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Kronen Zeitung Tirol Innsbruck, am 04.03.2021, 365x/Jahr, Seite: 16 Druckauflage: 47 419, Größe: 95,25%, easyAPQ: _ Auftr.: 8420, Clip: 13421167, SB: Ischgl
Wenig Mitleid für die Liftbetreiber Mehrheitlich wird sich in der Bevölkerung jegliches Mitleid mit den Seilbahnunternehmern Tirols in Grenzen halten. Und doch meine ich: Die Politik hat auch diese Branche (wie viele andere) wochenlang im Regen stehen gelassen, jede Aussage für Planungssicherheit sozusagen auf Eis gelegt. Auf, zu, auf, zu – das war die Debatte, um die es sich drehte und die von politisch einschlägig Vorbelasteten forciert wurde, die von Seilbahnen und Liften ähnlich viel Ahnung haben wie die meisten Menschen von Entwicklungen an Aktienmärkten. Dass in einer Wintersportmetropole wie Ischgl einmal eine komplette Wintersaison die Lifte stillstehen, dort kein einziger Skisportler in dieses Gebiet mit seinen vielen tollen Pisten transportiert wird, hätte wohl niemand für möglich gehalten. Dabei haben die Ischgler eines richtig gemacht: Sie sperrten erst gar nicht auf. Wissend, dass sie unter internationaler Beobachtung gestanden wären und wohl schon ein einziger CoronaFall eine Welle der Entrüstung ausgelöst hätte. Anders die SkiWelt Wilder Kaiser, ebenfalls ein großer Anbieter in Tirol. Sie sperrt ab Montag zu. Andere bringen diese verkorkste Saison mehr schlecht als recht irgendwie zu Ende, in so manchem Fall nur für wenige Einheimische, die zwei Stunden Skifahren gehen. Gewinn wird kein Seilbahnbetrieb in Tirol (auch anderswo nicht) schreiben, Verluste jedoch schon. Die Folge werden nicht getätigte Investitionen in Neuheiten und viele in Konkurs gehende Unternehmen sein. Zum eigenen Gebrauch nach §42a UrhG. Digitale Nutzung gem PDN-Vertrag des VÖZ voez.at. Anfragen zum Inhalt und zu Nutzungsrechten bitte an den Verlag (Tel: 05 70602-0). Pressespiegel Seite 79 von 86
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