sie trägt den Titel „La vie est belle“

14. Mai bis 11. Juni, Kunstverein Steinfurt

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Werk von Johanna Love Foto: Kloster Bentlage Aus dem Werk von Ernst Kassenbrock Foto: privat
A U S S T E L L U N G

Kunst: Ein Missverständnis?

Auch die Zeit nach 1945 ist von Problemen im Umgang mit zeitgenössischer Kunst geprägt, und das nicht nur in den Mekkas der Kultur.

Text: Meistermann | Foto: Westdörp

Fortsetzung vom März-Heft:

Auf die Zerstörung moderner Kunst vor allem der 1920-er und 1930-er Jahre folgt

1945 eine weitere schwierige Phase im Umgang mit der Kunst, die Zeit des noch mehr zunehmenden Unverständnisses und Missverständnisses, die sich bis heute fortsetzt und gleichfalls zu Attacken gegenüber der Kunst und Künstlern geführt hat, nur in geringerer Zahl und mit erheblich weniger Gewalt

Als Beispiel ist die Künstlerbewegung „CoBrA“ zu nennen. Stilelemente der Volkskunst sowie kindlichnaive Techniken verbanden sich bei den Mitgliedern mit abstrakt-figurativen Farb- und Formgebungen Die Künstler verband eine Kunstauffassung, die sich gegen bürgerliche und akademische Vorstellungen wandte.

Attacken auf die Kunst

Ihre Bilder sollten spontan entstehen und die Abkehr von jeglicher, überlieferter Vorstellung von Ästhetik vermitteln. Viele Motive wirkten für Außenstehende wie unbeholfene Kinderzeichnungen Sie erschlossen sich den meisten nicht 1949 kam es bei der Enthüllung eines Wandgemäldes in der Kantine des Amsterdamer Stadthauses zu so starken Protesten in der Bevölkerung, dass das Kunstwerk erst 10 Jahre später der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht wurde Auch die Ausgabe einer Zeitschrift und die Eröffnung einer Ausstellung in Lüttich führten zu Kritik und Tumulten

Nicht weniger konfliktreich war es in den Folgejahren. Eines der prominentesten Beispiele: Joseph Beuys, der Aktionskünstler, Bildhauer, Medailleur, Zeichner, Kunsttheoretiker und ehemalige Professor an der Kunstakademie Düsseldorf Er gehört ohne Zweifel zu den bekanntesten, aber auch umstrittensten Künstlern des 20. Jahr-

hunderts, und das nicht nur auf nationaler, sondern auch auf internationaler Ebene Aktionen wie „Joseph Beuys erklärt dem toten Kaninchen die Kunst“ und das kurzzeitige Zusammenleben mit einem Kojoten oder die von ihm gefertigten Objekte aus Filz und Fett stießen auf viel Widerspruch und im Extremfall zur Entsorgung durch Hausmeister oder Putzfrau, da sie nicht als Kunstwerke, sondern als Schrott oder Müll betrachtet wurden. Die dafür verlangten Schadensersatzforderungen, die zum Teil sechsstellig waren, riefen dann noch mehr Empörung bei der Bevölkerung hervor

Auch vor Ort führte die Kunst zu Missverständnissen und Konflikten Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die aus Standardwerkstücken des Materials Edelstahl bestehende Erich Hauser-Plastik „Doppelsäule I / 70“ vor dem Rathaus der Stadt Nordhorn Als es um die Gestaltung, den Ankauf und den damit verbundenen Preis ging, schlugen die Wellen hoch Erst mit der finanziellen Unterstützung durch den Förderverein der Städtischen Galerie konnte der Ankauf getätigt werden

Fortsetzung folgt

Dort, wo die Vechte sich im Stadtkern von Nordhorn teilt und später wieder vereint, schwammen jeweils eine ovale und eine sanft geschwungene Form auf dem Fluss Zwei glänzenden Seerosenblättern gleich, markierten sie das Zentrum einer Stadt, die eine enge Bindung an das Wasser besitzt Die schwimmende Skulptur „One step, two step“ von Richard Deacon fügte sich erst vor dem inneren Auge des Betrachters zusammen Beide Objekte lösten sich im Lauf der Jahre von ihrer Befestigung und wurden nie wieder gefunden Im Volksmund bekannt wurden sie unter dem Namen „Entenklo“ und wurden strittig diskutiert.

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Filz und Fett
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Es geht im kommenden April um

Das European Media Art Festival (EMAF) gilt international als eines der einflussreichsten Foren für zeitgenössische Medienkunst. Aber was heißt das konkret?

Osnabrück im Jahre 2019: Menschen flanieren an langen Winterabenden durch die Osnabrücker Altstadt und werden an einer Häuserwand unerwartet mit dem finsteren Blick einer Person konfrontiert, die aus einem Fenster schaut Es handelt sich dabei um das Video „Life Track“ des georgischen Künstlers Vajiko Chachkiani, das im Rahmen des 33 European Art Media Festivals (EMAF) lief.

