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DEUTSCHLAND 5,30 € | ÖSTERREICH 6,00 € | JANUAR 2019

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100 JAHRE BAUHAUS EIN ABC ZUM DESIGN-JUBILÄUM DES JAHRES

UNTERM DACH Ein gelungener Ausbau in Berlin LICHTBLICKE Dekoideen mit Schneeglöckchen

Der ideale Essplatz NEUE MÖBEL FÜR GROSSE UND KLEINE TAFELRUNDEN

NEUANFANG FÜR IHR ZUHAUSE Aussortieren, ordnen, das Richtige kaufen

AROMA: SÌ!

QUALITÄT: JA!

EDITORIAL LIEBE LESERIN, LIEBER LESER, ab einem gewissen Alter ist man ja zu selbsterfahren für die üblichen guten Vorsätze: dreimal in der Woche laufen gehen, fünf Mandeln statt einer Handvoll Lakritzkonfekt, ja, klar. Aber ein Ziel habe ich durchaus fürs neue Jahr: besser wohnen mit weniger. Das soll kein allgemeiner Aufruf zum Minimalismus sein, die Seele braucht auch „Zeug“ – aber eigentlich nur die Dinge, die einem wirklich etwas bedeuten. Wer aussortiert und aufräumt, lässt Räume wieder atmen und schafft Platz.

Und dann ist da noch dieses Glücksgefühl danach (mich entspannt schon das Sortieren von KosmetikKram). Statt noch mehr Behältnisse für Krempel anzuschaffen, also ­lieber gründlich ausmisten.

Und zukünftig nur noch in das investieren, was einen echten Wert hat und uns lange Freude machen wird. Inspiration für dieses ­Großprojekt finden Sie in dieser Ausgabe.

Herzlichst, Ihre

FOTO DAVID MAUPILÉ

Bett-Ensemble 24Seven mit Kopfteil Smart, BETTINA BILLERBECK, CHEFREDAKTEURIN

z. B. erhältlich in (Preise ohne Topper und Accessoires): - Breite 160 x Länge 200 cm für 5.495,00 € - Breite 180 (2 x 90) x Länge 200 cm für 5.925,00 €

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INHALT

01 2019

WILLKOMMEN

WENIGER, ABER BESSER Unser Special rund ums Aussortieren, Ordnen und Neuanfangen

10 Zu Besuch bei dem australischen

Innenarchitekten Jonathan Richards, der in seinem Zuhause Vergangenheit und Modernität in Einklang bringt

20 News Frisches Design, neue Talente, Hotels, Restaurants und Trends

T I T E LT H E M A 36 Machen Sie klar Schiff

Erst mal geht’s ans Eingemachte: unser Ausmist-Guide für Kleiderschrank, Gewürzschublade & Co.

40 Weg damit! Wir verraten, wo

und wie Sie Ausrangiertes loswerden (und dabei Gutes tun können)

42 So geht es weiter Fertig mit dem Ausmisten? Hier kommen Tipps, wie Sie Ihr verbliebenes Hab und Gut am schönsten unterbringen

48 Beste Basics 20 Basisteile, mit denen die Wohnung immer ordentlich angezogen ist

WOHNEN & GARTEN 52 Im grünen Bereich So lebt eine Familie mit ihrem neu angebauten Wintergarten und ihrer Lieblingsfarbe

58 Auf Schritt und Tritt

70

Nicht nur schön aufgeräumt: eine dänische Villa voller Besonderheiten

30

Im Interview: Designer Konstantin Grcic

48

Mehr braucht man (fast) nicht: Wohnbasics fürs Zuhause

Laminat, Parkett, Fliesen, Teppich: was wir uns jetzt zu Füßen legen

70 Skandinavienstil mit Twist Sanfte Blautöne, dänisches Design und eine sensationelle Küche – Besuch in einer Villa bei Kopenhagen

78 Fokus: Tisch & Stuhl

Neue Möbel für große und kleine Tafelrunden. Plus Einrichtungstipps

83 Dossier: Inspiration Bauhaus Die große Designschule

wird 100 – sieht man ihr gar nicht an

94 Zusammenleben Anne Zuber beantwortet Gewissensfragen

96 Im Himmel über Berlin

Eine Dachwohnung zeigt, was mit Aufstockung alles möglich ist

DIE TITELTHEMEN SIND FARBIG HERVORGEHOBEN

JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 5

INHALT

83

01 2019

Gute Designschule: Unser Dossier ist diesmal vom Bauhaus inspiriert

104 Trends Haus & Bauen

Interessante Häuser, schlaue Technik und hilfreiche Tipps

106 Große Ideen fürs kleine Bad Wie aus einer Mini-Nasszelle ein gut durchdachter Wohlfühlraum wurde

110 Trends fürs Bad Tipps,

Neuheiten und frische Inspiration

112 Trends für die Küche

Beste Zutaten für guten Geschmack

114 Schnee von morgen

Wir läuten das neue Jahr ein – mit Schneeglöckchen, Traubenhyazinthen und Märzenbechern

154 Das gewohnte Leben

Anne Zuber versucht auszumisten

DESIGN 30 „Freiraum für etwas Neues“ Konstantin Grcic über seinen Umzug nach Berlin und warum er so gern auf seiner Holzbank sitzt

66 Mit Jan Kath in Kathmandu Der Teppichdesigner zeigt uns seine Fertigungsstätten in Nepal

LIFE 119 Reise-Magazin Tipps, News, Designhotels und Destinationen

128 Tel Aviv Aufregende Architektur,

fantastisches Essen, modernes Design, Strandpartys – die Metropole am Mittelmeer bietet all das

SERVICE

114

Diese Blümchen machen schon richtig Lust auf Frühling

6 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

96

Ein Hoch aufs neue Zuhause! Eine Familie in Berlin und ihr Dachausbau

8 Teamwork 137 Shopping 142 Leserforum 143 Hersteller & Adressen 144 Katalog-Collection 147 Marktplatz 152 Impressum 153 Vorschau

E I N B L I C K E

T E M P E LTÄ N Z E R

Designer Jan Kath kurvte mit Simone Knauss durch Kathmandu und zeigte ihr seine Teppichknüpferei. Seite 66 WIE WOHNEN SIE SO?

Kerstin Rose weiß, was sich unter deutschen Dächern abspielt, sie produziert mit Fotograf Christian Schaulin Wohnreportagen. Siehe Seite 96

GUTE GASTGEBER

Bernhard Müller (2.v.re.) und sein Team von More Möbel ließen uns zum Fotografieren des Dossiers (ab S. 83) in ihren Showroom. Danke!

TEAMWORK WIE DIESE AUSGABE VON SCHÖNER WOHNEN ENTSTANDEN IST? WIE IMMER – MIT VIEL LEIDENSCHAFT VON KREATIVEN MENSCHEN DINGDONG!

Kaum bezieht Designer Konstantin Grcic ein neues Büro, stehen Dorothea Sundergeld (l.) und Gunda Siebke vor der Tür … S. 30

Filippo Bamberghi ist Fotograf und hat sich auf Wohn- und Reisereportagen spezialisiert. Für diese Ausgabe fotografierte er die neuen Hotspots für Architektur- und Designfans. Ab Seite 128

8 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

FOTO PETER FEHRENTZ (1)

U N T E RW E G S I N T E L AV I V

TipOpen – Perfekt für den Einbau in grifflose Küchen ■

Perfekte Lagerung und Temperierung von Wein

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2 Temperaturzonen, unabhängig von + 5 °C bis + 20 °C regelbar

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TipOpen: Die Glastür öffnet sich durch leichtes Antippen von selbst

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SoftSystem schließt die Tür des Weinschranks automatisch

Ihr Fachhändler berät Sie gerne und kom­petent.

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BESUCH

ZUR PERSON Ob Privathäuser oder Hotels, ob Shops, Bars oder Restaurants: Was Jonathan Richards gestaltet, ist immer eine fein ausbalancierte Mischung aus Coolness und Behaglichkeit, Tradition und Zeitgeist. Dafür skizziert er die ersten Entwürfe per Hand und achtet darauf, dass auch die elegantesten Ideen alltagstauglich bleiben. Der zweifache Vater leitet mit der Interiordesignerin Kirsten Stanisich ein Büro in Sydney. richardsstanisich.com.au @richards_stanisich

TIEFGANG Eine Portion Lässigkeit gehört zum Job. Designer Jonathan Richards in der Familienküche, wo er luxu­riösen Marmor mit grün eingelassenen Holzfronten kombiniert.

Die dunklen Wände lassen die weißen Akzente umso heller strahlen

10 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

TREFFPUNKT Die selbst entwor­fene Eckbank mit cognacbraunem Leder­ bezug ist Besuchermagnet und Richards’ Lieblingsplatz. Sie legt sich sportlich in die Kurve. Am ovalen Esstisch kommt die ganze Familie zusammen, inklusive Hund und Katze

Zu Besuch bei JONATHAN RICHARDS In seinem Zuhause setzt der gefeierte australische Innenarchitekt mit gefühlvoller Eleganz Vergangenheit und Modernität neu zusammen FOTOS F E LIX FOR E ST TEXT TIN A SC H N EID E R-R AD ING

BESUCH

12 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

NACHGEFRAGT Was machen Sie zuerst, wenn Sie nach Hause kommen?

Ich muss als Erstes den Hund beruhigen! Er springt an mir hoch, als hätte er mich jahrelang nicht gesehen.

Dann gehe ich auf die Dachterrasse und schaue über die Dächer hinweg.

In welchem Zimmer verbringen Sie die meiste Zeit?

In der Küche. Sie ist unser Lebensmittelpunkt.

Was retten Sie, wenn es brennt?

Natürlich Familie und Haustiere.

Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich auch noch meine Lieblingsgemälde abnehmen.

Was würden Sie sich nie in Ihr Apartment stellen?

Kopien von Möbelklassikern. Ich habe Respekt vor dem Original.

Auf welches Designstück sparen Sie?

Ein neues Sofa. Im Moment träume ich von „Yak“ von De Padova.

Was war Ihr größter Fehlkauf?

Da fällt mir keiner ein. Ich denke lange über jede Anschaffung nach.

Und wenn ich kaufe, passt es.

Ihr bester Kauf?

Unser Bett, das vom australischen Designer Adam Goodrum entworfen wurde. Es hat eine eingebaute Nackenrolle und ein gebogenes Rückenteil – schön und komfortabel zugleich.

Welchen Teil Ihres Hauses haben Sie zuletzt verändert?

In den letzten fünf Jahren so ziemlich alles! Neulich habe ich im Eingang eine geriffelte Glaswand eingesetzt und so eine Art Vestibül geschaffen.

Was haben Sie immer in Ihrem Kühlschrank?

Exzellenten Ziegenkäse und eine gute Flasche Riesling.

Kochen oder essen gehen?

Kochen! Meine Frau ist eine hervorragende Köchin. Sie ist ein echtes Naturtalent. Deshalb lieber zu Hause als in irgendeinem Restaurant.

RAUMWUNDER Die verglaste Trennwand zwischen Küche und Wohnbereich gliedert und schafft Privatsphäre, die Spiegelwand mogelt noch mehr Tiefe in den Raum. Im Wohnzimmer treffen sich Leder, Leinen und Wolle zum Behaglichkeitsgipfel

BESUCH WARMFRONT Der Ton macht die Musik: In der Küche wird tiefgrün eingelassenes Bauholz zum standesgemäßen Partner für die weißen Marmorflächen. Das Bord ist eine Maßanfertigung aus massiver Eiche, die perfekt zum Esstisch passt

»Mein Stil ist ZURÜCKHALTEND. IM INTERIEUR WIE IM LEBEN« JONATHAN RICHARDS

14 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

LUFTLODGE Jonathan Richards und Olivia Beynon hatten lange im Viertel gewohnt, bis sie das ehemalige Lagerhaus in Darlinghurst kauften.

Auf der Dachterrasse behält das Paar den Überblick über die „terrace houses“, die für die Gegend typischen alten Reihenhäuser

BESUCH

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1 BLICKWECHSEL Richards arbeitet gern zu Hause am Esstisch 2 NACHTGALERIE Dunkle Wände schenken dem Lederbett eine Traumkulisse 3 STILGEMÄLDE Ruhige Farben und ange-

nehme Materialien verschmelzen zu purer Harmonie

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er Jonathan Richards gegenübersitzt, kann nicht glauben, dass diesen Mann überhaupt etwas aus der Ruhe bringen kann. „Ich finde, dass ein Zuhause in erster Linie beruhigen muss“, sagt er. Er lehnt auf einer Ledercouch im Wohnzimmer, der Duft von frischem Kaffee flutet aus der offenen Küche. Seine Frau Olivia Beynon ist mit Hund und den beiden Kindern unterwegs, die Katze hat sich ins oberste Stockwerk zurückgezogen. Ganz zu Beginn seiner Karriere hat der Architekt Ausstellungen in Museen gestaltet. Er ist also langjähriger Profi darin, verschiedene Elemente vor grandioser Kulisse zum homogenen Gesamtkunstwerk zusammenzufügen.

In seinem eigenen Haus in Darlinghurst liegt die Sache etwas anders. Das Gebäude stammt aus den 1890er-Jahren, ursprünglich war im Erdgeschoss ein Pferdestall untergebracht, später wurde es als Lager mit Büro genutzt. „Wir haben uns sofort in diese schräge Mischung aus Lagerhalle und Reihenhaus verliebt“, sagt Richards. „Der Grundriss ist fast dreieckig, und Sie schauen hier durch lauter unterschiedliche Fenster.“ Die Familie bewohnt die oberen beiden Etagen, ein Innenhof im ersten Stock versorgt das Apartment mit Gartengrün und Tageslicht.

Richards renovierte jedes Detail seines Familiendomizils so behutsam, dass die Vergangenheit des Gebäudes überall gegenwärtig scheint. Die Bauholzdielen ließ das Paar grau lackieren,

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Weltweit exklusiv: der Schalterklassiker LS 990 in den 63 einzigartig matten Les CouleursÂŽ Le Corbusier Farben.

32081 ORANGE CLAIR

JUNG.DE

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1 GRAUZONE Geriffeltes Glas nimmt die Industriekulisse auf 2 KLARDENKER Der Waschtisch aus Marmor und Holz holt Sinnlichkeit ins Bad 3 RUHEMODUS Neben dem Gemälde von

Chris Langlois entfaltet der „Butterfly Stool“ seine Schwingen

industriell anmutende Raumteiler aus geriffeltem Strukturglas trennen Küche und Wohnbereich, lassen aber viel Licht durch.

Bäder und Küche gestaltete der Architekt vollkommen neu. Durch zwei Flügeltüren tritt man vom Wohnzimmer auf die Terrasse und blickt ins Grüne und über die Dächer des ganzen Quartiers: „Hier haben wir die sachlichen Schiebetüren ausgewechselt. Die Aussicht wirkt doch besser, wenn sie von klassischen Fensterrahmen eingefasst wird.“ Als Farbpalette wählte der Australier nur abgetönte Nuancen in Grau, Blau und Grün. Zusammen mit den sinnlichen Oberflächen von Marmor, Leder und Eichenholz ergibt sich ein Effekt, der das ganze Haus durchströmt: ruhig, elegant und dennoch wunderbar zeitgemäß.

Kein Wunder, denn für sein eigenes Zuhause wendet Richards den gleichen Grundsatz an, dem er bei all seinen Pro­jekten nachkommt: Er entschlüsselt zuerst den Charakter des Hauses und gönnt ihm im zweiten Schritt ein Interieur und Farbkonzept, das ganz genau passt. „Es ist ein bisschen, wie eine neue Schicht Farbe auf ein altes Gemälde aufzutragen. Behutsam und in dem Bewusstsein, dass nach uns wieder eine Generation kommen wird, die darauf ihre eigene Schicht hinterlässt.“ Und immer schön in Ruhe.

ESSTISCH & ECKBANK JONATHAN RICHARDS HÄNGELEUCHTE WÄSTBERG TEPPICH ROBYN ­C OSGROVE NACHTTISCH STUDIOILSE WANDLEUCHTE LAMPE GRAS WANDLEUCHTE (BAD) FLOS WANNE AGAPE

HERSTELLERINFO AM HEFTENDE

18 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

FOTOS FELIX FOREST/LIVING INSIDE TEXTRECHERCHE MARZIA NICOLINI WERK CHRIS LANGLOIS © VG BILD-KUNST, BONN 2019

BESUCH

Who will you make happy today?

NEWS

Zeitpunkt

Möbeldesignerin trifft Handgelenk – das sieht zarter aus, als es klingt!

Es gibt solche Wochen, in denen kann die Zeit gar nicht schnell genug vergehen. In diesen Tagen zum Beispiel, wir haben tiefsten Winter. Es ist zu dunkel! Zu kalt! Die Feiertage sind so anstrengend! Und der Frühling ist noch viel zu weit weg! Kann mal jemand vorspulen? Die britische Möbeldesignerin Bethan Gray kann das zwar auch nicht – aber sie kann dafür sorgen, dass der Blick auf Minuten und Stunden zur Freude wird. Für den Schweizer Uhrenhersteller Rado entwarf sie die ultraflache „True Thinline Studs“-Armbanduhr mit goldenen Nieten und einem Ziffernblatt, das von ihren Möbeldesigns im MarketerieStil inspiriert ist. Ca. 1750 Euro (rado.com)

NEWS

BUDGET

FRÖHLICH EINGESCHWENKT

KUNSTVOLL SPEISEN IN STOCKHOLM

Nach fünf Jahren Renovierung hat nicht nur das National Museum neu eröffnet, sondern auch dessen Restaurant

FOTO JOHAN KNOBE (1)

Richtig fertig ist man ja nie – vor allem als Künstler. Dieses Designkonzept hat sich auch das fünfköpfige Gestalter-Kollektiv rund um Matti Klenell zu eigen gemacht, um das Restaurant des umgebauten Stockholmer National Museum in drei bisher der Öffentlichkeit verborgenen Galerien zu kreieren, und mit ­eigens entworfenen Möbeln und Accessoires die Ent­stehung und das Unvollendete zu zelebrieren. Dazu gibt‘s Köstliches aus der modernen schwedischen Küche. ­(nationalmuseum.se)

Gelenkprobleme kennt er nicht: Der bezahlbare Tischleuchtenklassiker „Tolomeo“ ist in seiner „Micro Tavolo“-Version jetzt als auf 100 Stück limitierte ­Variante in „Dusty Rose“ zu haben. Schirm Ø 11, Fuß Ø 17 cm, 73 cm hoch, ca. 300 Euro, andere Farben ab ca. 180 Euro, Artemide (light11.de)

KLEINES SEPAREE

„Hey, nicht abgucken!“, scheint Sofa „Plenum“ mit seinen hohen Rücken- und Seitenteilen zu rufen. Es ist das erste Möbelstück für den Objektbereich von Stardesigner Jaime Hayón – und dafür gemacht, abgeschirmte Gruppenarbeit in größeren Räumen zu ermöglichen. 174 x 82 x 144 cm, ab ca. 4600 Euro (fritzhansen.com)

GÖTTLICHES GEWÖLBE Das Restaurant ist in drei Sälen untergebracht und wird je nach Anlass mit langen Tafeln oder mehreren kleinen Tischen möbliert TEAMWORK Designer Matti Klenell (li.) erarbeitete zusammen mit Carina Seth Andersson, Gabriella Gustafson, Mattias Ståhlbom und Stina Löfgren das Interior-Konzept JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 21

NEWS

STÜCKGUT

Das Kölner Designerduo Kaschkasch auf seinem Modulsofa „Cosima“. 240 x 65 x 120 cm, ab ca. 4300 Euro (bolia.com)

MILANO MUSTARD Es quietscht nicht mehr! Versprochen. Denn ein Schuss Grau eliminiert jeden Quietsch- und Knalleffekt – und macht aus „lauten“ Gelbtönen elegant-dezentes Curry, Senf oder auch Ocker, die sich im Textilmöbelbereich genauso breitmachen wie auf den Mailänder Laufstegen. Dieses vornehme, leicht gedämpfte Wintergelb gibt warme Leuchtzeichen in Räumen ab. Und es poliert ganz nebenbei den Ruf seiner Farbfamilie auf, der durch gut gemeint gelb gewischte Wohnzimmerwände zeitweise doch arg ramponiert war. Gelb, das ganz dezent „Pssst!“ macht? Finden wir würzig und wunderbar zugleich.

1 EINHEIZER Wärmt schon

optisch ganz rapide: Plaid „Tempo“ aus 100 % Neuseelandwolle, 170 x 130 cm, ca. 90 Euro (granit.com)

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2 LOBBYARBEIT Entworfen fürs „SAS Royal Hotel“, zu schade, um nur dort zu stehen: Sessel „Loafer“, 70 x 42 x 75 cm, ab ca.

1630 Euro (andtradition.com)

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3 STECKLING Gelb fürs Gold in der Tasche: Portemonnaie aus chromfreien Leder, 9 x 11 cm, ca. 60 Euro (arket.com)

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4 SPIELPLATZ Gemütliche Ziehharmonika: Pouf „Arkad“ von Note Design Studio, 55 x 55 x 45 cm, Preis auf Anfrage (zilioaldo.it) 5 SOLARZELLE Leuchtendes 4

Beispiel für den Interior-Trend Gelb: Sofa „N101“ mit Samtbezug, 203 x 80 x 93 cm, Preis auf ­Anfrage (ethnicraft.com)

eine schlanke Taille! Stuhl „Aye“ mit federnder Rückenlehne, 52 x 58,5 x 81 cm, ab ca. 760 Euro (team7.de)

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22 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

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FOTO HENRIK BULOW (1)

6 TRAUMFIGUR Hat der mal

Seit über 240 Jahren betten wir deine Füße.

Jetzt bist du dran.

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Tradition since 1774.

NEWS

GESCHULTERT UND VERFEINERT

HIER KOMMT CORD! Die Rippchen sind zurück: Cord ist weich, wohnlich und darf in fein oder flauschig breit einziehen

Huckepack genommen und in die Werkstatt geschleppt, um dran zu feilen: Stefan Diez’ Holzstuhl „404“ ist erst zehn Jahre alt, aber schon ein moderner Klassiker – dem er nun ein paar ergonomische Verbesserungen und ein neues Outfit in Eichenholz verpasst hat.

49 x 51 x 78 cm, ab ca. 550 Euro (thonet.de)

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1 SOFA „LORALAI“ ist gerippt besonders

strapazierfähig. 242 x 96 x 75 cm, ca. 900 Euro (home24.de) 2 KISSEN „LORD OF CORD“ Gemütlichkeit, die sich breitmacht, 45 x 45 cm, ca. 10 Euro (butlers.com) 3 KISSEN „CORDUROY“ aus extradickem Baumwollsamt, 45 x 45 cm, 54 Euro, Ferm Living (shop.schoenerwohnen.de) 4 SESSEL „ACE“ Schönes Zusammenspiel: Cordsessel auf Messingbeinchen, 56 x 70 x 80 cm, ca. 1100 Euro (normann-copenhagen.com) 5 PLAID Zum Einmummeln gegen Winterkälte, aus samtig-weichem Polyester, 150 x 200 cm, ca. 50 Euro (goezze.com)

24 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

DIE NEUEN HAUS-MEISTER

„Das Haus“, die alljährliche Inszenierungsplattform der Kölner Möbelmesse zur Zukunft des Wohnens, wird 2019 von dem australischen Designer-Paar Truly Truly bespielt – mit „Living by Mood“, einem luftigen Entwurf voller sinnlicher Texturen, Textilien und Farben. Zu sehen während der Publikumstage vom 18. bis 20. Januar in Halle 3.1 (imm-cologne.de)

FOTOS PHILIPP THONET, LUTZ STERNSTEIN/KOELNMESSE GMBH

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L i p , L i p, HU R R A !

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NEWS

Die neue Esskultur Von der Kunst des Aufgabelns und Aufschneidens: sechs aktuelle Besteckserien mit Designfaktor machen Appetit auf mindestens drei Gänge

SKIZZENHAFT

Designer Nendo lässt bei Besteck „Skeleton“ alles weg, was geht, und spielt optisch mit Freiräumen.

Beschichteter Edelstahl, 16-teilig, ca. 580 Euro (valerie-objects.com) 26 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

GERADLINIG

So schlicht und zeitlos, dass Sattsehen quasi nicht möglich ist: Besteck „Everyday“ vom Schweizer Designstudio Big Game, 5-teilig ab ca. 25 Euro (hay.dk)

MIT FASSUNG

Alles im Griff! Mark Braun lenkt bei seiner Neuinterpretation von ­Besteck „Mono Ring“ den Blick auf selbigen. Edelstahl und Kunststoff, 4-teilig, ca. 90 Euro (mono.de)

EDEL

Ein Klassiker des legendären Architekten Achille Castiglioni: „Dry“ gibt es jetzt in Edelstahl mit Kupfer-PVD-Beschichtung.

24-teilig, ca. 430 Euro (alessi.com)

PURISTISCH

Je schlichter, desto besser liegt’s in der Hand: Besteck „Cutlery“ aus rostfreiem Stahl von Aaron Probyn, 16-teilig, ca.

95 Euro (normann-copenhagen.com)

FOTOS ANDREAS PLESS, AKIHIRO YOSHIDA, TAKUMI OTA, DAVID NEWBY

ZIERLICH

Diese schlanke Erscheinung kann einem Teller die Schau stehlen: Besteck „Stella“ aus mattiertem Edelstahl, von Theresa Rand, 16-teilig, ca. 125 Euro (blomus.com)

GEBERIT DUSCHRINNE CLEANLINE

SAUBER IST SCHÖNER

Einfach schöner, einfach hygienischer: So elegant gestalten Sie Ihre bodenebene Dusche mit der Geberit CleanLine Duschrinne.

Der optimierte Wasserablauf stellt sicher, dass sich keine versteckten Ablagerungen bilden. Ein zentraler Kammeinsatz unter der abnehmbaren Abdeckung sammelt Schmutz und Haarreste und lässt sich blitzschnell entnehmen und kinderleicht reinigen. www.geberit.de/duschen

NEWS

Da schau einer an!

