DATEN UND FAKTEN GEBURTSTAGE
TODESFÄLLE
Am 6. April beging Heinz Heidenreich, ehemaliger Solotänzer des Wiener Staatsopernballetts, seinen 70. Geburtstag. KS Peter Wimberger, langjähriges Ensemblemitglied, feierte am 15. April seinen 80. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper sang er u.a. Rangoni, Escamillo, Wotan, Holländer, Orest, Don Pizarro, Banquo, Crespel, Jochanaan. KS Siegfried Jerusalem vollendete am 17. April sein 80. Lebensjahr. Der Tenor war in erster Linie mit den großen Wagner-Hauptpartien seines Faches an der Wiener Staatsoper (wie auch international) erfolgreich, sang im Haus am Ring aber zusätzlich Hans (Verkaufte Braut), Idomeneo, Tamino, Max und Eisenstein. KS Anja Silja gehörte zu den wesentlichen Sängerinnen ihrer Generation. Am 17. April feierte sie ihren 80. Geburtstag. An der Wiener Staatsoper war sie u.a. mit allen drei Frauenrollen in Hoffmanns Erzählungen, als Senta, Lulu, Salome, Königin der Nacht (Debüt), Luise in der Uraufführung von Einems Kabale und Liebe, Elektra, später dann auch als Herodias, Mílas Mutter (Osud) und Gräfin in Pique Dame zu erleben. Fiorenza Cossotto wird am 22. April 85 Jahre alt. An der Wiener Staatsoper sang sie u.a. Carmen, Amneris, Eboli, Azucena und Santuzza. Dagmar Niefind-Marelli feierte am 16. April ihren 70. Geburtstag. Sie zeichnete an der Seite ihres Mannes für die Kostüme in zahlreichen Produktionen verantwortlich.
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N° 238
Mit Irina Borowska-Musil, geboren in Buenos Aires, ist am 25. Februar 2020 die letzte große Ballet-Russe-Ballerina im 90. Lebensjahr in Wien verstorben. Bei einem Gastspiel des London Festival Ballet war sie 1962 auch an der Wiener Staatsoper zu erleben gewesen, 1966 heiratete sie den ehemaligen Ersten Solotänzer des Wiener Staatsopernballetts Karl Musil. Hertha Töpper verstarb am 28. März 2020 im Alter von 95 Jahren in München. Die 1924 in Graz geborene Sängerin zählte zu den renommiertesten Alt istinnen der Nachkriegszeit und war an der Wiener Staatsoper in insgesamt 21 Vorstellungen zu erleben: Nach ihrem Debüt als Octavian (Der Rosenkavalier) am 18. Juni 1956 sang sie hier noch Cherubino (Le nozze di Figaro), Clairon (Capriccio), Magdalena (Die Meistersinger von Nürnberg) und Dorabella (Così fan tutte) sowie – bei ihrem letzten Staatsopernauftritt am 8. Juni 1968 – die zweite Norn (Götterdämmerung). Krzysztof Penderecki verstarb am 29. März 2020 im Alter von 86 Jahren nach langer und schwerer Krankheit in Krakau. Zwei Werke des vielseitigen Künstlers wurden im Haus am Ring aufgeführt: Die Teufel von Loudun (1973, im Rahmen eines Gastspiels der Staats oper Stuttgart) sowie Die Schwarze Maske (1986, in Koproduktion mit den Salzburger Festspielen). Das Wiener Staatsballett (damals noch Staatsopernballett) tanzte 2000 im Wiener Odeon zu einem seiner Stücke im Rahmen des Abends Junge Choreographen II. Leider konnte das letzte gemeinsame Pro-
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jekt, die für die Spielzeit 2018/2019 angedachte Uraufführung der Oper Phaedra, nicht realisiert werden, da der Komponist zu seinem großen Bedauern um Entbindung aus der Vereinbarung bitten musste. Das Haus am Ring trauert um seinen ehemaligen Chordirektor und geschätzten Kollegen Prof. Ernst Dunshirn, der am Dienstag, 17. März 2020 nach langer Krankheit im Alter von 85 Jahren in Wien verstorben ist und drückt seiner Ehefrau Donna Ellen, die seit vielen Jahren Ensemblemitglied des Hauses ist, sowie den beiden Töchtern Katharina und Christina ihre tiefste Anteilnahme aus. Ernst Dunshirn wurde am 6. Februar 1935 in der Nähe von Wien geboren und studierte Dirigieren und Kirchenmusik in Wien sowie in Frankreich. Tourneen mit dem Wiener Kammerchor führten ihn durch ganz Europa. Als Chorleiter arbeitete er u.a. bei den Salzburger, Bayreuther und Bregenzer Festspielen sowie in Verona. Als Konzert- und Operndirigent war er Salzburg, Baden und Ulm tätig sowie in der Hofmusikkapelle in Wien. Eine wichtige Station in seiner künstlerischen Laufbahn war das Linzer Landestheater, an dem er 1974 bis 1997 als Chordirektor und Kapellmeister wirkte. Zudem war Ernst Dunshirn auch Professor für Chorgesang an der Universität Wien und vertrat Österreich als Jurymitglied bei vielen internationalen Chorwettbewerben. An der Wiener Staatsoper wurde er 1997 zum Ersten Chordirektor ernannt und hatte diese Position bis 2007 inne. Als Dirigent leitete Dunshirn zwischen 1998 und 2001 insgesamt 15 Vorstellungen von Rienzi an der Wiener Staatsoper.