schausport DIE SPORTWELT IN CORONA-ZEITEN
Tops und Flops der Stars TEXT VON MICHAEL KRAUSE
Neben dem vorbildlichen Auftakt der Formel 1 kamen die Spitzensportler auch anderswo aus ihrer Zwangspause zurück. Dabei hielten sich viele an die Regeln, manche jedoch sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.
NOTE 5, N! DURCHGEFALLE
Gruppenkuscheln am Balkan Zadar, Belgrad. Die Idee klang ja nicht schlecht, am Ende wurde es ein Desaster. Novak Djokovic, Nummer eins der Tenniswelt, veranstaltete die Adria-Tour und lud Tennisfreunde und Spitzenspieler ein – unter anderem Kumpel Alexander Zverev und Dominic Thiem. Die Zuschauerränge waren voll besetzt, Sicherheitsabstände wurden ignoriert, die Spieler feierten ausgelassen unter sich und in der Menschenmenge. Mit fatalen Folgen. Der „Djoker“ selbst und drei weitere Profis (Dimitrow, Coric, Troicki) wurden Corona-positiv getestet. Dominic Thiem hatte Glück. Schlau sieht dennoch anders aus ...
Verboten? Wurscht. Erwischt! Linz/Pasching. Die Gerüchte hielten sich schon länger, Mitte Mai kam dann der große Knall im Fußball: Der LASK wurde, trotz geltender strenger Corona-Regeln, beim unerlaubten Mannschaftstraining gefilmt. Die restlichen Clubs stiegen auf die Barrikaden, sahen sich betrogen. Die Linzer, damals noch Tabellenführer und Meisterkandidat, versuchten sich noch in Ausreden, bekamen aber einen Abzug von 12 Punkten und 75.000 Euro Geldstrafe. Ein Einspruch hatte Erfolg: Der Punkteabzug wurde massiv reduziert. Dennoch war der Wurm drin: Der LASK wurde nur Vierter.
26 schau
Transparenter Aufreger Wien Hütteldorf. Die Geisterspiele in der österreichischen Bundesliga hatten auch ihren Corona-Skandal. Beim Heimspiel gegen den TSV Hartberg am 21. Juni prangte noch vor Spielbeginn ein Transparent mit fragwürdigem Inhalt und tiefem Sexismus„Schmäh“ auf den leeren Plätzen der Rapid-Westtribüne. Während Geschäftsführer Christoph Peschek scheinbar nach Worten rang, fand Trainer Didi Kühbauer (Bild) klare Worte: „Das hat im Stadion nichts verloren. Ich kann diese Aktion nicht verstehen.“ Rapid verlor das Spiel, beendete die Meisterschaft aber schließlich auf Platz zwei.
heft 4|2020