Aushängeschilder, in die man hineinspazieren kann: drei neue Showrooms 1 CARL HANSEN & SON Im Londoner

Stadtteil Pimlico sind auf 220 Quadratmetern die Schätze des Familienunternehmens zu sehen (carlhansen.com) 2 BRÜHL Mitten im Frankenwald, im ehemaligen Werksgebäude der Polstermöbelmanufaktur, öffnet sich auf rund 2500 Quadratmetern die neue „Studio Gallery“ (bruehl.com) 3 KOINOR Frisch umgebaut auf 3000 Quadratmetern: Koinor-Showroom im oberfränkischen Michelau (koinor.com)

SIE HAT EINEN STICH

FACELLA Erinnert an histori-

sche Laternen. Leder und Glas, Ø 28 cm, 32 cm hoch, ca. 500 Euro (dua-shop.de)

28 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

ARC aus Glas und Holz baumelt am Kunststoffgurt. 19 x 11 x 32 cm, ca. 400 Euro (leklint.de)

PALMA Pure Form aus

Glas und Metall, Ø 22 cm, 31 cm hoch, ca.

680 Euro (vibia.com)

ALLES IM GRIFF Die neuen Henkelleuchten sehen super aus, geben angenehmes Licht – und wäre da nicht das Kabel, kämen sie, wie früher, überall mit hin

FOTO STEFFEN TRUETSCHLER (1)

Eine perforierte Filzunterlage, eine wohl gigantische Nadel und ein dicker Wollfaden: Charlotte Lancelot verwandelt diese drei Zutaten zu Teppich „Canevas Geo“ in Maxi-­StickOptik. In drei Farben erhältlich, aus 100 % Wolle, je 170 x 240 cm, ca. 2250 Euro (gan-rugs.com)

the show

sensational exceptional original 8. – 12. 2. 2019 Die kreative Vielfalt des internationalen Konsumgütermarkts.

Der Blick auf aufsehenerregendes Design und Innovationen.

Die Messe, die Ihre Branche in die Zukunft führt.

www.thespirit.video trailer by M.B. x S.H. #ambiente19

I N T E R V I E W

» F R E I R AU M FÜ R ET WAS NEUES« Auf dem Höhepunkt seiner Karriere überrascht der Designer Konstantin Grcic mit der Schließung seines Münchner Büros, mit einer Liebeserklärung an Berlin und mit unerwarteten Projekten.

Ein Gespräch über Downsizing und die Kraft der Erneuerung INTERVIEW GUNDA SIEBKE & DOROTHEA SUNDERGELD

30 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

ZUR PER SO N Konstantin Grcic (Jahrgang 65) ist einer der bekanntesten und einflussreichsten deutschen Designer. Er entwirft nicht nur Alltagsdinge wie Möbel, Leuchten, Türstopper oder Uhren, sondern auch Ausstellungen, Architektur und Autos. In allen Arbeiten forscht Grcic nach Vereinfachung und nach technisch-funktionalen Innovationen. Der sympathische WahlBerliner wirkt auf Fotos ernst – lacht aber gern und häufig. konstantin-grcic.com

TYPGERECHT

Den Neuanfang in Berlin gestaltet Konstantin Grcic mit vertrauten Möbeln und Bildern. Die rote Holzbank „Clerici“ dient als Chefsessel, Garderobe und Sideboard

I N T E R V I E W

Die neue Adresse von Konstantin Grcic Industrial Design ist schnell gefunden. Eine große 13 prangt neben dem Eingang des Neubaus an der Berliner Kurfürstenstraße.

72 Stufen weiter oben befindet sich Grcic’ Büro. Der Designer teilt sich einen offenen L-förmigen Raum mit drei Mitarbeitern.

Alle sitzen an „Pallas“-Tischen, einem eigenen Entwurf von 2003. Obwohl Modelle, Arbeitsmaterialien, Erinnerungsstücke und Bilder herumstehen und -liegen, wirkt alles gut sortiert. Am improvisierten Besprechungstisch in der Küche, die auch Modellbauwerkstatt ist, sprechen wir mit Grcic über seinen Umzug nach Berlin.

Früher haben Sie sehr viel Zeit im Büro verbracht. Arbeiten Sie immer noch am Wochenende?

Nein, weder am Wochenende, noch frühmorgens. Das hat sich verändert, weil mein Privatleben andere Prioritäten setzt. Früher war ich morgens der erste im Büro und der letzte, der ging. Heute ist es genau anders – ich komme später und gehe früher.

Wie unterscheidet sich darüber hinaus Ihr Berliner Alltag von dem in München?

SCHÖNER WOHNEN: Sie haben über 20 Jahre im München gelebt – was verändert der Ortswechsel?

Konstantin Grcic: Ich nutze den Umzug für einige grundlegende Veränderungen.

In Zukunft werde ich mit einem deutlich kleineren Team zusammenarbeiten.

Die bisherige Bürostruktur mit ausschließlich festen Mitarbeitern ist jetzt kleiner und durch ein Netzwerk aus freien Mitarbeitern flexibler. Was daraus entsteht, ist noch vollkommen offen.

Ich weiß aber, dass ich immer ein enges Team um mich haben werde, denn das Büro ist für mich immer noch der wichtigste Ort zum Arbeiten.

Was brauchen Sie, um gut arbeiten zu können?

Requisiten, die einen anonymen Arbeitsplatz zu einem eigenen, vertrauten Ort P RO F I

Höchster Sitzkomfort, versteckt in angenehm wohnlichen Formen: Bürostuhl „Allstar“ von 2014 (Vitra)

SYM B O L K R A F T

Unermüdliches Arbeitstier: Esel „Ettore“ entwarf Grcic zum 40. Geburtstag der italienischen Möbelfirma Magis

machen. Bestimmte Bücher, ein Möbelstück, eigene Werkzeuge, damit der Raum mein Raum wird. Manchmal ändert sich das, es gibt Vorlieben. Mal ist es ein bestimmter Stift, mal ein bestimmtes Zeichenpapier oder ein Skizzenbuch. Ich bin da aber wie gesagt nicht festgelegt.

Hier in meinem neuen Büro finden Sie eine Art Essenz der Dinge, die wichtig sind. Es ist gut, dass der neue Raum noch nicht komplett verplant ist.

Wie viel Platz brauchen Sie zum Arbeiten und Wohnen?

Nicht viel. Ich muss nur das Gefühl haben, dass es der eigene Ort ist, also ein personifizierter Raum. Ein Rückzugsort. Hier in Berlin haben wir als Baugruppe ein Wohnhaus gebaut.

In einem Teil unserer Wohnung gibt es einen kleinen Raum im Raum, in den man sich zurückziehen kann.

Ich mag diesen Ort sehr, weil er abgeschieden und offen zugleich ist.

Wenn ich mit dem Rad ins Büro fahre, führt mein Weg durch das Regierungsviertel. Mir gefällt das architektonische Ensemble zwischen Kanzleramt, Abgeordnetenhaus und Reichstag sehr. Das hat so eine Größe, ohne autoritär zu sein.

Aber man spürt, dass man in der Hauptstadt lebt. Berlin ist viel politischer als München. Man hört Merkels Hubschrauber herumfliegen, oder es gibt eine Straßensperre, weil Staatsgäste in der Stadt sind. Das sind Kleinigkeiten, aber ich mag sie total gerne. Wenn ich morgens am Reichstag vorbei ins Büro fahre, fühle ich mich als Bürger der Bundesrepublik Deutschland. Mir hat dieses Gefühl früher wirklich nicht gefehlt. Ich habe es auch nicht gesucht. Trotzdem nehme ich es plötzlich sehr bewußt wahr.

Kürzlich sagten Sie in einem Interview, dass Sie am liebsten bis an Ihr Lebensende immer und immer wieder einen neuen Stuhl entwerfen würden. Stimmt das noch?

Ich mag die Arbeit mit den Möbelfirmen, denen ich mich zum Teil sehr eng

» F RÜ H E R WA R I C H M O RG E N S DER ERSTE I M B Ü RO U N D D E R LE T Z T E , DER GING« KONSTANTIN GRCIC

32 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

wenig zu tun haben. Für Smart beispielsweise und für das junge deutsche Modelabel Aeance.

Interessieren Sie sich für Mode?

Privat schon, aber beruflich war das Thema immer weit weg. Im Moment finde ich großes Gefallen daran mich mit Kleidung zu beschäftigen.

Sie ist essenziell für unser Leben, eine Form von Behausung, die nicht nur funktional ist, sondern mit der wir uns identifizieren. Und dann interessiert mich auch der technische Aspekt von Kleidung. Das ist Konstruktion, nur mit einem weichen Material.

Worum ging es bei dem Auftrag genau?

DER NEUE

Die Idee zu „Rookie“ kam Konstantin Grcic, als er noch am Vorgängermodell „Allstar“ arbeitete (beide Vitra)

verbunden fühle. Deshalb werde ich auch weiterhin Möbel entwickeln. Das wird immer meine Leidenschaft bleiben. Aber ich möchte das etwas reduzieren. Das schafft Freiraum für andere, neue Themen und Projekte. Aus meiner Sicht ist es eine große Chance, dass das jetzt noch nicht klar ist. Im Grunde wie eine offene Flanke, die Unerwartetes ermöglicht.

Dinge einfach passieren zu lassen finde ich ganz wichtig. Ich bin kein Stratege, der immer eine bewusst richtige Entscheidung treffen will. Ich will gar nicht unbedingt immer alles richtig machen.

Indem man Zufälle und Fehler zulässt, lernt man viel. Das spielt auch eine wichtige Rolle bei der Bearbeitung und Auswahl von den Projekten. Sich Projekten zu stellen, die man erst mal gar nicht einschätzen kann und bei denen man sich fragt‚ „kann ich das überhaupt?“ Was sind das für Projekte?

Im Moment arbeiten wir an verschiedenen Aufträgen, die mit Möbeldesign

Aeance macht funktionsorientierte Kleidung aus Stoffen, die aus der performativen Anwendung wie Sportbekleidung kommen. Ausserdem arbeitet das Label mit einem sehr hohen Anspruch an Ökologie, die verwendeten Stoffe sind voll recycled. Erklärtes Ziel war es, daraus Kleidungsstücke mit hohem Tragekomfort zu entwickeln, die aber gleichzeitig sehr elegant sind. Eine Mischung aus Sportbekleidung und Anzug sozusagen, die in jeder Situation gut aussieht. Es ging aber auch um innovative Details wie zum Beispiel eine Innentasche aus einem Material, das die Strahlung von Mobiltelefonen zum Körper hin abschirmt. Mein Ansatz war also eher die eines Industriedesigners und bezog sich auf Ergonomie, auf physiologische Bedürfnisse und auf möglichst gelungene Detaillösungen.

Welche Arbeitsfelder reizen Sie noch?

Mich interessieren Projekte, die komplexer und maßstäblich größer sind als Möbel. Für das japanische Unternehmen Muji haben wir mal ein kleines Haus, die „Muji-Hütte“, entworfen. Leider blieb das Projekt in der Phase des Prototyps stecken. Es ging dabei um ein Mini-Haus, das man ohne Baugenehmigung hätte realisieren können. Daraus ist aber kürzlich ein neues Projekt für ein Festival in Bordeaux im kommenden Sommer entstanden, das wir aktuell bearbeiten.

Auch ein eher untypisches Projekt war das Maskottchen, das Sie für die

» I C H W I LL GAR NICHT UNBEDINGT I M M E R A LLE S R I C H TI G M AC H E N « KONSTANTIN GRCIC

Möbelfirma Magis entworfen haben, der Esel „Ettore“.

Stimmt, „Ettore“, auf deutsch würde er Hektor heißen. Ein gusseisernes Ding, ungefähr so groß wie ein OxfordDictionary und viereinhalb Kilo schwer.

Eine spontane Idee des Firmeninhabers Eugenio Perazza, weil er findet, daß die Tugenden eines Esels symbolhaft für die Grundzüge seiner Firma stehen.

Ich musste erstmal nachschauen, wie ein Esel eigentlich aussieht.

Und wieso wurde er ausgerechnet „Ettore“ genannt?

Ich weiß es nicht. Jedenfalls gab es keine Verbindung zu dem bekannten italienischen Designer Ettore Sottsass. Herr Z E I T LO S

„New Ceramica“ aus Hightech-Keramik ist ein schlankes und sportliches Redesign des Rado-Klassikers (2016)

I N T E R V I E W

Verstellmöglichkeiten sind nur interessant, wenn sie passend auf eine einzige Person eingestellt werden.

Ist der Stuhl denn trotzdem komfortabel?

Perazza hat sich den Namen ausgedacht und ich mochte ihn, ohne wirklich nachzufragen.

Einer Ihrer jüngsten Entwürfe hört auf den Namen „Rookie“ und ist ein jugendlich wirkender Bürodrehstuhl für Vitra.

Was ist neu an dem Stuhl?

Neu ist seine totale Vereinfachung. Er hat Rollen, ist drehbar und bequem gepolstert – und natürlich sind Sitz und Rückenlehne höhenverstellbar. Die Lehne wird auf der Rückseite mit einer Art Skischuhschnalle auf die richtige Höhe eingestellt, ganz simpel. Weil das Möbel in erster Linie für flexibel genutzte Büros und Universitäten gedacht ist, wo sich mehrere Menschen einen Arbeitsplatz teilen, ist eine vereinfachte, intuitive Handhabung sehr wichtig.

Komplizierte Bürostühle mit vielen

E I N FAC H S I T Z E N

BANKENWESEN

Holz in Präzision: „Clerici“ scheint simpel – ist aber perfekt konstruiert und proportioniert. Mattiazzi, 2015

Ich sitze auf der Holzbank „Clerici“, die ich für Mattiazzi entworfen habe.

Es ist großartig, links und rechts neben mir Platz zu haben, um Dinge abzulegen. Natürlich habe ich das Privileg, dass ich im Büro relativ wenig Zeit im Sitzen verbringe. Ich laufe eher herum, von einem Schreibtisch meiner Mitarbeiter zum anderen. Einen gepolsterten Bürostuhl hatte ich noch nie.

Früher, in München, saß ich auf einem einfachen gelben Plastikstuhl von Enzo Mari, den liebte ich über alles. Dann war er Teil meiner Ausstellung „Panorama“ im Vitra Design Museum und war fünf Jahre als Exponat auf Reisen. Seitdem ich ihn wiederhabe, steht er unausgepackt in meinem Archiv. Aber so ist es: Das Leben besteht aus Veränderung!

Niedriger Preis, unkompliziert in der Handhabung: der neue Stuhl „Rookie“ für flexibles Arbeiten. Vitra, 2018

Das ist eine Funktion, die uns bei dem Entwurf wichtig war. Am Schluss ist die Lösung sehr einfach und unsichtbar geworden, was ich sympathisch finde.

Ist sein Preis denn auch sympathisch?

»EINE W I R K LI C H G U T E LÖ S U N G B E S TI C H T I M M E R AU C H D U RC H E I N FAC H H E IT« KONSTANTIN GRCIC 34 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

Soweit ich weiß kostest „Rookie“ 399 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Das ist ein sehr guter Preis und entspricht unserer Zielvorgabe von Anfang an.

Wir konnten ihn wegen der vereinfachten Mechanik, aber auch wegen eines geringeren Materialeinsatzes realisieren.

Warum sitzen Sie im eigenen Büro auf einer harten Holzbank?

I M B Ü RO

Selten sitzt Konstantin Grcic still: „Ich laufe eher herum, von einem Schreibtisch meiner Mitarbeiter zum anderen.“

FOTOS MAREK IWICKI/VITRA (3), VITRA, MAGIS JAPAN

KO N T R A S T P RO G R A M M

Schubladenmöbel „Chess“ aus Stahlblech, veredelt mit Griffleisten aus massivem Eichenholz, Magis, 2018

Schon beim Vorgängermodell „Allstar“ ging es darum, mit einfachsten Mitteln einen höchstmöglichen Sitzkomfort zu erreichen. „Rookie“ verzichtet auf eine komplexe Synchronmechanik, aber die federnde Rückenlehne und ein ausgeklügelter Sitz machen den Stuhl sehr bequem. Dort, wo das Polster aus der Sitzschale herausragt, ist eine Art Scharniergelenk eingebaut. Das heißt, der Sitz gibt vorne leicht nach und passt sich dem Sitzwinkel individuell an.

TITELTHEMA

FOTO MUUTO

NEUANFANG FÜR IHR ZUHAUSE

Der gute Vorsatz fürs neue Jahr? Mit weniger, dafür aber besser wohnen! Ab Seite 36 geben wir Tipps, wie man sich von Ballast befreit, zeigen ab Seite 42, wie man verbliebene Lieblingsstücke sortieren und arrangieren kann – und wenn Ihnen noch gute Wohn-Basics fehlen, hätten wir ab Seite 48 ein paar Vorschläge JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 35

TITELTHEMA

Noch geht es in diesem Homeoffice recht geordnet zu – doch noch mehr Bßcherstapel, Papierrollen und Zeichenutensilien (vor allem auf dem Boden!) sollten es besser nicht werden

MACHEN SIE KLAR SCHIFF Ja, Ausmisten ist eine Drecksarbeit, sie geht ans Eingemachte, bringt gemischte Gefühle und Rückenschmerzen mit sich, aber Sie werden sehen: Hinterher fühlen Sie sich großartig. Kommen Sie, los geht’s!

FOTO FERM LIVING

TEXT SIMONE KNAUSS

IM KLEIDERSCHRANK

IM HOMEOFFICE

Irgendwo müssen Sie ja anfangen. Und bei Kleidung, da sind sich alle Aufräum-Gurus einig, fällt einem das Aussortieren am leichtesten. Die beste Methode? Schranktüren und Schubladen auf und raus mit den Klamotten – aufs Bett, aufs Sofa, auf den Wohnzimmerteppich, wohin immer Sie wollen. Wer ganz planvoll vorgehen mag, sortiert dabei schon mal: Hosen zu Hosen, Pullover zu Pullovern, Socken zu Socken … Und dann nehmen Sie sich die einzelnen Stapel Stück für Stück vor. Aussortiert wird im ersten Durchgang alles, was zwei Saisons kein einziges Mal getragen wurde, was kaputt, zu klein, zu groß, zu unansehnlich geworden oder von Anfang an ein Fehlkauf gewesen ist (ja, auch die teuren Teile!). Versuchen Sie, dabei so ehrlich und streng wie möglich mit sich zu sein – denn in der Regel tritt bei allen Argumenten, die mit „vielleicht“ beginnen (vielleicht passe ich irgendwann wieder in Größe 36 … gehe ich doch mal auf einen Ball … mache ich dreimal die Woche Sport und brauche was zum Wechseln), dieses Vielleicht niemals ein. Und wenn doch, Hand aufs Herz, kauft (oder leiht) man sich dann sowieso lieber etwas, was dem aktuellen Geschmack entspricht. Für alles, was nach dieser ersten Runde noch übrig ist, empfiehlt sich die KonMari-Methode der Japanerin Marie Kondo: jedes einzelne Stück in die Hand nehmen und sich fragen, ob es einen glücklich macht (und sei es auch nur, dass der unsexy Wollschlüpfer im Winter schön warm hält, ohne unter der Kleidung aufzutragen).

Klingt absurd? Probieren Sie’s mal aus – klappt erstaunlich gut!

So, und für den letzten Durchgang müssen Sie jetzt stark sein, denn es geht noch mal an den Berg mit dem Ausrangierten.

Wenn es gut läuft, müssen Sie nur noch entscheiden, was Sie verkaufen, verschenken, spenden oder wegwerfen wollen. Und dann tun Sie es, so schnell wie möglich (Tipps dazu auf Seite 40)! Bloß nicht im Keller parken – dort setzen die Sachen Moos an, und Sie müssen sich, wenn es dort ans Ausmisten geht, noch einmal damit herumschlagen. Bei manchen Teilen werden Sie sentimental oder unsicher? Stellen Sie auch ihnen die Glücksfrage – und lassen Sie dann Ihren Bauch entscheiden.

Wer kennt das nicht: Überall stapelt sich Papier und verwursteln sich Kabel, und in den Schubladen scheinen sich die Werbekugelschreiber wie von selbst zu vermehren. Dazwischen: Ordner voller Leichen – Uni-Skripte von vor gefühlt hundert Jahren, vergilbte Bedienungsanleitungen für den vorvorletzten Drucker, Uralt-Rechnungen, Kontoauszüge und, und, und. Höchste Zeit für „Ablage P“: Alle privaten Unterlagen, die keine Verträge, Urkunden, Zeugnisse oder Versicherungspolicen sind oder mit Garantie- und Gewährleistungsfällen sowie der aktuellen Steuererklärung zu tun haben, können weg – nur Unternehmer und Freiberufler müssen ihre Unterlagen zehn Jahre lang aufbewahren. Alles, was sensible Informationen enthält, sollte vor dem Entsorgen geschreddert werden. Dann geht’s dem Kabelsalat an den Kragen: Adieu, liebe Lade- und Kopfhörerkabel ohne passendes Endgerät, tschüs, defekte Verlängerungsschnur – und das olle CD-Laufwerk (nebst dazugehörigem Kabel, versteht sich) könnt ihr auch gleich mitnehmen. Beim Wertstoffhof gibt’s dafür einen eigenen Container. Was haben wir noch? Ach ja, die Werbekugelschreiber – und ihre besten Freunde, die eingetrockneten Filzstifte und Textmarker sowie nicht mehr radierende Radiergummis. Warum hebt man so was bloß auf? Weg damit!

IM WOHNZIMMER Selbst wenn Sie leidenschaftlich Bücher sammeln: Auch Sie müssen sich und Ihre Regale nicht mit schlechten Geschichten belasten. Soll heißen: raus mit Schund, Fehlkäufen und allem, was man „irgendwann mal lesen möchte“ (macht man nie!)

– mehr Platz für alte und neue Lieblingsbücher. Wie man herausfindet, was was ist? Ebenfalls mit der KonMari-Methode (siehe links). Die hilft übrigens auch zuverlässig beim Sortieren von Sammlungen und Souvenirs, sogar wenn in diesen Fällen das Entsorgen schwerer fällt, weil meist viele Erinnerungen an den Stücken hängen. Will man sich trotzdem trennen, kann es helfen, ein Foto von den Sachen zu machen und sie dann in gute Hände abzugeben, statt sie einfach nur wegzuwerfen.

JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 37

TITELTHEMA Der Flur wirkt einladend und aufgeräumt. Aber Achtung: Garderobenleiter und Körbe sind Chaos-Magneten! Regelmäßig die Anzahl der hier aufbewahrten Dinge kontrollieren

im Moment noch die Arbeitsplatte blockiert, was Sie aber (unbedingt und wirklich!) in Ihrer Küche brauchen. Apropos brauchen: Wann haben Sie das letzte Mal die Sauerbraten-Gewürzmischung ganz hinten links im Schrank verwendet? Oder den Knoblauch-Chili-Rosmarin-Mix aus dem Griechenlandurlaub 2014? Und was ist mit den schwarzen Sepia-Nudeln, die Ihnen Ihre Nachbarin als Dank fürs Blumengießen damals aus Italien mitgebracht hat? Bewährt hat es sich, zweimal im Jahr Inventur in den Küchenschränken und -schubladen zu machen, diese dabei auch gleich auszuwischen – und die noch jungfräulichen Spiegelei-Formen, das Cocktail-Mixbesteck oder die batteriebetriebene blinkende Pfeffermühle (wo kam die noch mal her?) zu überdenken. Altglas? Sie wissen, was zu tun ist. Vorsatz fürs neue Jahr: mindestens alle zwei Wochen. Altpapier? Auch.

IM BAD

Wer den „Flur-Knigge“ in unserer Dezemberausgabe gelesen hat, weiß, dass ein aufgeräumtes und schön gestaltetes Entree das Herz erfreut. Das funktioniert aber nur, wenn hier keine Schuhe vor sich hin müffeln, die Garderobe keine riesige Jackenbeule aufwirft, an der man kaum vorbeikommt, und man nicht jeden Morgen in Krimskrams-Schalen, -Körben oder -Schubladen nach seinen Schlüsseln, Handschuhen oder der Hundeleine buddeln muss. Auch im Flur gilt: Bevor optische Ruhe und Ordnung herrschen können, müssen Köpfe rollen – in diesem Fall in Form von ungeliebten Kleidungsstücken, Schuhen und Accessoires (die kommen beim Aufräumen des Kleiderschranks am besten gleich mit auf die jeweiligen Häufchen) oder Kleinkram wie alten Schlüsseln, defekten Fahrradleuchten, zerkautem Hundespielzeug und was sich hier sonst noch Seltsames ansammelt. Bei manchen Dingen reicht es übrigens auch schon, sie einfach an ihren eigentlichen Platz zu räumen – Kleingeld ins Portemonnaie, Schrauben in den Werkzeugkasten, abgerissene Knöpfe zurück an das entsprechende Kleidungsstück …

IN DER KÜCHE Haben Sie eine Tütenschublade? Keine Sorge, Sie sind nicht allein – und es ist ja auch durchaus löblich, wenn Plastik wiederverwendet wird. Doch so langsam wäre es an der Zeit, sich zu trennen, in den Tüten Müll zu entsorgen und am besten keine neuen mit nach Hause zu bringen. Schont die Umwelt – und Sie haben eine Schublade mehr. Hier darf dann alles wohnen, was 38 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

IM KELLER Man könnte ihn und seine Komplizen Dachboden und Garage als Friedhof der Kruschteltiere bezeichnen, denn mindestens sechzig Prozent der hier aufbewahrten Dinge sind, wie der Schwabe sagt, „Kruscht“, also Gerümpel – und das ist meist auf traurige Art und Weise verendet. Seit zwei Umzügen nicht ausgepackte Kartons beispielsweise. Kaputte Gartenmöbel, die auf dem Weg zum Wertstoffhof hier gestrandet sind. Elektroschrott, Bücher voller Stockflecken und eine Puppenwiege.

