Surprise 507/21

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Basel und Romandie «50-50-50», Fotoausstellung, bis Do, 16. Sept., Kaserne Basel, Klybeckstr. 1b; Di, 14. Sept. bis Do, 21. Okt., Yverdon-les-Bains, Ville; Fr, 1. bis Mi, 20. Okt., Genève, Quai Wilson. 50-50-50.ch

als Obdachloser. Als «Sonntagsgast» erzählt er aus seinem Leben. Von den Aufstellern und Ablöschern und all dem, was ihn nie hat aufgeben lassen. Begleitet wird er vom Surprise Strassenchor. Denn auch der Chor besteht aus Menschen, die zum Teil existenzielle Krisen hinter sich haben. Und auch er lebt von seiner Authentizität und Emotionalität. DIF

Zürich «About Us! – Zürich Interkulturell», Quartierkunstfes­ tival, Fr, 3. bis So, 19. Septem­ ber, verschiedene Spielorte in Zürich. about-us.ch

Der Titel der Ausstellung, «50-50-50», sieht ironischerweise ein bisschen aus wie die Formel von Model-Körpermassen (nur die konkreten Zahlen entsprechen ihnen nicht ganz). Aber man muss das natürlich so lesen: 50 Fotograf*innen haben 50 Frauen 50 Jahre nach der Einführung des Schweizer Frauenstimmrechts porträtiert. Entstanden ist ein Querschnitt, der zeigt, wie vielfältig Frauenleben sein können: Da ist die Bäuerin und Grossrätin, die erzählt, warum sie nie so bauern wollte wie ihre Mutter. Wir hören Geschichten von Frauen, die sich ausserhalb von normierten Schönheitsidealen bewegen. Wir lernen eine Frau kennen, die in den 1970ern als Lesbe als etwas «Unsagbares» galt. Es geht hier darum, dass sich Frauen in einer männerdominierten Welt oft anders verhalten haben, als die Erwartungen es verlangt hätten. Und darum, dass dieses Anderssein eine Stärke sein kann. DIF

Basel «Ost/West Berlin», Foto­ ausstellung, bis Sa, 11. Sept., Mi bis Sa, 15 bis 19 Uhr, Galerie am Spalenberg, Petersgraben 73. galerie-am-spalenberg.com

Künste Berlin und ist immer wieder als Reisefotografin unterwegs. Ihren zentralen Fokus richtete sie aber auf ihre Wahlheimat Berlin – die geteilte Stadt und ihre Menschen, die sie rund vierzig Jahre lang vor und nach dem Mauerfall fotografierte. Die Ausstellung in Basel zeigt einen Teil der Ausstellung, die in Berlin zum 30. Jahrestag des Mauerfalls gezeigt wurde. Ein Bildband ist im Verlag Hatje Cantz erschienen. DIF

Bern «Sonntagsgäste», mit Surprise Stadtführer Roger Meier und dem Surprise Strassenchor aus Basel, So, 12. Sept., 11 Uhr, Matthäuskir­ che, Rossfeldstr. 114

Nelly Rau-Häring zog 1965 als 18-Jährige nach Berlin, um an der Fotofachschule erst mal das fotografische Handwerk zu lernen. Es folgte dann ein Leben als Fotoreporterin, mehrere Bildbände erschienen und Publikationen in Zeitungen und Zeitschriften wie der taz und Du. Sie lehrte an der Hochschule der

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Im Format «Sonntagsgäste» lädt die Pfarrerin Doris Moser Gäste ein, die von sich erzählen und an ihren Geschichten teilhaben lassen. Sie erzählen im Gespräch von ihren Leidenschaften, ihren Berufen und davon, was ihnen im Leben wichtig ist und was sie geprägt hat. Am 12. September ist der Gesprächspartner Roger Meier, Surprise Stadtführer in Bern. Auf seinen Stadtrundgängen gibt er Einblick ins Leben

«About Us!» feiert die Vielfalt der Menschen in der Stadt Zürich. Die diesjährige Ausgabe besteht aus zwölf partizipativen Quartierkunst-Projekten (52 wurden eingereicht), die in den Quartieren Altstetten, Seebach und Wollishofen zu Gast sind. Das sind Ausstellungen, Tanzspaziergänge, Theatervorstellungen, bis hin zu einer live produzierten Radioshow. So plant die Tanzcompagnie The Field, mit sogenannten Quartier-Botschafter*innen Wollishofen tanzend zu erkunden. In Altstetten begeben sich Dimitri van den Wittenboer und Pankaj Tiwari auf die Suche nach Privaträumen, die für die Allgemeinheit geöffnet werden. In Seebach lancieren Andrea Brunner und Ramon Cassells den Austausch rund um kulinarische Lieblinge und die Geschichten, die sich mit ihnen verbinden. Und an der Eröffnungsveranstaltung erzählen in einer Pop-up-Stadt aus 20 weissen Zelten unterschiedlichste Menschen aus Zürich Geschichten von Wendepunkten in ihrem Leben. DIF

Langenthal «Cathy Josefowitz. The Thinking Body / Inka ter Haar. LOVE», Ausstellungen, bis So, 14. November, Kunsthaus Langenthal, Marktgasse 13. kunsthauslangenthal.ch

Cathy Josefowitz (1956 in New York geboren und 2014 in Genf gestorben) kam früh in Berührung mit Malerei und Theater, mit Surrealismus, der Poesie des Absurden, Tanz und dem Primal Theatre, das sich nah an der Improvisation bewegt. Sie gehörte einem feministischen Milieu an und setzte sich für die Lesben- und Schwulenbewegung ein. Der «Thinking Body» war der ihre, in der Malerei wie in den Choreografien. Die bislang grösste Ausstellung ihres Werks in Langenthal erscheint heute im Licht aktueller Diskurse zu Figuration, Gender, Körper, Anderssein und Identität. Inka ter Haar, 1980 in Duisburg geboren, treibt mit ihrem Werk heutige feministische wie anti-rassistische Debatten voran und greift dabei zu einer deutlichen Bildsprache: Faschistoide Zeichen, Phallussymbolik und übersexualisierte Sujets (deutschen Bordellen entlehnt) gehören dazu. Im Blick hat sie auch die chauvinistischen deutschen Maler der 1980er-Jahre (z. B. Georg Baselitz) und deren Affinität zum Hamburger Rotlichtmilieu. DIF

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BILD(1): SABINE ROCK, BILD(2): NELLY RAU-HÄRING, BILD(3): CATHY JOSEFOWITZ, COURTESY OF COLLECTION PIERRE

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