Liebe Leserin, lieber Leser,
Vorwort
der Titel, den das Redaktionsteam für unseren Pfarrbrief zu Weihnachten gewählt hat, lautet: was uns trägt. Es gibt im Leben vielfältige und meistens unvorhersehbare Geschehnisse, die uns ängstigen oder zumindest verunsichern. Sei es, dass es sich um Ereignisse handelt, die einen Einzelnen treffen, wie z.B. der Verlust eines geliebten Menschen oder bedrohliche gesundheitliche Beschwerden. Sei es, dass sich Geschehnisse ereignen, die uns alle betreffen, wie die seit 3 Jahren währende Corona-Pandemie mit ihren gesundheitlichen Problemen und einhergehenden Einschränkungen sozialer Kontakte und fehlender Nähe zu unseren Mitmenschen. Hinzu kommen in diesem Jahr die Sorge vor einer Eskalation des Krieges in der Ukraine, die damit einhergehenden Beschränkungen der Energieversorgung, die Sorge vor steigenden Lebenshaltungskosten und einer drohenden Inflation. Und als wären das noch nicht genügend drohende, unheilbringende Veränderungen, macht sich der Klimawandel immer deutlicher bemerkbar, durch verheerende Überflutungen, außer Kontrolle geratene Waldbrände oder eine Verknappung des Trinkwassers. Was trägt uns durch diese schwierige Zeit, worauf können wir uns verlassen, worauf vertrauen, woraus können wir Kraft schöpfen? Diese Fragen wird jeder von uns individuell beantworten. Für Einige wird es vielleicht die Familie oder der Freundeskreis sein, für Andere ein Spaziergang in der Natur, die Musik oder ein gutes Buch. Als Christen dieser Pfarrgemeinde eint uns der Glaube an Gott, das Vertrauen in unseren guten Gott, der uns trägt und behütet. Diesen Glauben versinnbildlicht das Titelbild unseres Pfarrbriefes: die brennende, verletzte, vom Klimawandel gezeichnete Erde liegt in Gottes Hand. Sehr eindrucksvoll kommt dieser Glaube in der von dem evangelischen Pfarrer Arno Pötzsch verfassten Liedzeile zum Ausdruck: „Du kannst nicht tiefer fallen als nur in Gottes Hand“. Das zweite in diesem Pfarrbrief enthaltene Bild, das eine Brücke über einer tiefen Schlucht zeigt, vermittelt auf den ersten Blick nicht unbedingt Geborgenheit und Vertrauen. Mit Blick auf die tiefe Schlucht und die leichte Bauweise der Brücke befällt einen bei der Vorstellung, dort mit baumelnden Beinen zu sitzen, eher Panik oder sogar Höhenangst. Und doch sitzt der Mann ganz entspannt, mit baumelnden Beinen auf der Brücke und schaut in die Landschaft. Er vertraut der Konstruktion der Brücke; ohne sie wäre er hilflos, gefährdet, da er aus eigener Kraft kaum die gefahrvolle Schlucht überqueren könnte. Im Vertrauen auf die Brücke kann er jedoch entspannt das Hindernis überwinden und in neue Weiten aufbrechen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen des Pfarrbriefes. Vielleicht finden Sie in dem ein oder anderen Beitrag auch Anregungen, die Ihnen Halt und Kraft geben können. Im Namen des Redaktionsteams grüße ich Sie ganz herzlich! Ihre Dr. Gudrun Willerscheid-Weides