Bote von Karcanon 75

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Jahr der Schmetterlinge 441 n.P. MYRA - Eine ganze Welt der Phantasie


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Vollständig dabei - Ein Vorwort Saluton – Seid gegrüßt, liebe Freund*innen Myras! Schon wieder geht ein Jahr zuende, zunächst mal das irdische Jahr 2021. Auf Karcanon hat es keine grossen Schmetterlings-Katastophen zum Jahr der Schmetterlinge gegeben, aber man kann das Jahresmotto mancherorts durchaus durchschimmern sehen – nicht nur unter der Kaiserlichen Magierakademie von Silur und auf manchen Wappen. (Eine schwarz-gelbe Gefahr?) Dieser Bote hat neben dem Geschehen im Kaiserlichen Rat Kultur aus Karalo-Floran und Borgon Dyl, aus Taron don Umn und Krondor, aus Antam und Silur, die alle neu sind, auch noch Kultur aus Bakanasan, Quadrophenia, Helion, die schon im letzten Weltboten erschienen sind. Der „Bote von Karcanon“ soll aber Karcanon möglichst vollständig abbilden, weshalb wir diese Texte auch hier noch einmal bringen. Neu ist, dass der „Bote von Karcanon“ künftig – wie immer als nichtkommerzielle Publikation kostenlos in unserer Online-Bibliothek auf Issuu zu finden – zusätzlich auch bei DriveThruRPG zu haben ist: Zahlende Vereinsmitglieder im VFM e.V. bekommen ihn künftig darüber zum Download als PDF angeboten. Andere, die nur einen einzelnen Boten, aber keinen ganzen Jahrgang besitzen wollen, können sich diesen zukünftig dort holen und damit den VFM unterstützen. Neu ist auch, dass sich im Umfeld von Karcanon etwas tut – war es im Jahr der Ratte im Lychnos Karcanons das Rollenspiel auf Erendyra was in Gang kam, ist es nun im Oklis Karcanons, jenseits der Götterberge, das Segment Corigani wo nach langer Zeit der Nebel Rollenspiel stattfindet und auf WdW-Simulationsbetrieb in naher Zukunft gehofft werden darf. Und vielleicht nächstes Jahr ein weiteres Segment. Gespannt sind wir natürlich auf das nächste Jahr – für das einiges ansteht. Nicht nur beginnt im März 2022 das „Jahr der Katzen“ 442 n.P. und damit auf Karcanon auch das Ende der Verhandlungen von Chnumia und das ganzjährige „Druidenkonvent von Bethulia“ auf Kezunsea, sondern im irdischen September 2022 sind zu unglaublichen 40 Jahre ProjektMyra die „Tübinger MYRA-Tage – Tübinger Tolkien-Tage“ als ganze Veranstaltungswoche vom 05.-11.September 2022. Die Woche wird hybrid geplant – wer nicht nach Tübingen kommen kann, soll online dabei sein – und auch online Rollenspielrunden anbieten, und Workshops und Lesungen… wir brauchen euch vollständig, als Helfende und Beteiligte, online und vor Ort am Standort in Tübingen, Leute die mit Tablets und Handys filmen, am Laptop Streams begleiten und schauen dass die Eintrittskontrolle funktioniert.

Erst einmal viel Freude beim Lesen – Agape n'Or – WGW und Franz


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Inhaltsverzeichnis Titelbild: SchmetterlingsWappen – CC0 1 Vorwort: Vollständig dabei 2 Inhalt, Impressum, Ruhir-Ornament CCBY GwenW 3 Bild: Kaiserlicher Rat (v. E.Normand, gemeinfrei) 4 Der Kaiserliche Rat zum Jahr der Schmetterlinge 6 Aus der Delegation z.d. Verhandlungen v.Chnumia 10 Bagunda: Das Grasorakel von Kalampe 13 Karalo-Floran: Vergangenheit der Nomadenvölker 16 Borgon-Dyl: Die letzte Verfügung Reijinaras 18 Quadrophenia: Wappenrolle 19 Bakanasan: Senator Gnaeus Livius 20 Helion: Die Gilde der Schiffsbauer 21 Die zwei Damen (Teil 9 – Aufbruch aus Chalkis) 23 Taron don Umn: Pflanzen – der Wanderfarn 30 Chnums Antam – Familie Selova 31 - Die Grenzmarken von Antam 33 Krondor: Nachrichten aus Krondor 36 Silur: Orte, Personen und Worte Silurs – (*1) 37 - Silur: Krooge 42 - Silur: Haliontal 43 - Silur: Währung und Großstücke 44 Yslannad und Silur und das Kaiserreich 48 - Yslannad: Losgart Abbo: Seemann & Diplomat 49 Aus dem Rollenspiel auf Karcanon 51 D20-Liste: Exklusive Zauber der MSM Esoteria 56 Karcanon-Atlas: Helion 57 Zum Abschluss: Tübinger MYRA-TAGE 05-11.09.2022

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Bildnachweise: 1 Arthur Rackham, PD; 3 CCBY GwenW; 4 Ernest Normand, PD; 6 Rimjin by Kris (Made for Myra) 12 Martyna by Mücke (Made for Myra), 17 Anton Karinger, PublicDomain (PD); 29 Paul Huet, PD; 30 Carl Axel Magnus Lindman, PD. Weitere Bilder: Made for Myra, CCBYNC30 VFM e.V. (*Wir veröffentlichen nur was wir auch geprüft haben, weshalb für Material im Boten auch gilt: In dieser Fassung als geprüft genehmigte Kultur. WGW)

IMPRESSUM

Der „Bote von Karcanon“ ist eine interne, nichtkommerzielle Publikation für die TeilnehmerInnen an der Simulation „Karcanon“ im Rahmen des Vereins der Freunde Myras VFM eV. Kostenlos online lesbar in eurer Online-Bibliothek auf Issuu. Die Beitragenden ha ben erklärt, daß alle Beiträge von ihnen stammen und frei von Rechten Dritter sind, und den Herausgeber von allen Ansprüchen Dritter befreit. Herausgegeben im Namen des VFM eV von Wolfgang G. Wettach, Postfach 2747, D-72017 Tübingen. Erschienen im Herbst-Winter (November) 2021.


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Der Kaiserliche Rat zu Chalkis

(Ein königlicher Rat – einen kaiserlichen haben wir nicht als Bild. Künstler: Ernest Normand, Copyright ausgelaufen)


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Der Kaiserliche Rat zum Jahr der Schmetterlinge 441 n.P. Hier war es zuletzt um den Status der Kaiserstadt gegangen. (Siehe Bote von Karcanon

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Da ein Kartograph nach dem letzten Vortag des Netor Hylar anwesend ist und Karten des Grünen Meeres und der Strategien aus denen die Purpurne Bruiderschaft und der Helionische Seebund einst bestand, vorlegen kann, nutzt Phaedron Dhuras als Vertreter von Antharlan die Gelegenheit um dem Vertreter Antams, dessen Gebiet, wie er anmerkt, eigentlich nur eine Strategie neben dem grossen Antalien ist, weshalb er sich gerne an den König Anian Turcas in Chaireddia wenden könne was Unterstützung und Truppen auf dieser Seite des Grünen Meeres angehe, darauf hinzuweisen, dass selbstverständlich "jeder Schritt Land auf dem Iridistra, Sternenfall oder die Kaiserstadt selbst" stünde, "Teil der Strategie Chalkis und damit des Reiches Antharlan" sei. "Unabhängig davon" (und da verneigt er sich leicht in Richtung der Kaiserin und der anwesenden Gräfin Baleine) "wer das Geschehen in den Bauwerken, über die Stadtwache hinaus, bestimmt." Es folgt zur Bestimmung der Strategien (im Sinne der Kriegsführung, nicht der Provinzen) eine ausführliche Erklärung zu den Burgen rund ums Grüne Meer bis zu den Kämmen der Monsterhügel und von Chalkis bis zur Grenze Lapathiens. Es wurde eine Karte mit allen Details erklärt und vorgelegt, nach der Tuvalend, Greathful, Gokba, Mandan, Atawehr, Ihtomea und Ceria erklärt wurden... und dass Tuvalend wo Bakanasans Reiter und Taron don Umns Säbelzahnreiter sind und die Chalkis-Delegation... mit keiner der anderen identisch ist. Besonderes Augenmerk fiel auf Mandan im Gebiet von Umtatluvu, einem der grossen Völker in der Bruderschaft der Völker, die für sich in Anspruch nehmen, den Stiergott auf die einzig wahre Weise zu verehren, durch ewige Kämpfe untereinander oder in jüngeren Jahren gegen die Borgon Dun, von denen sie sich einst abgespalten hatten.

Am 21. Tag des Eulenmonds Siwan im Jahr der Schmetterlinge brachte eine der Hofdamen der Kaiserin ihr Anliegen vor den Kaiserlichen Rat: Dass im Kaiserlichen Recht in allen Teilen des Kaiserreiches Gewalt gegen Kinder verboten werden solle, und Verbrechen gegen Kinder nirgendwo weniger hart bestraft werden sollen als solche gegen Erwachsene, Mord an Kindern aber härter. Anlinde von Fuchsal antwortet in Vertretung von Prinz Merok für das Reich Silur auf den Antrag der Hofdame der Kaiserin: "Wir unterstützen Euren Antrag aus vollem Herzen. Allein beim Strafmaß zum Kindesmord bitten wir zu bedenken, dass vielerorts auf Mord bereits die Todesstrafe folgt. Ich möchte das Lichte Kaiserreich nicht durch Strafforderungen verdunkeln, welche darüber hinausgehen, etwa eine Hinrichtung auf besonders grausame oder entehrende Art. Deswegen bitte ich darum, diesem Antrag zuzustimmen, dabei aber auf den Zusatz "Mord an Kindern aber härter" zu verzichten. Rimjin n'Jalkhan möchte sich zu zwei angesprochenen Themen äußern: 1) zum Status der Burg Ceria, 2) zum Tempelbau zu Ehren Chnums in Borgon-Dyl Nachdem ihr die Genehmigung zur Rede erteilt wurde, geht sie zunächst auf Ceria ein:


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"Diese Burg wurde vor über zwanzig Jahren auf Geheiß meines Vetters, Mardon n'Ylon, erbaut, um die staurische Flanke von Lydon zu schützen. Vor einigen Jahren wurde sie mit Hilfe schattenhafter Magie, und sehr wahrscheinlich unter Beteiligung des verruchten Ursus Goldmaske, durch Truppen Aerinns eingenommen. Da die meisten unserer Heere in der Großen Ebene im Kampf gegen die Dämonenplage gebunden sind, wurde bisher kein Versuch der Rückeroberung von Ceria unternommen. Selbstverständlich aber gehört diese Burg, genau wie der einst von den Naaliten überrannte Rimjtalwald bathrisch von Ceria, unabänderlich zu BorgonDyl, ganz unabhängig davon, wem einst der Erfolg vergönnt sein mag, diese Orte zu befreien." Zum zweiten Punkt hat Rimjin folgendes auszuführen: "Auf dem Gebiet der großen Ebene wurden durch Borgon-Dyl bereits mehrere Chnum-Tempel errichtet, deren Beitrag zur Wieder-Urbarmachung großer Teile des durch die Spinnen und danach durch die Dämonenhorden verwüsteten Gebietes nicht unterschätzt werden darf. Andererseits ist die Große Ebene das Gebiet der Wagenvölker, und sie hegen keine große Liebe zu Chnum, selbst wenn sie vom allmählichen Wieder-Anwachsen der Brontoherden profitieren. Es liegt uns (also den dort herrschenden Borgon-Dun) fern, unserer Bevölkerung (also der Bevölkerung unserer, also Borgon-Dyls, Provinz) über die absolute Notwendigkeit hinaus eine ihnen wesensfremde Religion aufzuzwingen. Daher wird der Bau weiterer großer Chnum-Tempel auf dem Gebiet Borgon-Dyls keine Zustimmung finden. Zumal mit Chnumia bereits einer der bedeutendsten Tempel am Verlauf des Jong-sai den Einfluss Chnums auf die benachbarte Große Ebene sowie das gesamte Lydoner Umland ausübt. Vielmehr ist es gar so, dass noch immer die Verhandlungen zwischen den Hohepriestern Borgons und Chnums in Borgon-Dyl ausstehen, um die Zulassung des Einflusses der jeweils anderen Gottheit auf die jeweils eigene Glaubensgemeinschaft bzw. das Nebeneinader- oder Miteinander-Bestehen beider Religionen zu regeln. Leider stehen z.Z. wichtigere Verhandlungen über die Zusammenarbeit gegen die Dämonen an, weswegen Fragen der religiösen Koexistenz zunächst hintangestellt wurden. Es sei auch, bei allem gebotenen Respekt, den selbst wir Borgon-Dun dem Brotgeber entgegenbringen, darauf verwiesen, dass meine Heimat Borgon-Dyl heisst, und eben nicht Chnum-Dyl." Anmerkung: Bemerkenswert ist, dass sich Rimjin n'Jalkhan selbst als Borgon-Dun bezeichnet, obwohl in ihrer Abstammungslinie mehr taranisches Blut enthalten ist als bordjenisches. Damit einher geht natürlich auch die Selbstverständlichkeit, mit der sie ihre Heimat Varodar als Teil Borgon-Dyls ansieht, so wie das die übergroße Mehrheit ihrer (also Varodars) Bewohner tut.


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Im Frühsommer des Jahrs der Schmetterlinge erreichen den Kaiserlichen Rat beflügelnde Nachrichten über bakanasanische Meldereiter, die neues vom Kampf um Caldun berichten sollen: Zwei kaiserliche Heere, welche der Söldnerfürst Nadoor aufgestellt hat, sind zur Unterstützung herbeigeeilt. Etwa 10.000 Söldner aus Richtung Gorgonya, die über Burg Telamon herbeizogen, und weitere 10.000 aus Phialeia, welche über die Burg Nueve Ralanda (in der kaiserlichen Grafschaft Anthrizia Lapathiens) heranzogen, bewegten sich zur Unterstützung der Befreiung der Festung Caldun auf die ursprünglich Anthaliens Grenze markierende Strasse zu und schlugen von zwei Seiten zunächst auf das vom Freistaat Aerinn besetzte Bretnor, einst die Burg des Valdran yr Rautha als Comes von Mermidon. Nichteinmal 3000 Krieger hatte Aerinn zurückgelassen, als ihr Haupttrosss weiterzog und jenseits des Flusses Kalampe die bagundische Burg Turgo-Kammala erobert hatte. Über Gerontius von Haldorn erreichen den Kaiserlichen Rat auch noch Nachrichten aus dem Ophis Karcanons, welche die Chnumiten ihrem neuen Herrn auf Rillanon überbracht haben: Unter einem neuen Senator, welcher zur Familie des Schild-undSchwert-Heerführers des Kaisers gehören soll, haben Bakanasanische Truppen Erfolge im Kampf gegen Dresamoas Hand und Dresamoas Faust errungen: Der neue Senator Gnaeus Livius hatte einen klaren Befehl gegeben, nachdem er in der Ophis-Metropole Tarenum angekommen war, um dort die Verwaltung des Ophis zu kontrollieren: Wo immer ein Erfolg der bakanmasanischen Reiter gegen die Burundi zu erwarten war, sollte der Kampf gesucht, der Angriff geführt und das Land befreit werden. Als erstes gelang das mit Castra Tertia, einer Burg in der Kette von Burgen an der "Grossen Mauer" des Kaisers Wachholder XXIV., welche einst von den Barbaren aus Ligurien und Midlikor in Eor umbenannt worden und zulange von den Burundi des Dresamoa besetzt gehalten worden war. Fünf Heere von fast allen Seiten kämpften erbittert um die Burg und vertrieben Pottundys Truppen. Phaedron Dhuras antwortet auf Rimjin n'Jalkhan: Entweder unsere Freundin aus Borgon Dyl ist der Überzeugung, dass Eroberung und Besetzung Ansprüche schaffen - und so wie Teile des Gebietes des Helionischen Seebundes und der Bruderschaft nach dieser Idee zu Borgon Dyl gehören sollen, so würde dann nach der selben Regel auch Burg Ceria heute zurecht dem Freistaat Aerinn gehören und morgen dem, der es dem Freistaat Aerinn abnimmt oder Borgon Dyl ist der Überzeugung, dass alte Grenzen und Ansprüche zu würdigen sind, und was einmal der Bruderschaft gehörte wird von Borgon Dyl nach dem Ende des Krieges wieder geräumt, während ihnen eigenes angestammtes Gebiet, wie der Rijmtjal-Wald um Borg Ceria, wieder zufallen soll. Hagorn von Naxus antwortet auf den zweiten Teil der Aussagen von Borgon Dyls Vertreterin: Natürlich wird die Hoheit der Borgon Dun darüber, welche Regeln wo in ihrem Reich für die verschiedenen Religionen gelten sollten, vom Kaiserlichen Rat oder auch den Vertretern der Chnumreligion darin nicht angetastet.


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Es ist allerdings der Göttervater nicht nur der höchste der Götter, sondern konkret auch der Gott der Fruchtbarkeit des Landes und damit zweifellos besser geeignet als jede andere Gottheit unseres Götterhimmels, das von Riesenspinnen und Dämonen und Soldatenstiefeln verheerte Land wieder einer Erholung und Heilung im Frieden zuzuführen. Natürlich kann der Stiergott seine wertvolle Rolle spielen, wenn es um die Wiedervermehrung der Brontos und der Ur-Rinder in den Herden der Wagenvölker - und um die Wiederherstellung der Kultur der Umtatluver, die ihn verehren - geht. Und als Ergebnis der Verhandlungen von Chnumia sollte ein wieder neutrales Gebiet der Wagenvölker zustande kommen, das weder durch Besetzung dem Kaiserreich noch durch Besetzung dem Bund der Blumen zugehört - und natürlich auch nicht den Verbündeten des Feuerhunds des Seth, Arus Ur Eklas. (Mit diesen Worten, zuletzt laut gesprochen, setzt sich Hagorn von Naxos wieder) Auf drängende Nachfragen aus Chnum Antam zum Status der Stadt Chalkis als Teil des Königreiches Antharlan oder als direkt dem Kaiser unterstehendes Territorium bemerkt Merok von Silur im Kaiserlichen Rat: Der Status von Chalkis hängt von dem Tun zweier Personen ab: Von der Stratega Baleine, welche sich, um aus Chalkis eine alleine dem Kaiser unterstehende Stadt zu machen, wohl gegen König Anian Turcas erheben müsste und von Anian Turcas, der auf die Zugehörigkeit von Chalkis zu Antharlan bestehen und sie durchsetzen müsste, mit der Gefahr, eben diese Erhebung zu provozieren oder sie verhindern zu müssen. In einer Erhebung von Chalkis zur Souveränität innerhalb des Kaiserreiches sehe ich keine Vorteile, aber die Gefahr von Unruhe, gar Bürgerkrieg. Ehe sich nicht eine der genannten Personen positioniert hat möchte ich in dieser Frage keine Entscheidung herbeiführen und auch dann auf einen Ausgleich der Interessen setzen, so diese überhaupt unterschiedlich sind. Zu den Worten Meroks von Silur zum Status der Kaiserstadt nickt Schopn Stratega Baleine von Chalkis wohlwollend und, wie es scheint, zustimmend. Damit endete der Bericht über den Kaiserlichen Rat und die Kaiserstadt Chalkis für dieses Jahr.


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Aus der Delegation von Edueriva zu den Verhandlungen von Chnumia Raagalls Route führt dann durch BAGUNDA von Brassica (Abschied von der Gruppe) steil nach Anthos ins Zeichen der Blüte, bis zur Festung Althea (Heimat des Marco Baraan Badulla), von dort, wie immer weiter auf der Strasse, nach Lychnos über Castillo Badullan, die Festung Bugan Hold und Burg Deltalad in die Freie Handelsstadt Hermund. Von dort geht es weiter durch BORGON-DYL, über Burg Ardyl im Anthos zur Stadt Borgomyl im Zeichen des Zweiges (Klados), wo der mächtige und uralte Borgomyl-Wald beginnt. Durch den führt der Weg auf der Strasse zur Hauptstadt Organ Dyl wo leider keine Zeit für das Tal der Deye oder die Grosse Bibliothek bleibt, höchstens für Pferdewechsel... Nach Ophis geht es bis Meeryn, und schliesslich über Farathon bis Dylreen, wo die Festung Kahmal auf der anderen Seite des Flaschenhalses zum Inneren Meer bereits auf KEZUNSEA liegt. Seine Frau, Martyna von Belgaran, reist unterdessen mit dm Kronprinz Karalo-Florans und dem Priesterfürst Antams nach Chnumia zu den Verhandlungen weiter. Auf der gut ausgebauten Straße von Brassica nach Pesek, welche dann nach Dimbula weiterführt begegnet die Reisegruppe mit ihrem Tross einer Gruppe reisender Künstler. Diese haben ihre Wohnwagen neben der Straße im Halbkreis um eine Feuerstelle aufgestellt. Die Künstler scheinen gerade ihre ihre Künste zu üben. Zwei Jongleure werfen sich gerade Keulen und Bälle zu, zwei Tänzerinnen bewegen sich auf einem wenige Handbreit über dem Boden gespanntes Seil, ein Musiker spielt auf zwei zusammengebundenen Trommeln welche er zwischen seinen Oberschenkeln hält eine rhythmische Melodie und am Feuer steht eine Person welche dort in einem Topf rührt. Aus diesem Topf steigen dabei immer wider farbig glitzernde oder leuchtende Rauchwölkchen auf welche in einiger Schritte Höhe über dem Topf mit einem plopp Geräusch verschwinden. Die Mannschaft scheint schwer beschäftigt zu sein, aber als sie auf die Reisegruppe aufmerksam wird hört sie mit ihren Übungen auf. Der Musiker vielleicht auch Barde legt sein Instrument zur Seide und kommt zum Rand der Straße gelaufen. Er scheint auf seinem Weg einen Ansprechpartner zu suchen. Er kann sich aber anscheinend nicht entscheiden und zieht aus einem seiner Beutel welche er am Gürtel trägt ein leicht verknitterten Bogen Papier heraus auf welchem steht: Wir bieten für wenig Geld erstklassige Unterhaltung zu einem reichhaltigen Rittermahl. Bei einer Spontanbuchung werden nur geringe Mehrkosten berechnet. Getränke dürfen mitgebracht werden können aber auch bei uns erworben werden. Ein aufmerksamer Beobachter sieht bei dem Künstler das an seiner Jacke mehrere mit Fäden befestigte aus Gras gefertigte Glückssymbole befestigt sind. Und dann wenn der Beobachter dass bemerkt hat fällt ihm auch auf das dieser auch am Gürtel ein aus Gras hergestelltes Knotenrätsel trägt. Nach dem die Würdenträger der Reisegruppe dem Angebot der Unterhaltungsgemeinschaft zugestimmt haben und eine Anzahlung getätigt haben verändert sich das Leben im Lager völlig. Im Lager werden die Proben abgebrochen und eine An-