Winterreifen ohne Profil, leere Frostschutzmittel-Kanister, das rostige Kinderrad von Annika (mittlerweile 19). Und das Gemeine ist: Je größer der jeweilige Raum, desto mehr Kram sammelt sich an. Da kann man nur sagen: Augen zu und durch.

Dinge, die kaputt und es einem nicht wert sind, repariert zu werden, sollte man schleunigst entsorgen – unnötiger Ballast, der einen auch dann runterzieht, wenn man ihn nicht täglich vor Augen hat. In die Umzugskartons vorher noch einen kurzen Kontrollblick werfen und mit den eigentlichen Besitzern von Puppenwiege und Kinderrad Rücksprache halten, dann kann’s losgehen. Und wenn Sie schon gerade zum Wertstoffhof fahren, können Sie auch gleich die ganzen Originalverpackungen mitnehmen, die sich im hinteren Teil des Kellers bis zur Decke stapeln. Ihr Inhalt geht sowieso erst einen Tag nach Ablauf der Garantie kaputt – und wenn nicht, können Sie ihn in zehn Jahren nicht einen Cent teurer verkaufen, bloß weil der technisch total veraltete Fernseher in seinem ollen Karton steckt.

FOTO LIVING4MEDIA

IM FLUR

Es soll Menschen geben – und wir wollen hier keine Namen nennen –, die das Sortieren von Kosmetikpröbchen entspannt (und die selbige auf Reisen tatsächlich verwenden). Allen anderen verstopfen diese kleinen Miststücke, die dauernd umfallen oder unkontrolliert im Spiegelschränkchen herumrutschen, den kostbaren Stauraum im Bad und werden zu allem Überfluss auch noch irgendwann schlecht (manche sogar schon nach wenigen Monaten!). Gleiches gilt natürlich für angebrochene oder auf Vorrat gekaufte Kosmetika und Körperpflegeprodukte in normalen Größen. Erstere deshalb zügig aufbrauchen, ältere angebrochene Fläschchen und Tiegel entsorgen (oder mit der Gesichtscreme nur noch die Füße salben). Noch verschlossene Produkte sind bis zu ihrem Einsatz im Türfach des Kühlschranks gut aufgehoben. Eine halb volle Tube Zahncreme im Kulturbeutel gefunden? Vergessen Sie’s – schmeckt widerlich!

TITELTHEMA

WEG DAMIT!

Sehr gern, aber wohin bloß mit dem Plunder?

Ob Altkleider, Kunst oder kaputter Mixer: Hier kommt eine Übersicht über Sammelstellen, Verkaufsportale sowie karitative SecondhandUnternehmen – on- und offline TEXT STEFANIE BÄRWALD

Kleiderschrank ausgemistet? Wer mit gut

erhaltenen Stücken (inkl. Schuhen und Accessoires) Hilfsprojekte indirekt unterstützen will, gibt sie in einer Oxfam-Filiale ab (oxfam.de). Über Wintersachen und unversehrte Bettwäsche freuen sich auch Kleiderkammern für Bedürftige (lokale Adressen über caritas.de oder drk.de).

Wenn’s schnell gehen soll und kein Altkleidercontainer auf dem Weg liegt: H & M-Filialen nehmen tütenweise alte Textilien an (Infos unter hm.com/de/in spiration/ladies/16r-garment-collecting).

Und wer kein Flohmarktfan ist, aber gern noch den einen oder anderen Euro für zu klein gewordene Kinderklamotten oder Hosen hätte, ist bei Kleiderkreisel an der richtigen Adresse (kleiderkeisel.de).

Eine weitere Option mit Fun-Faktor: Besuchen oder organisieren Sie eine Kleidertausch-Party, entweder nur im Freundeskreis oder vielleicht in Kooperation mit Ihrem Gesangs- oder Tennisverein (kleidertausch.de oder facebook.com/ kleidertausch.de). Keine exklusive Secondhand-Boutique vor Ort, um ausgemusterte teure Lieblingsstücke zu guten Preisen loszuwerden? Designer-Mode, -Handtaschen und -Schmuck kann man online gut über Rebelle verkaufen (rebelle.com).

Für ausgelesene Bücher stehen in öffent­ lichen Einrichtungen oft Tauschregale bereit (ob eines in Ihrer Nähe ist, weiß ­lesestunden.de). Wer kartonweise alten Lesestoff oder auch Bildbände loswerden will – ebenso wie CDs oder DVDs –, kann sie portofrei an Momox senden und bekommt das Geld dafür direkt auf sein Konto überwiesen (momox.de).

Vom Vintage-Sofa bis zum Fahrrad kann man so gut wie alles über Quoka (quoka.de) oder Ebay-Kleinanzeigen verscherbeln.

40 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

Wer keine Zeit und Nerven hat, viele Einzelteile einzustellen, kann alles in einen Umzugskarton packen und bei Letzterem als „Flohmarktkiste“ für Selbstabholer gratis anbieten (ebay-kleinanzeigen.de).

Auch mit der Abgabe von funktionsfähigen ausrangierten Gebrauchsgegenständen in Sozialkaufhäusern (Adressen zum Beispiel über awo.org oder ortsdienst.de/ sozialkaufhaus/) tut man beim Entrümpeln gleich noch etwas Gutes.

Kunst sowie teure Erb- und Designerstücke

finden via Auktionen ein adäquates neues Zuhause – entweder durch ein qualifiziertes Auktionshaus vor Ort oder durch Online-Anbieter wie Lauritz (lauritz.com) oder Pamono (pamono.com).

Irreparable Elektrogeräte sowie alte Ak-

kus oder Batterien gehören auf den Wertstoff- und Recyclinghof. Wer da so schnell nicht vorbeikommt: Mediamarkt-Filialen nehmen kaputte Toaster, Fernseher und Co. an und entsorgen sie fachgerecht.

Sie wissen nicht, wohin mit alten LED-, Energiesparlampen oder Leuchtstoffröhren? Über Rücknahmestellen vor Ort informiert Lightcycle (lightcycle.de).

Und für alle, die sich trotz Platzmangel einfach nicht von alten Möbelschätzen trennen können oder wollen, Stauraum für die Wintersport- oder Taucherausrüstung benötigen, aber über keinen nutzbaren Keller, Dachboden oder Abstellraum verfügen, gibt es Abhilfe: MyPlace – mietbare Selfstorage-Abteile (schon ab 7 Euro pro Woche). Mit einem Sicherheitscode und eigenem Schlüssel kann man sieben Tage die Woche von 6 bis 22 Uhr sein externes Lager betreten und hat endlich mehr Ordnung und Freiraum in seiner Wohnung (myplace.de).

AUSMISTEN MIT ACHTSAMKEIT „Wenig Dinge braucht das Glück“ – ob das auch für Stefanie Bärwald zutrifft?

Unsere Wohnredakteurin hat’s zu Hause mal ausprobiert

„Aufräumen für ein entspannteres Leben“ verspricht der Untertitel des Taschenbuchs „Wenig Dinge braucht das Glück“. Autorin Gabi Raeggel beschreibt sich selbst als achtsame Minimalistin. Mein Zuhause ist leider das Gegenteil von minimalistisch: Ich türme Magazine und Bücher zu raumhohen Stapeln, brauche als Textilfan mehr als ein Kissen auf dem Sofa und habe ein Faible für dekorative Accessoires. Aber ich probiere es mal mit der „5-MinutenMini-Entrümpelung“: Ich gehe von Raum zu Raum, und in meiner Tüte landen ein paar schrumpelige Kastanien, eine abgelaufene AnanasKonservendose, eine alte Creme, drei Zeitschriften, verlatschte Sneaker und eine Plüschkatze mit riesigen Glupschaugen. Wenn ich jeden Tag so weitermache, denke ich, habe ich in einem halben Jahr eine minimalistische Wohnung. Doch ich habe die Rechnung ohne meine Mitbewohnerin gemacht – meine vierjährige Tochter. Später lese ich, dass man die Sachen von anderen nicht einfach so ausmisten dürfe, sondern sich gegenseitig mit einem Wettbewerb oder Spiel motivieren solle. Doch auch spielerisch kann ich leider nicht von der ästhetischen Überflüssigkeit der Plüschkatze überzeugen. Sie muss bleiben, ebenso wie die Kastanien, die sich im Kinderzimmer zu Schneckenhäusern, Steinen und Papierschnipseln gesellen. Gut, dann widme ich mich morgen ganz achtsam und entspannt nur meinem eigenen Kleiderschrank. „Wenig Dinge braucht das Glück“ von Gabi Raeggel, 9,95 Euro (lingenverlag.de)

MUT ZUR LÜCKE Regalbretter sind nicht zwangsläufig dazu da, bis auf den letzten Zentimeter gefüllt zu werden. Die Dinge wollen atmen!

Hier wurden Bücher nach Reihen und Größe sortiert, einige Fächer freigelassen und manche nur zum Ausstellen von Deko-Objekten genutzt – das wirkt schön luftig. Gleiches gilt für den Glastisch, der optisch nicht aufträgt und auf seiner unteren Ebene Platz für Coffeetable-Books bietet.

TITELTHEMA

SO GEHT ES WEITER Fertig mit dem Ausmisten? Hier kommen ein paar Tipps, wie Sie Ihr verbliebenes Hab und Gut am schönsten unterbringen – und dauerhaft Ordnung halten können TEXT SIMONE KNAUSS

FAMILIENAUFSTELLUNG

FOTOS MARTIN SØLYST/LIVINGINSIDE, DANA LIFESTYLE

Die Vasensammlung durfte bleiben? Dann verteilen Sie die einzelnen Exemplare nicht im ganzen Raum, sondern bilden Sie Gruppen. Ist das Arrangement zusätzlich noch aus einer Farbfamilie zusammengestellt, entwickelt es eine ganz eigene Kraft. Funktioniert übrigens auch mit Elefanten, Kerzenhaltern oder was immer Sie sammeln.

JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 43

TITELTHEMA

ALLES ANSICHTSSACHE Ganz gleich, ob Sie geschlossene Schränke und Schubladen oder offene Borde in der Küche bevorzugen – für beide gilt: Je zurückhaltender die Optik, desto besser. Im Fall der Fronten ist die Sache klar: Ein geradliniges Design und dezente Griffe sehen ruhiger und somit aufgeräumter aus als beispielsweise Türen mit Zierleisten und geschwungenen Griffen. Bei Borden voller Gläser, Geschirr und Küchenutensilien ist es empfehlenswert, sich auf schlichte Formen und möglichst nur eine Farbe zu beschränken. „Unruhige“ Dinge wie Servietten oder Vorräte verschwinden in Körben oder farblich passenden (nicht transparenten!) Behältern.

IM STILLEN KÄMMERLEIN

KLEINE KÜCHENHELFER Und wie sieht’s hinter den schicken Küchenfronten aus?

Gegen unkoordiniert in den Schubladen herumpurzelnden Kleinkram helfen variable Einsätze, wie sie die meisten Küchenhersteller anbieten (siehe Seite 112) – oder hübsche Schachteln, wie die Boxen „Frame“ von by Lassen (Foto oben links), die man in verschiedenen Größen, Farben und mit oder ohne Deckel bekommt. Ihre Küche besitzt keine Ablagefläche, auf der Geschirr abtropfen kann, dafür aber zwei Spülbecken? Perfekt! Das kleinere der beiden lässt sich wunderbar zum Abtropfen nutzen – aber nicht etwa, indem man Geschirr und Töpfe wild durcheinander hineinschichtet, sondern indem man einen Topfdeckelhalter als Trockengestell nutzt. Ist nicht so ausladend wie herkömmliche Trockengestelle und leichter zu verstauen.

Auch wenn die neuen Waschmaschinen flüsterleise arbeiten – zuschauen will man ihnen dabei nicht. Doch was bleibt einem übrig, wenn man keinen Keller hat? Vielleicht ja eine Nische in einem anderen Raum, die sich mit einer Schiebetür (z. B. von Cabinet oder Raumplus) abtrennen lässt. Wichtig: unbedingt Stauraum für Wäschekorb, Wäscheständer, Bügelbrett & Co. einplanen!

FOTOS GAP INTERIORS, MARK ASHBEE/GAP INTERIORS, FABIENNE DELAFRAYE/PHOTOFOYER, BY LASSEN, MUUTO, IKEA

KLARE GEDANKEN … … entstehen in einer klar strukturierten Umgebung – das gilt auch fürs Homeoffice. Selbst wenn Sie papierlos arbeiten, brauchen Sie Stauraum, idealerweise solchen, der mitwächst, wie das Anreihprogramm „Stackable“ (Muuto). In offenen Fächern kann Schönes Ihre Fantasie beflügeln, alles andere verschwindet hinter Türen.

FREIRAUM IM FLUR Erinnern Sie sich? „Garderobenleitern und Körbe im Flur sind Chaos-Magneten“ (siehe Seite 38) – deshalb sind geschlossene Schränke hier die beste Wahl. Für schmale Räume gibt es Modelle mit geringerer Tiefe (hier: Ikea-System „Platsa“), und wer mag, streicht die Wand dahinter ebenfalls weiß, sodass das Möbel davor quasi verschwindet.

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TITELTHEMA

AUFRÄUMEN MACHT SPASS! Was in Küche und Flur funktioniert, klappt auch im Kinderzimmer: Kunterbuntes Spielzeug verschwindet im Nu hinter schlichten Schranktüren. Das Tolle an den mit viel Abstand montierten Böden? Lego-Burg und Puppenhaus können im aufgebauten Zustand verstaut werden.

SAUBERE SACHE

SCHLAF OHNE STÖRUNG Wer seine Kleidung mithilfe der KonMari-Methode (Seite 37) aussortiert hat, besitzt wahrscheinlich nur noch so viel, wie auf eine Kleiderstange (oben re. von RackBuddy) passt. Und da es sich dabei ausschließlich um Lieblingsteile handelt, werden diese regelmäßig getragen und stauben deshalb nicht ein – normalerweise das Problem bei Kleiderstangen. Aber Spaß beiseite: Wer keinen Platz für einen Schrank hat, der kann sich nur so behelfen – und tut unter optischen Gesichtspunkten gut daran, seine Kleidung nach Farben zu sortieren. Wahre Raumwunder und nahezu unsichtbar sind Schubladenkästen wie im maßgefertigten Bett rechts, schön flexibel sind Schubladencontainer auf Rollen (oben li., House Doctor).

46 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

FOTOS JELTJE JANMAAT/HOUSE OF PICTURES, GAELLE LE BOULICAUT, LAUFEN, HOUSE DOCTOR, RACKBUDDY

Wo nichts herumsteht, kann nichts einstauben, nass werden und rosten oder Kalkflecken bekommen. Heißt aber auch, dass nach Gebrauch immer alles weggeräumt werden sollte, was man im Bad so verwendet. Bewährt haben sich dabei mit einem Schubladenunterbau ausgestattete Waschtische, die durch ihre Tiefe ein größeres Fassungsvermögen haben als die üblichen Spiegelschränke. Weiterer Clou: Manche Modelle (hier: „Ino“ von Laufen) lassen sich mithilfe von Einsätzen noch weiter unterteilen – perfekt für all die Tiegelchen, Fläschchen und, ja, Kosmetikpröbchen, die sich mit der Zeit so ansammeln. Aber einmal muss es an dieser Stelle doch gesagt werden: Selbst das ausgeklügeltste System schützt nicht davor, dass in regelmäßigen Abständen ausgemistet werden sollte!

BOXENSTOPP

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Ordentlich sortiert den Überblick behalten: In passenden Kästen, Dosen und Schachteln verstaut, verschwinden alle Kleinigkeiten im Nu. Sagen Sie Chaos stilvoll den Kampf an!

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TEXT LEA KAISER

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1 GEMUSTERT

4 TRANSPARENT

Stapelbare Blechboxen „Tin“ in moderner TerrazzoOptik. 3er-Set in verschiedenen Größen ab 20 x 15 x 7 cm, 35 Euro, Ferm Living (shop.schoener-wohnen.de)

Graues Aufbewahrungsglas „Container“ für Bad, Küche und Homeoffice.

In drei Farben und zwei Größen, ab Ø 7,5 cm, 7 cm hoch, ab ca. 15 Euro (hay.dk)

2 ORGANISIERT

5 DEKORATIV

Schreibtischprofi „Toolbox“ aus robustem Kunststoff mit sechs Fächern und ­praktischem Tragegriff. ­Design Arik Levy, 32,5 x 16,7 x 15,6 cm, ca. 30 Euro (vitra.com)

Dose und Deko-Objekt in einem: „Annie“, cremeweißes Steingut mit leichten Farbsprenkeln. Ø 12 cm, 7,5 cm hoch, ca. 30 Euro (brostecopenhagen.com)

3 ELEGANT

Fünf multifunktionale und platzsparend verstaubare Kisten „Save-It“ aus Bambusholz. 24 x 13 x 7,5 cm bis 36,5 x 25 x 13,5 cm, Set ca. 45 Euro (rig-tig.com)

Dose „Colour“ aus japanischem Kastanienholz mit Lederschlaufe. In drei Größen und Farben.

Wie abgebildet Ø 18 cm, 25,8 cm hoch, 226 Euro, Karimoku New Standard (shop.schoener-wohnen.de)

6 PRAKTISCH

7 NATÜRLICH Handgeflochtene Rattankörbe, Ø 50 und 66 cm, 12 und 21 cm hoch. 2er-Set 135 Euro, Bloomingville (shop.schoener-wohnen.de)

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BESTE BASICS Eine gelungene Einrichtung funktioniert nicht anders als eine gut durchdachte Garderobe: Grundlage sind zeitlose, hochwertige Basisteile, die praktisch sind und sich gut kombinieren lassen REDAKTION GUNDA SIEBKE TEXT SIMONE KNAUSS

DIE KOMBINATION Es muss nicht immer das Dreisitzer-Sofa sein. Wem’s anders lieber ist, der wählt ein System aus Polsterelementen und Ablagen. Feine Wandregale sind der perfekte Platz, um wenige ausgewählte Lieblingsstücke in Szene zu setzen

Sofasystem „Soft Props“, Wandregale „Baleno“, Cassina

TITELTHEMA

Tisch „964“, Rolf Benz

Polsterbank „LX 695“, Leolux

Regalsystem „Free“, Montana

Service „Tivoli“, Normann Copenhagen

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Sessel „Hai“, Hem

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Tablettset „Norm Trays“, Authentics

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1 DER RUNDE TISCH

4 DAS SERVICE

Dank seiner Form fügt er sich harmonisch auch in enge Ecken und bietet selbst bei geringerem Durchmesser viel Ess-Platz

Das Angebot ist riesig – doch wer sich aufs Wesentliche beschränken möchte, liegt mit einem schlichten weißen Geschirr goldrichtig

2 DIE BANK

5 DER SESSEL

Im Flur unterstützt sie beim Schuheanziehen, am Fußende des Bettes wird sie zur Ablagefläche, und am Tisch rücken Gäste auf ihr zusammen – ein Multitalent!

Er genießt Narrenfreiheit, denn er sollte zwar bequem und gut gemacht sein, muss aber stilistisch nicht zwangsläufig zum Rest der Einrichtung passen

3 DAS REGAL

6 DAS TABLETT

Grazil, stabil, zeitlos – und möglichst endlos erweiterbar: So macht ein Stauraummöbel lange Freude

Pure Form, drei Größen – mehr braucht es nicht. Sie tragen Dinge von A nach B oder sind Präsentierteller JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 49

TITELTHEMA

Vase „Earthenware“, Fritz Hansen

Beistelltisch „Sentrum“, Woud

Pendelleuchte „Dogu“, Fritz Hansen, Tischleuchte „Stonelamp“, Menu, Stehleuchte „Alphabeta“, Hem

50 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

1

Hocker „Ulmer Hocker“, Wb Form

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Stuhl „Loft“, Muuto

5

Teppich „Meinus“, Bo Concept

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1 DIE VASE Passionierte Sammler überspringen diesen Punkt. Allen anderen sei gesagt: Eine einzige reicht durchaus – am besten in einer mittleren Größe und mit unaufdringlichem Design. Die Blumen sind sowieso die Stars

2 DER BEISTELLTISCH Das Wohnen ohne ihn ist möglich, aber sinnlos – denn wohin mit Weinglas, Buch und Smartphone? Außerdem wirken Polstermöbel ohne seine Begleitung meist wie bestellt und nicht abgeholt. Größe, Material, Farbe? Ganz nach Belieben! Anzahl? Hängt von der Größe des Raumes ab

3 DIE LEUCHTEN

Tisch „Sloane“, E 15

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Sofasystem „Moss“, Cor

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Sideboard „New Order“, Hay

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Bett „Essential“, Auping

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„Fünf Lichtquellen pro Raum“ lautet die Regel. Spielen Sie dabei je nach Einsatzort mit Hänge-, Tisch- und Stehleuchten – und beachten Sie, dass ganz unterschiedliche Designs Individualität in den Raum bringen, ähnliche Formen, Farben und Materialien ihn jedoch ruhiger wirken lassen

4 DER HOCKER Wie seine große Schwester, die Bank, hat er einiges auf dem Kasten, ist Sitz- und Ablagefläche zugleich. Mit reduzierten Formen und in Material oder Farbe aufs übrige Interieur abgestimmt, wird er fast unsichtbar

5 DER STUHL Bequem und gut aussehend muss er sein!

Wer wenig Platz, aber oft Gäste hat, sollte ein stapel- oder klappbares Modell wählen

6 DER TEPPICH Natürlich sind auch bunt gemusterte, auffällige Teppiche ein Traum. Aber: Ein dezentes Teil ist quasi die weiße Bluse des Wohnens – es passt immer und zu allem

7 DIE LANGE TAFEL Sie ist fürs Leben gemacht, darf ruhig irgendwann seine Spuren tragen – und sieht dann idealerweise immer noch gut aus.

Bei hochwertigen Materialien wie beispielsweise Massivholz stehen die Chancen gut

8 DAS SOFA Da es allein durch seine Größe den Raum dominiert, ist man auch beim Sofa mit zeitlosen Formen gut beraten. Kissen und Plaids machen’s abwechslungsreich

9 DAS SIDEBOARD Die stilvollste Verbindung von Design und Stauraum, seit es Möbel gibt – und in Sachen Ordnung einfach unverzichtbar.

Immer schön anzusehen: die Kombination von matt lackiertem Metall und Holz

10 DAS BETT Auch wenn eigentlich nur Matratze und Unterfederung für guten Schlaf verantwortlich sind – das Drumherum muss ebenfalls stimmen. Wir empfehlen: schlichte Eleganz

JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 51

IM GRÜNEN BEREICH Viele Pflanzen, ein Hauch MessingGlamour und nicht zuletzt ein neuer, lichtdurchfluteter Anbau lassen ein altes Haus in Südholland aufblühen FOTOS TON B OU W ER TEXT S I MON E KN AUSS

LEBENSRAUM Kochen, Essen, Entspannen: Im nachträglich an das Stadthaus von 1895 angebauten Wintergarten spielt sich ein Großteil des Familienalltags ab

R E P O RTAG E

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R E P O R T A G E

SAGEN SIE MAL, FRAU TACI ... ... wie haben Sie die Genehmigung für Ihren Wintergarten bekommen?

Wir mussten versprechen, dass die historischen Außenwände des Hauses erhalten bleiben. Kein Problem für uns – wir finden sie wunderschön! Wir würden hier noch nicht mal Nägel einschlagen.

Die schwarzen Stahlrahmen der Fenster und die Küchenelemente passen großartig zusammen.

Ja, zunächst standen da nur die maßgefertigten Eichenblöcke. Weil sie in dem großen Raum zu zierlich wirkten, haben wir sie durch die schwarzen Umrandungen ergänzen lassen. Ich finde schwarze Akzente zu alten Baumaterialien sehr schick.

Grün mögen Sie aber auch, oder?

Allerdings! Vor allem in Form von Grünpflanzen, weil sie einen Raum so schön lebendig machen. Und ich liebe oliv- und graugrüne Wände.

Wir haben Kalkfarben verwendet, die haben so eine tolle, matte Textur.

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HAUPTGANG Vor den unverputzten ehemaligen Außenwänden aus Mergel kommen die schwarzen Stahlelemente von Kamin, Tisch und Fenstern groß raus. Polsterstühle und Pflanzen mildern die Strenge

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K

ujtessa Taci hat nicht viel Zeit. Und sie trifft gern und schnell Entscheidungen.Auch beim Kauf und beim Einrichten ihres Hauses machte die Holländerin, die mit ihrem Mann Mike Munichman das Restaurant des elterlichen Hotels „Valkenhof “ im gleichnamigen Städtchen nordwestlich von Leiden führt, kurzen Prozess. „Schon als Kind habe ich dieses Haus geliebt, an dem ich auf meinem Schulweg immer vorbeigeradelt bin. Als ich vor ein paar Jahren hörte, dass es zum Verkauf steht, habe ich eine Nachricht in den Briefkasten geworfen, und am selben Abend rief uns der Besitzer an. Eine Besichtigung – und zack, war es unseres“, erzählt sie. Da das Paar mit seinem gemeinsamen Sohn Sam zuvor in einem kleinen Apartment gewohnt hatte, mussten auch viele neue Möbel her. „Ich bin nicht der Typ, der sich erst in zig Geschäften und Onlineshops umsieht und hin- und herüberlegt, bevor er etwas kauft.

Ein Großteil unserer Möbel und Accessoires stammt von dem Einrichtungsladen Colmore in Venlo. Wir sind mit zwei leeren Lieferwagen hingefahren und voll beladen zurückgekommen.

