IAA in der Identitätskrise Die IAA bekam den Zusatz Mobility und fand erstmals auch in der Münchener City statt. Autohersteller verirrten sich nicht allzu viele an die Isar, Highlights gab’s dennoch ein paar. Text: Stefan Schmudermaier, Fotos: IAA Mobility, Hersteller
A
uf das Oktoberfest müssen die Münchener zwar heuer zum zweiten Mal in Folge verzichten, dafür kam die IAA, die Internationale Automobilausstellung, erstmals in die Metropole an der Isar. Bereits im Vorfeld war allerdings klar, mit einer IAA, wie wir sie in der Vergangenheit in Frankfurt gesehen haben, hat die IAA Mobility nicht mehr viel am Hut. Die Liste der fehlenden Autokonzerne war dieses Mal länger als jene der in München vertretenen. Die Stände unterschieden sich zudem massiv von bisherigen Automessen. Statt die komplette Modellpalette in vollem Glanz zu zeigen, konzentrierte man sich größtenteils auf Studien oder ein einziges neues Serienmodell. Modelle mit Verbrennungsmotor konnte man überhaupt an einer Hand abzählen, zumindest in den Messehallen. Die Highlights der E-Autos finden Sie auf den nächsten Seiten.
Nicht nur schauen, sondern auch fahren Die Organisatoren haben das bisherige Konzept nämlich komplett auf den Kopf gestellt und mehrere Outlets in der Münchener Innenstadt eingerichtet. Dort wollte
16 electric WOW #3-2021
man vor allem den Privatleuten die Möglichkeit geben, in neue Modelle und Konzepte hineinzuschnuppern und auch damit zu fahren. Die sogenannte „Blue Lane“ sorgte für eine Verbindung von City und etwas außerhalb liegenden Messehallen und bot den Besuchern erstmals auch Fahrerlebnisse auf der Straße.
Schwer definierbare Zielgruppe
Die IAA Mobility versuchte die Stadt München und deren Bewohner an verschiedenen Plätzen einzubinden
Zurück zur eigentlichen Messe. Dort tat man sich sichtlich schwer, die großen Hallen zu füllen, und so befand sich die IAA in einer mittelschweren Identitätskrise. Das Interesse des Fachpublikums galt ganz klar den wenigen Autoherstellern, die weit übers Gelände zerstreut zu finden waren. Dazwischen viel zum Thema Ladeinfrastruktur, aber auch Themenbereiche, mit denen der klassische IAA-Besucher nur wenig am Hut hat, etwa Software-Anbieter oder große Aftermarket-Vertreter. Und drei Hallen mit Fahrrädern, großzügigst verteilt auf Tausenden Quadratmetern. Damit der klassische Autofan nicht ganz traurig nach Hause gehen musste, gab es auch noch eine Halle mit automobilen Klassikern vom Ferrari F40 bis zum Mercedes SL Flügeltürer. •