Revue 2022/32

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KULTUR

Auf die Ohren Zusammengestellt von: Hubert Morang

Fotos: Kirsten Thoen, Matthis Van Der Meule, Labels

Fröhlich

White dem Rocksound der 70er, erinnert teilweise an alte Helden wie Led Zeppelin, Bob Dylan, Beatles oder Blue Öyster Cult und beweist erneut, dass er als Songwriter ein verdammt gutes Gespür für Melodien hat und sich zudem nicht allzu ernst nimmt, wie er bei „Queen Of Bees“ zeigt. Wer sich von Whites ruhigerer Seite überzeugen will, sollte sich „A Tip from You To Me“, „Help Me Along“, „If I Die Tomorrow“ oder „A Madman From Manhattan“ zu Gemüte führen.

Album Nummer drei aus dem Hause Cadet Carter hört auf den Namen „Anthems For The Weak“. Der Sound der Deutschen wurde in der Vergangenheit regelmäßig mit dem von den Emo-Rockern Jimmy Eat World verglichen und man kann sicherlich heraushören, dass Scheiben wie „Bleed American“ oder „Clarity“ mehr als nur einmal von den Musikern von Cadet Carter gehört wurden. Doch zum Glück beschränkt man sich nicht darauf, einfach blindlings den Vorbildern nachzueifern, sondern die Band findet ihren eigenen Weg und mischt in ihren melodischen Rock regelmäßig auch sanftere Töne. Wer sich überzeugen will, dass dies bestens funktioniert, kann in Lieder wie „In The Clear“, „The Best Part“, „Blinding City Lights“ oder auch noch „Defence All The Way“ reinhören.

Schräg

Leise Töne Es ist knapp sechs Monate her, dass der Ex-White Stripes-Frontmann Jack White sein Album „Fear Of The Dawn“ veröffentlichte, und schon legt er nach. Auf „Entering Heaven Alive“ gibt sich White sanfter, akustischer und leicht bluesiger, als noch auf dem Vorgänger, und dieser neue Sound steht dem Amerikaner äußerst gut. Mit Akustikgitarren und Klavierharmonien huldigt

Wenn es nach Originalität und Schrägheit von Musikvideos ginge, wären die Viagra Boys längst die Könige des heutigen Rock’n’Roll-Zirkus’. Schließlich sind die Clips zu Liedern wie „Sports“, „Ain’t Nice“

„Cave World“ – Viagra Boys

oder „Creatures“ herrlich bizarr, und auch die bebilderte Untermalung zu der Single „Punk Rock Loser“ (ein Western) aus dem neuen Album „Cave World“ ist gelungen. Musikalisch liefern die herrlich zynischen und teilweise selbstironischen Schweden auch auf Album Nummer drei ihre ganz eigene Interpretation von Post-Punk ab, der ein musikalischer Grenzgänger ist. Etwas, was kaum wundert, denn die Viagra Boys bestehen aus schwedischen Hardcore-Veteranen und JazzMusikern. Anspieltipps sind „ Troglodyte“, „Punk Rock Loser“, „The Cognitive Trade-off Hypothesis“ und „Ain’t No Thief“.


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