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INHALTSVERZEICHNIS MANAGEMENT
06 Grenzen des Wachstums auch für die Milchkuh?
FÜTTERUNG
10 So gelingt die Aufzucht 12 AFS im Vormarsch 14 Wasser: „Grundnahrungsmittel“ für unsere Kühe
06 MANAGEMENT
MELKTECHNIK
16 Die Eutergesundheit erhalten REPORTAGE
17 Der Sensor im Pansen hilft 18 Wir sind flexibler geworden TIERGESUNDHEIT
20 Kälberdurchfall durch Hygiene vorbeugen 22 Die Klaue trägt die Kuh! 26 Die unterschätzte Gefahr HEUTROCKNUNG
24 Welche Vorteile bringt Heutrocknung?
10 KÄLBERZUCHT
STALLBAU
27 Gutes Licht steigert das Tierwohl 28 Einfach und flexibel 30 Passt für kleine Betriebe GRÜNLAND
33 Für höhere Leistung und Ertrag WEIDEZAUN
37 Weidezäune schaffen Sicherheit 36 FIRMEN BERICHTEN
22 TIERGESUNHDEIT
33 DAUERGRÜNLAND
IMPRESSUM & OFFENLEGUNG HERAUSGEBER Klaus Orthaber EIGENTÜMER UND VERLEGER SPV Printmedien GmbH, Florianigasse 7/14, 1080 Wien CHEFREDAKTEUR Klaus Orthaber (orthaber@blickinsland.at) REDAKTION DI Alois Burg staller (burgstaller@blickinsland.at), Stefan Nimmervoll (nimmervoll@ blickinsland.at) ANZEIGENLEITUNG Prok. Doris Orthaber-Dättel (daettel@ blickinsland.at) BÜROLEITUNG Alexander Smejkal (smejkal@blickinsland. at) ANZEIGENVERKAUF Lisa Ehrenreich (ehrenreich@blickinsland.at), Julia Huscsava (huscsava@blickinsland.at), Isabella Liebert (liebert@blickinsland. at), Claudia Thayer (thayer@blickinsland.at), Laura Wagner (wagner@ blickinsland.at). VERWALTUNG Stefanie Brenner (brenner@blickinsland. at) REDAKTION UND ANZEIGENANNAHME Tel.: 01/5812890, Fax: 01/5812890-23, office@blickinsland.at FIRMENBUCHNUMMER FN 121 271 S. DVR 286 73 GRAFIK Cornelia Mitter (mitter@blickinsland.at), Gerald Mollay (mollay@blickinsland.at) HERSTELLUNG proprint.at GmbH, 8042 Graz, Tel.: 0316/890791, office@proprint.at, www.proprint.at VERLAGSORT Florianigasse 7/14, 1080 Wien P.b.b., ZUL.-NR. 02Z033612M. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung oder Rücksendung. O FFENLEGUNG gemäß Medien gesetz § 25: Verleger: SPV Printmedien GmbH., Firmensitz: Florianigasse 7/14, 1080 Wien. Geschäftsführung: Klaus Orthaber, Gesellschafter: Klaus Orthaber. Erklärung über die grundlegende Richtung gemäß Mediengesetz § 25 (4): Österreichisches Fachmagazin für Landwirte, Studierende und an der Rinderhaltung Interessierte.
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6 THEMA
MANAGEMENT 7
Grenzen des Wachstums auch für die Milchkuh? Hohe Milchleistungen sind das Ergebnis intensiver Zucht und Fütterung, guten Managements und tierärztlichen Könnens. VON HOLGER MARTENS
Foto: © agrarfoto.com
H
ohe Milchmengen verursachen nach der Kalbung (postpartal) eine starke Belastung des Stoffwechsels in Folge eines Energiemangels. Diese Kombination begünstigt Krankheiten wie Festliegen, Nachgeburtsverhalten, Metritis, Labmagenverlagerungen, Leberverfettung, Ketose, Mastitis, Lahmheiten, Störungen der Fruchtbarkeit sowie u. U. ein generelles Entzündungsgeschehen. Erkrankungsraten von über 70 Prozent pro Laktation wurden ermittelt und es ist nicht ungewöhnlich, dass 50 Prozent der Krankheiten eines Bestands in den ersten zwei Laktationswochen auftreten. Die hohen Raten verursachen eine kurze Nutzungsdauer und tierschutzrechtliche Probleme, die eine gemeinsame Ursache aufweisen. Es handelt sich in der beginnenden Laktation um eine schwere Stoffwechselbelastung bei negativer Energiebilanz, die eine Folge der Selektion auf Milchmenge ist. Das Energiedefizit ist ein biologisches Phänomen, dessen Ausmaß als Folge der Selektion auf Leistung verändert worden ist und daher zu den Krankheitsrisiken führt.
Energiestoffwechsel nach der Kalbung – physiologische Mechanismen Nach der Kalbung bekommt die Milchbildung Priorität. Die geregelte Milchsekretion zeichnet sich durch die Beteiligung verschiedener Organsysteme und die Veränderung von Regelgrößen wie die Insulinresistenz aus. Eine weitere wesentliche Eigenschaft ist, dass die Regulation der Milchsekretion keinen direkten FeedbackMechanismus aufweist. Der wäre unter biologischen Bedingungen gegeben, weil bei alleiniger Ernährung des Kalbs dessen Appetit als „Feedback“ anzusehen ist: Die Milchmenge wird limitiert. Die fehlende Rückkoppelung hat möglicherweise die Folge, dass die Priorität der Milchbildung zu einer Überbelastung und Beeinträchtigung der Gesundheit führen kann. Die Regulation der Milchsekretion weist einige Besonderheiten auf: a) Die Milchproduktion diente der Ernährung meist eines einzigen Kalbs. Der Nährstoffbedarf für die Milchbildung war also gering. b) Die Milchmenge wird jedenfalls in den ersten Wochen postpartum wesentlich durch die Melk- oder Saugfrequenz bestimmt.
c) Die Futteraufnahme (FA) ist zu gering und entspricht nicht dem Bedarf. Dieser seit Jahrzehnten bekannte Sachverhalt ist durch eine umfangreiche Studie bestätigt worden. Der gegenläufigen Beziehung zwischen Bedarf und FA liegt eine negative Korrelation zwischen Milchmenge und FA zugrunde. Offensichtlich hat die Milchmenge Vorrang vor einer ausreichenden Futteraufnahme: Entkoppelung postpartum der Milchleistung von der FA. d) Das aufgenommene Futter wird vorrangig für die Milchbildung verwendet. e) Die Unterversorgung wird durch den Abbau von Reserven kompensiert. f) Hohe Eiweißaufnahmen in der frühen Laktation erhöhen in der Regel die Milchmenge und den Fettabbau. Diese Eigenschaften gewährleisten, dass die Ernährung des Kalbs auch bei mangelnder FA sichergestellt wird. Die Lücke zwischen Bedarf und FA wird wegen der negativen Energiebilanz als Nachteil angesehen. Aber: Der verringerte Zeitaufwand für Futtersuche und Fressen erhöht die Fürsorge und den Schutz des Kalbs durch das Muttertier. Diese
chlussfolgerung wird durch S das Faktum unterstützt, dass die geringe FA offensichtlich genetisch fixiert ist. Diese Sicherung seiner Ernährung und der
8 MANAGEMENT Kuh selbst und bei Hochleistungstieren fast zur Gänze für die Milchsekretion verwendet wird. Manche schließen in dieses „Partitioning“ auch die Sekretion der Immunglobuline in die Milch ein, die zur Ausnutzung der physio allgemeinen Immunschwäche logischen Mechanismen Die der Kuh postpartal beiträgt. Eigenschaften 1 bis 6 sind infolge der Zucht auf hohe Milchmenge 5. Die Mobilisationsbereitschaft korreliert mit der Milchmendurch Managementmaßnahmen ge, d. h. dass die Selektion verändert worden. auf die Milchmenge mit einer 1. Die Milchmenge in der frühen verstärkten Mobilisation verLaktation weist eine hohe bunden ist. Die Mobilisation Erblichkeit auf, die für die erfolgt über den Bedarf hinaus Leistungsselektion genutzt und verursacht aufgrund der worden ist. Als wesentliche hohen Fettsäurekonzentratihormonelle Grundlage der onen eine Leberverfettung, Steigerung der Milchmenge unter Umständen Ketose mit muss postpartal die Erhöhung weiteren erheblichen gesundder Wachstumshormon- bzw. heitlichen Nebenwirkungen. die Abnahme der Insulinkonzentration angesehen werden. 6. Die Unterversorgung führt zu einer mangelnden Proteinauf2. Häufigere Melkfrequenz nahme. Die Mobilisation von erhöht die Milchmenge, körpereigenen Reserven ist die jedoch nicht von einer jedoch gering. Zur Bedarfs Erhöhung der Futteraufnahme deckung wurde daher der begleitet wird. Rohproteingehalt (RP) des 3. Die zu geringe FA findet bei a) Als Folge der Abnahme der Futters erhöht, der zu einer der Auswahl der ZuchtkriteInsulinkonzentration wird Zunahme der Milchprodukrien keine Berücksichtigung, die insulinabhängige Bildung tion führt. Ein wesentlicher weil solche Werte nicht vordes Wachstumsrezeptors Effekt der Erhöhung des handen sind. Dennoch wird an (GHR-1A) in der Leber RP-Gehalts könnte eine Zuder Steigerung der Milchmenverringert. Die Glucose nahme der Energielücke sein. ge trotz unzureichender FA konzentration nimmt ab und festgehalten. Die Unterverdie NEB nimmt zu. Die Selektion auf Milchmenge sorgung wird mit steigender b) Das Zuchtziel „Milchtyp“ hat zu weiteren hormonellen Milchmenge zunehmen und korreliert eng mit Labmagen Veränderungen geführt, die die damit die Energielücke. verlagerung, Störung der hohe Milchmenge bedingen und 4. „Partitioning“ bedeutet ZuFruchtbarkeit und Mastitis. die als unerwünschte Neben teilung der aufgenommenen c) Erhöhung des Grundumsatzes: Nährstoffe, die primär für die effekte der Selektion angesehen Die bisherige Annahme von Milchabgabe und nicht für die werden müssen: vermehrte Schutz verbessern die Überlebensrate des Kalbs. Der mögliche Nachteil des Energiemangels stellt bei einem einzigen Kalb kein Gesundheitsrisiko dar.
Die Ausnutzung der physiologischen Grundlagen als Folge der Selektion auf hohe Milchmenge bzw. von Managementfaktoren hat zu der bekannten Milchmengensteigerung geführt, jedoch auch eine Belastung des Stoffwechsels verursacht, die sich im Ausmaß der NEB widerspiegelt. Untersuchungen haben gezeigt, dass nach der Kalbung Gewichtsverluste bei Fleischrindern kaum feststellbar sind und somit die NEB bei alleiniger Ernährung des Kalbs sehr gering ist und nur wenige Tage dauern dürfte. Das Ausmaß der NEB hat sich aber bei den Milchkühen stark verändert. Während um 1980 über eine NEB von 200 bis 500 MJ berichtet wurde, haben sich mit der Steigerung der Milchmenge Defizite von 1.300 bis 1.800 MJ in einem Zeitraum von mehr als zwei bis vier Monaten eingestellt. Die Mobilisationsleistung, also der Körpergewichtsverlust, wird erkennbar, wenn der Energiegehalt der Körperreserven mit 31 MJ/kg zugrunde gelegt wird und man bedenkt, dass in
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0,3 MJ hat sich auf 0,36/kg metabolisches Körpergewicht (kg 0,75) erhöht.
MANAGEMENT 9 Die statistischen Beziehungen lassen ursächliche Erklärungen der obigen Erkrankungen zu, die der NEB zuzuordnen sind. Schlussfolgerungen Die Zusammenhänge zwischen Milchmenge, NEB und Erkrankungen erfordern eine Prüfung insbesondere der Zuchtwerte. Es ist notwendig, verstärkt physiologische Grundlagen bei der Festlegung der Z uchtziele einzubeziehen. Grundlage dieser Überlegungen muss es sein, nicht gegen physiologische Mechanismen zu selektieren, wie z. B. die kritiklose Nutzung der Milchmenge ohne wirksames Feedbacksystem, weitere Erhöhung der ML bei zu geringer FA oder Vernachlässigung des biologischen Gegenläufigkeit zwischen ML und Fruchtbarkeit bei Energiemangel.
esteht kein Zweifel, dass geneb tische Korrelationen zwischen der Milchmenge und verschiedenen Erkrankungen bestehen: Ketose, Mastitis, Nachgeburtsverhalten, Klauenerkrankungen, Folgen der Ausnutzung für Zysten, schlechtere Fruchtbardie Tiergesundheit Die Erhöhung der Milchmenge verbunden keit. Ferner wurden erhöhte Erkrankungsraten in Milchlinien mit der Zunahme der Erkranfestgestellt, die über viele Jahre kungs- und Abgangsraten, die vermehrten Todesfälle haben zur auf erhöhte ML bzw. im Hinblick auf das phänotypische Zuchtziel Prüfung möglicher genetischer „Milchtyp“ selektiert wurden. Zusammenhänge geführt. Es der Zeit der NEB die maximale Milchmenge erreicht wird und die neue Trächtigkeit beginnen sollte.
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Die erblichen Korrelationen mit Erkrankungsrisiken müssen entsprechende Beachtung finden. Sie haben dazu beigetragen, dass in der Bundesrepublik 1995/96 das Zuchtziel Milchmenge durch die Aufnahme funktioneller Werte (relative Zuchtwerte) ergänzt wurde. Dieser Schritt muss fortgesetzt und erweitert werden mit Untersuchungen der Voll kosten hoher Milchproduktion.
aufgeführten Zusammenhänge eine große Streuung aufweisen. Die positiven Beispiele, die in einem großen Forschungsvorhaben genau charakterisiert werden müssen, dürfen aber nicht zur Rechtfertigung genutzt werden. Es ist auch nicht die Aufgabe veterinärmedizinischer Betreuung, Fehlentwicklungen in der Tierzucht mit Hilfsmitteln zu kompensieren wie mit der Verabreichung bestimmter Amino säuren, Vitaminen, Propylen glykol, Cholin, Antioxidantien, CLA, Hefen, Immunmodulatoren oder durch die Anwendung von Synchronisationsprogrammen für eine erneute Trächtigkeit. Diese Hilfsmittel können vorbeugend oder als Therapeutikum eingesetzt werden, aber sie entbinden uns nicht von der Verpflichtung, Zusammenhänge aufzuzeigen und Veränderungen anzuregen. W Dr. med. vet. Holger Martens ist Professor am Institut für Veterinär-Physiologie an der Freien Universität Berlin, Deutschland.
Ein bekannter Einwand gegen die Schlussfolgerungen ist die nie bestrittene Tatsache, dass die
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10 THEMA
So gelingt die Aufzucht Nicht wenige Milchkühe erkranken bereits zu Laktationsbeginn. Die Entzündungen und Stoffwechselprobleme sind bereits vor der Geburt des Kalbs feststellbar. Möglicherweise sind Defekte, deren Ursachen im frühen Absetzen der Kälber, in deren intensiver Aufzucht und der Forcierung eines jungen Erstkalbealters liegen, dafür verantwortlich. KORINNA HUBER von der Uni Hohenheim erläutert, warum eine langsamere und dem natürlichen Wachstum der Kälber angepasste Aufzucht zu gesünderen Kühen führen dürfte.
