WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen
Industrie: Verstärkter Aufwärtstrend
TOURISMUS
Rekordwerte. Der Aufschwung in der österreichischen Industrie beschleunigte sich zur Jahresmitte 2021 erneut. „Der UniCredit Bank Austria EinkaufsMana-
Der Motor läuft an
gerIndex stieg im Juni auf 67 Punkte. Damit erreichte der Indikator bereits den Optimismus. „Der Wirtschaftsmotor Touris-
dritten Monat in Folge einen neuen Rekordwert seit der erstmaligen Erhebung vor über 20 Jahren“, so UniCredit Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.
mus ist am Weg zurück in Richtung Normali-
Der internationale Rückenwind ist dabei weiterhin stark. Insbesondere die hohe
tät. Das ist eine gute Nachricht“, kommentiert
Dynamik der deutschen Industrie, die sich in einem erneuten Rekordwert des
Markus Gratzer, Generalsekretär der Österrei-
vorläufigen Einkaufsmanagerindex von 64,9 Punkten zeigt, unterstützt kräftig.
chischen Hoteliervereinigung, die jüngste WIFO-
Außerdem erfreulich: Der Aufschwung in der heimischen Industrie schlägt sich
Konjunkturprognose. Für 2022 rechnen die
mittlerweile sehr positiv auf dem Arbeitsmarkt nieder. „Seit einem halben Jahr
Experten damit, dass die Branche überpropor-
erhöhen die befragten Unternehmen mehrheitlich den Personalstand. Im Juni
tional zum Wirtschaftswachstum in Österreich
stieg der Beschäftigtenindex auf 63,7 Punkte, den zweithöchsten jemals gemes-
beitragen wird. Allerdings sieht heuer die Lage
senen Wert.
noch mau aus: Eine vollständige Erholung der österreichischen Tourismuswirtschaft und da-
UniCredit Bank Austria Einkaufs-Manager-Index
mit ein Anknüpfen an das Nächtigungsniveau 2019 wird kaum vor dem Jahr 2022 gelingen. Für den Weg zurück zu altbekannter Stärke sind laut Gratzer drei große Bereiche entscheidend: die Deckung des Mitarbeiterbedarfs, die Absicherung der noch immer stark angeschlagenen Stadthotellerie und die Steigerung der
Quelle: IHS Markit, UniCredit Research
Nachfrage.
Stark: Familienunternehmen Gut gehalten. Familienunternehmen haben in der Covid-
DIE ZAHL DES MONATS
19-Pandemie einmal mehr
67 %
ihre Widerstandskraft unter
bewältigen die Pandemie aus
Beliebtes Teleworking. Von Home Office über Zoom-Calls bis zu hybriden
eigener Kraft, obwohl rund
Events – die Corona-Krise hat die gewohnte Art zu arbeiten auf den Kopf gestellt.
die Hälfte von ihnen Umsatz-
Die Möglichkeit, flexibel von Zuhause aus tätig zu sein, wird vor allem von jüngeren Arbeitnehmern geschätzt und ist einigen sogar wichtiger als ein möglichst
einbußen in Kauf nehmen muss. Nicht einmal jedes fünf-
hohes Grundgehalt. Doch wie sehen heimische Unternehmer das Thema? Eine
te Familienunternehmen greift
Volksbank-Umfrage zeigt: Auch Arbeitgeber sehen Teleworking als Bereiche-
auf externes Kapital zurück.
rung. 57 Prozent der Teilnehmer ließen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Drei Viertel halten an Belegschaft, Boni und Ausschüt-
fünf Tage die Woche von Zuhause aus arbeiten, weitere 25 Prozent ermöglichten
tungen fest, nur 19 Prozent mussten Gehälter kürzen.
dies zumindest an drei bis vier Tagen. Angesprochen auf die Infrastruktur in der
Gleichzeitig deckt die Pandemie Schwächen auf, so
Heimarbeit gaben 41 Prozent an, bereits vor Corona über die notwendige Aus-
PwC-Experte Rudolf Krickl: „Beim Thema Digitalisie-
stattung verfügt zu haben. 38 Prozent konnten für ihre Mitarbeiter kurzfristig
rung müssen die Familienunternehmen den Worten
Laptops, Handys und Co. anschaffen, während 19 Prozent angaben, dass ihre
nun schleunigst Taten folgen lassen, um sich für den
Beschäftigten auf eigene Geräte zurückgegriffen haben. Für 67 Prozent ist es
wirtschaftlichen Aufschwung sowie weitere Krisen zu
dauerhaft vorstellbar ist, ihr Team von zu Hause aus arbeiten zu lassen.
wappnen, insbesondere in Österreich.“
16 . GELD-MAGAZIN – Juli/August 2021
Beweis gestellt: Die meisten Unternehmen im DACH-Raum
FOTO: Archiv
Credit: beigestellt
Rudolf Krickl, Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Entrepreneurship bei PwC Österreich