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KULTUR & KUNST

IM ZUGE DER CORONA-PANDEMIE

Kampf gegen den kulturellen Kahlschlag Jan Gasperi vom Brunecker Stadttheater hat die Südtiroler Landesregierung im Zuge der Corona-Krise zum raschen Handeln aufgefordert. Denn die derzeitige Lage bringt auch große – ja sogar existentielle – Probleme für die Kulturschaffenden auf allen Ebenen. Ein erstes Hilfspaket für Kunstschaffende ist nun umgesetzt worden. Wer auf die digitale Plattform wechselt, erhält eine Beihilfe von 600 Euro. Da braucht es aber noch mehr.

U

m den großen Einschränkungen beziehungsweise dem Stillstand zu begegnen, den das kulturelle Leben in Südtirol angesichts der Corona-Krise erfährt, hat das Land erste Hilfsmaßnahmen vorbereitet. So wird es für selbständige und freiberufliche Künstlerinnen und Künstler, die digitale Produktionen oder Projekte veröffentlichen, eine einmalige Beihilfe in Höhe von 600 Euro brutto geben. Das Geld erhalten alle, die auf den virtuellen Raum ausweichen und trotz Corona ihrer künstlerischen und kulturellen Arbeit nachgehen. Das Angebot richtet sich an alle Künstler, die in der bildenden Kunst, der Musik, Theater, Tanz und Literatur bis hin zu Film und Medien tätig sind. Wichtig ist allerdings, dass die produzierten Inhalte der Öffentlichkeit über digitale Plattformen oder über soziale Medien zur Verfügung gestellt und somit allen allgemein zugänglich gemacht werden.

SCHNELL UND UNBÜROKRATISCH

Um die Verfahren und Verwaltungsabläufe zu vereinfachen und die einzelnen Kunstschaffenden zu entlasten, werden die Ansuchen über Sammelanträge der jeweiligen Verbände abgewickelt. Abgerechnet wird die Förderung mit einem Arbeitsbericht und der Dokumentation der veröffentlichten Arbeit. Künstlerinnen und Künstler, die nicht über einen Verband organisiert sind, können den Antrag jedoch auch direkt an das Amt für Kultur richten. Darüber hinaus wird an einem Modell einer geförderten Pensionsvorsorge für Kunstschaffende gearbeitet und für wertvolle Filme wurden bereits die Beihilfen verdoppelt. So soll den derzeit geschlossenen Kinos unter die Arme gegriffen werden, indem für die Projektion wertvoller Filme in deutscher Sprache die vorgesehenen Beihilfen verdoppelt werden. Das kündigte der zuständige Landesminister Philipp Achammer an. 38

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Jan Gasperi vom Stadttheater Bruneck: Rasches Handeln eingefordert. rewe

Landesminister Philipp Achammer sagte Unterstützung zu.

GROSSE PROBLEME WARTEN NOCH

arg belastet. Nun fehlen die entsprechenden Einnahmen. Darüber hinaus schwebt ein weiters Damoklesschwert bedrohlich über den Köpfen der Verantwortlichen. Die

Allerdings sind derzeit alle Veranstaltungen abgesetzt bzw. aufgeschoben, was die Kassen der Kulturschaffenden und Bühnen

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Das Stadttheater Bruneck ist normalerweise ein Hotspot für kulturelle Betätigung. Es steht derzeit aber wegen der Corona-Pandemie leer. rewe


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