AKTUELLES GESELLSCHAFT
EL AVISO | 02/2022
Alljährlich verzaubert der blühende Mandelbaum Bewohner und Touristen gleichermaßen. Kaum ein Naturphänomen löst größere Begeisterung aus. Weiß und Rosa leuchten große Teile der Insel. Schon im Januar wurden blühende Mandelbäume gesichtet und dies wird bis ca. Mitte März auch andauern, abhängig von den Wetterbedingungen Foto: Helmut Bischoff und dem Mandelbaum-Typ. Es gibt auf Mallorca ca. 150 verschiedene Mandelbaum-Sorten, vorrangig tragen diese süße Mandeln. Wo es am schönsten ist – da hat jeder so seine eigenen Geheimstellen. Den Anfang machen die Mandelbäume im Süden und Osten. Generell findet man sie, wenn man sich abseits der Hauptstraßen auf Nebenstraßen und kleinen Wegen über die Insel bewegt. Besonders schön blühende Zonen findet man südlich von Llucmajor, rund um Randa, Ca's Concos, Es Capdella, Puigpunyent sowie in der Inselmitte zwischen Alaró, Lloseta und Campanet. Einzig im Norden der Insel rund um Sa Pobla oder Muro, wo die Felder vorwiegend landwirtschaftlich genutzt werden, findet man nur vereinzelt Bäume.
Mandelblüte auf Mallorca
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Foto: parallevar.esment.org
gilt immer noch für Mandeln von gepflegten Bäumen. Man nutzt Mandeln und das Mandelöl vielfältig in der Gastronomie bei Süßspeisen (Kuchen, Schokolade, Plätzchen), Füllungen, Krusten, Saucen, zum Würzen wie z.B. die Gewürzmischungen von Amettla+ oder für die Algen-Mandel-Gewürzmischungen Picalga von Especias Crespí, in Getränken (Likör und Mandelmilch) und in der Kosmetik (Cremes) sowie beim Parfüm Flor d'Ametler.
Fest Son Servera
Foto: Zender
Mandelbäume – wild oder bewirtschaftet? Gepflanzt und kultiviert werden Mandelbäume seit über 4.000 Jahren, auf Mallorca wurde der „Baum der Mohammedaner“ erstmalig von eben jenen angepflanzt, als sie die Insel dominierten, also ab 902/903 n.Chr. Knapp fünf Millionen Mandelbäume soll es noch auf der Insel geben – Tendenz sinkend. Viele wachsen wild. Bewirtschaftet werden hingegen aktuell leider nur noch rund 15.000 Hektar, dies ergibt etwa 4-5.000 Tonnen Mandeln. Hinzu kommen die Verluste, entstanden durch das Feuerbakterium (Xylella fastidiosa), das viele Bäume befallen hat. Früher galten die mallorquinischen Mandeln als die besten der Welt, und dies
Mandelmesse in Son Servera Wenn nichts dazwischekommt... Zum zwölften Mal findet in Son Servera am ersten Sonntag im Monat – also in diesem Jahr am 6. Februar – die Mandelmesse “Fira de la Flor d'Ametler” von 9.30 bis 14.30 Uhr in einer alten Finca aus dem 13. Jahrhundert namens Cases de Ca s'Hereu statt. Es gibt die verschiedensten Stände mit Produkten aus Mandeln. Dazu gibt es natürlich auch etliches zu essen und traditionelle Musik zur Unterhaltung. Außerdem werden historische Landwirtschaftsgeräte ausgestellt, die bei Mandelernte und Verarbeitung eingesetzt wurden.
Wer war eigentlich
Valentin? Alaaf, Helau und
Täterääää Es ist dieser besondere Tag, dem man sich nicht entziehen kann: der Valentinstag am 14. Februar. Man bekommt Blumen und vielleicht ein nettes Geschenk oder geht romantisch essen und schlürft Champagner (siehe auch Seiten 13-15). Doch was steckt eigentlich hinter diesem Brauch? Auch wenn viele denken, dass der Valentinstag von Floristen erfunden wurde, um den Umsatz zu steigern, so basiert der Brauch auf einer wahren Geschichte. Es war einmal... ein Bischof namens Valentin von Terni. Er lebte im dritten Jahrhundert nach Christus in Italien, traute heimlich Paare nach christlicher Tradition und schenkte ihnen Blumen aus seinem Garten. Auf Befehl von Kaiser Claudius II wurde er am 14. Februar 269 enthauptet, da damals das Christentum als Religion verboten war. Die Heiligsprechung des Märtyrers erfolgte etwa 100 Jahre nach seinem Tod und weitere 100 Jahre später wurde dieser Tag als Valentinstag von Papst Gelasius eingeführt. Seitdem gilt der 14. Februar als Tag der Liebenden und wird in verschiedenen Ländern entsprechend zelebriert.
“Ich möch zo Foß noh Kölle jonn”, könnte ich als Kölnerin singen. Denn eigentlich sollte man heimatverbunden dort auch Karneval feiern, dem – wie viele Kölner sagen – schönsten Fest des Jahres. Doch das würde in diesem Jahr keinen Sinn ergeben, weil Karneval in Deutschland wieder abgesagt wurde. Der Virus ist kein Kölner! Ob auf der Insel die Umzüge tatsächlich stattfinden, ist bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Aber wenn, dann gibt es am Karnevalssamstag in Palma den Umzug Sa Rueta für die “Kleinen” und am Sonntag Sa Rua, den Umzug für die “Großen”. Andere Orte der Insel veranstalten an den gleichen Tagen oder auch schon freitags ebenfalls Umzüge. Auch wenn die kleinen Wägelchen und kleinen Umzüge der hiesigen Vereine einem Vergleich mit den opulenten Prachtwagen und den Riesen-Umzügen der Karnevalshochburgen Köln (dort sind es sieben Kilometer, der Zug läuft über drei Stunden mit rund 12.000 Teilnehmern), Düsseldorf oder Mainz nicht standhalten, so steckt hinter beiden viel Leidenschaft und Freude.