Es häufen sich die Hinweise, dass die Kraftwerke der Zellen, die Mitochondrien, und der Eiweiß- und Fettstoffwechsel beschädigt sein könnten. Diese Defekte könnten die Ursache für die unterschwelligen Entzündungen sein. Diese Schäden könnten zwei Gründe haben. Es könne zum einen die Genetik der Hochleistungskuh schadhaftes
Gewebe hervorbringen und zum anderen die erblich festgelegte Leistungsbereitschaft zu früh abgerufen werden. Es gibt viele Hinweise darauf, dass die Leistung zu früh angefordert wird. Konkret bedeutet das, dass die Kälber zu früh abgesetzt werden und die Entwicklung zur Kalbin beschleunigt wird. Die Zeit zu einer vollen Reifung der Zellen, Organe und Gewebe wird beschnitten. Die Entwicklung zur Leistung überholt gewissermaßen die Entwicklung des Körpers. Diese Unterstellung soll mit drei Annahmen gestützt werden. Erstens: Die Ressourcen für die körpereigene Entwicklung und Leistung werden unzureichend zugeteilt. Zweitens: Die intensive Aufzucht widerspricht der gesunden Entwicklung des Kalbs. Und drittens: Das frühe Erstkalbealter kann die Nutzungsdauer beeinträchtigen.
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chon vor der Geburt können erhöhte Entzündungswerte im Blut auftreten. Diese chronischen Entzündungen zerstören die Gewebe- und Organfunktionen und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit der Kuh. Das Prinzip des Säugetiers, seine Jungen lange mit Muttermilch selbst zu versorgen, war über Jahrmillionen ein evolutionärer Vorteil. Allerdings ist dazu die Gesundheit der Mutter Voraussetzung. Das scheint nicht mehr zu funktionieren.
FÜTTERUNG 11 Ressourcenzuteilung Die Prioritäten der Nährstoffzuteilung verändern sich im Lauf des Rinderlebens. Bei Kälbern haben die Erhaltung und das Wachstum Vorrang. Bei Kühen hat die Milchleistung und Nachwuchsbildung den Vorzug. Kälber können durch intensive Fütterung und frühes Absetzen zu schnellem Wachstum und früher Euterentwicklung animiert werden. Je früher die Trächtigkeit, desto stärker ist der Nährstoffwettlauf zwischen Fötus und Wachstum der Kalbin. Es dürfte der Mangel an Ausreifungszeit zu Defekten bei Geweben und Organen führen. Getriebenes Wachstum steht in Konkurrenz zu solider, nachhaltiger Ausbildung der Organe. Die darauf folgende mangelnde Belastbarkeit der Organe führt bei frühem Leistungsabruf zu Entzündungen. Aufzucht Kälber werden von der Mutterkuh schrittweise über Monate hin entwöhnt. Mit zehn Monaten ist die Säugephase abgeschlossen. Das Kalb frisst immer mehr Gräser, Heu und andere pflanzliche Rohfaserlieferanten. Alternativ dazu wird die intensive Aufzucht bei Milchvieh praktiziert. Dabei wird nach vier bis sechs Wochen durch konsequenten Milch entzug auf Getreide basiertes Kälbermüsli umgestellt. Dieses Fütterungsregime braucht den Zwang, denn bei freier Verfügbarkeit von Milch, Gras und Konzentraten wird kaum Kälbermüsli aufgenommen. Kälber, die vorwiegend über Kraftfutter
abgesetzt werden, entwickeln Azidosen. Wird die Milchmenge gegenüber getreidebasiertem festem Futter reduziert, sinken die Insulinkonzentrationen auf Werte erwachsener Wiederkäuer. An Labortieren konnte gezeigt werden, dass dadurch die ausreichende Entwicklung des gesamten Organismus in Frage gestellt ist. Frühes Absetzen fällt außerdem zeitlich genau in jene Phase, in der das Kalb viel Energie für den Aufbau seiner
Eigenimmunisierung braucht. Absetzstress und Immunstress belasten das Kalb doppelt. Trotzdem wachsen die Kälber mit hochwertigem Futter triebig in die Höhe. Flott gewachsene aber unausgereifte Kälber werden als Kuh ein höhere Risiko haben, die Stoffwechselbelastungen einer Laktationsphase gut durchzustehen. Erstkalbealter Das häufig angestrebte Erstkalbealter von
24 Monaten ist nur erreichbar, wenn die Kalbinnen mit neun bis elf Monaten geschlechtsreif sind und mit 15 Monaten bei der Belegung rund 60 Prozent des Endgewichts von 400 kg erreicht haben. Die Kalbinnen werden vor Eintritt der Zuchtreife, die bei 18 bis 20 Monaten liegt, trächtig. Zuchtreife bedeutet, dass der Körper fast fertig entwickelt und das Euter reif für die Milchbildung ist. Untersuchungen an 41.000 tschechischen Tieren
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12 FÜTTERUNG
Folgerungen und Forderungen Daten legen nahe, dass eine drei- bis viermonatige Aufzucht mit Milch gesundheitsdienlich wäre. Wegen der hohen Kosten der Milchaustauscher wäre die Nutzung von spätlaktierenden Milchkühen als Ammen naheliegend. Zwei bis vier Kälber könnten so mit Vollmilch aufgezogen werden. Der zeitraubenden
ngewöhnung an die Amme steht A die Zeitersparnis bei der Tränkezubereitung gegenüber. Ammen und Kälber können in Gruppen gehalten werden. Für die Kälber fällt der Stress der Umgruppierung, der Isolation und fehlender Leittiere weg. Das Immunsystem könnte sich ungestört entwickeln. Die Kälber lernen von der Amme festes Futter zu fressen und den Kontakt zu den Menschen. Jedes Kalb kann passend zu seiner Entwicklung festes Futter fressen. Auch bei Gruppenaufzucht der Kälber ist die individuelle Reife der Kälber zu beachten, bevor sie abgesetzt werden. Diese Reife ist daran zu messen, ob das Kalb unabhängig von der Tränkemenge freiwillig steigende Mengen Heu frisst und damit auf einen entwickelten Vormagenbereich hinweist. Individuell abgesetzte reife Kälber sind möglicherweise auch in der Lage, früher zu kalben, da ihre Organe und Gewebe belastbarer sind als von intensiv hochgepushten Kälbern. W Erstellt unter Verwendung eines Artikels aus „Der kritische Agrarbericht 2017“ von Prof. Dr. Korinna Huber, Leiterin des
AFS im ormarsch V
Fachgebiets Funktionelle Anatomie der Nutztiere an der Unversität Hohenheim, Deutschland.
Neben dem täglichen Melken erfordert das Füttern viel Zeit. Daher besteht die Möglichkeit, die Fütterung durch (teil)automatisierte Fütterungssysteme zeitsparender und flexibler zu gestalten. ütterungsroboter oder FutterVON WOLFGANG SCHRATTENECKER F bänder, werden aktuell sowohl bei Neubauten als auch Stallumutomatische Fütterungs- bauten eingesetzt. systeme AFS (Fütterungsroboter) gewinnen Meinung der Praxisbetriebe zusehends an Bedeutung. In Um eine optimale MechanisieOberösterreich sind mehr als rung der Futtervorlage für den 70 Anlagen von verschiedensjeweiligen Betrieb zu finden, ist vor allem ein lückenloses ten Herstellern im Einsatz. Zusammenspiel zwischen den Fütterungsroboter funktionieeinzelnen Elementen vom ren grundsätzlich gut, jedoch Futterlager bis zum Futtertisch unterscheiden sich die Systeme das Wichtigste. ebenso wie die individuellen Anforderungen der Milch erzeuger. Einige automatiNeben der deutlichen Zeit ersparnis bringt die automatische sche Fütterungssysteme, ob
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Fotos: © agrarfoto.com, Wasserbauer
ergaben Nachteile für früh gekalbte Tiere – jünger als 25 Monate – bei der Anzahl der Laktationen und der Abgangsrate gegenüber solchen mit mehr als 27 Monaten Erstkalbealter. Was man beim Menschen als vorgeburtliche Programmierung bezeichnet, ist bei Kühen noch wenig untersucht. Kinder junger Mütter neigen zu Fettleibigkeit und Diabetes. Bei leichten Kälbern junger Kalbinnen ist feststellbar, dass sie drei Monate nach der Geburt den Gewichtsrückstand aufholen. Ob diese Kälber dann als Milchkühe Spätfolgen so wie Menschen zeitigen, ist noch nicht bekannt. Diese vorgeburtliche Programmierung könnte aber das Risiko für die Entzündungen rund um die Geburt bei sich aus Kalbinnenkälbern entwickelnden Milchkühen erhöhen.
FÜTTERUNG 13 Wichtige Aspekte in Verbindung mit einem Fütterungsroboter – Kann der Fütterungsroboter von mehr als einer Person bedient werden – gibt es eine Vertretung im Krankheitsfall, Urlaub? – Steht jederzeit ein Servicemann der Firma zur Verfügung? – Wie kann bei Ausfall des Fütterungsroboters trotzdem gefüttert werden? – Kann eventuell das sich in einem anderen Stall befindende Jungvieh mit diesem System ebenfalls gefüttert werden? – Ist ein Ausbau des Systems bei Bestandsaufstockung möglich? Grund
nik ist auch, dass die Aktivität der Kühe im Stall deutlich gesteigert werden kann, was bei Betrieben, die gleichzeitig einen Melkroboter einsetzen, einen häufigeren Melkroboterbesuch zur Folge hat. Des Weiteren wird durch die mehrmalige F uttervorlage das Rangverhalten der Tiere am Futterbarren deutlich entspannter, was zur Folge hat, dass auch rangniedrigere Kühe die Möglichkeit haben, ausreichend Futter stressarm aufzunehmen.
F
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Fütterung auch andere Vorteile mit sich. Da den Kühen mehrmals täglich frisches Futter vorgelegt wird, kann die Grundfutteraufnahme steigen und weniger Futterreste bleiben übrig. Die mehrmalige Futtervorlage kann zur Steigerung der Milchleistung beitragen und eine Verbesserung der Tiergesundheit bewirken. Der Landwirt ist besonders bei Arbeitsspitzen flexibler, da die fixen Fütterungszeiten wegfallen. Ein wesentlicher Vorteil dieser Tech-
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– Wie sind die Wegstrecken außerhalb des Stalls (Steigung, Befestigung)? – Futterqualität im Sommer – für wie viele Tage kann der Vorratsbehälter befüllt werden (Herausforderung Maissilage Erwärmung)? – Bauliche Anforderungen (Wenderadien, Installations höhe, Traglast der Decke usw.) – Bei Gesamtinvestitionskosten von 60.000 Euro aufwärts kann bereits ein selbstfahrender Futtermischwagen in Gemein schaftseigentum eine Alterna tive sein. Mittelwert
Arbeitserleichterung
1,42
Arbeitszeitersparnis
1,56
Lebensqualität
1,65
Steigerung der Grundfutteraufnahme
1,89
Wirtschaftlichkeit
2,04
Flexibilität
2,07
Stoffwechselstabilität
2,08
Im Zuge Neubau
2,17
Sonstiges
3,00
Interesse an der Technik
3,35
Quelle: LWK OÖ
Tab. 1: Gründe für die Investition in Fütterungsroboter: Entscheidungsgrundlagen für die Anschaffung von automatisierter Fütterungstechnik – Reihung 1–5 (1 = sehr wichtig, 5 = nicht wichtig) Um die Vorteile eines automatischen Systems auszuschöpfen bzw. auszuspielen, ist ein effektives Management im
einzigartiger Mischbehälter neueste Akku-Technologie autonom fahrender Fütterungsroboter
Stall das Kriterium schlechthin. Kuhkomfort, leistungsgerechte und individuelle Fütterung der einzelnen Tiergruppen,
14 FÜTTERUNG
Kosten und Nutzen gegen überstellen Betriebe mit automatischen Fütterungs systemen empfehlen, sich vor der Neuanschaffung möglichst viele Anlagen auf Betrieben im Einsatz anzusehen. Neben den fütterungstechnischen Überlegungen (Anzahl der Futterkomponenten, Silosystem, Entfernung zum Silo, Anzahl der Futterachsen) ist ein gewisses Verständnis für die Technik eine Grundvoraussetzung für die Investition. Bauliche Aspekte wie Futtertischbreite, Durchfahrtshöhe, Deckenlast und Kurvenradien sind ebenfalls im Vorhinein zu überdenken. Außerdem sollen mindestens zwei Personen am Betrieb mit der Anlage umgehen können. Arbeiten wie Rationskontrolle und Tierbeobachtung wie auch Reagieren auf die Leistungskontrolldaten sind auch weiterhin Aufgaben des Betriebsleiters und können nicht durch das automatische Fütterungssystem ersetzt werden. Selbst entscheiden Am Markt wird mittlerweile eine große Anzahl an Fütterungsrobotern angeboten. Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich hat dazu eine Beratungsunterlage herausgegeben, die einen Überblick über den derzeitigen Stand der Technik gibt. Außerdem wird darin ein betriebswirtschaftlicher Vergleich von verschiedenen Futtervorlagesystemen angestellt, um dem Landwirt eine Kalkulationsgrundlage zu bieten. Ob eine Investition in einen Fütterungsroboter aus betriebswirtschaftlicher und arbeitstechnischer Sicht sinnvoll ist bzw. welches Fabrikat das geeignetste für den eigenen Betrieb ist, muss letztlich jede Betriebsleiterfamilie selbst entscheiden. W Ing. Wolfgang Schrattenecker ist Fütterungs experte in der Landwirtschaftskammer OÖ.
Wasser: „Grundnahrungs mittel“ für unsere Kühe Fütterung Wasser ist das wichtigste und zudem billigste Futtermittel für unsere Kühe und Rinder. Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere lassen sich durch eine gute Wasserversorgung leicht optimieren. VON WOLFGANG SCHRATTENECKER
D
ie Wasseraufnahme ist abhängig von der Milchleistung, dem Wassergehalt im Futter und der Umgebungstemperatur. Eine Milchkuh benötigt pro kg Milch vier bis fünf Liter Wasser. In der heißen Jahreszeit steigt die tägliche Wasseraufnahme auf bis zu 120 Liter und darüber. Ausreichend Wasser mit Trinkwasserqualität und zu jeder Zeit unbegrenzter Zugang zur Tränke sollten in der Milchviehhaltung eine Selbstverständlichkeit sein. Die Aufnahme von Wasser ist von großer Bedeutung für den Stoffwechsel unserer Rinder und damit für Gesundheit, Leistung, Fruchtbarkeit und Wohlbefinden.
Um hohe tierische Leistungen zu sichern, sollte die Wasserqualität gut sein.
Leistungsbereitschaft mit sich bringt bzw. die Krankheitsanfälligkeit steigen lässt. Neben der Aufrechterhaltung eines optimalen Stallklimas ist besonders in diesen heißen Perioden verstärkt Angemessene Wasserver auf eine gute Wasserversorgung sorgung sicherstellen Die zu achten. Das Wasser soll sauandauernde Hitze belastet die ber, frisch und geschmacksneutTiere, was einen niedrigeren Futterverzehr und eine geringere ral (pH-Wert: 6 bis 8) sein.
In der nachfolgenden Checkliste sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst. Ausreichend Tränken bereit stellen Je zehn Kühe soll eine Tränkeeinheit (z. B.: Trogtränke mit 10 cm Troglänge je Kuh) bzw. je Tiergruppe zwei Tränkemöglichkeiten zur Verfügung
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Fruchtbarkeitsmanagement, Arbeitszeitmanagement und ein perfektes Silomanagement sind nur einige wichtige Parameter und Grundbedingungen.
