SPIRIT 4 – das SCB-Fanmagazin

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SPIRIT DAS SCB-MAGAZIN | Ausgabe 4 | Sommer 2022 | CHF 5.– | EURO 4.–

JOËL VE

RMIN

R R E D

R E R H E K ÜCK

VON BÄRTSCHI BIS ZGRAGGEN

RENÉ WILLENER

Sportchef Andrew Ebbett spricht über den frischen Wind und die vielen neuen Gesichter beim SCB. Seite 10

Der Headcoach der U15-Junioren von SCB Future spricht im Interview über die Bedeutung der Stufe. Seite 42


Auf den Bärendurst

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Inhalt / Editorial | SPIRIT | 3

INHALT 4 9 10

18 20 24 29 31 32 36

Rückkehrer Joël Vermin im grossen Porträt. So tickt der neue Athletiktrainer Steven Lingenhag. Andrew Ebbett: Der Sportchef spricht über die Veränderungen beim SCB. Eric Blum blickt auf seine bewegte Zeit beim SCB zurück. Thomas Rüfenacht verabschiedet sich mit einem Brief. SCB-Erinnerungen von Alain Berger. Kolumne: Anissa Gerber Poster Philip Wüthrich Poster Dominik Kahun Nach 10 Jahren ist Schluss: Roland Fuchs verlässt den SCB.

38 FAN ZONE Der SCB trifft die Fans an der BEA.

42 SCB Future: U15-Trainer René Willener im Interview.

44 Nach 13 Jahren Kommunikations-

46 51 52 57 59 60 61 62

chef: Christian Dicks Abschiedskolumne. Sportgastro: Hoch hinaus im Bäre-Tower Ostermundigen. Zuschauerzahlen: Der SCB ist wiederum «Top of Europe». Daniel Huggler: Leidenschaftlicher eSportler und Bäre-Zipfel-Koch. Nachruf auf die gute SCB-Seele Klaus Schweingruber. Splitter Sponsorenboard Partner- und Memberboard Marktplatz und Agenda

Titelbild: Joël Vermin Foto: Fabian Hofmann

DER SOMMER DER VERÄNDERUNG Wir stehen vor einem Sommer der Veränderung. Mit Steven Lingenhag hat der SCB erstmals einen Athletiktrainer im Vollpensum angestellt. Es handelt sich um einen weiteren Schritt in Richtung individuelle Betreuung der Spieler. Und bereits nach den ersten Eindrücken kann ich sagen: Der Mannschaft stehen sehr strenge, aber auch abwechslungsreiche Wochen bevor. Verändern wird sich auch das Gesicht der Mannschaft: Nie zuvor in der Geschichte des SCB hat ein so grosser Umbruch stattgefunden. Die Aufbruchstimmung ist spürbar und ich bin von den Qualitäten unserer Transfers überzeugt. Mit Sven Bärtschi, Romain Loeffel, Joël Vermin, Chris DiDomenico, Éric Gélinas und Jesse Zgraggen haben wir viele Kernspieler verpflichtet, dazu kommen die Potenzialspieler Marco Lehmann und Fabian Ritzmann. Zudem haben wir etliche Junge aus dem Nachwuchs wie Santiago Näf, Vincent Ryser, Noah Fuss, Ronny Dähler und Andri Henauer, die im Sommer mit der ersten Mannschaft trainieren und alle Möglichkeiten haben, den nächsten Schritt zu machen. Verändern möchten wir auch die Wirkung und den Auftritt des SCB. Nach zwei Jahren geprägt von Pandemie und Distanz, wollen wir mit diversen Events verstärkt wieder Nähe schaffen zu unseren Fans, Sponsoren und Partnern. Mit unseren Auftritten an der BEA sowie dem Tag der offenen Tür vom 21. Mai im Sommertraining haben wir dieses Vorhaben erfolgreich begonnen. Für uns ist klar: Wir wollen den Fans, die uns auch in den schwierigen Zeiten treu zur Seite standen, etwas zurückgeben. Dazu gehört ebenfalls, dass wir auf

unseren Kanälen noch näher rangehen, damit die Fans den Puls der Mannschaft spüren können. Auch für mich stehen die kommenden Wochen im Zeichen der Veränderung. Ich werde ab 1. September die Nachfolge von Marc Lüthi als CEO übernehmen. Dieser Aufgabe sehe ich mit sehr viel Vorfreude und Respekt entgegen. Marc hat den SCB über zwei Jahrzehnte lang geprägt und zu einer der erfolgreichsten Sportorganisationen Europas gemacht – er ist der «Mister SCB»! Ich bin sehr froh, bleibt er der Organisation als Präsident des Verwaltungsrats erhalten. Wir haben bis jetzt sehr konstruktiv zusammengearbeitet und werden das weiterhin tun. Ich werde die Sommermonate nutzen, um tief in alle Abteilungen einzutauchen und mir ein detailliertes Bild zu machen, damit ich im Herbst für die Übergabe bereit sein werde. Ich freue mich riesig auf diese Herausforderung – und ich sehne bereits jetzt den Saisonstart im September herbei. Bis es so weit sein wird, wünsche ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, viel Sonne, Erfolg und Zufriedenheit. Ich danke Ihnen für die wertvolle Unterstützung und freue mich, Sie bald wieder im Stadion zu begrüssen. Raeto Raffainer


4 | SPIRIT | Joël Vermin

«ICH WÜRDE ALLES NOCHMALS GENAU GLEICH MACHEN» Die Anfänge in Bern, die Zeit in Übersee, die belastenden Wochen in Lausanne und die Rückkehr zum SCB: Joël Vermin (30) spricht im spirit offen über Sportliches und Privates. Joël Vermin sitzt im Restaurant der PostFinance Arena, nestelt in der Hosentasche und klaubt das Handy hervor. Dann sucht er diesen einen Song, dessen Melodie sich ins Gedächtnis eingebrannt hat. Vermin blickt auf den verregneten Vorplatz. Er erinnert sich an seine Anfänge, das tiefliegende Eisfeld vor dem Stadion, welches später einer unterirdischen Trainingshalle sowie zusätzlichen Parkplätzen weichen sollte. Dort, auf diesem Eisfeld «im Graben», wie es Vermin formuliert, hat er zum Eishockey gefunden. Er lief rauf und runter im freien Eislauf. Und wenn er an diese Zeit als 10-Jähriger denkt, «dann kommt mir dieses Lied in den Sinn, welches regelmässig aus den Boxen beim Eislauf ertönte». 20 Jahre später steht Vermin beim SC Bern als Symbol für bessere Zeiten, für Aufschwung und Spielfreude. Der Berner ist zurückgekehrt, nach Hause gekommen. Zur Aufbruchstimmung gehört auch der Blick zurück. Als er vor kurzem ein paar Kisten bei seinen Eltern abholte, fiel ihm ein Mäppchen mit SCB-Autogrammkarten auf. Vermin war ein ruhiger Junge, eher scheu, Flegeljahre kannte er kaum, stattdessen war da die Leidenschaft für den SCB. Im Zimmer hingen Poster seiner Helden, Patrik Juhlin etwa, der um die Jahrtausendwende nach Bern gekommen war, und Derek Armstrong, der zwar nur eine Saison (2001/02) beim SCB spielte, das Trikot aber immer lässig hinten in die Hose steckte, was den Jungspund beeindruckte.

Die Eltern als Vorbild Vermin durchlief beim SCB alle Nachwuchsstufen. Urs-Peter «Üpu» von Allmen

war sein erster Trainer, ein Anhänger der tschechischen Schule. «Er hat die wichtige Basis gelegt», sagt Vermin. Später prägten ihn Konstantin Kuraschew und Lars Leuenberger als Trainer. Mit 17 Jahren debütierte er als «Gitterbueb» gegen Rapperswil in der höchsten Liga. In der Saison nach dem Meistertitel 2010 erhielt der Youngster konstant Auslauf in der ersten Mannschaft. Der damalige Trainer Larry Huras hielt viel von Vermin, das kam dem Flügel zupass. Er durfte häufig mit Ivo Rüthemann und Martin Plüss in einer Linie spielen. Die wichtige Rolle blieb, als der Trainer wechselte, Antti Törmänen auf Huras folgte. In der Saison 2012/13 erlebte Vermin den Höhepunkt, Bern bezwang Gottéron im Playoff-Final: «Die letzten zehn Minuten der entscheidenden Partie werde ich nie vergessen. Wir führten klar und ich konnte die ganzen Emotionen in der Halle und auf der Bank so richtig geniessen.» Nach dem Titelgewinn wurde der Berner von Tampa Bay gedraftet. Er unterschrieb einen Vertrag bei den Lightning, wurde noch eine Saison nach Bern ausgeliehen und ging in der Folge nach Übersee. Der Wechsel war nicht einfach für einen wie Vermin, der eher zurückhaltend ist. Im Angewöhnungsprozess halfen ihm Geschichte und Erfahrung seiner Eltern. Mutter Marta ist Ungarin und kam 1982 in die Schweiz. Sie arbeitete als Pflegefachfrau und lernte bei der Arbeit Hans Vermin kennen, der aus den Niederlanden in die Schweiz gezogen war. «Beide kamen aus dem Ausland in die Schweiz, mussten ihr Leben hier von null an aufbauen. Als ich

nach Nordamerika ging, musste ich nicht nach Vorbildern suchen – sie waren vor meiner Nase», sagt Vermin. Seit längerem führen die Eltern im Fischermätteli eine Physiopraxis. Wobei Hans Vermin als Nebentätigkeit in der SCB-Hockeyschule tätig ist. Der Kontakt zu Joël ist eng, der Sohn besitzt neben dem Schweizer auch den niederländischen Pass.

Die AHL als Lebensschule Doch zurück zu Tampa Bay: Vermin bestritt 24 NHL-Partien, sammelte vier Assists. Bei den Toren steht eine 0, was Vermin «schon ein bisschen schmerzt», wie er sagt. «Aber es ist nicht so, dass ich jeden Morgen aufwache und denke: Scheisse, so ein NHLTor fehlt mir!» Mehrheitlich spielte der Stürmer in der AHL bei Syracuse Crunch. Er habe das «Ellböglen» gelernt, «und ich wurde gezwungen, auf Leute zuzugehen, musste aus mir herauskommen, entwickelte mich als Mensch». Die AHL sei eine gute Lebensschule. «Das Leben als NHL-Profi ist der Hammer, speziell in Tampa Bay, wo du raus aus dem Stadion gehst und Ferienfeeling hast. In der AHL aber war die Stimmung eine andere, da ist Testosteron im Überschuss vorhanden, der Kampf um NHLPlätze ist gross, einige sind sehr egoistisch unterwegs», erzählt Vermin. Wobei dies in Syracuse nicht so extrem der Fall gewesen sei. Dort teilte er die Wohnung mit Cory Conacher. Mit Conacher verbindet Vermin neben der Freundschaft auch ein Schreckmoment, der in Zusammenhang mit der DiabetesErkrankung des Kanadiers steht. Am Mor-


JOËL VERMIN 5. Februar 1992 491 NL-Spiele, 124 Tore, 155 Assists 24 NHL-Spiele, 0 Tore, 4 Assists 189 AHL-Spiele, 44 Tore, 55 Assists 2013 Schweizer Meister mit dem SCB 2018 WM-Silbermedaille 48 Länderspiele, 6 Tore, 10 Assists


6 | SPIRIT | Joël Vermin

gen nach einer Playoff-Partie hörte Vermin Conachers Freundin Shannon schreien. Der Schweizer Nationalspieler erinnert sich: «Mein Puls war sofort auf 180. Ich sprang aus dem Bett, ging in die Küche, dort stand Cory mit einem grossen Messer in der Hand. Er wollte Käse schneiden, stand aber wackelig auf den Beinen, war

völlig aus der Balance: Ich stützte ihn, sie nahm ihm das Messer weg. Er hatte ein Zuckerloch.» 2017/18 entschied sich der Berner zur Rückkehr in die Schweiz, unterschrieb aber zur grossen Enttäuschung einiger SCB-Protagonisten in Lausanne, obwohl er auch ein Angebot des SCB vorliegen

MUTZE-CAST MIT JOËL VERMIN Im Mai war Joël Vermin zu Gast im «Mutze-Cast». Der Podcast wurde im Rahmen der BEA vor dem SCB-Fanshop aufgenommen. Für einmal durften sich sogar Fans hinters Mikrofon setzen und dem 30-jährigen Rückkehrer live eine Frage stellen (siehe Bild). Wer wissen möchte, inwiefern Vermin an den Olympischen Spielen im niederländischen TV zum Thema wurde, und welchen Schockmoment er mit dem heutigen Servette-Stürmer Tanner Richard in Nordamerika erlebte: Den «MutzeCast» kann man auf der SCB-Homepage nachhören.

hatte. «Lausanne hatte sich sehr stark um mich bemüht», sagt Vermin, «zudem wollte ich nicht ins gemachte Nest zurückkehren, sondern in der Schweiz noch etwas Neues sehen und erleben.»

