Freie Zeit
Gemeinsam hoch hinaus Lia und Tim Berger zählen zu den größten Talenten im heimischen (Beach-)Volleyball. Kein Wunder, waren doch sowohl Papa Nik als auch Mama Katja im Profisport aktiv. Aber richtiger Erfolg zeigt sich sowieso nicht nur am Spielfeld. von martin obermayr
Die Fakten sprechen für sich: Tim Berger hat mit erst 16 Jahren Bronze bei der U18-EM 2021 gewonnen. Seine Schwester Lia ist heuer im April mit 14 als jüngste Spielerin aller Zeiten in einem Finale der Hallenbundesliga zum Einsatz gekommen. Der Aufwand dahinter ist aber enorm, denn die beiden können nicht am gleichen Ort zur Schule gehen und trainieren. Daher tingelt Tim an manchen Tagen bis zu drei Stunden mit den Öffis durch Wien. Und Lia braucht zwischendurch Mama Katja als Taxi, um alles zu managen. Doch die beiden Eltern kennen das „Spiel“. Katja Berger hat unter ihrem Mädchennamen Tutschek im Basketball-Nationalteam gespielt, und Nik ist Europameister und Olympia-Starter im Beachvolleyball. „Aber ein Kind muss
selbst wollen und Spaß am Sport haben. Wir können nur bestmöglich unterstützen“, sagt Katja. „Wir haben keines der Kinder je zum Sport gedrängt, aber natürlich ahmen sie uns nach, auch wenn ihnen das gar nicht bewusst ist.“ Klarerweise helfe die eigene Erfahrung, so Nik: „Ich sehe Förderung als Mikroprozess. Wichtige kleine Gespräche, wo sie von dir wissen wollen, ob das eine oder das andere gut ist. Da kann man sie pushen und empowern. Und man muss sie zu Pausen auffordern – sonst geht das irgendwann nicht mehr gut.“ Was für Katja und Nik an erster Stelle steht: „Die beiden sollen unbedingt die Matura machen!“ Für die Kids steht weiter Vollgas am Programm. „Ich bin mit Sport aufgewachsen. Volleyball war schon immer das Wichtigste, weil ich der Beste sein will. Heuer möchte ich bei der BeachU19-WM eine Medaille holen und später international vorne mitspielen“, so Tim. Und für Lia ist klar: „Ich liebe Volleyball. Wenn es mir schlecht geht, geh ich gern ins Training, um einfach meine Gedanken und Probleme zu vergessen. Ich lege mich auch deshalb so ins Zeug, damit ich für Underage-Europameisterschaften ausgewählt werde und für Österreich spielen darf.“
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