THEMA 15 s tehen. Bei den üblichen Trogtränken ist ein von drei Seiten freier Zugang mit mindestens drei Metern zu garantieren. Der Wasserzufluss sollte in Anlehnung an die Wasseraufnahmekapazität großer Wiederkäuer mindestens 20 l/min betragen. Steht weniger Platz zur Verfügung (schmaler Durchgang, enge Gänge, Tränke im Fressbereich), sind kleinere Ventiltrogtränken von Vorteil. Optimale Platzierung der Tränke Die Tränken müssen im Stall gut verteilt sowie einfach zu erreichen sein und nach mehreren Seiten verlassen werden können. Die Tränken dürfen nicht an allzu stark frequentierten Orten im Stall platziert werden, sonst kommen rangniedrigere Tiere nicht zum Saufen. Am besten sind Tränken in sehr breiten Durchgängen anzuordnen, in denen ausreichend Platz ist, dass andere Kühe ungehindert passieren können. Tränkestellen in der Nähe des Melkstandausgangs haben sich bewährt, da die Kühe nach dem Melken bis zu einem Drittel des täglichen Wasserbedarfs aufnehmen. Der Bewegungsablauf beim Austrieb aus dem Melkstand soll aber nicht behindert werden. Für ein tiergerechtes Saufen sollte die Tränke nicht höher als 80 cm über der Standfläche montiert werden (Wasserspiegelhöhe entscheidend). Im Hinblick auf die kalte Jahreszeit ist eine störungsfreie Wasserversorgung im Vorfeld durch entsprechende Frostsicherung sicherzustellen.
Falsch angeordnete Tränke – Tränken sollten nach mehreren Seiten zu verlassen sein und nur in breiten Übergängen platziert werden. Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten wie tiefe Verlegung der Leitungen, Ventilheizungen, Frostschutzheizleitungen oder Anschluss an eine Ringleitung mit Pumpe und Heizung. Balltränken verhindern ein artgerechtes Trinken (eventuell nur in den Wintermonaten einsetzen). Überlauf oder Abflussrohre verhindern im Winter eine Eisbildung auf der Lauffläche. Wasser – ein billiger und bedenkenloser Leistungs förderer Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere lassen sich durch eine gute Wasserversorgung leicht optimieren. Die hier dargestellten Punkte machen wenig Aufwand, leisten aber einen wichtigen Beitrag, die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung und die Gesundheit der Tiere zu verbessern. Hofeigenes Wasser jährlich untersuchen lassen Bei Ver-
wendung von Brunnenwasser ist eine jährliche Wasseranalyse zu empfehlen. Somit kann man feststellen, ob das Wasser durch Keime belastet und eine Brunnensanierung erforderlich ist. Des Weiteren kann das Wasser auf Parameter wie Eisen oder Nitrat untersucht werden. Stark eisenhaltiges Wasser ist durch Rostablagerungen in Tränketrögen erkennbar. Durch
das Eisen werden Spurenelemente wie Zink, Selen, Kuper oder Vitamin E gehemmt, sodass diese von den Tieren nicht genützt werden können, was wiederum Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit oder das Nachgeburtsverhalten haben kann. W Ing. Wolfgang Schrattenecker ist Fütterungexperte in der Landwirtschafts kammer OÖ.
CHECKLISTE TRÄNKE – Mess-/Kontrollmöglichkeiten: – Wenn nötig: Wasserzulauf Sauberkeit der Tränken prüverbessern (zB.: bei Ventil fen, Wasserzufluss Liter/min tränke Öffnung vergrößern, messen, Troglänge je Kuh, Leitung austauschen, andeAnzahl Tränken pro Herde, ren Tränker wählen). Höhe Wasserspiegel vom – Wenn nötig: Tränkerposition Stallboden, Wasserqualität im Stall verändern, anderen untersuchen. Tränker wählen oder besser – Tränken mehrmals pro Woche geeignete Stelle suchen. bzw. je nach Verschmutzungs- – Wenn nötig: Die Tränke mit Bügel oder 10 cm hoher grad reinigen (ArbeitserleichTrittstufe vor dem Verkoten terung durch den Einsatz von schützen. kippbaren Trogtränken).
16 MELKTECHNIK
Die Eutergesundheit erhalten Beim Melken standen bisher der praktische und (immer mehr auch) der rasche Milchentzug im V ordergrund. Dabei blieb die Kuh mit ihren Bedürfnissen und physiologischen Eigenheiten auf der Strecke, weiß FRANZ WOLKERSTORFER.
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Einwandfreie Funktion der Technik sicherstellen Wichtig ist die jährliche Überprüfung der Melkmaschine durch einen anerkannten Servicetechniker. Zitzengummis müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Schwarze Kautschukgummis nach etwa 750 Betriebsstunden, Silikon nach 1.500 bis 2.000 Stunden. Sehr wichtig ist, dass die Gummis der Größe der Zitzen angepasst sind. Dadurch kann das „Klettern“ der Melkbecher, das Luftansaugen und ein Rückspray der Milch verhindert werden. Falsche Installationen können zu Vibrationen führen, die sich über die Melk- oder Luftleitungen bis zu den Kühen fortsetzen. Bei
Blindmelken muss unter allen Umständen vermieden werden.
unzureichender Erdung aller metallführenden Stalleinrichtungen können Kriechströme entstehen. Kühe reagieren zehnmal empfindlicher auf elektrische Spannungen als der Mensch. Ein wichtiger Faktor ist auch die Stabilität des Melkvakuums. Unterhalb der Zitzenspitze darf das Vakuum nicht stark schwanken. Dies kann durch genügend Lufteinlass ins Sammelstück und korrekt dimensionierte Leitungen erreicht werden. Ein behutsames Ansetzen und Abnehmen der Melkzeuge mit rechtzeitigem Absperren des Vakuums verhindert Vakuumschwankungen. Gute Melkhygiene verhindert Neuinfektionen Wenn nötig soll das Euter nass gereinigt werden, vor dem Ansetzen des Melkzeugs aber unbedingt wieder trocknen. Kleider und Hände des Melkers müssen sauber sein. Um eine Ansteckung gesunder Kühe zu vermeiden, gehören Kühe mit veränderter Milch oder Euter infektionen unbedingt am Schluss oder mit separatem Melkzeug gemolken. Zum optimalen Anrüs-
ten zählt das Melken der ersten angesammelten Zisternenmilch in den Vormelkbecher. Durch das Tragen von Melkhandschuhen und regelmäßiges Abspülen der Hände, verringert sich die Gefahr, dass Erreger von Kuh zu Kuh verschleppt w erden. Zur Reinigung eignen sich Holzwolle oder Eutertücher mit Desinfektionsmittel. Letzteres wird besonders bei Eutergesundheitsproblemen empfohlen. Die Euterreinigung mit einem Eutertuch für alle Kühe ist russisches Roulette mit der Eutergesundheit der Kuh und sollte eigentlich Geschichte sein. Hohe Melkbereitschaft verhindert das Blindmelken Die Dauer des Anrüstens wird idealerweise bei mindestens 30 Sekunden gesehen. Wichtig ist, dass zwischen dem ersten Berühren des Euters und dem Ansetzen des Melkzeugs eine Wartezeit von ungefähr 60 bis 90 Sekunden folgt. Bei spätlaktierenden Kühen dauert es eher 90 Sekunden, bis die Milch einschießt. Die Wartezeit darf aber auch nicht zu lange dauern.
Wenn keine Milch fließt, ist das Vakuum an der Zitzenspitze so hoch wie in der Leitung. Dies ist eine unnötige Belastung der Zitze und für die Kuh sehr unangenehm. Als Folge können zum Beispiel weiße Ringe um die Strichkanalöffnung oder gar die Verhornung der Zitzenöffnung (Hyperkeratosen) auftreten. Zitzenpflege Beim Dippen muss die gesamte Oberfläche der Zitze mit dem Mittel benetzt werden. Bei trockener Zitzenhaut wird der Einsatz eines Dippmittels mit Pflegekomponenten wie Glycerin empfohlen. Da der Strichkanal nach dem Melken noch rund 30 Minuten geöffnet bleibt, ist das Euter in dieser Zeit anfälliger für Infektionen. Die Kühe sollen darum während dieser Zeit auf keinen Fall auf verschmutzten Flächen liegen. Eutergesundheit regelmäßig überprüfen Wichtig zur Vorbeugung sind die Beobachtung des Euters und die Kontrolle der Milch. Entweder durch Milchleistungskontrolle und dementsprechende Analyse der Ergebnisse oder bei allen Kühen mindestens einen monatlichen Schalmtest durchführen und dies protokollieren. Bei der Zellzahl analyse durch die Leistungs prüfung handelt es sich um eine Mischprobe pro Kuh. Einzelne Viertel mit erhöhten Zellzahlen werden leicht übersehen. Ab 150.000 Zellen/ml muss trotzdem ein Schalmtest durchgeführt werden. Je nach Befund oder nach anhaltend hohen Zellzahlen ist eine sterile Milchprobenentnahme für eine bakteriologische Untersuchung zu empfehlen. W Franz Wolkerstorfer ist Tierhaltungs experte in der LK Oberösterreich.
Foto: © agrarfoto.com
as Immunsystem des Euters einer Milchkuh reagiert auf jede Beeinträchtigung des Gesamtorganismus wie auch des Eutergewebes mit einer Erhöhung der Abwehrzellen in der Milch. Diese Zellzahl erhöhung ist meist ein erstes Signal, dass der Gesundheitszustand des Tieres beeinträchtigt ist. Sie kann verschiedene Ursachen haben und muss nicht immer Vorstufe einer Euterentzündung sein. Da sie aber zu mehr als 50 Prozent (Worstorff, 2001) durch das Melken bedingt ist, liegt es nahe, diesen Arbeitsbereich einer genauen Analyse zu unterwerfen. Das Ziel ist eine stabile Eutergesundheit auf einem guten Milchleistungsniveau.
REPORTAGE 17
Der Sensor im Pansen hilft Die Milchkühe im Stall von Matthias Auernig machen einen zufriedenen, vitalen Eindruck. Von außen nicht zu sehen, wird ihr Gesundheitszustand laufend mit einem Sensor in Bolusform, der im Vormagensystem dauerhaft abgelegt wird, überwacht. VON MARTIN HIRT
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er Kärntner Landwirt aus Leinig in der Nähe von Feldkirchen setzt auf das digitale System der steirischen Firma smaXtec, das kontinuierlich die Körperinnentemperatur – wie es im Firmenjargon heißt – sowie die Bewegungsaktivität prüft und Daten für die Gesundheitsüberwachung sowie die Brunst- und Abkalbeerkennung liefert. „Ich arbeite mit dem System seit rund drei Jahren und sehe in der Gesundheitsüberwachung den größten Nutzen. Die Technologie hilft und unterstützt einwandfrei, ersetzt aber nicht die Beobachtung der Tiere und den Kontakt zu ihnen, um in der Milchviehhaltung erfolgreich zu sein“, berichtet Matthias Auernig. Durch die laufende Kontrolle der Körperinnentemperatur können Krankheiten wie Coli- Mastitis oder Gebärparese (Milchfieber) frühzeitig erkannt und somit Tierarztkosten und auch Antibiotika eingespart werden. „Wenn das System nach der Abkalbung ein Absinken der Körperinnentemperatur meldet, gibt der Tierarzt eine Kalziuminfusion, um Milchfieber
Foto: © smaXtec
DIE KUH VERSTEHEN.
zu verhindern. Mit der Technologie kann ich ganz bewusst nur jene Kühe behandeln, die auch tatsächlich eine Unterstützung von außen brauchen“, erklärt der Landwirt. Hilfreiches Werkzeug Ein „super Werkzeug“ sei auch die Abkalbeerkennung, die ebenso auf Basis der Körperinnentemperaturmessung funktioniere. Bewegt sich die Körpertemperatur 6 bis 20 Stunden vor der Geburt nach unten, wird Matthias Auernig über seine smaXtec Handy-App alarmiert, dass die Geburt kurz bevorsteht. Erst dann bringt er die Kuh in die Abkalbebox und bereitet alles Weitere für das Ereignis vor. „Das System meldet die Abkalbung relativ genau voraus, man ist vorgewarnt, was
ich ganz toll finde“, sagt der Landwirt. Auch die Brunstüberwachung würde gut funktionieren, dennoch verwendet Auernig das System dafür bei den Kühen relativ wenig und bei den Kalbinnen gar nicht. Bei Letzteren habe er die Fruchtbarkeit relativ gut im Griff und bei den Milchkühen setze er auch weiterhin auf seine Beobachtungsgabe. „Bevor ich die künstliche Besamung durchführe, vergleiche ich trotzdem, ob ich mit meiner Beobachtung richtig liege“, so Auernig. Das System errechnet etwa den Beginn und das Ende der Vor brunst, den Zeitraum der Hauptbrunst und des Weiteren den optimalen Besamungszeitpunkt beziehungsweise das optimale
Zeitfenster für eine Befruchtung. „Das ist schon hilfreich, weil man sonst die Kuh zwar stieren sieht, aber nie genau weiß, wann sie damit begonnen hat“, erklärt der Michviehbauer. Nach einer bestimmten Zeit wird eine Trächtigkeitsuntersuchung vorgeschlagen. War die Besamung erfolgreich, bestätigt der Landwirt die Trächtigkeit im System und der Abkalberechner beginnt zu laufen. Auch die Geburt muss im System registriert werden, woraufhin wiederum der nächste Brunstzyklus errechnet wird. Neben der Erfassung von Besamung, Trächtigkeit, Geburt usw. im smaXtec-System muss Mat thias Auernig diese Tierbeobachtungen derzeit noch zusätzlich in der App des Landeskontrollverbands und im Programm seines Melkroboters erfassen. „Das ist momentan extrem lästig“, so der Landwirt. Ein aktuelles Projekt, das alle Daten untereinander vernetzt, soll künftig Abhilfe schaffen. Alarm bei zu geringer Wasseraufnahme Schließlich überwacht das System auch die Bewegungsaktivität sowie die Anzahl der Trinkzyklen und erkennt, wenn das Tier große Mengen kühles Wasser
AUS TIEFSTEM INNEREN.
18 REPORTAGE säuft, weil die Pansentemperatur danach absinkt. Verändern sich die Trinkzyklen merklich, setzt die App wieder einen Alarm ab. Für den Landwirt ein Hinweis, dass eventuell mit den Tränkebecken etwas nicht in Ordnung oder das Tier nicht gesund ist. Sind die Kühe auf der Weide, meldet das System auch häufig „Trinkwasseraufnahme zu niedrig“ oder „Trinkzyklen zu kurz“, weil die Tiere oftmals zu weit von der Wasserstelle entfernt sind. Das sieht Matthias Auernig erst dann, wenn die Kühe zurück von der Weide wieder vom System ausgelesen werden.
Wir sind flexibler geworden 2014 ist der Waldviertler Christian Koppensteiner mit einem Lemmer Fullwood Merlin 4 ins automatische Melken eingestiegen. Jüngst folgte mit einem M²erlin eine Erweiterung, die noch mehr Kapazität für den eigentlichen Schwerpunkt des Milchhofs freimachen soll. STEFAN NIMMERVOLL hat den Betrieb besucht.
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ie gewonnene Flexibilität mit dem M²erlin hilft uns beim Verkauf unserer Milch“, bringt es Koppensteiner beim Besuch des rinderprofi auf den Punkt. Dort brauche die Familie Zeitkapazitäten. 350.000 Liter werden jedes Jahr in Glasflaschen und Kunststoff eimern ab Hof an den Großhandel und über die Gastronomie vermarktet. Also sei es auf der Hand gelegen, nach der Aufstockung der Herde vor fünf Jahren in einen Melkroboter zu investieren. „Bei der Direktvermarktung ist in der Früh immer jemand zum Ausliefern unterwegs. Da wir nicht an feste Melkzeiten gebunden sind, ist das jetzt kein Problem mehr“, so der Milchbauer aus Schweiggers.
