RunUp – Herbstausgabe 2020 – Inhalt

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Bio reduziert ­ CO2-Emissionen Vertrauen Sie auf in der Region produzierte Bio-Produkte, tragen Sie erheblich zum Klimaschutz bei und hinterlassen einen nachhaltig besseren ökologischen Fußabdruck. TEXT­_ Bio Austria

Jeder Mensch verbraucht Rohstoffe und Energie, um leben zu

organischer Düngung aufgrund des Verbots

können. Dabei verursacht er Abfälle und Abgase. Im Moment in

von Stickstoff-Mineraldünger werden pro

beiden Fällen im deutlichen Überschuss. Der ökologische Fuß-

Hektar Anbaufläche zwischen 66 und 90%

abdruck beschreibt jene Landfläche, die benötigt wird, um den

an Treibhausgasemissionen eingespart. Diese

Lebensstil und Lebensstandard eines Menschen zu realisieren.

ökologische Bodenbehandlung in Verbindung

Idealerweise ist er 1,8 Hektar groß. So würden die Ressourcen

mit Biodiversität fördert den Aufbau einer

unseres Planeten mit dem Bedürfnis des Menschen harmonie-

Humusschicht, die das Bodenleben berei-

ren. Im Schnitt beträgt der ökologische Fußabdruck von Mittel-

chert und CO2 speichert. Biologische Land-

europäern in der Realität aber rund fünf Hektar. Wir bräuchten

wirtschaft stärkt also nicht nur die Umwelt,

also gut zweieinhalb Erden, um den Lebensstil der Mitteleuro-

sondern schützt das globale Klima zusätzlich

päer zu erhalten. Ein Ungleichgewicht, das die Welt belastet.

durch den Verzicht von Sojaimporten aus Übersee und den Einsatz von Pestiziden, die

In Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit führen viele Wege

natürliche Ökosysteme und sogar das Grund-

zu einer Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks. Eine der

wasser belasten. Fast ein Fünftel der weltwei-

Möglichkeiten sind biologische Lebensmittel. Biologische Milch-

ten Treibhausgasemissionen werden durch die

produkte verursachen bis zu 21% weniger CO2 -Emissionen als

Zerstörung von Regenwald freigesetzt. Häufig,

konventionelle Vergleichsware, bei biologischem Weizenbrot

um Soja anzubauen und es in die westliche

sind es 25%, bei biologischem Gemüse sogar bis zu 35%. Noch

Welt zu exportieren.

deutlicher wird der Unterschied, wenn Bio und Regionalität aufeinander treffen, im Idealfall in Kombination mit saisona-

Würde die österreichische Landwirtschaft

ler Verfügbarkeit. Bio-Tomaten in der Menge eines Viertelkilos,

zu 100% auf biologische Wirtschaftsweise

österreichischer Herstellung, verursachen, produziert im unge-

umstellen, könnten bis zu 39% der Treib-

heizten Folientunnel, 8,8 Gramm CO2. Konventionelle Import-

hausgasemissionen in diesem Sektor, der in

ware aus Spanien, geerntet am freien Feld, verursachen 150

Österreich einen Anteil von 10–14% an den Ge-

Gramm CO2, konventionelle österreichische Tomaten aus dem

samtemissionen einnimmt, eingespart wer-

über Fernwärme beheizten Glashaus sogar 324 Gramm CO2.

den. In Kombination mit einer gesünderen Ernährungsweise, könnten Österreicherinnen

Umweltschädliche Ausstöße spart der biologische Anbau insbe-

und Österreicher die gesamten Treibhausgase-

sondere in der Behandlung der Böden. Durch den Einsatz von

missionen um bis zu 10% reduzieren.

30  RunUp /Herbst_2020


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