Der Elefant im Raum In Lausanne gehörte Vermin zu den Führungsspielern. Dennoch wurde der Angreifer trotz laufendem Vertrag nach drei Saisons beim LHC (146 Spiele, 98 Punkte) im Herbst 2020 im Tausch mit Tim Bozon und Petr Cajka zu Servette transferiert. Der Trade sorgte für Aufsehen. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Vermin dazumal den Wechsel nach Bern bevorzugt hätte. Doch Lausannes Besitzer forcierte und bevorzugte die Option Genf. «Mit Bern war alles besprochen, doch Petr Svoboda stellte sich quer. Ich hätte rechtliche Schritte einleiten können – aber wäre das zielorientiert gewesen? Ich wollte einfach Hockey spielen.» Es war eine belastende Phase in Vermins Leben – Nebengeräusche inklusive. Die Medien vermeldeten, Grund für den Trade sei ein grosser Streit zwischen Torhüter Luca Boltshauser und Vermin. Gar von einer Garderobenprügelei war die Schreibe. Seither ist diese Geschichte «der Elefant im Raum», wie Vermin sagt. Ein Thema, welches zwar präsent ist, aber niemand so richtig ansprechen will. Fakt ist: Vermin und Boltshausers damalige Ehefrau Jasmin wurden ein Paar. Selbstredend benötigte dies einige Gespräche unter allen Beteiligten. «Es war nie böses Blut im Spiel, wir waren immer offen und


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«ES FÜHLT SICH AN, ALS WÄRE ICH NIE WEG GEWESEN.»

ehrlich. Wäre es nach Luca und mir gegangen, wir hätten weiterhin im selben Team gespielt.» Die Clubführung des LHC aber drängte Vermin zum Abgang. «Der Trade und die Umstände haben mich belastet. Aber ich hatte danach eine gute Zeit in Genf, darf jetzt zum SCB zurückkehren und bin mega happy mit allem. Ich würde alles nochmals genau gleich machen.» Er lebt mit seiner Verlobten und ihren beiden Kindern aus erster Ehe in Burgdorf. Der neue Tigers-Goalie Luca Boltshauser wohnt ganz in der Nähe. Ende Mai wird Vermin erstmals Vater, «die Vorfreude ist riesig, schlicht unbeschreiblich!»

Die Emotionen bei der Rückkehr Aus diesem Grund verzichtete er auf die WM-Teilnahme in Finnland. Zurzeit bestreitet der 30-Jährige das Sommertraining individuell unter Anleitung des früheren SCB-Athletiktrainers Roli Fuchs. «Individuell zu trainieren, flexibel zu bleiben, für die Familie da zu sein: Das ist vielleicht mein grösster Luxus.» Die Rückkehr zum SCB ist für Joël Vermin mit Emotionen verbunden. Die Begrüssung war herzlich, etwa mit Materialwart Fräne Kehrli. «Der Sport schläft nicht, auch beim SCB hat sich einiges entwickelt. Dennoch fühlt es sich an, als wäre ich nie weg gewesen», sagt Vermin. Während der SCB eine sehr schlechte vergangene Saison hatte, erreichte der Flügel in Genf seinen Bestwert (21 Tore). «Der SCB war unglaublich erfolgreich. Dann kam der Absturz. Solche Zyklen gehören zum Sport.» In Bern hat Vermin für vier Saisons unterschrieben. Er will Teil eines neuen Erfolgszyklus sein. «Ich glaube fest daran, mit dem SCB Erfolg zu haben.» Wie er während seiner ganzen Karriere an sich und seinen Weg geglaubt hat – womöglich auch inspiriert vom Song aus dem freien Eislauf vor der PostFinance Arena: Believe von Cher. (rek)

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Steven Lingenhag | SPIRIT | 9

DER NEUE ATHLETIKTRAINER SIEHT SICH NICHT ALS «DRILLMASTER» Er kam nach Bern, um Sportlehrer zu werden – und landete in Davos. Nun ist Steven Lingenhag als Athletikcoach des SCB in die Hauptstadt zurückgekehrt. Wir stellen den 30-jährigen Bündner vor. STEVEN LINGENHAG Geburtstag: Beim SCB seit:

1. Februar 1992 2022

fen, später im Liebefeld, verfolgte das Ziel, Sportlehrer zu werden.

Vor kurzem lief Steven Lingenhag von der Gurten-Talstation auf den Berner Hausberg. Er lief zügig, durchaus, «aber es war weder ein Joggen noch ein Rennen». Ein paar Tage danach liess Lingenhag die Spieler des SC Bern auf den Gurten rennen. Es war die erste von mehreren geplanten «Challenges», die der neue Athletiktrainer ins Sommerprogramm integriert, um die Spieler aus der Komfortzone zu locken, ihnen aber auch Spass und Abwechslung zu bieten. Lingenhag empfing die Spieler oben im Ziel auf dem Aussichtsturm. Er stellte zufrieden (und auch erleichtert) fest, dass seine Zeit von allen unterboten worden war. Gewinner der «Gurten Challenge» war Marco Lehmann in 14 Minuten und 56 Sekunden. Seit Anfang Mai ist Lingenhag als Athletiktrainer der ersten Mannschaft tätig. Unterstützt wird der 30-jährige Bündner während des Sommers von Sandro Thom. Zu viel Neuem gesellt sich eine bekannte Umgebung. Lingenhag studierte in Bern Sportwissenschaften, wohnte in Zolliko-

Der Kontakt mit Bruno Aegerter Im Rahmen einer Arbeit zum Thema Talentselektion in Nordamerika und der Schweiz führte er mit dem damaligen Davos-Scout Bruno Aegerter ein Interview. Und Aegerter erinnerte sich später an den Studenten, als er für die Davoser U17-Auswahl einen Betreuer suchte – «off ice, das musst du ja können, du studierst schliesslich Sport», habe er Lingenhag gesagt. So fand der Bündner, dessen Vater in den höchsten beiden Ligen für Chur, Basel und Servette gespielt hatte, seinen beruflichen Weg ins Eishockey. «Ein mega spannender Sport, auch aus athletischer Sicht», sagt Lingenhag. «Im Vergleich zum Fussball ist der Oberkörper viel stärker einbezogen, selbstverständlich sind auch die Beine wichtig, und dann gibt es diese unnatürlichen Bewegungen im Skating, weil der Mensch nicht fürs Skaten gemacht ist, was wiederum für eine Überbelastung der Hüfte sorgt.» Fünf Jahre lang blieb Lingenhag in Davos. Er war vorerst für das Off-Ice-Training im Nachwuchs zuständig und wurde 2018 von Arno Del Curto angefragt, ob er in den Staff der ersten Mannschaft wechseln wolle. Ein paar Monate später war Del Curto weg, Lingenhag betreute die HCD-Equipe fortan während drei Saisons als Athletikcoach. «Sehr familiär» sei es in Davos gewesen, sagt der 30-Jährige, «aber ich steckte

plötzlich in der Komfortzone, suchte eine neue Herausforderung und habe diese in Bern gefunden.»

Konditionstrainer? Das war einmal Selbst wenn Lingenhag keine Ewigkeit im Business tätig ist, so hat er doch einen Wandel beobachtet – bei den Spielern und bei den Anforderungen. Dieser beginnt bei den Begriffen «Sommertraining» und «Konditionstrainer», die immer noch geläufig, im Prinzip aber falsch seien, weil ein modernes Athletiktraining mittlerweile über zwölf Monate führe und die Kondition nur einer von vielen Faktoren sei. «Es geht um Ausdauer, klar, aber auch um Kraft, Beweglichkeit, um Monitoring und ein an die Eiszeit angepasstes Belastungsmanagement», sagt Lingenhag. «Früher war der Ansatz: Viel Gewicht stemmen, dazu seckle, seckle, seckle. Mittlerweile ist der Ansatz ganzheitlich: Kraft, Beweglichkeit, Regeneration, Ernährung.» Auch die Einstellung der Spieler sei eine andere geworden. «Übertrieben formuliert gingen sie früher nach dem Training nach Hause und assen eine Bratwurst. Heute saugen sie auf Social Media Tipps zu Übungen und Ernährung auf. Sie fordern dich, stellen Fragen, sind professioneller unterwegs. Wer nicht professionell lebt, hat in der National League keine Chance mehr.» Lingenhag lebt mit seiner Freundin in der Stadt Bern, er ist häufig in der Natur, zu Fuss, auf dem Velo, im Winter auf Langlaufskis. Der neue Athletiktrainer sieht sich nicht als «Drillmaster». Er wolle die Spieler zwar pushen und ihnen viele Inputs auf den Weg geben, «aber letztlich ist jeder für seinen Körper verantwortlich. Gerade im Eishockey ist der Körper das Kapital eines Spielers.» (rek)


10 | SPIRIT | Andrew Ebbett


«ICH FREUE MICH BEREITS JETZT AUF DEN SAISONSTART» SCB-Sportchef Andrew Ebbett spricht im Interview über das Verhältnis unter den Sportchefs im Schweizer Eishockey und die Aufbruchstimmung im Klub.

In deinem Kalender steht jeden Donnerstagnachmittag «Deutschkurs». Welches Zwischenzeugnis gibst du dir? Ein «knapp befriedigend». Ich will diesen Sommer beim Deutschlernen einen Schwerpunkt setzen. Zwei Dinge erschweren den Prozess: Erstens bin ich 39, da geht nicht mehr alles zügig ins Hirn (schmunzelt). Zweitens lerne ich Hochdeutsch, höre aber zuhause oder beim SCB vorwiegend Berndeutsch. Es kommt vor, dass ich stolz aus dem Deutschkurs gehe mit ein paar neuen Wörtern, und dann heisst es: «Das isch nid Bärndütsch!» Wie sprichst du mit deiner Freundin Gabriela? Sie ist in der Schweiz geboren, aber in Kanada aufgewachsen. Nach dem Uni-Abschluss kehrte sie nach Bern zurück. Sie spricht fliessend Englisch und sehr gut Berndeutsch, hat aber Mühe mit Hochdeutsch – das hilft nicht wirklich (lacht).

Ihr wart gerade in den Ferien. Hattest du nach deinem ersten Jahr als Sportchef Ferien so richtig nötig? Und wie. Solange du mittendrin steckst, realisierst du manchmal gar nicht, wie gestresst du bist. Wir waren in Brasilien, wo Eishockey überhaupt kein Thema ist. Es tat gut, einmal weg zu sein, ich konnte abschalten und fühle mich seit meiner Rückkehr um einiges besser als vorher und voller Energie. Apropos Ferien: In Langnau wurde Sportchef Marc Eichmann entlassen und es gab Stimmen, er hätte in der wichtigen Planungsphase nicht in die Ferien verreisen sollen. Was denkst du darüber? Was ich in der Schweiz schätze, ist, dass die Leute die Bedeutung der Ferien erkennen. Ich lebte fast 20 Jahre lang in den USA, dort bekunden viele Menschen Mühe, abzuschalten und Ferien zu beziehen. In der Schweiz wird die Wichtigkeit erkannt, eine

«DAS POTENZIAL, AUS FEHLERN ZU LERNEN, DIE WIR BEGANGEN HABEN, IST RIESIG.»


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Andrew Ebbett | SPIRIT | 13

Auszeit zu nehmen, die Batterien aufzuladen, Zeit mit der Familie zu verbringen. Das hat nichts mit Faulheit zu tun, im Gegenteil – es ist gerade in einem von Stress geprägten Business elementar. Aus diesem Grund ging Marc Eichmann in die Ferien. Ihm daraus einen Strick zu drehen, ist lächerlich. Aber man macht so einiges, nur damit es der Story dient.

Wie ist die Aufgabenteilung zwischen Raeto Raffainer und dir? Raffa schaute mir über die Schulter, zeigte mir in den ersten Wochen, wo es langgeht, dann liess er mich fliegen – so hat er das formuliert (lacht). Jeden Entscheid fällten wir gemeinsam. Und was ich guten Gewissens sagen kann: Wir waren uns bisher immer einig.

Leidet ein Sportchef mit, wenn ein Amtskollege entlassen wird? Ich kenne mittlerweile die Aufgaben des Sportchefs und weiss, wie viel Arbeit und Aufwand damit verbunden sind. Mir tut es leid für jeden Kollegen.

Raeto Raffainer wird per 1. September vom Sportdirektor zum CEO. Was bedeutet das für dich? Wahrscheinlich etwas mehr Einfluss in der Sportabteilung. Aber so viel wird sich für mich nicht ändern. Wir haben einen guten Austausch in der Sportabteilung, nicht nur zwischen Raffa und mir. Ich bin keiner, der Entscheide mutterseelenalleine fällt, ich will Ressourcen und Know-how nutzen, andere Leute einbeziehen.

Sportchefs sind Verbündete und Kontrahenten zugleich – wie ist der Kontakt untereinander? Der Respekt ist sicher gross. Ich konnte bereits im ersten Jahr gute Beziehungen aufbauen. Natürlich ist da eine spezielle Dynamik, weil du einerseits zusammenarbeitest, aber gleichzeitig Gegner bist. Es ist nicht so, dass wir alles teilen und austauschen würden. Letztlich willst du den anderen Sportchef respektive dessen Organisation besiegen – aber es sind noch immer die Spieler, welche die Partien entscheiden.

«ES MUSS FÜR DIE GEGNER WIEDER EIN GRÄUEL SEIN, IN BERN ANZUTRETEN.»


14 | SPIRIT | Andrew Ebbett

«ICH BIN EXTREM GLÜCKLICH DARÜBER, HAT SICH SVEN BÄRTSCHI FÜR BERN ENTSCHIEDEN.»