Matthias Auernig ist seit Kurzem Betriebsführer, hat davor bei Kärntnerrind gearbeitet und gemeinsam mit seinem Vater, der Direktor in einer Landwirtschaftlichen Fachschule ist, die 40 Fleckvieh-Kühe betreut. „Wenn du nicht laufend nach den Tieren schauen kannst, sind diese tierindividuellen Sensoren und das damit verbundene Herden management-System ein gutes Werkzeug und generell für die Tiergesundheit extrem Die Wahl fiel damals auf förderlich“, betont Matthias Auernig abschließend. W Lemmer Fullwood, mit dieser Firma bestand schon Kontakt. Die Erwartungen der MilchDI Martin Hirt ist Betriebsberater in der bauern wurden erfüllt: „Wir Landwirtschaftskammer OÖ. haben uns bereits 2014 für die www.lkdigital.at Technik von Lemmer Fullwood
entschieden und sind davon bis heute überzeugt.“ Maßgeblich für die Entscheidung sei auch die Kochendwasserreinigung gewesen. „Damit können wir Chemikalien einsparen, was für uns als Biobetrieb wichtig ist“, meint Christian Koppensteiner. Nicht zuletzt habe man auch die Milchleistung steigern können. „Mit dem Melkroboter konnten wir uns um 500 Liter steigern.“
Umstellungsphase rechnet der Waldviertler sogar damit, dass die Milchleistung nochmals um 500 Liter pro Kuh und Jahr steigen wird. „Die Tiere haben sich an den neuen Roboter sehr schnell gewöhnt und diesen sehr gut angenommen.“
Beeindruckt ist Christian Koppensteiner davon, wie gut die beiden Modelle aufeinander abgestimmt sind: „Der M²erlin Zwischenzeitlich lag die Milchleis- ist als Nachfolgemodell des Merlin 4 sicher noch moderner. tung bei über 8.000 Liter, sie sei Er arbeitet wesentlich schneller zuletzt aber wieder etwas zuund leiser.“ Die Daten der Kühe rückgegangen, erzählt Koppensteiner. Denn mit der bisherigen habe der Neue auf Knopfdruck übernommen. „Die Kühe sind Anzahl an laktierenden Kühen hineingegangen, der Roboter sei der erste Roboter an seine hat die Koordinaten erkannt Kapazitätsgrenzen gestoßen. und sofort richtig angesetzt.“ Deshalb sei auch die Zellzahl Außerdem könne er nun alle zuletzt leicht angestiegen. Um Informationen in einer App die gestiegene Herdengröße abrufen, so Koppensteiner. Die zu Melken und die KapazitäHerde wird in einem Herdenten auszunutzen, steht nun ein managementprogramm geführt. zweiter Roboter im Stall – und Hierzu zählen unter anderem die siehe da: Die letzte Probe hat automatisierte Brunsterkennung bereits wieder einen Wert von sowie eine Inline-Milchanalyse, nur 84.000 ergeben. Nach der
Fotos: © Nimmervoll
An Hardware benötigt der Landwirt eine Base Station mit integrierter SIM-Karte, die ständig mit dem Internet verbunden ist. Abhängig von der Stallgröße entscheidet ein Firmentechniker vor Ort, wie viele Repeater zusätzlich notwendig sind, um das Funknetzwerk zu erweitern und eine vollständige Abdeckung zu erreichen. Die Daten können anschließend zu jeder Zeit und an jedem Ort in der Handy-App oder im Browser abgerufen werden. Laut Firmenangaben belaufen sich die Kosten für den Bolus in Österreich auf etwa 3 Euro monatlich pro Kuh, die Ausgaben für die weitere Hardware sind hier noch nicht mit eingerechnet.
REPORTAGE 19
mit der während des Melkens Milchinhaltsstoffe gemessen werden und als Indikatoren genutzt werden können. Diese Daten geben wertvolle Informationen für das Gesundheits- und Fütterungsmanagement. Der automatische Fütterungsroboter kann mit diesen Daten exakt auf die Bedürfnisse der Kühe eingehen. In kürzester Zeit ist die Melkfrequenz der gesamten Herde gestiegen. Sie liegt nun bereits bei 3,2 Melkungen pro 24 Stunden. Christian Koppensteiner möchte den Komfort des automatischen
Melkens jedenfalls nicht mehr missen: „Wir sind viel flexibler geworden. Mit dem zweiten Roboter haben wir jetzt auch die Kapazität, unseren Bestand auf eine Anzahl an Milchkühen auszuweiten, auf die der Stall ausgelegt ist.“ Die Nachfrage in der Direktvermarktung sei jedenfalls vorhanden, stellt er erfreut fest. W STEFAN NIMMERVOLL
www.lemmer-fullwood.com www.bio-milchhof.at
20 TIERGESUNDHEIT
Kälberdurchfall durch Hygiene vorbeugen Die fitten Kälber von heute sind die gesunden Aufzucht- und Masttiere von morgen. Viele Betriebe kämpfen mit Durchfallerkrankungen und Kälberverlusten in ihren Ställen. außerdem sollten sie einige Tage austrocknen können. Im Kälberbereich soll ein guter Luftaustausch ohne Zug- und Kaltlufteintrag möglich sein. Jedes Tier bekommt einen eigenen Eimer mit neuem Nuckel.
VON BERNHARD UNTERBRUNNER
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auberkeit rund um die Geburt und im Kälberstall wird belohnt. Bereits bei der Geburt des Kalbs muss darauf geachtet werden, den Erregerdruck so gering wie möglich zu halten, um das Infektionsrisiko zu minieren. Eine Abkalbebox ausschließlich für kalbende Tiere, die regelmäßig gereinigt und großzügig eingestreut wird, sollte in jeden Fall vorhanden sein. Fehler bei der Geburtshilfe können auch Einfluss auf die Biestmilchaufnahmen haben.
und Nuckelflaschen immer mit heißem Wasser, Spülmittel und Schwamm gereinigt werden. Mittels einer Biestmilchspindel, einem Brix-Refraktometer oder anderen Hilfsmitteln (z. B. Kolostrocheck) lässt sich die Qualität feststellen. Ein weiterer Anhaltspunkt ist die Konsistenz, je klebriger die Milch desto höher ist der Gehalt an Immunglobuline. Die Farbe hat wenig Einfluss auf die Qualität, da sie
durch den Fettgehalt beeinflusst wird. Biestmilch kann auch tiefgefroren werden, um im Notfall darauf zurückgreifen zu können. Beim Auftauen sollte möglichst schonend vorgegangen werden, da bei einer Temperatur über 40 °C Immunglobuline zerstört werden. Die Kälberboxen und Iglus sind nach jedem Durchgang zu reinigen und zu desinfizieren,
Gesunde Kälber kommen mit einem gewissen Aufkommen von Infektionserregern problemlos zurecht. Treten aber Stressfaktoren wie schlechtes Geburts- und Tränkemanagement und mangelnde Hygiene auf, steigt das Erkrankungs risiko. Frühzeitiges Erkennen der Erkrankungssymptome und konsequente Handlungsschritte erhöhen die Heilungschancen. Anzeichen von Kälberdurchfall: – Dünner bzw. wässriger Kot
Foto: © Unterbrunner
Die frühzeitige Gabe innerhalb der ersten zwei Stunden von mindestens drei Liter Biestmilch ist entscheidend. Damit verbunden ist die Aufnahme von Immunglobulinen und Grundlage für den Aufbau des Immunsystems in den ersten Lebenswochen des Kalbs. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Qualität der Biestmilch nicht immer das Problem darstellt und der Gehalt an Immunglobulinen ausreichend ist, jedoch die Milch durch Verunreinigungen nicht keimfrei beim Kalb ankommt. Darum sollten Kannen, Eimer
Die Ursachen für Durchfall können verschiedene Faktoren sein. Ausgelöst werden sie meist bedingt durch infektiöse Erreger: Viren (Rota- und Coronavirus), Bakterien (E.coli, Clostridien, Salmonellen), Parasiten (Kryptosporiedien) oder Eimerien (Kokziedien).
TIERGESUNDHEIT 21 PULTE-Anzg-PUCO-CALVOSAN-46x248mm Ausbildungs grad
Verhalten
Merkmale
Wasserverlust
Leicht
Kalb steht
Durst v orhanden
Hautfalte verstreicht sofort
5 % (entspricht bei einem 70 kg schweren Kalb 3,5 Liter)
Mittel
Kalb liegt
Durst reduziert
Hautfalte verstreicht langsam
5 bis 8 % (entspricht bei einem 70 kg schweren Kalb 3,5 bis 5,6 Liter)
Hoch
Kalb liegt fest, kalte xtremitäten E
Tränke- Verweigerung
Hautfalte bleibt stehen, Augen eingefallen, Allgemeinbefinden gestört
8 bis 12 % (entspricht bei einem 70 kg schweren Kalb 5,6 bis 8,4 Liter)
Quelle: Kron Rindergesundheitsdienst LBL Eschikon
Austrocknungsgrade bei Kälberdurchfall – Tränke wird schlecht angenommen – Untertemperatur – Lustloses Verhalten – Eingesunkene Augen – Aufgezogene Hautfalte bildet sich nur langsam zurück – Zeichen von Austrocknung – Festliegen Behandlung und Therapie: – Erster wichtiger Schritt ist das Trennen von der Gruppe, um die Weiterverbreitung zu unterbinden. – Bei gehäuften Fällen sollte durch den Tierarzt eine Kotuntersuchung durchgeführt werden, um den Erreger festzustellen und damit eine optimale Behandlungsstrategie durchführen zu können. – Zuführen von Elektrolyt getränk in kleineren Portionen von ein bis zwei Litern, dreimal täglich, und beibehalten, bis der Kot wieder normal ist. – Milchtränke unbedingt weiter beibehalten um die Energieversorgung zu sichern – Beim Tränkemanagement besonders auf Milchtemperatur, eine saubere, gut eingestreute Kälberbox und hygienische Tränkeeimer achten – Der Tierarzt sollte spätestens bei Kälbern, die nicht mehr selbständig aufstehen können, herangezogen werden, dieser kann mittels großer Infusionsmengen den Flüssigkeitsverlust ausgleichen. – Kälber mit Untertemperatur brauchen Wärme (Rotlicht lampe)
Tränke-Zeitpunkt
Tränke-Menge
Morgens
1,5 bis 2 Liter Vollmilch
Vormittags
1 bis 1,5 Liter Elektrolyttränke
Mittags
1,5 bis 2 Liter Vollmilch
Nachmittags
1 bis 1,5 Liter Elektrolytränke
Abends
1,5 bis 2 Liter Vollmilch
Spätabends
1 bis 2 Liter Elektrolyttränke
Quelle: Günter Rademacher: „Kälberkrankheiten“, BLV Verlagsgesellschaft München 2000
Tränke-Plan für Kälber mit Neugeborenen-Durchfall (Körpergewicht des Kalbs: 40 bis 50 kg) – Eisenversorgung der Neugeboren sicherstellen – Muttertierimpfungen vor der Geburt Elektrolyttränken können auch selbst hergestellt werden (bezogen auf zehn Liter Wasser): Ersatzlösung 1 (Vet. Med. Uni München) – 35 Gramm Natriumchlorid (Kochsalz) – 25 Gramm Natriumhydrogenkarbonat (Natriumbikarbonat) – 15 Gramm Kaliumchlorid – 200 Gramm Glukose (Traubenzucker) – Glukose z. B. Dextropur Fazit Ein sauberer Stall und penible Maßnahmen im Umgang mit Durchfallerkrankungen sind zwar mit einer gewissen Mehrarbeit verbunden, Erkrankungen lassen sich aber dadurch wirksam reduzieren. Gesunde Tiere mit gutem Wachstum und Leistungsbereitschaft sind das Resultat. W Bernhard Unterbrunner ist Berater für Rinder produktion in der Landwirtschaftskammer OÖ.
22 TIERGESUNDHEIT
Die Klaue trägt die Kuh! Vielen Landwirten ist es nicht bewusst, dass die Klauengesundheit ein Spiegel für die Gesundheit der Kuh ist. Nur in den seltensten Fällen sind Lahmheiten durch Verletzungen bedingt. VON NICOLE HEROUT
Eine ausreichende Versorgung mit Mineralstoffen und Spurenelementen, der Leistung entsprechend und die Region berücksichtigend, ist unerlässlich.
Ich habe lahme Kühe im Stall! Woher kommt das? Welche Ursachen gibt es dafür? Lahmheiten können viele Ursachen haben: An erster Stelle steht die Fütterung. Je höher die Leistung der Kuh und je ehrgeiziger die Rationsgestaltung, desto höher ist das Risiko, dass der Stoffwechsel überfordert ist. Dies äußert sich neben Klauenproblemen auch noch in erhöhter Zellzahl, wiederkehrenden leichten Mastitisschüben und/ oder Sterilitätsproblemen. Die wesentlichen Grundregeln bei der Fütterung sind: Ganzjährig einheitliche Fütterung Jeder Futterwechsel bedeutet für die Kuh massiven Stress. Lässt man eine wesentliche Futterkomponente weg, verschwinden die für die Verdauung notwendigen Bakterien innerhalb von zwei bis drei Tagen fast zur Gänze aus dem Pansen. Fügt man hingegen eine neue Komponente hinzu, braucht die Kuh vier bis sechs Wochen, um genügend Bakterien aufzubauen,
die diese neue Futterkomponente Versorgung mit Verdauungs- vollkommen verarbeiten können. relevanter Rohfaser unabdingbar. Die Zufuhr von kurz geschnittenem Stroh ist hier Der Produktionsphase an immer noch die effizienteste gepasste Rationsgestaltung Methode. Viele glauben, dass Eigentlich sollten alle FutterHeu eine ausreichende Rohfakomponenten immer, aber in unterschiedlicher Menge, in der serversorgung bedeutet. Dem Ration enthalten sein. So können ist leider nicht so, da aufgrund alle notwendigen Bakterien der hohen Schnittzahlen alles immer gefüttert werden. Sind Futter meist in zu jungem, und sie vorhanden, können sie sich daher rohfaserarmen Zustand bei Bedarf, auch schnell vermeh- gemäht wird. Das ist zwar für ren. Die Menge der einzelnen die Milchproduktion und damit Komponenten muss aber der Eiweißversorgung notwendig, jeweiligen Milchleistung angefür die Rohfaserabdeckung aber passt sein. Auch in der Trocken- kontraproduktiv. stehzeit muss diese Regel befolgt werden. Dazu muss in dieser Fütterungsgestaltung in Phase das Futter deutlich mit der Trockenstehphase Die Stroh gesteckt werden. Das Trockenstehphase ist die ReLaktations-Grundfutter weiter hab-Zeit für die Kuh. Als solche zu füttern, erweist sich rasch als sollte sie auch genutzt werden. fataler Fehler. Die Fütterung, alle Komponenten enthaltend, muss an die einzelne Kuh angepasst werden Rohfaserstrukturierung und die Unterstützung der Um einen guten pH-Wert im Leber-Regeneration kann hier Pansen zu gewährleisten und am effektivsten durchgeführt eine Übersäuerung zu verwerden. meiden, ist eine ausreichende
Weitere Gründe für Klauenschäden können natürlich auch Verletzungen aufgrund von Überanstrengung, durch schadhafte Stallböden oder sehr raues Gelände, bei Auslaufhaltung, sein. Besonders brünstige Kühe können hierbei Schaden nehmen oder durch Aufreiten andere Stallgenossinnen verletzen. Scharfe Kanten, schadhafter Beton und Ähnliches tragen vermehrt zu Verletzungen bei. Ein sehr guter Hinweis für gesunde Kühe ist, wenn möglichst keine Kühe im Stall einfach nur herumstehen. Kühe sollten entweder fressen oder liegen und wiederkauen. Wenn Kühe „einfach nur herumstehen“, sollte man sie genau beobachten und gegebenenfalls reagieren. Gründe dafür sind: Verdauungsstörung, Bauchschmerzen, Schmerzen in den Beinen, unbequeme Liegeboxen, Rangordnungsprobleme etc. Das Risiko von Infektionen ist auch gegeben. Allerdings sind Kühe mit einem guten Immunsystem und einer gut funktionierenden Leber davor wesentlich besser geschützt. Letztlich muss auch eine gewisse genetische Disposition in Betracht gezogen werden.
Foto: © agrarfoto.com
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n weitaus häufigeren Fällen liegt die Ursache im Stoffwechselbereich und dieser ist, besonders beim Hochleistungsrind, äußerst komplex.