Einfluss von Medien und Technik auf Menschen

Es gehörte zum Projekt „Lichte Momente“, das sich mit der menschlichen Wahrnehmung und mit der Frage beschäftigte, welche Einflüsse Medien und Technik auf den Menschen ausüben Gleichzeitig sollte es Aufmerksamkeit wecken und Werbung für das European Media Art Festival sein, die sich an ein Publikum richtet, das eher wenig mit zeitgenössischer Kunst anzufangen weiß

Trotz des werbenden Charakters hatte das Projekt auch einen hohen künstlerischen Anspruch Es ging darum, die Besucher der Altstadt mit etwas Unerwartetem zu konfrontieren. Wegweiser zu den Video- und Foto-Installationen führten nicht nur an bekannte Orte im Heger-Tor-Viertel, sondern auch an abgeschiedene Plätze Wichtig war gleichfalls der regionale Bezug, denn es ging um die immer noch

aktuelle Situation der Altstadt, die nach Meinung der Organisatoren des Projektes bei der Bevölkerung immer mehr in Vergessenheit gerate „Leerstände sind keine Seltenheit mehr und wenn vor der Tür der Weihnachtsmarkt beginnt, wirkt die Altstadt noch verwaister Die großen Einkaufsstraßen locken die Massen viel mehr als der Charme der Altstadt „Lichte Momente“ be-

„Es ging darum, die Besucher der Altstadt mit etwas Unerwartetem zu konfrontieren.“

grüßt und nutzt gerade diese Ruhe und lädt zum Verweilen ein, wodurch das Viertel tiefgründig wiederbelebt wird Spaziergänger entdecken das Viertel neu, Führungen

werden organisiert, die Altstadt leuchtet wieder auf und erlebt punktuell ihre „Lichten Momente“, heißt es dazu auf der EMAF-Internetseite

Start mit Workshop für Experimentalfilme

Seinen Ursprung hat das European Media Art Festival Osnabrück 1980 in einem Workshop für Experimentalfilme des Fachbereiches Medienwissenschaften an der Universität Osnabrück Daraus resultierten 1981 ein Filmtreffen mit dem Titel „Experimentalfilm Workshop“ und die Gründung eines Vereins

Ein paar Jahre später bot sich den Organisatoren anlässlich des von der EU ausgerufenen „Film-

und Fernsehjahres“ die Chance, aus einem kleinen Workshop ein internationales Filmkunst-Festival zu entwickeln – unter dem Titel „European Media Art Festival“

Als eine der größten Herausforderungen erwies sich 1988 das Projekt „Ponton“, bei dem es darum ging, an Sendemodellen für Kunstfernsehen und Kunstradio mit selbstbestimmten Inhalten zu forschen Im Rahmen des Festivals wurde trotz damals noch begrenzter technischer Mittel und vieler juristischer Fragestellungen ein temporärer Fernseh-Sender entwickelt.

„Im Gegensatz zum heutigen Internet-Zeitalter, in dem jede Veranstaltung per Livestream verfügbar sein kann, waren damit damals immense Schwierigkeiten verbunden –schließlich war die Übertragung

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Text: am | Foto:
Angela von Brill
„Life Track“, Vajiko Chachkhiani, Installationsansicht, Lichte Momente, EMAF 2019

unruhige Zeiten: Trembling Time

von Bildern per TV und Telefon noch sehr stark reglementiert“, heißt es dazu auf der Internetseite des EMAF

Seit dieser Zeit verstehen die Macher ihr Festival als Ort, an dem sich die beteiligten Künstler in erster Linie mit Experimenten in der visuellen Kunst beschäftigen. Eine große Rolle dabei spielten Videoinstallationen, die Verbindung bewegter Bilder mit installativen Arbeiten beziehungsweise Installationen Sie gehörten zu den wichtigsten Entwicklungen in der Kunst der späten 1980-er und frühen 1990-er Jahre. Und in der Pop-Kultur verbanden sich Video und Musik zum Videoclip

Entwicklungen in der Medienkunst

Als wichtigster Begriff aus den 1990-er Jahren im Bereich der Medienkunst stellte sich die Interaktivität heraus In der Regel geht es um computergestützte Arbeiten, bei denen der Betrachter mit einbezogen wird Er nimmt in irgendeiner

Programm besteht aus mehreren Elementen

Weise an dem Kunstwerk teil, beispielsweise, indem er einen vorgegebenen oder individuellen Input liefert, der zu einer Veränderung des Kunstwerkes führt Sensoren, die Dinge wie Temperatur, Bewegung, Nähe und andere meteorologische Phänomene messen, spielen oft eine große Rolle. Kurz gesagt geht es aber um einen Dialog zwischen Kunstwerk und einem in welcher Form auch immer handelnden, aktiven Betrachter.