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zahl von Angestellten in langen Wickelkleidern und Turbanen scheinen aus allen Ecken des Lagers zum zentralen Feuerstelle zu kommen welche Möbel herbeischleppen. Der große Topf über dem Feuer wird weggetragen und das Feuer neu entfacht welche unter diesem niedergebrannt war. Nach kurzem Durcheinander steht dann dort ein aus Tischen gebildetes U an welches außen Bänke und Hocker hingestellt wurden. Hinter einem der weiter weck stehenden Wagen hört man dann kurz zwei unwillige Schafe oder Ziegen Blöken. Diese Geräusche verstummen dann schlagartig und man sieht am Rande dieses Gefährts Licht einen Feuers. Dann wird der Blick von diesem Ort durch den Aufbau einer Bühne abgelenkt welche einige Schritte vor dem offenen Teil des Tischrings aufgebaut wird. Diese Bühne besteht aus mehrere zusammengelegten Reisstrohmatten über deren Mitte in übermannshöhe ein dickes Seil über zwei jeweils oben überkreutzte Balken geführt wir und auf beiden Seiten mit robusten Ankern fixiert wird. So sagt darauf der Musiker welcher jetzt ein vielfarbig besticktes bis zum Knie reichendes Gewand trägt aus welchem ein weite Hose zu sehen ist welche in spitz zulaufende Kurzstiefel endet. Dazu trägt er noch einen farblich passenden Turban und einen breiten Stoffgürtel in welchem ein langer und gebogener in einer Scheide steckender Dolch steckt. Die Vorbereitungen sind beendet! Setzt euch an den Tisch und erfreut euch an unseren akrobatischen Vorführungen und Tänzen. Kurz nach dem er das gesagt hat werden um den Tisch mehrere jeweils an Stangen befestigte Fackeln angezündet welche kurzzeitig in unterschiedlich gefärbtes Licht erstrahlen. Nachdem dieser Effekt abgeklungen ist stehen in ungefähr zehn Schritt Abstand Leute in einheitlicher landestypischer Kleidung welche Sherwani genannt wird um den Tisch herum. Diese fragen nach dem jeder von der Reisegruppe einen Platz an dem Tisch gefunden hat diese was dieser trinken will und bringen das dann. Nach dem jeder etwas zum Trinken hat fängt eine Musikgruppe an zu spielen. Die Musikanten scheinen aus allen Richtungen auf den Platz heranzukommen und treffen sich nachdem sie eine Runde um den Tisch mit ihren Gästen gedreht haben an der Bühne wo sie sich daneben niedersetzen ohne ihre Musik zuspielen zu beenden. Dann gibt es eine Pause in welcher nach einem grellen Lichtblitz auf der Bühne nach dem verschwinden des dabei entstanden Rauches ein hochgewachsene Person zu sehen ist. Diese übernimmt mit seiner erstaunlich lauten und wohlklingenden Stimme die Leitung der Vorstellung. Erst kommt vor dem ersten Gang des Abends eine Tanzvorstellung in welche mehrerer Frauen sich tänzerisch einem imaginären Liebhaber anpreisen. Dann zeigt ein Fakir was man mit Nägeln und Messern nicht tun soll. Daraufhin wird der erste Gang gebracht und eine weitere Runde an Getränken. Es gibt eine feurig würzige Gemüsebrühe oder eine Fleischbrühe in welcher beides mal Reisnudeln schwimmen. Dazu wird Brot gereicht. Während der Vorspeise spielt die Musikgruppe eine dezente aber wohlklingende Musik bei welcher man sich noch gut unterhalten kann. Nach der Vorspeise nach dem das benutzte Geschirr abgetragen wird kündigt der Sprecher tanzende Feen an. Welche sich als leicht bekleidete Frauen entpuppen die auf dem gespannten Seil über der Bühne Kunststücke zeigen. Danach zeigen Tänzer mit Tigermasken einen angedeuteten Kampf ge-


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gen eine Horde Affen deren Anführer in weiß gekleidet ist. Danach gibt es den Hauptgang. Dieser besteht aus einer Menge unterschiedlich marinierter, gebratener und gekochter Fleischstücke welche auf großen Tellern zwischen die Gäste gestellt wird wozu es Reis in Bälchenform und körnig gibt. Gemüse steht auch herum um die Sache abzurunden. Und natürlich werden wieder Getränke angeboten von welche manche zu einem Milchmischgetränk gehören. Während des Hauptgangs spielt wieder die Musik und ein fingerfertiger Künstler zeigt kleine Zaubertricks. Nach dem Essen werden wider Akrobaten angekündigt welche in der Gruppe und alleine mit Gegenständen jonglieren. Danach gibt es wieder eine Tanzaufführung bei welchen die Tänzer Gruppentänze mit akrobatischen Figuren zeigen. Dann wird der Schluss angekündigt welcher mit dem Nachtisch beginnt welcher sich sehr fruchtig gestaltet. Dazu wird ein Art Pudding gereicht. Manche der Früchte sind dabei mit Honig überbacken. Wieder werden Getränke gereicht und die Musik spielt im Hintergrund. Dann kommt der letzte Akt der Unterhaltung. Der Sprecher kündigt Feuertänzer an worauf die Fackeln und Feuerschalen um die Bühne herum erlöschen und nur noch blaue, grüne und violett leuchtende runde wie längliche Gegenstände auf der Bühne zu sehen sind. Diese Gegenstände fangen dann an sich zu bewegen nach dem eine feenhafte Musik erklingt welche mit Glöckchen und Flöten erzeugt wird. Nach einer kurzen Zeit gesellen sich Bläser und Trommler dazu und die davor lieblichen Gegenstände entflammen und zeichnen ein hektisches fast dämonisches Bild auf die Bühne. Das hält dann nicht lange an da ein hell silberner Blitz die Flammen erlöschen lässt. Nach dieser Aufführung werden wieder die Feuerschalen und Fackeln um die Bühne herum angezündet. Worauf man ein Dutzend Künstler auf der Bühne stehen und sich verneigen sieht. Nach der Veranstaltung ziehen sich die Künstler zurück und es werden bis die Gäste gehen noch Getränke gereicht. Am darauf folgenden Morgen wartet der Musiker welche die Reisegruppe am letzten Tag angeworben hat zum Besuch der Abendvorstellung am zentralen Platz welche die Zelte an der Ruhestätte der Selben bilden. Er hofft auf baldiges erscheinen einen der Anführer. Wie zu erwarten war haben die Bedienungen am Essen die Gespräche der Gäste belauscht weshalb er nun weiß wohin diese reisen wollen und wo ihre Ziele liegen. Er selber will noch einmal das Grasorakel hier in der Gegend besuchen welches ihm ein Rätsel gestellt hat dass er jetzt gelöst hat. Die Lösung soll ihm beim Orakel die Erlaubnis bringen eine Frage an diese stellen zu dürfen. Nun hat er vor als Fremdenführer noch ein paar Münzen dazu zu verdienen. Deswegen wartete er hier! Martyna von Belgaran drängte erfolgreich darauf, das Angebot anzunehmen und sie brachen zum Grasorakel, wie man das Orakel von Kalampe nennt, welches eines der zwölf Wahren Orakel Myras ist, auf. Das Orakel wurde von der um Ragall und sein unmittelbares Gefolge verringerten Reisegruppe aufgesucht und sowohl Martyna (wegen der Zwillinge) als auch Galen und Florian erhielten ein privates Orakel, von dem hier nicht die Rede sein soll. Dann zogen sie weiter und erreichten schliesslich Chnumia, wo sie auf die ChalkisReisegruppe und weitere Angereiste wie Shayol n’Varthar stiessen.


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Das Grasorakel von Bagunda Das Grasorakel von Bagunda ist geheimnisumwittert, und so soll und will es auch sein. Traditionell befindet sich in der Obhut der "jüngeren Linie" der Sippe der Dimbula, während die "ältere" Linie die Goldene Königin stellt. Die derzeitige Sprecherin Redaaka Dimbula ist die ältere Cousine der heutigen Goldenen Königin, der Hüter des Orakels ist beider Onkel Oannon. Der Hüter (auch unter dem Titel Ghan Obcharvar bekannt) ist immer männlich und lebt zölibatär – was in Bagunda konkret bedeutet, dass er zwar eine offizielle Gefährtin haben kann, aus dieser Beziehung hervorgehende Kinder jedoch weder bezüglich der Hüterschaft des Orakels noch der Thronfolge erbberechtigt sind. Wie die Thronfolge wird auch die Hüterschaft des Orakels ausschliesslich über die mütterliche Linie weitergegeben: Der nächste Hüter des Orakels (der Adheranad Obcharvar) wird durch die Sprecherin unter ihren eigenen Kindern und Neffen ausgewählt; sollte sich dort keine geeignete Person finden, wählt sie unter den Brüdern und Neffen der Goldenen Königin aus. Ebenso wird die nächste Sprecherin (die Adheranadi Vay) zunächst unter den Töchtern und Nichten der aktuellen Sprecherin gesucht, anschliessend unter den jüngeren Schwestern, Cousinen und Nichten der Goldenen Königin.

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Der Adheranad Obcharvar wird in der Regel unter mehreren von der Sprecherin vorgeschlagenen Kandidaten auf Grundlage der Korrektheit seiner Deutung des Orakels ausgewählt (beurteilt durch den Ghan Obcharvar, die Goldene Königin sowie die Vay). Die Namen dieser Kandidaten werden geheim gehalten und sind nur ihrer engsten Familie bekannt; der derzeitige Adheranad Obcharvar ist ein Neffe der Goldenen Königin, der seinen ursprünglichen Namen Savad mit der Ernennung abgelegt hat und erst einen neuen Namen wählen wird, wenn er die Nachfolge des Ghan Obcharvar antritt. Die (meist sechs) Kandidatinnen für die Position der Adheranadi Vay dienen der aktuellen Vay (Sprecherin) als Assistentinnen (Ulaiyari Vay); frühestens nach zwei Jahren Lehrzeit wählt sie die geeignetste aus; die nicht ausgewählten bleiben aber als Ulaiyari Vay im Dienst der Vay und Adheranadi Vay, solange sie nicht selbst ihren Rücktritt erklären. (Im Gegensatz zum Adheranad Obcharvar behält die Adheranadi Vay ihren Eigennamen; die derzeitige Adheranadi ist Redaaka's Nichte Suraseja.) Wo sich das Grasorakel genau befindet, ist Teil des Mysteriums. Im Lychnos der alten Königsstadt Balang befindet sich inmitten der Goldenen Ebene des Zweistromlands zwischen Kalampe und Bugand eine unbewohnte Region mit einem Durchmesser von fast einer halben Tagesreise, eine Art Graspfanne, durchsetzt mit kleinen, runden, ebenförmigen Hügeln. Diese Region ist Tabu für Siedler und Farmer, und keine Straße führt dorthin oder hindurch; lediglich einige wenige Hirten haben das in der Familie vererbte Privileg, sie mit ihren Tieren zu bestimmten Zeiten auf festen Routen durchqueren zu dürfen. Irgendwo dort, so wird vermutet, ist das Grasorakel zu lokalisieren, doch nur der Hüter – dessen Audienz- und Tempelbezirk einen der sechs Hügel Balangs einnimmt, den Malai Obcharvar kann es finden und interpretieren. Und nur die Sprecherin (oder eine ihrer Ulaiyari Vay) darf es verkünden.

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Das sechsseitig angelegte Malai Obcharvar umgibt den Audienzplatz, auf dem bei offiziellen Zeremonien der Ghan Obcharvar der Vay (oder der sie vertretenden Ulaiyari Vay) den Spruch des Orakels zuflüstert, worauf diese ihn dann verkündet und niederschreiben lässt. Die sechs Zugänge zu diesem Audienzplatz führen jeweils durch ein Paar von Säulen, die dem Vernehmen nach Repliken der Säulen sind, die den versteckten Ort des wahren Orakels selbst umgeben. Jede dieser Säulen trägt eine Reihe uralter Symbole oder Schriftzeichen, die heutzutage nur noch wenige Gelehrte zu deuten wissen. Laut deren Aussage bezieht sich jedes der Säulenpaare auf eines der sechs Elemente; und da die Antworten des Orakels sich danach unterscheiden, durch welches Tor des Orakels es vom Sprecher betreten wird, beschreiben sie nach Auslegung der Gelehrten poetisch-symbolisch die Art der Fragen, die dem Orakel durch dieses Tor vorgelegt werden sollen. (Wie das der Ghan Obcharvar tatsächlich handhabt, ist eines der Geheimnisse des Amts, das nur an die zur Verschwiegenheit verpflichteten Kandidaten für die Position des Adheranad Obcharvar weitergegeben wird.) Wer das Orakel um Rat fragen will, soll sich zunächst an die Vay wenden; da diese meist in der Feste Dimbula weilt, der Hauptstadt der Anthaira-Kalampe, können Besucher der Königsstadt Balang sich jedoch auch an die Adheranadi Vay wenden, sollte diese in Balang weilen, oder an die Verwalterin des Hauses der Sprecherin am Fuße des Malai Obcharvar (eine der Ulaiyari Vay wird jeweils für sechs Monate für diese Aufgabe abgestellt). Mit einer Antwort ist in der Regel frühestens im nächsten Mond zu rechnen. (Lediglich die Goldene Königin erhält manches Mal ihre Antworten deutlich früher.)

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Die dunkle Vergangenheit der Nomadenvölker auf Karcanon (aus Qerkurs Notizen von 431-441) Manches ist darüber spekuliert worden, ob die Dialekte der Xyaren und jene von Kezunsea irgendwie miteinander verwandt wären, weil sie doch angeblich so viele Ähnlichkeiten in Wortschatz und Lautformen aufweisen. Wenige glauben das wirklich, denn was sollen einfache Nomaden ganz im Thysias mit einer Hochkultur ganz im Lychnos denn zu tun haben? Zumal beide Randregionen nicht nur durch die Entfernung, sondern auch so unterschiedliche Hindernisse wie Berge, Meere und Wälder voneinander geschieden sind? Zu vieles für einfache Nomaden, und dass seetüchtige und waldtaugliche Leute ihrerseits zu solchen einfachen Nomaden werden, ist schwer vorstellbar. Nun, mir scheinen sich die Hinweise, die uns die myranischen Chroniken geben, immer mehr zu einem großen Mosaik zu verdichten, das eine sehr alte nomadische Kultur auf Karcanon andeutet, von denen die Xyaren besonders urtümliche Dialektformen (und wahrscheinlich auch Siedlungsgebiete) behalten haben, und die offensichtlich eine Schlüsselrolle spielte im Kampf gegen die Finsternis von Haengstyr. Mit Blick auf die anstehenden Verhandlungen in Chnumia ist das mehr als nur nostalgisch interessant. Die 1. These: Wer diese Völker betrachtet, der schaut in der Zeit nicht weit genug zurück. Wir blicken heute auf gut dokumentierte Geschichte von kaum mehr als zwei Generationen, in denen wir Karalo-Floran und Keorapukur als kleine Punkte auf einem großen Segment wahrnehmen. Aber erweitern wir den zeitlichen Rahmen, so können wir annehmen, dass deren Gebiete früher weit größer gewesen sind – man denke nur an das große Xyaren-Reich unter Zzar Rhamm! Und große Teile Karalo-Florans standen früher unter dem Einfluss des Finsterreiches Haengstyr, das selbst zwar nur die Weite See und jene von Dirhael umfasste, aber auch seine Verbündeten um das Innere Meer und das Grüne Meer hatte, auch am Meer der Balken. Die Völker im Lychnos und Thysias scheinen davon regelrecht eingequetscht worden zu sein, ebenso die Länder zwischen dem Grünen und Inneren Meer – dazu gehören Borgon-Dyl und die Bagundische Konföderation, zu welchen ich gleich kommen werde! Die 2. These: Es gibt fehlende Links zwischen Xyaren und Keorapukur. In Tavernen erzählt man sich: Reisende wollen in Berg- und Wiesenregionen relativ unbedeutende Nomadengruppen getroffen haben, die einen Dialekt ähnlich den Einwohnern von Keorapukur sprachen, aber von alters her jede Nähe zu Reichen meiden, die sie als finster betrachten. Es wird schwer sein, das zu beweisen und erst recht zu erforschen! Aber auf der Landmasse Karcanons finden sich noch andere und sehr bekannte Hinweise. Aus landschaftlichen und politischen Gründen kommt dafür vor allem Borgon-Dyl infrage, mehr noch sogar aus sprachlichen. Denn neben den ähnlich klingenden Namen der Deye-Herrscher gibt es aus der Grammatik einen ganz entscheidenden Hinweis: So wurden in der alt-xyarischen Sprache zwei Wörter durch ein „Brücken-N“ verbunden, das man mit „von“ übersetzen könnte. Genau dieses Brücken-N findet sich scheinbar im Hochadel von Borgon-Dyl wieder, wo es die Zugehörigkeit zu einem Herrscherhaus anzeigt, wie im Namen von Shayol n'Varthar. Dieses Phänomen geht mehr als zwei Jahrhunderte zurück bis mindestens in die glorreiche Zeit von Deye Sorylia und General Doerthan, und auch diese spielten eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Finsternis von Haengstyr um 200 n.P. Die 3. These: Es gab keine „einfachen“ Nomaden. Habe ich oben von „einfachen Nomaden“ gesprochen, so möchte ich damit die Kultur meiner Vorfahren nicht geringschätzen. Das „einfach“ bezieht sich darauf, dass sie wohl einfach nur für Bergund Landregionen gerüstet waren. Diese Reiserüstung ist zugleich die Lebensweise, und es lässt sich über so lange Zeiträume kaum in Wald- oder Seeregionen leben, wenn sich das nicht im Alltag niederschlägt. Aber wer behauptet eigentlich, dass das nur so funktioniert? Kiombael kennt die Niun als Seenomaden, und auch aus Haengstyrs Zeiten hört man von solchen auf Karcanon. Ich


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stelle mir da Seenomaden auf der Flucht vor den von Haengstyrs Aura verschmutzten Meerswogen vor, die im heutigen Borgon-Dyl kurz sesshaft werden, wovon ein Teil als xyarische Landnomaden in den Thysias abwandert, ein anderer Teil sich mit Haengstyr arrangiert und auf Kezunsea den Staat Keorapukur gründet. Genauso aber könnten Flüchtlinge der schon sesshaften Vorfahren der Borgon-Dun aus Borgon-Dyl sich in Land- und Seenomaden aufgeteilt haben. Beides würde aus den scheinbar großen Hürden plötzlich sehr logische und überschaubare Wege machen. Und es passt zu jenem Kampf gegen Haengstyr, der von den Nachbarreichen Keorapukurs mit Unterstützung durch die Niun ausging. Die 4. These: Die Verbindungen zwischen den Xyaren und der Kultur im Thysias? Es ist sicherlich nur Verklärung, zu sagen unsere xyarischen Vorfahren hätten ihre Urheimat in Gorgonya. Denn was war mit der Ausdehnung des Xyaren-Reichs unter dem Zzaren Rhamm? Die Eroberung von Städten wie Kirilo-Adassam zeigt, dass die Xyaren vom Lychnos her sich ausbreiteten. Die Dialekte von Karanen und Muscalieren sind sich einander viel ähnlicher, und es scheint, als ob Muscaliere und Xyaren eher in der Schrift Gemeinsamkeiten hätten, die durch späteren Austausch entstanden sind. So hat man die Ursache für das Missverständnis zur Kriegserklärung an Encebol 402 n.P. darin gesehen, dass der Name „Chnum“ im xyarischen Alphaveet wie „Xnum“ (gesprochen „Ksnum“) aussieht, und man deswegen die Gottheiten verwechselte. Auch die Muscaliere haben in ihrer Kursivschrift kein eigenes Zeichen für „Ks“, aber ihr „Ch“ sieht dem „X“ der Xyaren doch recht ähnlich. Hier sind noch viele Fragen offen, auch dazu, woher eigentlich die xyarischen Schreibtafeln kommen, deren sehr praktische und ausgeklügelte Zeichenfolgen mit den alphabetischen Systemen eigentlich bis auf zwei ungefähre Zeichenreihen nichts gemeinsam haben. Auch die Rolle des Göttervaters Chnum für die Politik der Xyaren ist gerade in diesen Zeiten ein schwieriges Thema. Querkur Auvvoaldi, Arkikoko von Karalo-Floran, im Jahr der Schmetterlinge.