TIERGESUNDHEIT 23 Je höher eine Kuh in der Abstammung und Leistung steht, desto sensibler und empfindlicher ist sie in der Regel. Welches Organ ist in Wirklichkeit hauptsächlich betroffen? Im Zentrum des Prozesses steht die Leber. Fehlgärungsprodukte, Giftstoffe und Entzündungs produkte aus dem Pansen belasten die Leber über Gebühr. Zusätzlich können noch Schimmelpilze aus dem Futter oder hohe Nitrit-Belastungen aus der Umwelt (zu große Güllemengen) das Organ überfordern.
Haltung Verhalten
Infektion
KLAUEN Genetik
Mengen-& Spurenelemente
Giftstoffe, die von der Leber nicht abgebaut werden konnten, Fütterung bleiben im Blutkreislauf und können so gewisse Zellschichten schädigen. Am häufigsten betroffen ist die Klauen-Lederhaut, was dann in der Folge zur akuten oder chronischen Klauenrehe – Kosten durch Wartezeiten für auch bei den indischen Heiloder zu Klauen-Abszessen führt. pflanzen gibt es eine Vielzahl Milch Die Kuh geht lahm! von die Leber- und Nierentätig– gesteigerte Arbeitskosten für keit unterstützenden Pflanzen Management Wirtschaftliche Bewertung wie zum Beispiel Kalmegh, – erhöhte Abschaffungsrate Klauenerkrankungen stehen Guduchi, Mangoblätter, Blätter – Kosten durch Zukauf neuer als Abgangsursache bei Kühen und Rinde des Neem-Baums und Tiere mit über 10 Prozent an dritter viele mehr. – Behandlungskosten Stelle: In einer Studie wurden durchschnittliche Kosten von Die Entgiftung des Verdauungs Klauengesundheit fördern 310 Euro/Lahmheit errechnet. Neben den oben schon angeführ- trakts kann weiters durch die Zufuhr von hochwertigem ten Punkten und ihrer BeachDies ergibt sich aus: Bentonit unterstützt werden. tung kann die Lebergesundheit – verminderter Milchleistung Dieser kann, durch seine immendurch gewisse Kräuter sehr gut – herabgesetzter sexueller se Oberfläche, freie Radikale, gefördert werden. Die wohl bekannteste Pflanze ist hierzulande Toxine und sonstige Schadstoffe Aktivität binden und ausscheiden. wohl die Mariendistel. Aber – Abmagerung
developed & made in germany – since 1910 –
Sowohl die Kräuter als auch der Bentonit lassen sich optimalerweise besonders in der Trockenstehzeit in Form einer Entgiftungskur verabreichen. Dies unterstützt die Leber regeneration und aktiviert die Nierentätigkeit. Die so stabilisierte Kuh kann ihre hohe Einsatzleistung und nachfolgende Laktation wesentlich besser verkraften. Die Gefahr von Klauenentzündung, Mastitis oder Zellzahlschwankung sinkt und die Fruchtbarkeit verbessert sich. Neben den Kräutern bietet auch die klassische Homöopathie einige sehr bewährte leberunterstützende Arzneien, wie zum Beispiel Flor di Piedra, Carduus mariannus, Taraxacum, Lycopodium, Nux vomica, um nur einige zu nennen. Diese sollten aber durch einen fachlich geschulten Tierarzt ausgewählt werden, um für das in Frage kommende Tier passend zu sein. Fazit Wiederholt auftretende Klauenschäden sind immer ein Hinweis auf ein Managementproblem und dementsprechend ernstzunehmen. Nur die Klauen auszuschneiden, ohne die Ursache zu beheben, wird nicht den gewünschten Erfolg bringen. W Dr. Nicole Herout ist Tierärztin.
24 HEUTROCKNUNG
Welche Vorteile bringt Heutrocknung? Weniger Wetterrisiko, besseres Futter und höhere Milcherlöse sind häufig genannte Gründe für die künstliche Heutrocknung. Aber wie groß sind die Vorteile tatsächlich, und welche Kosten fallen dafür an? Ein Vergleich von Belüftungsheu, Bodenheu und Silage.
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er direkte Vergleich von Betrieben ist schwierig. Sie unterscheiden sich in der Wirtschaftsweise, dem Grünlandertrag, den klimatischen Bedingungen und bei den baulichen Anlagen, aber auch in den Herden und deren Milchleistung sowie den Arbeitskräften. Ein Versuch an der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt Raumberg-Gumpenstein hat daher eine einfache Frage gestellt: Was passiert, wenn man dieselbe Wiese zum selben Schnittzeitpunkt mäht, unterschiedlich konserviert, und mit den Futtervarianten dieselben Milchkühe füttert? Dieser Versuch wurde mit jeweils vier
Schnitten über drei Jahre durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, was auf dem Feld verlorengeht, was von der Einfuhr bis zur Winterfütterung passiert und wie die Milchkühe das Futter aufnehmen. Weniger Verluste, höhere Futteraufnahme Am Feld benötigt das Bodenheu vier Wendevorgänge, das Kaltbelüftungsheu drei, das Entfeuchterheu zwei und die Silage nur einen Wendevorgang (im Durchschnitt über alle Schnitte hinweg). Dementsprechend länger dauert die Ernte und desto höher sind die Verluste. Bis zu 1.500 kg Trockenmasse pro Hektar und Jahr blieben im Versuch bei den vier Schnitten auf der Dauer wiese liegen.
Auch von der Einfuhr bis zur Fütterung geht Futterenergie verloren. Hier schneidet die Silage am schlechtesten ab, weil im Gärprozess im Ballen bzw. am Fahrsilo noch Energie umgewandelt wird. In Summe gingen beim Bodenheu 33 Prozent und bei Kaltbelüftung 25 Prozent der Energie verloren. Bei Entfeuchterheu und Silage gehen gut 20 Prozent verloren. Auch bei der Fütterung gibt es Effekte: Von beiden Belüftungsheu-Varianten haben die Kühe mehr gefressen als vom Bodenheu und von der Silage. Dabei war die Kraftfuttergabe jeweils gleich mit 20 Prozent der Trockenmasse-Aufnahme und lag bei ca. 1.200 kg pro Kuh und Jahr. Entsprechend der Futteraufnahme war bei Bodenheu
und Silage die Milchleistung je Kuh geringer. Die Verlustwerte und Milchleistungen wurden auf die Fläche umgerechnet. Kaltbelüftungsheu und Silage lagen bei der Milchproduktion pro Hektar und Jahr in etwa gleich auf. Das Bodenheu lag um ca. 1.100 kg darunter. Das Entfeuchterheu lag um ca. 600 kg höher. Kaltbelüftung und Dachabsau gung sind kostengünstig Als Anhaltspunkte für die Investitionskosten je Hektar Erntefläche gelten 1.000 Euro für die Trocknungsbox, 400 Euro für die Kaltbelüftungsanlage und 2.500 Euro für die Entfeuchtertechnik. Je nach Schlagkraft, Baubestand und Eigenleistung können die Kosten
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VON CHRISTIAN FRITZ
HEUTROCKNUNG 25 weit davon abweichen. Holen Sie vorab Informationen über die Angebote der Hersteller ein, um eine reibungsfreie Installation der Anlage sowie später einen fehlerfreien, benutzerfreundlichen und kostengünstigen Betrieb sicherzustellen. Eine Anlage zur Unterdachabsaugung sollte als kostengünstiger Standard im Regelfall integriert werden. Für Kaltbelüftung und Entfeuchtertrocknung wurde im Versuch der Stromverbrauch gemessen. Die Kosten je Tonne Heu lagen im Versuch bei einem Strompreis von 0,18 Euro/kWh bei 14,40 Euro aus Kaltbelüftung bzw. 30,60 Euro bei Entfeuchtertrocknung. In der Praxis bestehen bei den Energiekosten große Unterschiede. Entscheidend für die Energiekosten sind eine nicht zu feuchte Einfuhr, die passende Schichthöhe und eine gute Anlagenbedienung. Es wird empfohlen, das Futter am Schwad weitertrocknen zu lassen, und mit der Anlage zur Unterdachabsaugung noch die Nachmittagssonne als Wärmequelle zu nutzen.
um ca. 400 Euro je ha und Jahr darunter, das Entfeuchterheu um ca. 200 Euro darüber. Berücksichtigt man auch den Heumilchzuschlag und die ÖPUL-Prämie für den Silageverzicht, so kommen bei den Heuvarianten ca. 600 Euro je Hektar und Jahr hinzu. Heumilchzuschlag und ÖPUL-Prämie eingerechnet zeigt die Modellkalkulation: a) Für die Bodenheuwerbung mittlere Erlöse bei geringen Kosten pro ha und Jahr. b) Für die Kaltbelüftung hohe Erlöse bei mittleren Kosten pro ha und Jahr. c) Für das Entfeuchterverfahren sehr hohe Erlöse bei hohen Kosten pro ha und Jahr. d) Für die Silageproduktion mäßige Erlöse bei sehr geringen Kosten pro ha und Jahr.
Verlustrisiko ist ausschlag gebend Für die Wirtschaftlichkeit der Verfahren letztlich entscheidend ist aber die Sicherheit, trotz aller Witterungseinflüsse ein gutes Grundfutter zu produzieren. Denn eine Risikobewertung der Projektergebnisse hat gezeigt, Hohe Erlöse dank Belüftungs dass ab einem Verlustrisiko von vier Prozent die Silagewerheu Für einen direkten Verfahrensvergleich wurden alle zusätz- bung dem Bodenheu überlegen lichen Kosten und Erlöse addiert. ist – trotz Prämie für Heumilch und Silageverzicht. Auch das Berücksichtigt sind die Kosten Entfeuchterverfahren ist der für das Heulager bei Bodenheu, zusätzlich die Trocknungsbox bei Kaltbelüftung bereits ab einem Kaltbelüftung, die Anlagentechnik Verlustrisiko von vier Prozent bei Entfeuchtertrocknung und der finanziell überlegen. In der Praxis kann sich die Fahrsilo. Auch die Unterschiede Abschätzung des Verlustrisikos in den Arbeitsstunden für Einan den folgenden beiden Fragen und Auslagern der Box werden bewertet. Bei den Maschinenkos- orientieren: Wie hoch ist der potenzielle Schaden, wenn z. B. ten bestehen kaum Unterschieeine schlechte Charge eingefahde. Damit ist kostenseitig das Bodenheu um ca. 100 Euro je ren wird oder ein Schnitt ausfällt? Hektar und Jahr günstiger als die Wie hoch ist die WahrscheinKaltbelüftung. Die Silagewerbung lichkeit, dass dieser Fall eintritt? ist um ca. 200 Euro günstiger als Zuerst erfolgt die Schätzung der die Kaltbelüftung. Das Entfeuchbeiden Prozentwerte (Schaden und Wahrscheinlichkeit), danach terverfahren hingegen kostet multipliziert man die beiden Werca. 300 Euro mehr. te und erhält so einen OrientieAuf der Habenseite steht erstens rungswert für das Verlustrisiko. W der Milcherlös aus dem Grundpreis (kalkuliert mit dem FünfMag. Christian Fritz, MA ist Mitarbeiter jahres-Preismittel von 0,34 Euro an der Abteilung für Ökonomie und je kg Milch). Dieser Erlös ist bei Ressourcenmanagement an der Höheren Kaltbelüftung und Silage in etwa Bundeslehr- und Forschungsanstalt gleich hoch. Das Bodenheu liegt Raumberg-Gumpenstein.
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26 TIERGESUNDHEIT
Die unterschätzte Gefahr Q-Fieber ist eine Erkrankung, die vor allem Rinder, Schafe und Ziegen betrifft, aber auch dem Menschen gefährlich werden kann. Das Wissen darüber ist bei Bauern und Tierärzten aber noch ziemlich gering.
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und 36.000 gekeulte Ziegen, über 2.000 erkrankte Menschen, sechs Tote. 2009 zeigte Coxiella burnetii, Auslöser des Q-Fiebers, in den Niederlanden seine Gefährlichkeit. Bald darauf hatte sich die Aufregung allerdings wieder gelegt. Dabei scheint das Bakterium in Nutztierbeständen ein ebenso häufiger wie unangenehmer Gast zu sein. So geht der französische Tierarzneimittelkonzern Ceva davon aus, dass jeder zweite Milchviehbetrieb in Deutschland betroffen ist. Bei serologischen Proben konnte das Unternehmen sogar auf 67 Prozent der Höfe Antikörper feststellen. Diese Untersuchungen waren allerdings durchgeführt worden, weil bereits ein Q-Fieber-Verdacht in den Ställen im Raum stand.
gegenüber. „Wir hatten einen Fall, bei dem die Molkerei das Risiko nicht eingehen wollte und die Milch eines Betriebs nicht mehr abgeholt hat, bis sie erregerfrei war“, so TGD-Veterinär Schoder. Das würde für Verunsicherung sorgen. Auch hier scheint deshalb „Was ich nicht weiß, macht den Inspektor nicht heiß“ der vermeintlich bessere Rat zu sein.
Langfristig belastet die Krankheit jedoch die Wirtschaftlichkeit der Tiere. Ceva will das Wissen rund um Q-Fieber und seine Behandlung steigern. „Wir bieten über die Tierärzte, auch in Österreich, kostenlos ELISA-Antikörper-Diagnosesets bis hin zu Herzinnenhaut- und hersteller Ceva: „Aufgrund der für die Tankmilch an“, so John Gehirnhautentzündungen auf. vielseitigen Symptome diagnosSchmidt-Hebbel. Bei einem posiBei schwangeren Frauen kann tizieren Tierärzte oft andere tiven Befund wird anschließend es sogar zu Frühgeburten und Erkrankungen.“ Dabei kann direkt nach den Viren gesucht, Coxiella burnetii der Herde mas- Schädigungen des Ungeborenen um festzustellen, ob die Herde kommen. siv zusetzen. Vor allem Fruchtauch akut befallen ist. Ist dies barkeitsprobleme und Aborte der Fall, empfiehlt der Hersteller Sein Potential als Zoonose, also sind oft darauf zurückzuführen. Von ähnlichen Zahlen in einen Impfstoff, der zwar nicht als für Menschen potenziell Zudem ist auch eine ÜbertraÖsterreich berichtet auch der zur direkten Behandlung kranker gung auf den Menschen möglich. gefährliche Erkrankung, schafft Geschäftsführer des oberösterTiere dient, er verhindert aber Die Infektion erfolgt dabei meist Probleme bei der Bereitschaft reichischen Tiergesundheitsdie Ansteckung des noch gesundiensts, Gottfried Schoder. Er hat über die Luft, da Nachgeburt und der Bauern, Analysen durchzuden Viehs: „Ein bis zwei Prozent führen, räumt der Ceva-Tier die Tankmilch von fast 90 Höfen Geburtsflüssigkeiten, wenn sie der Kühe sind Dauerausscheider. mediziner ein. „Wir wissen zwar Wenn man drei bis fünf Jahre in seinem Einzugsgebiet beprobt, eintrocknen, wahre Bakterien von keinen Fällen, bei denen die impft, scheiden sie irgendwann brutstätten sind. Vor allem um ein besseres Gespür für die Coxiellen über die Milch überkleine Wiederkäuer wie Schafe Problematik zu bekommen. Bei natürlich aus.“ Das Jungvieh ist und Ziegen scheiden die Erreger tragen wurden. Rohmilch, in der immunisiert, die Gefahr gebannt. der Hälfte konnte ein Kontakt Erreger nachgewiesen werden, der Herde mit den Keimen nach- über längere Zeit aus. Auch Gottfried Schoder bemuss aber jedenfalls pasteurigewiesen werden. Auch bei den zeichnet eine solche Impfung als siert werden.“ In Deutschland Untersuchungen nach dem jüngs- So ist es zu der Epidemie vor probates Mittel zur Sanierung zehn Jahren in Holland im direk- muss das untersuchende Labor ten Ausbruch von Brucellose eines Bestands. „In jedem Fall einen Nachweis der Bakterien ten Umfeld eines großen Milchwurden, quasi als Nebeneffekt, sollte man aber ein Herdenprofil ziegenstalls gekommen, weil der verpflichtend an die staatlichen vermehrt Coxiellen-Antikörper erstellen, um herauszufinden, festgestellt. „All diese Nachwei- Wind die Keime verfrachtet hat. Stellen melden. Daher schrecken welche Tiere betroffen sind.“ Er viele Landwirte vor einer Unter- warnt zugleich davor, in Panik zu „Personen, die sich in Abkalbese bedeuten zunächst allerdings suchung zurück, um dann nicht boxen aufhalten, stecken sich nicht, dass die Tiere akut erverfallen. „Es wird draußen viel Probleme mit dem Gesundheits- Unsinn geredet. Gerade deshalb krankt sind, sondern nur, dass sie aber auch bei Rindern an“, so amt zu bekommen. Schmidt-Hebbel. Oft fällt dies irgendwann mit den Bakterien sollten wir uns darum bemühen, gar nicht auf. Bei rund 40 Proin Berührung gekommen sind“, das Wissen um Q-Fieber zu steizent der Betroffenen äußert so Schoder. Erst der Fund von Vor allem für Direktvermarkter gern.“ W sich die Krankheit jedoch in Erregern belegt das Vorhandenkönnen eine Verkaufssperre und grippeähnlichen Zuständen, die sein von Q-Fieber. der daraus folgende Imageverlust STEFAN NIMMERVOLL auch von den Humanmedizinern existenzbedrohend sein. In Österwww.tgd.at meist nicht richtig zugeordnet Die Seuche werde jedoch reich haben Bauern bei einem powerden. In seltenen Fällen treten sitiven Erregernachweis eine Meloft nicht erkannt, sagt John www.ceva.de auch massive Komplikationen Schmidt-Hebbel von Pharmadeverpflichtung ihrem Abnehmer
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VON STEFAN NIMMERVOLL
STALLBAU 27
Gutes Licht steigert das Tierwohl Licht ist für das Sehen, die Leistung und das Wohlbefinden der Rinder elementar. Das Sehen und Erkennen der Umwelt ist mit der Aufnahme von optischen Informationen verbunden.