Und dann kam das Internet Früher als die Wirtschaft loteten Künstler dessen Möglichkeiten aus „Sie hofften, damit neue künstlerische Freiräume jenseits des etablierten Kunstbetriebes zu finden und über die Vernetzung neue soziale Räume und politische Einwirkungsmöglichkeiten zu erkunden“, wie es von EMAF-Seite heißt

Ein Beispiel dafür ist das Künstler-Duo „Übermorgen“, das mit seinen Projekten wie „Google will eat

itself!“ oder „Amazon Noir – The Big Book Crime“ die großen wirtschaftlichen Player im Internet selbst zum Gegenstand ihrer künstlerischen Arbeit machten und dabei auf drohende Entwicklungen wie einer einseitigen Marktmacht im Internet hinwiesen

Das Programm des EMAF besteht aus mehreren Elementen Dazu gehören Filmretrospektiven bedeutender internationaler Künstler wie Peter Greenaway, Michael Snow und Shelly Silver

Seit seinen Anfängen hat das Festival neben klassischen Kinoprogrammen auch immer wieder multimediale Performances gezeigt Dazu zählen unter anderem die Hardcore-Underground-Performance „Superman meets Wonderwoman “ , De La Guarda´s „Flying Circus Perioda Villa Villa“ und Eric Hobein mit seiner Feuer-Performance „Danteorgel“

Wichtiges Element des EMAF bleibt die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück Über einen Zeitraum von vier Wochen werden auf dem Festival Installationen mit den

Elementen Film, Video und digital gezeigt. Die Arbeiten haben skulpturalen, interaktiven und raumgreifenden Charakter Sie stammen sowohl von international renommierten Künstlern wie auch von medienkünstlerischen Nachwuchstalenten

„... seit mehr als 30 Jahren prägend für die Thematik, Ästhetik und Zukunft der medialen Kunst.“

Filmstill „Bashtalaak

sa at/ Shall I compare you to a summer s day“, Mohammad Shawky

Hassan, EG/LB/DE, 2022, „60 Minuten“

Foto: EMAF

Im Zentrum des Festivals steht das jährlich wechselnde Thema, das in der Ausstellung, in eigens kuratierten Filmprogrammen und Talks von Vertretern unterschiedlicher künstlerischer Richtungen und von Geisteswissenschaftlern diskutiert wird Heute zählt das EMAF in Osnabrück zu den bedeutendsten Veranstaltungen der internationalen Medienkunst Als Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Verleiher, Galeristen und Fachpublikum wirkt es seit mehr als 30 Jahren prägend für die Thematik, Ästhetik und Zukunft der medialen Kunst.

F ü r d a s v o m 1 9 b i s 2 3 A p r i l a n s t e h e n d e E u r o p e a n M e d i a A r t F e s t i v a l ( A u s s t e l l u n g l ä u f t b i s z u m 2 9 M a i ) h a b e n r u n d 3 0 0 0 K ü n s t l e r i h r e A r b e i t e n e i n g e -

r e i c h t , d i e v o n e i n e r A u s w a h l -

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k o m m i s s i o n u n d d e n K u r a t or e n g e s i c h t e t w u r d e n Das Thema des EMAF 2023 lautet „Trembling Time“ – eine Zeit in Unruhe, deren Bewegung diffus und ungerichtet, aber weithin spürbar ist, in der sich das mögliche Ende von etwas ebenso andeuten mag wie die Entstehung von etwas Neuem Das Motto des EMAF 2023 steht nicht vorrangig für einen Moment der Krise – auch wenn jeder derzeit hautnah spürt, wie sich jener Zeitraum, in dem die globale Klimakatastrophe noch abzuwenden wäre, zusehends verengt; wie globale Kriege und Konflikte bis in unsere lokalen und sehr persönlichen Zusammenhänge hinein wirken und sich für die Leidtragenden in der traumatischen Erfahrung von Flucht und Migration verlängern Es geht auch um ein Verständnis von Zeit, das zunehmend fraglich wird: eine Zeit, die sich an historischen Fix- und Wendepunkten orientiert, und an den unsichtbaren Struktu-

ren, die unsere postindustrielle Gegenwart prägen Mit „Trembling Time “ lädt das EMAF – in seiner Ausstellung, in Filmprogrammen, Vorträgen und Performances – dazu ein, unsere Vorstellungen von Zeit und Geschichte einer neuen Betrachtung zu unterziehen, sie mit anderen Formen des Erinnerns, Imaginierens und In-der-Welt-Seins zu konfrontieren Das Beben der Zeit soll als eine Bewegung erfahren werden, die jedem, indem sie die bestehenden Verhältnisse in Unordnung und Hierarchien ins Wanken bringt, neue Wege eröffnet

Verständnis von Zeit

In der von Inga Seidler kuratierten Ausstellung zum Festival soll unser Verständnis von Zeit in Frage gestellt werden Die gezeigten Künstler betrachten alternative Geschichte/n sowie Zukunftsvorstellungen jenseits der gängigen Idee des Fortschritts Dabei finden ihre