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Die letzte Verfügung Reijinaras

- Gesetz zur Regelung der Erbfolge nach meinem Tode und zum Übergang Ich Reijinara, kraft Recht und Gesetz DEYE von Borgon-Dyl, verfüge nun, im Angesicht meines nahenden Todes, folgendes, um Frieden und Ruhe im Lande zu bewahren und ihm nicht zu schaden, um die Nachfolge zu sichern und einen weiteren Bürgerkrieg zu verhindern. 1. Zunächst soll ein Kronrat, im Namen der Deyamin Jhiru, die Reichsgeschäfte übernehmen und die Regierung leiten. Bestehen soll er aus folgenden Männern und Frauen: - jeweils zwei Vertretern der Provinzen des Reiches [Torgan-, Machairan- und Bakan-Dyl), von     den Jen- und Caideyan derselben dazu bestimmt, und jeweils einer davon der/die Nodeyan. - jeweils einem Vertreter der Religionen Borgons, Keiiris', Noryttons und Chnums, nicht deren     Oberhäupter - Caideyan und Caibon von Organ-Dyl - Borgajid und Norphelo - dem Leiter der Großen Bibliothek zu Organ-Dyl - dem Vater der DEYAMIN - einem Vertreter von Ferdyon-Orgareena Dieser Rat soll zum Wohle und Ruhme Borgon-Dyls im Sinne der Deyamin und der eingeschlagenen Politik Borgon-Dyls regieren, bis sie die Volljährigkeit mit siebzehn Jahren erreicht. Die Deyamin hat ab ihrem 15. Lebensjahr Sitz und Stimme im Rat. Doch ist es in Zeiten der Wirren und Not sinnvoll, die Macht in die Hände eines Einzelnen zu legen. Daher soll der Rat einen REGANTOR aus seiner Mitte bestimmen, der im Namen der DEYAMIN regiert und das Reich lenkt. Mir erscheinen folgende Männer am geeignetsten für diesen Posten: Khardesh n’Varthar, Nodeyan von Torgan-Dyl, Keladhan cen Darrion, Nodeyan von Bakan-Dyl oder Vanijadal n’Gediji, Borgajid des Reiches. 2. Im Falle einer Rückkehr meiner "Schwester" Shayol soll ihr das Amt übertragen werden, denn auch sie ist als DEYE gesalbt und gekrönt und schwor die heiligsten aller Eide, und so ist es nur recht, wenn sie diesen Platz wieder einnimmt. Doch mein Wunsch ist es, daß Shayol meine Tochter Jhiru als die ihre adoptiert und als DEYAMIN anerkennen möge, als ihre Nachfolgerin. 3. Sollte mein Vater Sethim n’Varthar zurückkehren, so möge ihm das Amt des Jendeyan von Myrna wiederübertragen werden, aber auch hier ist es mein Wunsch, daß mein Sohn Hescard als sein Erbe, als Jendemin, anerkannt werde, denn er ist der jüngste Sproß der n‘Varthar. So soll die Erbfolge gesichert sein, und Wirren vermieden werden. Mein Landbesitz in Myrna, und sonstige Güter und die mir zugesicherten Einkünfte als Tyshan, sollen gerecht unter meine Kinder verteilt werden, und so lange unter die Verwaltung meines Gefährten Keladhan cen Darrion gestellt werden. Niedergelegt und gesiegelt zu Organ-Dyl

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BAKANASAN Der Senator Gnaeus Livius: Zuerst ein wenig zu seiner Lebensgeschichte: Er ist aufgewachsen als dritter Sohn einer wohlhabenden und adligen Familie. Sein Name zeigt, dass er aus der Familie der Livier kommt, wie der berühmte kaiserliche General Cassius Livius. Sein gegebener Name wurde nach dem berühmten Gnaeus Septimus für ihn ausgewählt, dem alterwürdigen Ordensmeister der Chnumiten, der noch im Dauerkoma ein Held des einfachen Volkes ist. Sein Vater hat er nur wenig gesehen da dieser im Staatsdienst in der Verwaltung arbeitet. Seine Mutter war neben seinem Kindermädchen und seinen Brüdern die einzigen Personen mit welchen er bis zur Schulzeit Kontakt hatte. Seine Eltern legten viel Wert darauf dass er so bald wie möglich seinem Vater nachfolgt. Aus diesem Grund bekam er auch nach dem Schulunterricht noch Privatunterricht von einem Hauslehrer, einem gebildeten Helioner, der als Sklave über Atarische Händler ins bakanasanische Imperium kam. Er bekam in dieser Zeit kaum mit was seine älteren Geschwister in dieser Zeit machen. Als er seine Vater danach fragte bekam er die Auskunft dass sein älterer Bruder beim Senat sich aufhält wo ihm beigebracht wird wie man sich dort benimmt, wie eine Verwaltung funktioniert und wie man Verträge richtig auszuhandeln und abschließt. Und dass sein zweiter Bruder zum Reitersoldat ausgebildet wird und schon bei der Heerführerakademie des Landes angemeldet ist. Nach dieser Auskunft ist er ein wenig neidisch und beschließt diese Beiden zu übertrumpfen, die mit Stift und Schwert die Welt erobern wollen, mit seiner Gabe, dem gesprochenen Wort. Seine Zeugnisse sind ab da immer die Besten. Aus diesem Grund wird er in die Hochschule für Verwaltung und Recht mit einem Cosmasius Stipendium empfohlen, das der Metropolit des Reiches, Bestetor, einst gestiftet hatte. Mit dieser Unterstützung war er über die Maße erfolgreich. In seinem Wahlfach wo er sich gegenüber seinen Kommilitonen besonders in Rechtsfragen sich profiliert macht er dann seinen Abschluss. Mit diesem bekam er dann sofort bei einem Qaestor (Richter) in der Hauptstadt eine Assistentenstelle. Noch immer motiviert seine Brüder zu übertreffen lernt er weiter und heiratet nach kurzer Kennenlernzeit die Tochter seinen Richters. Durch diese Verbindung bekommt er Kontakt zur Obrigkeit und über diese eine eigene Richterstelle. Er macht seinen Job gut und wird er nach kurzer Zeit in den Rat der Richter berufen. Dieser Rat ist die höchste Instanz bei Rechtsfragen. Der Vorsitzende in diesem Rat sitzt als ernannter Senator bei den anderen Senatoren in der Regierung. In der Zeit wo er immer mehr Diplomatie betreibt und nur noch wenig im Gericht sitzt und Verbrecher verurteilt, vor allem die Korruption in hohen Kreisen bekämpfend, bekommt seine Frau ihr erstes Kind. An seine Brüder hat er bis dahin nicht mehr viel gedacht. Aber bei der Zeremonie der Namensgebung sieht er sie wieder und bemerkt dabei dass er diese eingeholt und überflügelt hat. Bei dem Gespräch mit den beiden erfährt er dass es immer größer werdende Probleme mit der Invasion aus Pottuvil gibt und anscheinend der zuständige Senator noch keine erkennbaren Gegenmaßnahmen unternommen hat. Nach der Feier sagt


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er seinen Brüdern zu, sein möglichstes zu Tun um das Problem zu lösen. Bei der nächsten Sitzung der Richter spricht er das Problem an. Der Oberste Richter findet sein Anliegen ausreichend wichtig ihn bei der nächsten Senatssitzung mit zu nehmen und als Tarnung ihn als Sprecher einzusetzen um sein Anliegen vorzubringen. Im Senat kommt er zu Wort. Er schildert das Problem außerhalb der Hauptstadt so flammend dass der eigentlich zuständige Senator ihn als seinen Vertretung für diese Aufgabe mit der Zustimmung fast aller anderen Senatoren einsetzt. Er bekommt dadurch den Titel Senator auf Zeit mit allen Rechten eines Senators. Sollte er dabei Erfolg haben, wer weiss wohin sein Weg führen mochte. Vielleicht zum Proconsul von Samnium... oder zum Consul auf Zeit… oder…

Helion Gmernon von Helion, Gildenherr der Schiffsbauer und Ratsherr der Freien Stadt Helion unter dem Schutz des Kaisers, Bofri von Karcanon An Nicäa Hybros fuer das versammelte Schiffshandwerk zu Hybria im Priesterfuerstentum Antam, unter dem Schutz des Kaisers, Bofri von Karcanon Saluton! Mit Dank und Ehre haben wir eure Anfrage und Ange-


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bot zur Kenntrnis genommen, diejenigen von Antam, welche als Seilmacher, Segelmacher oder Zimmerleute aus dem Hausbau zum Bau von Schiffen kuenftig sinnvoll beitragen können, in unsere Helionische Gilde der Schiffsbauer aufzunehmen. Im Gegenzug wollt ihr meine Person, den gewählten Herrscher Helions, zum gewählten Vertreter meiner Zunft auch im Rat der Zuenfte von Antam machen. Es steht Euch frei, mich und meine Gilde als Eure Vertretung in den Rat der Zuenfte Antams zu berufen, auch wenn meine Person nur dann in persona dem Rat von Antam beiwohnen kann, wenn der Rat der Zuenfte mich auch zum Vorsitzenden des Rats erwählen wuerde, ansonsten gewöhnlich einen Vertreter meiner Person entsenden. Zukunftsweisend wäre es in der Tat, wenn noch weitere Zuenfte der aufstrebenden Kuestenstadt Hybria erkennen wuerden, dass ihre Gilde davon profitieren kann, sich der jeweiligen Gilde in der Metropole Helion anzuschliessen. Fuer die Gilde der Schiffbauer jedenfalls kann ich sagen: Einer Aufnahme der geeigneten Antamer in unsere Gilde steht nichts im Wege. Möge das Gruene Meer im Lichte des Göttervaters und im Schutze des Kaisers erbluehen und gedeihen! Gez. Gmernon von Helion, Ratsherr der Freien Stadt


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Die zwei Damen 9. Teil – Aufbruch aus Chalkis (Teil 1 - „Die Hoffnung der Damen erfüllt sich“ in WB72. / Teil 2 - „Die beiden Damen verreisen“ in WB73 Teil 3 – „Ankunft in der Kaiserstadt“ in Karcanon69 Teil 4 – „Die Königin erkundet Chalkis“ in Karcanon 70 Teil 5 – „Einkauf in der Kaiserstadt“ in Karcanon 71 Teil 6 – „Neue Wege in Chalkis“ in Karcanon 72 Teil 7 – „Kämpfe in Chalkis“ in Karcanon 73 Teil 8 – „Spionage in Chalkis“ in Karcanon 74) Also dann haben wir die Sache besprochen, meint Katuum, dann können wir wieder ins Wohnzimmer zurückgehen. Wonach er aufsteht und darauf wartet das Gatran ihm folgt. Im Wohnzimmer setzen sie sich wieder auf ihre Plätze am Tisch an welchem die beiden anderen warten. Dort angekommen erklärt Katuum Efrin seinen Lösungsvorschlag. Nach dem Efrin verstanden hat was mit ihr geschehen wird, wenn sie auf diesen Vorschlag einlässt und die Alternative dazu erfahren hat trennt man sich um ihr Zeit zu geben darüber nachzudenken. Ansonsten ist an diesem Tag nichts weiter los so das Katuum Zeit hat sein Papierkram zu machen. Sunrise geht bei Argan von Calm dem Traumritteroffizier welcher in Chalkes dem Traumritterstützpunkt vorsteht vorbei. Sie will mit ihm einige Sachen besprechen. Quinty geht mit ihrem Leibwächter den Hein bei Chalkes besuchen. Und die Kinder werden von den Kindermädchen beschäftigt also betreut. Der darauffolgende Tag fängt ganz normal an. Als Erstes werden die beiden Kleinen aktiv wonach erst Sunrise sich genötigt fühlt aufzustehen. Sie nimmt die beiden Kleinen mit ins Bad um sie sauber zu machen und sie danach zu baden. Als der Krach aus diesem Zimmer nicht aufhört steht Quinty auch auf. Da sie wegen ihrem Mann nur spärlich bekleidet ist schlüpft sie in ihren Morgenmantel welcher dann ihre Blöse weitgehend bedeckt. Dann verschwindet sie auch in Richtung Bad. Katuum dreht sich dann noch einmal im Bett herum und zieht die gemeinsame Decke um sich. Er empfindet die Zeit in welcher er alleine ist als sehr erholsam. Da er mit einem zweibeinigen Terminplaner wie Zuhause nicht rechnet hofft er bis zum Frühstück sich noch ein wenig erholen zu können. Als er gerade wieder eingenickt ist hört er das Glöckchen welches zum Frühstück ruft. Er springt aus dem Bett. zieht sich an, geht ins Bad um sich ein wenig zu richten und zu waschen und kommt dann natürlich zu spät zu Essen. Das Frühstück ist wie immer köstlich und das Gespräch dabei informativ. Quinty berichtet das am Mittag ein kaiserlicher Beamter vorbeikommt welcher eine von der Kaiserin persönliche Anfrage vorbei bringt. Sunrise ergänzt dazu, dass diese Angelegenheit um welche es da geht beim Tee besprochen wurde und von der Kaiserin als ungemein wichtig eingestuft wurde. Aber die Beiden schweigen sich darüber aus um was es dabei gegangen ist. Da Katuum bis dahin selber eine anspruchsvolle Aufgabe bewältigen muss lässt er die Sache vorerst auf sich beruhen. Kurz vor dem Termin also Zeitpunkt an welchem Gatran, sein Leibwächter und Efrin auftauchen nötigt er seine Damen mit den Kindern und den Kinderfrauen (Mädchen) die Wohnung zu verlassen. Er weiß nicht wohin sie gehen oder was sie machen. Aber das Wetter ist gut und keiner von ihnen scheint gerade eingeschränkt zu sein. So erscheint ihm diese Maßnahme vertretbar zu sein. Nachdem der Tross der Verbanden die Wohnung verlassen hat Treffen auch schon die drei Erwarteten ein. Nach einer kurzen Begrüßung setzt man sich wieder an den Wohnzimmertisch. Nachdem alle sitzen und zur Ruhe gekommen sind gibt es eine kurze Begrüßung danach fragt Katuum Efrin ob sie eine Entscheidung getroffen hat. Sie meint zu dieser Anfrage: „Ich wollte mich schon immer von meinem Volk trennen. Bei diesem ging es mir schon von frühester Jugend an schlecht. Ein Helionischesaussehen erscheint mir hier in der Gegend wo ich bleiben möchte am dienlichsten. Ja, ich will gerne in einem anderen Körper leben! Wobei nach meinem Versagen als Spionin mir auch keine andere für mich erstrebenswerte Alternative möglich bleibt.“ Katuum meint darauf hin: „Wenn


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der Zauber ausgesprochen ist gibt es kein Zurück mehr!“ Efrin nickt. „Dann werde ich mal die Illusion aufheben welche auf euch liegt.“ Efrin nickt wider zustimmend. „Dann werde ich den magischen Bann auf euch legen welcher es euch unmöglich macht zu Leuten deines Volkes direkt wie indirekt Kontakt zu haben. Dieser Zauber wird nur wirken, wenn ihr mit ihm einverstanden seid! Nach dem der Zauber aktiv ist werden wir zusammen den Verwandlungszauber wirken.“ Efrin nickt daraufhin wieder zustimmend. „Dann fang ich damit an!“ Zu Erst wirkt er ein „Magie aufheben“ Zauber auf die Illusion welche auf Efrin liegt. Diese widersteht seinem Versuch nicht (seine magischen Kräfte sind ziemlich sicher mehr als doppelt so stark wie die des Verursachers) und löst sich sofort auf. Nach der Entfernung der Illusion wird eine hübsche, junge und braunhäutige Frau sichtbar welche soweit man es jetzt sieht nichts zum Verbergen hat. Ihre schwarzen Haare um schmeicheln ihr ebenmäßiges Gesicht was zu ihrer eher kleinen Gestalt (knapp fünf Fuß) harmoniert. Katuum denkt sich, dass könnte doch eigentlich so bleiben denn, wenn man sich die Bewohner von Borgon-Dyl sich vorstellt scheint die natürliche Hautverfärbung eher dezent zu sein. „Sie gefällt ihm so!“ Nun aber da die Bewohner der Stadt und der Umgebung derartige Personen als eher gefährlich einstufen oder sie nicht ganz ebenbürtig erachten wird er ihrem Wunsch nachgehen. Katuum sagt zu Efrin, nun also um mir ein genaueres Bild von deinen Vorstellungen machen zu können schlage ich vor das ihr euch eure Gestalt welche ihr erlangen wollt vorstellt solange ich in euren Gedanken bin. Denn wenn ich nicht weiß was ihr anstrebt und den Zauber nach euren Beschreibungen wirke wird das sicher nicht so wie ihr das wollt. Efrin schaut erstaunt und meint tut das nicht weh und seht ihr dann nicht auch meine sonstigen Gedanken welche ich so habe. Katuum meint dazu, wenn ich keinen Druck dabei auf euren Geist ausübe werdet ihr meine Anwesenheit kaum oder gar nicht spüren was aber trotzdem eine Verletzung eurer Privatsphäre sein wird. Ich habe nicht vor dort herum zu suchen oder Etwas zu verändern. Ich möchte nur das Bild von euch sehen wie ihr Aussehen möchtet, wenn der Zauber gewirkt ist. Efrin meint dazu etwas unsicher ihr haltet euch an euer Wort? Katuum meint, auf jeden Fall! Aber bevor ich den Verwandlungszauber spreche möchte ich das ihr ins Bad geht und dort eure Kleidung last welche ihr gerade tragt und einen der Morgenmäntel und ein Paar der Hausschuhe die dort herumstehen anzieht. Das wir verhindern das ihr nach eurer Verwandlung Schmerzen erleidet wegen zu enger und zu kleiner Kleidung oder nackt seid. Katuum wird nach diesen Worten ein klein wenig Rot im Gesicht was nach dem Efrin sich zum Bad begibt widerlegt. Bis sie wieder aus dem Bad zurückkommt haben sich Gatran und der Leibwächter von Katuum sich aus dem Raum zurückgezogen. Als Efrin dann wider aus dem Bad zurückkommt, setzt sie sich, in einem der eleganten Morgenmäntel von Sunrise gekleidet, welcher ihr ganz gut passt und steht und nur ein wenig zu lang ist, an ihren Platz zurück an den Tisch. Katuum ist ein wenig erstaunt darüber was Kleidung an dem Erscheinungsbild einer Person verändern kann. Nach dem Katuum mit seiner Begutachtung geendet hat sagt er zu Efrin, nun stelle dir vor wie du nach dem Verwandlungszauber aussehen willst. Ich werde mich sobald du mir ein Zeichen mit der Hand gibst geistig zu dir kommen und deine Vorstellung in Augenschein nehmen. Wie gesagt werde ich vorsichtig sein und dein Ich nicht verletzen. Also mache deine Augen zu und konzentriere dich! Efrien folgt seinen Anweisungen. Nach einer kurzen Zeit bewegt sie ihre Hand und Katuum wirkt den Zauber „Gedanken Lesen“ absichtlich den schwächsten Zauber mit welchem er in das Bewusstsein eines Anderen eindringen kann welcher er beherrscht. Das tut er um einen Schaden bei ihr zu vermeiden. Dann nach kurzer Suche findet er in ihren Gedanken eine Statue herum schweben. Diese sieht wie eine stark ideali sierte helionische Frau aus. Nur das mit den braunen Haaren und den blauen Augen kommt nicht ganz an die Realität heran. Wie auch immer, durch das luftige Tunikenkleid sieht er auch, dass sie ein etwas größere Büste, einen flachen fast muskulösen Bauch und einen enorm hübschen Hintern sich wünscht. Also gut, das sollte mit dem Verwandlungszauber möglich sein. Er prägt sich die Gestalt ein und spricht den den für diesen Fall ideal geeigneten Zauber „Andere verwandeln“ aus. Er erwartet jetzt einen Körperschock in dem Körper von Efrin dessen Kraft er mit besänftigenden Gedanken mildern will. Dieser Schock überrascht ihn dann doch als er kommt. Wie eine Sturmflut strömt sie über ihn hinweg einer wilden Kraft gleich welche sich gegen also an seine Magie immer wieder auftürmt und dann in sich zusammenfällt. Da nur der Körper und nicht der Geist gegen seine


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Magie ankämpft hat diese leichtes Spiel mit der Gegenwehr und tut ihr Werk. Nachdem Katuum merkt das sich die Wogen in Efrins Körper gelegt haben und ihr Herz weiter seine Arbeit macht zieht er sich aus ihren Gedanken zurück. Dann als er wieder sich gefasst hat öffnet er seine Augen und sieht eine ganz andere Frau auf dem Platz auf welchem zu vor Efrin gesessen hat. Ein leichtes bewundern ereilt ihn als er diese mit seinen Augen mustert. Ein wirklich fantastisches Wesen erscheint da vor ihm zu sitzen. Ihre Gesichtsfarbe ist so hell wie die der Einheimischen hier. Ihr dunkelbraunes Haar umschmeichelt ihr Gesicht und betont die Stahlblauen Augen welche einen Hauch mandelförmig erscheinen sind im Moment noch ausdruckslos da ihre Besitzerin noch nicht vollständig wieder zurück ist. Ihre kleine Nase und ihr noch leicht geöffneter Mund verleihen ihr eine anziehende Wirkung welcher aber widerstehen kann. Der restliche Körper dieser Besonderheit steckt in dem Morgenmantel seiner Tochter welcher vorne zum Glück verschlossen ist und nur die wohlgeformte Büste darunter erahnen lässt. Er wartet bis die Frau welche davor Efrin geheißen hat wieder zu sich gekommen ist und denkt dabei: „Es hat geklappt! Der Zauber hat die gemeinsamen Wünsche so gut er konnte erfüllt. Dann nach einer gefühlten Ewigkeit richtet sich Efrin auf. Sie ist danach noch ein paar Augenblicke verwirrt scheint sich aber schnell davon zu erholen denn sie fängt sich an Abzutasten. Katuum hält sie auf bevor es für ihn peinlich wird und schickt sie bevor sie ein Wort gesagt hat ins Bad. Was sie dann bevor sie weitermacht sich von ihrem Sitz erhebt und mit leicht unsicherem Schritt in Bewegung setzt. Katuum ist danach erleichtert bedauert es aber ein wenig als sich hinter Efrin die Tür zum Bad schließt. Er weiß nicht so genau ob er jetzt eine Dienstmagd rufen soll oder sie jetzt mit sich ein Weilchen alleine sein will. Diese Entscheidung bleibt ihm erspart da sein Hausstand gerade zur Tür hereinkommt. Quinty mit Anhang betritt gerade den Raum. Er bitte sie nach Efrin zu schauen. Der Rest der Kinder und Frauen verteilt sich in der Wohnung wo sie im der Küche unter Anderem tätig werden. Des kleinen bekommenen Etwas zum Essen und werden saubergemacht. Sie scheinen sich im Park aufgehalten zu haben wo die Kleinen sich mit Sand oder so beschäftigt haben. Nach kurzer Zeit kommt sein Leibwächter und Gatran ebenfalls wieder zurück und setzen nach dem sie Etwas zum Trinken aus dem Speisezimmer geholt haben an den Wohnzimmertisch. Katuum denkt sich, dass ein so selbstständiges Verhalten um ihn herum Zuhause nie möglich wäre. Quinty kommt dann mit der neuen Efrin an der Hand haltend aus dem Bad und verschwindet mit ihr im Schlafzimmer. Katuum merkt dabei das Efrin jetzt mindestens um eine Hand hoch größer ist als vor der Verzauberung. Der Morgenrock von seiner Tochter streift jetzt nicht mehr am Boden, wenn sie geht. Er entscheidet für sich bis sich die Lage in der Wohnung sich wieder beruhigt hat, dass er sich ebenfalls zu den beiden anderen an den Wohnzimmertisch setzt. Er lässt sich dort von der Diensthaft einen Krug voll Fruchtpunsch und eine Schale gefüllt mit Nüssen bringen. In der Zeit in welcher die Damen in der Wohnung aktiv sind berichtet Katuum Gatran und seinem Leibwächter was er während ihrer Abwesenheit getan hat und was er sich vorstellt was mit Efrin Mertok in der Zukunft passieren soll. Beim zweiten Punkt wünscht er zu mindestens von den Beiden eine Meinungssäuerung den seine Lösung erscheint ihm eher unpraktisch zu sein. Nach seinem Monolog wird es ruhig am Tisch. Katuum schenkt sich einen Becher mit Fruchtpunsch ein wonach er den beiden anderen diesen auch anbietet. Danach setzt er sich wieder hin und knabbert die Nüsschen zu dem Saftgemisch in seinem Becher welchen er genussvoll trinkt. Während dieser für ihn entspannten Lage genießt er das „Theaterstück“ welches seine Damen in der Wohnung mit den Kindern und den beteiligten Angestellten aufführen. Dann endlich kommt die neue Efrin aus dem Ankleidezimmer. Sie trägt jetzt ein wadenlanges dunkelgrünes Kleid welches man sich in mehreren Stoffschichten um die Hüfte bindet dazu eine hellgrüne Bluse mit luftigen Ärmeln. Katuum denkt jetzt noch einen schönen Umhang oder Jäckchen dann braucht sie einen „Waffenschein“ wenn sie runter auf die Straße geht. Sie ist jetzt eine junge, wunderschön anzusehende Frau, nicht so wie seine Tochter welche, wenn sie es will etwas Feenhaftes ausstrahlt, sondern eher wie eine Frau welche jeder Anderen die Schau stiehlt, wenn sie will und sich vor niemanden verstecken muss. Katuum denkt, wenn ihre Verwandlung so gut ausgefallen ist dann braucht sie auch einen neuen Namen um ihre Veränderung perfekt zu machen. Spontan würde ihm einen Vornamen einfallen, er würde sie gerne Aafke nennen. aber bei dem Familiennamen sollte eine Person vom Fach und aus der Gegend


