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Streuschichtbucht, täglicher Strohbedarf je nach Entmistungssystem des Fressgangs 4 bis 8 kg pro GVE
Einfach und flexibel Eine gute Planung berücksichtigt haltungstechnisch und baulich flexible Lösungen zur Erweiterung, Umrüstung oder Nachnutzung, um dem Betrieb in der Zukunft Möglichkeiten für Markenfleischprogramme offen zu halten und um auf künftige Änderungen der rechtlichen Vorgaben reagieren zu können.
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tallungen für die Rindermast sollen bei einem geringen Arbeitsaufwand und bei tiergerechten Haltungsbedingungen optimale Leistungen der Tiere ermöglichen. Den Bedürfnissen der Tiere entsprechen Haltungssysteme mit einem weichen, verformbaren Liegebereich und zusätzlich
einem harten Laufbereich am besten. Eingestreute Buchten bieten zahlreiche Vorteile für das Tierwohl Im Fall von eingestreuten Systemen werden heute Zwei- oder Mehrflächenbuchten geplant, wobei üblicherweise nur die Liegefläche eingestreut wird. Die Stroheinbringung in die Buchtenflächen kann in Abhängigkeit von den betrieblichen
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Gegebenheiten händisch von der Strohbühne oder vom decken lastigen Bergeraum über automatisierte Einstreuvorrichtungen oder bei offenen Stalllösungen mit einem mobilen Einstreu wagen erfolgen. In Zweiflächentretmistbuchten wird im Anschluss an die Liegefläche der Fressgang als Mist achse ausgebildet. Für weibliche Tiere und Ochsen ist das für das Tretmistsystem erforderliche Gefälle von 8 bis 10 Prozent, für Stiere von 4 bis 5 Prozent zu beachten. Der tägliche Stroh bedarf liegt bei mindestens 3 kg pro GVE. Die Grundrissform ist rechteckig, da die Buchtentiefe mit maximal 6 Meter begrenzt ist. Die Entmistung der Mist achse erfolgt entweder mobil mit Traktor oder Hoftrac oder mit einer stationären Schieberanlage. Bei Zweiflächen-Tiefstreubuchten lagert hingegen der Mist über einen längeren Zeitraum als Mistmatratze auf der Tiefstreu
fläche und wird mittels Traktor, Hoftrac oder Hoflader ganz flächig ausgeräumt. Zweiflächentiefstreubuchten erfordern einen täglichen Strohbedarf je nach Entmistungssystem des Fressgangs von 5 bis 10 kg pro GVE. Zum Fressen stehen die Tiere entweder auf einem angehobenen Fressgang mit Spaltenboden oder auf einem erhöhten Fressstand mit einem Gefälle von 4 Prozent. Das baulich flexibelste Einstreu system ist die Streuschichtbucht, da die eingestreute Liegefläche ohne Gefälle und ohne Höhen abstufung ausgeführt wird. Der tägliche Strohbedarf ist mit 4 bis 8 kg pro GVE etwas höher als beim Tretmistsystem. Durch Schwenkgitter können die Tiere in einen Teil der Bucht gesperrt werden; dann kann der jeweils andere Teil mit Traktor oder Hoftrac entmistet werden. Das Gebäude mit ebenem Stallboden lässt sich später eventuell auch für andere Zwecke gut nutzen.
Fotos: © ÖKL, BOKU
VON DIETER KREUZHUBER