Leinwandflirren
HOP & DROP
Now and then: Ryan Gosling
2002
2011
Erhitzte Gemüter Wenn die Entstehungsgeschichte von Pixars Toy Story-Held Buzz Lightyear erzählt wird, dann geht das zu weit, dann kann man das Kindern nicht zumuten: Zumindest sehen das 14 Länder so und verbieten den Film. Was so skandalös am animierten Weltraumabenteuer ist und etwa bei „Al Jazeera“ für erhitzte Beiträge sorgte: der Kuss zweier Frauen. Ursprünglich hatte Disney die Szene aus dem Film geschnitten, nach Protesten der Belegschaft aber wieder eingefügt. Nun reichen Ligthyears Heldentaten zwar „bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter“, aber nicht bis in den Irak, den Libanon, Jordanien, Bahrain, Kuwait, Oman, Katar, Syrien und Co. – Dort enden die Abenteuer vor dem Regenbogen.
© PPS Vienna, The Walt Disney Company, www.instagram.com/rebelwilson/
„Ken“ steht dort, wo früher „Calvin Klein“ zu lesen war (am Unterhosenbund); darüber ein geölter Sixpack, leicht verdeckt vom Jeansgilet (!). Im Gesicht ein schiefes Lächeln, das Haar wasserstoffblond gefärbt: Ryan Gosling (La La Land), zumeist smart in der Rollenwahl (Blue Valentine), verwandelt sich demnächst also in Barbies Love Interest. In Lars und die Frauen spielte er schon mal einen Mann, der eine Beziehung mit einer Puppe eingeht, jetzt verwandelt er sich also selbst in eine – gleich in die, die als erster Mann ins Kinderzimmer einzieht. Einen Barbie-Film könnte man schnell als lächerlich abtun – da aber Greta Gerwig und Noah Baumbach das Drehbuch beisteuern, Gerwig (Lady Bird, Little Women) außerdem die Regie verantwortet und die stilsichere Margot Robbie zu Titelheldin Barbie wird, blicken wir dem Auftritt gespannt entgegen: „Come on, Barbie, let‘s go party!“
IN PRODUCTION
2016
LOVE INTEREST
Während des Pride-Monats äußerte sich Rebel Wilson („Pitch Perfect“) erstmals über ihre Beziehung zu einer Frau, der Modedesignerin Ramona Agruma. Was flockig formuliert war, hatte einen miesen Hintergrund: Offenbar wurde die Schauspielerin von der „Sydney Morning Herald“ unter Druck gesetzt und so quasi zum Outing genötigt.
2022
Während Greta Gerwig (siehe oben) mit Barbie beschäftigt ist, denkt Lena Dunham an ihr einstiges Lieblingsspielzeug: Sie schreibt an einem Polly Pocket-Film, in dem Lily Collins die Hauptrolle übernehmen soll. Robert Eggers (The Witch, The Northman, Der Leuchtturm) hadert derweil am Remake eines für ihn wichtigen Films: Murnaus Stummfilm Nosferatu. Seit fünf Jahren arbeitet er an seiner Vision, in der Anya TaylorJoy zu sehen sein soll – nun überlegt er aufzugeben. Es fühle sich so anstrengend an, und er wisse nicht warum. „Ich beginne zu glauben, dass Murnau nicht möchte, dass ich den Film mache. Es fühlt sich so an.“ Theoetisch ist sein Horrorremake für 2023 anvisiert.
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