TITELTHEMA
WEG DAMIT!
Sehr gern, aber wohin bloß mit dem Plunder? Ob Altkleider, Kunst oder kaputter Mixer: Hier kommt eine Übersicht über Sammelstellen, Verkaufsportale sowie karitative SecondhandUnternehmen – on- und offline TEXT STEFANIE BÄRWALD
Kleiderschrank ausgemistet? Wer mit gut
erhaltenen Stücken (inkl. Schuhen und Accessoires) Hilfsprojekte indirekt unterstützen will, gibt sie in einer Oxfam-Filiale ab (oxfam.de). Über Wintersachen und unversehrte Bettwäsche freuen sich auch Kleiderkammern für Bedürftige (lokale Adressen über caritas.de oder drk.de). Wenn’s schnell gehen soll und kein Altkleidercontainer auf dem Weg liegt: H & M-Filialen nehmen tütenweise alte Textilien an (Infos unter hm.com/de/in spiration/ladies/16r-garment-collecting). Und wer kein Flohmarktfan ist, aber gern noch den einen oder anderen Euro für zu klein gewordene Kinderklamotten oder Hosen hätte, ist bei Kleiderkreisel an der richtigen Adresse (kleiderkeisel.de). Eine weitere Option mit Fun-Faktor: Besuchen oder organisieren Sie eine Kleidertausch-Party, entweder nur im Freundeskreis oder vielleicht in Kooperation mit Ihrem Gesangs- oder Tennisverein (kleidertausch.de oder facebook.com/ kleidertausch.de). Keine exklusive Secondhand-Boutique vor Ort, um ausgemusterte teure Lieblingsstücke zu guten Preisen loszuwerden? Designer-Mode, -Handtaschen und -Schmuck kann man online gut über Rebelle verkaufen (rebelle.com). Für ausgelesene Bücher stehen in öffent lichen Einrichtungen oft Tauschregale bereit (ob eines in Ihrer Nähe ist, weiß lesestunden.de). Wer kartonweise alten Lesestoff oder auch Bildbände loswerden will – ebenso wie CDs oder DVDs –, kann sie portofrei an Momox senden und bekommt das Geld dafür direkt auf sein Konto überwiesen (momox.de). Vom Vintage-Sofa bis zum Fahrrad kann man so gut wie alles über Quoka (quoka.de) oder Ebay-Kleinanzeigen verscherbeln. 40 SCHOENER-WOHNEN.DE JANUAR 2019
Wer keine Zeit und Nerven hat, viele Einzelteile einzustellen, kann alles in einen Umzugskarton packen und bei Letzterem als „Flohmarktkiste“ für Selbstabholer gratis anbieten (ebay-kleinanzeigen.de). Auch mit der Abgabe von funktionsfähigen ausrangierten Gebrauchsgegenständen in Sozialkaufhäusern (Adressen zum Beispiel über awo.org oder ortsdienst.de/ sozialkaufhaus/) tut man beim Entrümpeln gleich noch etwas Gutes. Kunst sowie teure Erb- und Designerstücke
finden via Auktionen ein adäquates neues Zuhause – entweder durch ein qualifiziertes Auktionshaus vor Ort oder durch Online-Anbieter wie Lauritz (lauritz.com) oder Pamono (pamono.com).
Irreparable Elektrogeräte sowie alte Ak-
kus oder Batterien gehören auf den Wertstoff- und Recyclinghof. Wer da so schnell nicht vorbeikommt: Mediamarkt-Filialen nehmen kaputte Toaster, Fernseher und Co. an und entsorgen sie fachgerecht. Sie wissen nicht, wohin mit alten LED-, Energiesparlampen oder Leuchtstoffröhren? Über Rücknahmestellen vor Ort informiert Lightcycle (lightcycle.de). Und für alle, die sich trotz Platzmangel einfach nicht von alten Möbelschätzen trennen können oder wollen, Stauraum für die Wintersport- oder Taucherausrüstung benötigen, aber über keinen nutzbaren Keller, Dachboden oder Abstellraum verfügen, gibt es Abhilfe: MyPlace – mietbare Selfstorage-Abteile (schon ab 7 Euro pro Woche). Mit einem Sicherheitscode und eigenem Schlüssel kann man sieben Tage die Woche von 6 bis 22 Uhr sein externes Lager betreten und hat endlich mehr Ordnung und Freiraum in seiner Wohnung (myplace.de).
AUSMISTEN MIT ACHTSAMKEIT „Wenig Dinge braucht das Glück“ – ob das auch für Stefanie Bärwald zutrifft? Unsere Wohnredakteurin hat’s zu Hause mal ausprobiert
„Aufräumen für ein entspannteres Leben“ verspricht der Untertitel des Taschenbuchs „Wenig Dinge braucht das Glück“. Autorin Gabi Raeggel beschreibt sich selbst als achtsame Minimalistin. Mein Zuhause ist leider das Gegenteil von minimalistisch: Ich türme Magazine und Bücher zu raumhohen Stapeln, brauche als Textilfan mehr als ein Kissen auf dem Sofa und habe ein Faible für dekorative Accessoires. Aber ich probiere es mal mit der „5-MinutenMini-Entrümpelung“: Ich gehe von Raum zu Raum, und in meiner Tüte landen ein paar schrumpelige Kastanien, eine abgelaufene AnanasKonservendose, eine alte Creme, drei Zeitschriften, verlatschte Sneaker und eine Plüschkatze mit riesigen Glupschaugen. Wenn ich jeden Tag so weitermache, denke ich, habe ich in einem halben Jahr eine minimalistische Wohnung. Doch ich habe die Rechnung ohne meine Mitbewohnerin gemacht – meine vierjährige Tochter. Später lese ich, dass man die Sachen von anderen nicht einfach so ausmisten dürfe, sondern sich gegenseitig mit einem Wettbewerb oder Spiel motivieren solle. Doch auch spielerisch kann ich leider nicht von der ästhetischen Überflüssigkeit der Plüschkatze überzeugen. Sie muss bleiben, ebenso wie die Kastanien, die sich im Kinderzimmer zu Schneckenhäusern, Steinen und Papierschnipseln gesellen. Gut, dann widme ich mich morgen ganz achtsam und entspannt nur meinem eigenen Kleiderschrank. „Wenig Dinge braucht das Glück“ von Gabi Raeggel, 9,95 Euro (lingenverlag.de)