Beobachtungen, Erzählungen oder Dekonstruktionen im Zusammenhang von Zeit und ihrer Wahrnehmung vor dem Hintergrund einer globalen Klima- und Umweltkrise statt, die gleichzeitig einen Moment darstellt, der das Bild vom Verrinnen der Zeit hervorruft

Das von Rachael Rakes kuratierte Filmprogramm greift die Idee der „Trembling Time“ auf, indem es Momente der Neubetrachtung und neuer Formen der Darstellung miteinander verbindet. Ausgehend von der Annahme, dass die linear fortschreitende Zeit eine gedankliche Konstruktion ist, und zwar eine potenziell existenzbedrohende, beschäftigen sich die Arbeiten in diesem Programm mit Zeit- und Wertvorstellungen, in denen neue Zeitrechnungen, Rückgriffe auf alte Strukturen, Vorstellungen von neuen Ordnungen, das Überleben in den Ruinen des Imperialismus, andersartige Artikulationen von Wirklichkeit und die Infrastrukturen

nicht-menschlicher, nicht-linearer Beziehungen eine Rolle spielen Was verändert sich, wenn es nur mit Entschleunigung weitergeht?

Das von Daphne Dragona kuratierte Talks-Programm stellt Modelle von Wachstum (und der Kritik daran) in den Mittelpunkt, die die Bedürfnisse und Rhythmen unterschiedlicher Welten berücksichtigen Theoretiker und Praktiker diskutieren, wo Men-

Probleme entschärfen

schen Opfer bringen müssen, um fortschrittsbedingte Probleme zu entschärfen, und beleuchtet Ansätze, die die Besucher des EMAF dazu einladen, aktiv ihre Gewohnheiten und ihr Tempo zu verändern Hier kommen auch Beispiele aus der Kunstwelt zur Sprache, die einen anderen Umgang mit Energie und Zeit, Kulturproduktion und Anwesenheit vorschlagen

Nähere Informationen: www.emaf.de

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„Hasssan Sheidaei is back“, Hassan Scheidaei, 2021 Foto: Hehmann

Videokunst in Städtischer Galerie

Mit Maria Vedder kommt eine Künstlerin in ihre Heimatstadt Nordhorn zurück, die zu den Pionierinnen und bedeutenden Vertreterinnen ihres Genres gehört.

Mit einer Fotografenlehre begann in den 1960-er Jahren die künstlerische Entwicklung der in Nordhorn geborenen und in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlerin Maria Vedder

Studium und Professur

Es folgten das Studium der Fotografie an der Fachhochschule Köln sowie der Theater-, Film- und Fernseh- sowie Sozialwissenschaften an der Universität Köln Seit den 1970-er Jahren ist sie als Medienkünstlerin tätig und gehört zu den Pionierinnen dieses Genres Nach längeren Studienaufenthalten und Vortragsreisen in Asien war sie als Gastprofessorin an diversen Hochschulen tätig, bevor sie eine feste Professur für Medienkunst an der Universität der Künste Berlin erhielt, die sie von 1991 bis 2014 inne hatte Dort wurde sie auch Mitbegründerin des Instituts für zeitbasierte Medien und des Studiengangs Kunst und Medien Weiterhin beteiligt war sie an einer Verlagsund einer Museumsgründung Als Autorin trat sie unter anderem mit den Büchern „Handbuch der Videopraxis“ sowie „Kunst und Video“ (in Zusammenarbeit mit Bettina Gruber) in Erscheinung Beide sind im renommierten DuMont-Verlag erschienen

Im Laufe ihrer künstlerischen Karriere kann Maria Vedder auf viele Ausstellungen im In- und Aus-

land zurückblicken Ihre Werke sind in zahlreichen Sammlungen vertreten, unter anderem in den Staatlichen Museen zu Berlin/Kupferstichkabinett, im Museum Ludwig Köln, im Neuen Berliner Kunstverein, im ZKM/Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und in der Tate Gallery Liverpool/England.

In ihrer künstlerischen Arbeit setzt sie sich mit vielen verschiedenen Themen auseinander Wie die Kunstmanagerin und Kunstvermittlerin Anja Osswald schreibt, gehört es zu den grundlegenden Kennzei-

chen der medienkünstlerischen Arbeit von Maria Vedder, „Perspektiven zu verrücken, um die verborgenen Schichten alltäglicher Wirklichkeiten sichtbar zu machen Seit den 1970-er Jahren spürt sie den vielfältigen Erscheinungsformen des Sichtbaren nach “

Osswald führt weiter aus und schreibt: „In den letzten Jahren setzt die Künstlerin ihre Spurensuche in der visuellen Erscheinungswelt durch eine Erforschung der dieser zugrunde liegenden systemischen Zusammenhänge fort In dieser Auslotung der Tiefendimensionen des Sichtbaren kommt ein analytischer und sezierender Blick zum Tragen, der Wirklichkeit als Schichtmodell begreift, dass Stück für Stück erforscht werden muss, um sie zu verstehen“ Ein Beispiel dafür ist einer der letzten Arbeiten

von Maria Vedder mit dem Titel „Thingstätten“ Vor dem Hintergrund zunehmender Wählerstimmen für rechtsradikale Positionen in ganz Europa will sich Maria Vedder mit dem Phänomen sogenannter Thingstätten beschäftigen In ganz Deutschland wurden in den 1930er Jahren Thingstätten errichtet,