Alles andere habe ich im Internet gefunden.“ Warum die Einrichtung des 1895 errichteten Gebäudes trotzdem nicht wie eilig zusammengekauft aussieht? Weil Kujtessa Taci bei der Auswahl der einzelnen Stücke einem klaren Einrichtungsund Farbkonzept folgte. Ihr Wohnstil ist eine gelungene Mischung aus Industrieloft und modernem Landhaus mit einer Prise Glamour. Und

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1 DAMENWAHL

Hauptattraktion im Zimmer der Hausherrin: der Spiegel über dem Kamin 2 GRÜNER SALON

Die Wände im Farbton „Flanel Grey“ sind der ideale Hintergrund für botanische Bilder und die antike Konsole

3 HINTERZIMMER

Schöner schrubben – im geschmackvoll gestalteten „mud room“ mit Spülstein, alten Fliesen und einem Regal für Gartenutensilien

ein paar besonderen Einzelstücken, die ihr Zuhause unverwechselbar machen, darunter der geschwungene Leuchter im Arbeitszimmer, der ungewöhnliche Spiegel über dem Kamin in Kuj­ tessa Tacis Zimmer oder die mit ihrer prallen Knopfheftung fast schon skurril wirkenden Stühle am Esstisch. Durch die recht sparsame Möblierung der großen Räume bekommt jedes Stück ausreichend Platz zum Wirken.

Das Farbkonzept? Abgestimmt auf das ver­ witterte Mergelgestein der beiden ehemaligen Außenmauern des Hauses im Wintergarten wurden die übrigen Wände weiß, oliv- und graugrün gestrichen. Die original erhaltenen Kamineinfassungen aus schwarzem Marmor waren die Inspiration für alle weiteren schwarzen Akzente in Form einzelner Möbelelemente und Leuchten oder des Betthaupts im Schlafzimmer. Der sanfte Holzton der Eichendielen findet sich in der urigen Tischplatte, in Sofakissen und Bettwäsche wieder. Messing-Accessoires und drei hellgelbe Lederstühle leuchten wie Sonnenpunkte aus den gedeckteren Naturnuancen heraus. Die Grüntöne der Wände kehren in Möbeln, Bildern und nicht zuletzt in den vielen Pflanzen wieder, die für die Hausherrin zu einem gelungenen Interieur unbedingt dazugehören: „Ich habe grundsätzlich nur Pflanzen ohne Blüten und mit silbrig-grünen Blättern, weil mir die Farbe so gut gefällt. Die meisten von ihnen sind Sukkulenten, die wenig Wasser brauchen.“ Wie gesagt: Kujtessa Taci hat nicht viel Zeit, auch nicht zum Blumengießen.

ESSTISCH UND STÜHLE, SOFAS, STEH- UND TISCHLEUCHTEN COLMORE KALKFARBEN PURE & ORIGINAL SPIEGEL AUS RUNDEN ELEMENTEN: WESTWINGNOW.DE TEPPICHE ÄHNLICHE MODELLE BEI KIBEK

HERSTELLERINFO AM HEFTENDE

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1 KOMFORTZONE Im Elternschlafzimmer im Obergeschoss ist Ruhe angesagt – mit olivgrünen Wänden, dunkelgrauem Betthaupt und reduzierter Möblierung 2 AUGENBLICK Wie unter langen Wimpern hervor gucken die Rundbogenfenster auf die Straße 3 DIE BEWOHNER

Kujtessa Taci mit Mann und Sohn

4 GRÜNSTREIFEN

Der Garten liegt zwischen den Mauern schön geschützt

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FOTOS TON BOUWER/COCOFEATURES.COM PRODUKTION +STYLING + TEXTRECHERCHE MONIQUE VAN DER PAUW, HETTY MUNSTERS/COCOFEATURES.COM

R E P O R T A G E

BODEN

AUF SCHRITT UND TRITT Ob Teppich, Laminat, Parkett, Linoleum oder Fliesen: Wir haben die Boden-Neuheiten verfolgt und in fünf inspirierenden Trendwelten im Studio eingefangen FOTOS JONAS VON DER HUDE PRODUKTION BET TINA EULENBURG TEXT STEFANIE BÄRWALD, LEA KAISER

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INS BLAUE HINEIN Von zartem Azur über leuchtendes Türkis bis zu sattem Indigo: Blau ist die Farbe des Himmels und des Meeres und besticht durch klassische Eleganz. In Kombination mit natürlichen Holztönen erinnert es an Urlaub und Erholung fern der Großstadt, wirkt beruhigend und eignet sich hervorragend als Farbe für Böden in Schlaf- und Wohnzimmern. Machen Sie doch mal blau!

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1 PULSE 800 aus Polyamid, als Teppich-

boden oder -fliesen, ab ca. 75 Euro/m2 (object-carpet.com) 2 MINIMAL MAROQUE PRES. DESERT ROSE Viskose-WolleMix, Preis auf Anfrage (kymo.de) 3 WOOL Vinylgewebe aus bis zu 33 % recyceltem Material, Preis auf Anfrage (bolon.com) 4 MARMOLEUM CLICK Linoleum, erhältlich in 23 Farben und 3 Formaten, hier ­Petrol à 30 x 30 cm, ca. 50 Euro/m2 (forbo. com) 5 GRANDE PETTERSSON EICHE DUNKEL Laminat, Landhausdielen-Optik, ca. 20 Euro/m2 (schoener-wohnen-kollek tion.de) 6 STONE Vinylplanken mit Steinboden-Look, hoch belastbar, ca. 30 Euro/ m2 (kibek.de) 7 TROMSÖ Pflegeleichter Teppichboden aus Polypropylen, erhältlich in 10 Naturtönen, ca. 20 Euro/m2 (kibek. de) 8 INTERLAND Teppichfliesen aus Kaschmir-Ziegenhaar und Schurwolle, 50 x 50 cm, erhältlich in 67 Farben, ca. 55 Euro/m2 (tretford.eu) 9 HALFORD EICHE Feuchtigkeitsbeständiges Laminat im Vintage-Stil, gut geeignet für Küche, Bad und Flur, leimloses Klicksystem, ca.

35 Euro/m2 (egger.com) 10 LANDHAUSDIELE EICHE SMOKE

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Eichenholz, geölt, ca. 120 Euro/m2 inkl.

Verlegung (parkett-­dietrich.de) 11 CARA MO Selbsthaftende Teppichmodule in Holz-Optik, fotorealistisch bedrucktes Polyamid, ca. 50 Euro/m2 (girloon.de) 12 NEW TRAVERTINE Laminat mit Steinstruktur, Design: Hadi Teherani, ca.

35 Euro/m2 (parador.de) 13 OURANIA Polyamidvelours, ca. 40 Euro/m2, Associated Weavers (carpetyourlife.com) 14 EICHE ROCCIA 2-STAB Eichenparkett im Altholzdesign, naturgeölt, ca. 85 Euro/ m2 (kahrs.com) 15 CANYON 700 Teppichboden oder -fliesen aus recyceltem Econyl-Garn, getuftet, ab ca. 70 Euro/m2 ­(object-carpet.com) 16 CROSSFADER Viskose-Neuseelandwolle-Mix, Preis auf Anfrage (kymo.de) 17 POD Marokkanische Zementfliesen, handgefertigt, ab ca. 185 Euro/m2, Popham Design (material-­konzept.de) WANDUHR „PONCTUEL“: CA. 400 EURO, VASEN „LUNDI 22/02“: AB CA. 80 EURO, TISCHLEUCHTE „SITAR“: CA. 550 EURO, ALLES LIGNE ROSET WANDLEUCHTE „MAR­ SEILLE“, DESIGN LE CORBUSIER: CA. 370 EURO, NEMO (MARKANTO.DE) HOCKER „ADAM“: CA. 300 EURO, FRAMA, SCHALE „POURED BOWL L“ : CA. 160 EURO, TROELS FLENSTED STUDIO (BEIDE MINIMARKT.COM) WANDFARBEN (VON LINKS) „04.012.05“, „04.008.02“, „02.013.03“, BODENFARBE „04.008.30“: SCHÖNER WOHNEN-FARBEN

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BODEN 1 GAIA, MERIDIA Pflegeleichter Polyester-­ Teppichboden, Polhöhe 1,7 cm, ca. 40 Euro/m2 (carpetyourlife.com) 2 AQUA KOMFORT Wasserdichter Korkboden, hier in Ausführung „Eiche Terra“, für Küche und Bad geeignet, 40 Euro/m2 (schoener-wohnen-kollektion.de) 3 SENSATION Kräuselvelours (Frisé) aus Poly­ amid mit Satinglanz, erhältlich in 18 Farben, ca.

40 Euro/m2 (carpetyourlife.com) 4 KORALLEN Natürlich geölte Eichendiele aus Kernholz, ab ca. 120 Euro/m2 (mafi.com) 5 MARMOLEUM MODULAR Umweltfreundlich produzierte Li­no­ leumfliesen frei von PVC und Weichmachern, hier in Farbe „Yellow Moss“, ca. 50 Euro/m2 (forbo.com) 6 MOOD 1400 Extraweicher Ve­ loursteppichboden aus Polyamid, fleck­schutz­ ausgerüstet, ca. 95 Euro/m2 (object-carpet. com) 7 INTERLAND Teppichfliese aus 80 % Kaschmir-Ziegenhaar und 20 % Schurwolle, erhältlich in 67 Farben, 50 x 50 cm, ca. 55 Euro/ m2 (tretford.eu) 8 STEREO TOTAL Polypropylengewebe, Preis auf Anfrage (kymo.de) 9 PULSE 800 Teppichboden aus hoch strapazierfähigem Polyamid, ca. 75 Euro/m2 (object-carpet. com) 10 OINONE Teppichboden in Samt-Optik aus Polyamid, ca. 35 Euro/m2 (carpetyourlife. com) 11 NR. 51138 Zementmosaikplatte mit floralem Dessin, 20 x 20 x 1,8 cm, ca. 120 Euro/ m2 (shop.viaplatten.de) 12 THE LOFT, STUDIO NYC PEARL EDITION Viskosegewebe mit Glanz, antistatisch und schallabsorbierend, Preis auf Anfrage (kymo.de)

GRÜNSTREIFEN Teppich oder Linoleum in moosig-grasigen Nuancen sowie Holzdielen mit lebhafter Maserung holen Wald-und-Wiesen-Feeling in Wohnräume. Für den Natur-Look im Bad gibt es wasserdichten Korkboden

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KERAMIKVASEN „ANITA“, VERSCHIEDENE GRÖSSEN: AB CA. 8 EURO, SERAX (MINIMARKT.COM) OBSTSCHALE „TURN“, DESIGN MARK BRAUN: CA. 300 EURO, E15 (MARKANTO.DE) HOCKER „CORK FAMILY“, DESIGN JASPER MORRISON: CA. 400 EURO, HOLZVOGEL „L’OISEAU“, DESIGN RONAN UND ERWAN BOUROULLEC: CA. 105 EURO, BEIDES VITRA (MARKANTO.DE)

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1 ESSENTIAL 1008 Schlingenteppichboden aus Polyamid, ca. 35 Euro/m2 (vorwerk-teppich.de) 2 NEW TERRAZZO Laminat mit Steinstruktur, Design: Hadi Teherani, ca. 35 Euro/m2 (parador. de) 3 LANDHAUSDIELE EICHE Ausführung Classic Natur, ca. 100 Euro/m2 inkl. Verlegung (parkett-dietrich.de) 4 ASTREIN FISCHGRÄT 90° Parkett, Kurzdielen aus natürlich geöltem Eichenholz, ca. 165 Euro/ m2 (mafi.com) 5 HEART OAK Dielen mit natürlich erhaltenen Rissen von bis zu 200 Jahre alten Eichen, ab ca. 275 Euro/m2 (dinesen.com) 6 ANDO Handgefertigte Zementfliesen aus Marokko, drei Größen, ab ca. 185 Euro/m2, Popham Design ­(material-konzept.de) 7 HARVEST Veloursteppichboden aus Polypropylen, erhältlich in 8 Farben, ca. 20 Euro/m2 (kibek.de) 8 LAVA ROMBO POP SOLID COLOR Handglasierte Fliesen aus Lava-Steinzeug, ca. 700 Euro/m2 (fileunderpop.com) 9 INTERLAND Teppichfliesen aus Kaschmir-Ziegenhaar und Schurwolle, große Farbauswahl, ca. 55 Euro/m2 (tretford. eu) 10 SILKY SEAL 1200 Glanz-Velours aus Poly­amid, hier in „Sorbet“-Rosa, ca. 100 Euro/ m2 (object-carpet.com) 11 SUPERIOR 1041 Melierter Langflorteppichboden aus Polyamid, ca. 60 Euro/m2 (vorwerk-teppich.de)

RICHTIG PFLEGEN KORK, LAMINAT, LINOLEUM, PARKETT UND VINYL sind alle ganz pflegeleicht.

Sauberlaufmatten im Eingangsbereich zum Schutz vor kratzenden Dreckpartikeln und Steinchen sowie Filzgleiter unter den Stuhlbeinen empfehlen sich zur Oberflächenschonung. Egal ob versiegeltes Parkett, Kork oder Laminat: Staubsaugen und nebelfeuchtes Wischen mit Baumwolltüchern ohne Zusatzmittel reichen völlig aus. Linoleum verträgt auch problemlos Neutralreiniger und Desinfektionsmittel, allerdings keine Lösungs- oder hochalkalischen Putzmittel.

TEPPICHBODEN regelmäßig gründlich absaugen. Flecken lassen sich gut mit kohlensäurehaltigem Mineralwasser und einem saugfähigen Tuch entfernen (verschmutzte Stelle betupfen, aber nicht in den Flor einreiben).

Nicht mit scharfen Reinigern arbeiten, die können die Fasern schädigen oder entfärben.

VASE „CYLINDER XXL“: CA. 30 EURO, SERAX (MINIMARKT.COM) BEISTELLTISCH „SPACE“ AUS LACKIERTEM METALL UND FEINSTEINZEUG, CA. 450 EURO, LIGNE ROSET BLUMENTOPF „FOEM“: CA. 105 EURO, HOUSE DOCTOR (MINIMARKT.COM)

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ZEMENTFLIESEN sollten unbedingt mit dem vom jeweiligen Hersteller empfohlenen Mittel imprägniert werden. Rückfettende Schmierseife baut beim Putzen eine schützende Patina auf. Säurehaltige Produkte wie Essigreiniger oder Bleichmittel meiden.

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WARME TÖNE Die gefühlte Raumtemperatur steigt mit Teppich­ boden in Sonnenaufgangfarben und Eichenparkett in Goldbraun. Trendig: graues Laminat mit rötlichen Terrazzo-Sprenkeln. Mutig: Fliesen in der farben­frohen Zuckerstangenkombination Rot-Weiß

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BODEN

SANFTE BRISE

1 ESCHE Bodendielen aus massiver Esche, ab ca. 135 Euro/m2 (dinesen. com) 2 LANGEOOG Korkbodenbelag, ca. 30 Euro/m2 (schoenerwohnen-­kollektion.de) 3 OINONE Samtteppichboden aus Polyamid, ca. 35 Euro/m2 (carpetyourlife.com) 4 CILIA Gewebter Vinylbodenbelag, Preis auf Anfrage (bolon.com) 5 COLOR STUDIO Feinsteinzeug-Fliese

Ruhe, Geborgenheit und Entspannung kommen auf, wenn sich Pastellrosa, ­Naturtöne, Eichen- oder Eschenholz in sandigem Strandbeige großflächig auf dem Boden ausbreiten. Eine unserer Lieblingsnews: die dreifarbigen Fliesen „Diarama“, entworfen von Hella Jongerius für Mutina

in 8 Farben, 60 x 60 cm, ca. 60 Euro/m2 (schoener-wohnen-kollektion.de) 6 MYART K063 Langdielenlaminat aus Kunstharzen und natürlicher Eiche, ca. 30 Euro/m2 (mystyle-flooring.com) 7 NATURE LINE Ener-

gieeffizienter Hightech-Teppichboden aus Polyester, ca. 40 Euro/m2 ­ (kibek.de) 8 SILKY SEAL 1200 Veloursteppichboden oder -fliese, ab ca. 100 Euro/m2 (object-carpet.com) 9 ESSENTIAL 1008 Polyamidteppichboden in Woll-Optik, erhältlich in 17 Farben, ca. 35 Euro/m2 (vorwerk-­teppich.de) 10 INTERLAND Teppichfliese aus 80 % Kaschmir-Ziegenhaar und 20 % Schurwolle, 50 x 50 cm, in 67 Farben, ca. 55 Euro/m2 (tretford.eu) 11 DIARAMA Glasierte FeinsteinzeugFliesen, Design: Hella Jongerius, 9,3 x 18,5 cm, ca. 275 Euro/m2 (mutina. it) 12 NR. 11561 Zementmosaikplatte mit zweifarbigem Muster, 20 x 20 cm, ca. 80 Euro/m2 (viaplatten.de) 13 GLOSS MO Getufteter Glanz-Velours, Polyamid, selbsthaftend, ca. 75 Euro/m2 (girloon.de) 14 QUILT Handgefertigte Zementfliesen, Design: Claesson Koivisto Rune, 20 x 20 cm, ca. 150 Euro/m2 (marrakechdesign.se) SPIEGEL „URA“, DESIGN PIERRE CHARPIN, VERSCHIEDENE GRÖSSEN: AB CA. 350 EURO, LIGNE ROSET HOCKER „60“ AUS BIRKENHOLZ, DESIGN ALVAR AALTO: CA. 205 EURO, ARTEK (MAR KANTO.DE) VASE „ANTOINETTE“ AUS EMAILLIERTEM STEINZEUG: CA. 160 EURO, LIGNE ROSET KUGELVASEN „ANITAE“, VERSCHIEDENE GRÖSSEN: AB CA. 8 EURO, SERAX (MINIMARKT.COM)

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COOLE PARTNER Strapazierfähige Teppiche in Steinfaben sowie graustichige Holz- und Laminatböden sind zeitlos-moderne, pflegeleichte Alltagspartner. Sie harmonieren mit vielen Einrichtungsstilen.

Eine Welle machen die Bodenoder Wandfliesen „Breaking the Wave“ von Monica Förster für Marrakech Design

1 NATURE LINE Nachhaltiger, energieeffizienter Hightech-Teppichboden aus Polyester, ca. 40 Euro/m2 (kibek.de) 2 SMOOZY 1600 Glanzfrisé-Teppichboden in Sonderfarbe Flieder, Preis auf Anfrage (object-carpet.com) 3 GRANDE PETTERSSON EICHE HELLGRAU Laminat-Landhausdiele, leicht verlegbar, ca.

17 Euro/m2 (schoener-wohnen-kollektion.de) 4 MYDREAM K226 Laminat im Dekor „Lily­ white Oak“, ca. 25 Euro/m2, Kronoflooring (mystyle-flooring.com) 5 + 6 SILKY SEAL 1200 Velours aus Polyamid, als Teppichboden oder -fliese, ab ca. 100 Euro/m2 (object-­carpet.com) 7 OBSIDIAN Viskose-Schurwolle-Mix, getuftet, Preis auf Anfrage (kymo.de) 8 VINYL BASIC Vinyl mit HADF-Trägerplatte, hier Optik „Eiche grau geweißt“, ca. 30 Euro/m2 (parador.de) 9 PARKETT TRENDTIME ­„Eiche

Grau Schiffsboden“, matt lackiert, ca. 55 Euro/ m2 (parador.de) 10 VINYL BASIC ­Vinylboden mit grauer Betonfliesen-Optik, ca. 35 Euro/m2 (parador.de) 11 CENTER Vinylplanken in venezianischer Steinboden-Optik, hoch belastbar, ca. 30 Euro/m2 (kibek.de) 12 BREAKING THE WAVE Handgefertigte Zementfliesen, Design: Monica Förster Studio, ca. 150 Euro/ m2 (marrakechdesign.se) 13 SUPERIOR 1041 Teppichboden aus Polyamid, schwarz-blau meliert, ca. 60 Euro/m2 ­(vorwerk-teppich.de) LEITER „LADDER“, DEKORATIONSOBJEKT: CA. 560 EURO, WIENER GTV DESIGN, TISCHLEUCHTE „GATTO“ AUS DRAHT UND PERGAMENTÄHNLICHEM KUNSTSTOFF, DESIGN ACHILLE UND PIER GIACOMO CASTIGLIONI: CA. 460 EURO, FLOS, SKULPTUR/­ TÜRSTOPPER „ETTORE“ AUS GUSSEISEN, DESIGN KONSTANTIN GRCIC: CA. 115 EURO, MAGIS, SCHALE „PK BOWL“, DESIGN POUL KJÆRHOLM: CA. 250 EURO, ARCHITECTMADE (ALLES ­M ARKANTO.DE) TELLER „POURED PLATE“: CA. 200 EURO, ­T ROELS FLENSTED STUDIO (MINIMARKT.COM) HOCKER „GEOMETRY“ AUS SCHWARZ GEBEIZTEM MANGOBAUMHOLZ, DESIGN JACQUES DUCRU: CA. 265 EURO, LIGNE ROSET

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EIN NEUER BODENBELAG SCHMEICHELT IHREN FÜSSEN UND OPTISCH DEN AUGEN

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ANZEIGE FESTLICHER SOUND FÜR DEN GROSSEN TAG „Alexa, spiel ‚Santa Claus is Coming to Town’ im Wohnzimmer“

Verschenken Sie die LEICHTIGKEIT DES SEINS Selten war ein so zeitloses Designobjekt so nützlich: Amazons neuer smarter Lautsprecher Echo Dot macht den Alltag einfacher – und verschönert ihn auch noch!

Fühlt sich gut an, sieht edel aus und passt sich gekonnt jeder Wohnumgebung an: Gerade mal so groß wie eine Kaffeetasse, drängt sich der neue Echo Dot wahrlich nicht in den Vordergrund. Andererseits – genügend Stilgefühl für den großen Auftritt haben die drei Farbvarianten des sprachgesteuerten Lautsprechers von Amazon allemal! Der wahre Wert des neuen Echo Dot aber findet sich unter der eleganten Stoffoberfläche in Anthrazit, Hellgrau und Sandstein. Der verbesserte Sound überzeugt in jedem Raum mit klarem, kraftvollem Rundumklang. Und die integrierte Sprachsteuerung Alexa sorgt für ein verblüffendes Plus an Komfort und Lebensqualität.

So genügt allein die Stimme, um jeden Musikwunsch zu erfüllen. Der Satz „Alexa, spiel Hits der 80er“ funktioniert ebenso zuverlässig wie „Alexa, spiel Weihnachtslieder“. Genauso selbstverständlich erfüllt der Echo Dot den Wunsch nach bestimmten Songs oder Interpreten. Wie wäre es mit „Alexa, spiel ‚Let It Snow‘ von Frank Sinatra in der Küche“?

Denn egal, wo und wie viele Geräte im Haus platziert sind – jeder Echo Dot lässt sich mit einem einfachen Befehl einzeln ansteuern und kann dabei dank Amazon Music, Spotify oder TuneIn auf ein unerschöpfliches Musikrepertoire zugreifen. Zu-

DANKE, ALEXA! Mit Weihnachtsliedern machen die Festvorbereitungen doppelt so viel Spaß

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3 1 DER SENDER FÜR DIE VORFREUDE „Alexa, starte Weihnachtsradio“ 2 DIE LIEDER FÜRS BACKEN MIT KINDERN „Alexa, spiel ‚In der Weihnachtsbäckerei’“ 3 DER SONG FÜRS FESTLICHE DEKORIEREN „Alexa, spiel ‚Silent Night’ von Aretha Franklin“

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Amazons Echo Dot

Stilvoll, funktional und herrlich komfortabel

AMAZONS NEUER ECHO DOT ist in drei edlen Farbvarianten erhältlich und hat auf einem Handteller Platz

sätzlich sind Tausende deutsche und internationale Radiosender per Sprachbefehl ansteuerbar, ebenso die Hörbuch-Plattform Audible. Natürlich lässt sich über den Echo Dot auch die eigene Mediathek vom Smartphone oder anderen Geräten abspielen.

Und wer seine Musik zwar mit Sprachbefehlen steuern, aber lieber über die vertraute Hi-Fi-Anlage hören möchte, kann diese mühelos über Bluetooth oder Kabel mit dem Echo Dot verbinden.

Doch selbst damit enden die Möglichkeiten des Echo Dot noch nicht. Tausende praktische Skills dienen zum Regulieren von kompatiblen Lampen und Thermostaten, um Nachrichten oder den Wetterbericht einzuholen, ein Taxi zu bestellen, die perfekten Kekse zu backen oder einfach nur Papa anzurufen ... Alles auf Zuruf und ohne einen Finger zu rühren. So schön war die Leichtigkeit des Seins noch nie! Mehr Infos unter amazon.de/echodot

WÜNSCH DIR WAS Mit seinen vielen Talenten ist der neue Echo Dot das perfekte Geschenk für die ganze Familie

Liebe Oma,

damit du deine tollen Bücher jederzeit hören kannst! Deine Eli

Liebe Clara,

hör dir an, was du willst. Aber wenn’s geht, immer nur dort, wo ich gerade nicht bin. Dein Papa

Lieber Paul,

mit dem Echo Dot kannst du mich ganz einfach anrufen. Ich freue mich schon!

Deine Tante Theda

Libe Mama,

den nechsten kuchen baken ich und du und chefkoch.de zusamen, ja? Küschen deine kleine Maus!!!!!!!