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diesen finden. Dann endlich kommen seine zwei Damen auch zum Tisch wo die Herren auf sie warten. Sie setzten sich neben Efrin an den Tisch. Dann gibt Katuum das Anfangszeichen zur Diskussion. Er stellt noch einmal die Frage in den Raum welche er im Vorfeld schon am vergangenen Tag gestellt hat: Was machen wir jetzt mit der neuen Efrin und zu Efrin du darfst auch Vorschläge machen? Bevor irgendjemand etwas sagt erbittet Sunrise das Wort. Sie sagt: „Ich war gestern in dem Traumritterstützpunkt bei Argan von Calm. Mit diesem habe ich unter Anderem das Problem mit Efrin besprochen. Dabei kam heraus das der Stützpunkt eine Hauswirtschafterin braucht welche die Putzkolone, die Wäscherei und die Mensa beaufsichtigt und leitet. Der Ritter welche das momentan macht ist nicht glücklich mit dieser Arbeit. Was auch gut ist, ist dass zu diesem Arbeitsplatz auch eine Dienstwohnung gehört. Wobei Sunrise noch anmerkt, dass in dem Stützpunkt viele ungebundene Männer leben und arbeiten so dass ihre Sicherheit und sie womöglich ihr Glück dort finden kann. Nach diesen Worten blicken alle Augen erwartungsvoll in Richtung Efrin. Sie sagt: „Dieses Angebot hört sich gut an und hat auch Perspektive, aber bekomme ich auch finanzielle Entlohnung?“ Sunrise antwortet darauf: „Ja, natürlich! In der Einlernzeit ist der Soldatensold vorgesehen und danach der eines Truppenführers. Morgen werde ich wieder beim Stützpunkt vorbeischauen um mit dem Kommandanten dort, welcher wenn du dich für diese Stelle entscheidest dein Chef sein wird, etwas zu besprechen. Es würde sich anbieten, wenn du mich dann begleiten würdest. Bei diesem Besuch kannst du dann deinen zukünftigen Arbeitsplatz, Wohnung und die Leute die dort sich aufhalten kennen lernen.“ Efrin meint dazu: „Das hört sich gut an, ich werde dein Angebot annehmen und dich morgen begleiten.“ Sunrise meint dazu noch: „Das ist eine weiße Entscheidung, meine ich. Mein Vater hat noch bestimmt damit deine Verwandlung vollständig ist dir auch einen neuen Namen zu geben. Er hat sich schon einmal einen Vornamen für dich ausgedacht. Als Vorname meint er das Aafke zu dir gut passen würde. Dieser Name bedeutet die Elfengeborene was ja im weitesten Sinn stimmt. Für den Nachnamen schlägt er vor das du mit deinem zukünftigen Vorgesetzten Argan von Calm sprichst welcher soweit wie nötig über dich Bescheid weiß. Er wird dann beim Einwohnerarchiv nach einer Familie suchen lassen welche vor ungefähr zwanzig Jahren vollständig bei einem Piraten- oder Armeüberfall getötet worden ist. Dann wirst du dann ein zu diesem Zeitpunkt verschlepptes Kind sein welches jetzt wieder zurückgekehrt ist. Wenn dies akzeptiert ist bist du dann ein Bürger von der Stadt Chalkes“. Dann nach dem Efrin jetzt Aafke nichts mehr sagt meldet sich Katuum zu Wort: „Ich vermute, dass die Aktion und der Folgeplan bei allen hier Anwesenden akzeptiert wird weshalb ich die Sitzung als beendet erkläre. Ich schlage noch vor das Aafke bis sie morgen zum Stützpunkt begleitet wird hier im Haus beschützt bleiben muss!“ Nach dem die Anwesenden seinen Vorschlag als akzeptabel eingestuft haben verabschieden sie sich und verlassen die Wohnung. Katuums Leibwächter nimmt Aafke mit danach ist es wieder ruhig in der Wohnung. Dann bevor Sunrise auch das Zimmer verlässt sagt Katuum zu ihr: „Ich bin nach dem für mich anstrengenden Morgen müde und möchte mich ein wenig hinlegen um mich zu erholen. Ich bitte dich, dass du den Boten von der Kaiserin empfängst. Wenn es Probleme gibt darfst du mich stören ansonsten Regel die Angelegenheit, wenn nötig in meinem Namen.“ Bevor er sie dann alleine lässt verabschiedet er sich noch und teilt ihr noch bevor er die Türe zum Schlafzimmer öffnet mit, dass sie ihn nach der Ruhezeit informieren kann, wenn nötig. Dann schließt sich die Tür hinter ihm und Sunrise ist alleine im Wohnzimmer. Nach einer kurzen Bedenkzeit läst sie sich einen Tee und Etwas zum Essen bringen. Sie genießt in der kurzen Wartezeit in welcher sie die Geschehnisse der letzten Tage noch einmal durch den Kopf gehen lässt das Mittagessen. Nachdem die Reste ihres Mahls abgeräumt sind kommt sie zu der Überzeugung, dass das was die Familie gemacht hat gut war. Prinz Berendor: Dann nach einer kurzen Zeit nach dem Mittagessen gerade in der Zeit der Ruhe welche das Königspaar, wenn möglich gerne alleine verbringt klopft der Erwartete Bote von der Kaiserin an der Wohnungstür. Sunrise hat ihn erwartet. Sie hat sich in der Wartezeit mit ihrer Tochter beschäftigt. Diese ist durch ihre Bespassung mittlerweile müde geworden und in ihrer Armbeuge eingeschlafen. Sunri-


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se hat sich überlegt sie in ihre Wiege also Bett zu legen empfindet sie aber so wie sie gerade liegt als äußerst angenehm. Ihr Muttergefühl gibt ihr im Moment eine ungeheure Zufriedenheit und innere Ruhe. Als ein Diener durch den Nebeneingang zu ihr gelaufen kommt und ihr einen Zettel mit den Worten: Die Drei haben es wirklich wichtig und haben unten in der Empfangshalle eine große Unruhe verursacht als sie das Haus betreten haben. Das ganze Haus ist mit Leuten umstellt. Die Drei müssen wirklich wichtig sein! Die Leute welche das Haus bewachen scheinen in ihrer betont zivilen Aufmachung zu der Palastwache zu gehören. Es scheint so, dass der welche diese abgestellt hat nicht beachtet hat das sie sich in dem Elfenviertel der Stadt sich aufhalten. Wie auch immer, wenn sie Unterstützung brauchen dann Leuten sie unser Chef Herr Blattwald hat unsere Hauswache zusammengerufen welche in einem Zimmer neben ihrer Wohnung warten. Also dann hoffentlich nicht bis Später. Chnum möge Euch zur Seite stehen. Nach diesen Worten verschwindet der Diener wieder so schnell wie er gekommen war. Sunrise steht nach diesen Worten auf geht in ihr Zimmer legt dort ihr schlafendes Kind in eine der Körbe welche dort als Kinderbettchen hergerichtet sind und legt sich den zu der offiziellen Uniform eines Traumritterkommandanten gehörenden Umhang an welchen sie während sie mit ihrem Kind gespielt hat abgelegt hat. Dann auf dem Weg zur Wohnungstür streift sie sich noch eine Haarlocke aus ihrem Gesicht. Diese hat ihr Kleines beim Spielen aus ihrer akkurat für diesen Anlass zurecht gemachten Haarbracht herausgezogen. Ja sie ist ein wenig aufgeregt was aber so nah bei ihren Eltern verständlich ist. Ansonsten machen ihr Botenbesuche welche nur bei wichtigen Angelegenheiten zu ihr durchgelassen werden keine Probleme. Das gehört auch zu den Aufgaben welche man als Kommandant fast täglich bewältigen muss. Wie auch immer jetzt steht sie vor der Tür vor welcher der kaiserliche Bote steht mit seinen zwei Leibwachen. Normalerweise stehen hier zwei Wachen, wenn sie Zuhause oder in einem der Traumritterniederlassungen sich befindet. Aber hier in ihren privaten Räumen in der „Fremde“ hat sich ihr Vater das erlaubt diese vor die Tür zu stellen um ein wenig mehr Privatsphäre zu haben. Nun steht sie hier und macht halt notgedrungen selber die Tür auf um den Gesandten also Boten herein zu lassen. Als sie die Tür geöffnet hat sieht sie einen der persönlichen Berater der Kaiserin vor ihr stehen. Er wird begleitet von zwei schwarzen Rittern von der Leibgarde des Kaiserpalastes. Sunrise bittet ihn herein und geht vor ihm her wobei sie überlegt wie dieser Mann geheißen hat kommt aber dabei zu keinem schlüssigen Ergebnis. Dann muss es halt so gehen, denkt sie bei sich. Im Wohnzimmer angekommen bietet sie nach dem die offiziellen Begrüßungsworte ausgetauscht sind welche man im Allgemeinen bei derartigen Anlässen verwendet werden dem Berater einen Stuhl am Tisch an. Auf welchem der Berater Platz nimmt. Wie erwartet bleiben die beiden Ritter links und rechts neben der Eingangstür im Wohnzimmer stehen. Sunrise mustert die beiden solange sie um den Tisch geht um gegenüber dem Berater Platz zu nehmen. Was ihr dabei auffällt ist das diese mit geschlossenen Visier herumstehen. Wirklich sehr merkwürdig denkt sie! Aber wenn das Protokoll es bei ihnen so vorschreibt will sie das nicht bemängeln. Sunrise ergreift wie es für einen Gastgeber angemessen ist als Erste das Wort: „Ich hoffe es hat sie nicht gestöhnt das ich das Protokoll für unsere Begegnung auf ein Minimum gekürzt habe. Aber in so privater Umgebung schien mir das ausreichend. Nun um keine Zeit zu verlieren, was hat die verehrte Kaiserin Kafrya meiner Familie mitzuteilen?“ Der Berater antwortet: „Gut, das mit den Empfangsformalitäten könnt ihr heute so halten wie ihr wollt, da ich heute fast privat hier bin. Aber um gleich auf den Grund meines Besuches zu kommen. Das Kaiserhaus hat ein Problem welches die hochverehrte von Gottesgnaden auserwählte Kaiserin selber als ihr bei ihr zum Tee wahrt nicht ansprechen wagte. Nun aber da Analon Tuatha der König von Taron don Umn und oberster Magnat von Bofry auch Katuum genannt nicht anwesend ist geht es mir im Moment genauso wie ihr. Denn die Bitte in der Botschaft welche ich nur mündlich überbringen darf ist höchst heikel und geheim. Ich will ihnen Prinzessin Sunrise von Sakilia die Erste Ritterin der Traumritter am Grünen Meer nicht vor den Kopf stoßen. Aber Befehl ist Befehl! Das werdet ihr verstehen!“ Nach einer kurzen Atempause spricht er weiter bevor Sunrise Etwas sagen kann: „Ich werde mich also um Euch nicht in Verlegenheit zu bringen wieder gehen und unten in einem der Empfangsräume auf euren Vater warten.“ Nach diesen Worten steht er tatsächlich auf und wartet noch ein wenig neben dem Stuhl


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auf welchem er gesessen hat auf die Reaktion von Sunrise. Sunrise steht dann nach dem sie die Worte des Beraters verstanden hat auch auf und sagt: „Nun gut ich werde meinen Vater holen was allerdings ein wenig dauern kann da er gerade eine wichtige Besprechung hat bei welcher ich ihn ungern stören möchte. Euer Vorschlag das ihr Unten auf ihn wartet scheint mir die richtige Lösung zu sein. Ich werde Euch einen Diener schicken welcher Euch mitteilt wann mein Vater für Euch Zeit hat!“ Nach ihren Worten kommt noch der vorgeschriebenen Verabschiedungsprozedere wonach sie noch wartet bis der Gesandte mit seiner Begleitung die Wohnung verlassen hat. Dann geht sie in das Schlafzimmer in welchem seine Eltern ruhen. Dort erwartet sie eine Situation welche erstaunt und ihr völlig unverständlich macht das die Beiden ansonsten eher getrennt voneinander Leben. Ihr Vater liegt ganz nah bei ihrer Mutter und hat einen Arm um sie gelegt. Sie scheinen beide noch zu schlafen was sie aus dem gleichmäßigen Atmen der Beiden deutet. So was nun, Fragt sie sich? Der Bote und Berater der Kaiserin erwartet Katuum ihren Vater. Sie mag die Kaiserin obwohl sie bei den Ratssitzungen nicht immer ihrer Meinung ist. Also wenn die Kaiserin einen so hohen Angestellten ihres Haushaltes schickt wird es wichtig sein! Sie tippt ihren Vater vorsichtig mit einem Finger an seine Schulter. Sie denkt der Zauberspruch „Brüllen“ welchen sie beherrscht wäre wahrscheinlich effektiver aber irgend wie nicht angebracht. Ihr Schalk würde das wohl verlangen, aber die Furcht mal wieder einen halben Tag als Kaninchen mit einem rosa Bändchen mit Schlafe am Nacken um den Hals in der Wohnung herum zu hobel ist ihr die Sache nicht wert. Sie wartet, als nichts geschieht, stupst sie ein wenig stärker bis er sich bewegt und anscheinend sich gestört fühlt und spricht ihn mit leiser Stimme an: „Der kaiserliche Bote wünscht dich zu sprechen.“ Katuum schlägt daraufhin seine Augen auf dreht sich vorsichtig den Arm von seiner Frau nehmend zu Sunrise um und sagt leise: „Wirklich, kann das nicht warten?“ Sunrise schüttelt darauf verneinend ihren Kopf. Katuum flüstert darauf hin: „ Ich komme, gehe solange zu ihm und beschäftige ihn solange ich mich für eine Audienz richte!“ Sunrise dreht sich nach diesen Worten zufrieden um und verlässt den Raum. Im Ankleidezimmer holt sie sich ihren Schwertgurt mit der daran befestigten Scheide in welcher ihr Schwert steckt, gürtet sich und folgt den Anweisungen ihres Vaters und geht zu dem Berater der Kaiserin. Diesen findet sie im Erdgeschoss des Hauses in einem der Salons sitzen. Was ihr dabei merkwürdig vorkommt ist dass er dort mit einem seiner gerüsteten Begleiter Tee trinkt. Als man auf sie aufmerksam wird, steht der Gerüstete sofort auf schließt sein Visier von seinem Helm und stellt sich neben seinen Kollegen hinter den Berater und bleibt dort ruhig stehen. Sunrise tut so wie wenn sie das nicht mitbekommen hat und meldet dem Berater, dass ihr Vater in Kürze ihn empfangen wird. Den Ort der Zusammenkunft wird er dann noch mitteilen. In der Zeit weniger Atemzüge erwartet sie, dass sie eien Platz an dem Tisch wo der Berater sitzt angeboten bekommt. Wenn nicht hat sie vor wieder zu gehen. Als sie sich umdrehen will bietet der Berater einen Tee an und einen Sitzplatz neben dem auf welcher der Ritter gesessen hat. Nach dem sie dann sitzt stellt der Berater ihr eine von ihm frisch eingegossene Tasse mit Tee hin. Auf dem Unterteller der Tasse liegt am Rand ein Keks welcher mit Kristallzucker bestreut ist. Durch diese Geste gewinnt der Berater ein wenig an Anerkennung bei Sunrise und das belanglose Gespräch danach an Süße. Dann nach einer viertel Kerze klopft ein Diener an der Tür welcher dann eintritt und Sunrise eine paar Worte ins Ohr flüstert. Sunrise richtet danach ihr Wort an den Berater und teilt ihm mit das Katuum ihn zur Audienz im Audienzsaal erwartet. Der Berater steht daraufhin auf und sagt dem Diener er möge vorauseilen und ihm sagen das er kommt. Der Diener dreht sich daraufhin um und verlässt den Raum mit hurtigen Schritten. Sunrise trinkt nach dieser Aufregung den letzten Schluck aus ihrer Tasse und steht dann auch auf. Da sich der Berater noch nicht bewegt hat seit er aufgestanden ist er wartet er sicher das sie ihn zum Audienzsaal des Hauses begleitet oder führt. Davon ausgehend geht sie angemessen schnell zur Raumtür welche der Diener offenstehen gelassen hat und wendetet ihre Schritte in Richtung des Audienzsaals. Der Berater in der Begleitung seiner zwei Ritter folgt ihr tatsächlich. Obwohl sie im Rang höher steht als der Berater scheint ihr Vater das von ihr zu erwarten sonst hätte er sicher den Kammerdiener geschickt. Wie auch immer, sie steht nach kurzer Wegstrecke im Haus vor den ihr wohlbekannten Türen des Audienzsaales in dem Regierungssitz in der Hauptstadt Danann. „?“ Sie kann sich das nicht erklären, aber bevor sie Mutmaßungen anstellt, öffnen sich die Türen und sie sieht den


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„Saal der Allee“. Er ist einer der schönsten Empfangssäle im Schloss und wird eigentlich nur bei Staatsempfängen genutzt. Er besteht aus zwei Reihen hochgewachsener Bäumen welche gegenüberstehen und deren Kronen sich berühren und so die Decke des Raumes bilden. Zwischen den Baumstämmen befinden sich Fenster durch welche das Licht der Doppelsonne hereinfällt und den Raum gut ausleuchtet. Im vorderen Bereich des Raumes wo die Bäume enger stehen und den Weg mit ihren Ästen verschließen befindet sich ein Podest auf welches eine mit hellen Gestein gemauerte mehrstufige Treppe hinaufführt. Auf dem Podest stehen zwei Stühle mit hohen Lehnen nebeneinander. Auf dem linken der beiden Stühle sitzt Katuum in einem hellen fast weißen Ornat welches mit einem dunkelgrünen Umhang umschmeichelt wird. Erscheint darauf zu warten, dass der Berater bis zu den Stufen herangekommen ist. Sunrise geht hinter dem Berater um ihm seine Sicht auf die Raumdekoration nicht zu schmälern und um selber von dieser Bracht sich täuschen zu lassen. Sunrise weiß natürlich, weil sie in ihrer Heimat schön öfter in diesem Raum sich aufhalten musste das dieser hier irgendwie gefälscht sein muss. Aber bisher sieht sie noch keine Fehler auch wenn sie durch die Fenster nicht die Umgebung um das Herrenhaus sieht in welchem sie sich gerade aufhalten. Wie auch immer, als der Berater den leicht erhöhten Sockel erreicht und vor den ersten Stufen angehalten hat sieht sie wie ihr Vater ihr mit den Fingern seiner rechten Hand ein Zeichen gibt. Ohne nachzudenken folgt sie diesem Befehl und geht an dem Berater vorbei, ersteigt die sieben flachen Stufen von dem Podest und setzt sich auf den Stuhl neben ihrem Vater. Nach dem sie sitzt fängt Katuum an zu sprechen: „Ich Grüße euch. Ich habe wie es bei meinem Volk üblich ist dem Kaiserlichen Boten eine Audienz gewährt. Da dies kein offizielles Treffen ist möchte ich gerne auf das höfische Zeremoniell verzichten. Die Botschaft welche die Kaiserin schickt scheint sehr brisant und geheimer Natur zu sein! Denn nur dann werde ich euch verzeihen sie meiner Tochter zu welcher ich höchstens vertrauen habe zu verweigern sie auszuhändigen. Also dann waltet eures Amtes!“

(Fortsetzung folgt...)


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Pflanzen aus Taron don Umn Der Wanderfarn: Der Wanderfarn ist ein kleines Buschgewächs welches warme, beschattet und feuchte Umgebungen bevorzugt. Es hat braune Stiele und feingliedrige große Blätter. Seine kleinen Blüten sind gelb gefärbt und in Rosettenform um einen dünnen, grünen Stiel angeordnet. Seine Besonderheit ist, dass sie solange sie wächst und blüht einen sauer oder eher bitteren Geruch absondert so, dass er für Pflanzenesser uninteressant und ungenießbar ist. Dieser Nachteil ändert sich sobald die Pflanze reife Früchte trägt. Dann verströmt sie einen lieblichen Duft welcher für Pflanzenesser unwiderstehlich ist. Die Pflanze opfert dann ihr Grün um die unverdaulichen Samen in ihren Schoten durch ein Tier möglichst weit verbreiten wird. In der Samentragenden Zeit sind die Wurzeln der Pflanzen für Humanité genießbar. Man sagt diesen eine entgiftende Wirkung nach. Was aber bestätigt ist, ist dass die wohlschmeckenden Wurzeln abführend wirken. Heilkundige verabreichen die Wurzeln in Pulverform ihren Patienten.


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Chnums Antam Gebäude von Chnum-Antam - Teil 1: Die Bakanasanische Botschaft in Chnum-Antam Die bakanasanische Botschaft in Chnum-Antam gilt im ganzen Priesterfürstentum als innovatives Bauwerk. Das Gebäude verbindet Aspekte eines Tempels und einer Kaserne, beherbegt neben dem Quartier des Botschafters der bakanasanischen Reichskirche ebenfalls Schlafräume für die in Chnum-Antam stationierten bakanasanischen Chnumiten und die übrige Priesterschaft der bakanasanischen Reichskirche. Insgesamt leben gut 400 Personen auf dem von einer zweiten Mauer umgebenen Gebiet, welches trotz der eigenständigen Wachmannschaft aus Chnumiten faktisch weiter zum Staatsgebiet von Antam gehört. Geschichte zwischen Bakanasan und Antam: Als im Jahr des Feuers der Einfluss der Chnumreligion im grünen Meer schwand, began nen sich auch die Angriffe auf den großen Tempel von Chnum-Antam zu häufen. Glücklicherweise befand sich der Chnumit Aurus Mercurialis mit drei Dutzend seiner bewaffneten Glaubensbrüder auf dem Rückweg einer Pilgerreise nach Chnumdur. Anstatt nun aber die Rückreise nach Bakanasan anzutreten, eilte er seinen Glaubensbrüdern im großen Tempel von Chnum-Antam zur Hilfe, und begann die örtliche Bevölkerung im Kampf gegen Räuber und Plünderer, sowie die sich langsam gegen sie wendende Purpurne Bruderschaft auszubilden. Zum Dank für die Hilfe der Chnumiten ließ Galen Hylar anschließend das Ordenshaus der Chnumiten und das heutige Gebäude der bakanasanischen Botschaft errichten. Familien von Antam – Teil 1: Die Familie Selova Die Familiengeschichte der Familie Selova lässt sich bis ins Helionische Reich zurückverfolgen. Erstmals erwähnt wird der Familienname Selova in Aufzeichnungen aus der Region Antam, als die Eheschließung zwischen den Schiefermetzen Bhor und Bendra Selova vor einem Priester des Göttervaters dokumentiert wird. Während das Handwerk von Bhor als in den Schriftquellen meist als massives Handwerk beschrieben wird, das sich beson ders gut für die Stabilität von Sandsteingebäuden eignet, waren die Schieferschindeln von Bendra Selova so filigran gearbeitet, das sie ihr den Spitznamen „Schmetterling vom Berg“ einbrachten. Manche behaupten auch das „Berg“ eigentlich der Spitzname Bhor Selovas war. Wenig verwunderlich zeigt das Wappen der Familie Selova also einen Schmetterling, der sich über ein mit einem orangenen Kreuz angedeutetes Gebirgsmassiv erhebt. Um das Dach eines Hauses komplett mit Schiefer zu decken, brauchte es immer die Stabilität des Bergs und die Flexibilität des Schmetterlings. Nach dem Zerfall des Helionischen Reichs und bis zu der in den Verhandlungen von Chnums Freude verhandelten Unabhängigkeit Antams tritt dieser Familienname vorallem auf verschiedenen Aufzeichnungen auf, welche mit dem Bau sakraler Gebäude und Angelegenheiten der Zunft der Pappel in Zusammenhang stehen So wurde ein Großteil der Schieferdächer Chnum-Antams von der Familie Selova gefertigt, auch wenn Bendra und Bhor Selova im Jahr des Hirschs nach einer Zeit der Krankheit verstarben. Die Eheschließung zwischen ihrer einzigen Tochter Korina Selova und Hristos Sueta, dem ältesten Sohn der Familie Sueta ist im Jahr der Spinne dokumentiert, wurde jedoch sieben Jahre später annuliert, nachdem die gemeinsame Tochter Yondra Selova geboren wurde, und Hristos Sueta spurlos verschwand. Die einzige Tochte Yondra Selova


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der einzigen Tochter Korina Selova hat dann im Jahr der Raupe eine Julia, bisher ohne Nachnamen, adoptiert, und somit zu ihrer einzigen Tochter Julia Selova gemacht. Alle drei Frauen sind im Jahr der Schmetterlinge noch ungebunden. Alle Unterlagen können bei der obersten Bürokratin von Chnum-Antam eingesehen werden, die auch Verfasserin dieser Familiengeschichte ist.