Phänomen Thingstätten

theaterähnliche Versammlungsorte, die vom damals herrschenden Naziregime zur Verbreitung seiner unmenschlichen Ideologie gebaut wurden Unter geschichtsverfälschendem Rückgriff auf altgermanische Traditionen fanden auf ihnen Theateraufführungen und Propagandaveranstaltungen statt Diese

sollten ein emotionales Aufgehen des Einzelnen in Heimat und Volksgemeinschaft erleben lassen

Die filmische Annäherung an diese Orte geschieht aus der Luft „Mit einer Kameradrohne wird eine Fahrt senkrecht über dem Thingplatz gestartet, man sieht die ganze Umgebung, die Kamera nähert sich langsam, sie dreht sich um die eigene Achse, bis der Platz das Bild ausfüllt Das sich wie eine Spirale drehende Bild lässt einen Sog entstehen Er ist bildlicher Ausdruck für die Verführung und Agitation der Bevölkerung durch den Nationalsozialismus“, erläutert Vedder

Die Städtische Galerie Nordhorn zeigt Werke von Maria Vedder in der Zeit vom 4 Juni bis zum 13 August

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Text: am | Foto: Vedder Frühere Thingstätte, Berlin (Waldbühne), Maria Vedder
„... verborgene Schichten alltäglicher Wirklichkeiten sichtbar ... machen.“
Anja Osswald, Kunstmanagerin

Lieber Drama oder Komödie?

Ein Glück, dass diese Frage bei der Auswahl eines Kinofilms noch viel mehr Varianten zulässt. Das Programm für den April zeigt wieder eine Genrevielfalt sondergleichen.

nen scheint, führt den schwermütigen Kommissar durch das nächtliche Paris und bald schon findet er eine erste Spur in der Kunstszene der Stadt. Doch die Ermittlungen hinterlassen beim einsamen Maigret Spuren: Je näher er der Aufklärung des Verbrechens kommt, desto mehr wird er an ein schmerzhaftes Kapitel seiner eigenen Vergangenheit erinnert

DDR-Geschichte durch die detektivische Suche neu erzählt und durch witzige und absurde Situationen führt

13. APRIL

Im Taxi mit Madeleine

Gräfin Irma (Sandra Hüller) folgt als Hofdame Kaiserin Sisi (Susanne Wolff) nach Griechenland, wo sie fern vom strengen und einengenden österreichischen Hof und nur umgeben von adligen Frauen nach Freiheit von den Erwartungen ihrer Familie strebt. Irma ist fasziniert von der außergewöhnlichen Frau und ihren modernen Ideen Sie wird schnell ihre Vertraute und sehnt sich bald schon nach mehr Zuneigung von der Kaiserin, als es die Sitten der Zeit den beiden Frauen erlaubt.

Maigret

Paris in den 1950-er Jahren: Eine junge Frau wird tot aufgefunden Die Identität der geheimnisvollen Dame im eleganten Abendkleid wirft einige Fragen auf. Kommissar Maigret (Gérard Depardieu) nimmt sich dem Fall an Das Rätsel um die unbekannte Tote, die niemand zu vermissen oder überhaupt zu ken-

6. APRIL

me für einen jungen Spieler auf den Tisch legen, der noch keine einzige Minute in der Spitzenliga NBA gespielt hat? Doch Vaccaro hat große Pläne, will sogar einen eigenen Schuh für den Jungstar konzipieren Und die Zeit drängt, baggert doch auch die deutsche Konkurrenz von Adidas an Jordan Der ist sich noch nicht sicher, wo und ob er unterschreiben soll.

Olaf Jagger

Der Super Mario Bros. Film

Der Klempner Mario (Originalstimme: Chris Pratt) und sein Bruder Luigi (Charlie Day) landen in einem Untergrund-Labyrinth, das sie ins bunte, von allerhand merkwürdigen Kreaturen bevölkerte und von Prinzessin Peach (Anya-Taylor Joy) regierte Pilz-Königreich führt Doch die friedliche Welt wird schon bald von einem feuerspeienden Ungetüm erschüttert: Der fiese SchildkrötenKönig Bowser (Jack Black) will seine Macht ausweiten

Air

Anfang der 1980er-Jahre ist NikeMitarbeiter Sonny Vaccaro (Matt Damon) davon überzeugt, dass seine Firma das aufstrebende BasketballTalent Michael Jordan unter Vertrag nehmen sollte Doch sein Boss, NikeGründer Phil Knight (Ben Affleck), ist skeptisch Eine derartige Rekordsum-

