Europäische Governance & Innovationen

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BĂœRGERSERVICE

Offen.Mobil.Digital. Das BĂźrgerservice ist eine kommunale Erfolgsgeschichte. Mit dem KDZ-Netzwerk wird ein StĂźck weit Ăźber den Ăśsterreichischen Tellerrand geblickt. Ein Erfahrungsbericht von Klaus Wirth.

S

eit mehr als drei Jahrzehnten sind BĂźrgerservicestellen/BĂźrgerbĂźros in Ă–sterreichs Städten und Gemeinden ein sichtbares Zeichen fĂźr gelebte Kunden- und Serviceorientierung. Das BĂźrgerservice bildet in vielen Kommunen das einladende und freundliche Entree zur Gemeindeverwaltung. Waren BĂźrgerservicestellen anfänglich oft eher einfache Auskunfts- und Informationsstellen, so haben diese sich im Laufe der Zeit ]X LPPHU TXDOLÂż]LHUWHUHQ $QODXIVWHOOHQ I U GLH BĂźrgerInnen entwickelt. Heutzutage Ăźbernehmen sie einerseits eine Art Lotsenfunktion im Umgang mit der Kommunalverwaltung und geben dazu eine Vielzahl von Informationen und AuskĂźnfte. Andererseits werden in den BĂźrgerservicestellen von Ort zu Ort unterVFKLHGOLFK YLHOH TXDOLÂż]LHUWH 9HUZDOWXQJV leistungen insbesondere aus den Bereichen Personenstand, Meldeservices, Wahlangelegenheiten, Fundwesen und teilweise auch soziale Leistungen angeboten.

Was machen andere aus der Idee? Beim diesjährigen BĂźrgerservice-Netzwerktreffen in Feldkirch sind wir dieser Frage nachgegangen und haben den Blick Ăźber die Landesgrenzen geworfen. Zunächst hat Stephan Wenger von der Stadt St. Gallen (CH) berichtet, wie aus dem ehemaligen Einwohneramt die heutigen BevĂślkerungsdienste – das Pendant zu Ăśsterreichischen BĂźrgerservicestellen – wurden.

„Von der Auskunftsstelle hin zu einem multifunktionalen Ort, der hochqualifizierte Verwaltungsleistungen erbringt“ 12

KDZ FORUM PUBLIC MANAGEMENT #3 2018

In zentraler Lage direkt am Hauptbahnhof mit attraktiven Ă–ffnungszeiten (Ăźber Mittag geĂśffnet, Donnerstag bis 18.00 Uhr) wird eine ausgeprägte „Willkommenskultur“ mit schlanken Prozessen und kurzen Wegen praktiziert. Ein wichtiger Fokus der Stadt liegt auf dem Ausbau der digitalen Services (z. B. eUmzugCH, eDossier, eFormulare, eArchiv, eVoting, eCounting und Chatbots). Dieses Thema hat das Netzwerktreffen geprägt. Markus Bertele (Amtsleiter BĂźrgerservice, Schifffahrt und Verkehr beim Landratsamt Bodenseekreis) stellte „sein BĂźrgeramt“ vor und hob das Projekt der BehĂśrdennummer 115 und die als gemeindeĂźbergreifende Shared-Services organisierten Telefonauskunfts/-vermittlungsdienste sowie das Portal „sag’s doch bzw. mach mit“ im Landratsamt hervor. 7URW] DOOHU EHJULIĂ€LFKHU XQG DXFK UHFKWOLFKHU Unterschiede zwischen der Schweiz, BadenWĂźrttemberg und Ă–sterreich fanden sich am Ende doch mehr Analogien als Differenzen in den jeweiligen LĂśsungen.

Digital First im BĂźrgerservice Auch BĂźrgerservice kann sich dem groĂ&#x;en Trend zur Digitalisierung nicht entziehen. Um besser einschätzen zu kĂśnnen, welche MĂśglichkeiten und Chancen die Digitalisierung fĂźr die weitere Verbesserung des BĂźrgerservices haben kĂśnnte, haben am diesjährigen Netzwerktreffen zwei profunde Kenner dieser Materie ihre Einschätzungen präsentiert. Reinhard Posch (Government Chief InformaWLRQ 2IÂżFHU $XVWULD KDW XQWHU GHP 7LWHO Ă„9RP


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