Das Wappen der Familie Selova (Mithilfe von Inkarnate und einem PNG von Vecteezy.com erstellt)


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Kulturthema der Saison: Die Grenzmarken von Antam Ein im Institut der Zünfte zu Rilian aufbewahrtes Elaborat der Markenschmiedin Elisaveta berichtet von den Grenzmarken des Priesterfürstentums Antam. Grenzmarken sind meist münzgroße Marke aus Eisen, welche in den Grenzgemarken des Priesterfürstentum Antam verwendet werden, um die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Reich sichtbar zu machen. Üblicherweise wird eine Grenzmarke offen sichtbar an der Kleidung befestigt, auch wenn dazu außerhalb des Kriegsfalls keine zwingende Notwendigkeit besteht. Einige Grenzmarken, grade die für Personen aus den größeren Nachbarreichen wie Antharlan oder Karanadoor, werden außerdem mit landestypischen und prestigeträchtigen Zeichen versehen. Herstellung Grenzmarken werden in sogenannten Markenschmieden hergestellt, die eigentlich wenig mehr sind als ein größeres Lagerfeuer. Dort werden minderwertige Eisenerzreste in Gussformen aus Ton geschmolzen, und anschließend mit einfachen Werkzeugen bearbeitet, um die landestypischen Symbole hinzuzufügen. Da die Bedienung einer Markenschmiede vergleichsweise einfach ist, man mit vielen Reisenden in Kontakt kommt und ein gesichertes Einkommen hat, kann ich den der Beruf vorallem Einwohner*innen empfehlen, die sich grade in ihrem Mündigkeitsjahr befinden. Die Marken der Nachbarreiche


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Marken für Antharlan Marken für Personen aus Antharlan zeigen meist einen Anker oder andere Symbole mit Bezug zur Purpurnen Bruderschaft, da Antharlan genauso wie Antam einst Teil dieses Reichs waren. Meiner Meinung nach hat die Geschichte Karcanons jedoch ein recht end gültiges Urteil über den einst stolzen Piratenbund gesprochen, sodass die unterschiedlichen Reaktionen der Dorfbewohner auf eine Erinnerung an diese Geschichte kaum verwundern. Marken für Karalo-Floran Die,durch die direkte Nachbarschaft recht häufig vorkommenden, Marken für Bewohner*innen Karalo-Florans zeigen meistens das in ganz Antam bekannte Wappen. Für Politische Gesandte der verschiedenen Parteien habe ich aber auch schon Abwandlungen mit starker Blumensymbolik hergestellt. Ein Mitglied des NCB bevorzugt etwa einen Widder mit Blumengekränzten Hörnern, während ich für ein Mitglied der Freien Frau en mal eine Grenzmarke mit dem Antlitz Eduerivas gefertigt habe. Das Wappen KaraloFlorans erfreut sich bei politischen Gesandten vorallem dann großer Beliebtheit,wenn diese die Grenzregion eher anonym bereisen wollen, ohne von Dorfbewohner*innen mit anderen politischen Ansichten in Diskussionen verwickelt zu werden. Angehenden Markenschmied*innen empfehle ich also einfach die Fertigung dieser Grenzmarken, da man sich so einen kleinen Kundenstamm aufbauen, und gleichzeitig die filigraneren Aspekte des Handwerks üben kann. Marken für Karanadoor Die Bevölkerung des Söldnerreichs Karanadoor trägt ihren kampferprobten Ruf auch auf ihren Grenzmarken zur Schau. Beliebte Symbole sind etwa gekreuzte Schwerter vor oder hinter einem Schild, oder andere bevorzugte Waffen. Arbeitssuchende Söldner lassen sich ihre Schwerter meist in Schwertscheiden auf ihre Marken prägen, während Söldner mit einem Auftrag den blanken Stahl ihrer Waffen zur Schau tragen. Durch leichtes Abschleifen der auf den Grenzmarken gezeigten Klingen lässt sich der glänzende Effekt von echten Klingen besonders kunstvoll imitieren. Marken für Aydia bzw. Am'y Syrren Da der Stadtstaat Aydia, obwohl er sich zumindestens meiner Meinung nach auf dem Staatsgebiet von Antam befindet, vom Kaiser Bofri als Lehen an seine ehemalige Bettgefährtin, die Amazone Jelantha, Bewahrerin von Am'y Syrren, gegeben wurde, werden auch für Personen aus Aydia Grenzmarken gefertigt. Diese zeigen meist einen Ausschnitt des Bergmassivs, welche das Reich der Amazonen vom Priesterfürstentum des Göttervaters trennt. Marken für das Kaiserreich Karcanon Marken für offizielle Vertreter*innen des Kaiserreichs zeigen die goldene Kaiserkrone, und werden in der Regel von fähigen Schmieden in vollständig ausgestatteten Feinschmieden hergestellt. Besucher*innen mit einer solchen Marke erfreuen sich im Priesterfürstentum großer Aufmerksamkeit und eines gewissen Prestiges. Marken für Helion Das Motiv der Marken von Helion konnte ich mit meiner Handwerkskunst wesentlich mitprägen. Bislang habe ich keine Markenschmied*in kennengelernt, welche das Monument des Lichtboten ähnlich filigran auf einer Grenzmarke darstellen kann, wie es mir möglich ist. Zukünftigen Leser*innen mag das vielleicht arrogant erscheinen, also hinterlasse ich


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im ganzen Priesterfürstentum drei Beispielexemplare. Allen angehenden Markenschmied*innen, die mich im kommenden Jahr im Institut der Zünfte zu Rilian aufsuchen und den Aufenthaltsort der drei Marken des Lichtboten nennen können, finanziere ich die vollständige Ausbildung in diesem einfachen und dennoch ehrenwerten Handwerkszweig. Marken für Enceril Marken für Bewohner*innen aus Enceril zeigen, meist abhängig von der Interpretation der Markenschmied*in, Licht oder Dunkelsonne Myras. Da dieses Symbol jedoch zurecht vor der Träger*in warnt, und die Regierung Encerils noch immer von Encebol, dem Reich der Menschenopfer abhängig ist, sollten fähige Markenschmied*innen ihrer aufgeschlossen wirkenden Kundschaft aus harmlosen und rechtgläubigen Bürger*innen Encerils alternative Symbole anbieten. Eine häufig von mir verwendete Alternative wäre etwa eine kunstvolle Darstellung der Flüsse Sina und Chosom, die Enceril eingrenzen. Gesetze zu Grenzmarken Erfreulicherweise gibt es zu Grenzmarken, wie auch ansonsten im Priesterfürstentum, wenig offizielle Gesetze. Diese möchte ich zum Abschluss meiner Arbeit dennoch gerne erläutern, um zukünftigen Kolleg*innen eine reibungsloses Arbeit ohne Gesetzeskonflikt zu ermöglichen. Streng verboten und verfolgt wird die sogenannte Falschmarkerei, also der Erwerb einer Marke für ein Reich, aus dem man überhaupt nicht stammt. Da es jedoch kaum offizielle Symbole, geschweige denn Kataloge zu offiziell nur einem Reich zugehörigen Symbole gibt, liegt es in der Ver antwortung der Markenschmied*innen ihre Kundschaft optimal zu beraten um Konflikte für diese im Vorfeld zu vermeiden. Böse Zungen behaupten zwar, der Vorwurf der Falschmar kerei werde von offizieller Seite vorallem vorgebracht um fremde Besucher durchsuchen und befragen zu können, ich kann euch jedoch versichern das es einer offensichtlich fremden Reisegruppe deutlich schlechter ergehen wird, wenn sich diese nicht über Marken ausweisen kann. Das zweite und gleichzeitig letzte Gesetz betrifft die offiziellen Marken für Vertreter*innen des Kaiserreichs Karcanon. Selbstverständlich ist Falschmarkerei besonders in diesem Fall ein schweres Vergehen. Vorallem sind Marken für kaiserliche Vertre ter*innen aber die einzigen Marken, welche mit Gold gestaltet werden dürfen. von der Markenschmiedin Elisaveta gegeben zu Rilian im Jahr der Schmetterlinge, 441 nach Pondaron. Ehre sei dem Göttervater Chnum!


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Willkommen, Leser.

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Ausgabe 4

Wieder haben wir einige Nachrichten aus Krondor und der Welt, welche anderswo wohl Erstaunen auslösen würden, in Krondor selbst aber höchstens Schreie – ob des Entzückens oder der Verzweiflung sei dahingestellt. Hunderennen mit tödlichem Ausgang: Im Krallenmond des Jahres 561 n.A. kam es zu einem Hunderennen mit tragischem, ja tödlichem Ausgang. Nicht nur dass mehrere süsse Hunde dabei zu Schaden kamen, weil sie von Zuschauern und Teilnehmern getreten wurden, sondern auch mehr als ein Dutzend Teilnehmer mussten lernen dass sie ein Rennen gegen einen Hund vielleicht gewinnen, nicht aber gegen Hunderte die ausreichend hungrig sind und sie als Futter sehen. Vermisst wird seither der kleine Tymon (9), seine Eltern fürchtem, er könnte auf den Zaun geklettert sein um besser zu sehen und dabei in den Stadtpark gefallen. Nachsehen wollte natürlich niemand. Drachenkralle mit Hausverboten: Immer wieder sieht sich Gydra Palakatt, die Herrin der Drachenkralle von Krondor, gezwungen, Gäste vor die Tür zu setzen, sie sich nicht an die Maskenpflicht halten wollen, die aussen deutlich angekündigt ist. Zum einen, so erklärte sie, will niemand diese Visagen sehen, schon allein weil manche sonst wiedererkannt und gejagt werden könnten. „Weisse Masken sind in Ordnung,“ erklärte Gydra, „auch wenn die Masken des Flammenden Todes silvoller sind. Aber wer kein humanoides Erscheinungsbild hat, soll Hanquona-Masken tragen damit die anderen Gäste nicht durch die Wahre Erscheinung beim Essen gestört werden.“ Ein Gast namens Ofalth, dessen natürlicher Anblick jedem den Appetit verdirbt, hatte seine Maske zum Essen der Gäste abnehmen wollen und diesen den Appetit verdorben. Er warf mit Dreck, während man ihn entfernte und hat nun „ebenso wie jeder Riesenoktopus“ Hausverbot. Zum Glück, so Palakatt, habe sie für alle die den Weg zum Ausgang nicht fänden, noch die Falltür als Abgang. Keine Schmetterlinge: Während manches bald für immer verstummte Kind noch behauptet hatte, Schattenschmetterlinge gesichtet zu haben, die nur in den schwärzesten Träumen geldlich leuchten, sind die Eltern überzeugt, dass die flatternden Plagen keine Schmetterlinge sind, sondern gewöhnliche Blutmücken, jene in den Sümpfen häufigen kleinen Blutsauger die kaum mal länger als ein Fuss werden und in Herden über einzelne Wanderer herfallen, nur in zu warmen Jahren aber auch in Schwärmen in der Stadt gesichtet werden. Leider war dieses Jahr so eines und so vermutet man auch die vermisssten Kinder oder ihre Überreste am Grunde manches Tümpels. Buch gefunden und gesucht: Ein seltsames Buch, das einen nicht aus den Augen lässt und darum das „Buch der Augen“ genannt wird, ist in der Bibliothek der Akademie von Krondor an der Stelle gefunden worden, an der Salmira Padanfein, die dreiarmige Bibliothekarin, das legendäre „Buch der vielen Gesichter“ erwartet hatte, das dem legendären Bagdaron zugeschrieben wird. Während ersteres also gefunden ist falls es jemand sucht, wird letzteres nun gesucht, weil sonst mancher nicht besucht werden kann… Salmira hat eine Hanquona-Maske, „noch für drei Anwendungen gut“, zur Belohnung ausgeschrieben, wenn man ihr das Buch der vielen Gesichter wiederbringt. Es ist eine gute Nacht in Krondor... fast alle schlafen ein... und fast alle wachen wieder daraus auf.


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Orte, Personen und Worte aus Silur Kleine Kulturtexte aus den Notizen von Vosswange Osa, Pal da Echorsa der Kulturkammer Silurs Jaguarmond 441 n.P. Alvik Birnbaum Alvik Birnbaum ist Wirt des Gasthofes Spindel in der Flussburg in Silur. Er betreibt das wohl bekannteste, größte und angesehenste Gasthaus Silurs. Dabei überlässt er die Kontakte zu seinen Gästen den Kellnern und dem Schankpersonal und reagiert meistens nur mit einem flüchtigen Nicken, wenn er in den Schankräumen gegrüßt wird. Seine wenigen Worte klingen oft zynisch. So wirkt er abweisend und kalt. Er ist ein unauffälliger, mittelgroßer, schlanker Mann mit kurzen Haaren, in der Mitte seines fünften Lebensjahrzehntes, nach silurischer Tracht gut gekleidet, doch ohne Weidra an seinem Gürtel. Wenige wissen, dass er vor dreißig Jahren mit den Nazairs für die Freiheit Silurs gekämpft hat. Seinen Gasthof soll er unmittelbar nach der Rückkehr Silurs aus dem Exil bei einer Wette gewonnen haben. Noch weniger bekannt ist, dass er auf Silur zurückgebliebene Finsterlingen, die den Weg in die ihnen im Vertrag von Silur zugewiesenen Gebiete nicht geschafft hatten Zuflucht und Reisemöglichkeiten zum Festland Karcanons bot. In den Jahren des Kalten Krieges zwischen den Dunkelelfen Ersors und den Menschen Silurs war er in den Schmuggel mit Feuerblumen verwickelt, der das Überleben der Dunkelelfen sicherte und sie von einem Verzweifelungsangriff auf das Reich Silur abhielt, so dass nach Jahrzehnten ein friedliches Nebeneinander beider Reiche auf der Insel Silur möglich wurde. Der als Mitglied der Ersor- Patrouille bekannte Nazair Hajo Birnbaum ist sein älterer Bruder. Alvik ist unverheiratet und hat keine Kinder. Auf die Frage der angehenden Traumritterin Nevada Hussay, ob er den Ruf des Karsk, den Lockruf des Abenteuers höre und ihr nach Burg Sternenfall folgen will antwortete er mit einem schroffen nein. Baron Alvik von Halion Alvik von Halion war bis zu seinem Tode im Jahr des Feuers 407 n.P. Baron des Adelslandes Halion, gelegen in einem Seitental des Savretales in Calvastar. Er war ein guter Freund von König Brandur dem Weisen, wurde von ihm zur Annahme der Artanreligion überzeugt und etablierte die Verehrung des Reitergottes in seiner Baronie. Er starb, als ihn ein einzelner Dragolreiter von der Kampfplattform des Daches seines Silurischen Hauses stürzte. Sein Sohn Haro von Halion ist auch sein Erbe.


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Baron Leven von Memmering Baron Leven von Memmering aus der Familie Memmering des Silurischen Kleinadels ist Herr des Adelslandes Memmering in Calvastar. Ursprünglich groß gewachsen und ein kluger Verwalter seines Landes ist er nun, in seinem siebten Lebensjahrzehnt stehend, vom Alter gebeugt, geht am Stock, ist grauhaarig und wunderlich geworden. Er sucht nachts mit einer Wünschelrute im Silurischen Haus der Familie nach Geistern und markiert Orte, an denen er Anzeichen ihrer Gegenwart findet mit farbiger Kreide. Er ist der Sohn der Otwela von Memmering und Vater von Ludvik und Lindolf von Memmering. Baron Redut von Halion Der Baron war ein Adeliger aus dem Adelsland Halion im Lande Calvastar auf Silur. Das Halionstal prosperierte unter seiner Herrschaft in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunders nach Pondaron. Er baute die Mühle des Tales und errichtete das Silurische Haus seiner Familie oder setzte den Bau fort. Sein Name ist im Grundstein der Mühle und Türsturz seines Hauses verewigt. Er gründete auch mit Genehmigung von König Hery das Gasthaus Halionskroog am Ausgang seines Tales zum Savretal. Baroness Senja von Memmering Baroness Senja von Memmering aus der Familie Memmering des Silurischen Kleinadels war eine Tochter von Baron Mand von Memmering. Sie schloss nach dem Tode ihres Vaters mit König Brandur dem Weisen im Jahre 375 n.P. den Frieden von Targrund, der die Adelsopposition gegen den Herrscher entscheidend schwächte und heiratete ihn im folgenden Jahr. Otwela von Memmering, Ulf- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs ist ihre Nichte. Faramat aus Silur Faramat aus Silur, ohne bekannte weitere Namen, war ein Historiker in Silur. Im Auftrag des ansonsten unbekannten Mizor aus Silur schuf er eine Chronik der Könige Silurs von Zyclaan dem Mächtigen bis zu Marcor, den er noch als den Prinzen anredet, obwohl er auch dessen Krönung im Jahre 397 n.P. erwähnt. Vermutlich ist Faramat in diesem Jahre gestorben denn seine Chronik bricht hier ab. Sie diente mir als wichtige Quelle für die Jüngere Geschichte Silurs. Fortgesetzt wurde seine Arbeit von Yellu aus Silur. Gemeindebuch Das Gemeindebuch wird von den Priestern der Dorftempel und kleinerer Stadttempel in Silur geführt. Es verzeichnet Geburten und Sterbefälle und besondere Ereignisse des Dorflebens und der Tempelgemeinde. Die erhaltenen Gemeindebücher sind eine wertvolle Quelle zur Geschichte der einfachen Menschen Silurs.


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Gemeindedruide Der Gemeindedruide füllt eine nur sehr unscharf umrissene Rolle im ländlichen Silur aus. Häufig ist er auf druidischer Seite für die Einhaltung des Druidenregimes zuständig und damit Verhandlungspartner für den Silurischen Kleinadel und die Freien Familien Silurs in Fragen der Landnutzung und wesentlicher Teilnehmer des Grenzganges. Als Heilkundiger widmet er sich den Erkrankten und Verletzten. Als Magiekundiger folgt er den Adern Denas und findet und bewahrt Heilige Plätz und Steinkreise, Bäume und Druidengärtlein. Wenn Monster die Gemeinde bedrohen ist er häufig die Person die Gefahr aufzuklären, und wenn es ihm möglich ist sie zu bekämpfen oder Magier, Krieger und Abenteurer zu ihrer Abwehr zu sammeln. In den Silurischen Höfen ist er oft der Priester der Gemeinde in einer sehr druidisch geprägten Verehrung Denas und führt auch das Gemeindebuch. Ob es den Rang eines Gemeindedruiden auch innerhalb der Hohen Kheitara von den Steinen auf dem Eiland Eron der Druiden Silurs gibt, ob es überhaupt eine Hierarchie der Druiden Silurs gibt ist Nichtdruiden bisher nicht bekannt. Halionbach Der Halionbach entwässert das Haliontal, ein thysiaswärtiges Seitental des Savretales in Calvastar. Er entspringt im Talschluss hinter dem Silurischen Haus der Familie Halion, passiert das Dorf Halion, treibt eine Mühle und mündet gegenüber dem Halionskroog in die Savre. Königspartei Eine Gruppierung im Amon- Gawaith, dem Parlament von Silur. Die Königspartei tritt für eine starke Stellung des Königs in der Politik Silurs ein und hat ihre Anhänger vor allem unter den Freien Familien der Silurischen Höfe und der Bevölkerung von Belfalas. Ihr Gegenspieler ist die Adelspartei. Lady Ein in Silur gebrauchter Titel mit der Bedeutung Herrin, die weibliche Form des Titels Lord. Er wird von der Erbin eines mit diesem Titel verbundenen Adelslandes getragen, aber auch von der Gattin und den Töchtern eines Lords. Möglicherweise wurde der Titel gemeinsam mit dem Titel Lord von aus Dunster in Athanesia stammenden Gefährten von König Jermay, dem Gründer des Reiches Silur ins Land gebracht. Vielleicht wurden die Titel Lord und Lady von Mitgliedern des Silurischen Kleinadels wegen des exotischen Klanges der Worte begehrt und vom König für Unterstützung bei der Königswahl gewährt. Lindolf von Memmering Lindolf von Memmering ist der Enkel von Otwela von Memmering, der Sohn von Baron Leven von Memmering und der Bruder von Ludvik von Memmering. Er ver-