SCB KADER SAISON 2022/23 Torhüter 30 Philip Wüthrich 84 Daniel Manzato Andri Henauer

17.01.1998 17.01.1984 26.03.2002

183 cm 184 cm 181 cm

82 kg 85 kg 75 kg

Verteidiger 2 Beat Gerber 9 Mika Henauer 14 Colin Gerber 44 Jesse Zgraggen 58 Romain Loeffel 56 Christian Pinana 65 Ramon Untersander 68 Éric Gélinas (CAN)

16.05.1982 02.03.2000 14.03.1998 20.04.1993 10.03.1991 16.03.1997 21.01.1991 08.05.1991

178 cm 178 cm 191 cm 185 cm 178 cm 181 cm 183 cm 193 cm

90 kg 82 kg 94 kg 95 kg 85 kg 84 kg 89 kg 98 kg

Stürmer 8 Joshua Fahrni 10 Tristan Scherwey 11 Santiago Näf 13 Noah Fuss 19 Ronny Dähler 21 Simon Moser 23 Marco Lehmann 24 Dominik Kahun (GER) 25 Vincent Ryser 47 Sven Bärtschi 79 Thierry Bader 86 Joël Vermin 88 Christopher DiDomenico (CAN) 91 Fabian Ritzmann

21.10.2002 07.05.1991 08.06.2002 14.09.2001 28.02.2001 10.03.1989 19.03.1999 02.07.1995 13.02.2002 05.10.1992 01.09.1997 05.02.1992 20.02.1989 15.01.2002

181 cm 178 cm 179 cm 170 cm 178 cm 187 cm 175 cm 180 cm 182 cm 180 cm 187 cm 180 cm 180 cm 191 cm

87 kg 86 kg 81 kg 73 kg 78 kg 97 kg 75 kg 79 kg 78 kg 86 kg 74 kg 87 kg 83 kg 89 kg

Coaching Staff HC Johan Lundskog (SWE) AC Mikael Hakanson (SWE) AC Christer Olsson (SWE) GC Jeff Hill (USA) Steven Lingenhag

11.09.1984 31.05.1974 24.07.1970 10.03.1985 01.02.1992 Stand Mitte Mai

Ehe wir nach vorne blicken werden noch eine Frage zur abgelaufenen Saison: Was hat den SCB dazu bewogen, am Trainerstab um Headcoach Johan Lundskog festzuhalten? Der SCB hat in den letzten drei Saisons fünf Trainer beschäftigt. Die Organisation braucht Stabilität, und aus den Gesprächen mit den Spielern und der Sportabteilung ist klar hervorgekommen, dass man den Weg in die Zukunft gemeinsam gehen will. Das Potenzial, aus begangenen Fehlern zu lernen, ist riesig. Raffa und ich haben einen Dreijahresplan ausgearbeitet. Nun stehen wir im zweiten Jahr. Wir haben viele Wechsel im Team. Hätten wir auch noch den Trainerstab gewechselt, müssten wir von vorne anfangen. Ich bin überzeugt, dass auf diesen Entscheid gute Resultate folgen werden. Und: Viele Spieler, die noch dabei sind, haben unter dieser Trainercrew individuell eine gute bis sehr gute letzte Saison gespielt. Beim SCB sprechen viele von Neustart, Aufbruchstimmung. Nach den verpassten Playoffs gaben wir den Spielern im April frei. Natürlich gab es individuelles Training, aber vor allem ging es darum, dass sie den Kopf frei kriegen, die letzten drei Jahre mit Covid, zwei neunten Plätzen und Platz 11 aus dem Speicher löschen. Was den SCB auszeichnete, war seine Siegermentalität. Die ist in den letzten drei Saisons verloren gegangen. Wir müssen das Gewinnen wieder lernen. Oder anders formuliert: Wir hatten akzeptiert, zu verlieren. Das darf nicht mehr sein. In Bern hassen wir es, zu verlieren, ob auswärts oder zuhause, ob von Platz 1 oder Platz 11. Alle 25 Spieler müssen es hassen, ein Spiel zu verlieren. Diese Mentalität wollen wir implementieren.


SPORTCHEF ANDREW EBBETT ÜBER DIE SCB-ZUZÜGE Sven Bärtschi (29, Las Vegas, NHL) «Sven hatte eine tolle Karriere in Nordamerika und ist nun bereit, in die Schweiz zurückzukehren. Er hat in den letzten Saisons vorwiegend in der AHL gespielt und freut sich sehr auf die Zuschauer und die Kulisse in Bern. Er ist ein natürlicher Skorer, ein kreativer Spieler, der für uns den Wert eines zusätzlichen Ausländers einnehmen kann.» Chris DiDomenico (33, Fribourg) «Ob im Langnau- oder im Gottéron-Dress: DiDo hat als Gegner in der PostFinance Arena immer tolle Spiele gezeigt. Ich weiss, wie gross seine Vorfreude ist, nun mit dem SCB-Logo auf dem Trikot in dieser Halle zu spielen. Nun gilt es diese Vorfreude und Aufregung bei ihm richtig zu kanalisieren. Ich stehe in engem Kontakt mit ihm und spüre in jeder Nachricht, wie heiss er für die kommende Saison ist.»

Wieviel Sportchef Ebbett steckt im Team 2022/23? Die 13 auslaufenden Verträge sorgten letzte Saison für Unruhe. Aber was positiv daran war: Wir hatten die Chance, die Identität zu verändern. Chris DiDomenico, Joël Vermin und Éric Gélinas werden wichtig sein für den SCB-Stil. Wir wollen den Fans aggressives Eishockey mit viel Passion bieten. Im Kader stehen auch viele jüngere Spieler, die sich ihren Platz erkämpfen können. Du sprichst vom SCB-Stil – wie soll dieser sein? Ob als Spieler oder als Sportchef: Ich liebe Konstanz. Am Freitagabend eine gute Partie abliefern und tags darauf gleich nochmals: Das will ich sehen. Da geht es um Arbeitseinstellung, Emotionen, Energie. Und ja, ich will sehen, wie die Spieler nach einem Tor feiern. Wir haben die besten Fans in Europa. Also wollen wir sie dazu bringen, aus den Sitzen zu springen, Stimmung zu machen – und diese Stimmung gilt es zu unserem Vorteil zu nutzen. Es muss für die Gegner wieder ein Gräuel sein, in Bern anzutreten. Kurz vor Redaktionsschluss konnte der SCB den Zuzug von Sven Bärtschi vermelden. Was dürfen die Fans von dieser Mannschaft erwarten? (überlegt) Es ist zu früh, im Mai bereits über Erwartungen zu sprechen. Ich bin extrem glücklich darüber, hat sich Sven Bärtschi für Bern entschieden. Wir hatten während Monaten immer wieder zusammen gesprochen. Irgendwie fühle ich mich gerade wie in der ersten Schulwoche: Ich bin aufgeregt, weil so viel Neues ansteht. Steven Lingenhag bringt als Athletiktrainer frischen Wind in die Halle, dazu haben wir viele interessante Zuzüge und alle sind topmotiviert: Ich freue mich bereits jetzt auf September und den Saisonstart. (rek)

Éric Gélinas (30, Djurgården SWE) «Gélinas bildete in Rögle mit Moritz Seider ein hervorragendes Duo. Ich kann ihn mir als perfekte Ergänzung für Ramon Untersander vorstellen. Er hat einen harten Schuss, ist kräftig, hat eine gute Präsenz und wird auch für unsere jüngeren Spieler sehr wichtig sein.» Marco Lehmann (23, Rapperswil) «Die Trainer freuen sich sehr, ihn in die Hände zu kriegen und mit ihm zu arbeiten. Von allen Spielern, die wir verpflichtet haben, hat Marco das grösste Potenzial. Gelingt es ihm in Zusammenarbeit mit dem Coachingstaff, sein Potenzial zu nutzen, dann wird es sehr viel Spass machen, ihm zuzusehen.» Romain Loeffel (31, Lugano) «Nach seiner Verletzung hatte er eine sehr gute Saison. Romain hat so eine ruhige und dennoch starke Präsenz, er wird mit seiner Konstanz für uns sehr wichtig sein. Die rechte Abwehrseite mit Unti und Loeffel besetzt zu haben, wird ein grosses Plus sein.» Fabian Ritzmann (20, Davos) «Er wird für die Leute in Bern die grösste Überraschung sein. Fabian läuft unter dem Radar, hat eine gute Grösse, eine tolle Arbeitseinstellung. Er und Joshua Fahrni zusammen, das könnte ein tolles Duo werden. Er ist voller Energie, die Fans werden ihn mögen.» Joël Vermin (30, Genf) «Es ist einfach toll, Joël endlich wieder in den richtigen Farben zu sehen. Er hat uns in den letzten Jahren weh getan, wenn wir gegen Lausanne oder Genf antraten. Er hatte eine gewaltige letzte Saison mit 21 Toren. Seine Punkte auf dem Flügel werden für uns sehr wertvoll sein. Ich habe mit vielen Fans gesprochen und sie haben mir gesagt, wie toll es sei, Vermin zurück in Bern zu haben.» Jesse Zgraggen (29, Davos) «Jesse spielte tolle Playoffs in Davos, ist ein sehr dankbarer Verteidiger, der überall aushelfen und viele Rollen übernehmen kann – ob im ersten, zweiten oder dritten Abwehrduo. Ich bin überzeugt, dass er ein richtiger PlayoffSpieler ist und uns mit seinem Charakter speziell in den wichtigsten Spielen der Saison sehr gut helfen wird. Und ich sagte ihm, er solle sich noch die Haare schneiden, mit dieser Bergler-Frisur passe er nicht zum SCB.»


CHUM MIT I DS SCHLOSS BURGDORF


Die Hockeysaison hat ja gerade Pause. Ich vermisse es bereits, mit euch zusammen die Spieler auf dem Eis anzufeuern. Inzwischen nutze ich die Zeit für meine Streifzüge in der Gegend und entdecke dabei immer wieder neue Orte. Kürzlich war ich im Schloss Burgdorf. Als die Festung der Zähringer vor 800 Jahren hoch über Burgdorf erbaut wurde, streiften noch viele von meiner Art überall in der Schweiz ungestört durch die Wälder. Heute bin ich der einzige Bär, der sich auf den Weg durch die schöne Altstadt hoch zum Schlosshügel macht. Wer es gemütlicher angehen möchte, nimmt am Bahnhof Burgdorf den Bus bis zum Kronenplatz. Von da ist es nur noch einen Bärensprung bis zum Schloss. Auf dem Hügel angekommen, bin ich im neuen Museum ganz schön ins Staunen geraten. Beim Betrachten der faszinierenden Wunderkammern kann man so richtig in die Vergangenheit des Schlosses und in seine Geschichten eintauchen. Manche der überraschenden Ausstellungsobjekte lassen einen sogar durch Kontinente und Epochen reisen. Selten habe ich eine so erfrischende Art von Ausstellung gesehen. Ein wenig haben mich die Wunderkammern an

FÜRSTLICHE SPEISEN FÜR DEN BÄRENHUNGER

Wimmelbilder erinnert. Ob man dort sogar einen Bären entdeckt? Danach habe ich im Schlossrestaurant fürstlich gegessen. Nicht nur hat das leckere Essen aus regionalen Speisen meinen feinen Bärengaumen überzeugt. Auch das besondere Ambiente in den kürzlich renovierten historischen Mauern fand ich einfach toll. Auch draussen im Schlosshof war im lauschigen Gartenrestaurant einiges los. Zum Abschluss habe ich von dort nochmals die Aussicht auf die Emmentaler Umgebung genossen. Ob sich in den Wäldern bald wieder meinesgleichen tummeln werden? Hast du auch Lust auf einen Ausflug bekommen? Dann checke die Angebote unter bls.ch/schloss-burgdorf. Übrigens: Für weitere tolle Ideen lasse ich mich unter bls.ch/ausfluege inspirieren. Schau mal rein, vielleicht findest du was Cooles.


18 | SPIRIT | Eric Blum

«ICH SAH, WIE ER FLOG UND FLOG...» Er war ein Top-Verteidiger beim SCB, erzielte in sieben Jahren im Durchschnitt 0,47 Scorerpunkte pro Spiel und war 2019 der letzte Meisterschütze. Doch seit dem 14. Februar 2021 hatte Eric Blum nach einem brutalen Foul und den Folgen seiner Hirnerschütterung keinen einzigen Einsatz mehr. Im Interview blickt er auf seine Zeit in Bern zurück und in eine ungewisse Zukunft.

# 58 ERIC BLUM

Beim SCB von 2014 bis 2022 344 Spiele – 30 Tore / 132 Assists / 162 Scorerpunkte 3 Meistertitel 2016 / 2017 / 2019 2 Cupsiege 2015 / 2021


Weit über ein Jahr ist vergangen seit dem fiesen Foul, das dich bis jetzt ausser Gefecht gesetzt hat. Das hat im Übermass Zeit ergeben, um auch über deine Karriere und das Danach nachzudenken. Wo stehst du heute? Ja, es gab viel Zeit zum Nachdenken. Es gab Momente, in denen ich mich in Gedanken an die Zukunft verloren habe. Da waren dann all die Hypothesen, bei denen man nicht weiss, ob sie eintreten. Aber ich wurde auch psychologisch begleitet. Und da kam Ähnliches zum Ausdruck wie im Sport: «Denke nicht zu viel. Bleibe im Moment, lebe von Tag zu Tag.» Es ist in einer solchen Situation sehr empfehlenswert, das zu tun. Aber Theorie und Praxis sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich habe versucht, mich auf den Therapieprozess zu konzentrieren, was viel Energie benötigt hat. Priorität 1 war, wieder gesund zu werden. Einige Ziele habe ich unterwegs nicht erreicht, entsprechend gross war jeweils die Enttäuschung. Es gibt keine präzise Antwort auf die Frage, wo ich stehe. Stand heute fühle ich mich sehr gut. Im Alltag bin ich beschwerdefrei. Zuletzt hat die Therapie sich auf Belastung auf dem Eis bezogen. Ich habe im Concussion Center Übungen gemacht, in denen vieles zusammenkam: Trampolin springen, mit Zahlen beschriebene Tennisbälle fangen, sie erkennen, sich beim Springen auf Kommando drehen und an eine Wand geschriebene Buchstaben in Reihenfolge nennen usw. Wir Sportler sind wie Hunde, die alles als Spiel nehmen. Ich habe diese Tests bestanden. Doch alle Reize, denen man im Eishockey ausgesetzt ist, bringt

men, weiter daran arbeiten zu können. Ich kann ja nicht eine eigene Mannschaft aufbieten, um auf dieser Stufe weiter zu trainieren.

