GIN – die Hintergründe Die Gemeinsame Informationsplattform Naturgefahren (GIN) ist seit 2011 operationell im Einsatz. Massgebend für die im Rahmen des Projekts OWARNA begonnene Entwicklung im Jahr 2008 war eine Ereignisanalyse, welche sich mit dem Hochwasser im August 2005 befasste. In dieser Ereignisanalyse wurde eruiert, dass zwar Messdaten während des Ereignisses vorhanden waren, diese für lokale Akteure jedoch kaum oder nur bedingt zugänglich waren. Man setzte sich zum Ziel, die Zugänglichkeit der Informationen rund um Naturgefahren zu verbessern und Warnungen koordinierter herausgeben zu können. Markus Aeschlimann
In den Anfängen bestand die Datenbank aus einer Karte, mithilfe welcher Daten tabellarisch und grafisch dargestellt werden konnten. Mit der Intensivierung der Zusammenarbeit mit den ein zelnen Fachstellen des Bundes, Bundesamt für Umwelt (BAFU), MeteoSchweiz (MCH), Schweize rische Lawinenforschung (SLF) und Schweizeri scher Erdbebendienst (SED), nahm die Datenmen ge kontinuierlich zu. Dies führte bald einmal dazu, dass GIN an seine Grenzen stiess. Nicht nur die zunehmende Datenmenge, sondern auch Anfor derungen wie die Möglichkeit, Daten mit anderen Nutzern zu teilen oder eigene Schwellenwerte zu setzen, führten dazu, dass im Jahr 2017 die Ver sion GIN5 eingeführt wurde. Der Einstieg erfolgte nun nicht mehr über die Karte, sondern über ein Dossier, welchem verschiedene Ansichten (Tabel len, Diagramme, Bilder, Bulletins, Bilder und die Karte) hinzugefügt werden können. Das Gestalten von Dossiers ermöglicht es dem Nutzer, individuel le Ansichten zusammenzustellen, diese zu spei chern und mit anderen GIN-Benutzern zu teilen. Mit dem Aufkommen von Smartphones wandelten sich die Anforderungen erneut. Gewünscht wer den eine mobiltaugliche Version und das Verschi
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cken von schwellenwertbasierten Benachrichti gungen. Das Ziel der gegen Ende 2 020 lancierten GIN-Version (genannt GIN Mobile) sind daher die Optimierung der Benutzerfreundlichkeit von GIN für mobile Endgeräte und das Versenden von Be nachrichtigungen zu Schwellenwerten. GIN Mobile Zu erwähnen ist, dass GIN Mobile neben zusätzli chen Funktionen auch ein neues Erscheinungsbild erhält. Die Funktionsweise und die Navigation des heutigen GIN mit dem Anlegen von Dossiers und Ansichten bleibt dieselbe. GIN Mobile funktioniert nicht nur auf dem Smartphone, sondern weiterhin auf dem Desktop oder dem Tablet. Ein einmaliges Einrichten auf dem Smartphone führt dazu, dass der Zugriff auf GIN per mobilem Endgerät sowohl als App als auch über den Browser erfolgen kann. Jeder Benutzer hat weiterhin einen Login, welcher auf verschiedenen Geräten verwendet werden kann. Auf dem Desktop eingerichtete Dossiers und Schwellenwerte sind auf dem Smartphone zu gänglich. Benachrichtigungen können auf persön liche Schwellenwerte, Messwerte, Vorhersagen, aber auch auf Warnungen oder Bulletins erfolgen.