M A N U F A K T U R

MIT JAN KATH IN KATHMANDU Vor über 20 Jahren wurde ein junger Typ aus Bochum in der ­nepalesischen Hauptstadt durch Zufall zum Designer. Eine Reise zu den Anfängen – und den Teppichen von morgen TEXT SIMONE KNAUSS

SONNENDECK In dieser Fertigungsstätte – einer von insgesamt 20 nepalesischen von Jan Kath – werden Garne gefärbt und Teppiche gewaschen. Zum Trocknen geht’s aufs Dach

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1 FEINARBEIT Die dreidimensionalen Muster werden millimetergenau mit der Schere nachgearbeitet 2 OMMMM Der finale

Feinschliff erfordert viel Geduld und wird hauptsächlich von Indern ausgeführt 3 SEILSCHAFTEN Tibetische Hochlandwolle, chinesische Seide und nepalesische Brennnessel werden separat von Hand gesponnen, gefärbt und zu Garn aufgewickelt 4 WASCHTAG Wasser und Holzschaber lassen die Farben leuchten und geben den Teppichen ihren typischen Look 4

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an Kath rumpelt durch den Mon­ sunregen. Eine Hand lässig aufs Lenkrad seines Geländewagens gelegt, umkurvt er Schlaglöcher, schlängelt sich hupend durch den Berufs­ verkehr, weicht Motorrädern, Hunden und einer Kuh aus. Seit er mit Anfang 20 nach Reisen durch Asien und Indien das erste Mal hier ankam, fühlt sich der heute 46jährige Bochumer in der nepalesischen Hauptstadt wie zu Hause. Jan Kath in Kath­ mandu – das klingt ja auch schon fast nach Schicksal. Dass er dort zum Teppichdesi­ gner wurde, war allerdings reiner Zufall, denn der Spross einer TeppichhändlerFamilie wollte nie ins elterliche Business

einsteigen. „Dann traf ich hier auf der Straße einen Geschäftsfreund meines Vaters. Er bot mir einen Job an – und weil ich pleite war und nicht zurück nach Hause wollte, sagte ich zu“, erinnert sich Jan Kath. Zunächst arbeitete er in der Qualitätskontrolle und übernahm 1996 die ganze Knüpferei, als sich sein Chef zur Ruhe setzte. Weil das Geld für einen Designer fehlte, entwarf er seine Teppiche einfach selbst. „Hier habe ich damals gewohnt“, sagt er und zeigt auf ein verwinkeltes Haus, das sich an die steile Straße duckt. Oben auf dem Berg befindet sich eine der Sehens­ würdigkeiten der Stadt – und einer von Jan Kaths Lieblingsorten: Swayambhunath, der

„Affentempel“, der wie viele Gebäude Kath­ mandus beim großen Erdbeben im Jahr 2015 stark beschädigt wurde. Überall wird noch heute emsig gemauert, gehämmert und wieder aufgebaut, die Stadt wächst kontinuierlich. „Mein Arbeitsweg führte früher an Reisfeldern vorbei, da stehen jetzt überall Häuser“, erzählt er und zeigt vom Tempel zum Stadtrand im Westen.

Auch Gebäude von Jan Kath wurden damals vom Erdbeben durchgeschüttelt – mit ein Grund, warum er das Headquarter gerade erdbebensicher neu baut. „Wenn man von handgefertigten Teppichen spricht, haben die meisten ein romanti­ sches Bild im Kopf von Frauen, die zu JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 67

M A N U FA K T U R

Seit über 20 Jahren gut im Geschäft: Teppichdesigner Jan Kath

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DAS LABEL

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1 TEAMWORK Pro Teppich arbeiten immer mehrere Knüpfer parallel – an einem 250 x 300 cm großen Stück bis zu vier Monate lang 2 VORBILD Ein Computerprogramm wandelt die Designs in ein gepixeltes Bild, den „Graphen“, um; jeder Pixel steht für einen Knoten 3 FARBBAD An das Garn kommen nur Wasser und ­hochwertige, umweltverträgliche Farben aus der Schweiz

Hause zwischen spielenden Kindern und herumpickenden Hühnern an ihren Webstühlchen sitzen – das ist bei uns nicht so.

Ich möchte meinen Leuten nicht nur eine faire Bezahlung, sondern auch beste Arbeitsbedingungen bieten, und das geht nur in Räumen mit geradem Boden, stabilen Webstühlen, ausreichend Licht und Luft, ärztlicher Betreuung und einem Kindergarten. Und nur so kann ich wiederum meinen Kunden höchste Qualität garantieren – da bin ich konservativ.“ Alles andere als konservativ sind dagegen die Teppiche von Jan Kath. Selbst wenn sich der Designer immer wieder auch von traditionellen Mustern inspirieren lässt, schafft er es, sie ins Hier und Jetzt zu holen, sie zu verfremden, sie wie abgeblättert wirken oder teilweise von anderen Mustern überwuchern zu lassen. „Das Perfekte und Glatte langweilt unser Auge“, ist Jan Kath 68 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

überzeugt. Und genau das macht für ihn auch die Faszination handgefertigter Teppiche aus: „Natürlich streben unsere Knüpfer nach Perfektion, aber bei handverarbeiteten Naturmaterialien kann es immer zu Unregelmäßigkeiten kommen. Gerade das erzeugt eine besondere Tiefe im Design.“ Aus demselben Grund findet man in seinen Kollektionen keine reinen Seidenteppiche, vielmehr sind die weichen, schimmernden Fäden des edlen Materials durchsetzt von solchen aus Wolle und Brennnessel, die dem Teppich eine lebendige Optik und Haptik verleihen.

Wie Jan Kath selbst wohnt? So, wie er Auto fährt: wie ein Einheimischer, allerdings nicht in Kathmandu. „Ich bin viel unterwegs und oft im Hauptsitz in Bochum, aber eigentlich lebe ich mit meiner Frau in Thailand. Wir haben kaum Möbel – dafür aber einen riesigen Teppich.“

1996 als Jan Kath Design mit Hauptsitz in Bochum gegründet, produziert das Teppichlabel außer in Nepal auch in Indien, Marokko und Thailand und arbeitet dabei eng mit der Schweizer NGO Step zusammen, das sich für fairen Handel, faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen und gegen Kinderarbeit einsetzt. Bekannt wurde Jan Kath mit seinen auffälligen und ungewöhnlichen Kollektionen, deren Designs sich der Kunde in einem der mittlerweile zehn internationalen Stores und Showrooms in Größe, Farb- und Materialkombination individuell zusammen­ stellen kann. Weiteres Standbein sind handgetuftete Teppiche für exklusive Großprojekte; außerdem stellt Jan Kath sogenannte „White Label“-Kollektionen für andere Marken her. (jan-kath.de) Tolle Farben, ungewöhnliche Optik: „Erased Heritage“ und „Artwork 24“ (u.), ab ca.

2000 Euro pro m2 FOTOS LARS LANGEMEIER (6), DIMO FELDMANN (3)

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Wer sagt, dass schlauer werden anstrengend sein muss?

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Skandinavienstil MIT TWIST

Seine Jahrhundertwende-Villa nahe Kopenhagen wertete ein kreatives Paar mit sanften Blautönen, dänischen Designikonen und einem spektakulären Neuzugang auf: einer State-of-the-Art-Küche mit Mimikry-Effekt FOTOS BIRGIT TA WOLFGANG TEXT CAMILLA PÉUS

KOMFORT-ZONE

Der hochflorige Teppich und Foscarinis „Twiggy“-Leuchte definieren im Salon eine behagliche Wohninsel.

Hans J. Wegners „CH 25“-Lounger und der lederne „AA Butterfly“Sessel addieren Midcentury-Flair

R E P O RTAG E

NORDIC CHIC

Beim Einrichten kombinierte Mia Dalgas Möbel ihrer ­Lieblingsmarken wie Hans J. ­Wegners Barhocker von Carl ­Hansen und die nachtblaue „Troll“Vase von Menu. Die Hausherrin ist Marketingchefin der Designfirma Menu JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 71

R E P O RTAG E

»Wenn schon eine ARCHITEKTEN-KÜCHE, dann als Statement!« MIA DALGAS

AUS EINEM GUSS

Weil das Fischgrätparkett auch die Kücheninsel bedeckt, wirkt es, als würde sie sich aus dem Boden hochschieben. Die unruhige Maserung der Eichenhölzer ist bewusst gewählt: Sie belebt den saalartigen Raum

1 GROSSZÜGIG Im Kaminzimmer mit

Samtsessel „Harbor Chair“ von Menu greift ein Spiegel die geometrischen Formen von Deckenstuck und Feuerstelle auf 2 POPPIG Der Neon-Lipstick von Cristina Vising erhellt den düsteren Winkel im Treppenhaus 3 SONNIG Nachmittags sind die Plätze am Vintage-Tapeziertisch auf der Terrasse begehrt. Die Palme erinnert die Bewohner an ihre frühere Heimat Kalifornien 4 PRAKTISCH Dort, wo früher die schmale Küche lag, dient heute ein breites Brett als Mini-Homeoffice mit Gartenblick

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ls Mia und Peter Dalgas ihr Haus das erste Mal besichtig­ ten, waren sie eigentlich darauf gefasst, dass wie bei ihren frü­ heren Umzügen erst einmal die obligato­ rische Pro-und-Contra-Liste vor dem inneren Auge aufploppen würde. Doch als die Marketingchefin des dänischen Design­ labels Menu und der Kreativdirektor einer Werbeagentur in der Jahrhundertwen­de-­ Villa mit ihren Stuckkassetten, den ­großen Sprossenfenstern und dem Kamin­ zimmer standen, genügte ein stummer Blickwechsel – und sie entschieden: „Das ist es!“ Kein Wunder: Mit seiner exzellen­ ten Lage im noblen Kopenhagener Vorort

Charlottenlund, 215 Quadratmeter Wohn­ fläche und einer Terrasse so groß wie ein Gartenlokal war das Haus perfekt für sie und ihre beiden Kinder. Noch dazu befand es sich in einem erstaunlich guten Zustand.

Ein paar Malerarbeiten, und sie hätten ein­ ziehen können.

Das taten sie auch, allerdings in den Kel­ ler. Denn das Paar wollte sich noch einige besondere Wünsche erfüllen und startete eine umfangreiche Renovierung. „Wir wollten mehr als den typischen Skandina­ vien-Stil mit naturbelassenem Holz und weißen Möbeln“, so Mia Dalgas. Also lie­ ßen sie im gesamten Erdgeschoss geöltes Fischgrätparkett verlegen – bewusst mit JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 73

R E P O RTAG E

RUNDE SACHE

»Wir lieben Design, GUTES HANDWERK und Brüche mit Persönlichkeit« MIA DALGAS

FOTOS BIRGITTA WOLFGANG/SISTERS AGENCY TEXTRECHERCHE SARA GERLACH MADSEN

Im Esszimmer greifen mit Samt bezogene Stühle und der Teppich die Form des Stahl-Glas-Tisches von Sacrecoeur aus Kopenhagen auf. Auch die Leuchte des Dänen Søren Rose zeichnet einen Kreis in die Luft

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1 FRISCH Vier Ober-

lichter erhellen den Treppenaufgang mit Originalhandlauf 2 SPRITZIG Das ganze Bad im nostalgischen Look? Zu eintönig!

Der facettierte Spiegel „Diamond“ schafft den nötigen Bruch 3 VERSPIELT Im Flur stützen Metallstäbe die Vase „Échasse“ von Menu – und verdichten sich zum Wandobjekt aus einem Supermarkt in Palm Springs 4 PUR Lichte Grautöne beruhigen das Schlafzimmer. Die marokkanische Decke ist vom Flohmarkt in L. A.

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unruhiger Maserung, um die großen Flächen lebendiger zu gestalten. Sie ergänzten die fehlenden Stuckleisten und -paneele und hoben sie mit einem Anstrich in sanftem Taubenblau hervor. Das Paradestück jedoch war die Küche, die aus einem schlauchartigen Raum in den offenen Wohn-Ess-Bereich versetzt wurde. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Peter Wedell-Wedellsborg entstand dort eine maßgefertigte 4,50 Meter lange Arbeitsinsel mit einem verblüffenden Effekt: Weil sich das Fischgrätparkett des Bodens auf der Insel fortsetzt, wirkt sie „wie ein Terminator, der sich aus dem Boden emporstemmt“, so der Architekt.

„Wir lieben Design und gutes Handwerk, aber auch Brüche, solange sie Persönlichkeit mitbringen“, erklärt Mia Dalgas die Motivation für die extravagante Lösung.

Im Obergeschoss, in dem sich Schlaf-, Kinder- und Badezimmer befinden, geht es etwas ruhiger zu: Mit flauschigem Teppichboden, schweren Vorhängen und lichten Graunuancen schuf das Paar hier eine behagliche Atmosphäre, die farblich wunderbar zum Rest des Hauses passt.

Und die Pro-und-Contra-Liste? Die ist bis zum heutigen Tag auf der gesamten rechten Spalte leer geblieben.

ESSZIMMERSTÜHLE „AFTEROOM“, MENU SPIEGEL „DIAMOND“, REFLECTIONS COPENHAGEN TEPPICH „CIRCUM“, BOLIA

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– IM FREE-TV –

JACKPOT! HAUPTPREIS TRAUMHAUS DIE NEUE SERIE AB 28. NOVEMBER 2018 MI – FR 17:45

TISCH & STUHL

Zwei Möbel – und ein unzertrennliches und im besten Fall schönes Paar! Hier kommen Klassiker und Neuheiten in drei Stilwelten und Tipps für die Gestaltung eines idealen Essplatzes TEXT GUNDA SIEBKE & AARON WESSELS

SCHLANKER SITZEN

In Rosa, Weiß, Hellgrün oder Schwarz: „Loft Chair“, 42,5 x 48 x 78,5 cm, 299 Euro, Muuto (shop. schoener-wohnen.de)

FOKUS

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HELL & NATÜLICH 1 „LR 737“ aus Buchenholz und Kunststoffgeflecht, 48,5 x 55 x 80,5 cm, Preis auf Anfrage (ligne-roset.com) 2 „70/70“ Aluminium-

gestell mit laminierter Sperrholzplatte, 225 x 73 x 90 cm, 1495 Euro, Muuto (shop.schoener-wohnen.de) 3 „TOSCANA“ aus MdF in diversen Furnieren, 175–275 x 95 x 73 cm, ca. 1200 Euro (stressless.com) 4 „WISHBONE CHAIR“ aus geseiftem Eichenholz und Papierkordel, 55 x 51 x 75 cm, 777 Euro, Carl Hansen (shop.schoener-wohnen.de)

5 „BEETLE“ Eichenholzgestell, Kunststoffschale, 52 x 55 x 87 cm, ca.

350 Euro (gubi.com) 6 „MYLON“ aus Massivholz, 48 x 53,4 x 82 cm, ca. 650 Euro (team7.de) 7 „SNAREGADE“ aus Stahlgestell und Eichen­furnier, Ø 120 cm, 73 cm hoch, ca. 1500 Euro (menu.as) 8 „HONEY“ Eichenholzgestell mit Textilbezug, 63 x 58 x 85 cm, ca. 380 Euro ­(schoener-wohnen-kollektion.de) 9 „964“ aus geöltem Eichenholz und

Stahl, 200/220/240 x 98 x 75 cm, ab ca. 2130 Euro (rolf-benz.com) JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 79

FOKUS

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FACETTENREICH & ELEGANT 1 „TORINO“ Stahlgestell mit laminierter Faserplatte, 180 x 120 x 75 cm, ab ca. 2040 Euro (boconcept.com) 2 „SOFTSHELL“ Kunststoff-

5 „LX627“ Gestell aus Metall, Tischplatte aus Nussbaumholz, 130 x 360 x 75 cm, ca. 7695 Euro (leolux.de) 6 „WORKSHOP“ aus lackiertem

gestell mit Textilbezug, Design Ronan & Erwan Bouroullec, 55 x 49 x 82,5 cm, ca. 480 Euro (vitra.com) 3 „PERNILLE“ steht auf gusseisernen Beinen. Bezogen mit Polyestersamt, 60 x 53 x 77 cm, ca. 320 Euro (brostecopenhagen.com) 4 „TANGLE“ Gestell aus Metall, Tischplatte aus Nussbaumholz, 300 x 120 x 75 cm, ca. 4770 Euro (bonaldo.it)

Eichenholz, 40 x 46 x 79 cm, 329 Euro, Muuto (shop.schoener-wohnen. de) 7 „WOODY“ Eschenholzgestell, Lederbezug, 41,5 x 48,2 x 79 cm, ab ca. 745 Euro (molteni.it) 8 „PICNIC“ aus Aluminium, 105 x 85 x 73 cm, ab ca. 700 Euro (skagerak.dk) 9 „HOLLY“ Edelstahlgestell, Lederbezug, 56 x 56 x 88 cm, ca. 500 Euro (musterring.com)

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DER IDEALE ESSPLATZ 10

Zu Tisch! Der Essplatz ist der zentrale Treffpunkt eines Hauses. Um ihn gut zu gestalten, gibt es ein paar Grundregeln und, wie immer beim Einrichten, persönliche Bedürfnisse, die berücksichtigt werden sollten. Die wichtigsten Tipps:

DEN RICHTIGEN TISCH FINDEN

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Diese Fragen helfen: Welcher Tisch passt am besten zum Grundriss? Ein runder, rechteckiger oder qua­ dratischer? Wie groß soll der Tisch sein? Faustregel: Pro Person 70 cm in der Breite und 40 cm in der Tiefe einplanen. Aus welchem Material soll die Tischplatte sein? Massivholz ist praktischer als Glas, Stein sieht super aus, wird aber oft als zu kühl emp­ funden. Generell sollten Tischbeine und -zargen so angeordnet sein, dass sich niemand die Knie stößt – das gilt auch für die Stirnseiten des Tischs. Wichtig: Tischhöhe und Sitzhöhe sollten zusammenpassen; sie werden aus ergonomischen Gründen individuell verschieden wahrgenommen. Probe sitzen!

DER PERFEKTE STUHL

Gerade am Essplatz sollte ein Stuhl vor allem komfor­ tabel sein. Die neuen gepolsterten Stuhlsessel sind es von Haus aus. Praktischerweise haben sie abnehmbare, waschbare Bezüge. Armlehnen machen sie noch bequemer. Flexible Sitzschalen aus Holz oder Kunststoff und bewegliche Freischwinger wer­ den häufig als bequemer wahrgenommen als solche, die starr sind. Im guten Fachhandel kann man darauf Probe sitzen – am besten morgens, nicht abends, da fühlt sich jedes Modell gut an. Und egal ob Kufen oder Beine, der Stuhl sollte sich geräusch­los verschieben lassen. Eventuell nach Gleitern fragen.

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DAS PASSENDE LICHT

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Es kann einem das leckerste Essen vermiesen, wenn das Licht am Tisch kalt und grell oder eine Leuchte so hoch montiert ist, dass sie blendet. Achten Sie auf eine wohnliche Lichttemperatur (warmweiß bis 2000 Kelvin) und darauf, dass Leuchtmittel dimm­ bar sind. Der ideale Abstand zwischen Tischplatte und Leuchte beträgt 60 cm. Das angenehmste Tafel-licht? Stammt immer noch von simplen Kerzen.

ACCESSOIRES UND TEXTILIEN

10 „NIL“ aus Massivholz, ab 200 x 90 x 74,5 cm, ab ca. 5105 Euro (more-moebel.de) 11 „430“ Klassiker aus Stahlgestell mit Textilbezug,

Design: Verner Panton, 54 x 54 x 82 cm, ca. 745 Euro (verpan.com) 12 „S 43“ Stahlgestell mit Buchenholzsitz, 52 x 44 x 82 cm, ca.

330 Euro (thonet.de) 13 „FLAYE“ Ausziehbar, in vielen Holzvarianten, 180 – 225 x 90 x 63 cm, ab ca. 5600 Euro (team7.de) 14 „MOUALLA“

Ob Obstschale, Blumenstrauß, Kerzenhalter, ein Tablett samt Mini-Hausbar oder dekorative Salzund Pfeffermühlen – alles Schöne, was auf dem Tisch steht, lässt auch die Atmosphäre im Essraum einladender wirken. Textilien wie Vorhänge, Polster, Kissen, Sets und Stoffservietten dämpfen den Schall, ein Teppich unter dem Tisch verhindert lautes Stühlerücken und sieht toll aus.

aus Massivholz, in drei Größen, ab ca. 4600 Euro (walterknoll.de) JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 81

F O K U S

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BUNT & BEQUEM 1 „WEEK-END“ aus Aluminum, 180 x 85 x 75 cm, ca. 1090 Euro (petitefriture.com) 2 „LX671“ Metallgestell, lederbezogener Sitz, 64 x 61 x 86 cm, ab ca. 795 Euro (leolux.de) 3 „140 COTONE“ aus Aluminium, textilbezogener Sitz, 52 x 60 x 97 cm, ab ca. 1495 Euro ­(cassina.com) 4 „MINGLE-SERIE“ Eichenfurnierplatte, 90 x 210 x 71 cm, ca. 880 Euro, oder „Mingle“ mit Metallgestell, 79 x 44,4 x 71 cm, ca. 240 Euro (fermliving.de) 5 „NUEZ“ Buchenholzgestell, Sitz mit 82 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

Textilbezug, 55 x 56,5 x 65,5 cm, ca. 605 Euro (andreuworld.com) 6 „ROUNDEL“ aus Glas und Kunststoff, Ø 160 cm, 72 cm hoch, Preis auf ­Anfrage (baleri-italia.it) 7 „ELEMENTAIRE“ aus Kunst-

stoff, 42 x 49 x 79,5 cm, 99 Euro, Hay (shop.schoener-wohnen.de) 8 „002.09“ aus Chromstahl und Aluminium, ab 240 x 90 x 73 cm, ca. 4690 Euro (sphaus.com) 9 „CATCH“ Gestell aus Eichenholz, Sitz mit Textilbezug, 58 x 59 x 88 cm, ca. 800 Euro (andtradition.com)

DOSSIER INSPIR ATION BAU HAU S 2019 WIRD DIE GROSSE DESIGNSCHULE DER MODERNE 100 JAHRE ALT. WIR FINDEN: SIE IST GANZ SCHÖN JUNG GEBLIEBEN! FOTOS + PRODUKTION PETER FEHRENTZ TEXT DOROTHEA SUNDERGELD

TO LLE TÖ N E Bestseller der BauhausZeit waren nicht etwa Stahlrohrsessel, sondern Tapeten! Das Unternehmen Rasch produzierte 1929–33 Wandkleider in modernen Farben, die anlässlich des Jubiläums wieder aufgelegt werden

ASSISTENZ MAGDALENA SORDYL

TAPETE BAUHAUS TAPETEN STRUKTUR + FARBE „BH12B“, „BH08B“ UND „BH11D“, RASCH+SIKKENS BEISTELLTISCH „DECEMBER“, 26 X 40 X 58,5 CM, CA. 1400 EURO, NEW TENDENCY METALLDOSE „BUILDING BOX“, CA. 140 EURO, PULPO

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DOSSIER

KUS CH ELI GE M O D ERN E Stahlrohr muss nicht kühl sein: Zum Jubiläum bringt Thonet eine Sonder­ edition von Mies van der Rohes Frei­ schwinger „S 533 F“ auf den Markt, mit nubukiertem Kernleder und champa­ gnerfarbenem Stahlrohr. Angenehm!

TAPETE BAUHAUS TAPETEN STRUKTUR+FARBE „BH11D“, RASCH+SIKKENS TISCH „LOW OCCASIONAL“, 125 X 95 X 33 CM, CA. 2300 EURO, RICHARD NEUTRA ÜBER WOHNKULTUR66 LEUCHTE „WA 23 SW“, DESIGN WILHELM WAGENFELD, Ø 18 CM, 36 CM HOCH, CA. 500 EURO, TECNOLUMEN ASCHENBECHER „BAUHAUS-ASCHER“, DESIGN MARIANNE BRANDT, CA. 145 EURO, ALESSI SCHACHSPIEL „BAUHAUS“, DESIGN JOSEF HARTWIG, CA. 400 EURO, NAEF ÜBER KIDS-DESIGN SESSEL „S 5 33 F“, DESIGN LUDWIG MIES VAN DER ROHE, 82 X 50 X 77 CM, SPECIAL EDITION CA. 2300 EURO, THONET BILD VON KAI WERNER SCHMIDT ALLES ANDERE PRIVAT

FRIS CH B E ZO GEN Die Bauhäusler ordneten dem Quadrat die Farbe Rot zu, dem Kreis die Farbe Blau. Designerin Kathrin Greiling ist das schnuppe: Sie kleidet Walter Gropius’ Sessel „F 51“ für die Firma Tecta zum Geburtstag in leuchtendes Blau ein – toll zu Lachsorange und hellem Holz TAPETE BAUHAUS TAPETEN STRUKTUR+FARBE „BH12B“, RASCH+SIKKENS REGAL „S 4 4“, DESIGN MARCEL BREUER, 121 X 140 X 37 CM, CA. 1300 EURO, TECTA GELENKLAMPE VINTAGE, CA. 1400 EURO, MIDGARD ÜBER FUNC. FUNCTIONAL FURNITURE SCHACHTELN „BOX-BOX“, 5ER-SET, CA. 45 EURO, HAY SESSEL „F 51“, DESIGN WALTER GROPIUS, 70 X 70 X 70 CM, AB CA. 2150 EURO, TECTA WEBTEPPICHE „A SINGLE PLAY“, BAUHAUS KOLLEKTION, VARIABLE GRÖSSEN, CA. 345 EURO/QM, REUBER & HENNING HAUSMODELLE CA. 250 EURO, CHISEL & MOUSE BILD VON KAI WERNER SCHMIDT ALLES ANDERE PRIVAT

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DOSSIER

WOHN-O-PEDIA

EINRICHTUNGSVOKABELN UND IHRE BEDEUTUNG:

ARCH ITE K TE NT Ü LL Als Architektentüll oder Grobtüll bezeichnet man großmaschige Tüllvorhänge mit teilweise phantasievollen Mustern, die gewöhnlich aus synthetischen Fasern hergestellt sind. Charakteristisch für diese Gardinen sind unterschiedliche großflächige Durchbrechungen, die meist strengen Geometrien folgen (und deshalb bei Architekten sehr beliebt sind): Es gibt quadratische, rechteckige, wabenförmige und rautenförmige Tüllvorhänge, aber auch runde Durchbrechungen. Als Bobinettüll bezeichnet man Stoffe, bei ­denen zwei Fadengruppen (Kette und Schuss) ein netzartiges Gewebe bilden, indem die Schussfäden aus den Bobinen in regelmäßigen Intervallen um die Kettfäden geschlungen werden. Heute werden diese Stoffe auf Raschelmaschinen hergestellt und Wirktüll genannt.