Du hast immer soweit als möglich trainiert. Wie gross waren die Fortschritte bzw. wie stehen die Aussichten? Die Fortschritte sind im Grundsatz gross, aber man muss alles relativieren. Wenn ich die Ausgangslage nehme, dass mein Vorfall einem frontalen Autounfall ähnelt, ist es ein grosser Erfolg, wenn ich im Training wieder einen genauen Pass zu Tristan Scherwey spielen kann. Körperlich und hockeytechnisch könnte ich auf jeden Fall weiterspielen. Aber es spielen eben die erwähnten Einflüsse mit. Ich möchte, wie seinerzeit Kevin Lötscher, die Chance haben, den Weg so lange gehen zu können, bis definitiv Klarheit herrscht, ob es noch geht oder nicht. Hast du schon konkrete Pläne für die Zeit nach der Aktivkarriere? Ich bin sehr offen und kann mir Verschiedenes vorstellen. Ich kann mich für viel begeistern. Dank dem Netzwerk als Hockeyspieler könnte ich im Moment wohl sofort einen Job finden, aber das wäre ohne Fundament. Deshalb werde ich auf jeden Fall noch eine Ausbildung machen. Kannst du dir auch vorstellen, im Eishockey zu bleiben? Ja. Was ich mir nicht vorstellen kann, ist eine klassische Trainerausbildung zu machen. Aber individuell auf einzelne Spieler

«DENKE NICHT ZU VIEL. BLEIBE IM MOMENT, LEBE VON TAG ZU TAG.» man im Therapieraum nicht unter. Auf dem Eis sind zehn Spieler, der Puck und die Gegenspieler können von überall herkommen. Und alles geht enorm schnell. Dazu kommen Sitzplätze, Werbung, Lärm usw. Es ist faszinierend, was da an Informationsflut zu verarbeiten ist. Das frühe Saisonende hat mir die Möglichkeit genom-

einzugehen oder mit jüngeren Spielern zu arbeiten, das wäre etwas. Seinerzeit hat mich bei Kloten der tschechische Verteidiger Radek Hamr individuell betreut. Das hat mir sehr geholfen. Ich habe eine spezielle Einstellung zum Spiel, die wohl asiatisch geprägt ist. Die rasche Erkennung der Situation, das Lesen der Körperspra-

che gehören dazu. Es gibt Techniken, die bei allen funktionieren, die ich weitergeben könnte. Aber auch im Branding-Bereich wäre für mich das eine oder andere vorstellbar.

Blicken wir zurück. Acht Jahre SCB, was bleibt zurück? Es ist vor allem unglaublich schnell gegangen. Und es ist verrückt, was in dieser Zeit alles passiert ist. Privat kam ich als Single, jetzt habe ich eine Familie. Sportlich gab es drei Meistertitel, zwei Cupsiege und Olympia. Und ich habe in dieser Zeit mein bestes Hockey gespielt. Es gibt sehr viele Erinnerungen und Erlebnisse. Erlebnisse in einer gewissen Intensität und mit entsprechender Emotion zu sammeln, darum geht es im Leben. Die Meistertitel überragen schon alles. Ich stand vorher auch schon in Finalserien, aber hatte noch nie gewonnen. Es ist ein unglaubliches Gefühl, mit dem Meisterteam den Umzug durch die Stadt zu machen. Und es gab so viele Begegnungen mit Coaches und Mitspielern, erfreulich und herausfordernd. Das sind alles Puzzleteile, die einen Beitrag geleistet haben zu dem, was ich jetzt bin. Und du warst 2019 im Final gegen Zug der letzte Meisterschütze... Ja, ich habe das Bild noch vor mir. Andrew Ebbett hat mir den Puck an die blaue Linie gespielt. Ich war nicht in der Position, um richtig Kraft in den Schuss zu legen, also habe ich versucht, einfach Richtung Tor zu zielen. Eigentlich wäre es ja ein Slapshot gewesen, aber der Puck flog sehr langsam. Ich sah, wie er flog und flog und an allen vorbei den Weg ins Netz fand. Es war schon klar, dass das 2:1 kurz vor Ende des zweiten Drittels im fünften Finalspiel ein sehr wichtiges Tor war, aber wir waren als Mannschaft unglaublich fokussiert. Wir haben die Fassung bewahrt, um unser Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Entsprechend war die Haltung: Schön, aber weiter geht’s. Auch in meinem letzten Spiel am 14. Februar 2021 gegen Davos gelang mir noch ein Tor. Das ist das Einzige, was ich aus jenem Spiel noch weiss. Colin Gerber hatte geschossen und ich habe den Puck vor dem gegnerischen Tor backhand abgelenkt. Als Verteidiger befinde ich mich normalerweise nicht in der Nähe des gegnerischen Tors. Ich habe keine Ahnung mehr, warum ich dort war. (dk)


20 | SPIRIT | Thomas Rüfenacht

ZUM ABSCHIED EIN BRIEF So richtig hatte wohl kaum mehr jemand mit ihm gerechnet, ausser er selbst. Doch nach mehreren Operationen und einem Wiederaufbau, der an Leidenschaft und Hartnäckigkeit wohl kaum zu überbieten ist, kehrte er 15 Monate nach seinem letzten Spiel am 25. Februar im Derby gegen die SCL Tigers zurück.

Insgesamt hat Thomas Rüfenacht, der 2014 nach Bern kam, 342 Spiele für den SCB absolviert und dabei 184 Scorerpunkte (71 Tore / 113 Assists) erzielt. Mit dem SCB ist Thomas Rüfenacht drei Mal Meister (2016 / 2017 / 2019) und zwei Mal Cupsieger (2015 / 2021) geworden. Nun verabschiedet er sich mit einem persönlichen Brief.



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24 | SPIRIT | Alain Berger / Abgänge

«ES GIBT KEINEN BESSEREN

Alain Berger war von 2004 bis 2009 und von 2012 bis 2022 quasi fester Bestandteil des SCB. Für den Stürmer ist die Zeit beim SCB nun zu Ende. Grund genug, den 31-jährigen Burgdorfer in eigenen Worten auf alle die SCB-Jahre zurückblicken zu lassen.

2004 – START BEI SCB FUTURE

2009 - 2012 – NORDAMERIKA

Ich begann in Burgdorf, wo ich aufgewachsen bin, Eishockey zu spielen. Wir wohnten gleich neben der Kunsteisbahn. Mit dem SCB gab es eine Zusammenarbeit, und mein älterer Bruder Pascal war bereits dort, als ich vom SCB angefragt wurde, ebenfalls nach Bern zu wechseln. So kam ich im Novizenalter zum SCB und konnte dort gleich im ersten Jahr einen Meistertitel feiern. Wir wurden dann zusammen mit den Junioren, die ebenfalls Meister wurden, in einer Pause eines Meisterschaftsspiels der ersten Mannschaft auf dem Eis geehrt. Ich durfte dann noch zwei weitere Titel mit dem SCB-Nachwuchs feiern.

Ich hatte das Gefühl, dass es für meine Entwicklung besser wäre, irgendwo zu spielen, wo ich viel Eiszeit haben würde. Es gab die Möglichkeit, nach Nordamerika zu wechseln. Das war damals nicht selbstverständlich. Zusammen mit Nino Niederreiter war ich einer von wenigen, die in jenem Jahr eine Möglichkeit erhielten, in Nordamerika zu spielen. Es war eine grosse Ehre für mich, aber auch ein schwieriger Entscheid. Der neue SCB-Trainer Larry Huras wollte mich in Bern halten, aber ich hatte bei den Oshawa Generals in der Juniorenliga OHL schon zugesagt. Es war eine tolle Zeit in Nordamerika, ich habe hockeytechnisch und menschlich einen grossen Schritt gemacht. Zudem habe ich dort meine Frau Sara kennengelernt. Es war aber für mich von Anfang an klar, dass ich in die Schweiz und zum SCB zurückkommen würde.

2007 - 2009 – ERSTE EINSÄTZE Im Alter von 17 Jahren kam ich zu meinem Debüt in der ersten Mannschaft. Headcoach John van Boxmeer hat am Mittag angerufen und gesagt, ich könne am Abend gegen die ZSC Lions spielen. Ich war enorm nervös, denn ich war nie zuvor in der Garderobe der ersten Mannschaft gewesen. Aber es lief dann recht gut. Jedenfalls lobte mich der Trainer während des Spiels auf der Spielerbank vor der ganzen Mannschaft. In der folgenden Saison hatte ich meinen ersten Vertrag, trainierte mit dem SCB und pendelte für die Spiele zwischen Bern und Neuenburg. Beim SCB kam ich zu 19 Einsätzen.


KERN...» 2012/13 – RÜCKKEHR UND ERSTER MEISTERTITEL Ich kam mitten in der Saison noch gerade rechtzeitig, um eine Handvoll Spiele mit den Lockout-Spielern Roman Josi, Mark Streit und John Tavares zu machen. Es war speziell für mich, denn es war meine erste Saison, in welcher ich voll zum Kader der ersten Mannschaft gehörte. Im Viertelfinal standen wir im sechsten Spiel in Genf vor dem Aus. Headcoach Antti Törmänen sagte damals in der zweiten Pause, als wir 1:3 in Rückstand lagen: «Wenn ihr so weiterspielt, sehen wir uns das nächste Mal im August.» Dann gingen wir raus und Byron Ritchie brachte uns mit zwei Treffern zurück ins Spiel und in die Serie. Wir erreichten den Final und im sechsten Spiel konnten wir zuhause gegen Fribourg alles klarmachen. Es stand bereits 2:0, als mir Ryan Gardner den Puck zurücklegte und ich zum 3:0 ins hohe Eck traf. Das war die Vorentscheidung, wir gewann dann 5:1. Es war mir nicht bewusst, wie bedeutsam es ist, Meister zu werden. Es war für mich so überwältigend, dass ich beispielsweise den Umzug zum Bundesplatz gar nicht richtig wahrgenommen habe und mich kaum noch daran erinnern kann.

WEITERE ABGÄNGE Im Rahmen des Umbruchs in der ersten Mannschaft ist die Anzahl der Abgänge nach der Saison 2021/22 sehr gross. Hier eine Übersicht über (Stand Mitte Mai) die weiteren Abgänge: CALLE ANDERSSON Beim SCB von 2016 bis 2022 316 Spiele 41 Tore, 102 Assists, 143 Punkte Schweizer Meister 2017 / 2019 Cupsieger 2021

GREGORY SCIARONI Beim SCB von 2018 bis 2022 167 Spiele 15 Tore, 16 Assists, 31 Punkte Schweizer Meister 2019 Cupsieger 2021

VINCENT PRAPLAN Beim SCB von 2019 bis 2022 142 Spiele 31 Tore, 51 Assists, 82 Punkte Cupsieger 2021

2013/14 – ERSTE TRAINERENTLASSUNG

JEREMI GERBER

Wir fanden uns als Mannschaft in der ganzen Saison nie. Ich erlebte erstmals eine Trainerentlassung. Das war sehr schwierig für mich, denn ich mochte Antti Törmänen sehr.

116 Spiele 11 Tore, 6 Assists, 17 Punkte

2014/15 – CUPSIEG

THOMAS THIRY

Es war ein Kulturwechsel von Antti Törmänen zu Guy Boucher, aber ich konnte mit Guy Bouchers Art gut umgehen, hatte eine meiner besten Saisons und kam auf 19 Scorerpunkte. Von Guy Boucher habe ich sehr viel profitiert, er war äusserst professionell. Zudem gewannen wir den Cup. Allerdings wussten wir nicht recht, wie wir diesen Erfolg einstufen sollten. Gefeiert haben wir jedenfalls nicht gross, denn schon zwei Tage später stand das nächste Meisterschaftsspiel auf dem Programm. In den Playoffs war es im Viertelfinal gegen Lausanne eine «Gipserei». Wir schafften zwar im siebten Spiel

Beim SCB von 2020 bis 2022

Beim SCB von 2019 bis 2022

Cupsieger 2021

98 Spiele 2 Tore, 11 Assists, 13 Punkte Cupsieger 2021

JAN NEUENSCHWANDER Beim SCB von 2020 bis 2022 92 Spiele 3 Tore, 5 Assists, 8 Punkte Cupsieger 2021


26 | SPIRIT | Alain Berger / Abgänge

den Einzug in den Halbfinal, dort scheiterten wir dann aber gegen Davos hochkant mit 0:4.

2015/16 – ZWEITER TITEL Am Ende hat Guy Boucher das Team verloren. Wir haben sehr viel von ihm gelernt. Er brachte uns bezüglich Detailarbeit auf ein neues Niveau, aber er war zu intensiv für uns. Dann ging es den ganzen Winter untendurch. Im zweitletzten Spiel gegen Lausanne schafften wir die Playoff-Qualifikation, danach waren wir im letzten Spiel der Regular Season in Fribourg chancenlos. Wir sind dann im Viertelfinal gegen die ZSC Lions mit 4:0 durchgelaufen. Es kam die Halbfinal-Serie gegen Davos, vor welcher «Bidu» Gerber sagte, er habe noch nie eine Serie gegen den HCD gewonnen. Mir gelang im ersten Spiel der Treffer zum 5:4-Auswärtssieg nach Verlängerung. Irgendwie habe ich den Puck hinter die Torlinie gestochert. Mit 4:1 Siegen erreichten wir den Final gegen Lugano. Die Finalserie war sehr emotional, auf Ebene der Fans, aber auch am und auf dem Eis. Dort gab es Trainer Doug Shedden, der gegen Lars Leuenberger wütete und es gab Maxim Lapierre... Das machte den Titelgewinn noch schöner.

2016/17 – DER «EINFACHSTE» TITEL Nach dem Meistertitel 2016 kam es zum Neuanfang: neuer Trainer, neuer Goalie usw. Das Trainerteam war unter Kari Jalonen so professionell organisiert, wie wir es noch nie erlebt hatten. Es hat wirklich alles gemacht, um für uns die bestmöglichen Voraussetzungen im Spiel zu schaffen. Wäre ich GM, würde ich viel Geld einsetzen, um eine solche Trainercrew zu engagieren. Die Playoffs 2017 liefen gut für uns. In der Finalserie gegen den EV Zug führten wir 2:0, doch die Innerschweizer glichen aus. Wir hatten den Eindruck, dass die Zuger nun glaubten, sie hätten den Turnaround geschafft.

Danach gewannen wir 6:1 und 5:1. Gefühlsmässig war es aus meiner Sicht der Titel, den wir am «einfachsten» gewonnen haben.

