Green Culture-Leitfaden des Landes Baden Württemberg

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3. Was tun?

Auch die Erreichbarkeit vor Ort und das Mobilitätsverhalten der Beschäftigten wirken sich konkret auf die Klimabilanz aus.

3.5.1. Einfluss der Kultureinrichtungen auf die Mobilität von Mitarbeiter:innen, Künstler:innen und Logistik Nicht jede Reise ist erforderlich: Projektbesprechungen und Gremiensitzungen lassen sich oft auch virtuell ohne Reiseaufwand durchführen. Dies sollte nach einem strengen Maßstab in jedem Einzelfall geprüft werden. Auf Kurzstrecken (Distanz 500 km oder kürzer) sollten Reisen nur bei zwingenden Gründen nicht mit dem ÖPV bzw. ÖPNV geplant werden. Da vor allem bei Fernreisen praktisch keine Alternative zum Flugzeug besteht, ist hier eine Kompensation der Emissionen zu leisten. Hier ist zu beachten, dass das Landesreisekostenrecht derzeit novelliert wird.

Bei der Betrachtung dieser Mobilitätsfaktoren ist zunächst die Angebotsseite zu betrachten. Welche Verkehrsmittel und -wege stehen für den Weg zur Einrichtung zur Verfügung? Wie gut ist die Einrichtung an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen? Welche Verkehrsmittel werden bevorzugt gewählt? ▪

Um das Risiko des „Greenwashing“ zu vermeiden, sollten vorab Informationen über die Qualitätsstandards der Kompensationsprodukte eingeholt werden. Empfohlen werden können u. a. der Gold Standard, der Clean Development Mechanism (CDM) und der Verified Carbon Standard (VCS). Es bestehen aber auch eine Reihe an nationalen Initiativen und Standards. In Deutschland gibt es zum Beispiel Projekte und Standards für die Renaturierung von Mooren (z. B. MoorFutures, Moorland). Die Klimaschutzstiftung Baden-Württemberg ist ein möglicher lokaler Anbieter von Kompensationsprodukten, die über den Gold Standard verifiziert sind.

Geprüft werden sollte: ▪ ▪

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Zu überprüfen ist, ob die Angebote des Landes bei allen Beschäftigten bekannt sind: Darunter fallen Angebote für nachhaltige Mobilitätsformen wie das JobTicket BW oder das JobBike BW. Gleichzeitig muss die nötige Infrastruktur geschaffen werden. Ohne ausreichend Radabstellplätze und -anlagen, Duschgelegenheiten sowie Lademöglichkeiten für E-Bikes und Elektrofahrzeuge für Mitarbeiter:innen können die Angebote nicht in gewünschter Form genutzt werden. Fragen der Mitarbeiter:innenmobilität sollten regelmäßig evaluiert werden. Sind PKW-Stellplätze für Mitarbeiter:innen angemessen bepreist? Hier ist eine Abwägung erforderlich: Zu teure Parkplätze führen dazu, dass Parkplätze außerhalb der Kultureinrichtung genutzt werden und können deshalb zu einem Parksuchverkehr oder zu einem erhöhten Parkdruck auf die umliegenden Anrainer führen. Zu niedrig bepreiste Parkplätze führen natürlich zu mehr motorisiertem Verkehr.

Gibt es Möglichkeiten, Fahrgemeinschaften zu organisieren? Ist die Fahrzeugflotte erforderlich und kann sie auf Elektrobetrieb umgerüstet werden oder reicht die Nutzung von Carsharing-Angeboten?


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3.6. Handlungsfeld Abfall: Reduktion des Abfalls

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Fußnoten

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Vorwort Staatssekretärin

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Der Leitfaden auf einen Blick

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Zusammenfassung

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Gesellschaft

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1.3. Gesetzlicher Rahmen

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2. Wie loslegen? Ein Vorschlag zum methodischen Einstieg: Der Weg zum konsequen- ten betrieblichen Klimaschutz

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