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waltet im Auftrage seines Bruder und für seinen im Alter verwirrten Vater die Baronie Memmering, das Silurische Adelsland der Familie. Lord von Sydcalvastar Lord von Sydcalvastar war ein Adelstitel des Silurischen Kleinadels, verbunden mit der Landschaft Sydcalvastar im Waldland Calvastar. Diese umfasst die heutige Hauptmannschaft Targrund und zu verschiedenen Zeiten wechselnde Nachbarregionen. Die weibliche Form des Titels lautet Lady von Sydcalvastar. Erbtochter Lady Hjelle von Sydcalvastar war letzte Trägerin des Titels. Sie heiratete Marcor aus Belfalas und verschaffte ihm so die Verbindungen, den Titel und das Vermögen, welche es ihm ermöglichten sich im Rat von Belfalas zum König wählen zu lassen. Die Familie der Lords von Sydcalvastar erlosch im Mannesstamm, der Titel wurde obsolet. Sydcalvastar wurde Gut der Könige von Silur, die Grenzen im Ophis von Calvastar neu gezogen und auch die Landschaftsbezeichnung ist nicht mehr im Gebrauch. Memmering (Familie) Die Familie Memmering ist eine im Adelsland Memmering in Calvastar ansässige Familie aus dem Silurischen Kleinadel. Sie sind Nachkommen der Magisterin Memmering, einer Gefährtin von König Jermay, dem legendären Gründer Silurs. Mitglieder der Familie sind in der Regel schlank und groß gewachsen, haben die im Adel Silurs häufigen grauen Augen, oft ergraut ihr Haar schon in mittleren Jahren. Nach der Revolte von Belfalas im Jahre 365 n.P. standen sie auf der Seite der Adelsopposition gegen das Wahlkönigtum. Als Baron Mand von Memmering starb und seine Tochter Senja, der Fehden gegen das Königtum müde im Jahre 375 n.P. den Frieden von Targrund schloss und im folgende Jahre König Brandur heiratete wechselte die Familie die Seite und wurde eine wesentliche Stütze der Königsmacht in Silur. Bekannte Familienmitglieder sind neben Mand von Memmering und Senja von Memmering Otwela von Memmering, Ulf- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs und in dessen Jugend Erzieherin des Königs Ragall von Silur, ihr Sohn, Leven von Memmering, gegenwärtiger Baron von Memmering und ihre Enkel Ludvik von Memmering, Gelehrter und Begleiter von König Ragall von Silur auf dem Weg zum Druidenkonzil von Bethulia sowie Lindolf von Memmering, der Bruder des Ludvik. Mizor aus Silur Mizor aus Silur, von dem außer der Abkürzung seines Titels, K.ü.S. wenig bekannt ist beauftragte den Historiker Faramat aus Silur die Chronik der Könige Silurs zu verfassen. Ruf des Karsk In Silur in Bild für den Lockruf von Abenteuer und Seefahrt, nach dem Karsk, einer gewaltigen, über dem Wasser schwebenden, schlangengleichen Echse welche gelegentlich bei Gewittern über den Weiten des Fulmar- Meeres gesehen wird und deren


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Ruf Sehnsucht nach der Ferne weckt, wie in der Geschichte „Der Ruf des Karsk“ beschrieben. Sternenkatalog der Kheitara vom Nachtparder Die Kheitara vom Nachtparder ist eine Gesellschaft von Himmelsfreunden auf der Insel Silur unter dem Ulf- da- Kheitara Elkamerone Seid. Die Kheitara beobachtet von ihrem Kheitarahaus auf einem Berg nahe Belfalas Himmelphänomene, den Lauf von Sonnen, Monden und Planeten, das Auftauchen von Kometen, Sternschnuppen und Novae. All dieser Erscheinungen finden vor dem Hintergrund des Firmamentes statt, dessen genaue Kenntnis Basis aller Himmelsbeobachtungen ist. Karten des Firmamentes und Listen der Sterne bilden deshalb den ersten Teil des Sternenkataloges der Kheitara vom Nachtparder, Darstellungen der Bewegungen der Wandelsterne, der Reisen von Monden und Sonnen vor dem Sternenhintergrund und ihre Finsternisse und genaue Beschreibungen aller Beobachtungen der Kheitara füllen seinen zweiten Teil. Yanni Yanni, der sich gelegentlich auch selber Yanniplatsch nennt ist ein Wicht, ein Elementargeist des Elementes Erde, ein Erdgeist also. Nach Art der Erdgeister ist er etwa handgroß, seine Gestalt ist humanoid und sein Körper wird vollständig aus dem Element Erde gebildet, in das er jederzeit eintauchen kann und aus dem er auch ohne Mühe wieder hervortritt. Yanni lebt in der Fassaja des Silurischen Hofes der Familie Utti in Rotros im Gebirgsland Morossos und ist ein hilfsbereiter Schutzgeist von Hof und Familie. Sein Wesen ist kindlich und weise, er neigt zugleich zu Unfug und Scherzen und ist doch uralt, älter als der Hof der Familie und vielleicht so alt wie die Erde Myras selber, welche sein Element ist. Er entdeckte die Magiebegabung von Leira Utti, welche heute als Scholarin an der Magierakademie von Silur lernt. Yellu aus Silur Yellu aus Silur ist ein Historiker der Insel Silur und trug einen ansonsten unbekannten Titel, den er mit M.d.ARB. abkürzte. Er führte die von Faramat aus Silur im Auftrag von Mizor aus Silur begonnene Chronik der Könige Silurs mit König Marcor, den auch er noch Marcor den Prinzen kennt von 397 n.P. bis zum Jahre 405 n.P. fort. Seine Schrift bricht vor der Invasion der Finstermächte im Jahre 407 n.P. ab, so dass man ihn möglicherweise zu den Opfern des Angriffs zählen muss. Seine Schrift diente mir als wichtige Quelle für die Jüngere Geschichte Silurs. Fortgesetzt wurde sein Werk vom Weltchronisten Iras Cignavojo, dessen Arbeit für die Geschichte Silurs ich die Ehre habe fortzuführen.


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Krooge Besondere Gasthöfe in Silur, beschrieben von Wolfsmond 440 n.P. von Knarevika Sedreg, Geographin und Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silur Kroog ist die Bezeichnung für eine besondere Kategorie von Gasthöfen in Silur. Ihre Errichtung wurde von König Hery initiiert, der die Ringstraße von Silur baute oder zumindest instandsetzte. Um Reisenden Unterkunft zu bieten gestattete er Adeligen und Gemeinen die Eröffnung von Gasthöfen entlang der Straße. Sie wurden nach einem einheitlichen Plan gebaut um allen Anforderungen der Reisenden zu entsprechen und um die Baukosten zu senken. Die Gebäude umstehen einen rechteckigen, zur Straße hin offenen Platz. Links und rechts gibt es Scheunen und Ställe um die Zug- und Reittiere der Reisenden unterzustellen. Häufig steht dort auch die Werkstatt eines Schmiedes oder eines Wagners, um Hufeisen zu erneuern und Fahrzeuge zu reparieren. Gegenüber der Straße liegt das Hauptgebäude, stets traufständig und zweistöckig. Der Haupteingang ist in der Gebäudemitte und führt durch einen Windfang in den großen Gastraum, der für das gewöhnliche Volk gedacht ist. Ein zweiter, kleinerer Gastraum in der rechten Gebäudehälfte ist wohlhabenderen Reisenden vorbehalten, Adeligen und Kaufherren zum Beispiel. In der linken Gebäudehälfte liegt die Küche, im hinteren Gebäudebereich die für die Hygiene vorgesehenen Örtlichkeiten. Daneben führt eine Treppe in das obere Stockwerk, zu einem Gang, der sich längs durch das Gebäude zieht und Quartiere für die Reisenden erschließt, Schlafsäle für Fuhrknechte und Säumer sowie Einzelzimmer für wohlhabendere Gäste. Hier ist auch die Wohnung der Wirtsleute zu finden. Besonders dicht folgen die Krooge auf der wichtigen Straße von der Flussburg nach Belfalas aufeinander, hier trennt sie häufig weniger als zwei Wegstunden. Entlang der weiterführenden Straßen nach Sydspitze in Callen und nach Orsos in Morossos und an den Radialstraßen, etwa durch das Argental in Calvastar sind sie deutlich seltener, hier liegt der Abstand etwa bei einer Tagesreise. Nur sehr vereinzelt findet man Krooge an Nebenstraßen. Die Kroogwirte sind verpflichtet, morgens eine kalte und abends eine warme Mahlzeit anzubieten und jederzeit Khavia. Zudem müssen sie jeden Reisenden aufnehmen, der die Unterkunft zahlen kann und stets ein Quartier für die Boten und die reisenden Richter des Reiches bereitzuhalten. Diese sind gehalten, über die Qualität der Krooge zu wachen. Mit dem Netz der Krooge gibt es in ganz Silur für Reisende gute Unterkünfte zu einem angemessenen Preis. Typische Krooge sind der Halionskroog an der Einmündung des Haliontales ins Savretal, geführt vom Wirte Hinok und der Fährmannskroog in Targrund, in dem der Wirt Colan nach geleistetem Mindestverzehr das präparierte Skelett eines Hölzernen präsentiert. Wohlhabende Silurer lieben es, eine Kroogreise von Belfalas zur Flussburg und zurück zu unternehmen. Dabei kehren sie auf dem Hinweg in jedem zweiten Kroog ein, verbringen einige Tage im Gasthof Spindel in der Flussburg und besuchen auf dem Rückweg jene Krooge, die sie auf dem Hinweg ausgelassen haben.


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Die Spindel Ein besonderer Gasthof in der Flussburg in Silur, im Wolfsmond 440 n.P. beschrieben von Knarevika Sedreg, Geographin und Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silur Die Spindel ist der wichtigste und der bei weitem größte Gasthof in der Flussburg in Silur. Er liegt inmitten der befestigten Flussinsel an der Hauptstaße, welche, vom Sumpfland Callen kommend über die lange Brücke die Breite Savre querend, dann in Kehren auf der Insel steil ansteigend über die Hohe Brücke die Schnelle Savre überwindend schließlich das Waldland Calvastar erreicht. An dieser Straße nimmt die Spindel den kompletten Innenraum einer Kehre ein, so dass sich die Straße, während sie ansteigt, im Halbkreis um das halbrunde Gasthaus herumwindet. Man passiert, von Callen kommend, nacheinander die Türen zu den überreinander liegenden Schankräumen, zur Schwemme im Erdgeschoss, zum bürgerlichen Gastraum im Ersten Stockwerk und zu einem noblen Restaurant im Zweiten Stockwerk. Untereinander sind die Stockwerke innerhalb des Gebäudes durch die namensgebende Spindel verbunden, einer breiten Wendeltreppe mit flachen Stufen. Die Schwemme im Erdgeschoss wird vom einfachen Volk besucht, Matrosen, Schauerleuten, Handwerksgesellen oder Knechte und Kötter der Dörfer nahe der Flussburg. Hier sind Bier und Brot billig und häufig geht es laut und hoch her. Der Gastraum im Ersten Stockwerk ist das Ziel von Seeoffizieren der im Hafen der Flussburg ankernden Schiffe, von Handwerksmeistern der Silurischen Werkhöfe, von Kleinhändlern und Bauern. Hier sind Essen und Trinken teurer und besser und der Umgangsformen gediegener. Das Restaurant im Zweiten Stockwerk wird von Kapitänen großer Schiffe erfolgreichen Handelsherren und Adeligen frequentiert. Hier offeriert man die feinsten Köstlichkeiten der Silurischen Küche und Getränke aus fernen Landen. Gesprochen wird im Flüsterton und die Gäste nehmen in Nischen Platz in denen durch Vorhänge Privatathmosphäre geschaffen werden kann. An der Spindel, der Wendeltreppe in der Mitte des Gasthauses liegen kleine Ladengeschäfte, in denen man besondere Köstlichkeiten und Andenken erwerben kann. Nahe der Schwemme bietet ein Baader seine Dienste an, nahe dem Restaurant ist ein Notar und Schreiber bereit Verträge aufzusetzen. Der Gastwirt in der Spindel heißt Alvik Birnbaum, seine Schankmaid Elena arbeitet auch als Agentin und vermittelt Abenteurer an Auftraggeber. Bekannt ist die Spindel auch durch die Wette zweier Mitglieder der Kheitara des Wales vom Schweren Muthe. Goldhöping Demme, ein Pal- da- Echorsa wettete, er könne auf seinem Pferde reitend vom Hafen kommend die große Treppe als Abkürzung zum Grafenpalast nehmen. Die Wette gewann er. Koog Gerron, Ulf- da- Echorsa sah sich genötigt ihn zu übertrumpfen und wollte mit seinem zweispännigen Karren von Palast her die Treppen nehmend zum Hafen hinunterfahren. Er blieb stecken und verlor. Seit dem hat die Kheitara in der Spindel Hausverbot und führt ein eigenes Kheitarahaus in der Flussburg.


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Das Haliontal, das Dorf und die Familie Halion Ein typisches silurisches Adelsland und ein Altdorf, im Wolfsmond 440 n.P. betrachtet von Knarevika Sedreg, Geographin und Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silur Baronie und Adelsland Halion nehmen das Haliontal im Waldland Calvasta auf Silur ein, ein thysiaswärtiges Seitental des Savretales, durchflossen vom Halionsbach. Vom Savretal aus leicht zu erreichen wurde es nach der Landnahme der Siedler um König Jermay etwa im Jahre 50 nach Pondaron schnell urbar gemacht und durch einen Pfad erschlossen. Ein Herr Halion gab dem Tal seinen Namen, unter seiner Führung gründeten die Siedler auf einem Plateau oberhalb des Baches das nach ihm benannte Dorf. Ein Nachfahre, Baron Redut von Halion erhält in einer Urkunde im Jahre 269 n.P. von König Hery von Silur das Recht am Talausgang einen Kroog, den Halionskroog zu gründen. Hier tauchen Dorf und Familie Halion das erste Mal in einer Urkunde auf. Die Herrschaft der Familie Halion über Dorf und Tal scheint etabliert, sie werden als Herren des Haliontales „von jeher“ angesprochen. Die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts nach Pondaron scheint für das Haliontal erfolgreich und einträglich gewesen zu sein, Baron Redut war offenbar ein tatkräftiger Mann. In der Mühle am Halionsbach steht auf einem Eckstein eingemeißelt „Baron Redut von Halion, Erbauer im Jahre 265“. Auf dem Türsturz des Silurischen Hauses der Familie kann man die Inschrift „Redut Halion – 272“ erkennen. Das Herrenhaus muss also zu diesem Zeitpunkt bereits bis zum ersten Obergeschoss aufgemauert gewesen sein. Das Hungerjahr 319 n.P. traf das Haliontal hart. Larka von Halion, die Priesterin des Tales erinnert sich, dass im verlorenen Gemeindebuch, welches durch den Brand des Tempels im Jahre des Feuers 407 n.P. vernichtet wurde im Hungerjahr viele Todesfälle verzeichnet waren. Denn die kahlgeschlagenen Hänge des Haliontales hielten nach heftigen Regenfällen das Erdreich nicht mehr und Murengänge mit daraus resultierenden Überschwemmungen vernichteten das Ackerland des Talbodens mit der Ernte. Der Wiederaufbau war langwierig. Die kahlen Hänge rings um das Tal lieferten statt gutem Bauholz nur noch minderwertiges Brennholz. Wiesen und Weiden und wenige Viehhalter statt Ackerland und Wäldern mit Getreidebauern und Holzfällern prägen seither das Haliontal. Die Zucht von Calvastarpferden wurde etabliert. Dem Druidenregime öffneten sich die Barone von Halion spät, Saakan Gävle ist der erste bekannte Gemeindedruide, er tritt erst 414 n.P., nach dem Exil in Erscheinung. Entsprechend zufällig und wenig erfolgreich geschah zunächst die Aufforstung. Die Barone von Halion pflegten stets ein gutes Verhältnis mit den Lords von Sydcalvastar, mit denen sie verschwägert sind und denen sie nominell unterstehen. Nach der Ehe von Lady Hjelle von Sydcalvastar, Erbtochter der Lords von Sydcalvastar mit Mercoras, später als Mercoras der gewählte König von Silur schlossen sie sich der Königspartei an. Ausgesprochen herzlich war das Verhältnis zwischen Baron Alvik von Halion und Mercoras Sohn und Erben Brandur, der Alvik von der Annahme der Artanreligion überzeugen konnte. So wurde das Haliontal zu einem der wenigen Orte, in dem der sonst auf Silur wenig verehrte Reitergott Gläubige gewann. Baron Alvik von Halion starb im Jahre des Feuers 407 n.P., als ihn ein einzelner Dragolreiter der Vorhut der Finstermächte von der Verteidigungsplattform seines Hauses in die Tiefe riss. Sein Sohn, Baron Haro von Halion führte das Volk des Haliontales nach Yslannad ins Exil. Bei seiner Rückkehr im Jahre 413 n.P. fand er das Tal verwüstet, die umliegenden Wälder erneut abgeholzt vor. Er begann ein zweites mal die mühsame Arbeit des Wiederaufbaus und des Aufforstens. In den vergangenen Jahren wurden Tohlhunde in den neu aufgeforsteten Nutz- und Wildwäldern zur Plage, sie reißen das Vieh und fallen auch Holzfäller und Hirten an. Heute wie seit jeher erreicht man das Haliontal durch einen Pfad, der von der Ringstraße von Silur am Halionskroog nach Oklis abzweigt und entlang des Halionbaches verläuft. Steil ansteigend passiert er bald die Sägemühle, biegt nach Ophis ab und erreicht dann den Talboden, dessen weite Ebe-


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ne Koppeln mit Pferden und Schafen einnehmen. Die Talflanken im Peristera und im Phialae sind in Aufforstung und zeigen bereits das typische vertikale Streifenmuster von Wild- und Nutzland. Die Höhen ringsum nehmen Hochweiden mit Almwirtschaft ein. Gen Talschluss führt der Weg durch das Dorf Halion, gelegen auf einem Plateau oberhalb des Halionsbaches. Der Pfad endet am Silurischen Haus der Familie Halion, welches noch das traditionelle, wehrhafte Aussehen zeigt, allein einige größere Silurische Fenster ersetzen die alten Schießscharten. Persönlichkeiten des Haliontales Baron Haro von Halion ist der Grundherr des Haliontales. Die meisten Bewohner sind seine Pächter. Dem kriegerischen Geist des Silurischen Kleinadels hat er schon in seiner Jugend abgeschworen, er ist ein hart arbeitender Verwalter, der, auch wenn er bereits in seinem siebten Lebensjahrzehnt steht, noch selber im Sägewerk oder bei der Arbeit auf den Pferchen anfasst. Er ist verwitwet und der Vater von Larka und Vigg von Halion. Baroness Larka von Halion ist seine Erbin, zugleich Priesterin des Artan, Zureiterin für die Pferde des Tales und Pferdehändlerin auf den Märkten von Belfalas und der Flussburg. Baron Vigg von Halion ist Gelehrter an der Schule der Rechte in Belfalas. Nach einem heftigen Streit innerhalb des Lehrkörpers ist er zum Kontinent aufgebrochen um zu ergründen, ob es ein naturgegebenes Grundrecht aller Wesen gibt. Zur Zeit begleitet er Ragall von Silur zum Druidenkozil von Bethulia. Estel Halion ist der Cousin von Baron Vigg und sein Reisegefährte. Saakan Gävle ist der Haindruide des Haliontales und bemüht sich gemeinsam mit Baron Haro von Halion um die Aufforstung der Hänge des Tales entsprechend dem Druidenregime. Platerios, genannt Platt Gerron ist ein Wanderhändler, der das Haliontal regelmäßig besucht und alles anbietet, was das Tal nicht selber erzeugt.

Die Währung Silurs Vorgestellt von Goldhöping Geinenger, Ulf- da- Echorsa der Finanzkammer Silurs, im Widdermond 441 n.P. Seit dem Jahre 437 n.P. heißen die Münzen Silurs Oro und Argento, Cupro und Ferro und bestehen aus den Edelmetallen Gold und Silber und aus den gewöhnlichen Metallen Kupfer und Eisen. Eine besondere Rolle nehmen die ebenfalls als Geld verwendeten Großstücke der Feidra ein. Die Gold- und Silbermünzen Silurs sind Kurantmünzen. Ihr Nominalwert entspricht dem Wert des Metalles, aus dem die Münze geprägt wurde. Sie sind in Silur einziges gesetzliches Zahlungsmittel. Die Münzen Silurs sind rund und werden in der Münze Silurs in Belfalas unter Aufsicht der Finanzechorsa geprägt. Ältere Münzen verschwinden nach und nach aus dem Handel. Sie werden, wie die meisten ausländischen Währungen auch, für den Edelmetallwert gehandelt und nur mit Abschlägen von Geldwechslern, Handelskheitara und Händlern angenommen oder gegen die neuen Münzen Silurs eingetauscht. Zumeist werden sie eingeschmolzen, gelegentlich werden sie zu Schmuck oder Zierrat umgearbeitet. König Ragall von Silur und sein Sohn und designierter Nachfolger, Kronprinz Dorim von Silur, haben es abgelehnt, ihr Bild auf Münzen prägen zu lassen. Deswegen sind auf den Vorderseiten Motive aus Silur mit der Umschrift Königreich Silur abgebildet, die Rückseite zeigt die Wertangabe und das Prägejahr.


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Die Goldmünzen heißen Oro. Oro werden mit Nominalen von fünf, zwei und einem Oro geprägt. Ihr Münzfuß bestimmt, dass aus drei Unzen Gold 10 Münzen zu einem Oro oder entsprechend weniger Münzen mit höheren Nominalen geschlagen werden. Die Münzen zu fünf Oro zeigen einen Karsk, die Münzen zu zwei Oro eine Hirschkuh, eine Hinde, die Münzen zu einem Oro einen Widder. Im Volksmund werden die Goldmünzen gerne kurz Karsk, Hinde und Bock genannt. Die Silbermünzen heißen Argento. Auch Argento werden mit Nominalen von fünf, zwei und einem Argento geprägt. Ihr Münzfuß bestimmt, dass aus 3 Unzen Silber 10 Münzen zu einem Argento oder entsprechend weniger Münzen mit höheren Nominalen geschlagen werden. Zehn Argento haben den Wert von einem Oro. Die Münzen zu fünf Argento zeigen eine stilisierte Ansicht des BelArad, die Münzen zu zwei Argento ein Paar Schwäne und bilden so mit dem Motiv der Helmzier ihres Wappens schließlich doch die Herrscherfamilie ab, die Münzen zu einem Argento tragen das Bild einer Flederkatze. Der Volksmund nennt sie häufig Berg, Schwan und Katze. Die Scheidemünzen Silurs werden aus Kupfer und Eisen geprägt. Ihr Metallwert ist geringer als der aufgeprägte Münzwert. Sie erhalten ihren Wert durch eine Garantie des Reiches Silur, welche jedermann zusichert, dass die Scheidemünzen Silurs jederzeit gegen silurische Kurantmünzen eingetauscht werden. Wie bei den Kurantmünzen werden Nominalen von fünf, zwei und eins geschlagen. Die Kupfermünzen heißen Cupro. Zehn Cupro sind einen Argento wert. Die Münzen zu fünf Cupro zeigen fünf Basaltsäulen, stellvertretend für die Lavakinder, die Münzen zu zwei Cupro zwei Flammen für die Feidra und Katary Silurs. Auf den Münzen zu einem Cupro ist ein Fabelwesen abgebildet, möglicherweise ein Bleiunaussprechbarer, für die gleichnamige Hohe Kheitara der Schamanen Silurs. Die Eisenmünzen heißen Ferro. Zehn Ferro sind einen Cupro wert. Die Münzen zu fünf Ferro zei gen fünf Affen für die Hohe Kheitara vom Graulemur der Magier. Auf den Münzen zu zwei Ferro sind zwei Menhire für die Hohe Kheitara von den Steinen auf dem Eiland Eron der Druiden abgebildet. Die Münzen zu einem Ferro zeigen eine Spirale, die Buchen am Stein der Dena für die Hohe Kheitara vom Blauen Mantel Denas der Denapriester stilisierend. Obwohl sie vorgesehen sind wurden bisher auf Silur keine Sondermünzen zu besonderen Ereignissen oder zur Ehrung herausragender Persönlichkeiten geprägt. Talente, auch Goldstücke genannt, gelten in Silur nicht als Währung. Sie dürfen im privaten Zahlungsverkehr nicht eingesetzt werden und werden auch nicht als Zahlungsmittel akzeptiert. Eintreffende Talente können in der Flussburg bei einem Wechsler der Finanzechorsa zum Kurs von einem Talent für 10 Oro eingetauscht werden. Auch die Goldmünzen des Kaiserreiches Karcanon dürfen in Silur nicht gehandelt werden und müssen bei diesem Wechsler gegen silurische Goldmünzen umgetauscht werden. Talente und Goldmünzen des Kaiserreiches kehren als Teil der Solidarzahlung Silurs ins Kaiserreich zurück. Als Grund für diese Einschränkung wird allgemein angenommen, dass das Gold und die Goldmünzen des Kaiserreiches dem Chnum heilig sind und jede Manipulation an ihnen ausgeschlossen werden muss, da sie ein Sakrileg wäre. Außer mit Münzen wird auf Silur mit Großstücken gehandelt. Das sind einzigartige Kristallschmelzarbeiten der Feidra, welche sie im Vulkan Bel- Arad anfertigen. Ihre Herstellung umgibt ein Geheimnis und vermutlich gibt es nirgendwo ähnliche Münzen oder vergleichbare Schätze. Jedes Großstück ist einzigartig und enthält keine Wertangabe. Sein Kurs wird vielmehr zwischen Käufer und Verkäufer individuell ausgehandelt und so ähneln die Großstücke eher Edelsteinen und Perlen, welche man ja mancherorts als Währung benutzt. Tatsächlich sind die Großstücke so schön und selten, dass sie gerne zu Medaillons umgearbeitet werden und außerhalb von Silur sind sie fast ausschließlich als Schmuck bekannt.