2017/18 – DAS OLYMPIA-JAHR Die Saison war stark beeinflusst von Olympia. 13 Spieler von uns waren dort engagiert. Anschliessend haben wir den Tritt nicht mehr so richtig gefunden. Und trotzdem: Hätte Mark Arcobello in der Verlängerung des sechsten Halbfinal-Spiels in Zürich das leere Tor getroffen und damit das 3:3 in der Serie erzielt, hätte ich im siebten Spiel zuhause in der PostFinance Arena viel auf uns gewettet.

2018/19 – DER VIERTE TITEL Es war das letzte volle Jahr von Kari Jalonen. Wir haben dominiert. Doch im Playoff-Viertelfinal gegen Genf lagen wir nach drei Spielen mit 1:2 zurück. Am Tag vor dem nächsten Spiel kam Marc Lüthi in die Garderobe. Er spielte uns Musik vor, zuerst «Dancing Queen» von Abba. Dazu meinte er: «So habt ihr bisher in den Playoffs gespielt.» Dann kam «Ich will» von Rammstein und dazu sagte er: «Es geht nur so.» Kari Jalonen hat es geschafft, uns als Team zusammenzubringen – und dass jeder für das gemeinsame Ziel arbeitet.. Im Halbfinal gegen Biel standen wir vor dem sechsten Spiel mit dem Rücken zur Wand. Als wir in Biel an-

# 11 ALAIN BERGER

Beim SCB von 2004 bis 2009 und 2012 bis 2022 554 Spiele – 31 Tore / 45 Assists / 76 Scorerpunkte 4 Meistertitel 2013 / 2016 / 2017 /2019 2 Cupsiege 2015 / 2021


kamen, meinte Leonardo Genoni, er werde heute keinen Puck reinlassen. Damit genügte Ramon Untersanders 1:0 im ersten Drittel, um das siebte Spiel zu erreichen. Das gewannen wir klar. Im Final wurde der EV Zug von allen favorisiert. Und nachdem die Zentralschweizer das erste Spiel in Bern gewonnen hatten, schien es klar zu sein. Zug hatte zwar das schnellere, technisch bessere Spiel, aber wir hatten die Erfahrung, einen unglaublich starken Teamspirit und eine Trainercrew, die haargenau wusste, was zu tun ist. Wir waren nicht aus der Bahn zu werfen und gewannen die Serie mit 4:1.

2019 - 2022 – NUR NOCH EIN LICHTBLICK Nach dem Abgang von Leonardo Genoni fanden wir den Dreh nicht mehr. Wir hatten uns oft hinter Leo verstecken können. Doch nun ging es nur noch bergab. Es gab in den letzten drei Saisons eigentlich nur noch einen Lichtblick, als wir im Februar vor einem Jahr den Cup gewannen. Das war auch für die Fans wichtig, die uns auf dem Weg nach Zürich zum Final gegen die ZSC Lions über eine längere Strecke auf der Autobahn in einem Konvoi begleiteten. Dass wir zudem im Playoff-Viertelfinal gegen den späteren Meister EV Zug eine ziemlich gute Figur abgaben, hat vielleicht zu einer etwas falschen Optik geführt. Tatsache ist, dass wir in den letzten Jahren zu viel Qualität auf dem Eis, aber auch in der Garderobe verloren haben.

OFFENE ZUKUNFT Es war für mich ein grosses Privileg, für den SCB spielen zu können. Nun geht diese Zeit zu Ende, aber für mich stimmt alles, ich bin mit mir im Reinen. Ich habe immer alles gegeben. Natürlich werde ich den SCB vermissen, auch weil ich hier mit sehr vielen guten Kollegen eine starke Verbindung aufgebaut habe. Was ich nun machen werde, ist noch offen. Für den SCB hoffe ich nur das Beste und dass der Erfolg bald zurückkommt. Die bereits bekannten Transfers werden helfen, dass es wieder aufwärts geht. Und es gibt keinen besseren Kern als Simon Moser, Tristan Scherwey, Ramon Untersander und Beat Gerber. Die werden alles tun, um zurück zum Erfolg zu kommen. Klar ist, der SCB braucht wieder Hockey-Qualität und Team-Spirit. (dk)

DUSTIN JEFFREY Beim SCB von 2020 bis 2022 80 Spiele 20 Tore, 40 Assists, 60 Punkte Cupsieger 2021

TIMOTHY KAST Beim SCB von 2021 bis 2022 45 Spiele 5 Tore, 9 Assists, 14 Punkte

CHRISTIAN THOMAS Beim SCB von 2021 bis 2022 29 Spiele 11 Tore, 7 Assists, 18 Punkte

YANNICK HÄNGGI Beim SCB von 2021 bis 2022 15 Spiele 0 Tore, 0 Assists, 0 Punkte


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Kolumne: Anissa Gerber | SPIRIT | 29

GAME SEVEN «You don’t play them, you win them.»

Das ist sie. Die Schlussfolgerung meiner Analyse, weshalb es dann doch nicht ganz geklappt hat mit den Pre-, geschweige denn den Playoffs. Ja, wichtigtuerische und nichtsnutzige Analysen von Möchtegern-Experten und Hobby-Coaches haben wir in den letzten Wochen zur Genüge gehört. Also habe ich mir gedacht: Auf eine mehr oder weniger kommts auch nicht mehr an. Und nein, es geht mir nicht darum, nicht so alte Wunden aufzureissen. Aber Fehler macht man ja bekanntlich, um daraus zu lernen – da muss man auch zurückschauen können (und so gesellt sich zu den Möchtegern-Experten und Hobby-Coaches der Kalenderspruch-Psychologe). Und sowieso, ein Mü provozieren muss auch drin liegen, geht ja schliesslich immer noch um Eishockey… Zurück zum Thema. Game Seven – you don’t play them, you win them. Diese Garderobenansage von Luca Cereda ist der Grund, weshalb anstelle von Schwarz-Gäub-Rot die Biancoblu in die Pre-Playoffs eingezogen sind. Weil sie Einsatz um Einsatz, Spiel um Spiel mental zu Game Seven gemacht haben, bis ein Punkt den Unterschied zwischen Über-demStrich-Sein und Nichtsein ausgemacht hat. Wenn jeder Punkt entscheidend ist, wenn jedes Spiel das letzte sein könnte, dann gibt es nur eins: zu gewinnen (und das zu wollen). Dann wird der Check noch ein wenig härter ausgeführt und im Zweifelsfall einmal öfter in den Schuss gelegen. Noch schöner ist das Konzept vom Game Seven, wenn man nicht komplett mit dem Rücken zur Wand steht. Wenn man die Gewissheit hat, dass drei Niederlagen nicht das Ende bedeuten müssen;

man unter dem Strich (ausnahmsweise keine Ironie) trotzdem gewinnen kann. So, aber jetzt genug die Konkurrenz gelobt – zum Schluss noch ein wenig Selbstreflektion: Oft ertappe ich mich dabei, wie ich die sportliche Mentalität auf persönliche Situationen übertrage. Und ich muss mir eingestehen: Manchmal kanns auch ein wenig zu weit gehen mit der Anwendung vom «Game Seven» im Alltag. Wenn man beispielsweise auf Ideen kommt wie: «Noch sieben Tage bis zur Abgabe – kein Problem, dann mach ich jetzt mal drei Tage gar nichts; kanns ja dann immer noch mit vier Nachtschichten rausholen.» Auf einen guten Sommer und ein wenig mehr Game-Seven-Spirit in der Saison die vor uns liegt, dann kommts gut, da bin ich mir sicher! Häbets guet, Anissa

ANISSA GERBER kommt aus einer Eishockeyfamilie. Vater Roland war selbst Torhüter in der Nationalliga und ist jetzt CEO der Interhockey AG, Bruder Colin ist Verteidiger in der ersten Mannschaft. Anissa Gerber ist von 2014 bis im August 2020 in der MarketingAbteilung des SCB tätig gewesen und danach zwecks Studium für ein halbes Jahr ins Eishockey-Land Finnland ausgewandert. Inzwischen ist die spirit-Kolumnistin wieder in der Schweiz.


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36 | SPIRIT | Roland Fuchs

«DIE FAHRT ZUM BUNDESPLATZ» Nach zehn Jahren hat Athletiktrainer Roland Fuchs mit dem Saisonende sein Amt beim SCB abgegeben. Seit 2012 war Roland Fuchs das «physische Gewissen» des SCB. Vier Meistertitel (2013, 2016, 2017 und 2019) hat der SCB in dieser Zeit gewonnen, dazu kamen zwei Cupsiege (2015 und 2021). Die Erfolge des SCB hatten immer auch mit der physisch ausgerichteten Spielweise zu tun. Entsprechend hoch ist der Anteil von Roland Fuchs an den Erfolgen einzuschätzen. Im Interview blickt der Oberländer zurück auf seine Zeit beim SCB. Bevor du 2012 zum SCB gekommen bist, hattest du in diversen Sportarten gearbeitet, aber nicht im Eishockey. Wie ist es zu dem Engagement beim SCB gekommen? Ich war während meiner Studienzeit in den 90er-Jahren als Konditionstrainer, unter anderem auch im Amateureishockey, unterwegs und hatte schon damals den Traum, einmal den SCB trainieren zu dürfen. Nach meiner Coaching-Zeit in Schweden wurde dann Kilian Wenger im Jahr 2010 Schwingerkönig und im Anschluss an einen Spielbesuch kam der Kontakt mit Sven Leuenberger zu Stande. Dieser Kontakt ist nicht abgebrochen und irgendwann kam er auf mich zu und engagierte mich in einem Teilzeitmandat. Wie unterscheiden sich die Bedürfnisse beim Athletiktraining im Eishockey im Vergleich zu anderen Sportarten? Meiner Überzeugung nach eher wenig. Bei der jeweiligen Sportartanalyse versucht man sich zu orientieren, welche Belastungen und Anforderungen energetisch und bewegungstechnisch verlangt sind. Zudem muss antizipiert werden, welche physischen Voraussetzungen die Zukunft des Sports oder das gespielte Spielsystem verlangt. Daneben versuche ich besonders belastete oder «gefährdete» Bereiche gut auf die anfallenden Belastungen vorzubereiten. Auch im Eishockey, wo physische Kontakte und Kollisionen vor-

kommen, ist dem Rechnung zu tragen. Ein gutes Training beinhaltet in diesem Fall selbstverständlich verletzungsprophylaktische Inhalte. Grundsätzlich hat das Athletiktraining nach meiner Überzeugung verschiedene Ziele. Neben einer höheren Leistungsfähigkeit, einer besseren Regeneration und der Verletzungsprophylaxe hat es die Aufgabe, das Zeitfenster der Karriere zu verlängern und dem Athleten eine beschwerdefreie Zukunft nach dem Sport zu ermöglichen.

Du konntest mit dem SCB vier Meistertitel und zwei Cupsiege feiern. Welche Momente bleiben dir von diesen Erfolgen vor allem in Erinnerung? Die Fahrt mit den Coaches auf den Oldtimern zum Bundesplatz. Obwohl ich mich jeweils nicht so wohlgefühlt habe, mit im Rampenlicht zu stehen, war es speziell zu spüren, wie vielen Menschen man zu grossen und schönen Emotionen verholfen hat. Abgesehen von den sportlichen Erfolgen, was nimmst du aus der Zeit beim SCB mit? Ich habe gerade in den letzten Jahren – auch in anderen weniger erfolgreichen – viel dazugelernt, da Misserfolge und Niederlagen wie auch schwere Zeiten eine grosse Chance zum Lernen sind. Einerseits habe ich viel über Menschen erfahren, andererseits auch Erkenntnisse in Teamentwicklung und Teambildung gewonnen.


Daneben haben sich spannende Bekanntschaften und liebgewonnene Freundschaften gebildet, die hoffentlich noch lange halten.

Die letzten drei Jahre waren sportlich unbefriedigend. Kann es sein, dass der SCB auch physisch nicht mehr so stark war wie in den Jahren zuvor? Das glaube ich eigentlich nicht. Ich denke, wir waren für eine längere Zeit der Massstab. Die anderen Teams haben sich an uns orientiert und mittlerweile finanziell und personell sehr viel investiert um aufzuholen. Ich behaupte: Alle Teams arbeiten heutzutage hart, viel und sind topfit. Der SCB war in den letzten zehn Jahren ein Teil von dir. Was kommt jetzt? Eine weitere spannende Zeit, in welcher ich neu vermehrt auch auf meine Bedürfnisse und die meiner Ehefrau schauen werde. Nach der Pandemiezeit braucht es noch Geduld und ergibt Sinn, dass ich mich in unserem Trainingscenter S4 in Wilderswil einbringe. Hier betreuen Matthias Glarner und ich unser gemeinsames Herzensprojekt (www.s4sportspro.ch) zur Förderung von talentierten Sportlern und zur Entwicklung von Organisationen, Vereinen und Firmen. Neben den geplanten Weiterbildungen habe ich auch die Zeit wieder für mich Sport zu treiben. (dk)


38 | SPIRIT | Fanzone

B C S DER A E B R E D AN Vom 29. April bis zum 8. Mai 2022 war die Mannschaft des SCB an der BEA präsent. Ob in der SCB-Fotobox, am Getränkestand vor dem Restaurant Allmend oder beim «Mutze-Cast» vor dem Fanshop mit Joël Vermin: Die Fans kamen auf ihre Kosten.

SCB-eSports-Captain Adrian Siegenthaler mit Ramon Untersander und SCB-Captain Simon Moser. Yvonne und Fredu aus Utzenstorf haben Mikael Hakanson und Johan Lundskog getroffen.

Manu, Vreni und Tami us Bärn.

Fan-Foto mit dem SCB-Rückkehrer Joël Vermin.


Ein Bier für den Chef: Ramon Untersander zapft Johan Lundskog ein «Helles».

Beliebtes Sujet an der BEA: Die SCB-Stars für das Familien-Album.

Gute Stimmung trotz Regen: Joël Vermin beim «Mutze-Cast».

Amy und Micky aus Tramelan.


