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SOZIALES & GESUNDHEIT

KÖRPER-HYGIENE-VERHALTEN IM ZEICHEN VON CORONAVIRUS COVID-19

Auf den Mundraum kommt es an Das Coronavirus ist in aller Munde, das meine ich in zweifacher Bedeutung: Einmal werden wir medial, im TV, über Radio und durch gedruckte Medien überschwemmt. Das Virus beherrscht alle Gespräche. In dieser Ausnahmesituation, in der die Welt und Italien stehen, haben die Medien die sehr verantwortungsvolle Aufgabe, den aufkommenden emotionalen, panisch-ängstlichen Zustand der Bürger durch Sachlichkeit zu beruhigen und ein Klima zu schaffen, wo Raum bleibt für Vernunft und Verstand.

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ies ist die eine Seite zum Begriff „in aller Munde“. Und nun zur anderen Seite: Zuerst die Frage: Warum stellt sich ein Zahnarzt so intensiv dieser Problematik? Ganz einfach! Dieses ernstzunehmende Coronavirus „wütet“ in meinem ureigenen Aufgabengebiet! Der Mund ist die Eintrittspforte des Coronavirus. Die Identifizierung des Mundes und der Mundhöhle, als zentrale Passage des Coronavirus (CV) in den menschlichen Körper, katapultiert diesen Ort zum Zentrum der Prävention!

Zu dieser biologischen Gemeinschaft hat sich nun das Coronavirus hinzugesellt. Das stellt unser Immunsystem extrem auf die Probe! Besteht nun vorher bereits ein lokales oder generelles Ungleichgewicht, d.h. bestehen Vorerkrankungen - wie Diabetes, Durchblutungsstörungen, zerebrale oder kardiale Symptome, Cortisonbehandlungen, weitere immunsuppresive Grunderkrankungen, Systemerkrankungen, usw. die das eigene Abwehrsystem bereits fordern und belasten, ergibt die zusätzlichen Belastung durch das CV eine Situation, die das Abwehrsystem zum Kippen bringt - nach dem Motto Welche wirksamen protektiven Maßnah„Viele Hunde sind des Hasen Tod!“ oder Paracelmen können ergriffen werden? sus hat bereits in der Antike gesagt: „Nur die DoDr. Jahns Gebhardt sis macht das Gift“. In unserem Fall heißt das: Reden wir zuerst vom „normalen“ Zustand des Mundes! Nach wissenschaftlichen, ziemlich konsensfähigen Anga- Der virale Angriff ist zu massiv! ben beherbergen wir im Mund und Körper circa 100 Milliarden Mikroben. Sie hören ganz richtig! 100 x 10 hoch 9! Unter „Familie der DIE AKTIVE PFLEGE DES MUNDRAUMES Mikroben“ versteht man die Zusammenfassung von Bakterien, Vi- Ich möchte diese invasive Pandemie, die sich global ausgebreitet ren, Pilze und weiteren Microorganismen. Davon soll es nach wis- hat, zum Anlass nehmen und anregen, den Begriff Zähneputzen senschaftlichen Studien ungefähr 700 verschiedene Arten oder Spe- wesentlich umfangreicher zu verstehen. Es ist die Hygiene und zies geben. Pflege von Zahnfleisch, alle Bereiche der Mundschleimhaut, Dies ist unter normalem Umständen eine ziemlich harmonische Fa- vor allem auch Zunge, Kiefer, Gaumen, Zungenspitze, Zungenmilie. Der Mensch selbst ist der Wirt dieser umfassenden Mikroben- körper und auch hinterer Zungenkörper und Mundboden - ein Familie. Man kann sagen: Es ist ein Geben und Nehmen, nach dem besonders empfindlicher Bereich. Motto: Wir leben von ihnen und sie leben von uns.

NOCH EIN PAAR WICHTIGE TIPPS

Laufend ergeben sich neue Recherchen und Quellen, die sich ergänzen und so das Bild der Authentizität und Richtigkeit von Empfehlungen stabilisieren. • Extrem warmes Wasser bzw. milden Tee nehmen und im Viertelstundentakt den Mund spülen und ausspucken. • Keine kalten Getränke zu sich nehmen bzw. trinken. Das Virus könnte empfindlicher auf Hitze reagieren. • Daher sehr warm Händewaschen - das hat noch niemand betont. • Der Aufenthalt in der Sonne ist positiv (Eigenschutz beachten!). • Überlebensresistenz des Virus auf Materialien und Gegenständen: Kleider und Mäntel lüften und in die Sonne legen. // • Türklinken, Einkaufswägen etc. desinfizieren. Die Reinigung der Zunge ist - genauso wie Mund und Zähne - sehr wichtig. 20

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