SCHMUTZIGE SCHAUFENSTER AUS GUTEM GRUND Hämmern, Schleifen, Schweissen – und dies seit 1913 am Münsterberg 104
mitten in der Stadt. Die Schlosserei Weiland formt das Erscheinungsbild von Basel seit über 100 Jahren buchstäblich mit und beweist, dass gutes Handwerk Zukunft hat. Text & Bilder: Nicola Mathis
Es ist das wahrscheinlich schmutzigste Schaufenster der ganzen Stadt – und dennoch eines der spannendsten. Seit 1913 befindet sich die Schlosserei Weiland am Münsterberg 16 – das Hämmern aus der Werkstatt, die Arbeit mit Feuer und glühend heissem Metall fasziniert bis heute. Christoph Weiland, der das Basler Familienunternehmen in der 4. Generation führt, bekommt täglich Besuch von kleinen wie grossen Zuschauern: «Es gibt wohl kaum ein Geschäft mit schmutzigeren Schaufenstern. Das hat einerseits mit unserer Arbeit zu tun und andererseits mit den vielen gwundrigen Leuten, die sich ihre Nase an der Fensterscheibe plattdrücken. Wir könnten jeden Tag die Fenster putzen, doch ich denke, die trüben Scheiben gehören zum Charme unserer Werkstatt dazu.» Die Faszination für das Handwerk scheint ungebrochen zu sein. Wohl auch, weil jedes Handwerk auch immer eine Kunst darstellt. Feuer – der unverzichtbare Begleiter Und die Kunst, die in der Schlosserei Weiland entsteht, die ist zuerst einmal laut, rauh, dreckig, heiss und gefährlich. Auf engstem Raum, eingepfercht zwischen Maschinen und Werkzeugen, die noch älter zu sein scheinen wie die Schlosserei Weiland selbst, arbeitet das kleine Team rund um Christoph Weiland an ganz unterschiedlichen Projekten für die Stadt.