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Man unterscheidet vier Qualitäten von Großstücken. Die einfachste Qualität ist auf Silur recht verbreitet. Es ist leuchtend bunter Krystall, einfarbig oder von einer Farbe in eine andere verlaufend, in der Größe zwischen einem Fingerglied und einer Handfläche variierend, glatt und der Haut schmeichelnd. In Silur werden sie für einige Argento bis einigen dutzend Oro gerechnet und viele wohlhabende Silurer besitzt einige oder haben zumindest schon eins in der Hand gehabt. Die zweite Qualität ist bedeutet seltener und wird für einige bis einige hundert Oro gerechnet. Sie zeigt ein regelmäßiges Muster in mehreren Farben, und den Feidra ist es gelungen, Facetten in das harte Material zu schleifen, so dass einfallendes darin Licht gebrochen und vielfältig reflektiert wird. Die Großstücke der dritten Qualität sind sehr selten. Sie werden für einige bis einige hundert Talente gerechnet. Sie zeigen in ihrem inneren Bilder von Pflanzen oder Tieren, so fein ausgearbeitet, dass jedes Detail zu erkennen ist. Die überaus seltenen Großstücke der vierten Qualität tragen alle individuelle Namen. In ihnen sind Blumen eingeschlossen, die mit den Jahreszeiten wachsen, blühen und vergehen oder Tiere, die sich entsprechend ihrer Natur bewegen. Ihr Wert wird mit vielen tausend Talenten angenommen.

Die Großstücke „Die Großstücke sind eine Besonderheit der Währung Silurs und werden für hohe und höchste Stückelungen neben Münzen benutzt, welche ansonsten die Währung Silurs bilden. Es sind einzigartige Kunstwerke der Feidra, deren Wert individuell zwischen Käufer und Verkäufer verhandelt wird.“ Goldhöping Geinenger, Ulf- da- Echorsa der Finanzkammer Silurs schreibt: Großstücke werden von den Feidra, den Feuerelfen Silurs im Bel- Arad gemacht. Ihre Herstellung umgibt ein Geheimnis und ich glaube nicht, dass es irgendwo vergleichbare Münzen oder vergleichbare Schätze gibt. Jedes Großstück ist einzigartig und enthält keine Wertangabe. Sein Kurs wird vielmehr zwischen Käufer und Verkäufer individuell ausgehandelt und so ähneln die Großstücke eher Edelsteinen und Perlen, welche man ja mancherorts als Währung benutzt. Tatsächlich sind die Großstücke so schön und selten, dass sie gerne zu Medaillons umgearbeitet werden und außerhalb von Silur sind sie fast ausschließlich als Schmuck bekannt. Man unterscheidet vier (nach Gerüchten sogar fünf) Qualitäten von Großstücken. Die einfachste Qualität ist auf Silur recht verbreitet und Spötter behaupten, sie wären den Feidra nur Versuche ihrer Kunst, Arbeiten von Lehrlingen oder gar Abfall. Wie dem auch sei, es ist kostbarer Abfall, leuchtend bunter Krystall, einfarbig oder von einer Farbe in eine andere verlaufend, in der Größe zwischen einem Fingerglied und einer Handfläche variierend, glatt und der Haut schmeichelnd. In Silur werden sie für einige Argento bis einige dutzend Oro gerechnet und jeder Silurer besitzt einige (wenn er wohlhabend ist) oder hat zumindest schon eins in der Hand gehabt. Die zweite Qualität ist bedeutet seltener und wird für einige bis einige hundert Oro gerechnet. Nur wohlhabende Silurer können es sich leisten einen solchen Schatz zu hüten und ein Großstück der zweiten Qualität ist durchaus einige Jahreseinkommen wert. Sie zeigen ein regelmäßiges Muster in mehreren Farben, und den Feidra ist es gelungen, Facetten in das harte Material zu schleifen, so dass das Licht gebrochen und vielfältig darin reflektiert wird. Die Großstücke der dritten Qualität sind sehr selten. Sie werden für ein Talent bis einige hundert Talente gerechnet. Sie zeigen in ihrem inneren Bilder von Pflanzen oder Tieren, so fein ausgearbeitet,


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dass jedes Detail zu erkennen ist. Personen von besonderer Empfindsamkeit berichten, sie hätten sogar den Geruch der Blumen oder die Geräusche der Tiere, die im Innern abgebildet sind, vernommen. Die überaus seltenen Großstücke der vierten Qualität tragen alle individuelle Namen. In ihnen sind Blumen eingeschlossen, die mit den Jahreszeiten wachsen, blühen und vergehen oder Tiere, die sich entsprechend ihrer Natur bewegen. Die Feuersalamander zeigt das kleine Tier umgeben von lodernden Flammen, in der Herbstzeitlose sieht man die Blume innerhalb eines Tages aus der Zwiebel herauswachsen und nach der Blüte vertrocknen. Als in Yslannad im Jahre 410 n.P. das Heer der Silurischen Freiwilligen ausgehoben wurde bezahlte König Ragall angeblich die nötigen Waffen mit der Zamnaitslibelle, ihr Wert wird mit vielen tausend Talenten angenommen. Gerüchte besagen, es gäbe Großstücke, in denen Menschen oder Elfen in bewegten Szenen zu sehen sind, die legendenumwobene fünfte Qualität. Frau Otwela von Memmering sagte mir, solche Großstücke gäbe es nicht, nicht im Besitz von Menschen und nicht im Besitz von Feidra. Wir müssen ihr glauben, auch wenn die Gerüchte nicht verstummen."

Die gemeinsame Geschichte von Yslannad und Silur „Nie hatte ein Reich einen besseren Nachbarn als Silur in Yslannad“ Arvesta Borlinga, Pal- da- Echorsa der Kulturkammer Silurs Die Zeit bis zur Landnahme der menschlichen Siedler auf Silur unter König Jermay, sei er nun mystische Figur oder historische Persönlichkeit, etwa um 50 n.P., eine Zeit, welche in Silur als Vorgeschichte bekannt ist, liegt weitgehend in Dunkeln. Sie wird vom Ersten Volk Silurs bestimmt, welches bedeutende Steinsetzungen und Grüfte zurückließ und deren spirituelles Erbe die Druiden und Schamanen Silurs angetreten haben. Über Kontakte Silurs zu Yslannad bereits in dieser frühen Zeit kann spekuliert werden. In der silurischen Frühgeschichte, von der Landnahme bis zur Revolte von Belfalas im Jahre 365 n.P. werden zahlreiche Kontakte zwischen Silur und Yslannad angenommen, auch wenn Handelsregister und Familienarchive noch nicht auf Warenaustausch und Eheschließungen erforscht sind. Der große Lebensmittelbedarf der dicht bevölkerten Insel Silur und der Verkauf der Krystallwaren der dortigen Feidra legen regen Handel nahe. Die Sitte silurischer Adeliger ihre Ehepartner auf dem Kontinent, eben auch in Yslannad zu suchen macht eine gemeinsame Geschichte von Familien beider Reiche wahrscheinlich. Die reichen Fanggründe der Silursee werden von Fischern aus Yslannad nicht ignoriert worden sein. Eins wurden die Geschichten beider Reiche mit dem Angriff der Finstermächte durch das Tor im Bel- Arad auf Silur Jahr des Feuers 407 n.P. und der Flucht Silurs ins Exil nach Yslannad in das Reich von König Tyglath Pylhessar mit der vom damaligen Erzherzog Bofri von Gorgon aus Karalo- Floran geschickten Lohanya- Flotte. Fünf Jahre blieben viele Silurer bei ihren freundlichen und großzügigen Gastgebern, ehe sie in ihre von der Lichtliga befreite Heimat zurückkehren konnten. Zahlreiche Kontakte wurden etabliert und eine silurische Gemeinde blieb in Yslannad zurück. Es dauerte einige Jahre bis Silur wieder Schiffe baute. Mit den Kundschaftern des Thysias erreichte Admiral Lossgart Abbo im Jahre 420 n.P. in der Burg Llandia in Yslannad das Festland, als er Kö-


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nig Ragall von Silur übersetzte, dessen Weg weiter nach Karalo- Floran führte. Der Admiral aber verliebte sich in die Adelige Micela de Monskort und heiratete sie. Er ist heute silurischer Leiter der Seefahrerschule in dieser Burg. Dort können seit 425 n.P. Schiffe nach Silurischem Standard auf einem Silurischen Werkhof der Schiffsbauer gerüstet werden. Die Kundschafter des Thysias wurde zunächst von Admiral Yyumadar Bllankert aus Yslannad ins Grüne Meer geführt, wo sie später mit den silurischen Kundschaftern des Oklis unter Admiral Dal Hohlicht vereint wurden. Auch dieser Seemann war zuvor in Llandia gewesen und hat dort die adelige Fenula Yssert geheiratet, welche gemeinsam mit ihm zur See fährt. Heute (440 n.P.) sind ihre nach Silurischem Standard gebauten Schiffe als Geschenk Silurs unterwegs nach Yslannad. Zur Seefahrerschule in Llandia zog es auch Nyra von Silur, die älteste Tochter von König Ragall. Hier lernt und lehrt sie, gemeinsam mit Admiralin Lea aus Karalo- Floran, mit der sie eine innige Freundschaft verbindet. Seit dem Jahre 436 n.P. bemühen sich König Ragall und die Silurer in Yslannad um eine Annäherung des Reiches von König Tyglath Pylhessar und Herzog Orlando de Nnieva an das Kaiserreich Karcanon unter Kaiser Bofri. Heute sind die Häfen von Yslannad ein guter Ausgangspunkt Silur zu erreichen und Silur mit seiner Magierakademie und dem Großen Tempel aller Lichten und Neutralen Götter des Pantheons mag das Ziel von Eleven, Scholaren und Magistern, von Pilgern und Priestern aus Yslannad sein.

Lossgart Abbo – Der Seemann als Diplomat Kapitän Lossgart Abbo ist der silurische Leiter der Seefahrtschule in Llandia und diplomatischer Vertreter Silurs im Reiche Yslannad beschrieben wird er von Vosswange Osa, Pal da Echorsa der Kulturkammer Silurs, im Rabenmond 436 n.P. Lossgart Abbo runzelte stumm die Stirn. Mehr Kritik an seinem König würde er sich nicht erlauben, mehr würde auch keinen Sinn machen, es war niemand im Raume, bei dem er sich beschweren könnte. Vorsichtig legte er die Siegel des Briefes, den er soeben vom Botendienst Yslannads erhalten hatte nach innen, faltete das Pergament entlang der Knicke und schob es zurück in den Umschlag aus schwerem Öltuch, den er sorgfältig verschloss. Er war Seemann und es gewohnt vorsichtig mit ihm anvertrauten Dokumenten umzugehen. Das Wetter und die See waren rau zu wichtigen Briefen und kostbaren Karten. Auch wenn er jetzt in die sicheren Räume der Seefahrtschule kommandiert ist sah er keinen Grund von bewährtem Verhalten abzurücken. König Ragall hatte im fernen Chalkis dem Kaiserlichen Rat vorgeschlagen, das Reich Yslannad in das Kaiserreich einzuladen und zugleich ihn als besten Boten empfohlen. Nun war es an Lossgart, sein Möglichstes zu tun Yslannad ins Kaiserreich zu führen. Er hatte ein schlechtes Gefühl bei diesem Vorhaben. Er war überzeugt, nicht der rechte Mann für dieses Vorhaben zu sein. Er konnte keine Menschen umgarnen, so dass sie entsprechend seiner Pläne handelten, wohl möglich sogar gegen ihre eigenen Interessen. Er wünschte, sein König oder die Kaiserliche Schriftkammer hätten ein entsprechendes Schreiben verfasst, mit einer freundlichen Einladung ins Kaiserreich und sorgfältig erwogenen Vorteilen und Pflichten für Yslannad, ein Schreiben, welches er dem zuständigen Sekretär bei Hofe hätte überreichen können um einen Monat später die entsprechende Antwort abzuholen. Nur, da machte sich Lossgart nichts vor, das Schreiben wäre wohl seinen Amtsweg gegangen und würde niemals zum in


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Chalkis erwünschten Beitritt Yslannads zum Kaiserreich führen. Er würde selber ans Ruder müssen. Er saß alleine in diesem Schiff, und wenn er nicht selber das Ruder ergriff würde das Schiff den Hafen nicht erreichen. Er lächelte leicht. Ist nicht alles im Leben eine Schiffsreise? Nun, er war Kapitän und Schiffe waren sein Metier. Schiffe waren Dinge, die er verstand. Auch wenn die See ein Meer von Unwägbarkeiten ist kam man doch mit Vernunft am sichersten von einem Ufer zum anderen – beginnend mit der Verteilung des Ballastes, über die Qualität der Schiffszwiebäcke, bis hin zum rechten Setzen der Segel. So wie er sich im Geiste vor Antritt der Fahrt sein Schiff ausmalte und an diesem geistigen Schiff alle Dinge bedachte welche zu berücksichtigen seien begann er einen Plan auszumalen Yslannad ins Kaiserreich zu führen. Nun war er Kapitän, aber auf dieser Reise würde er nicht kommandieren können sondern würde überzeugen müssen. Er machte sich nichts vor, er war kein mitreißender Anführer wie sein Freund Dal Hohlicht, dem die Menschen folgten, wenn er nur lächelte und voranschritt. Er hingegen würde Yslannad überzeugen müssen, einen Menschen nach dem anderen. Aber alles im Leben ist eine Seereise, und eine Seereise besteht aus einzelnen Wachen, eine nach dem anderen, und mit der letzten Wache läuft man in den Hafen ein. Lossgart Abbo sammelte die Argumente für den Beitritt Yslannads zum Kaiserreich. Der Botendienst war der Stolz Yslannads. Ein Depeschendienst, der allen Reichen zur Verfügung stand. Aber im Kaiserreich gibt es auch zahlreiche Kaufleute, Tempel und Adelige, welche wichtige und eilige Botschaften zu übermitteln haben und bereit sind gut dafür zu bezahlen. König Ragall hatte im Namen des Kaiser dem Botendienst das Postmonopol für das Kaiserreich angeboten und dieses Monopol wäre für Yslannad eine Goldgrube. Dann gab es das ständige Problem der Piraterie durch die Reste der Purpurnen Bruderschaft am Eingang des Grünen Meeres. Diese wichtige Passage zu sichern wäre nach einem Beitritt Yslannads zum Kaiserreich mehr denn je Verpflichtung der Kaiserlichen Flotte. Lossgart Abbo schmunzelte. Auch seiner Heimat Silur käme ein sicherer Seeweg ins Grüne Meer sehr gelegen. Die Menschen Yslannads schienen nicht besonders religiös zu sein, jedenfalls hatte er hier in Llandia bisher weder Tempel bemerkt, noch dass religiöse Feiertage begangen wurden. Aber vielleicht würde sich das Volk dennoch über den Beistand Chnums und der anderen Götter des Pantheons freuen. Er jedenfalls hatte keine Zweifel, dass Priester des Kaiserreiches ins Land kommen würden, so sie nur den Hauch eines Rufes hörten. Sein König schrieb von der Hoffnung, dass nicht nur handfeste finanzielle Vorteile Yslannad den Beitritt zum Kaiserreich nahelegen, sondern mehr noch das einende Band gemeinsamer Werte und Zivilisation. Leise seufzte Lossgart. So schön wie König Ragall schrieb würde er nie reden können. Dann zuckte er mit den Achsen. Stattdessen würde er genau dessen Worte verwenden. So umfangreich wie die Mannschaftsrolle eines großen Schiffes wurde die Liste der Menschen, mit denen er reden würde, Adel, Verwaltung, Militär. Seine Frau, Micela de Monskort kannte zahlreiche Würdenträger, bis hinein in die königliche Familie Pylhessar. Er selber pflegte gute Kontakte zu den Admiralen und Kapitänen der Reichsflotte und er hatte im Laufe der Jahre Söhne und Erben aus dem Adel des Reiches ausgebildet. Fast genauso lang war die Liste der Kaufleute, mit denen er geredet hatte, um die Versorgung der Flotte zu verbessern. So wie Marine Yslannads auf beste Versorgungsgüter angewiesen waren, so waren die Kaufleute des Reiches von diesen großen Kunden abhängig. Erst langsam wurde Lossgart Abbo bewusst, wie viele Menschen er kannte, wie viele Paläste und Kontore er besuchen würde. Er wies seinen Sekretär an, die Brigg, die ihm für eilige Fahrten zur Verfügung stand klar zu machen. Und er machte sich auf den Heimweg. Seine Frau Micela würde ihn begleiten wollen und er war froh, sie wie einen ersten Offizier an seiner Seite zu haben.


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Aus dem Rollenspiel auf Karcanon

AiM Antam 001 - Orphalsühne • •

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Teilnehmer Das Abenteuer (01.05.2021) • Neue Bekanntschaften in der Taverne von Antam • Am Traumritterstützpunkt • Die Armschienen der Rebe • Sühne leisten oder auch Wein beschaffen • Der Fluss, der Fährmann und ein musikalischer Abend Das Abenteuer aus der Sicht von Agoosh Das Abenteuer aus der Sicht von Davus

Teilnehmer •

Agoosh Fjordahl, halborkischer Parana Traumritter aus Silur, Bruder von Okha

Mannaros Eudonor, menschlicher Druide aus dem Umfeld des Wald von Mannar

Davus Caradinus, menschlicher Chnumit und eine der Tempelwachen von Chnum-Antam

Atticus Azer, menschlicher Scharfschütze aus Antam

Anmu, halbelfischer Hexenmeister des Chnum, Botenreiter zwischen Hybria und ChnumAntam


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Das Abenteuer (01.05.2021) Neue Bekanntschaften in der Taverne von Antam Atticus Azer, Sohn von Brin Azer sitzt zufällig gegenüber von Anmu im Gasthaus "zum alten Bock" Nahe des Stadttor von Chnum-Antam. Atticus und Anmu, ein halbelfischer Botenreiter, kommen ins Gespräch. Anmu ist beeindruckt von der Ausstattung und dem Auftreten von Atticus. Sie lernen sich kennen. Atticus gibt eine Lokalrunde aus. Außerdem befindet sich Bruder Davos, Mitglied der aus Chnumiten bestehenden Tempelwache von Chnum-Antam im alten Bock. Er hat in einer Ecke Platz genommen, von wo aus er die Taverne gut im Blick hat. Konzentriert und wachsam trinkt die gewissenhafte Tempelwache einen Humpen Bier. Ganz unerwartet betritt Mannaros, ein menschlicher Druide, das Gasthaus. Druiden sind zwar nicht unbekannt aber eher selten im Umfeld des großen Tempels zu sehen. Mit Dreck im Gesicht, erkundigt er sich am Tresen über den Aufenthaltsort des Priesterfürsten Galen Hylar. Der Wirt Babos informiert ihn zunächst über die Abwesenheit des Priesterfürsten, da dieser auf dem Weg zu den Verhandlungen von Chnumia ist. Anschließend bietet er Mannaros einen Eimer Wasser an, damit er sich den Dreck aus dem Gesicht waschen kann. Entgegen Mannaros Auffassung das Dreck vor Unheil schützt, wäscht er sich, um den Gepflogenheiten der "Stadtmenschen" zu entsprechen. Daraufhin nimmt das Unheil seinen Lauf... Als der Traumritternovize im Zeichen des Orphal, Leonador Sueta das Gasthaus betritt, ist das zunächst nichts Ungewöhnliches. Er steuert umgehend genau den Tresen an, auf dem der Eimer mit Mannaros Dreckwasser steht, und beginnt wie im Wahn große Schlücke aus diesem zu trinken. Atticus Azer bemerkt das merkwürdige Verhalten seines Cousins, mit dem dieser außerdem die Aufmerksamkeit der gesamten Gäste und des Wirts auf sich zieht, und beschließt geistesgegenwärtig ihm zur Hilfe zu eilen. Immerhin steht dank Leonadors Verhalten nun das Ansehen der Familien Azer und Sueta auf dem Spiel. Atticus tritt also an Leonardor heran und entwendet ihm den Schmutzwassereimer, wobei er auch bemerkt das dieser wohl nicht ganz freiwillig Dreckwasser zu sich nimmt. Als Leonador dann auch noch davon abgehalten werden muss die Getränke der Gäste zu leeren, bekommt Atticus den Eindruck das sein Cousin wohl aktuell dazu gezwungen ist sämtliche Flüssigkeiten in Reichweite zu trinken. Um den trinkwütigen Novizen des Orphal unter Kontrolle zu bringen bittet er die anderen Gäste um Hilfe, die er mit dem beherzten Eingreifen von Bruder Davus, Anmu und Mannaros auch erhält. Gemeinsam entscheidet sich den Traumritternovizen zu seinem Stützpunkt zu bringen, um seinen Zustand dort hoffentlich heilen zu können. Um seine Identität und Würde zu bewahren entscheidet sich die Gruppe dazu, ihn gefesselt und mit Sack über dem Kopf in einer gemeinsamen Anstrengung dorthin zu tragen. Dabei fallen dem Druiden auch die mit Runen bestückten Armschienen auf, die Leonador trägt. Trotz mehrfachen Anstrengungen gelingt es der Gruppe jedoch nicht sie vom Körper des Traumritternovizen zu trennen, und man entscheidet sich das Problem erst im Traumritterstützpunkt anzugehen. Am Traumritterstützpunkt Vor dem Eingang trifft die Gruppe auf einen Wache stehenden Traumritternovizen mit dem Namen Agoosh Fjordahl. Dieser lässt sie schnell hinein, und bringt sie zum Arbeitszimmer vom Leiter des Traumritterstützpunkts von Chnum-Antam, Borjo von Hybria. Dort angekommen erklärt die Gruppe zunächst den Sachverhalt und befragt Leonador zu möglichen Ursachen seiner Trunksucht. Außerdem versuchen sie, erneut erfolglos, die runenverzierten Armschienen von Leonador zu lösen. In der Befragung stellt sich heraus, dass Leonardo höchstwahrscheinlich die Verbindung zu seinem Traumritterpatron Orphal verloren hat. Es stellt sich nach einer intensiven Befragung jedoch heraus das Leonador die Gunst des Gottes Orphals nicht aufgrund dem unfairen Einsatz seiner Patronsgabe während dem rituellen Wetttrinken der Familie Sueta, sondern wegen seiner tiefen romantischen Zuneigung zu Julia Selova verloren hat. Nun zwingt ihn der Familienschatz der Sueta, die Armschienen der Rebe, alles auszutrinken was er zu greifen bekommt.