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M IXO LO GIE So gut passen Designklassiker ins Jahr 2019: Sofa, Beistelltische und Stehleuchte spielen mit geometrischen Formen – und der Florence-Knoll-Sessel von 1955 wirkt wie just entworfen SOFA „EASY PIECES METAL“, 204 X 91 CM, CA. 5000 EURO, BRÜHL & SIPPOLD SESSEL „EASY CHAIR MODEL 31“, DESIGN FLORENCE KNOLL, VINTAGE, CA. 1500 EURO, KNOLL INTERNATIONAL ÜBER FUNC. FUNCTIONAL FURNITURE BEISTELLTISCH „984“, 60 X 60 X 72 CM, CA. 700 EURO, ROLF BENZ TISCHLEUCHTE „KIZU“, Ø 300 CM, 450 CM HOCH, CA. 400 EURO, NEW WORKS COUCHTISCH „B14“, Ø 100 CM, 30 CM HOCH, CA. 2150 EURO, MORE MÖBEL BILD „MAKE 02“, 30 X 40 CM, CA. 55 EURO, PAPER COLLECTIVE ÜBER LYS VINTAGE PLAID ­„ CHECKED WOOL BLEND“, 120 X 160 CM, CA. 160 EURO, FERM LIVING ÜBER LYS VINTAGE MARMORSCHALE „DRAWA“, CA. 550 EURO, OCCRA ÜBER LUV INTERIOR VASE „CENTRO“, 25 X 23 X 8 CM, CA. 50 EURO, LEONARDO STEHLEUCHTE „SUPERLOON“, 180 X 80 X 40 CM, CA. 3900 EURO, FLOS TEPPICH „CLARK“, 280 X 186 CM, CA. 9100 EURO, THE RUG COMPANY VORHANGSTOFF „BONDED“, CA. 85 EURO/M, CARLUCCI SPARDOSE „CAST FACTORY“, CA. 130 EURO, TOM DIXON ­A LLES ANDERE PRIVAT

DOSSIER ERBS CH A F T EN Das Bauhaus gilt als Wiege der Moderne.

Weder Midcentury-Design (Stühle) noch Minimalismus (Tisch) wären ohne den Funktionalismus erfunden worden.

Wie gut, dass sie sich alle vortrefflich kombinieren lassen ESSTISCH „KAZIMIR“, EICHE UND STAHL, 300 X 100 X 75 CM, CA. 5700 EURO, E15 STÜHLE GRÜN UND ROSA „SE 6 8“, DESIGN EGON EIERMANN, 79 X 44 X 42 CM, JE AB CA. 350 EURO, WILDE + SPIETH STUHL NATUR „SE 4 2“, DESIGN EGON EIERMANN, 78 X 46 X 58 CM, AB CA. 550 EURO, PLEASE WAIT TO BE SEATED STUHL BRAUN „RESULT CHAIR“, 55 X 97 X 47 CM, CA. 250 EURO, HAY ÜBER LYS VINTAGE HÄNGELEUCHTEN „LATERN PENDANT“, Ø 40 CM, JE CA. 400 EURO, NEW WORKS GLASVASEN „CENTRO“, AB CA. 35 EURO, LEONARDO POSTER „REDEFINING NATURAL“, 60 X 80 CM, CA. 50 EURO, NEW TENDENCY ALLES ANDERE PRIVAT

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LIEBS CH A F T EN Als wären sie füreinander bestimmt: ­Tapeten aus den 1920ern, ein Schreibtisch aus den 1950ern und ein Teppichdesign von heute. Warum sie sich so gut verstehen? Weil sie sich in Farben und Formen gegenseitig zitieren TAPETE BAUHAUS TAPETESTRUKTUR+FARBE „BH12B“, RASCH+SIKKENS SCHREIBTISCH „AJ 52“, 160 X 70 CM, CA. 8300 EURO, CARL HANSEN & SØN STUHL „SE 40“, DESIGN EGON EIERMANN, VINTAGE, CA. 750 EURO, WILDE + SPIETH ÜBER FUNC. FUNCTIONAL FURNITURE ESEL „ETTORE“, DESIGN KONSTANTIN GRCIC, CA. 120 EURO, MAGIS ÜBER LUV INTERIOR VASE „HEXAGON“, AB CA. 20 EURO, FERM LIVING SCHACHTELN „BOX-BOX“, 5ER-SET CA. 45 EURO, HAY GLASDOSE „BITS AND BOBS“, CA. 15 EURO, HAY TEPPICH „HELIO“, 310 X 87 CM, CA. 3150 EURO, THE RUG COMPANY ALLES ANDERE PRIVAT

D O S S I E R

DA S GROSSE BAUHAUS-AB C MEHR ALS STAHLROHRSESSEL UND FLACHDACHHÄUSER: UNSER ALPHABET ZEIGT, WIE VIELSEITIG DIE BERÜHMTE SCHULE WAR. VON DESIGNIKONEN UND HEIMLICHEN HELDEN, RAUSCHENDEN FESTEN UND ZEITLOSEN IDEEN

AN NI A LB ER S

Die Textilkünstlerin kam als Studentin ans Bauhaus Weimar und experimentierte in der Weberei mit ungewöhnlichen Materialien wie Cellophan. 1925 heiratete sie den Bauhaus-Meister Josef Albers, mit dem sie 1933 in die USA emigrierte, wo beide am Black Mountain College unterrichteten. Ihre wunderschönen Teppiche werden heute vom britischen Designlabel Christopher Farr produziert.

CHRO NIK

1919 von Walter Gropius in Weimar gegründet, existierte das Bauhaus nur 14 Jahre und wurde doch zu einer der bedeutendsten Kunstschulen des 20.

Jahrhunderts – und zum wichtigsten Kulturexport Deutschlands. Dreimal musste die Schule auf politischen Druck weichen.

Nachdem der Institution in Weimar die finanzielle Grundlage entzogen worden war, eröffnete Gropius die „Hochschule für Gestaltung“ 1925 in Dessau. Ab 1930, inzwischen war Ludwig Mies van der Rohe Direktor, war das Bauhaus nach dem Wahlsieg der Nationalsozialisten auch in Dessau unerwünscht. Mies van der Rohe versuchte darauf, die Schule als private Lehranstalt in Berlin weiterzuführen, wo sie am 20. Juli 1933 endgültig geschlossen wurde.

DIREK TO RENZIM M ER

Teppich „Smyrna“ von Anni Albers

BAU H AUS-M A NIFE S T

Weimar wurde ein Ort der Avantgarde, nicht nur weil Walter Gropius Künstler wie Johannes Itten, Paul Klee, Oskar Schlemmer und Wassily Kandinsky an seine Schule holte, sondern auch weil er statt eines akademischen Studiums auf praxisnahe Ausbildung in Werkstätten setzte. In seinem Manifest forderte er die Verschmelzung von Kunst und Handwerk. „Architekten, Bildhauer und Maler, sie alle müssen zum Handwerk zurück“, schrieb Gropius und: „Das Endziel der bildnerischen Tätigkeit ist der Bau!“ 90 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

Für die Bauhaus-Ausstellung von 1923 ließ Gropius im Schulgebäude ein Direktorenzimmer einrichten. Teppiche, Möbel und Leuchten sollten die Fähigkeit der Werkstätten demonstrieren. Der Raum, würfelförmig mit einer Kantenlänge von fünf Metern, basiert auf quadratischen Formen. Eine Rekonstruktion des Direktorenzimmers wurde 1999 eröffnet.

Marianne Brandt (1924)

EM A NZIPAT I O N

Im Wintersemester 1919/20 waren die Hälfte der Bauhaus-Studenten Frauen, später in der Dessauer Zeit sank ihr Anteil auf etwa ein Drittel. Das war progressiv für die Zeit, aber gleichberechtigt waren Frauen auch am Bauhaus nicht: Den meisten Studentinnen wurde „empfohlen“, in die Weberei zu gehen, in ­anderen Werkstätten sei die Arbeit zu schwer. Eine Ausnahme war Marianne Brandt. Sie durfte in der Metallwerkstatt arbeiten, wo sie Leuchten entwickelte und ihr berühmtes Tee-Extraktkännchen. Ihre Entwürfe werden heute von der Firma Tecnolumen produziert.

FE S T E

Direktorenzimmer in der BauhausUniversität Weimar

Legendär waren die Feste am Bauhaus, für deren Gestaltung und Kostümierung Lehrende und Studierende keine Mühe scheuten. Kandinsky kam schon mal als Antenne, Feininger verkleidete sich als zwei Dreiecke, Itten als Ungeheuer und Gropius als Le Corbusier. Pro Jahreszeit gab es ein Event – das Laternenfest im Frühjahr, das Sonnenwendfest, das Drachenfest im Herbst und das Julklappfest.

FOTOS TOBIAS ADAM/BAUHAUS-UNIVERSITÄT WEIMAR (ARCHITEKTONISCHE REKONSTRUKTION DES DIREKTORENZIMMERS: GERHARD OSCHMANN 1999), ARTOTHEK, B ­ AUHAUS-ARCHIV BERLIN (2), WERNER HUTHMACHER

JU B IL ÄUM SJ A HR

2019 wird das Bauhaus 100, und ganz Deutschland feiert die Moderne mit Ausstellungen, Festivals und drei neuen Museen. Im April wird das Bauhaus Museum in Weimar eröffnet, im September das in Dessau. In Berlin wird der Museumsneubau erst 2022 fertiggestellt, das Bauhaus Archiv ist derweil mit der Ausstellung „Original Bauhaus“ (06.09.2019–27.01.2020) in der Berlinischen Galerie zu Gast. Einen Überblick über alle Ausstellungen und Events gibt es unter bauhaus100.de.

für die Lehrenden. So entstanden drei Doppelhäuser für die Familien Klee, Kandinsky, Feininger, Muche, Schlemmer und Moholy-Nagy sowie ein separates Haus für Ise und Walter Gropius – geplant im Baukastenprinzip mit vorgefertigten Teilen und eingerichtet mit modernster Ausstattung. 2019 sind die Gebäude renoviert und zu besichtigen. Dort, wo die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Häuser von Gropius und Moholy-Nagy standen, wurden 2014 die „Neuen Meisterhäuser“ der Architekten Bruno Fioretti Marquez eröffnet.

KU NS T U N D T ECH NIK

Kostümierte Studentinnen

G R A N D TO U R

In ganz Deutschland kann man 2019 auf den Spuren der Moderne reisen. Anlässlich des Bauhaus-Jubiläums hat das Bundesministerium für Kultur und Medien 100 Orte in Deutschland zusammengestellt, die durch 100 Jahre Architekturgeschichte führen. (grandtourdermoderne.de)

HAUS A M H O RN

Nach einem Entwurf des Jungmeisters Georg Muche wurde anlässlich der großen Ausstellung von 1923 in Weimar ein Musterhaus der Moderne gebaut. Das eingeschossige Gebäude hat einen zen­ tralen quadratischen Wohnraum, der mit Möbeln und Alltagsgegenständen aus den Werkstätten eingerichtet war – und die vollkommen anders aussahen, als man sie für Wohnräume bis dahin kannte.

Die internationale Avantgarde war begeistert, die lokalen Medien weniger. „Hohe Stehlampen aus Eisen und Glasröhren“, urteilte eine Zeitung, „unbarmherzig, ohne jeden schummrigen Seidenrock, erinnern an physikalisches Gerät.“

Hatte Walter Gropius zur Gründung des Bauhauses noch die Einheit von Kunst und Handwerk gefordert, so wurde ihm bald darauf die wachsende Bedeutung der Industrie bewusst. 1923 verkündete er das neue Motto der Schule: „Kunst und Technik, eine neue Einheit.“ Ziel war es nun, in den Werkstätten Prototypen für die serielle Fertigung zu schaffen.

LIZENZEN

Um die finanzielle Lage der Schule zu verbessern, gründete Gropius 1925 eine GmbH für die Verwertung und den Vertrieb von Produkten. Von der Zusammenarbeit mit Unternehmen, die Bauhaus-Entwürfe in Serie produzierten, sollte die Hochschule profitieren, aber auch die Gestalter. So wurden Leuchten in Zusammenarbeit mit den Lampenfabriken Kandem und Osram gefertigt.

MEIS T ERH ÄUSER

Als das Bauhaus 1925 nach Dessau umzog, entwarf Walter Gropius nicht nur ein Schulgebäude mit Ateliers für die Werkstätten, sondern auch Wohnhäuser

IT T EN , J O H A N N E S

Der Schweizer Künstler und Pädagoge wurde als einer der ersten Meister ans Bauhaus Weimar berufen und leitete bis 1923 den Vorkurs, den alle Studenten durchlaufen mussten. Itten war Begründer der Farbtypenlehre und ein Anhänger der mystischen Mazdaznan-Lehre, die Elemente der christlichen, zarathustrischen und hinduistischen Religion vermischte und vegetarische Ernährung sowie eine besondere Tracht vorschrieb.

Neue Meisterhäuser

NE W BAU H AUS

Nach der endgültigen Schließung der Schule 1933 emigrierten viele Bauhäusler in die USA und hielten so die Grundsätze und Ideen der Schule weiter am Leben. Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Josef Albers übernahmen Lehrstühle für Kunst und Architektur in North Carolina, Massachussetts und Illinois, László Moholy-Nagy übernahm 1937 die Leitung der Designschule in Chicago und nannte sie „New Bauhaus“.

In Deutschland war es ab 1953 die Hochschule für Gestaltung Ulm, die in die Fußstapfen des Bauhauses treten sollte.

ORN A M EN T

Möbel sollten am Bauhaus funktional sein, Ornament war verpönt. Die Bauhaus-Meister selbst richteten sich jedoch ganz individuell ein. Während Gropius und Moholy-Nagy ihre Häuser mit Stahlrohrmöbeln ausstatteten, wohnten ­Lyonel Feininger und Paul Klee gern mit Antiquitäten.

PRO BS T ZELL A

Farbschema nach Itten

Eines der größten Bauhaus-Ensembles Europas liegt nicht in Dessau oder Weimar, sondern im Thüringer Wald.

In Probstzella stellte der BauhausArchitekt Alfred Arndt in den 20erJahren das „Haus des Volkes“ fertig, 2006 wurde das Gebäude dank

WAGEN FELD -LEU CH T E

der Initiative einiger lokaler Unternehmer als Hotel wieder eröffnet – mit Kegelbahn, Sauna und eigenem Bienenhonig. (bauhaushotel.com)

Als der 24-jährige Wilhelm Wagenfeld 1924 als Geselle in die Metallwerkstatt kam, gelang ihm gleich mit dem ersten Entwurf eine Ikone der Moderne. Seine Tischleuchte „WA 24“ verkörpert den Designanspruch der Schule: Reduktion auf das Wesentliche, industrielle Materialität, Lesbarkeit der Konstruktion.

QUA LITÄT S A NSPRU CH

Walter Gropius formulierte 1925 sein Prinzip der Gestaltung: „Ein Ding ist bestimmt durch sein Wesen“, schrieb er, „um es so zu gestalten, dass es richtig funktioniert – ein Gefäß, ein Stuhl, ein Haus –, muss sein Wesen zunächst erforscht werden, denn es soll seinem Zweck vollendet dienen, das heißt seine Funktion praktisch erfüllen, haltbar, billig und schön sein.“

X A N T I S CH AWINSK Y

„Wassily Chair“

TA PE T EN

Das erfolgreichste Produkt, das am Bauhaus entwickelt wurde, waren Tapeten.

Aus einem Studentenwettbewerb der Firma Gebrüder Rasch ging eine Kollektion von 14 Strukturtapeten hervor, von der innerhalb weniger Jahre sechs Millionen Rollen verkauft wurden – und die anlässlich des Jubiläums neu aufgelegt wird.

Der Spross einer jüdisch-polnischen Kaufmannsfamilie aus der Schweiz studierte 1924–26 am Bauhaus und war als Maler, Fotograf, Architekt, Grafikdesi­gner, Saxophonist und Bühnenbildner omnipräsent. Nach 1933 floh er zunächst nach Italien, 1936 folgte er Josef Albers ans Black Mountain College.

UM B O

Eine Fotoklasse gab es am Bauhaus erst ab 1928, doch Fotografie war schon in Weimar ein wichtiges Experimentierfeld der Kreativen. Otto Umbehr („Umbo“), der 1921–23 am Bauhaus studierte, wurde später zu einem der bedeutendsten Fotografen der Weimarer Republik.

VO RKU R S

Plakat von Joost Schmidt

REK L A M E

Nicht nur in Architektur und Design, Malerei und Bühne war das Bauhaus wegweisend, auch Typographie und Graphik wurden hier ganz neu gedacht.

Anlässlich der Bauhaus-Ausstellung von 1923 entstand dieses Plakat von Joost Schmidt in der Reklamewerkstatt.

S TA HLRO H R M Ö B EL

1925 entwarf der Bauhaus-Jungmeister Marcel Breuer den ersten Stahlrohrstuhl für den Wohnbedarf, das Modell „B3“.

Der Clubsessel wurde zum Inbegriff der kühlen Moderne und machte in den 80er-Jahren unter dem Namen „Wassily Chair“ Furore. Bis heute werden Breuers Stahlrohrmöbel von Knoll International, Tecta und Thonet produziert.

92 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

Bauhaus-Studenten begannen die Ausbildung mit einem sechsmonatigen Vorkurs, dem eine dreijährige Lehre in einer der Werkstätten folgte. Der Vorkurs wurde von Johannes Itten entwickelt und später von Moholy-Nagy und Albers geleitet.

Wagenfeld-Leuchte „WA24“

YO G A

Den Vorkurs-Unterricht in Weimar begann Johannes Itten, der von fernöstlichen und mystischen Lehren geprägt war, mit Bewegungs- und Atemübungen, die der Lockerung und Konzentrationsfähigkeit der Studenten dienen sollten.

Z ITAT

Die Berühmtheit und Wirkkraft, die das Bauhaus trotz seiner relativ kurzen Existenz erreicht hat, ist legendär. „Eine solche Resonanz lässt sich nicht mit einer Organisation erreichen und nicht mit Propaganda“, sagte Ludwig Mies van der Rohe dazu in einer Rede anlässlich des 70. Geburtstages von Walter Gropius, „nur eine Idee hat die Kraft, sich so zu verbreiten.“

FOTOS BAUHAUS-ARCHIV BERLIN (2), STEFAN CONSEMÜLLER/KLASSIK STIFTUNG WEIMAR, TECNOLUMEN TEPPICH „SMYRNA“ ANNI ALBERS © THE JOSEF AND ANNI ALBERS FOUNDATION/VG BILD-KUNST, BONN 2019 SELF PORTRAIT WITH JEWELRY FOR THE METAL PART Y, 1929 MARIANNE BRANDT © VG BILD-KUNST, BONN 2019 DIREKTORENZIMMER WALTER GROPIUS © VG BILD-KUNST, BONN 2019 FARBSCHEMA JOHANNES IT TEN © VG BILD-KUNST, BONN 2019 PLAKAT: BAUHAUS AUSSTELLUNG 1923 JOOST SCHMIDT © VG BILD-KUNST, BONN 2019 LEUCHTE WA24 WILHELM WAGENFELD © VG BILD-KUNST, BONN 2019

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MEINUNG

ZUSAMMENLEBEN

ER SAMMELT, SIE LEIDET

Manche Fragen des Wohnens gehen über die Wahl der richtigen Couch hinaus und direkt ans Eingemachte. Zum Beispiel: „Wie viel Platz darf das Hobby meines Mannes in der gemeinsamen Wohnung beanspruchen?“

M

ILLUSTRATION RALF NIETMANN

ein Mann sammelt Schallplatten. Große Teile unserer Wände sind bereits mit Regalen belegt, und es werden immer mehr. Ich habe nichts gegen Musik, aber langsam komme ich mir vor wie in dem Märchen von dem Brei, der nicht mehr aufhört, aus dem Topf zu quillen, und erst die Küche, dann das Haus und schließlich die Straße überflutet. Wie kann ich verhindern, dass wir in Vinyl ersticken?“

JUDITH S. AUS WETZLAR Auch wenn Sie beim Lesen dieser Ausgabe (mit dem großen Titelthema „Neuanfang für Ihr Zuhause“) vielleicht das Gefühl bekommen haben, wir hätten hier etwas gegen das Anhäufen von Dingen: nein, nein, nein. Eine Sammlung ist eine großartige Sache. Vor allem fürs Gemüt (zur Wohnung kommen wir später), denn Sammeln macht glücklich. Bei jedem Stück, das eine klaffende Lücke schließt, jubelt der Jagdtrieb und lässt Endorphine regnen. Außerdem lernt man eine Menge beim Sammeln. Man bohrt sich in ein Thema hinein, versteht Zusammenhänge und häuft Wissen an. Mit diesem Wissen adelt man die Dinge, die zur Sammlung gehören, sie werden aus dem Kreislauf unserer Wegwerfgesellschaft befreit und in einen Zusammenhang katapultiert, in dem sie größere Bedeutung bekommen. Womit wir bei der Wohnung angekommen wären, denn diese Dinge brauchen Platz.

Da die wenigsten Menschen über die Mittel verfügen, sich ein eigenes Museum zu bauen, landen sie zu Hause. Was der Besitzer 94 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

in der Regel gar nicht schlimm findet, denn so hat er seine Schätze immer in der Nähe. Nur wohnt Ihr Mann aber nicht allein, sondern lebt zusammen mit Ihnen in einer Wohnung. Die Frage ist also, wie man individuelle Bedürfnisse und Vorlieben mit der Tatsache verheiratet, dass man Räume gemeinsam nutzt. Theoretisch könnte man jetzt den Taschenrechner zücken, berechnen, wie viele Quadratmeter jedem zur Verfügung stehen, und festlegen, wie viel Wandfläche jeder bekommt. Er könnte seine mit Platten zustellen, Sie könnten Ihre freie Fläche genießen. Nur würde das Ergebnis Sie wahrscheinlich nicht zufriedenstellen, weil bei dieser Rechnerei ein entscheidender Faktor nicht einkalkuliert ist: Sie sind ja zusammengezogen, weil Sie sich ein gemeinsames Zuhause gewünscht haben. Und das entsteht nicht durch gerechtes Kombinieren individueller Vorstellungen, sondern durch gemeinsam getroffene Entscheidungen. Dazu müssen Sie verhandeln, sich austauschen, Bedürfnisse formulieren und um eine Lösung ringen, mit der Sie beide glücklich werden können und für die es keine Formel gibt. Was den Prozess anstrengend macht, aber ich fürchte, es ist die Basis dafür, dass sich am Ende beide wohlfühlen. Möglicherweise gibt es Paare, die das nicht nötig haben, weil sie prinzipiell in allem der gleichen Meinung sind. Denen entgeht aber die Chance, den anderen wieder etwas besser zu verstehen, sich ihm gegenüber großzügig zu zeigen oder seine Rücksicht zu spüren. Und der Wohnung tut es auch gut. Wenn sich in ihr zwei unterschiedliche Persönlichkeiten spiegeln, ist sie auf jeden Fall spannender als die von eineiigen Zwillingen.

ANNE ZUBER

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H A U S & B A U E N

ALLES OFFEN Über dem Wohn-EssBereich zieht sich die Zwischendecke zurück und öffnet den Raum zum Dachfenster. Effekt: ein herrlich großzügiges Wohngefühl

96 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

IM HIMMEL ÜBER BERLIN

ZWEI EBENEN, VIEL PLATZ, HELLE RÄUME – DIESE DACHWOHNUNG ZEIGT, WAS MIT AUFSTOCKUNG ALLES MÖGLICH IST FOTOS CHRISTIAN SCHAULIN TEXT + PRODUKTION KERSTIN ROSE

ANGEKOMMEN Nach Jahren in Schanghai zog Architekt Tilman Thürmer mit seiner Frau Ying und Tochter Tanita nach Berlin – seine Heimat

H A U S & B A U E N ALLES NEU Nach dem Umzug in die Dachgeschosswohnung richteten sich die Thürmers komplett neu ein – Erinnerungsstücke nahmen sie in Koffern aus Schanghai mit

»HIER OBEN KÖNNEN WIR DIE WOLKEN BEOBACHTEN«

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YING THÜRMER

1 SPIELPARADIES Die offene Galerie über dem Wohnzimmer ist das Reich von Tochter Tanita. Hier kann sie sich austoben – in Hörweite der Eltern 2 HOCHSITZ Auf der Dachterrasse sitzen die Thürmers zwischen grünen Baumwipfeln 3 BAUDENKMAL Das Mehrfamilienhaus in Berlin-Schmargendorf wurde 1927 gebaut. Die Aufstockung ist unsichtbar hinter die Traufkante gerückt 4 KOMBÜSE MIT STAURAUM Die Küche ist nicht groß, aber intelligent geplant JANUAR 2019 SCHOENER-WOHNEN.DE 99

H A U S & B A U E N

»DER UMBAU IST SOLIDE, EINFACH UND DURCHDACHT«

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TILMAN THÜRMER

1 ARBEIT MIT AUSBLICK Unter dem Dach hat Tilman Thürmer sein Homeoffice eingerichtet. Die Lamellen schließen bei Sonne automatisch 2 INDIVIDUELL Manche Accessoires und Kunstwerke begleiten die Thürmers schon seit vielen Jahren 3 PLATZ DA Selbst das Badezimmer wirkt großzügig – die Dachgaube hilft, das beengte Wohngefühl unter den Schrägen zu vermeiden 4 RUHEZONE Helle Hölzer, viel Weiß und sparsame Dekoration tun auch dem Schlafzimmer gut 100 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

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ine Wohnung aus 8000 Kilometer Entfernung kaufen? Die Thürmers haben es getan – und nicht bereut. Der Architekt Tilman Thürmer lebte bis dahin mit seiner Frau Ying und Tochter Tanita in der chinesischen Megacity Schanghai und sehnte sich nach seiner Heimatstadt Berlin, wo es im Vergleich noch recht beschaulich zugeht. Die junge Familie wünschte sich eine städtische Wohnung im Grünen. Die zweigeschossige Aufstockung mit Satteldach, von einem Immobilienentwickler ausgeführt und online angeboten, gefiel dem Planer auf Anhieb. Die leicht versetzte Konstruktion auf dem Bestand ist von der Straßenseite nicht sichtbar, sodass das Gesamtbild der denkmalgeschützten Fassade unberührt bleibt. Ursprünglich erbaut wurde die Wohnanlage im Stadtteil Schmargendorf 1927 von Harry Rosenthal, einem Schüler Bruno Tauts. Die S­ üdwestseite der Aufstockung ist komplett verglast, außen liegende Lamellen passen sich automatisch dem Sonnenstand an und beschatten die Innenflächen. Der großzügige Wohnraum mit Arbeitsplatz, Küche und Essplatz öffnet sich zur Terrasse, von der aus man auf eine parkähnliche Grünanlage schaut. Auf sichtbaren Holzträgerbalken liegt eine Galerie mit Glasbrüstung, die sich über die Hälfte der darunter befindlichen Wohnfläche erstreckt. Um die wiederum reihen sich Schlafzimmer, Bad und Abstellräume. Die offenliegende Balkenkonstruktion des Daches wird geschickt in den Innenausbau der Räume integriert, Gaubenfenster spenden

Schwörer Haus ®

ausreichend Tageslicht. „Anders hätte ich den Ausbau auch nicht gemacht. Er ist solide, einfach und durchdacht“, sagt Tilman Thürmer, der in Schanghai Museen baut und Ausstellungen kuratiert.

