Europäische Governance & Innovationen

Page 10

STADTREGIONEN

Stadtregionen anerkennen Obwohl Stadtregionen immer wichtiger werden, gibt es bislang keine gesetzliche Verankerung in Ă–sterreich. von Alexandra Schantl Die Lebensrealitäten der Menschen haben

Zum Status Quo in Ă–sterreich

sich verändert. Wohnen, arbeiten, einkaufen,

Vieles ist passiert in den letzten Jahren. Mit dem Ă–REK 2011, der Kooperationsplattform Stadtregionen, der Ă–ROK-Empfehlung „FĂźr eine Ăśsterreichische Stadtregionspolitik“ oder der Roadmap zur Umsetzung der „Agenda Stadtregionen in Ă–sterreich“ wurde das Thema „Stadtregionen“ in Ă–sterreich in den letzten Jahren wesentlich vorangetrieben und erfolgreich in der Ăśffentlichen Diskussion etabliert. Auch der Ă–sterreichische Städtebund als zentraler Akteur versucht mit jährlichen Stadtregionstagen oder der Plattform www.stadtregionen.at stadtregionales Denken und Handeln zu forcieren. Aktive Stadtregionen in Ă–sterreich im Sinne gemeinsamen Planens und Umsetzens lassen sich allerdings an einer Hand abzählen. Zu sehr sind stadtregionale Initiativen immer noch abhängig von Pioniergeist und Engagement Einzelner, eine koordinierte Abstimmung und Steuerung mehr „Goodwill“ als stabile Governance.

sich erholen, Sport betreiben und vieles mehr ÂżQGHW QLFKW PHKU DQ HLQ XQG GHPVHOEHQ 2UW statt, sondern Ăźber Gemeindegrenzen, Landesgrenzen und manchmal sogar Staatsgrenzen hinweg. Die Anerkennung dieser Lebensrealitäten bedeutet auch, diese „funktionalen Räume“ politisch-administrativ zu verorten. 6WDGWUHJLRQHQ VLQG HQJ YHUĂ€RFKWHQH /HEHQVräume, die sich aus mehreren Städten und Gemeinden zusammensetzen. Zwei Drittel der Ă–sterreicherinnen und Ă–sterreicher leben in Stadtregionen. 34 Ăśsterreichische StadtUHJLRQHQ GHÂżQLHUW GLH 6WDWLVWLN $XVWULD XQG GLH Bandbreite reicht von Klein- und Mittelstadtregionen Ăźber polyzentrische Agglomerationen bis zur Metropolregion Wien. Als Leistungsträger im Siedlungssystem, Knotenpunkte fĂźr Verkehr, Handel und Informationen, Standorte hochrangiger Dienstleistungen, Standorte fĂźr Wissenschaft und Forschung und Entscheidungszentren haben die Ăśsterreichischen Stadtregionen aber auch mit Stadt8PODQG .RQĂ€LNWHQ LQWUDUHJLRQDOHU .RQNXUUHQ] 2UJDQLVDWLRQVGHÂż]LWHQ XQG VR]LDOHQ Disparitäten zu kämpfen. Und hier stellt sich die Frage, wo anzusetzen ist, um diese Herausforderungen zu lĂśsen.

„Bedenkt man die Ăśsterreichischen Stadtregionen bei kĂźnftigen FĂśderalismusreformen nicht mit, bleibt deren Anerkennung bloĂ&#x; ein frommer Wunsch ans Christkind.“ 10

KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2018

Stadtregionale Initiativen in Ă–sterreich sind RIWPDOV (8 ÂżQDQ]LHUW ZLH HWZD GLH REHU|VWHUreichischen Stadtregionen oder StadtUmland-Partnerschaften in Tirol. Insgesamt 15 Stadtregionen konnten seit 2013 durch Mittel aus dem Europäischen Fonds fĂźr Regionale Entwicklung (EFRE) im oberĂśsterreichischen Landesraumordnungsprogramm etabliert werden. Im Raum Kufstein wiederum werden MobilitätsmaĂ&#x;nahmen oder raumbezogene Infodienste (Stichwort: LeerstandsXQG )UHLĂ€lFKHQPRQLWRU XQWHUVW W]W $XFK Staatsgrenzen Ăźbergreifende Kooperationsräume benĂśtigen EU-Mittel fĂźr die Weiterentwicklung. Die Zusammenarbeit des Zukunftsraumes Lienzer Talboden mit Brunneck in SĂźdtirol oder das Bratislava-UmlandManagement zur Vernetzung und Koopera-


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.