Wunderkammern sind die Vorläufer der heutigen Museen. Die Sammlungen führen weit zurück, bis in die Renaissance und von da aus über die Ära der Entdeckungsreisen bis in die Gegenwart. Getrieben von dem Ehrgeiz, das gesamte Wissen der Menschheit in einem einzigen Raum zusammenzuführen, bestückten Sammler ihre Wunderkammern mit allen ersinnlichen Gegenständen künstlerischer, wissenschaftlicher und intellektueller Art. Sammeln,
ordnen, ausstellen – diese Kuriositätenkabinette bilden damit den Ausgangspunkt der modernen Wissenschaft. Schon der toskanische Großherzog Francesco I. de’ Medici, der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Rudolf II., sowie Erzherzog Ferdinand II. aus dem Hause Habsburg waren leidenschaftliche Sammler. Und sie konnten es sich auch leisten. Für ihre Wunderkammern gaben sie ein Vermögen aus, um ihre Sammlungen dann als
Wunderkammern Die Welt in einem Zimmer! In diesem neuen üppigen Luxus-Bildband über Kabinette des Kuriosen kann Frankreich natürlich nicht fehlen. Gleich fünf Mal führt er uns zu französischen, höchst sonderlichen Adressen. Eine Kostprobe. VON ANNEKE WARDENBACH
1. Collection Kugel, Galerie Kugel, Paris Nicolas und Alexis Kugel verkörpern die fünfte Generation einer Dynastie von Antiquitätenhändlern. Heute ist ihre Galerie Pilgerziel der internationalen Sammlergemeinde. www.galeriekugel.com
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