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NACHWUCHSFÖRDERUNG – EIN ENGAGEMENT MIT ZUKUNFT Seit dieser Saison stärkt die Stampfli AG als Silbersponsor dem SCB den Rücken. Im Februar hatten die Fans die einmalige Chance, handsignierte Warm Up Shirts mit dem Slogan «Putz di!» zu Gunsten von SCB Future ersteigern zu können. Am Ende der Auktion durfte Simon Stampfli, CEO der Stampfli AG, einen Check mit einer stolzen Summe von CHF 5140.– an Marc Weber an die Nachwuchsförderung des SCB überreichen.

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Wie wichtig dass Nachwuchsförderung ist, weiss Simon Stampfli aus eigener Erfahrung: «Eine erfolgreiche Nachwuchsförderung ist ausschlaggebend für die Zukunft. Dies gilt sowohl im Bereich Sport, als auch in der Wirtschaft.» so der CEO der Stampfli AG. Er sieht die Nachwuchsförderung klar als eine Investition in die Zukunft. «Alle fangen mal klein an, ob als Unternehmer oder als Sportler. Auf dem Weg an die Spitze ist eine Unterstützung für Kinder und Jugendliche elementar. Wir möchten mit unserem Engagement dazu beitragen, optimale Rahmenbedingungen für die Stars von morgen zu schaffen.» Zudem möchte die Stampfli AG Ihrem Versprechen an die Kundschaft als 360-Grad-Fullservice Anbieter gerecht werden. «Unser Bestreben ist es, uns für eine rundum umfassende Nachhaltigkeit einzusetzen. Diese weist sowohl einen ökonomischen, sozialen als auch einen ökologischen Charakter auf.» Denn Nach-

Captain Simon Moser, Marc Weber, Simon Stampfli (CEO Stampfli AG) und Colin Gerber mit den Check.

haltigkeit gehört seit vielen Jahren zum unternehmerischen Denken der Stampfli AG. So ist der Full-Service-Anbieter unter anderem stolzer Träger der ISO-Zertifi-

Überall da, wo saubere Leistung zählt.

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zierung 14001 für Umweltmanagement. «Als führender Experte im Bereich Facility Management tragen wir Verantwortung für die Welt von morgen – durch nachhaltiges Wirtschaften und einem besonnenen Umgang mit Ressourcen sowohl personeller als auch materieller Art.» Es gibt jedoch auch noch weitere gute Gründe, Nachhaltigkeit vorausschauend und systematisch in unternehmerische Entscheidungen miteinzubeziehen: Ein betriebliches Umweltmanagement stärkt ideelle Werte und verbessert die Mitarbeitermotivation nachhaltig. «Wir unterstützen Menschen und Institutionen, die für etwas brennen – denn wir tun es auch!» fügt Simon Stampfli abschliessend hinzu und überreicht freudig den Check an die Nachwuchsförderung.


42 | SPIRIT | René Willener

«GEH VORAN UND MACH ES BESSER» Der 33-jährige Berner Oberländer steht in seiner zweiten Saison als Headcoach der U15. Er spricht im Interview über die Wichtigkeit der Trainerausbildung, seine Philosophie und die Qualitäten von SCB Future. Wie nennen dich deine Spieler? Die meisten nennen mich Chridä!

Coach Mario Kogler wird bald gleichziehen. Dann ist mein Vorsprung dahin.

Chridä? Ich habe eine helle Haut, und die wird auch nach Strandferien nicht braun (lacht). Als ich beim SC Unterseen-Interlaken zu den Aktiven kam, erhielt ich deshalb diesen Übernamen. Er hat sich mittlerweile in Eishockeykreisen etabliert. Das ist okay so. Ich bin mit meinen Spielern per Du, weil ich ihnen auf Augenhöhe begegnen möchte.

Im Gegensatz zum Fussball ist die Pro-Lizenz im Eishockey nicht Voraussetzung, ein Profiteam trainieren zu dürfen. Weshalb hast du dennoch sämtliche Ausbildungen absolviert? Ich bin überzeugt: Willst du als Coach einen Job kriegen, musst du gewisse Kompetenzen mitbringen. Und diese kannst du wie in anderen Lebensbereichen in Aus- und Weiterbildungen erwerben. Ich durfte in den vergangenen Jahren sehr viel lernen – nicht nur in direktem Bezug aufs Eishockey.

Weisst du eigentlich, dass kein Trainer beim SC Bern über eine höhere Trainerausbildung verfügt? Ja, ich besitze die Pro-Lizenz (höchste Verbandsausbildung - die Red.) Aber U20-

An was denkst du? Ein Beispiel: Manchmal hast du als Erwachsener das Gefühl, einem 14-Jährigen

sei es nach einem Spiel völlig egal, ob er den Match gewonnen oder verloren hat. Das nervt dich als Coach. Aber wenn du weisst, dass sich sein Hirn exakt in dieser Phase neu strukturiert und er deshalb gar nicht rational denken kann, dann kennst du den Grund und hast Verständnis. Solche Dinge erweitern das Wissen, die Kompetenz, machen dich zu einem besseren Trainer. Und bessere Trainer drängen sich für wichtige Aufgaben auf.

Du bist 33, stehst in deiner achten Saison als Trainer. Hast du früher davon geträumt, mit 33 Profieishockey zu spielen? Eishockeyprofi zu werden war natürlich ein Traum. Aber ich wusste bereits mit acht Jahren, dass ich irgendwann auch Trainer sein will. Im Vorjahr hielt ich im Rahmen meiner Pro-Lizenz-Arbeit eine Rede vor diversen Nachwuchstrainern. Dort zeigte ich Notizen aus meiner Kindheit, die meine Mutter aufbewahrt hatte. Sie bezogen sich auf WM und Playoffs der Jahre 2000 und 2001, ich hatte jedes Playoff-Tor und jeden Schweizer WM-Treffer analysiert. Marcel Jenni, Steve Hirschi und Sandro Rizzi kamen in diesen Notizen vor – lustigerweise sassen sie bei der Rede im Publikum. Was fasziniert dich an der Trainerarbeit? Ich wurde erzogen nach dem Motto: Wenn du etwas zu jammern hast, geh voran und mach es besser. Als Spieler wollte ich die Entscheide des Trainers verstehen. Erhielt ich keine genügende Antwort oder Erklärung, konnte ich mühsam sein. Ich dachte dann: Als Coach würdest du das anders machen. So ist nun meine Philosophie: Ich will, dass die Spieler verstehen, weshalb wir was tun.

Aktives Coaching: René Willener erklärt den Spielern während dem Spiel seine Vorstellungen mit Hilfe von Video-Livebildern.

Du hast unter anderem für Unterseen-Interlaken und Thun gespielt, warst 2005 Teil eines Projekts des Berufszentrums Interlaken, in welchem Schule und Spitzensport harmoni-


RENÉ WILLENER Geburtstag:

16. August 1988

Funktion:

Stufenchef U15 Head-Coach U15 Elit Bei SCB Future seit: 2021 Stammverein: SCUI

siert werden sollten. Ist diese Kombination für einen jungen Sportler auch 2022 die grösste Herausforderung? Auf jeden Fall. Wir sind organisatorisch einen Schritt weiter. Aber einerseits hat der Umfang an Lektionen im Schulsystem 21 zugenommen, anderseits ist der Trainingsumfang ebenfalls gestiegen. Ein 13-Jähriger trainiert bei uns bis zu sechsmal pro Woche. Es gibt Junioren, die stehen morgens um sechs auf und sind abends um acht zuhause. Sie nehmen diese Belastung vielleicht nicht wahr, aber sie ist nicht zu unterschätzen. In diesem Bereich gibt es weiterhin Potenzial. Du hast in Thun als U15-Stufenchef gewirkt und 60 bis 80 Prozent bei der BLS gearbeitet. Nun bist du beim SCB als Profitrainer angestellt. Inwiefern hat sich dein Alltag verändert? Während meiner Zeit in Thun ging ich um fünf Uhr morgens aus dem Haus und kam um halb zehn Uhr abends zurück. Diese Belastung frisst dich irgendwann auf. Im letzten Herbst wurde ich Familienvater und entschied, damit aufzuhören – mit dem Ziel, als Profitrainer zu arbeiten. Diesen Schritt durfte ich beim SCB machen. Wir haben sechs Trainings pro Woche, zweimal am Vormittag und viermal gegen Abend. Während des Tages kann ich die Trainingseinheiten vorbereiten und sie nach Bedarf individuell für die Spieler gestalten. Ich erachte es als sehr wertvoll, dass ich als Profitrainer Zeit habe, spezifisch auf die Spieler einzugehen. Während der Saison kommen Spiele und Videoanalyse hinzu. Die Analyse können wir sehr detailliert handhaben, weil von allen Heimspielen Bilder verfügbar sind. Simpel gefragt: Wo liegt der Fokus auf Stufe U15?

Auf dem Erreichen der persönlichen Ziele der Athleten. Dabei handelt sich meistens um die NHL. Wir wollen jeden Athleten weiterentwickeln und versuchen, auf dieser Stufe bewusst nicht zu fest zu selektieren, selbst wenn ein paar Tendenzen bereits ersichtlich sind. Gewisse Selektionen müssen wir aber vornehmen, auch organisatorisch, damit wir die Trainingsgruppen optimal betreuen können. Deshalb gibt es auf Stufe U15 die Unterscheidung zwischen Elit und Top – was nicht heisst, dass einer keine Chance mehr zum Profi hat, wenn er im Juniorenbereich einmal nicht selektioniert wird. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass nicht jeder Nachwuchsspieler eine Karriere à la Roman Josi erreichen kann. Ich sage meinen Spielern immer: Ihr seid gut, ihr habt Potenzial – aber ihr befindet euch erst am Anfang auf dem Weg zum Profi.

Es gibt Leute, die kritisieren, in der Schweiz werde zu früh zu stark selektioniert. Das kommt auf die Werte an, die man vergleicht. Andere Länder verfügen über eine höhere Anzahl Nachwuchsspieler – entsprechend mehr schaffen den Sprung in die jeweils höchste Juniorenliga. Aber wenn wir es prozentual betrachten, schaffen es in der Schweiz mehr in die höchste

Juniorenliga als in Kanada, den USA, Schweden, Tschechien und Russland. Das Schweizer Eishockey ist punkto Selektionskriterien auf einem guten Weg.

Was steht auf Stufe U15 im Vordergrund: Ausbildung oder Resultate? Primär die Ausbildung. Aber logisch wollen wir Spiele gewinnen, und auch auf Stufe U15 existiert Abstiegsdruck. Allerdings ist der Umgang mit Druck und damit zum Zeitpunkt X die Topleistung erbringen zu können, auch ein Teil der Ausbildung. Wo siehst du die Qualitäten und das Potenzial von SCB Future? Wir verfügen in der Trainercrew über ein enormes Know-how. Die Trainer sind alle gut vernetzt. Organisatorisch haben wir kurze Wege, weil Off- und On-Ice-Trainings nah beieinander sind. Dranbleiben müssen wir punkto Entwicklung des Eishockeys. Ein 13-Jähriger wird in zehn Jahren Profi sein. Da müssen wir bereits jetzt abschätzen können, wo das Eishockey in zehn Jahren sein wird, und wie wir ihn an die Spitze heranführen müssen. Das bedingt einen regelmässigen Austausch auf allen Stufen – und diesen Austausch haben wir von Johan Lundskog bis zu den Trainern auf tiefster Nachwuchsstufe. (rek)

GASTFAMILIEN FÜR SPIELER GESUCHT Auf die Saison 2022/23 wechseln einige Spieler aus auswärtigen Vereinen zu SCB Future. Für diese Spieler suchen wir Gastfamilien. Geld verdienen kann man dabei nicht, aber für die Beherbergung gibt es natürlich eine Entschädigung. Sind Sie interessiert, dann melden Sie sich bei SCB Future: marc.weber@scb.ch 031/336 80 95


44 | SPIRIT | Kolumne: Christian Dick

GUTE ZEITEN, SCHLECHTE ZEITEN Klar, der Abschluss hätte hübscher sein können, er war eher kläglich. Der SCB drei Mal hintereinander nicht in den Playoff-Rängen, das will keiner sehen, der Schwarz-Gelb-Rot zugeneigt ist. Aber wie wir erlebt haben, kommt das eben auch in den besten Familien vor. Man kann darüber motzen, fluchen, spotten, wettern. Nützt alles nichts, sondern bleibt, wie es unser Chef ab und zu gerne sagt: «Es ist so, wie es ist.» Man kann auch schwarze oder noch dunklere Schafe suchen, zumindest Bauernopfer finden oder über ausgebliebene Kaisertransfers lästern. Alles okay, wenn auch selten hilfreich. Und egal, wie man es dreht, es gibt keinen Alleinschuldigen, wenn es nicht läuft. Weder Lüthi noch Lundskog, auch Loeffel würde es nicht sein. Schliesslich ist SCB Mannschaftssport. Es braucht sehr viele Puzzlesteine zum Erfolg und eine ähnlich lange Reihe Mosaiksteine zum Misserfolg. Die Niederlage von gestern zählt heute sowieso nicht mehr, sondern es gilt vorwärtszuschauen auf das Morgen, auf das nächste Spiel, auf die nächste Saison. Ich schaue trotzdem nochmals kurz rückwärts. «Gute Zeiten, schlechte Zeiten». Ich bin kein Spezialist für Vorabendserien und habe keine Ahnung, worum es in diesem Fall geht, aber der Titel passt, auch für das Leben mit dem und im SCB. «Gute Zeiten, schlechte Zeiten» eignet sich deshalb bestens für einen Rückblick auf meine 13 Saisons im SCB. 2009/10 Endlich zuhause. Nachdem der SCB seit Einführung der Playoffs fünf Mal – immer auswärts – Meister geworden ist, folgt am 24. April 2010 in Finalspiel 7 gegen Genf unter Larry Huras der erste Titelgewinn in fantastischer Atmosphäre in der PostFinance Arena. Und dann wird es persönlich: Brett McLean kommt mitten aus dem jubelnden Spielerpulk an den Spielfeldrand, um mich zu umarmen. Später zerreisst mir Lee Goren im Garderobengang das teure, aber zum Glück gesponserte Hemd. 2010/11 Roman Josi hat den SCB Richtung Nashville verlassen und steigt dort in zwölf Jahren zu einem der Besten unter den Allerbesten auf (mit seiner Rückkehr für einen «One-Night-Stand» in der PostFinance Arena am 3. Oktober ist im kommenden Herbst schon ein Highlight garantiert). Der SCB

spielt übrigens trotz Josis Abgang eine gute Saison, scheitert aber diesmal im siebten Spiel des Halbfinals gegen Kloten. 2011/12 Alles wunderbar, bis 2,5 Sekunden vor