Dank der verglasten Dachseite wirken die lichtdurchfluteten 163 Quadratmeter noch größer, als sie eigentlich sind. „Wir können den Himmel beobachten“, freut sich Ying Thürmer, die in Schanghai aufgewachsen ist – für sie ein ungewohnter Anblick. Denn dort wohnte die Familie im 36. Stock und schaute auf andere Hochhäuser. Während ihr Mann alle zwei Wochen zwischen China und Deutschland pendelt, lernt die Juristin das Leben in der neuen Heimat kennen. Zu tun gibt es im neuen Heim genug: Ihren kompletten Hausstand hatte die Familie in China zurückgelassen. Alle Möbel wie Sofa, Tische, Stühle kaufte sie neu, genau wie die Küche von Bulthaup mit dem Arbeits- und Kochblock, der wie ein Tresen zum Raum steht. Accessoires, Kunst und Antiquitäten transportierte das Paar hingegen peu à peu in Koffern von China nach Berlin. Sie liegen den beiden am Herzen, sind Referenzen an verschiedene Lebensphasen. Wie etwa der Kunstdruck von Nick Cave über dem Sofa. Er erinnert Tilman Thürmer an seine Kreuzberger Zeiten in den 80er-Jahren. Ying hingegen hat die Regale mit Erinnerungsstücken aus China dekoriert und außerdem augenzwinkernd darauf bestanden, neben der Haustür das Bild eines „Star Wars“-Stormtroopers aus Fliesen anzubringen – als „House Guard“. Was soll da noch passieren?

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H AU S & B AU E N DATEN & FAKTEN

ARCHITEKT Der Bestandsbau ist ein Entwurf des Bruno-­ Taut-Schülers Harry Rosenthal (1892–1966) BAUWEISE Massive Ziegelbauweise BAUJAHR 1927 UMBAUJAHR 2015 WOHNFLÄCHE ca. 163 m2 nach Aufstockung

DAS PROJEKT

13,50 m

STANDORT Berlin-Schmargendorf BEWOHNER Ying und Tilman Thürmer mit Tochter Tanita BAUMASSNAHMEN

Das Mehrfamilienhaus von 1927 wurde von einem Projektentwickler um zwei Stockwerke aufgestockt. Sie sind von der Traufkante nach hinten gerückt, sodass sie die Ansicht des Hauses von der Straße nicht stören

DAS GEFÄLLT UNS

RAUMAUFTEILUNG Der Grundriss entspricht modernen Wohnbedürfnissen: Ein großer Gemeinschaftsbereich nimmt die Mitte ein, die privaten Zonen sind kompakt bemessen und an den Rand gerückt OFFENHEIT Die Galerie schafft einen Luftraum, der die Dachwohnung großzügig wirken lässt – trotz Schräge RESPEKT VOR DEM BESTAND Allzu oft werden Aufstockungen unsensibel auf den Bestand gesetzt. Hier sind die zwei Stockwerkerke so platziert, dass das denkmalgeschützte Haus aus den 20er-Jahren seinen Charme behält

15 m

GRUNDRISS Die Räume der zweistöckigen Dachwohnung gruppieren sich um einen offenen WohnEss-Bereich mit Dachterrasse. Die Galerie im Dachgeschoss nimmt etwa die Hälfte der Fläche ein

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Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

T R E N D S

GESUND BAUEN – SO GEHT’S EIN NEUER HAUSBAU-RATGEBER ZEIGT, WIE MAN SCHADSTOFFE VERMEIDET UND IM EIGENHEIM GESÜNDER LEBT

HAUS & BAUEN

Wohngesund mit Brief und Siegel: das erste „Healthy Home“ von SchwörerHaus in Mühlacker

Neubauten sind heute meist fast luftdicht – gut für die Energiebilanz, aber schlecht, wenn dadurch Giftstoffe im Haus bleiben. Wie man die vermeidet, zeigt der Ratgeber „Gesünder Bauen und Wohnen“. Die beiden Herausgeber kennen sich mit der Materie aus: Peter Bachmann leitet das Sentinel Haus Institut, das sich auf die Messung von Umweltgiften am Bau spezialisiert hat; Johannes Schwörers Unternehmen SchwörerHaus ist auf nachhaltige, schadstoffarme Fertighäuser in Holzbauweise spezialisiert und hat mit dem „Healthy Home“ nun ein maximal wohngesundes Musterhaus gebaut (19,80 Euro, fachschriften.de).

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HERR HÜNIG

probiert’s aus

Zum Auftakt unserer neuen Serie testet Haus & Bauen-Redakteur Johannes Hünig einen Staubsauger, der zugleich den Boden wischt

Gibt es Menschen, die gern saugen? Ich bin noch keinem begegnet. Genauso wenig wie Leuten, die das Wischen des Küchenbodens nicht als Pein empfinden. Was liegt also näher, als ein Gerät zu konstruieren, das einen diese beiden Heimsuchungen wenigstens in einem Rutsch erledigen lässt. „Waschsauger“ nennt sich so etwas, mehrere Hersteller haben einen im Programm. Nun mischt auch das amerikanische Unternehmen Bissell mit, das mit seinem Flaggschiff „CrossWave“ gerade den deutschen Markt entert. Was der kann? Mal sehen. Innerhalb weniger Minuten habe ich den futuristisch geformten Sauger montiert, den Tank mit Wasser und Reiniger gefüllt, das Kabel eingesteckt, die Start-Taste gedrückt – und falle fast um vor Schreck: Das Ding macht, verglichen mit normalen Staubsaugern, richtig Lärm. Kein Wunder: Der „CrossWave“ saugt ja nicht nur, sondern setzt einen Motor samt rotierender Bürsten im Saugfuß in Gang. Aber was soll’s, immer noch besser, als selbst zu wischen. Ich setze das Gerät auf den Küchenboden, nicht ohne vorher den Rest meines Müslis auf den Boden zu kippen (als kleine Hommage an amerikanische Shopping-Sendungen – das Ding kommt schließlich aus den USA).

Und tatsächlich: Es funktioniert. Und zwar richtig gut. Schnaufend bürstet er die Müslireste in sich hinein, der Boden glänzt danach frisch gewischt.

Der Tank, in dem Dreck und Wasser landen, wird später im WC ausgeleert.

Das ist bestechend einfach – und macht sogar ein bisschen Spaß. Weiter geht’s, das Wohnzimmer wartet. Dem Nachbarn unter mir bringe ich später eine Flasche Wein vorbei.

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Die Abstimmung macht’s Auch in dem alten Badezimmer gab es schon Holz. Allerdings zu viel davon!

Jetzt ist es richtig dosiert, macht den Raum warm und gemütlich. Die neue Konsole aus Bambusholz füllt die gesamte Nische. Zusammen mit dem gedeckten Graugrün der Wand, dem schwarzen Akzent der Tür und dem feinen Fischgrätmuster der Fliese „My­ stone Ardesia“ (marazzi.de) entsteht ein wohnlicher Look. Schöne Accessoires von Aesop und Byredo machen sich gut neben Armatur „Essence“ (grohe.de) und Spiegel „Chic“ (housedoctor.com)

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Große Ideen fürs KLEINE BAD Mit cleverer Planung und viel Liebe zum Detail wurde aus einer sechs Quadratmeter kleinen Nasszelle zwar kein Wellness-Tempel, aber ein schöner und klar strukturierter Wohlfühlraum FOTOS ANNE BRÅT VEIT TEXT KIKI AHLERS

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Jedes Detail zählt Nützliches fürs Bad gibt es auch in Schön!

So ist die Seifenschale von Menu nicht aus Plastik, sondern aus Marmor. Dazu passt die helle Seife plus Bürste von Meraki und die dunkle von Fitjar Islands

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AUS KLEIN WIRD WA H R E G RÖ S S E Wie man wenigen Quadratmetern zu wohnlicher Stattlichkeit verhilft DEN RAUM VERSTEHEN Suchen Sie die Blick- und Lichtachsen, und prüfen Sie Ihre Bewegungsabläufe: Befinden sich WC, Waschbecken & Co. an der richtigen Stelle? Dabei kann schon mal eine Tür oder eine Wanne versetzt und ein Fenster ersetzt werden.

Das Ziel: optimale Raumnutzung.

FRAGEN STELLEN Kann die Waschmaschine in den Keller? Brauchen Sie alle Handtücher im Bad? Badewanne oder Dusche? Vier Shampoos oder eins? Das Ziel: Platz gewinnen.

ATMOSPHÄRE SCHAFFEN Lichtund Farbvorlieben sind so wichtig wie individuell. Grundsätzlich gilt: Je mehr Tageslicht, desto größer wirken kleine Räume. Spiegel und zarte, helle Farben verstärken diesen Effekt. Gedeckte Töne machen das Bad gemütlich. Das Ziel: sich wohlfühlen

Aus längs mach quer Fast alle Badmöbel wurden an den kurzen Seiten verbaut. So erhält man Platz in der Mitte, die Deckenschräge kann den Raum ungehindert nach oben „strecken“ – und die sechs Quadratmeter Grundfläche wirken größer, als sie sind. Außerdem lässt das neue Fenster mehr Tageslicht herein. Tipp: die Position aller Möbel neu überdenken

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BAD

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eller, frischer und geräumiger sollte das gerade mal sechs Quadratmeter große Bad wirken und auch noch zum Rest der Wohnung in Oslo passen – ein auch in deutschen Durchschnittsbädern gängiges Problem und eine echte Herausforderung für die Innenarchitektin Silje Aune Eriksen. Als sie den Zustand des Raumes sah, war klar: Alles muss raus, und alles muss anders! Nachdem die Möbel samt kompakter Duschkabine sowie Wand- und Bodenbeläge entfernt waren, wurden alle neuen Elemente an die kurzen Seiten des Raumes verlegt. Warum? Die so entstandene Raummitte schafft Bewegungsfreiheit, und die Dachschrägen werden in ihrem Verlauf optisch nicht gestört. So kann sich die Raumhöhe voll entfalten und verleiht dem Minibad etwas mehr Größe.

Zusätzlich wurde die Tür so versetzt, dass links die Holzkonsole mit Waschtisch und rechts das WC Platz fanden und eine Achse zu dem vergrößerten Fenster entsteht. Helle, neue Wandfliesen reflektieren das Mehr an Tageslicht in den ganzen Raum und speziell auch in die Duschecke, der dunkle Boden bringt mit seinem Muster ein spielerische Note rein. Hohe Schränke, die zwangsläufig jeden kleinen Raum erdrücken, waren nicht nötig, da die Waschmaschine in den Keller wandern konnte und so ihr Platz frei wurde. Und weil die Wandfarbe, die Leuchten sowie das Schwarz der Tür sich überall in der Wohnung wiederfinden, ist auch die gewünschte wohnliche Anbindung geglückt. Na also.

A RMATU R EN „CONCET TO“, „ESSENCE“ UND „RAINSHOWER“, GROHE SP I EG EL „CHIC“, HOUSE DOCTOR FLECHTHOCKER SKAGERAK BODENFLIESEN „MYSTONE ARDESIA“, MARAZZI ALLES ­A NDERE PRIVAT

GUTE ABLAGE Auf der Installationswand ist ein guter Platz für kleine Deko-Arrangements, die gern einfach nur schmückend statt nützlich sein dürfen. Das passgenaue Holzbrett darauf macht’s gleich noch viel wohnlicher DOPPELFUNKTION Eine blickdichte Abtrennung schafft Privatsphäre und macht aus der Wanne eine Dusche, die durch sorgsam ausgewählte Armaturen samt Regendusche gar nicht wie ein Kompromiss aussieht (grohe.de)

VORHER Die klobigen Holzmöbel wirkten unter der vertäfelten Deckenschräge sehr gedrängt und wenig einladend – eine ganz andere Aufteilung musste her!

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TRENDS

DIE WUNDERBARE WELT DER SPIEGEL

Spiegel „Luv“ hat zweiseitiges Licht, ist dimmund beheizbar.

120 x 120 cm ca. 2300 Euro (duravit.de)

BEIM KAUF EINES BADSPIEGELS LOHNT ES SICH, GENAUER HINZUSEHEN – DENN MANCHE KÖNNEN ZAUBERN Die eine möchte beim Ziehen des Lidstrichs keine Kompromisse machen, der andere braucht gutes Licht und Musik, um eine neue Bartfrisur auszuprobieren, und beide wollen noch etwas sehen können, wenn das Bad nach einer ausgiebigen Dusche einem Hamam gleicht. Gefragt sind also Spiegel, die gewisse Extras haben: blendfreies LED-Licht beispielsweise, das eine optimale Ausleuchtung garantiert und, wenn es dimmbar ist, auch schönes Stimmungslicht zaubern kann. Beheizbare Spiegel beschlagen nicht, und Spiegelschränke bieten Stauraum – Steckdosen, Musik und USB-Anschlüsse inklusive. Spieglein, Spieglein an der Wand, wer hat die schönsten im ganzen Land? Z. B. antoniolupidesign.de, burgbad.de, duravit.de, keramag.de, keuco.com, laufen.ch, reuter.de oder www.villeroy-boch.de

BAD

TIPPS, NEUHEITEN UND FRISCHE INSPIRATION

1 DUSCHFLÄCHE

„ViPrint“ in „Sinus White“, 19 Standardmaße, auch Sonder­ maße möglich, 80 x 80 cm, ca. 750 Euro (­villeroy-boch.de)

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2 GEL-EYELINER

mit Pinsel, schwarz, wasserfest, 3,5 g, ca.

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3 KORB „Bahati“ aus

Seegras, Ø 30/32 cm und 32/35 cm hoch, 2er-Set ca. 95 Euro (lambert-home.de)

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4 DOPPELHAKEN

„Puck“ saugt sich an glatten Untergründen fest und trägt 5 kg. Ca. 25 Euro, Zone Denmark (über connox.de)

5 TASCHENSPIEGEL

„Armand“ aus Eiche, 18 x 19 cm, 84 Euro, Hartô (über shop. schoener-wohnen.de) 6 ARMATUR „My Edi-

tion“, Chrom mit Spiegelglas, ca. 1450 Euro (axor-design.com) HERSTELLERINFO AM HEFTENDE

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TRENDS

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Das Innenausstattungssystem „MultiMatic“ für Schubkästen ist superflexibel und lässt keine ­Wünsche offen (siematic.com)

KÜCHE

BESTE ZUTATEN FÜR GUTEN GESCHMACK

Jeder hat sie: eine Krimskrams-Schublade. Und auch wenn sie manchmal im richtigen Moment das Euro-Stückchen, das Gummiband oder die richtige Knopfzelle hervorzaubert, wünscht sich eigentlich jeder darin mehr Ordnung. Nun kann man ausmisten, den Kleinkram sortieren und auf Gläschen und Schächtelchen verteilen.

Viel schicker: die edel gestalteten Einsätze, die alle Küchenhersteller in Hölzern oder Metallen anbieten. Die Steck- und Schiebesysteme lassen sich individuell und an jede Löffel- Länge anpassen. Farblich so perfekt abgestimmt wie auf dem Foto bekommt man die neu organisierte Schublade im wahren Leben wahrscheinlich nicht hin, aber gut sortiert ist schon gewonnen!

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1 TELLER „Mesh Line Forest“ aus Porzellan ist mikro­wellengeeignet. Ø 24 cm, ca. 20 Euro (rosenthal.de) 2 KÜCHENSCHÜRZE „Wea“

aus Baumwolle, ca. 28 Euro, Juna (über connox.de)

3 PENDELLEUCHTE „Bale“

mit sandgestrahltem und halbtransparentem Glas gibt schön diffuses Licht. Ø 25 cm, 22 cm hoch, ab ca. 350 Euro (enricozanolla.com)

4 ISOLIERKANNE „EM77“,

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der Klassiker aus Stahl fasst 1 l. Ca. 125 Euro (stelton.com)

5 MESSERBLOCK „7231“ aus

pflegeleichter Thermobuche und mit Edelstahlfuß ist ­magnetisch und hält bis zu 12 Messer. Ohne Messer ca. 250 Euro (wuesthof.com)

6 HOCHLEISTUNGSMIXER

„A3500i“ hat 3 Programme, kann Suppen erhitzen und sich reinigen. Bis 1400 Watt, ca. 900 Euro (vitamix.com) HERSTELLERINFO AM HEFTENDE

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G A R T E N ZWIEBELCHEN Anhand ihrer nur rund einen Zentimeter großen Zwiebeln lassen sich die über hundert Schneeglöckchenarten kaum unterscheiden. Wer besondere Exemplare sucht: am besten im Topf kaufen und ins Beet setzen

Schnee

VON MORGEN Zugegeben, wir sind früh dran damit – aber bei uns läuten die Schneeglöckchen schon mal das neue Jahr ein. Mit von der Partie in Vase, Blütenkranz und bald auch im Beet: Märzenbecher und Traubenhyazinthen FOTOS K IR A B R A N DT PRODUKTION B EN T E H ALKJ Æ R TEXT SIMO N E KN AUSS

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FRÜHBLÜHER ... ... unter sich: einfache (Galanthus nivalis) und gefüllte Schneeglöckchen (Galanthus nivalis ‘Flore Pleno’), in der Mitte Märzenbecher (Leucojum vernum) und, ganz rechts, ein paar Weidenkätzchen

RINGELPIEZ Draußen blühen Traubenhyazinthen erst ab März, aber im Topf bekommt man sie schon jetzt. Mit Schneeglöckchen zu kleinen Sträußen und dann um einen Draht­ring gewunden, wird eine tolle Tisch- oder Fensterdeko daraus

PFLANZEN-WISSEN Wer Schneeglöckchen in seinem Garten haben möchte, setzt im Herbst Blumenzwiebeln, pflanzt im Frühjahr blühende oder bereits verblühte Topfware ins Beet oder kann Schneeglöckchen durch Teilung bereits vorhandener Horste vermehren.

Doch auch Ameisen helfen, das winterharte Pflänzchen im Garten zu verteilen – indem sie seine Samen fressen und an anderer Stelle wieder ausscheiden. So wirkt es, als würden die Schneeglöckchen durch den Garten „wandern“. Was man sonst noch über das Pflanzen, Vermehren und Pflegen der Schneeglöckchen und der anderen hier gezeigten Frühblüher wissen sollte, finden Sie in unserem neuen Online-Lexikon unter (schoener-wohnen.de/pflanzenlexikon).

GARTEN

VON HERZEN Hübsches Mitbringsel aus dem Garten – ein Herz-Kränzchen aus Weidenkätzchen, Schneeglöckchen, Efeufrüchten und -blättern

LOCKERE RUNDE Eigentlich sind die Glasröhrchen als Hängevasen gedacht, machen sich aber zu mehreren in einem Marmeladenglas gut als Strauß

FOTOS KIRA BRANDT/HOUSE OF PICTURES PRODUKTION BENTE HALKJÆR/HOUSE OF PICTURES

BLÜMCHENLADEN Allerliebst: Wie beim Floristen, bloß im Puppenstubenformat, sind die kleinwüchsigen Frühblüher hier auf einzelne Väschen verteilt

GRUPPENDYNAMIK Einmal gepflanzt, kommen Schneeglöckchen immer wieder – meist in kleinen Ansammlungen, die Horste genannt werden.

Damit sie im nächsten Jahr blühen, ihre Laubblätter unbedingt erst abschneiden, wenn sie gelb sind

BRIEFGEHEIMNIS Auf Dänisch heißen Schneeglöckchen „vintergækker“ und schmücken den „gækkebrev“, einen anonym verschickten Brief, der kunstvoll aus Papier ausgeschnitten und mit einem Rätsel oder Gedicht beschriftet wird. Der Empfänger muss den Verfasser erraten

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LIFE WinterWONNE

UNSER WUNSCH FÜRS NEUE JAHR? SCHNEE! UND WENN’S AUCH NUR IN LAPPLAND IST. WAS UND WO ES JETZT AUCH NOCH NETT IST, ZEIGEN EIN BILDBAND – UND DIE FOLGENDEN SEITEN

FOTO JULIA CAWLEY (C) 2018 JAN THORBECKE VERLAG, OSTFILDERN

TEXT SIMONE GÖDECKE

COFFEETABLE-BOOK

Mit tollen Fotos, Rezepten, Gedichten und Geschichten fangen Julia Cawley, Saskia van Deelen und Vera Schäper schönste Winterstimmung ein: „Hello Snow“, 26 Euro, Jan Thorbecke Verlag (thorbecke.de)

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LIFE

NEUES ENTDECKEN DAUERHAFT ZU HAUSE EINKUSCHELN? GILT NICHT! DENN AUCH WENN ES DRAUSSEN KALT IST, GIBT ES VIELE TOLLE ORTE ZU ERKUNDEN. WIR HÄTTEN DA EIN PAAR TIPPS

Natur und Ruhe gesucht? In der „Odles Lodge“ mit vier Lodge-Suiten und einem Spa-Bereich findet man beides. Umgeben von hoch­alpinen Wäldern im Wander- und Skigebiet Plosen in Südtirol liegt sie auf 2000 Meter Höhe. Besonders: Nur der Sockel der Lodge ist aus Stein, die Wände sind aus Zirbenholz gefertigt, das Ruhe und Geborgenheit vermittelt. Dafür gab’s für die Architekten bergmeisterwolf aus Brixen mehrere Auszeichnungen, u. a. als „Best Architects 2018“. Ab ca. 200 Euro p. P. mit Frühstück (odles-lodge.com) 120 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

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1 LUXURIÖS Reichhaltige Körpercreme, die die Haut in einen zarten Duft von Amber und türkischer Rose hüllt: „Ambre Nuit“, 150 ml, ca. 90 Euro (dior.com) 2 NATÜRLICH Auf Jojoba-Öl basierender „Body Balm“ mit vitalisierendem Grüntee-Extrakt, 250 ml, ca. 25 Euro (thebotanical.de) 3 LEICHT Das cremig-weiche „Body Mousse Cucumber Touch & Matcha Tea“ schenkt der Haut Feuchtigkeit, hat einen angenehme erfrischenden Duft und zieht schnell ein. 200 ml, ca. 4 Euro (nivea.de)

FOTO HANNES NIEDERKOFLER (1)

KÖ R P E R P F LE G E ZU M V ER L I EB EN

ODLES DOLOMITEN

I N S TA G R A M - P E R L E Auf der ganzen Welt spürt Fotografin Pauline Egge Design-Hotspots auf, Hotels, Restaurants, Bars und Shops wie „Combi Coffee“ in Porto/ Portugal (Foto), die sie unter @petitepassport auf Instagram zeigt. Auf ihrer gleichnamigen Website gibt’s für ca. 15 Euro ganze CityGuides mit Insider-Tipps zum Herunterladen

M E L I S SA ÁV I L A M E X I KO

Designerin Melissa Ávila hat sich der indigenen Handwerkskunst ihrer Heimat verschrieben und lässt ihre Teppich-Unikate von Kunsthandwerkern aus allen Teilen des Landes fertigen. Die Wolle dafür stammt zu 100 Prozent von glücklichen heimischen Schafen. „Lady Maset II“, 80 x 115 cm, ca. 300 Euro (ma-work.mx)

petitepassport.com @petitepassport

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STEFANIE BÄRWALD

KU LT U R & KO C H KU N S T H A N D G E PÄC K

SKIURLAUB UNSERE REDAKTEURIN LIEBT ES, SCHNEEBEDECKTE PISTEN RUNTERZUSAUSEN – UND DAS PACKT SIE IN IHREN KOFFER 1 FELLHANDSCHUHE aus Mohair, ca. 100 Euro (arket.com) 2 SKIHELM „Lenox Winter“, ca. 110 Euro, Bern (planet-sports.de) 3 GEWÜRZLIKÖR „Glühweinkräuter-Elixier“, limitiert, ca. 30 Euro (dr-jaglas.de) 4 DECKE Design: Michael Wall, limitiert, ca. 800 Euro, Begg & Co (premiumbrandgroup.de) 5 SKIJACKE „Queenie“, ca. 440 Euro, Perfect Moment (matchesfashion.com) 6 SONNENCREME „Anti-Rides UVA/UVB 30 für das Gesicht“, ca. 30 Euro (clarins.de) 7 HAUSSCHUHE „Québec“ mit Futter, das wärmendes Öl freisetzt, ca. 25 Euro (soft-et-yoga.com) 8 SKI-SONNENBRILLE „Epica“, ca. 230 Euro (mytheresa. com) 9 MICRO-PANTS „Revival Agathe“, ca. 30 Euro (schiesser.com)

Fernab der üblichen Touristenpfade bietet „Eat the World“ außergewöhnliche Stadtführungen mit Kostproben in erlesenen kleinen Restaurants, Geschäften, Patisserien und Feinschmeckerläden an. Mittlerweile können kulinarisch-kulturelle Geheimtipps mit Insider-Wissen in über 100 Stadtvierteln in 44 Städten Deutschlands entdeckt werden. Auch Historisches, Aktuelles und Wissenswertes über die gewählte Stadt kommen nicht zu kurz. Ein tolles Geschenk, z. B. für Zeit zu zweit! Tickets gibt es ab ca. 35 Euro (eat-the-world.com)

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LIFE SÜDTIROL

Altes Haus in NEUEM GEWAND

HOTELS MIT BIBLIOTHEKEN

#1 GONNESWEILER

VOM GASTHOF ZUM BOUTIQUE-HOTEL: DAS „1477 REICHHALTER“ IN LANA PFLEGT SEINE TRADITION – IN STILVOLL-MODERNEM AMBIENTE

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1 Lana liegt ein paar Kilometer südlich von Meran 2 Schlicht und gemütlich: Innenarchitektin Christina von Berg sorgte für gute Atmosphäre im Haus 3 Frühstück, Mittagssnacks und hausgebackenen Kuchen gibt es für Hausgäste und Besucher 4 Ruhiges und reduziertes Ambiente in den Zimmern 5 In den Bädern trifft Nos­ tal­gie auf moderne Designs 4

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Seit über einem halben Jahrtausend steht das alte Gasthaus schon im Ortskern des Südtiroler Dorfes Lana. Jetzt ist es zu neuem Leben erwacht: als Boutique-Hotel „1477 Reichhalter“ mit acht Zimmern, Café und Restaurant. Nur saisonale Produkte von regionalen Betrieben kommen auf den Tisch, und am liebsten würde man den ganzen Tag die angenehmen Materialien streicheln, die hier verwendet wurden. Einfach schön! DZ ab ca. 150 Euro (1477reichhalter.com) 122 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

#2 TURRACHER HÖHE

Im „Hochschober“ in Kärnten lässt es sich in der Bibliothek „Wortreich“ nicht nur in über 4000 Büchern stöbern, hier finden auch regelmäßig Lesungen und Kamingespräche mit namhaften Autoren statt.