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mit einer Beleuchtungsintensität von minimal 100 Lux, besser 200 Lux bei Kälbern, Jungvieh und laktierenden Kühen erreicht werden. In älteren Ställen mit schlechter Ausleuchtung sollte auch am Tag Licht eingeschaltet werden. Metalldampflampen oder LED-Leuchten können als Lichtquelle v erwendet werden.
inder sehen die Umwelt anders als wir Menschen. Sie sehen u. a. weniger scharf, die Hell-Dunkel-Anpassung ist langsamer und das Farbensehen ist anders. Dies ist beim Stallneubau und bei der Ausgestaltung existierender Ställe zu beachten. Licht spielt aber auch bei der Tierbeobachtung, beim Umgang mit den Rindern, beim Treiben und Verladen der Tiere eine Rolle. Das Licht wirkt aber auch direkt auf den Organismus. Es beeinflusst das Verhalten und die Physiologie der Tiere. Bei Rindern können durch tiergerechte Lichtgestaltung im Stall Effekte bezüglich der Fruchtbarkeit, des Wachstums und der Milchleistung beobachtet werden. Die Beleuchtungsintensität und -dauer beeinflussen die „innere Uhr“ der Rinder und wirken über hormonelle Regulationsmechanismen auch auf die Leistung der Tiere. Durch Licht wird auch das Wohlbefinden der Tiere beeinflusst. Fragen zur adäquaten Beleuchtungsintensität, der Beleuchtungsdauer, aber auch zur spektralen Zusammensetzung des Lichts im Rinderstall rücken deshalb immer mehr in den Mittelpunkt einer tiergerechten Haltung. LED-Leuchten eignen sich aufgrund der spektralen
usammensetzung des Lichts, Z der hohen Lichtausbeute, der langen Lebensdauer sowie des geringen Stromverbrauchs besonders als Lichtquelle für den Stallneubau und für die Umrüstung bestehender Ställe.
zusätzliches Licht geschaltet werden. Hierbei sollten Beleuchtungsdauern von 12 bis 16 Stunden
LED-Strahler und -leuchten eignen sich besonders gut als Beleuchtungsquelle für Rinderställe. Hierbei sollte jedoch auf angemessene Qualität geachtet werden und weniger der Preis im Vordergrund stehen. Unter suchungen in Praxisbetrieben zeigten, dass bei sehr gut ausgeleuchteten Ställen auch das Wohlbefinden von Mensch und Tier verbessert wurden. W
Beim Stallneubau ist darauf zu achten, dass über den Tag ausreichend Licht in den Stall gelangt. Dies wird durch die Ausrichtung des Stalls, offene Fassaden, Curtains, Oberlicht und die Lichtreflektion im Stall beeinflusst. Im Mittel sollten minimal 300 Lux erreicht werden. Häufig verwendete Lichtplatten können aber im Sommer die Temperatur im Stall beeinflussen. Nach Sonnenuntergang sollte, insbesondere im Winter,
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28 STALLBAU
Streuschichtbucht, täglicher Strohbedarf je nach Entmistungssystem des Fressgangs 4 bis 8 kg pro GVE
Einfach und flexibel Eine gute Planung berücksichtigt haltungstechnisch und baulich flexible Lösungen zur Erweiterung, Umrüstung oder Nachnutzung, um dem Betrieb in der Zukunft Möglichkeiten für Markenfleischprogramme offen zu halten und um auf künftige Änderungen der rechtlichen Vorgaben reagieren zu können.
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tallungen für die Rindermast sollen bei einem geringen Arbeitsaufwand und bei tiergerechten Haltungsbedingungen optimale Leistungen der Tiere ermöglichen. Den Bedürfnissen der Tiere entsprechen Haltungssysteme mit einem weichen, verformbaren Liegebereich und zusätzlich
einem harten Laufbereich am besten. Eingestreute Buchten bieten zahlreiche Vorteile für das Tierwohl Im Fall von eingestreuten Systemen werden heute Zwei- oder Mehrflächenbuchten geplant, wobei üblicherweise nur die Liegefläche eingestreut wird. Die Stroheinbringung in die Buchtenflächen kann in Abhängigkeit von den betrieblichen
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Gegebenheiten händisch von der Strohbühne oder vom decken lastigen Bergeraum über automatisierte Einstreuvorrichtungen oder bei offenen Stalllösungen mit einem mobilen Einstreu wagen erfolgen. In Zweiflächentretmistbuchten wird im Anschluss an die Liegefläche der Fressgang als Mist achse ausgebildet. Für weibliche Tiere und Ochsen ist das für das Tretmistsystem erforderliche Gefälle von 8 bis 10 Prozent, für Stiere von 4 bis 5 Prozent zu beachten. Der tägliche Stroh bedarf liegt bei mindestens 3 kg pro GVE. Die Grundrissform ist rechteckig, da die Buchtentiefe mit maximal 6 Meter begrenzt ist. Die Entmistung der Mist achse erfolgt entweder mobil mit Traktor oder Hoftrac oder mit einer stationären Schieberanlage. Bei Zweiflächen-Tiefstreubuchten lagert hingegen der Mist über einen längeren Zeitraum als Mistmatratze auf der Tiefstreu
fläche und wird mittels Traktor, Hoftrac oder Hoflader ganz flächig ausgeräumt. Zweiflächentiefstreubuchten erfordern einen täglichen Strohbedarf je nach Entmistungssystem des Fressgangs von 5 bis 10 kg pro GVE. Zum Fressen stehen die Tiere entweder auf einem angehobenen Fressgang mit Spaltenboden oder auf einem erhöhten Fressstand mit einem Gefälle von 4 Prozent. Das baulich flexibelste Einstreu system ist die Streuschichtbucht, da die eingestreute Liegefläche ohne Gefälle und ohne Höhen abstufung ausgeführt wird. Der tägliche Strohbedarf ist mit 4 bis 8 kg pro GVE etwas höher als beim Tretmistsystem. Durch Schwenkgitter können die Tiere in einen Teil der Bucht gesperrt werden; dann kann der jeweils andere Teil mit Traktor oder Hoftrac entmistet werden. Das Gebäude mit ebenem Stallboden lässt sich später eventuell auch für andere Zwecke gut nutzen.
Fotos: © ÖKL, BOKU
VON DIETER KREUZHUBER
STALLBAU 29
Besonders tierfreundliche Haltung mit Auslauferweiterung und G ummiauflage auf den Spaltenelementen im Stall Eine Streuschichtbucht wird in der Regel mit einem planbefestigten Fressgang geplant, der nicht eingestreut wird.
auch Sonnenschutz und ein ausreichend großer und für alle Tiere freier Zugang zur Tränke gewährleistet sein.
mit Spalten und Güllekanälen oder mit planbefestigten Böden und mechanischer Entmistung betrieben.
Die Reduktion der Ammoniak emissionen wird derzeit intensiv diskutiert; dabei geht es vor allem um die rasche Trennung von Kot und Harn. Ansätze dazu bestehen zum Beispiel in Fressgängen mit Rillenböden oder mit einem Quergefälle zu einer Harnrinne bzw. der regelmäßigen Säuberung. Auch führt die Weidehaltung zu geringeren Ammoniakemissionen. Bei der ganzjährigen Freilandhaltung muss für jedes Tier eine überdachte, trockene und eingestreute Liegefläche mit Windschutz zur Verfügung stehen. Bei heißer Witterung muss
Auch Flüssigmistsysteme sind unter bestimmten Voraussetzungen tierfreundlich Liegeboxenlaufställe werden in der Investitionsförderung als „besonders tierfreundliche Haltung“ gesehen, wenn sie den Bestimmungen des Tierschutzrechts entsprechen. Es muss also für jedes Tier eine Liegebox vorhanden sein. In der Regel werden Hochboxen mit verformbaren und dauerhaft elastischen Belägen verwendet; weibliche Mastrinder können auch in Tiefboxen gehalten werden. Liegeboxensysteme werden im Laufbereich entweder
Vollspaltenbodenbuchten sind für Mastrinder zulässig, werden jedoch heute − im Hinblick auf die zunehmenden Anforderungen hinsichtlich Tiergerechtheit von Stallsystemen − aufgrund der nicht vermeidbaren Gelenks- und Schwanzspitzenveränderungen und Verhaltenseinschränkungen nicht mehr empfohlen. Eine Gummiauflage verringert die negativen Auswirkungen des Vollspaltenbodens auf die Tiergesundheit und ist eine Voraussetzung für die Investitionsförderung für „besonders tierfreundliche Haltung“. Ein Stallkonzept soll daher unbedingt Ergänzungen wie Gummimatten
Das neue ÖKL-Merkblatt Nr. 26 „Rindermastställe“ beschreibt die verschiedenen Haltungssys teme und das Raumprogramm, beinhaltet die gesetzlichen und empfohlenen Maße für das jeweilige Haltungssystem und gibt wichtige Informationen für Bodengestaltung, Fütterung, Stallklima, Auslauf, Separierbucht und Buchtenabgrenzungen. ÖKL-Merkblatt Nr. 26 (6. Auflage 2020, 20 Seiten, Preis 10 Euro), erhältlich im ÖKL, Gußhausstraße 6, 1040 Wien, 01/505 18 91, office@oekl.at
oder eventuell auch eingestreute Bereiche bzw. den Einbau von Liegeboxen zulassen. Weiters soll bei der Planung an eine Erweiterungsmöglichkeit für einen Auslauf gedacht werden, um bei Bedarf auch gehobene Standards erfüllen zu können. W DI Dieter Kreuzhuber ist im ÖKL für den Geschäftsbereich Landwirtschaftliches Bauen verantwortlich.
30 STALLBAU
Der alte Anbindestand wird nun als Melkstand genutzt.
Sehr viel Platz zur freien Bewegung.
Passt für kleine Betriebe Es muss nicht immer ein Neubau sein. Familie Höllbacher aus Puch hat ihren Stall für 12 Milchkühe geschickt umgebaut und erweitert.
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etrachtet man die Ställe, die in Fachzeitschriften oder von Stallbaufirmen präsentiert werden, so zeigt sich ein klares Bild: Die moderne Kuh braucht eine große Halle, bedeckt von einem Dach, das von riesigen Leimbindern getragen wird. Das Innere muss aus betonierten Mauern und Aufstallungen, möglichst aus Stahlrohren, bestehen, viel Technik inklusive, alles
automatisiert und digitalisiert – automatische Entmistung, Fütterungs-, Melk- und Spaltenroboter. Dazu kommen Entlüftungsanlagen, entsprechende Lichttechnik und Transponderstationen. Nicht um jeden Preis So gut diese modernen Errungenschaften auch sein mögen, der Bau und die Anschaffung kosten sehr viel Geld. Für Betriebe mit großen Tierzahlen ist dies weniger ein Problem, aber was ist mit den kleinen Betrieben mit fünf, zehn oder auch zwanzig
Stück Vieh? Auch auf diesen Betrieben werden oftmals Ställe gebaut, die den obigen Anforderungen entsprechen. Die Standplatzkosten sind dementsprechend groß, 30.000 Euro und mehr pro Kuh sind keine Seltenheit. Argumentiert wird oft: „Das muss heutzutage so sein!“ Ist das wirklich so? Ist die Kuh um so viel anspruchsvoller geworden? Schauen wir uns die Sache doch noch mal genauer an. Die grundlegenden Anforderungen an einen artgerechten
Bio-Rinderstall sind recht schnell aufgezählt: – Ausreichend Platz zur Bewegung – Geschützte und gemütliche Ruheflächen – Tränken und Fressplätze – Frische Luft und ausreichend Licht Einfach gelöst In modernen Ställen werden diese Anforderungen oftmals bestens erfüllt. Aber gibt es auch einfachere, günstigere Möglichkeiten, die diesen Anforderungen gerecht werden?
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VON FRANZ PROMEGGER
STALLBAU 31
Links das bestehende Stallgebäude, in der Mitte der möblierte Auslauf und rechts die neue Remise. Michaela und Walter Höllbacher, Puch, Salzburg: 8 ha Grünland, 7 Milchkühe der Rasse Fleckvieh, 110 Lege hühner, Bio-Milchproduktion für Molkerei, Nebenerwerbsbetrieb
Michaela und Walter Höll bacher aus Puch haben so eine Variante für ihren Milchviehbetrieb gefunden. Sie haben im Jahr 2010 ihren Stall umgebaut und erweitert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden ihre Tiere in Anbindhaltung auf Kurzständen gehalten. Mittlerweile wurde ein großer befestigter Auslauf an das bestehende Stallgebäude angebaut. Unter der Auslauffläche befindet sich eine neu errichtete Güllegrube. Wetterseitig wurde eine Reihe mit zwölf Außenliegeboxen in Holzbauweise errichtet. Um hier Schutz vor Zugluft zu gewährleisten, wurde dieses Gebäude verhältnismäßig hoch gebaut. Dadurch ergab sich die Möglichkeit, den entstehenden Raum als Strohlager zu nützen. Auch werden die Liegeboxen von dieser Strohbühne aus direkt eingestreut. Komplettiert
wird der große Auslauf durch eine Bürste, eine Tränke und eine Heuraufe. Entmistet wird die ganze Fläche mithilfe eines Rasenmäher-Traktors durch eine Öffnung direkt in die Güllegrube. Dies geschieht in unregelmäßigen Intervallen, abhängig von Verschmutzungsgrad und Witterung. Gemolken werden die Tiere mit der bestehenden Rohrmelk anlage zweimal am Tag auf den Kurzständen im alten Stall. Hier erhalten die Kühe auch ihr Kraftfutter zum „Hereinlocken“, während des Melkens wird Gras, im Winter der zweite und dritte Schnitt zugefüttert. Nach dem Melken werden die Tiere wieder in den Auslauf getrieben, wo sie sowohl den Tag als auch die Nacht verbringen. Auslauf als offener Stall Die Vorteile dieses Auslaufs sind: – Er ist groß genug, damit sich alle Tiere darauf verteilen können. – Für jede Kuh steht eine witterungsgeschützte und bequeme Liegebox zur Verfügung.