Olaf Schubert deckt eines der bestgehüteten Geheimnisse der DDR auf, das ausgerechnet etwas mit seiner Mutter zu tun hat: Kann es

Die 92-jährige Madeleine (Line Renaud) ruft ein Taxi, um in das Altersheim zu gelangen, in dem sie von nun an leben soll. Sie bittet Charles (Dany Boon), einen etwas desillusionierten Fahrer, an den Orten vorbeizufahren, die in ihrem Leben eine Rolle gespielt haben, um sie ein letztes Mal zu sehen Nach und nach taucht in den Straßen von Paris eine ungewöhnliche Vergangenheit auf, die Charles zutiefst bewegt Er vertraut sich Madeleine daraufhin an, erzählt ihr davon, dass er ziemlich tief in Schulden steckt und nun auch noch kurz davor ist, seinen Führerschein zu verlieren.

wirklich sein, dass Rocklegende Mick Jagger sein Vater ist? Durch einen Zufall erfährt der Komiker, dass seine Mutter in den 1960ern eine flüchtige Affäre mit dem Frontmann der Rolling Stones hatte. Also begibt er sich auf die Suche und beginnt damit, Historikern und Experten Fragen zu stellen, die das Rätsel seiner Identität lösen sollen Muss er seine Familiengeschichte noch einmal neu schreiben? Ein fiktionaler Dokumentarfilm, der die

Die drei Musketiere: D’Artagnan

D’Artagnan (François Civil) zieht es aus der verschlafenen Gascogne im Südwesten Frankreichs ins Herz der

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30. MÄRZ Sisi & Ich

Nation: Paris Dort schließt er sich den drei Musketieren des Königs –Athos (Vincent Cassel), Porthos (Pio Marmaï) und Aramis (Romain Duris)

– an Das Quartett will in einem von Religionskriegen gespaltenen und von der britischen Armee bedrohten Land für Stabilität sorgen Zunächst müssen sie aber gegen Kardinal Richelieu (Eric Ruf), der dunkle Pläne hegt, in die Spur gehen Wirklich ernst wird es für D’Artagnan jedoch erst, als er sein Herz an Constance Bonacieux (Lyna Khoudri), eine Vertraute der Königin, verliert

20. APRIL

Infinity Pool

und Langston Uibel) in einem abgelegenen idyllischen Ferienhaus an der Ostsee zusammen Nachdem sie sich eingerichtet haben und einen unvergesslichen Urlaub planen, kommt plötzlich alles anders. Die schöne gemeinsame Zeit ist nicht auf Dauer, da wütende Waldbrände um sie herum eintreten, die schnell außer Kontrolle geraten Nach und nach werden sie von den Flammen eingekesselt, was eine Flucht unmöglich macht.

27 APRIL

The Whale

The Ordinaries

James (Alexander Skarsgård) und Em (Cleopatra Coleman) genießen in dem abgelegenen Inselresort La Tolqa einen perfekten Urlaub Mit den unberührten Stränden, dem außergewöhnlichen Personal und dem feinsten Essen könnte der Urlaub nicht schöner sein Doch unter der Führung der verführerischen und geheimnisvollen Gabi (Mia Goth) wagen sie sich aus dem Resortgelände heraus und finden sich in einer Kultur voller Gewalt, Hedonismus und unsagbarem Horror wieder.

Roter Himmel

Während eines heißen Sommers kommen vier junge Freunde (Paula Beer, Enno Trebs, Thomas Schubert

Charlie (Brendan Fraser) hat vor vielen Jahren seine einstige Familie verlassen, um mit einem Mann zusammen sein zu können Nachdem dieser stirbt, fällt Charlie in ein seelisches Tief Aufgrund der schweren Trauer entwickelte der inzwischen mehr als 270 Kilo schwere Charlie eine Essstörung und hat alle Probleme, den Alltag zu bewältigen. Wenigstens hat er seine Arbeit als Englischprofessor, welche er von zu Hause aus führen kann – allerdings ohne Webcam, da er sich für sein

M a n c h m a l z a h l t e s s i c h a u s , e xp e r i m e n t i e r f r e u d i g z u s e i n , s i c h v o n u n g e w ö h n l i c h - s c h r ä g e n

I d e e n n i c h t a b b r i n g e n z u l a s s e n , s o n d e r n a n i h n e n f e s t z u h a l t e n u n d d i e s e a u c h u m z u s e t z e n R e -

g i s s e u r i n S o p h i e L i n n e n b a u m

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D e u t s c h e s K i n o s o w o h l f ü r d i e B e s t e R e g i e a l s a u c h d i e B e s t e P r o d u k t i o n v e r d i e n t e r m a ß e n a n d e n h ö c h s t w a h r s c h e i n l i c h o r i g in e l l s t e n d e u t s c h e n F i l m d e s J a h r e s