DZ ab ca. 140 Euro p. P. (hochschober.com)

#3 SAARLOUIS

Elegante Wohnzimmer-Atmosphäre herrscht in der Bar & Bibliothek des „Maison“. Bücher und Bildbände laden zum gemütlichen Lesen und Gucken ein. Einfach nett zusammensitzen geht auch: Leckere Drinks sind in Reichweite. DZ ab ca. 75 Euro p. P. (lamaison-hotel.de)

FOTOS PATRICK SCHWIENBACHER, SUSANNE SPIEL (5), GÜNTER STANDL, MORITZ HOFFMANN, TOM GUNDELWEIN

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Am saarländischen Bostalsee liegt die „Seezeitlodge“.

Buchliebhaber können sich hier in stilvollem Ambiente in Bildbände, Literaturklassiker, Regionales, Kuriositäten und Schriftstücke über die keltische Kultur vertiefen. DZ ab ca. 130 Euro p. P. (seezeitlodge-bostalsee.de)

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LIFE DREI SIND EIN TREND SCHMUCKE ARCHITEKTUR

Architektin Malaika Carr entwirft in ihrem Londoner Designstudio Chalk Schmuckstücke, die von bedeutender Architektur inspiriert sind – wie etwa die Serie Shaped Objects, deren Vorbilder die postmodernen Bauten des spanischen Architekten Ricardo Bofill sind. „Apollo Blush Earring“ aus Sterling Silber, ca. 100 Euro (thechalkhouse.com)

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AUS S T EL LU N G 3

MICHAEL WOLF LIFE IN THE CITIES

Früher war Michael Wolf Dokumentarfotograf. Mittlerweile hat er zweimal den World Press Photo Award gewonnen. Seine Werke über das ­Leben in Metropolen mit elf Werkserien und einer riesigen Wandinstallation sind bis zum 3. März in Hamburg zu sehen (deichtorhallen.de)

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Fashion-Designerin Cecilie Milsted: „Liberty Blue“, 50 x 50 cm, limitiert, ca.

120 Euro (skagerak.dk) 2 HEMDKLEID Weich fallend und nahezu knitterfrei: „Pippa“ mit Ballonärmeln ist hervorragend für Reisen geeignet. Ca. 200 Euro (bodendirect.de) 3 DUFTKERZE „Wonderlust Camellia Candle“ verbreitet das Aroma von Moos, grünen Blättern und einem Hauch Zitrus im Raum.

Ca. 60 Euro (wedgwood.co.uk)

FOTOS MICHAEL WOLF (2), AKG-IMAGES

1 KISSEN im Design der Kopenhagener

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STRANDPROMENADE

Ein Hauch von Copacabana am Mittelmeer: Der Strand von Tel Aviv zieht sich vom alten Hafen Namal weit nach Süden, wo Tel Aviv in die orientalisch geprägte Hafenstadt Jaffa übergeht. Während die Gebäude im Zentrum meist nur wenige Stockwerke hoch sind, kratzen die Hoteltürme entlang der HaYarkon-Straße am Himmel. Die Promenade wurde in den letzten Jahren renoviert. Überall gibt es Bänke, Sonnenschirme sowie eine autofreie Rad-, Skater- und Joggingstrecke.

Die Regenbogen-Fassade des Luxushotels „Dan Tel Aviv Overview“ ist ein Blickfang direkt am Strand. DZ ab ca. 385 Euro (danhotels.com)

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T E L AV I V Lust auf aufregende Architektur, fantastisches Essen, modernes Design und Strandpartys? Die Metropole am Mittelmeer bietet all das und pralles Leben noch dazu. Nehmen Sie sich am besten viel Zeit fĂźr die weltoffene Hauptstadt der Coolness FOTOS FILIPPO BAMBERGHI TEXT STEPHANIE RINGEL

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ESSEN UND TRINKEN

Granatapfelsaft, Feigen, Salate, Falafel – für Hungrige sind das Erste-Hilfe-Zutaten, die es an jeder Ecke zu kaufen gibt. Natürlich frisch, immer lecker. Neben seinem exzellenten Streetfood ist Tel Aviv aber vor allem eine Hochburg für fantasievolle Fusion Cuisine.

In ihr verschmelzen die Aromen der jüdischen Küche mit Einflüssen aus Thailand oder Mexiko. Einer der jungen Vertreter der Kulinarikszene ist Raz Rahav, der im Restaurant „OCD“ ausschließlich neungängige Menüs kredenzt und erwartet, dass man „mit offenem Geist am Tisch sitzt, um neue Geschmacksrichtungen und rohe Zutaten zu erleben“. In Tel Aviv öffnet im Schnitt jeden Tag ein Restaurant. Von Farm-to-table über vegan bis herzhaft gibt es alles – serviert in lässigem Designambiente.

1 EIN HAUCH VON GIO PONTI In der Lobby des

Gindi-Einkaufscenters hat der israelische Designer Meir Guri das Café-Restaurant „Cafeteria“ im Midcentury-Stil gestaltet (tlvmall.com) 2 ZUM WOHL Im „Café Levinsky“ in der Levinsky-Straße 41 mixt Benny Briga seine ungewöhnlichen „Gazoz“ (siehe auch rechts, Bild 4) 3 REBELL AM HERD Raz Rahav ist Küchenchef im Restaurant „OCD“ und steht für eine neue israelische Küche: saisonal, lokal, roh und traditionell interpretiert er zu überraschenden Geschmackserlebnissen (ocdtlv.com) 4 LOKALER GOSSIP Der Levinsky-Markt ist berühmt für Gewürze sowie gepflegten Klatsch und Tratsch 130 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

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FREIZEIT

Morgens, bevor der Rummel des Tages beginnt, ist es auf dem Carmel-Markt am schönsten. Gewürzverkäufer bauen ihre Stände auf, Obst- und Gemüsehändler sortieren ihre Waren nach Farben, und die Hummus-Restaurants bereiten sich auf ihre Gäste vor. Doch sobald es gegen Mittag voll wird, sollte man weiterziehen. Ein Geheimtipp ist das laute und chaotische Arbeiterviertel Florentin, in dem sich in den letzten Jahren immer mehr junge Kreative und Künstler ihre Ateliers eingerichtet haben. Das entspannteste Leben der Stadt spielt sich allerdings am Mittelmeer ab: Auf über sechs Kilometern säumt goldgelber Sand die Promende und deren Cafés und Restaurants. Hier wird am Sabbat Gruppentanz veranstaltet, und wer nicht mitmachen möchte, spielt das Ballspiel Matkot oder dümpelt im flachen Wasser. Jogger, Trottinette-Fahrer, E-­Biker, Surfer, Großfamilien, Pärchen – alle haben Platz.

1 MUSIK HÖREN Im „Café Kaymak“ in der Levinsky-­ Straße 49 finden oft Livekonzerte statt 2 MARKT­ LEBEN Der Carmel-Markt ist der größte Obst- und Gemüsemarkt der Stadt (So. bis Fr.) 3 DRAUSSEN LEBEN Zum Beispiel im Straßencafé auf der Levinsky-Straße 4 SPRUDELNDE TRADITION „Gazoz“ ist

ein lokales Getränk, das aus Mineralwasser, Obst, frischen Kräutern und Blumenessenzen hergestellt wird 5 UNTER PALMEN Der Strand von Tel Aviv ist in elf Abschnitte unterteilt, hier der Gordon Beach

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ARCHITEKTUR

Weil das Bauhaus 2019 sein 100-jähriges Jubiläum feiert, hat Tel Aviv in den nächsten Monaten ein heißes Thema: das Erbe der Schüler von Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Hannes Meyer ist hier in einem weltweit einmaligen Ensemble aus über 4000 Häusern der Moderne erhalten – als sogenannte Weiße Stadt rund um den Rothschildboulevard. In den 30er- und 40er-Jahren war das erst 1909 gegründete Tel Aviv Experimentierfeld für die Top-Riege der Architekten. Bis heute hat sich das nicht geändert. Die Stadt wächst rasant und ist ein Schauplatz ausdrucksstarker zeitgenössischer Baukunst internationaler Größen wie Mario Botta, Richard Meier oder Ron Arad.

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1 TREFFPUNKT „Cymbalista Jewish Heritage Cen-

ter“, erbaut von Mario Botta 1996 (en-heritage.tau. ac.il) 2 DOPPELLEBEN Möbel- und Leuchtendesigner Ron Gilad arbeitet für Danese Milano (danesemilano.com), in seiner zweiten Heimat Tel Aviv lässt er sich inspirieren 3 POWERPAAR Irene Kronenberg und Alon Baranowitz gestalten weltweit Hotels, Restaurants und Shops (baranowitzkronenberg.com) 4 MÄCHTIG ANGEBAUT Preston Scott Cohen, amerikanischer Architekt, entwarf den Erweiterungsflügel des Tel Aviv Museum of Art (tamuseum. org.il) 5 NEUER GLANZ Das 1934 im Bauhaus-Stil erbaute Poli-Haus ist heute ein Boutiquehotel.

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von Ron Arad vor der ausdrucksstarken Architektur des Designmuseums Holon (dmh.org.il) 2 EXPERIMENTELL Der Italiener Nicola Trezzi ist der neue Direktor des Center of Contemporary Art (cca.org. il) 3 RAUM FÜR NEUE IDEEN Gilli Kuchik und Ran Amitai sind Studio Bakery. Die beiden Industriedesigner entwerfen alles – vom Stuhl bis zur Klimaanlage (kuchikamitai.com) 4 EIN TAG AM MEER Leben und Arbeiten verschmelzen in Tel Aviv

FOTOS FILIPPO BAMBERGHI/PHOTOFOYER

Der Lift für Ihr Zuhause.

Tel Aviv gilt als Paradies für Start-ups und Inkubator kreativer Ideen. Am alten Hafen haben sich junge Internetfirmen in die ehemaligen Lagerhallen eingemietet, Ateliers, Museen und Galerien verteilen sich von der White City bis an den Rand der Stadt. „Die Szene hier ist sehr dynamisch“, sagt der Italiener Nicola Trezzi, neuer Direktor des Center of Contemporary Art, der wichtigsten Institution für zeitgenössische experimentelle Kunst. In Holon, nahe der Designfakultät, eröffnete 2010 das Designmuseum in einer spektakulären Architektur von Ron Arad und machte ein unscheinbares Industrieviertel zum Besuchermagneten. Viele kulturelle Institutionen wie der Helena Rubinstein Pavilion für Zeitgenössische Kunst, das Bronfman Auditorium (Musik) oder das Ben-Gurion-Museum (Landesgeschichte), einst Wohnhaus des Staatsgründers, gehen auf Stifter zurück und bieten ein hochwertiges Angebot.

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NOCH MEHR TIPPS

Rund 430 000 Einwohner vermischen internationale Trends zu einem besonderen Lebensgefühl.

Hier noch ein paar Entdeckungen: BAUHAUS-CENTER Veranstalter

von Stadtführungen zum Thema Bauhaus; Buchladen, Souvenirshop, Galerie. Täglich geöffnet (bauhaus-­ center.com)

ORCHID HOTEL Gepflegtes Haus am Strand mit eigenem Pool, koschere Küche, Frühstückssaal mit Panoramablick über die Bucht, DZ ab ca. 200 Euro (orchidhotels.co.il) MESSA CHEF Aviv Moshe ist für seine mediterran-östliche Fusionküche bekannt. Der Speisesaal ist ganz in Weiß eingerichtet (Design Alex Meitlis) und erinnert an coole New Yorker Restaurants (messa.co.il)

ENCOUNTERS Die Stadtführungen widmen sich interkulturellen Themen, der arabisch-israelischen Geschichte oder dem Bauhaus. Sehr informativ! (your-encounters.com)

PORTER & SONS Klassischer Pub mit über 70 Biersorten aus der ganzen Welt und herzhaften Gerichten (porterandsons.rest.co.il)

NAMAL TEL AVIV Shoppingcenter und Markt (Hangar 12) am Hafen. Sehr gutes Streetfood, Restaurants und Trockenfrüchte wie Datteln, Feigen und Nüsse

MAPU MEDITERRANE Urbane Küche mit Fleisch und Fisch.

Es lohnt sich, sich die Vorspeisen zu teilen – macht Hunger auf mehr! (mapu-rest.co.il)

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Damit das auch wirklich ein Genuss ist, ist die Auswahl des passenden Tisches, bequemer Stühle und der richtigen Beleuchtung essenziell. Schauen Sie doch mal auf Seite 81 – dort hat unsere Designexpertin Gunda Siebke die wichtigsten Esszimmer-Tipps zusammengestellt. So kann beim Einrichten nichts schiefgehen!

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LESERBRIEFE

SCHREIBEN SIE UNS!

ANREGUNGEN, FRAGEN, KRITIK – WIR FREUEN UNS AUF IHR FEEDBACK

Nach ein paar Jahren der Abstinenz bin ich wieder auf Ihre Zeitschrift gestoßen und lasse jetzt keine Ausgabe mehr aus!

Nun wüsste ich gern, ob Sie mir einen Tipp geben können, wo man schöne Kelims bekommt, die zum skandinavischen Wohnstil passen.

H. WILHELM, PER TELEFON Antwort: Eine gute Adresse ist die

In Ihrer Novemberausgabe ist im Porträt eines Londoner Stadthauses auf Seite 109 ein Lounge­sofa mit Sessel und Pouf abgebildet.

Hierüber wüsste ich gern mehr!

Kelim Art & Paintings Gallery in der Hamburger Speicherstadt. Im 240 Quadratmeter großen Showroom werden Kelims aus vielen Regionen des Orients angeboten (kelim-artand-paintings.de). Ein großes Repertoire kunstvoller Kelims (siehe Foto) hat auch die Teppich-Importfirma Edelgrund auf Lager. Handgefertigt, 100 % Baumwolle und Pflanzenfarben, ca. 500 Euro/m² (edelgrund.de).

E. HAGEMANN, PER E-MAIL Antwort: Das zeitlose Ensemble „Le Bambole 07“ ist ein Entwurf von 1970,

wurde 1979 als Designklassiker preisgekrönt und 2007 neu aufgelegt. Zweisitzer-Sofa „Bibambola“, 166 x 89 x 74 cm, Dreisitzer-Sofa „Tribambola“, 241 x 89 x 74 cm, Sessel „Bambola“, 116 x 89 x 74 cm, Hocker „Bambouff“, 86 x 86 x 43 cm, Design: Mario Bellini, Stahlrohr, Polyurethan, Polyester, Jute, abnehmbarer Bezug aus Textil oder Leder, ab ca. 11 400 Euro, B & B Italia (designwebstore.de)

Gemütlich auf dem Sofa rumfläzen und beim Fernsehen die Füße hochlegen – wunderbar! Darunter leidet allerdings die empfindliche Oberfläche meines Couchtisches, und bequem ist es auch nicht. Kennen Sie einen klassischen Beistelltisch, der auch als Fußbank nützlich ist? A. Beck, per E-Mail Antwort: Beistelltisch und Ottoman –

beide Funktionen vereint Möbel „Adhoc“ mit seinem magnetischen Sitzkissen, das unter der Tischplatte verstaut werden kann. 57 x 55,5 x 42 cm (mit Kissen), Metall, Stoff oder Leder, ab ca. 530 Euro, KFF Möbel (kwik-designmoebel.de) 142 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

Leserservice Gerlind Schmidt

beantwortet gern Ihre Wohnfragen Sie erreichen uns telefonisch:

montags und donnerstags von 15 bis 17 Uhr, Tel. (0 40) 37 03-22 13 oder per E-Mail:

leserservice@schoener-wohnen.de Anschrift: Redaktion SCHÖNER WOHNEN, Gerlind Schmidt, Brieffach 26, 20444 Hamburg

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Ortsdienst Media GmbH, Tel. (0 30) 54 90 88 56, ortsdienst.de

PORTER & SONS, Tel. (00972 53) 4 27 25 61, porterandsons.rest.co.il

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New Works, Tel. (0045) 35 43 02 01, newworks.dk

PREMIUM BRAND GROUP DISTRIBUTION GmbH, Tel. (0 89) 27 27 34 14, premiumbrandgroup.de

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Musterring International, Tel. (0 52 42) 5 92 01, musterring.com CERAMICHE MUTINA SRL, Tel. (0039) 05 36 81 28 00, mutina.it

Muuto, Tel. (0045) 32 96 98 99, muuto.com MY PLACE, SelfStorage Dein Lagerraum GmbH, Tel. (08 00) 4 91 49 10, myplace.de mytheresa, Tel. (0 89) 6 79 70 71 00, mytheresa.com

Nivea/Beiersdorf AG, Tel. (0 40) 4 90 90, beiersdorf. de, nivea.de/haus, nivea.de

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Tel Aviv Museum of Art, Tel. (00972 3) 6 07 70 00, tamuseum.org.il

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STOECKEL & GRIMMLER GmbH & Co. KG, Tel. (0 92 51) 8 90, stoeckel-grimmler.de

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STUDIOILSE, Tel. (0044 20) 79 28 05 50, studioilse.com Swedese Möbler AB, Tel. (0046 393) 7 97 00, swedese.se SWISS KRONO TEX GmbH & Co. KG, Tel. (03 39 62) 6 90, swisskrono.de

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Vita-Mix Corporation, Tel. (0 08 00) 84 82 64 91, vitamix.com

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Wästberg, Tel. (0046 42) 28 40 10, wastberg.com wb form ag, Tel. (0041 44) 2 15 95 00, wbform.com Wedgwood, Tel. (0044 1782) 28 26 51, wedgwood.co.uk

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152 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

© COPYRIGHT 2019 für alle Beiträge bei Gruner + Jahr GmbH. Nachdruck, Aufnahme in Onlinedienste und Internet und Vervielfältigung auf Datenträger wie CD-ROM, DVD-ROM etc. nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung der Redaktion. Entwürfe und Pläne unterliegen dem Schutze des Urheberrechts. Alle Auskünfte, Preise, Maße, Farben und Bezugsquellen ohne Gewähr. Manuskripten und Fotos bitte Rückporto beifügen. Für unverlangte Einsendungen keine Gewähr. Es gilt die gültige Preisliste. Infos hierzu unter www.gujmedia.de. Druckauflage II. Quartal 2018: 273 567 Exemplare. ISSN 0941-5718. Der für Österreich bestimmte Teil dieser Auflage enthält ein Österreich-Magazin.

Für dieses gilt folgendes Impressum: Herausgeber und Verleger Gruner + Jahr Verlagsgesellschaft mbH, Tel. (+43 1) 5 12 56 47-0, Fax (+43 1) 5 12 56 47-20; guj.oesterreich@guj.de. Der für die Schweiz bestimmte Teil dieser Auflage enthält ein Schweiz-Magazin. Für dieses gilt folgendes Impressum: Gruner + Jahr GmbH (Schweiz), Zeltweg 15, CH-8032 Zürich, Tel. (+41 44) 2 69 70 70, Fax (+41 44) 2 69 70 71, guj. schweiz@guj.de

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DAS GEWOHNTE LEBEN

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as für meinen Geschmack immer zu kurz kommt, wenn alle darüber reden, wie wohltuend es ist, Ord­ nung zu schaffen, seinen Besitz zu redu­ zieren und sich von Überflüssigem zu trennen, ist die Tatsache, dass leider noch niemand den Zauberspruch gefunden hat, mit dem das Aussortierte, hexhex, an einen Ort gelangt, wo es benötigt und gewertschätzt wird. Weshalb zwischen dem Aussortieren und dem wohltuenden Effekt noch immer das tiefe Tal des Wartens auf den nächsten Flohmarkt, des Gangs zum Secondhandladen oder des Verkaufs über Ebay-Kleinanzeigen liegt. Letzteres ist eine großartige Erfindung, allerdings nichts für Kulturpessimisten. Wer schwache Nerven hat, was Orthografie und Grammatik angeht („intresiere mich für die weise kla­ vierbank“), den nahen Untergang des Abendlandes am Verzicht auf grundle­ gende Formen der Höflichkeit festmacht („Noch da?“) oder sollte die Finger davon lassen. Allen anderen kann ich es nur emp­ fehlen, mal abgesehen von der unerfreulichen Erfahrung mit der weißen Klavier­ bank, deren Abholung von einer Interes­ sentin wochenlang verschoben wurde, während offensichtlich im ganzen Land ein großer Bedarf an weißen Klavierbän­ ken herrscht und ich deswegen trotz des Hinweises „Reserviert“ täglich eine Flut an Anfragen bewältigen und allerorten Trost verteilen musste. Aber ich hatte auch rei­ zende Begegnungen, mit der netten Zwil­ lingsmutter etwa, die unsere zwei Tripp Trapps übernahm, oder mit der Familie mit dem bezaubernden Sechsjährigen, der eine Gehbehinderung hatte, zu groß für

154 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019

ANNE ZUBER VERSUCHT, DEN HAUSSTAND ZU REDUZIEREN, UND KÄMPFT MIT DEN TÜCKEN DER NACHHALTIGKEIT ILLUSTRATION S ILJ A GÖT Z

seinen Buggy geworden war, aber noch perfekt in den Jogger passte, der 14 Jahre lang ungenutzt im Fahrradkeller gestan­ den hatte. Was den Kleinanzeigen-­Verkauf außerdem attraktiv macht: Es ist fast unmöglich, dabei wieder Besitz anzuhäufen.

Die meisten anderen Methoden dagegen bergen die Gefahr eines Bume­rangEffekts. Erst kürzlich fuhr ich eine Kiste voller Gläser und Geschirr zum Kaufhaus der Müllabfuhr und kam mit einer wun­ derschönen Porzellanschale mit Fuß sowie einem Kerzenhalter zurück. Auf jedem Flohmarkt, auf dem ich einen Stand mache, packe ich ein paar Dinge gleich wieder in die Kiste zurück, weil sie mir plötzlich wieder unentbehrlich erschei­ nen. Und während ich im Secondhandla­ den warten muss, bis die Besitzerin meine Tasche durchgesehen hat, entdecke ich jedes Mal ein hübsches Teilchen.

Selbst eine vermeintlich so einfache Lösung wie Sperrmüll hat ihre Tücken, wie meine Freundin Mareike erfahren musste.

Sie bestellte selbigen und sagte, ganz umsichtige Bürgerin, ihren Nachbarn Bescheid, dass sie gern ihren Kram dazustel­ len könnten. So fand sich am Abholtag ein manifester Berg an Dingen auf dem Bür­ gersteig vor ihrem Haus, von alten Rossig­ nol-Ski bis zu einem massiven Küchenbüfett, gebrochene Liegestühle, ein kaputtes Waschbecken, allerlei Kisten und Krams, bekrönt von einem kleinen CDSpieler. Mareike fuhr zur Arbeit, und als sie nachmittags mit ihrer Tochter telefo­ nierte, erklärte diese, der Berg sei unver­ ändert an Ort und Stelle. Mareike wunderte sich und fragte bei der Stadtreinigung nach. Ach, rief man dort, ein Missver­ ständnis! Der Sperrmüll-Termin sei erst in einem Monat, heute werde nur Elektro­ schrott mitgenommen. Und richtig, die Tochterspäherin bestätigte, der CD-Spie­ ler sei fort. Woraufhin Mareike nach Fei­ erabend den Berg zusammen mit ihrem Mann in ihren Hof versetzte, alles mit Pla­ nen bedeckte und zumindest jetzt wusste, wie schwer das Zeug war, das sie in vier Wochen wieder würde nach draußen tragen müssen. Auf Ebaykleinanzeigisch würde man sagen: „Noch da!“

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