– Ausreichend Fressplätze an der Futterraufe sowie eine Tränke sind vorhanden. – Frischluft und Sonnenlicht steht jederzeit zur Verfügung. Dieser entsprechend gut ausgestattete beziehungsweise möblierte Auslauf erfüllt alle grundlegenden Anforderungen für einen biotauglichen und artgerechten Rinderstall. Man könnte auch sagen, dieser Auslauf ist ein sehr offener Laufstall.
Der Stall ist auch für die kalte Jahreszeit geeignet. „Die Rinder kommen mit der Kälte sehr gut zurecht, sie genießen sichtlich die Witterung wie Schneefall oder Regen. Gesundheitliche Probleme oder Leistungseinbußen sind nicht vorhanden“, erklärt Walter Höllbacher.
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32 STALLBAU
Die Futterraufe wird mit dem Traktor befüllt. Rechts das Abwurfloch für Mist und Gülle.
Oberhalb der Liegeboxen wird Stroh gelagert. Die Plane schützt vor Feuchtigkeit.
Hälfte der Kosten entfiel auf den Bau der Güllegrube, diese musste aufwändig in den Felsen im Untergrund gesprengt werden. Außerdem wurde eine neue Remise an den Stall angebaut.
Entwicklungsmöglichkeiten. So könnte im alten Stall etwa ein moderner Melkstand Platz finden oder der Auslauf durch eine weitere Liegeboxenreihe ergänzt werden.
Michaela und Walter schätzen auch die Flexibilität ihres neuen Stalls. So sind etwaige zukünftige Flexibel bleiben Der Zubau Anforderungen von Handel und kostete etwa 56.000 Euro, was Standplatzkosten von 4.600 Euro Konsumenten leichter umzusetzen. Auch baulich bestehen pro Kuh entspricht. Etwa die
Die Kuh braucht keine teuren Ställe. Solange ihre Bedürfnisse erfüllt werden, ist sie auch mit billigen Lösungen zufrieden. Das obige Beispiel zeigt, dass einfaches und reduziertes Bauen
Falls das Wetter wirklich schlecht ist, bleibt der Anbinde stall als Reserve. So waren die Kühe während der außergewöhnlich starken Schneefälle im Jänner 2019 zwei Wochen vorübergehend im alten Stall untergebracht.
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nicht schlecht sein muss, im Gegenteil. Große, technikstrotzende Stallbauten, so schön sie auch sind, müssen schlussendlich auch bezahlt werden. Als Berater sind wir auch gefordert, gerade für unsere kleinen BioBergbauernbetriebe wirtschaftlich vertretbare Lösungen zu finden. W Franz Promegger ist Berater bei BIO AUSTRIA Salzburg.
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GRÜNLAND 33
Für höhere Leistung und Ertrag Wir erwarten uns vom Grünland eine hohe Leistung an Ertrag und Qualität. Die für wachsende Betriebe immer knapper werdenden Flächen steigern den Druck zur Flächenproduktivität zusätzlich. Um die Grundfutterversorgung aus dem Dauergrünland abzusichern, brauchen wir nutzungsorientiert zusammengesetzte und optimal versorgte Grünlandbestände. VON PETER FRÜHWIRTH
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wird jedoch leider nicht als Technik zur Erfüllung der NEC-Richtlinie akzeptiert. – Schleppschlauch und Schleppschuh reduzieren die Abgasung auf ein Minimum. Das hat durchaus auch für den Betrieb Vorteile, weil der Stickstoff aus der Grube nahezu ohne Verluste zu den Gräsern des Grünlands gebracht werden kann. Das funktioniert aber nur, wenn man sich zuvor den entsprechenden Pflanzenbestand aufgebaut hat – ohne viel Gemeine Rispe! Zudem muss die Gülle wirklich gut verdünnt sein. Nur dann kann sie auf die Erde zu liegen kommen, von den Gräserwurzeln
lle Erfolge und alle weniger optimalen Entwicklungen am Grünland lassen sich auf einen Grundsatz zurückführen: „Der Pflanzenbestand ist immer das Spiegelbild der Einflüsse, die auf ihn einwirken.“
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Ist man mit dem Bestand nicht zufrieden, müssen die einzelnen Maßnahmen in der Bewirtschaftung kritisch geprüft und entsprechend optimiert werden. Das Grünland selbst ist als System zu verstehen, mit vielfältigen und sehr komplexen Wechselwirkungen, das zudem meist eher träge auf geänderte Einflüsse reagiert. Wurden Schwachstellen festgestellt und hat man den Handlungsbedarf definiert, müssen diese – zusätzlichen und/oder geänderten – Maßnahmen nachhaltig umgesetzt werden. Das erfordert vom Landwirt Disziplin und eine langfristige konsequente Umsetzung. Nur so ist ein leistungsfähiger und an die Nutzungsintensität angepasster Pflanzenbestand zu erreichen, der die Erwartungen an Ertrag und Qualität auch erfüllen kann. Neben den Maßnahmen wie Nährstoffversorgung, Güllemanagement, Nachsaat und Optimierung der Technik ist vor allem auch die Kenntnis der wichtigsten Grünlandpflanzen sowie deren Stärken und Schwächen von vorrangiger Bedeutung. Zweifelsohne liegt in der Artenkenntnis oftmals ein großer Nachholbedarf. Aber ohne diese Kenntnis wird ein Landwirt nur schwer die Folgen seines bisherigen und künftigen Tuns und Lassens auf seinem Grünland verstehen können.
Und es geht vor allem um das „Verstehen“, wenn er die einmal eingeholten Beratungsempfehlungen mit Überzeugung langfristig umsetzen will. Das „Verstehen“ ermöglicht ihm auch, rechtzeitig und eigenständig Veränderungen zu erkennen und mit Korrekturen darauf zu reagieren. 1. Güllemanagement Im Güllemanagement liegen oft noch große Reserven zur besseren Stickstoffausnutzung. Im Rahmen dieses Artikels kann nur auf die wichtigsten Kriterien eingegangen werden. – Regelmäßiges Waschen der Laufflächen und Spalten mit ausreichend Wasser, um die gasförmigen Verluste zu minimieren. – Ausreichend bemessener Gülleraum. Etwas pointiert gesagt: Auch nach einer langen Schneedecke, die bis in den März gereicht hat, sollte noch ausreichend Platz sein für Wasserzugabe zum Verdünnen. – Verdünnung mit Wasser auf 1:1 verbessert das Abtropfen und Eindringen der Gülle, vermindert die Abgasung und erhöht die Wirkung des Ammoniumstickstoffs. – Ausbringung mit Schwenkverteiler. Keine Prallkopfverteiler.
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34 GRÜNLAND rasch aufgenommen werden und von den Bodenorganismen verdaut werden. Anders bleibt die Gülle als „Wurst“ liegen, sie rinnt nicht oder zu wenig auseinander. Bei Vorhandensein von Gemeiner Rispe gelangt sie nicht auf die Erde (Futterverschmutzung durch Güllereste). – Gülle-Separierung wird gerade in Betrieben mit weit verteilten Flächen und weiten Fahrwegen in Zukunft eine deutlich größere Rolle spielen. Die noch relativ hohen Kosten lassen sich hoffentlich über Gemeinschaften reduzieren. – Die Gülleverschlauchung, bei der die Gülle direkt aus der Grube zum Verteiler am Traktor gepumpt wird, ist jedenfalls zu befürworten. Dazu müssen die Flächen aber arrondiert sein, es muss ausreichend viel Wasser zugesetzt
werden können, die Gruben müssen ausreichend groß bemessen sein. – Die Zusammensetzung der Pflanzenbestände muss eine optimale Ausnutzung des Gülle-Stickstoffs zulassen. Sonst können die oben beschriebenen Maßnahmen ihre beabsichtigte Wirkung nur unzureichend entfalten.
(Rhizome) auf vegetative Weise im Bestand zu halten. Meist haben sie auch eine längere Wiederaustriebsphase nach dem Mähen, sodass sie sich bei höherer Schnittfrequenz kaum mehr ausreichend regenerieren können und damit langsam aus dem Bestand verschwinden.
Die Nachsaat von entsprechenden Gras- und Kleearten ist daher ein Grundelement in der 2. Nachsaat – Verbesserung ertragsbetonten Grünlandbewirtder Zusammensetzung Bei schaftung. Damit werden immer zwei oder drei Schnitten pro wieder entstehende Lücken Jahr können sich die meisten (Auswinterung, Erdhaufen unserer typischen Grünlandvon Maulwurf und Wühlmaus, pflanzen über Samenbildung Narbenverletzung bei der Ernte) ausreichend vermehren und rasch wieder „besiedelt“ und somit selbst erhalten. Ab vier Schnitten ist die Samenbildung – gleichzeitig auch die Bestands zusammensetzung im Sinne besonders bei den horstbildeneiner gesunden und leistungsgeden Gräsern – nicht oder kaum mehr möglich. Manche Horstgrä- rechten Grundfutterversorgung für die Rinder optimiert. ser (Glatthafer, Wiesenschwingel) haben auch nicht die FäEs sollen nur in Sortenwahl und higkeit, sich durch Seitentriebe Zusammensetzung qualitativ hochwertige Mischungen, die garantiert ampferfrei sind, zum Einsatz kommen. Die Wahl der Art der Nachsaatmischung richtet sich nach der Anzahl der Nutzungen! Wir empfehlen z. B. folgende Mischungen: 4-Schnitt-Nutzung: – „Die Saat“ ÖAG-Nachsaat mischung NI (Lagerhaus) – „Grünlandprofi“ Nachsaat mischung EB (Saatbau Linz) 5- Schnitt-Nutzung (und mehr): – „Die Saat“ ÖAG-Nachsaat mischung NiK (Lagerhaus) – „Grünlandprofi“ Nachsaat mischung EB (Saatbau Linz)
Intensive Weide und Kurzrasenweide: – „Die Saat“ ÖAG-Nachsaat mischung Kwei (Lagerhaus) 2.1 Periodische Nachsaat Periodische Nachsaat heißt: Regelmäßige Nachsaat von 8 bis 10 kg/ha einer nutzungsangepassten Nachsaatmischung alle zwei Jahre. Die periodische Nachsaat zählt zu den Standardmaßnahmen am vier- und mehrschnittigen Grünland, genauso wie die Erhaltungskalkung und die Stickstoffver sorgung. Optimaler Zeitpunkt: im Laufe des Augusts bis spätestens Anfang September. Nachsaattechnik: Optimalerweise mit Starkzinkenstriegel und kontrollierter Saatgutausbringung, z. B. APV-Nachsaat striegel (Grünlandprofi 300 M1), Güttler-Nachsaatstriegel (GreenMaster 300), Einböck Nachsaat striegel (Pneumatikstar Pro). Erfolgskriterium: konsequente periodische Nachsaat über eine Zeitdauer von mehreren Jahren. Begleitende Maßnahmen: entzugsorientierte Nährstoff versorgung. 2.2 Sanierung Die Sanierung ist als Projekt zu sehen, mit dem eine stark mit Gemeiner Rispe verseuchte Grünlandfläche von dieser Grasart möglichst vollständig befreit wird, um damit auf diesen nun freien Flächen
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GRÜNLAND 35 die Nachsaatmischung zu etablieren. Voraussetzung ist, dass noch ausreichend viele hochwertige Futtergräser auf dieser Problemfläche vorhanden sind. In der Praxis ist das auch meistens der Fall. Die zu sanierende Fläche sollte nicht größer als 2 ha sein. Bei entsprechender Erfahrung und guter Arbeitsorganisation sind auch 3 ha an einem Tag machbar. Optimaler Zeitpunkt: Im Laufe des Augusts bis spätestens Anfang September. Beginn: Nicht vor 10 Uhr, damit die Fläche gut vom Tau abgetrocknet ist. Vorbereitung: Der Bestand muss möglichst kurz gemäht sein. Einstellung des Starkzinkenstriegels: Möglichst steile Zinkenstellung und Belastung durch leichtes Anheben der Walze bzw. durch Druck über die Striegel hydraulik zum Ausreißen der Gemeinen Rispe; flache Zinkenstellung für die abschließende Ausbringung der Nachsaat mischung. Arbeitsschritte: – Erstes Mal über Kreuz striegeln, je näher an die 90° desto bessere Wirkung; – Schwaden und Abtransport; – zweites Mal über Kreuz striegeln;
– Schwaden und Abtransport; – abschließende Überfahrt mit eingeschaltetem Säkasten und nieder gelassener Walze. Saatgutmenge: 30 kg/ha Optimierung der Gesamtarbeitszeit: Fläche dritteln. Während der Striegel das zweite Drittel bearbeitet, kann am ersten Drittel bereits geschwadet werden. Während des Striegelns des dritten Drittels arbeiten auf den bereits gestriegelten Teilen der Schwader und der Ladewagen parallel. Pflege der Sanierungsfläche: Bis zum Herbst keine Düngung. Meist ist es notwendig, den Bestand, der sich aus den alten übrig gebliebenen Gräsern entwickelt, zu mähen, um
den Keimlingen der Nachsaat mischungen wieder ausreichend Licht zu geben. Folgejahr: Übliche Düngung, eventuell optimieren. Jedenfalls frühzeitig silieren. Zu später erster Schnitt kann eine an sich erfolgreiche Sanierung zunichtemachen (junge Nachsaatpflanzen können auch nächstes Jahr noch ersticken). 3. Allgemeine Regeln Bei der 4- und 5-Schnittnutzung sind heute mehr denn je die „alten“ Grundregeln des Mähens zu beachten. Das sind: Schnitthöhe: 5 bis 7 cm. Gemessen an den Gräserhorsten unmittelbar nach dem Mähen an mehreren Stellen auf den Grünlandflächen. Es geht hier vor allem darum, den h ochwertigen
Futtergräsern einen raschen Wiederaustrieb zu ermöglichen. Die Wurzeln der Gräser können keine oder kaum Nährstoffe speichern. Mit dem Mähen wird ihnen der gesamte Blattapparat genommen und sie müssen quasi wieder bei Null anfangen. Beim Wiederaustrieb mobilisieren
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Bei zu geringer Schnitthöhe dauert der Austrieb zwangsweise länger, die Blattbildung ist geringer und die Konkurrenzkraft nimmt ab. Unerwünschte Grasarten wie Gemeine Rispe, Weiche Trespe und Wolliges Honiggras sowie verschiedene Kräuter wie Löwenzahn, Schafgarbe, Erdholler (Giersch), Wiesenkümmel, Behaarter Kälberkropf, Kriechender Hahnenfuß, Ampfer und andere bekommen ihre Chance. Scharfe Messer: Ein scharfer glatter Schnitt heilt rasch ab. Die abgeschnittenen Blätter können rasch die Wunde schließen. Damit werden weniger der ohnehin knappen Nährstoffe (Zucker) in den Stoppeln veratmet und sie stehen den Gräsern für den Wiederaustrieb zur Verfügung. Durch abgestumpfte Messer verursachte zerfranste Blätter und Halmstoppeln brauchen lange zum Abheilen und veratmen dabei unnötig viel Nährstoffe. Der Wiederaustrieb wird deutlich verzögert. Besonders, wenn dann auch noch die Niederschläge auslassen sollten. Es zahlt sich jedenfalls aus, die Messerschärfe zu kontrollieren und gegebenenfalls die Messer nach einigen Hektaren durch einen geschliffenen Messersatz auszutauschen.
