Januar-Ausgabe der HGV-Zeitung

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Januar 2021 HGV-Zeitung

FÜR DIE GASTWIRTIN

„Ihr seid nicht allein!“ Südtiroler Gastwirtinnen: Rückblick auf das abgelaufene Jahr Das Corona-Jahr hat auch das geplante Programm der Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen auf den Kopf gestellt. Aber trotz – oder gerade wegen – der Krise hat der Ausschuss versucht, den Wirtinnen nahe zu sein. Die Angebote der Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen erfreuen sich stets großer Beliebtheit, die Nachfrage ist oft größer als das Angebot an Plätzen. So auch bei der geplanten Frühjahrsreise 2020 nach Amsterdam. 52 Damen hatten sich schon auf spannende Tage zur Tulpenblüte gefreut, die Flugreise musste jedoch schweren Herzens abgesagt werden. Nachdem die erste Schockstarre aufgrund einer bisher nie dagewesenen Ausnahmesituation überwunden war, traf sich der Ausschuss, bestehend aus Marlene Waldner, La Maiena Meran Resort, Marling, Evelyn Rainer, Hotel Eggele, Winnebach, Adele Huber, Gasthof Langeshof, Altrei, und Helene Benedikter, Hotel Post, Trens, regelmäßig in Videokonferenzen. Ein großes Thema dabei war, wie es gelingen könnte, den Gastwirtinnen trotz Veranstaltungs- und Versammlungsverbot in dieser schwierigen Zeit nahe zu

IHR SEID NICHT ALLEIN Wir Frauen sind stark!

Die Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen hat im Mai eine Aufmunterungs-Postkarte verschickt. Ein Vogel hat niemals Angst davor,

sein. So entstand die Idee der „Aufmunterungs-Postkarte“, die im Mai letzten Jahres an Südtirols Gastwirtinnen verschickt wurde. Mit der mutmachenden Botschaft „Ihr seid nicht allein“ wollte man ein kleines Zeichen der weiblichen Solidarität und des Zusammenhalts setzen. Eine zweite positive Botschaft und gleichzeitig ein starkes Fundament für die Zukunft war die Verankerung der Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen in den Statuten des HGV. Das künftige Führungsgremium der Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen wird sich demnach aus je einer Wirtin der vier HGV-Bezirke zusammensetzen. Diese werden 2021 im Rahmen der Neuwahl der HGV-Funktionäre auf Bezirksebene gewählt. Die vier Bezirksvertreterinnen wählen dann

dass der Ast unter ihm brechen könnte. Nicht, weil er dem Ast vertraut, sondern seinen eigenen Flügeln.

aus ihren Reihen die Vorsitzende, welche zukünftig Sitz und Stimme im Landesausschuss hat und dort die Anliegen der Wirtinnen einbringen wird. Ein Umdenken war hingegen beim geplanten Weiterbildungsangebot gefragt. Um Frauen in der gegenwärtigen Situation zu stärken, organisierte die Arbeitsgruppe der Südtiroler Gastwirtinnen daher Anfang Juni ein Webinar mit dem Titel „Die Wirtin – ein Fels in der Brandung“. 23 Wirtinnen nahmen das Angebot an und erarbeiteten im Online-Workshop mit Referentin Birgit Dissertori Strategien, um gut durch diese außergewöhnliche Zeit kommen. Die Öffnung der Betriebe für die Sommersaison ließ Südtirols Gastwirtinnen wieder mit mehr Zuversicht in die Zukunft blicken

– wenn auch vielerorts mit doppeltem Arbeitseinsatz verbunden, da aufgrund der unsicheren Situation teilweise weniger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt werden konnten. Eine Landeswallfahrt mit Bischof Ivo Muser nach Maria Trens im Oktober war endlich eine Gelegenheit zum Wiedersehen und gab den Gastwirtinnen und Gastwirten ein wenig Stärke und Zuversicht mit auf den Weg. Die geplante Exklusivveranstaltung in der Orchideenwelt konnte leider nicht stattfinden, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Als kleines Trostpflaster wurde an die Teilnehmerinnen des Vorjahres ein von Oberrauch Zitt zur Verfügung gestellter personalisierter Mund-Nasen-Schutz verschickt. Im Dezember fand ein weiteres Webinar mit Birgit Dissertori statt, diesmal zum Thema „Unser Familienbetrieb – ein Erfolgsmodell“ (siehe eigener Bericht). Den Abschluss des Jahres bildete eine Videobotschaft von Familienseelsorger Toni Fiung, worin er die Südtiroler Gastwirtinnen und Gastwirte daran erinnerte, sich gerade im Advent Zeit für sich und die Familie zu nehmen und sie ermutigte, hoffnungsvoll in die Zukunft se zu blicken.

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Erfolgreiche Betriebe Im Dezember fand ein Webinar mit Coach Birgit Dissertori zum Thema „Unser Familienbetrieb – ein Erfolgsmodell“ statt, für das die Vereinigung Südtiroler Gastwirtinnen die Schirmherrschaft übernommen hatte. „70 Prozent aller Arbeitsplätze im europäischen Raum stellen Familienunternehmen. Die Mehrheit der Bevölkerung kennt somit einen Familienbetrieb aus eigener Erfahrung“, weiß Dissertori. Ein Familienbetrieb birgt zahlreiche Vorteile, stellt die Beteiligten aber zugleich vor große Herausforderungen, ist man bzw. frau doch gleichzeitig Familienmitglied und Unternehmer/in. Wichtig ist es hier, in jeder Situation Rollenklarheit zu schaffen. Aus welcher Rolle spreche und handle ich? Und aus welcher Rolle werde ich gehört und wahrgenommen? Im Workshop diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über verschiedene Fragestellungen. Aus ihrem Erfahrungsschatz in der Begleitung von Familienunternehmen stammt auch der Tipp von Dissertori, einen Zeitplan für die Betriebsübergabe bei Generationswechsel aufzustellen. Dadurch wird Klarheit geschaffen und eine Marschroute für alle Beteiligten dese finiert.


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