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Die Armschienen der Rebe Um weitere Informationen über die Armschienen zu beschaffen begibt sich die Gruppe aus Atticus, Mannaros, Bruder Davos, Aggosh und Anmu zur Zunft der Stimme. Dort befindet sich auch ein Archiv, das Anmu schön öfter mit Texten beliefert hat, und ansonsten gerne für einen Pferdewechsel aufsucht. Dort angekommen dauert es eine Weile, bis ein Zunftbruder mit Informationen aus dem Archiv wieder kommt. Im Gespäch mit dem Zunftbruder stellt sich heraus, dass Leonardos Verhalten nicht unbemerkt blieb. Es scheint als hätte sich Leonadors Auftritt im alten Bock bereits rumgesprochen. Aus Sorge um Leonardor und dem vermutlichen Schaden am Ansehen der Familie Sueta, die im weitesten Sinne auch die Familie von Atticus Azer ist, und dem Schaden für den Ruf der Traumritter sind Atticus und Agoosh darauf erpicht Leonardor zu helfen. Sühne leisten oder auch Wein beschaffen Um die Verbindung zu Leonardors Traumritterpatron Orphal wiederherzustellen, plant die Gruppe die Durchführung eines großen Gelages. So soll Leonardor Sühne leisten und hoffentlich die Gunst seines Patrons wieder zurückerlangen. Die finanziellen Mittel dazu werden von der Familie Azer zur Verfügung gestellt, eigentlich also zu den üblichen Zinsätzen übernommen. Damit das Gelage als Wiedergutmachung für einen Gott angemessen ist braucht es noch etwas Besonderes. Das Gerücht, ein Fass cemphalischer Honigwein Wein aus dem Jahr des Weines soll sich im für den Weinanbau bekannten Dorf Weinfelden befinden, kommt da grade Recht. Somit wird beschlossen, dass sich die Gruppe aus Mannaros, Bruder Davos, Atticus, Agoosh und Anmu am nächsten Morgen nach Weinfelden aufmacht, um das Weinfss zu besorgen. Leonardor selbst ist durch den Einfluss der Armschienen derzeit nicht in der Lage dazu, und bleibt im Schutz des Traumritterstützpunkts zurück. Am Abend werden Mannaors und Anmu noch Atticus Mutter, Brin Azer vorgestellt. Sie ist eine einflussreiche Person Antams. Anmu freut sich ihre Bekanntschaft zu machen, da er außerhalb der Zunft der Stimme bisher noch recht unbekannt ist. Er erhofft sich der Zunftmeisterin des Goldes seine Botendienste anbieten zu können um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Der Fluss, der Fährmann und ein musikalischer Abend In den Morgenstunden macht sich die frisch zusammengewürfelte Gruppe auf den Weg nach Weinfelden um das Fass zu beschaffen. Von der Familie Azer wurde sie mit Vorräten einem Fuhrwerk und etwas Taschengeld ausgestattet. Die allgemeine Stimmung ist gut, und die ersten Reisetage verstreichen ereignislos. Nach 2Tagen erreichte die Gruppe einen Fluss, der nur mittels einer Fähre überquert werden konnte. Ein alter Fährmann, wohl aufgrund seines Alters etwas langsam und schwerhörig half ihnen dabei überzusetzten. Als Preis verlangte er zunächst stolze 4 Silber pro Person und Fahrt. Da die Gruppe nicht genug Geld dabei hat, bietet sie ihm stattdessen an, bei ihrem nächsten Besuch in Chnum-Antam ein Fellopfer in seinem Namen zu vollbringen.(Bei einem Fellopfer wir etwas Blattgold an ein Schafsfell gerieben, um den Göttervater um körperliche Fruchtbarkeit zu bitten).Der Fährmann willigt ein,und spart sich anschließend die körperliche Arbeit der Flussschifffahrt indem er mit Agoosh wettet. Die Gruppe behält den geschäftstüchtigen Fährmann eher in schlechter Erinnerung. Am Abend des dritten Tages trifft die Gruppe auf einen Lagerplatz, an dem bereits der Druide Bret rastet. Er ist freundlich sowie interessiert an Schmetterlingen, weswegen er sich auch auf dem Weg zum "Schmetterlingsdruiden" Ilia Stekos befindet, der sich in Schieferstätt aufhalten soll. Sie entschließt sich in der Gesellschaft des Druiden zu rasten. Während der Druide kocht und sich mit Mannaros unterhält, beginnt Agoosh eine Geige zu spielen. Weitere Instrumente von anderen Gefährten stimmen mit ein. Die Klänge bleigleiten uns den Abend lang bis zur Schlafenszeit. Bruder Davos bedeckt einen Stein mit seiner Decke und nimmt auf ihm Platz. Er möchte die erste Wache halten.


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Das Abenteuer aus der Sicht von Agoosh Bericht an den Hauptmann Name: Agoosh Fjordahl - Rang: Traumritternovize im Zeichen der Parana - Zeitspanne: 01.05.441 – ? Tag: 01 Monat: 05 im Jahr der Schmetterlinge 441. Agoosh Fjordahl Traumritternovize im Zeichen der Parana. Tätigkeit: Wache am Eingang des Traumritterordens. Der Großteil der Wache blieb ruhig und ohne größere Zwischenfälle, bis auf ein oder zwei kleiner Dispute vor dem Eingang, die aber schnell und ohne großes Aufsehens beendet werden konnten. Keine weiteren Schritte in die Wege geleitet. Gegen Abend kamen mehrere Personen mit einer anderen wohl gefesselten Person zum Orden und baten um Hilfe. Wie sich schnell heraus stelle, war die gefesselte Person Traumritternovize im Zeichen des Orphal Leonador Sueta, welcher sich in einer sehr misslichen Lage befand. Agoosh Fjordahl entschied dies so schnell wie möglich dem Hauptmann Borjo von Hybria zu melden und führte die gesamte Gruppe zum Zimmer des Hauptmanns, natürlich übergab er der Wachablösung die Verantwortung am Eingang. Die Gruppe, die nun in den Gemächern des Hauptmanns standen waren: Neben dem Hauptmann und Leonador, Agoosh Fjordahl Traumritterlehrling, Davus Caradinus Chnumit und Tempelwache, schon öfter gesehen, Mannaros Eudonor anscheind Druide, Atticus Azer Mensch und Cousin von Leonador, Anmu Elf oder Halbelf und Botenreiter (Namen der letzten 3 erst später kennen gelernt). Durch Mithilfe des Hauptmanns fanden wir einige Dinge heraus und einige Dinge standen schon vorher fest: Leonador hatte ein magisches Artefakt seiner Familie angelegt, welche er nicht mehr abstreifen konnte. Es waren Armschienen. Leonador stand unter dem Effekt alles trinken zu müssen was er sieht, gegen seinen Willen. Vermutung war das Leonador die Gunst seines Gottes verloren hatte. Normalerweise brachte aber der Verlust der Gunst eine Gottes keine negativen Effekte mit sich, außer das man all die Gaben verliert, die man durch den Gott bekommen hatte. Er hatte die Armschienen durch ein Trinkspiel gewonnen. Um an weitere Information zu gelangen, ging die Gruppe zu den Ort wo Schriftstücke und Informationen aller Art gelagert wurden, dem Archiv der Zunft der Stimme. Dort angekommen bekam die Gruppe auch Hilfe und nach nicht einmal 1 Stunde hatten sie herausgefunden, dass die Armschienen „Orphals Armschienen des schnellen Trinkens“ heißen und einen Fluch auf denjenigen legten, der Orphal Gunst verlor während derjenige die Armschienen ausgerüstet hatte. Der Fluch war genau das, was Traumritter Leonador passiert war. Er muss trinken, auch gegen seinen Willen und zwar alles was er sieht. Mit diesem neuem Wissen marschierte die Gruppe zurück zum Hauptmann und Traumritter Leonador. Leonador wurde darauf hin nochmals befragt und mit der Einwirkung des Wissens von Agoosh gestand dieser dann die Pflichten Orphals missachtet zu haben, weil er sich verliebt hatte und wegen einer Frau den Grundsatz Orphals nicht ausgeführt hat. Infolge dessen entzog Orphal ihm seine Gunst (Identität bekannt, wird aus Gründen der Traumritterordnung aber nicht erwähnt). Es wurde beschlossen ein Fest, ein Gelage seines Gleichen abzuhalten, um dem Traumritter Leonador wieder zu Orphals Gunst zu verhelfen. Die Kosten übernahm die Familie von Atticus Azer der Cousin von Leonador. Außerdem wurde beschlossen einen edlen cemphalischen Met aus dem Jahr des Weines aus dem Dorf Weinfelden zu holen. Tag: 02 Monat: 05 im Jahr der Schmetterlinge 441. Nach der Nachtruhe brach die Gruppe am Morgen auf um den Met zu holen. Auf der Reise passierte nichts Außergewöhnliches. Wir hatten einen Karren und waren auf der Straße gut und schnell unterwegs.


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Tag: 03 Monat: 05 im Jahr der Schmetterlinge 441. Die Reise ging weiter. Tagsüber passierte nichts, am Abend trafen wir auf einen Fluss, den wir ohne Hilfe nicht überqueren konnten. Am anderen Ufer sahen wir aber einen Fährmann. Der ältere Herr mit Namen Olbos half uns dann gegen Bezahlung über den Fluss.Wegen der Bezahlung entstand jedoch eine kleiner Diskussion und so einigten sich Teile der Gruppe auf verschiedene Bezahlmöglichkeiten. Am anderen Ufer angekommen setzen wir die Reise fort, die wieder Ereignislos verlief. Tag: 04 Monat: 05 im Jahr der Schmetterlinge 441. Nachdem der Fluss nun hinter der Gruppe lag, war die Reise zu Dorf Weinfelden wieder Ruhig geworden und sie würden am nächsten Tag ankommen. Am Abend entdeckte die Gruppe einen Rastplatz, an der schon eine weiter Person lagerte. Der Fremde stellte sich als Druide mit dem Namen Bret vor. Er kam der Gruppe nicht weiter gefährlich vor, deswegen entschied die Gruppe auch hier zu lagern und kam mit dem Druiden ins Gespräch. Er erzählte von Stekos einem Freund / Druidenkollegen zu dem er wolle, um mehr über Schmetterlinge zu erfahren. Nach ein bisschen plaudern wurden Wachen eingeteilt und die Nachtruhe begann und der Tag endete.

Das Abenteuer aus der Sicht von Davus nach: Chnum-Antam - an: vertraulich - Ordensmeister Vater Mercurialis - von: Br. D. Caradinis Falkenmond 16, 441 Meine Abreise wurde um einen Tag verzögert. Der trunksüchtige Leonador Sueta wurde von Besuchern des Alten Bock dem Hauptmann von Hybra zur weiteren Veranlassung überstellt. Soweit vor meiner Abreise in Erfahrung zu bringen war, handelt es sich bei der Trunksucht um ein familieninternes Problem der ehrenwerten Sueta, in diesem Falle magisch bestärkt. F. 17.: Abreise Richtung Weinfelden mit jenen Besuchern, A. Fjordahl, Parana Traumritter, M. Eudonor, Druide vom Mannar, Herr Atticus Azer, hierselbst bekannt, Bote Anmu, hierselbst bekannt. Laut M. Eudonor benötige der Wald Hilfe. Für die Sicherheit Antams und in Sorge für den Wald empfehle ich mich euren Gebeten. F. 18.: erreichen die Fähre des Olbos. Der Alte scheint müde geworden. Die Gläubigen jenseits des Flusses könnten wir auf lange Sicht günstiger und schneller durch dem Bau einer Brücke erreichen. Herrn Azer habe ich hierzu um den Segen seiner Familie gebeten. F. 19.: den dritten Abend rasten wir vor Weinfelden mit Druide Breth, der Schmetterlingen nachschaut. Über die Not des Waldes konnte er nichts sagen. In der Nacht wurden wir von zwei Riesenschmetterlingen geweckt, die augenscheinlich Herrn Azer gelähmt haben. Wie sich herrausstellte ist Meister Breth nicht nur ein Tagträumer. Er träumt auch des nachts von Schmetterlingen und diese herbei. Mit Hilfe Chnums und des Hirtenpilums konnten die Lage unter Kontrolle gebracht werden. Nicht ausdenken mag ich die Situation, wenn Meister Eudonor vom Walde träumt. F. 20.: Haben Weinfelden erreicht. Das Mittel zur Lösung des Sueta-Problems ist schnell gefunden. Die Eigentümerin des Selbigen hat recht eigene Vorstellungen um dessen Herausgabe. Meister Fjordahl berät im Traume mit seinem Hauptmann, welcher eine Pilgerreise nach Weinfelden zum Segen Orphals auf sich nehmen will. Ein Dorffest für Orphal soll diesen besänftigen und Leonador Sueta heilen, soweit möglich. [...] Falkenmond 28.: Ob das Fest für Herrn Sueta ein Erfolg war, wird Orphal zeigen. Dies Schreiben sende ich ... Mit Chnums Segen - Euer Bruder Davis Caradinis ...


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Für das Rollenspiel auf Karcanon sollen hier in loser Folge hilfreiche Informationen und Anregungen erscheinen, Zufallslisten, Magische Gegenstände, NSCs auf die eine Gruppe treffen kann und mehr.

D20 Liste Zwanzig Kleine Zauber, die man nur an der Myra-Schule der Magier, der MSM Esoteria, lernt: 1. Normale Feuer beinflussen: Ein normales kleines Feuer oder Flamme auf Größe&Licht eines Streichholzes reduzieren oder die Helligkeit auf die eines Licht-Zaubers steigern. 2. Markierung des Todes: Einen Moment nach dem Tod angebracht, verwandelt dies die tödliche Wunde in eine Form, die eindeutig dich als den Tötenden identifiziert Keine zwei Zauberer haben die selbe Markierung und ausser mit einem grossen „Wunsch“ kann man sie nicht ändern. 3. Konfusion: Ein Wesen in Sichtweite auf das gezeigt wird, muss einen Weisheits-Schutzwurf machen oder vergisst verwirrt dauerhaft den aktuellen Gedanken oder das zuletzt wahrgenommene, die Konfusion dauert jedoch nur bis zum Beginn der nächsten Runde; wenn das selbe noch immer wahrgenommen wird, ist der Gedanke auch rasch wieder da. 4. Belastung: Verdoppelt für 10Min das Gewicht eines Objekts von 1Pfund/Level, mit Lv5 kann man 1Pfund/Level vervierfachen, mit Lv10 bis zu 2Pfund/Level versechsfachen. 5. Dekoration: Verändert das Aussehen eines Objekts, nicht seine Eigenschaften. 6. Entziffern: Hilft dir eine verschlüsselte oder unleserliche Schrift zu entziffern, du verstehst sie aber nur, wenn du auch die Sprache verstehst in der sie geschrieben ist. Bis zu 1Stunde. 7. Bezauberung entdecken: Entdeckt automatisch ob eine Person in Griffweite bezaubert ist. 8. Verschlüsseln: Ein Schriftstück oder 1 Seite eines Buches wird unlesbar bzw nur mit Mühe (Int Check gegen deinen Zauberschutzwurf SG) zu entschlüsseln. 9. Federschritt: 1 berührtes Wesen hinterlässt 1 Minute keine Spuren in Sand, Schnee, Erde, sinkt nicht in Treibsand und bricht keine Zweige o.ä. beim Schleichen. 10. Gären: Die Flüssigkeit in einem maximal kopfgrossen Behälter wird alkoholisch, wobei Aussehen, Geschmack und Geruch unverändert bleiben: (Traubensaft zu Wein?) 11. Inventur: von einem spezifischen Gegenstand den du kennst und schonmal in Händen hattest kennst du die genaue Anzahl im 5Schritt Umkreis (Schwert nicht Waffen, Apfel nicht Obst) 12. Pfeffernase (braucht eine kl.Prise Pfeffer): Ein Wesen in Sichtweite niest laut, falls es den Konstitutionswurf nicht schafft. 13. Flammenschutz: Eine offene Flamme in 5Schritt kann 1h nicht durch Windstösse ausgehen. 14. Tier betäuben: Betäubt ein kleines oder mittleres Tier in Sicht nicht ganz, aber so dass es die nächste Runde keine Aktion oder Reaktion hat, falls es keinen CHA Schutzwurf schafft. 15. Übergiessen: Macht 1 Wesen (oder mehrere dichtgedrängte) in Sichtweite klatschnass 16. Gegenwind: 1 Wesen in Sicht muss STR Schutzwurf schaffen oder 2 Schritt zurückweichen 17. Kopie: (Braucht Tropfen schwarzer Tinte) Bis 10 Seiten nichtmagischer Schrift kopieren sich auf leeres Pergament, verblassen aber nach (Lv) Tagen wieder. 18. Schreibex: Löscht bis zu zwei Seiten vorher gelesener Schrift von Papier oder Pergament 19. Erdschleuder: Statt Kältestrahl oder Brennenden Händen: Erde und Stein verursachen auf 2 Schritt 2W4 Schlagschaden, falls das Ziel keinen DEX Schutzwurf schafft. 20. Empathische Resonanz: 1 berührtes Wesen wird sich 1Stunde des Schmerzes bewusst, den es verursacht, muss pro Angriff WIS Schutzwurf schaffen oder von den nächsten 5 Angriffen 1W4 abziehen.

Mitglieder des Magier-Ordens der MSM können diese als Zaubertricks lernen, sonst als Lv1Zauber.


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KARCANON-ATLAS 6 In den folgenden Boten soll jeweils ein Reich in (allen öffentlich verfügbaren) Karten vorgestellt werden. Nach dem Anfang mit Borgon-Dyl wird es weniger mit den Karten pro Reich und den begleitenden Beschreibungen – aber nicht weniger interessant. Nach Sandramoris (Amazonen) war in den letzten Boten je ein weiteres Reich zu dem den meisten nur ein Wort einfällt: Yslannad (Botendienst) und Rhemis (Riesentempel). Auch Quadrophenia war nur mit einer Seite vertreten, dafür einer besonders schönen Karte (mehr Infos unter dem Link auf die MyraPedia). Dennoch geht es voran und kommende Boten werden auch wieder mehr Karten enthalten. Hier aber ist zunächst einmal die Perle im Grünen Meer, HELION, deren Legende sich bei Karte 3 findet:


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Helion definiert sich als neutrales Lichtreich, daß sowohl mit Marthog als auch mit Haldorn diplomatische Beziehungen unterhält und Kaiser Bofri von Karcanon als Schutzherr hat. Der Stadtstaat auf Karcanon wird von einem Gildenrat geleitet, dem Gmernon von der Gilde der Schiffbauer als Ratssprecher vorsteht. Im Kaiserlichen Rat zu Chalkis, der Kaiserstadt, die der Stadt des Goldenen an Bedeutung den Rang abgelaufen hat, sitzt Remel als Beobachter für Gmernon, den Ratsvorsitzenden der Stadt Helion. Der Gildenrat Der helionische Gildenrat besteht aus jeweils zwei gewählten Vertretern aus jeder registrierten Gilde aus Helion. Die Ratsmitglieder haben alle gleiches Stimmrecht und wählen aus ihrer Mitte einen Sprecher auf unbestimmte Zeit. In Abstimmungen zählt die Stimme des Ratssprechers zweifach. Der Schutzherr Neben dem Ratssprecher von Helion kennt die Stadt noch den Titel Schutzherr von Helion. Einst war dies Clarion, genannt Clarion von Helion, ein Magier und Vertrauter des Eulengotts Seeker, der beim Versuch, den Worbandt der Wergols von Rillanon zu töten in Gefangenschaft geriet. Ein Finger wurde ihm abgeschnitten und der Stadt Helion gesandt als Erpressung. Spötter aus Marthog nannten ihn darum "Neunfinger Clarion". Dieser Finger befindet sich noch heute im Museum der Stadt Helion. Da Clarion auf magische Weise ein neuer Finger wuchs, hat er wieder zehn an den Händen und manche sprechen vom 11-Finger-Clarion, liegt doch ein elfter in der Vitrine. Nachdem Clarion Rillanon verliess um zunächst auf Ysatinga Co-Hüter und später auf Erendyra der Segmentshüter zu werden, wurde vom Gildenrat der junge Kaiser Bofri von Karcanon zum Schutzherrn von Helion ernannt. Die zweite Karte: Helions Umgebung Die zweite Karte rechts oben zeigt Helion, einst Hauptstadt der Purpurnen Bruderschaft unter Artaur Chemnos und davor des Helionischen Reiches, welches als Imperium um die Mitte der Neuzeit das ganze Grüne Meer prägte, an der Küste der Insel Rillanon, gegenüber der Insel Thahar mit ihren Trollhöhen gelegen. Noch ein Stück weiter ist die Küste von Antalien, dem grünen Tiefland von Antharlan. Wir erkennen hier klar die Bucht von Helion, in welche der Fluss Ala fliesst, und das Monument des Lichtboten, das auf einem vorgelagerten Atoll zu finden ist. Innerhalb der Bucht gegenüber Helion an der anderen Flussmündung gelegen ist Dameia, wo der Hafen des Zweiten Helionischen Seebunds gebaut wurde. Die dritte Karte: Bucht von Helion im Detail Hier schliesslich (auf der Folgeseite) sehen wir nicht nur die Häuserviertel Helions sondern auch die ganzen Details der Bucht: Silana, Antar, Dameia an der Derios-Flussmündung und Chalia, auf das die Weissen Strände von Alamud folgen. Wir sehen über den Nimassund Nimas und seine Inselberge, Kap Goldas, die Mauer der Giganten, den Hafen der Fischer unter der Akrohelios, Arena und Tempel Chnums sowie im Herzen das Forum, geistige Wandelhalle der Philosophen und einer der größten Marktplätze ganz Myras. Chairos ist der Kernhafen, der in die Drachenbucht mündet.


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