4. Zusammenfassung Das sind die Erfolgsfaktoren für Ertrag und Qualität in der ertrags betonten vier- und mehrschnittigen Grünlandbewirtschaftung: – Bodenuntersuchung – Erhaltungskalkung – Optimierung der Phosphorversorgung auf zumindest 8 mg P2O5 bzw. 35 mg P/1.000 mg. – Optimierung der Stickstoffversorgung auf Entzug und Optimierung im Güllemanagement – Optimierung des Pflanzenbestands durch konsequente periodische Nachsaat – Sanierung von problematischen Einzelflächen (Gemeine Rispe) – Schnitthöhe 5 bis 7 cm – scharfe Messer – Minimierung des Bodendrucks (Niederdruckreifen, Druckregelanlage, keine Tandembereifung, Achslasten niedrig halten, Zahl der Überfahrten möglichst reduzieren) – in Richtung Futterqualität: Bekämpfung von Wühlmaus und Maulwurf (Oberösterreich) W Dipl.-Päd. DI Peter Frühwirth ist Grünland experte in der Landwirtschaftskammer OÖ, Abteilung Pflanzenproduktion.
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eidezaun, Tierzuchtbedarf und Tierfutter günstig online bestellen: Das ist das Motto von Agrarzone.at, dem neuen österreichischen Onlineshop für die Landwirtschaft. Auch viele bekannte Reitsport-Marken sind vom österreichischen Lager aus innerhalb von 24 h lieferbar. „Die persönliche Fachberatung, der schnelle Versand und günstige Preise sind unsere größten Stärken“, so Geschäftsführer Bernhard Rehrl. Agrarzone – Landwirtschaft aus Leidenschaft. INFORMATION: Agrarzone.at Tel.: +43/7746/285 82 info@agrarzone.com
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b sofort ist der neue Patura-Gesamtkatalog 2020 (530 Seiten) verfügbar. Das bewährte Katalogkonzept wurde weiter optimiert und viele neue Artikel wurden in den neuen Katalog integriert. Unter dem Motto „Die Weidezaun-Experten“ finden Sie auf den ersten 152 Seiten alle Artikel zum Bau von modernen und sicheren Elektrozaunanlagen. Der zweite Teil mit über 350 Seiten Umfang enthält alles zum Thema Stall- und Weidetechnik für Rinder, Schafe und Pferde. Insbesondere der Bereich Stalleinrichtungen für Rinder wurde gezielt weiter ausgebaut. Überzeugen Sie sich selbst und bestellen Sie noch heute kostenlos Ihr Katalogexemplar. INFORMATION: Patura KG Tel.: +49/93 72/94 74 0 Fax: +49/93 72/94 74 29 www.patura.com
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sie die in der Halm- und Blattbasis gespeicherten Nährstoffe. Zusätzlich können sie mit den restlichen grünen (!) Blättern und Stängeln Zucker assimilieren und Eiweiß bilden, mit dem sie aus den Knospen an der Halmbasis neue Blätter und Halme bilden. Je mehr solcher grünen „Reste“ ihnen beim Mähen gelassen werden, desto rascher bildet sich wieder ein schöner dichter Bestand. Besonders für die wertvollen Horstgräser Knaulgras, Lieschgras, Wiesenfuchsschwanz, Wiesenschwingel sind ausreichend grüne Mähreste wichtig für einen schnellen Wiederantrieb. Die ausreichende entzugsorientierte Stickstoffversorgung ist natürlich ebenso wichtig.
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Weidezäune schaffen Sicherheit Nur sichere Umzäunungen vermeiden kostenintensive Schadensersatzforderungen sowie zeitraubendes und nervenstrapazierendes Suchen nach vermissten Tieren.
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Foto: © agrarfoto.com
uch Arbeitsunfälle sind bei solchen Einfangaktionen keine Seltenheit. Die Umzäunung sollte aber stets im Verhältnis zum Schadensrisiko stehen, denn es ist nicht sinnvoll, aus jeder Koppel eine „Festung“ mit fünf oder sechs Drähten zu machen. Deshalb erfordern der Aufbau und das Betreiben von Elektrozäunen ein hohes Maß an Sorgfalt. Personen, die dafür Verantwortung übernehmen, müssen sowohl deren Funktionsweise kennen als auch über praktische Fertigkeiten beim Zaunbau verfügen. Besondere Anforderungen werden an Elek trozaunanlagen gestellt: – Die Vorschriften sind einzuhalten. – Stacheldraht darf nicht unter Strom gesetzt werden. – Ein Elektrozaunsystem darf nur von einem Gerät gespeist werden. Der Abstand zwischen Schutzerdung des Stromnetzes oder Erdung des Telekommunikationsnetzes und der Zaunerdung muss mindestens 10 Meter betragen (DIN VDE 0669). – Der Abstand zwischen Zaun drähten oder Zaunzuleitungen verschiedener Elektrozaunanlagen, die auch von verschiedenen Elektrozaungeräten gespeist werden, muss mindestens 2,5 Meter betragen. – Tore von Elektrozaunanlagen müssen gegen elektrische Impulse führende Teile isoliert sein (z. B. isolierte Torgriffe). Metallteile, die nicht zur Elektrozaunanlage gehören, z. B. Brückengeländer, Viehtränken dürfen nicht mit elektrische Impulsen führenden Teilen der
Elektrozaunanlage in leitender Verbindung stehen. – Elektrozäune dürfen nicht in feuergefährdeten Räumen installiert werden. – Elektrozäune sind mit deutlich sicht- und lesbaren Warnschildern zu kennzeichnen. Diese müssen entlang einer öffentlichen Straße oder eines öffentlichen Wegs installiert sein. Die Warnschilder sind sicher an Zaunpfählen zu befestigen oder fest mit den Zaundrähten zu verklemmen. Die Aufschrift kann beispielsweise lauten „Achtung Elektrozaun“ oder „Vorsicht Elektrozaun“. Warnschilder müssen platziert sein – an jedem Tor, – an jedem öffentlichen Zugangspunkt, – in Intervallen, die 100 Meter nicht überschreiten, jedoch mindestens an jeder Seite der Weide und an besonderen Gefährdungsstellen (Wander wege). An Masten von Niederspannungs-, Hochspannungs- und Fernmeldeleitungen dürfen keine Bauteile von
Elektrozaunanlagen befestigt werden. Durch die Weidehaltung wird bei Rindern, insbesondere in Mutterkuhherden mit Nachzucht, der Herdeninstinkt wieder geweckt. Arttypisches Verhalten kommt zum Vorschein. Der mitlaufende Bulle fühlt sich als Beschützer der Herde, die Mutterkuh als Beschützerin ihres Kalbs. Die Mutterkuh wird dabei von Außenstehenden meist unterschätzt und als harmlos angesehen. Das täuscht, denn jeder, der die Weide betritt, wird als Eindringling betrachtet. Daher gelten folgende Hinweise zur Unfallverhütung: – Zu Beginn der Weidesaison sollen alle betreffenden Personen gezielt unterwiesen werden. – Arbeiten in der Herde müssen mit mindestens zwei Personen durchgeführt werden. Diese sollten mit Abwehrhilfen ausgerüstet sein. Das Verhalten des Bullen und der
utterkühe muss besonders M beobachtet werden. – Fremde Personen dürfen Weiden nur nach Absprache mit dem Tierhalter betreten, unerfahrene Personen nur gemeinsam mit ihm. – So genannte „Rettungsinseln“ (z. B. Traktor mit Anhänger) bieten bei Arbeiten auf der Weide zusätzliche Sicherheit. Sie müssen aber so positioniert werden, dass sie schnell erreichbar sind. – Bei Manipulationen an Einzeltieren oder in der Herde (z. B. Impfen, Trächtigkeitsuntersuchungen) sowie zum Aussondern von Einzeltieren oder Tiergruppen sind geeignete weidetechnische Einrichtungen (Fangkral, Leiteinrichtungen, Fang- und Behandlungsstand) für die Sicherheit von Mensch und Tier notwendig. – Ein Fangkral muss entsprechend der Herde dimensioniert sein (1,6 m² Platz je Mutterkuh vorsehen). – Treibgang je nach Rasse 65 bis 75 Zentimeter breit ausführen, auf eine ausreichende Länge des Treibgangs (mindestens 6 Meter) achten. Behandlungen nur durchführen, wenn das Tier sicher fixiert ist! – Transportable Treibgatter sind zum sicheren Einziehen der Ohrmarken bei Kälbern zu nutzen. Innerhalb dieses Treibgatters können so den Kälbern beide Ohrmarken sicher und ohne Zeitdruck eingezogen werden. Angriffe durch die Mutterkühe oder den mitlaufenden Bullen werden durch die räumliche Trennung verhindert. W
38 FIRMEN BERICHTEN Lebenstagen. Auch in den folgenden Lebenswochen kann es durch Stress zu Durchfall kommen. Hier wirkt CALVOSAN, die Elektrolyttränke mit Probiotikum, Prebiotikum und Antioxidantien gezielt und schnell. INFORMATION: www.pulte.de
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nfang Dezember hat TerraLED einen neuartigen LED-Fluter (Typ ISI-60) auf den Markt gebracht. Einzigartig bei diesem Modell ist die Montage: Der Fluter wird einfach in eine vorhandene E27 Glühbirnenfassung eingeschraubt, eine aufwendige Montage und Verkabelung entfällt. Somit ist das Ersetzen vorhandener Glühbirnen mühelos möglich, auch im Vergleich zu LED-Birnen hat der ISI-60 eine 8- bis 12-fach höhere Leistung (9000 Lumen bei 60 Watt). Durch die verstellbaren Leuchtsegmente des Fluters ist eine ausgezeichnete Ausleuchtung großer Hallen und Flächen ganz einfach umsetzbar. Weitere Vorteile, wie das tageslichtähnliche Licht in 6000 K, die Schutzart IP64 und der (optionale) integrierte Bewegungsmelder runden dieses innovative Produkt ab. INFORMATION: www.terraled.at/ISI-60
Krone | bringt Weltneuheit
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eim neuen Krone Frontmähwerk EasyCut F 400 CV Fold steht das Fold für den innovativen Klappmechanismus, mit dem das Mähwerk ausgerüstet ist – eine Weltneuheit im Segment Scheibenmähwerke. Für die Straßenfahrt werden die jeweils beiden äußeren Mähscheiben mittels eines hydraulischen Schwenkgetriebes nach hinten (in den Bereich zwischen Schlepperreifen und Mähwerk) geschwenkt; während der Straßenfahrt ist das Mähwerk unter 3 m breit. Während des Klappvorgangs bleibt der Antriebsstrang ständig kraftschlüssig und die Mähscheiben stehen immer in der richtigen Position zueinander. INFORMATION: www.krone-austria.de
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UCOSAN und CALVOSAN – Ergänzungsfuttermittel für ge sunde Kälber. Infektionskrankheiten in den ersten Lebenswochen zählen zu den Hauptursachen für Kälberverluste. PUCOSAN, die Kälberpaste mit Kolostrum, Probiotikum, Eisen und allen essenziellen Vitaminen, fördert die Bildung einer effektiven Darm flora und sorgt so für einen optimalen Immunschutz in den ersten kritischen
Gestaltung der Futterration verstärkt, abgeschwächt oder verbessert werden. Alle haben einen direkten Einfluss auf die Fruchtbarkeit der Kuh. Zur Vorbeugung der angeführten Stoffwechselerkrankungen bzw. zur Unterstützung bei deren Behandlung stehen dafür speziell konzipierte Ergänzungsfuttermittel zur Verfügung. INFORMATION: www.chevita.at
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rüherkennung statt Momentaufnahme: Dank des innovativen smaXtec Systems unterstützen Landwirte Tierwohl und Gesundheit jeder einzelnen Milchkuh in Echtzeit. Sie erkennen Brünste und Abkalbungen zeitgerecht und überwachen innere Körpertemperatur sowie optional den Pansen-pH-Wert. Die einzigartige, sichere Messung direkter Parameter gewährt wertvollste Einblicke. Dadurch können Krankheiten bis zu vier Tage vor ersten klinischen Symptomen erkannt und die erforderlichen Maßnahmen gesetzt werden. INFORMATION: www.smaxtec.com
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u den häufigsten Stoffwechselstörungen im Zusammenhang mit der Fütterung und Fruchtbarkeit gehören Hypokalzämie, Hypophosphatämie (Milchfieber), Ketose (Fettlebersyndrom) und Pansenübersäuerung. Die genannten Krankheitskomplexe können durch die
iese vor aggressiven Einwirkungen d schützen soll. Das flüssige Pflegeprodukt kann unverdünnt direkt auf den hinteren Bereich der Klauen gesprüht oder über eine geeignete Klauenmatte verwendet werden. Des Weiteren kann HooFoss auch im Klauenbad einge setzt werden. Eine optimale Pflege der Klauen kann den Abgang von hochleistenden Milchkühen und somit hohe Kosten in der Milchviehhaltung verhindern. INFORMATION: Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH Tel.: +49/5493/98700 www.hoofoss.de
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it Vilofoss® HooFoss bietet die Deutsche Vilomix aus Neuenkirchen-Vörden ein neues Produkt für die Klauenpflege an. Durch die Anwendung von HooFoss wird die aggressive Wirkung von Ammoniak und Schwefelwasserstoff neutralisiert und der natürliche Säureschutzmantel bleibt erhalten. HooFoss bildet einen haltbaren und elastischen Film, der sich auf die Klauenhautoberfläche legt und
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FIRMEN BERICHTEN 39
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raktoren bzw. Mähtracs zu verwenden. T Weiters können auch Pendelverteiler, Prallteller oder Weitwurfdüsen kombiniert aufgebaut werden. Mit dem starken 4"-Zugrohr mit kugel gelagerten Drehgelenken können Schläuche bis zu einem Durchmesser von 102 mm gezogen werden. INFORMATION: www.perwolf.at, office@perwolf.at oder 0664/9385083
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rfolgreiche Milchproduktion hängt eng mit der Erzeugung hochwertigen Grundfutters zusammen. Neben der Produktion von Grundfutter auf Dauergrünland bietet sich die Möglichkeit des Feldfutter baus. Die Greenstar-Mischungen von Schaumann sind speziell auf die Ansprüche der unterschiedlichen Feldfutterbausysteme abgestimmt. Sie liefern beste Erträge und einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Produktivität der Böden. Greenstar – das leistungsstarke Grassamen-Programm – und Bonsilage – Europas Siliermittel Nr. 1 – sichern den Silageerfolg für hochverdauliche Energie und mehr Leistung aus dem Grundfutter. INFORMATION: www.schaumann.at
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as Lely Vector Misch- und Fütterungssystem ist ein eigenständiges, batteriebetriebenes Fahrzeug, das eine selbst gemischte Ration automatisch verfüttern kann. Die Futterküche ist der Bereich, in dem das Futter gelagert, entnommen und zum Mischen in den Roboter geladen wird. In der Küche ist eine Krankonstruktion mit einem Futtergreifer installiert. Der Kran bewegt sich über der Küche zum richtigen Futterblock. Je nach Größe kann die Küche leicht Futter für drei Tage lagern. Der Vector erledigt zwei Aufgaben zusammen: Er schiebt das Futter an und legt ständig frisches Futter vor, wenn nötig. Bei jeder Runde misst der Futterhöhensensor die Futtermenge am Fressgitter. Durch die Messung füllt der Roboter immer bis zur eingestellten Futtermenge auf. Dank der optimalen Verteilung der Messer und der konstanten Drehgeschwindigkeit werden die Rationen konsequent gemischt und ausgewogen zusammengestellt. Dies fördert die Futteraufnahme und macht es für die Herde schwieriger, Futter zu selektieren. Häufiges Füttern regt die Futteraufnahme an und ist daher positiv für Tiergesundheit, Fruchtbarkeit und Leistung. Mehrere Mahlzeiten am Tag sorgen für einen konstanten pH-Wert im Pansen und eine bessere Futterverwertung. Die Tiere werden aktiver. Da immer frisches Futter am Fressgitter liegt, steht den Kühen rund um die Uhr Futter zur Verfügung. Dadurch werden Rangkämpfe unter den Kühen reduziert. INFORMATION: www.lely.com
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