Schluss. 2012/13 In der Lockout-Saison lädt unser CEO am 23. Oktober nach einem 0:3 in Rapperswil um Mitternacht zum Rundenlaufen in der Trainingshalle und erklärt der Mannschaft seine Vorstellung von Teamsport. Danach legt der SCB, angeführt von Trainer Antti Törmänen und den im Januar nach Nordamerika zurückbeorderten Roman Josi, Mark Streit und John Tavares, die Basis zum krönenden Abschluss. – Und nebenbei noch ein Kaisertransfer, der fünf Jahre für grosses Kino sorgt: Büne Huber schreibt Kolumnen im spirit. 2013/14 Schlechte Zeiten. 2014/15 Wiedereinführung des Cups mit dem SCB als Sieger im ausverkauften Heim-Final gegen Kloten. Dafür dann mit 0:4 ein schnelles Ende im Playoff-Halbfinal gegen Davos. 2015/16 Mehr Spektakel, mehr Nervenkitzel geht nicht. Vom Anfang bis zum Schluss. Trainer Guy Boucher flirtet im Sommer mit der Rückkehr in die NHL und verliert seine Mannschaft im Herbst. Am 17. November ist fertig lustig. Boucher, von dem noch heute einige Spieler sagen, sie hätten von keinem Trainer mehr gelernt, vergiesst zum Abschied Tränen. Wie schon im Herbst 2013 übernimmt wieder Lars Leuenberger. Aber es will auch unter ihm nicht recht. Im Januar setzt es sieben Niederlagen in Serie ab, wobei es fünf Mal wenigstens einen Punkt gibt. Nach einer 2:5-Niederlage in Zürich liegt der SCB vor Beginn der letzten Woche der Regular Season auf Rang 10. Ich begegne am Montag Martin Plüss in der Garderobe und frage ihn: «Wie wollt ihr das noch schaffen?» Er meint: «Ich habe keine Ahnung.» Es folgen zwei Heimsiege gegen Genf und Lausanne und damit die Playoff-Qualifikation im letzten Moment. Viertelfinal als Achter gegen den souveränen Qualifikationssieger ZSC. Erstes Spiel: 4:3-Auswärtssieg n. P. Der Startschuss zum Meisterlauf. Es folgen drei weitere Siege gegen die ZSC Lions und nur je eine Niederlage im Halbfinal


Für einmal war der Fokus auf ihn gerichtet: Christian Dick neben Raeto Raffainer.

gegen Davos und im Final gegen Lugano. Das Meistertor in Lugano erzielt Derek Roy in Unterzahl. Total: 12 Siege, davon 11 mit einem Tor Differenz, davon 5 nach Verlängerung und 1 nach Penaltyschiessen... Ein an Zittern, Zweifeln, Hoffen und Bangen kaum zu ertragender Winter, gefolgt von einer Himmelfahrt im Frühling. Eine Saison, deren Emotionen wohl keiner der Beteiligten ein zweites Mal in diesem Ausmass erleben wird.

gleitet den Mannschaftsbus auf dem Weg zum Cupfinal in Zürich bis nach Kriegstetten. Der SCB besiegt die ZSC Lions souverän mit 5:2 und Captain Simon Moser lässt Rekordspieler «Bidu» Gerber den Pokal entgegennehmen. Auf dem Umweg über die neu eingeführten Pre-Playoffs erreicht der SCB den Viertelfinal, in dem er den späteren Meister EV Zug beim 2:4 mehr fordert als die folgenden Gegner. 2021/22 Schlechte Zeiten.

2016/17 Kari Jalonen kommt, sieht und siegt. Und

tanzt am Ende in Zug um den Garderobentisch. 2017/18 Der SCB ist auch im Jahr der Titelverteidigung erfolgreich, stösst in der Champions Hockey League zum zweiten Mal hintereinander in den Viertelfinal vor, gewinnt die Regular Season souverän. Im Playoff-Halbfinal gegen die ZSC Lions fehlt nach der Rückkehr von 13 Olympia-Teilnehmer eine Prise Energie und ein Quäntchen Glück, als Mark Arcobello in der Verlängerung des sechsten Spiels in Zürich das leere Tor zum 3:3-Ausgleich in der Serie verfehlt. Dafür geht im Hallenstadion ein Lavabo zu Bruch, der Headcoach jedenfalls hatte noch Energie. 2018/19 Die Jalonen-Maschine lässt sich erneut nicht bremsen: dritter Qualifikationssieg in Folge und zweiter Titel unter dem Finnen. Im sechsten Viertelfinal braucht der SCB 117 Minuten und 43 Sekunden und bis kurz vor 1 Uhr morgens, um sich gegen Genf durchzusetzen. Dabei wäre es so einfach gewesen: 47 Sekunden vor Schluss der normalen Spielzeit steht es 2:0 für Bern. Der Halbfinal gegen Biel dauert sieben Spiele. Der Final-Auftakt gegen Zug geht in der PostFinance Arena 1:4 verloren, worauf die Berner von vielen «Fachleuten» bereits abgeschrieben werden und nach vier Siegen in Serie erneut den Pokal in die Höhe stemmen. 2019/20 Schlechte Zeiten. 2020/21 Pandemie, keine Zuschauer, ganz schlechte Zeiten. Aber trotzdem schöne Momente: Ein Autokonvoi mit Fahnen schwingenden Fans be-

Viel wichtiger als alle Resultate und die sieben Titel waren die Begegnungen, sei es mit den Kolleginnen und Kollegen, sei es mit den Angestellten im Büro und im Mannschaftsbereich, sei es mit den neun Headcoaches und deren Assistenten, mit über 150 Spielern, davon 60 Ausländern. Und dabei stand immer Teamarbeit mit dem Ziel, das Bestmögliche für den SCB zu tun, im Vordergrund. Liebe Verwaltungsräte, lieber Chef, liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Trainer und Spieler, liebe Fans, liebe Sponsoren, geschätzte Medienvertreter, es war mir eine Ehre und trotz einigen schlechteren Zeiten ein Vergnügen, für den SCB aktiv gewesen zu sein. Nun freue ich mich auf die nächste Saison und die passive Rolle als Zuschauer. Es wird ein Genuss. Auch künftig wird es gute und schlechte Zeiten geben. Beim SCB wie in jedem anderen Sportclub auch und wie im Leben. Es lässt sich einfach hoffen, dass die guten Zeiten häufiger vorkommen und länger dauern als die anderen – so wie ich es erleben durfte. Machets guet und gäbet aus!

CHRISTIAN DICK Christian Dick hat beim SCB die letzten 13 Saisons als Head of Communication gearbeitet. In seine Zeit in Bern fallen fünf Meistertitel und zwei Cupsiege. Anfang April ging er in Pension. In seiner Abschiedskolumne blickt der frühere Sportchef des «Bund» auf seine Zeit beim SCB zurück.


46 | SPIRIT | Sportgastro

BÄRETOWER IN OSTERMUNDIGE HOCH HINAUS ALS GAST UND G Der BäreTower in Ostermundigen setzt nicht nur mit seiner Grösse, sondern auch in Sachen Genuss zu neuen Höhenflügen an. Mit dem Uma Tower Restaurant und Osito – Café Vino Tapas lanciert die Sportgastro AG im Frühsommer gleich zwei Gastro-Highlights. Nicht nur Geniesserinnen und Geniesser kommen auf ihre Kosten: Aktuell ist die Sportgastro AG auch auf der Suche nach ambitionierten Mitarbeitenden. Der BäreTower ist mit etwas mehr als 100 Metern das zweithöchste Gebäude Berns – nach dem altehrwürdigen Münster. Auf 32 Etagen bietet er Platz für Wohnungen, Büros, Hotels und zwei neue Betriebe der Sportgastro AG: das Uma Tower Restaurant und Osito – Café Vino Tapas. Bei der Namensgebung der Restaurants referenziert das Unternehmen standesgemäss auf die Mutzen: Osito ist Spanisch und bedeutet «Kleiner Bär». Uma ist die Abkürzung für «Ursa Major», das Sternbild des Grossen Bären.

Ein Hoch auf den unkomplizierten Genuss Das Restaurant Osito – Café Vino Tapas ist im Erdgeschoss des BäreTower angesiedelt und bietet Anwohnenden, Hotelgästen, Geschäftsleuten und Laufkundschaft ausgesuchte Kaffeespezialitäten und Backwaren. Mittags warten exzellente Lunch-Möglichkeiten wie beispielsweise gesunde und trendige Poké-Bowls. Das gesamte Frühstücks- und Mittagsangebot ist auch «to go» zu haben. Am Abend dreht sich alles um spanische Tapas: Diese können einzeln oder als Kombinationen genossen werden. Begleitet werden die kleinen Köstlichkeiten von edlen spanischen Tropfen und kreativen alkoholfreien Alternativen. Gediegenes Tafeln mit spektakulärer Weitsicht Im 9. Stock thront das Uma Tower Restaurant mit grosszügiger Aussenterrasse und atemberaubender Aussicht auf die Berner Alpen. Auch hier liegt der Fokus auf Ge-


EN: GASTGEBENDE

GENIESSEN IM BÄRETOWER Die Eröffnung des Uma Tower Restaurant und Osito – Café Vino Tapas ist für Frühsommer 2022 geplant. Weitere Informationen:

restaurant-osito.ch oder restaurant-uma.ch

ARBEITEN IM BÄRETOWER Im Uma Tower Restaurant und Osito – Café Vino Tapas sind aktuell noch verschiedene Stellen zu vergeben, so unter anderem:

Chef de Service / Sommelière (w/m) 100% Restaurationsfachfrau/-mann 100% Chef de Partie (w/m) 100% Commis de Cuisine (w/m) 100% Die detaillierten Inserate für diese Stellen und alle anderen Vakanzen bei der Sportgastro AG gibt es hier:

sportgastro.ch/jobs richten zum Teilen, so genannten «Shareables». Dabei wird auf die klassische Unterscheidung nach Vorspeise und Hauptgang verzichtet, stattdessen kann nach Lust und Laune über die ganze Karte bestellt und kombiniert werden. Eine vollwertige Mahlzeit setzt sich so aus rund drei bis vier einzelnen Gerichten zusammen. Sven Rindlisbacher, Chief Hospitality Officer bei der Sportgastro AG, erklärt: «Teller zum gemeinsamen Geniessen liegen im Trend. Es macht Spass und regt die Sinne an, verschiedene Köstlichkeiten zu teilen und mit der Begleitung darüber zu philosophieren. Gleichzeitig sind solche Gerichte nichts Neues: Tapas – wie wir sie im Osito – Café Vino Tapas servieren – haben in Spanien eine uralte kulinarische Tradition.» Dank der laufend wechselnden Menükarte sind Abwechslung und überraschende Gaumenfreuden garantiert. Eine wichtige Konstante aber gibt es: Der Fokus liegt wie bei allen Sportgastro-Betrieben auf einer modernen, regionalen und saiso-

nalen Küche. Im Uma Tower Restaurant darf diese durchaus auch vegetarisch sein. Ob mit Fleisch oder ohne: Flankiert werden die Kreationen von einer breiten Auswahl feinster Schweizer Weine.

Geniessen – oder selbst Gastgeber sein? Die neuen Sportgastro-Betriebe sind aber nicht nur für Geniesserinnen und Geniesser die richtige Adresse. Sowohl für das Uma Tower Restaurant wie für Osito – Café Vino Tapas rekrutiert die Sportgastro AG gegenwärtig motivierte Mitarbeitende (siehe Box). Die SCB-Schwesterngesellschaft, welche überdies unter anderem für die Betriebe in der PostFinance Arena, The BEEF Steakhouse & Bar oder das Ristorante & Bar Lago verantwortlich zeichnet, bietet zeitgemässe und attraktive Arbeitsbedingungen. «Wer für uns in Aktion tritt, übernimmt eine herausfordernde Aufgabe in einem jungen und dynamischen Umfeld. Wir bieten ein offenes und kollegiales Arbeitsklima und geregelte Arbeitszeiten,

was in unserer Branche Seltenheitswert hat», erklärt Sven Rindlisbacher.

Attraktive und wichtige Berner Arbeitgeberin Im Zentrum des täglichen Wirkens der Sportgastro AG stehen die Bedürfnisse und Wünsche der Gäste. Mit Liebe zum Detail pflegt das Unternehmen höchste Servicedienstleistung auch im Kleinen. «Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Ausbildung und Förderung der Mitarbeitenden, mit dem Ziel, die Selbständigkeit jedes Einzelnen zu fördern und als Team jeden Tag etwas erfolgreicher zu werden», sagt Rindlisbacher. Mit insgesamt rund 900 Mitarbeitenden, darunter zwölf Lernenden, ist die Sportgastro AG ein wichtiger Arbeitgeber im Raum Bern. Mit dem Uma Tower Restaurant und Osito – Café Vino Tapas setzt sie einmal mehr neue Massstäbe. (red)


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Zuschauerzahlen | SPIRIT | 51

TOP OF EUROPE: DER SCB BLEIBT AN DER SPITZE Wegen unterschiedlicher Covid-Einschränkungen in den europäischen Ligen ist das Zuschauerranking für einmal nicht vollends aussagekräftig. Der SCB hatte aber in der National League erneut den höchsten Schnitt und ist passend zum Businesspartner Jungfrau einmal mehr «Top of Europe».

