Die Niederösterreicherin Februar 2022

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Genuss

Tief verwurzelt und ehrlich

NIEDERÖSTERREICHERIN: Frau Taferner, wie wird man Winzerin? Karoline Taferner: Viele Wege führen in den Weinberg (lacht). Ich habe an der BOKU Önologie und Weinwirtschaft studiert. Während meiner Studienzeit war ich für drei Weinlesen in Neuseeland und Australien, um praktische Erfahrungen im Keller während der Lese zu sammeln. Welche Talente braucht man, um Winzerin zu werden? In erster Linie die Liebe zur Natur und die Leidenschaft für Wein sowie die Motivation, sich ständig weiterentwickeln und verbessern zu wollen. Zusätzlich von Vorteil sind Kreativität, eine gute Vorstellungskraft, Geduld und natürlich Weitblick.

Das Besondere an Ihrem Weingut? Auf unserem Weingut arbeiten drei Generationen zusammen, um 25 Hektar Weinber­ ge zu bewirtschaften. Seit 2018 habe ich die Betriebsführung übernommen, die Zusammenarbeit und der Austausch im Team und in der Familie sind jedoch weiterhin nicht wegzudenken. Wir glauben, dass echte Weinqualität im Weinberg und nicht im Keller entsteht, aus diesem Grund werden unsere Weingärten biologisch und nachhaltig bewirtschaftet. Die Auswahl unserer Rebsorten wurde mit großer Aufmerksamkeit für jeden einzelnen Weinberg getroffen. Im Fokus unserer Arbeit liegen jene Rebsorten, die das Terroir des Arbesthaler Hügellandes und des Weinbaugebiets Carnuntum auf unverwechselbare widerspiegeln. Was unterscheidet die „neue“ Winzer­ generation von der „alten“? Hatte man früher oft keine andere Wahl, als das Weingut der Eltern zu übernehmen, entscheidet sich die junge Winzerinnen- bzw. Winzergeneration bewusst für diesen Weg. Wir sind sehr gut ausgebildet, extrem motiviert und Praxiserfahrungen bei Weingütern im In- und Ausland sind Standard. Die neue Generation von Winzerinnen und Winzern traut sich viel zu, ist experimentierfreudig und aufgeschlossen für neue Wege. Immer mehr Frauen überneh­ men die Führung von Weingütern ... Ja, und ich freue mich über jede von ihnen! Es sollte kein mehr Thema sein, ob eine Frau oder ein Mann 68

ein Weingut führt. Kompetenz ist geschlech­terunabhängig, Wein ist es auch! Ich hoffe wir kommen bald an einen Punkt, an dem sich Männer und Frauen in der Weinbranche gleichberechtigt gegenüberstehen und es selbstverständlich ist, dass Frauen im Weinkeller und Weingarten arbeiten und nicht weiterhin angenommen wird, sie seien für Marketing und Büroarbeit zuständig. Wie sehr haben sich die Ansprüche der Konsumentinnen und Konsumenten verändert? Sie trinken weniger, dafür bewusster, und sie möchten wissen, wo der Wein herkommt und wie er gemacht wurde. Regionale Weine werden dabei bevorzugt, denn nachhaltiges Arbeiten, ressourcen- und umweltschonende Bewirtschaftung im Einklang mit der Natur sind für alle ein wichtiges Thema.

Die Weine des Weinguts Taferner sind im Fachhandel, im Lebensmittelhandel und im Onlineshop erhältlich. KONTAKT

WEINGUT TAFERNER Pfarrgasse 2, 2464 Göttlesbunn Tel.: 02162/84 65 E-Mail: weingut@tafi.at www.tafi.at

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ie Weingärten der Familie Taferner befinden sich auf den sonnigen Südhängen des Arbesthaler Hügellandes. Schwere Böden bieten dort den kräftigen, ausdrucksvollen Rotweinen und den eleganten, vollmundigen Weißweinen allerbeste Bedingungen.

© Weingut Taferner, beigestellt

In Göttlesbrunn, dem Herzen Carnuntums, liegt das Weingut Taferner, wo Weine unverwechselbarer Herkunft entstehen.


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