Aussehen schämt. Als seine Vergangenheit ihn immer mehr einholt, beschließt er, sich mit seiner 17jährigen Tochter Ellie (Sadie Sink) wieder in Verbindung zu setzen Da sein Gesundheitszustand immer kritischer wird, setzt er alles daran, um sich, aber auch die Zukunft seiner Tochter zu retten Zusammen mit seiner Exfrau Mary (Samantha Morton) und dem Tür-zu-Tür-Evangelisten Thomas (Ty Simpkins) bricht eine Zeit an, die ihm alles abverlangt Fotos: filmstarts de

F i l m t i p p

h i e l t a n i h r e r a u ß e r g e w ö h n l ic h e n P r ä m i s s e e i n e r s t r e n g h i er a r c h i s c h o r g a n i s i e r t e n F i l m f ig u r e n - We l t , i n d e r d i e H a u p t f ig u r e n d e n To n a n g e b e n , N eb e n f i g u r e n i m H i n t e r g r u n d i h r e D i e n s t e v e rr i c h t e n u n d O u t t a k e s e i n D a s e i n a m R a n d e d e r G e s e l l s c h a f t f r i st e n , f ü r i h r S p i e l f i l m d e b ü t f e s t

H e r a u s g e k o m m e n i s t d i e g ew i t z t e S c i - F i - S a t i r e „ T h e O r d in a r i e s “ , d i e i n e i n e i d e e n r e i c h e

F i l m w e l t d y s t o p i e à l a O r w e l l e n t f ü h r t u n d s i c h z u g l e i c h f ü r

O f f e n h e i t u n d I n t e g r a t i o n s t a r k m a c h t N a c h e i n e r b e g e i s t e r t a u f g e n o m m e n e n P r e m i e r e b e i m

F i l m f e s t M ü n c h e n g i n g d a n n a u c h d e r F ö r d e r p r e i s N e u e s

Pa u l a ( F i n e S e n d e l ) e r s e h n t s i c h e i n L e b e n m i t a u f r e g e n d e n S z e n e n , a u f b r a n d e n d e r M u s i k u n d g r o ß e n E m o t i o n e n u n d l e r n t d a h e r f l e i ß i g f ü r i h r e b a l d a n s t e h e n d e A b s c h l u s s p r ü f u n g a n d e r S c h u l e f ü r H a u p t f i g u r e n D a b e i m ö c h t e s i e a u c h i h r e M u t t e r s t o l z m a c h e n , d i e a l s N e b e n f i g u r i m m e r n u r i m H i nt e r g r u n d a u f t r e t e n k a n n u n d d e r e n D i a l o g e u n d d a m i t a u c h i h r e A u s d r u c k s m ö g l i c h k e i t e n l im i t i e r t s i n d Pa u l a i s t e i n e g u t e S c h ü l e r i n , n u r d a s E r z e u g e n e m o t i o n a l e r M u s i k w i l l i h r n i c h t s o r e c h t g e l i n g e n A u f d e r S u c h e n a c h g r o ß e n E m o t i o n e n v e r s u c h t s i e , m e h r ü b e r i h r e n v e r s t o r b e n e n Va t e r, e i n e r h e l d e n h a f t e n H a u p t f i g u r, z u e r f a h r e n – u n d s t ö ß t d a b e i a u f i m m e r m e h r U n g e r e i m t h e it e n

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Wer ist hier Haupt-, wer ist Nebenfigur? fFoto: Filmstarts

Zehn literarische Perspektiven

Mit dem NRW-Lesebuch können sich Interessierte auf eine künstlerisch-literarische Reise durch das Münsterland und die NRW-Kulturregionen begeben.

Das Residenzprojekt „stadt land text NRW“ schickte zehn Autorinnen und Autoren von März bis Juni 2022 durch je eine der zehn Regionen von Nordrhein-Westfalen. Das Münsterland erkundete die Regionsschreiberin Neïtah Janzing Sie gestaltete einzigartige Postkarten mit Fotos aus der Region und schickte diese dann an ihr unbekannte Menschen

Das zum Abschluss des Projekts erschienene, mehrsprachige „stadt land text NRW-Lesebuch“ nimmt Interessierte mit auf eine literarisch-künstlerische Reise durch Nordrhein-Westfalen – auf Deutsch, Französisch, Englisch und Ukrainisch

Neïtah Janzings Texte im NRWLesebuch handeln von der flachen Parklandschaft, von Windrädern und von der Suche nach Frieden Ihre Postkarten sind Unikate, denn das Papier hat sie selbstgeschöpft und die Fotografien analog entwickelt Mit nur wenigen Worten fing die Autorin Erinnerungen, Momente und Erlebnisse ihrer viermonatigen Reise durch das Münsterland ein „Unbekannten Menschen zu schrei-

ben, ist ein bisschen so, als würde man eine Flasche ins Meer schicken“, sagt Janzing