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TOP OF EUROPE EUROPA IM ÜBERBLICK Club (Land)

1. SC Bern (SUI)

NL IM ÜBERBLICK 2021/22

13348

Club

2019/20

2021/22

1. SC Bern

15588 5935

2. Fribourg-Gottéron

Heimspiele

Kapazität

Auslastung %

13 348

26

17 031

78.38

8324

25

8934

93.17

2. Frölunda Göteborg (SWE)

8531

3. Fribourg-Gottéron (SUI)

8324

3. ZSC Lions

8975

8020

26

11 200

71.61

4. ZSC Lions (SUI)

8020

4. EV Zug

6574

6708

26

7200

93.16

5. EV Zug (SUI)

6708

5. Lausanne HC

8206

6052

26

9600

63.05

6. Sheffield Steelers (GBR)

6693

6. HC Ambrì-Piotta

4996

6017

26

6775

88.82

7. Kölner Haie (GER)

6679

7. EHC Biel-Bienne

5696

5263

25

6521

80.7

8. Dynamo Minsk (BLR)

6304

8. HC Lugano

5679

4960

26

6733

73.67

9. Lausanne HC (SUI)

6052

9. Genève-Servette HC 10. SCL Tigers

5801

4833

26

7135

67.73

5549

4742

24

6000

79.03

10. Färjestad Karlstad (SWE)

6020

11. HC Ambrì-Piotta (SUI)

6017

11. HC Davos

4050

3988

26

6547

60.91

12. Malmö Redhawks (SWE)

5608

12. SCRJ Lakers

4444

3927

26

6100

64.37

13. Ilves Tampere (FIN)

5433

13. HC Ajoie

SL

3626

26

4761

76.17

14. Adler Mannheim (GER)

5387

6791

6144

334

8‘055

76.27

NL Durchschnitt


52 | SPIRIT | eSports

GGL U H L E I N DA

ER

M U Z N A F VOM R E L E I P S S T R O E SP

TEIL 2

Der erste Teil meiner SCB-Geschichte konntet Ihr schon in der letzten Ausgabe des spirit lesen. Dass ich nun als erwachsener Mann die Farben des SCB tragen und vertreten kann, macht mich wirklich sehr stolz. Und dass ich meiner kulinarischen Leidenschaft auch noch etwas das SCB-Herz aufdrücken konnte, macht noch viel mehr Freude.

Es war der 05. September 2020, an welchem der Kick-off (komischer Begriff für ein einen EishockeyClub ) für den SCB eSports war. Alle frischgebackenen SCB- eSportler waren aufgeregt und freuten sich gewaltig. Wir trafen uns in einer VIP-Lounge im Stadion und hatten dort unser erstes Team-Meeting. Nach der Vorstellungsrunde, einiger Ansagen zur aktuellen Situation und der Zukunft, genossen wir einen Stadion-Rundgang und ein Fotoshooting auf dem geliebten Eis des SCB. Der Tanz auf dem Bären-Eis war ein nächstes Highlight in meinem Leben als grösster SCB Fan aller Zeiten. Ich habe noch eine Leidenschaft, welche ich während der Spiele in der PostFinance Arena geniesse: In den Pausen gönne ich mir regelmässig einen «Bärenzipfel». Ich wage zu behaupten, dass ich der grösste «Bärenzipfelverdrücker» unseres Teams bin . Die Bärenzipfel kaufe ich auch für zu Hause ein. Und da ich gelernter Koch bin, habe ich den Bärenzipfel in verschiedensten Gerichten eingebunden und neue Rezepte erschaffen. Zwei Rezepte waren in spirit 3 zu sehen, vier weitere dieser Rezepte, wie man den Bärenzipfel einsetzen kann, finden Sie hier in dieser Kolumne. Probieren Sie es einfach mal aus und wer weiss, vielleicht kommt die Sportgastro vom SCB ja auch noch auf den Geschmack? Ich wünsche Euch, liebe Leserinnen und Leser, alles erdenklich Gute und dem SCB, raschestmöglich Eishockeysport, sowohl im realen Leben wie auch in der virtuellen Welt, mit viel Interesse beim Publikum. E Guete und HOPP SCB!

Daniel Hugglers alias Xz_Ice_Venom_zX


BÄREZIPFEL IM TEIG Man nehme einen beliebigen, eckigen Blätterteig und schneide diesen ausgerollten Teig in Streifen (Eine Teigrolle entspricht zwei Paar Bärezipfel). Bevor die Bärezipfel eingewickelt werden, empfehle ich, diese 10 Minuten zu kochen und abkühlen zu lassen. Die Bärezipfel einwickeln, mit etwas Eigelb bestreichen und für ca. 25 - 35 Minuten bei 190 Grad backen. Zum Bärezipfel im Teig passt übrigens meine selbstgemachte Senf-Honig-Sauce hervorragend: • 250 Gramm Mittelscharfer Senf • 80 Gramm Honig • 40 Gramm Brauner Zucker • 2 Esslöffel Weisser Balsamico • ½ Liter Gemahlener Pfeffer • 1 Prise Salz Alles zusammen gut vermischen und warm oder kalt servieren.

BÄREZIPFEL-BURGER MIT BALSAMICO-ZWIEBELN Fünf grosse Zwiebeln in Ringe schneiden und gleichmässig in der Pfanne rösten. Danach vier Teelöffel braunen Zucker darüber geben und warten, bis die Masse karamellisiert. Mit 160ml Balsamico ablöschen. Herd zurückdrehen und auf kleiner Flamme ca. 50 Minuten einkochen lassen. Die Burger-Pattys braten. In der Zwischenzeit den Bärezipfel dritteln, der Länge nach aufschneiden und ebenfalls beidseitig braten. Die Pattys mit Käse bedecken, vom Herd nehmen. Die üblichen Zutaten wie Tomaten, Gurken, Zwiebeln schneiden und belegen. Dann kommt der Deckel obendrauf und fertig.

FONDUE MIT BÄREZIPFEL Das kann mit jedem beliebigem Fondue gemacht werden. In meinem Fall mit Original SCB-Fondue. Ich empfehle, die Bärezipfel vor dem Eintauchen in den Käse 10 - 12 Minuten zu kochen.

BÄREZIPFEL-TATAR Die Grundlagen sind: • Ein Becher Sauerhalbrahm und • zwei Frühlingszwiebeln in Ringe geschnitten. Dazu gibt es einen gekochten Bärezipfel, der in ganz kleine Würfel geschnitten wird. Geben Sie alles in eine Schüssel und mischen das Ganze mit etwas Salz und Pfeffer. Das Bärezipfel-Tatar nach Wunsch abschmecken und schliesslich auf Tartelets oder Mini-Toasts anrichten.


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Klaus Schweingruber

ABSCHIED VON EINER GUTEN SEELE Am 16. März 2022 ist Klaus Schweingruber im Alter von 81 Jahren nach kurzer, heftiger Krankheit friedlich eingeschlafen. «Schwine» oder «Chlöisu», wie er genannt wurde, war bis zu Beginn der Pandemie im Frühling 2020 ein fester Bestandteil im SCB-TeamStaff. Was man über Tristan Scherwey sagt, galt auch für ihn: «Eine vo üs». 48 Jahre lang hat Klaus Schweingruber für den SCB gearbeitet. Ehrenamtlich, dafür mit umso mehr Leib und Seele, mit Herz und mit ruhiger Hand, wenn er seiner Hauptbeschäftigung, der Videoaufnahme von Spielen, nachging. Auf den Reisen zu Auswärtsspielen war er zudem auch die rechte Hand der Buschauffeure. Er sass immer vorne rechts neben dem Fahrer, war stets über die aktuelle Verkehrslage im Bild, unterstützte beim Ein- und Ausladen, Ein- und Ausparken und wo immer es hilfreich war. «Chlöisu» konnte auch zupacken, und das auch noch im hohen Alter. Im August 2019, als er wie andere Staff-Mitglieder auf

die Reise zu den CHL-Spielen in Skelleftea und Oulu eingeladen wurde, verstand er seine Rolle nicht einfach als Gast, sondern begab sich beim Ausladen des ganz schweren Gepäcks an vorderste Front. Die Reiseleitung musste ihn quasi wegweisen und darauf aufmerksam machen, er sei nicht zwecks Arbeit, sondern zum reinen Genuss mitgenommen worden. Seine Hilfsbereitschaft kannte kaum Grenzen. Der Gedanke an die anderen kam bei ihm stets spätestens im gleichen Atemzug wie Gedanken an sich selber. So brachte er immer, wenn beim SCB an Wochentagen Heimspiele auf dem Programm standen, Verpflegung für die Staff-Mitglieder mit,

Klaus Schweingruber wurde anlässlich der SCB-Gala 2019 für seine Verdienste von Marc Lüthi geehrt.

weil diese teilweise direkt von der Arbeit ins Stadion kamen. «Schwine» sorgte in seinem Menüprogramm immer für Abwechslung. Seine selbst gemachten belegten Brötli hatten Kultstatus. Nur wenn es nach Ambrì ging, dachte «Chlöisu» zuerst an sich. Denn dort gab es an einem Stand vor der alten Valascia seiner Meinung nach die besten gebrannten Mandeln der Welt. Und die wollte er sich keinesfalls entgehen lassen. (dk)


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EDGAR GRUBAUER VERSTORBEN Der ehemalige SCB-Torhüter Edgar «Edi» Grubauer ist in der Nacht auf den 26. April verstorben. Edgar Grubauer reiht sich ein in die Geschichte grosser SCB-Torhüter. Der gebürtige Stadtberner begann seine Karriere beim EHC Rot-Blau Bern Bümpliz. Beim SCB folgte er 1980 auf Jürg Jäggi, nachdem Grubauer mit Langnau 1976 den Meistertitel gewonnen hatte. Für den SCB hütete Grubauer während sieben Jahren das Tor. Er war in turbulenten Zeiten mit dem Abstieg 1982 und der Rückkehr in die höchste Liga am grünen Tisch 1986 stets ein zuverlässiger Rückhalt. 1987 verliess der Nationalspieler (zwei B-WM-Teilnahmen mit der Schweiz) den Club – Renato Tosio wurde sein Nachfolger. Edi Grubauer hat das Schweizer Eishockey generell und das Berner Eishockey speziell während Jahrzehnten geprägt. Mit 67 Jahren ist er in der Nacht auf Dienstag, 26. April 2022, verstorben. Der SCB entbietet den Angehörigen sein herzliches Beileid. (rek)

WIEDERSEHEN MIT ROMAN JOSI Die National Hockey League (NHL) und die National Hockey League Players’ Association (NHLPA) haben in Zusammenarbeit mit der Agentur Live Nation die Pläne für die NHL Global Series 2022 und die NHL Global Series Challenge 2022 bekannt gegeben. Zum neunten Mal wird die NHL einzelne Partien in Europa austragen. Die Nashville Predators werden ihre Saison 2022/23 in Prag mit zwei Partien gegen die San Jose Sharks eröffnen (7./8. Oktober). Colorado Avalanche und die Columbus Blue Jackets bestreiten zwei Spiele in Tampere (4./5. November). Vor ihren Partien in Prag werden die Predators und die Sharks ihre Trainingslager in Europa absolvieren und im Rahmen der NHL Global Series Challenge 2022 jeweils ein Testspiel bestreiten. San Jose misst sich mit den Eisbären Berlin (4. Oktober). Nash-

ville wird am Montag, 3. Oktober, in der PostFinance Arena gegen den SC Bern antreten. Der hochkarätige NHL-Besuch in Bern ist verbunden mit der Rückkehr Roman Josis. Der 31-jährige Berner ist seit fünf Saisons Captain der Predators und gilt längst als einer der weltbesten Verteidiger. In der Saison 2021/22 kam er auf 98 Punkte in 84 Partien. Josi durchlief beim SCB sämtliche Nachwuchsstufen, debütierte mit 16 Jahren in der ersten Mannschaft und war mit 19 ein Eckpfeiler des Meisterteams 2009/10. Seit Mai 2020 ist Josi Mitbesitzer des SCB. «Ich wuchs fünf Minuten vom Stadion entfernt auf, träumte als Bub davon, einmal für den SCB zu spielen. Dass ich jetzt gar mit einem NHL-Team in Bern gegen den SCB spielen darf, ist extrem cool», sagt Josi. (rek)

DOPPELTER FÜHRUNGSWECHSEL BEIM SCB Marc Lüthi gibt die operative Leitung des SCB ab und tritt auf die Generalversammlung 2022 als CEO der SCB Eishockey AG zurück. Er übernimmt das Verwaltungsratspräsidium des SCB mit einem reduzierten Pensum. Neuer CEO wird ab 1. September der heutige Sportdirektor Raeto Raffainer. Nach 24 erfolgreichen Jahren als CEO der SCB Eishockey AG hat Marc Lüthi nach gesundheitlichen Problemen und einer Auszeit beschlossen, sich aus der operativen Leitung zurückzuziehen. In Zukunft fokus-

siert sich Lüthi als VR-Präsident auf die strategische Ausrichtung des SCB und bleibt dem Club damit erhalten. Auf Marc Lüthi folgt Raeto Raffainer als neuer CEO. Raffainer übernahm 2021 die Funktion

des Sportdirektors. Damit setzt der SCB den Generationenwechsel auch auf operativer Stufe um. Der amtierende VR-Präsident Beat Brechbühl ermöglicht diese personelle Rochade und übergibt seine Funktion früher als ursprünglich geplant an Marc Lüthi. Brechbühl unterstützt den SCB weiterhin strategisch als VR-Mitglied und gibt seine langjährige Erfahrung während einer Übergangsphase von einem Jahr an seinen Nachfolger im Präsidium weiter. (dk)


60 | SPIRIT | Sponsorenboard

DER SCB BEDANKT SICH BEI SEINEN SPONSOREN... HAUPTSPONSOR

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Reto Kirchhofer (rek) Christian Dick (dk) Pierre Benoit (be) Fotos Reto Fiechter, Pius Koller, Fabian Hofmann, Thomas Hiller, SCB-Archiv Jürg Wymann, zvg Lektorat Pierre Benoit (be), Reto Kirchhofer (rek) Druck

Redaktionsschluss:

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