Das Buch „stadt land text – 10 literarische Perspektiven auf NRW“ enthält insgesamt über 50 Beiträge der zehn Autorinnen und Autoren

von stadt.land.text NRW 2022: Kadir Özdemir (Aachen), Ulrike Anna Bleier (Bergisches Land), Dorian Steinhoff (Hellweg), Neïtah Janzing (Münsterland), Álvaro Parrilla Álvarez (Niederrhein), Tobias Schulenburg (Ostwestfalen-Lippe), Stefanie

de Velasco (Rheinschiene), Rabab Haidar (Ruhrgebiet), Tanja Maljartschuk (Sauerland), Tobias Siebert (Südwestfalen) Herausgeber des Buchs sind die 10 Kulturregionen NRWs sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Auf den gut 200 Seiten des Lesebuchs finden sich neben den Textbeiträgen auch zahlreiche Fotografien sowie Impressionen aus Lesungen und Exkursionen der Residentinnen und Residenten. Alle Texte, die während der Residenz entstanden sind, können auf einem Blog (www stadt-land-text de) nachgelesen werden

Wer sich für das Lesebuch interessiert, kann sich per E-Mail an kultur@muensterland.com unter Angabe der Versandadresse beim Münsterland e V melden

10 Kulturregionen

Bereits drei Mal luden die zehn Kulturregionen und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zu einem viermonatigen Residenzaufenthalt ein Die Regionsschreiberinnen und -schreiber erhalten neben Salär und Unterkunft die Möglichkeit, Einblicke in die Kulturlandschaft ihrer Gastgeberregion zu nehmen und diese literarischkünstlerisch zu verarbeiten Erstmals waren auch Autorinnen und Autoren eingeladen, die nicht in deutscher Sprache schreiben

SEITE 22 M A G A Z I N
Text: Münsterland e V | Foto: Stelzmann Bei ihen Exkursionen und Lesungen berichtet Regionsschreiberin Neïtah Janzing von ihren Eindrücken der Region
„Unbekannten Menschen zu schreiben, ist ein bisschen so, als würde man eine Flasche ins Meer schicken.“
Neitah Janzing, Regionsschreiberin
Auf Blog nachlesbar

Wolfgang Trepper in Alter Weberei

Serie zum Thema Kunst

IMPRESSUM

Verlag:

Grafschafter Nachrichten GmbH

Auf der Suche

1972 erschien eine Broschüre mit dem Titel „Über Johannes Vermeer van Delft, zwei unbekannte Frühwerke und eine andere Sicht auf sein Œuvre“ Darin schrieb Dirk Hannema, Gründer des Museums de Fundatie in Zwolle, sechs Bilder aus seiner Privatsammlung mit großer Bestimmtheit dem niederländischen Maler Vermeer (16321675) zu Diese Behauptung stieß in Fachkreisen auf viel Widerspruch Die Hintergründe werden in der Ausstellung „Auf der Suche nach Vermeer“ im Museum de Fundatie beleuchtet

Foto: Museum de Fundatie

Im dritten Teil der Serie über Mißverständnisse bei der Betrachtung von Kunst geht es um Werke, die im Rahmen der Kunstprojekte „kunstwegen“ und „raumsichten“ entstanden sind und sich zum Teil in der Grafschaft Bentheim befinden, zum anderen Teil in den benachbarten Niederlande Viele Objekte, die dabei im öffentlichen Raum entstanden, stießen auf Miß- oder Unverständnis Beispielhaft steht dafür das Objekt „Laßnitz“ Eine ausrangierte, aber intakte Brücke in gutem Zustand wurde in die Grafschaft Bentheim transportiert und ohne Verkehrsanschluss über die Vechte gelegt Künstler Hans Schabus erklärte die Brücke zur Skulptur Er stellte sie frei und streifte ihren ursprünglichen Standort ebenso ab wie das Verkehrsnetz, an dem sie hängt Der dahinter stehende Gedanke erschloss sich vielen nicht

Tarja Turunen mit neuer CD am Start

Foto: Westdörp

Aktuelles aus dem Kinoprogramm

Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn Tel 05921 707-0

Geschäftsführung:

Dipl -Kfm Jochen Anderweit

Verlagsleitung: Matthias Richter (verantwortlich für Anzeigen)

Mediaverkauf:

Jens Hartert (Leitung) Tel 05921 707-410 gn media@gn-online de

Redaktion:

Guntram Dörr (verantwortlich)

Eckhard Fuchs

Andreas Meistermann

Produktmanagement:

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Grafik & Layout:

Britta Franzbach

Titelfoto:

Adam von Mack – square

Technische Herstellung:

Grafschafter Nachrichten GmbH

Website: www gn-live de

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V O R S C H A U
Der Kabarettist ist für seine launigen Auftritte bekannt Foto: privat Die ehemalige Sängerin von Nightwish ist solo unterwegs Foto: privat Leonie Benesch ist im Drama „Das Lehrerzimmer“ zu sehen Foto: Filmstarts
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JOHANNES OERDIN

TICKETS BEI ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN UND AUF WWW.EVENTIM.DE UND WWW.RESERVIX.DE SA. 24.06.23 LINGEN OPEN AIR AN DER EMSLANDARENA
OPEN AIR 2023

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