Schenke
13
Erinnerungen ~ Ari meint ~
n e be m L h r ig e n e d aus s 18 -Jä e i ne
SIND WIR BLOSS TIERE ?
sein muss, um zu funktionieren. Wieso nehmen wir uns also so wichtig? Im Mittelalter galten wir laut der Kirche sogar als Krone der Schöpfung. Wenn man schaut, was wir so treiben und was uns Freude bereitet, sind wir nicht so wahnsinnig weit gekommen. Wir haben alle einen unbedingten Überlebenswillen. Wir wollen Geld verdienen, um unsere Familie zu ernähren, wir wollen Kinder haben, Fortpflanzung betreiben, wir kaufen ein Haus, stecken so unser Revier ab. Wir lieben die Konkurrenz, wollen besser sein als andere, in der Hackordnung aufsteigen. Es sind dieselben Grundprinzipien wie im Tierreich, die uns antreiben. Pinguine schmücken ihr Nest, um Weibchen anzulocken. Wir kaufen dicke Yachten und schmücken uns mit Diamanten. Der Verzicht liegt nicht in der Natur von Tieren. Und der Mensch ist ein Tier. Hat schon mal ein Hund sein Fressen verweigert? In der heutigen Zeit wäre der Verzicht essenziell. Wir ersticken förmlich an unserer Konsumfreudigkeit. Doch jedes Tier strebt danach, sein Habitat zu vergrössern. So auch wir. Wir wollen mehr Geld, mehr Macht. Mit diesem Gedanken lässt sich vieles erklären. Zum Beispiel die altbekannte Frage, wieso es scheinbar oft die «Bösen» sind, die gewinnen. Die egoistischen, rücksichtslosen Menschen. Die Antwort findet man in ihrer Skrupellosigkeit. Sie nehmen sich, was sie wollen. Genau wie bei den Affen. Der, der sich als Erstes die grösste Frucht nimmt, hat sie. Ich bin der Meinung, dieses Phänomen ist der Grundbaustein von Erfolg oder Nichterfolg. Also das nächste Mal, wenn man etwas nicht bekommt, weil man Hemmungen hatte, darum zu kämpfen, weil man das Gegenüber nicht nerven wollte, weil man auf die Gefühle anderer oder, noch häufiger, auf die eigenen Rücksicht genommen hat, kann man sich sagen, ich muss das jetzt tun, ich habe das Recht dazu. Denn schliesslich bin ich auch nur ein Tier. Ich sage nicht, dass diese These richtig ist, Doch sie ist verständlich und erklärbar. Sie lässt einem freier atmen. Ein bisschen weniger zweifeln. •
Anzeige
Wenn man sich heute umschaut, was in der Welt so los ist, kann man leicht den Blick für das Menschliche in uns verlieren. Man kann leicht das Gefühl bekommen, keiner sei sich mehr der Konsequenzen seines Handelns bewusst, vor allem auch wie sehr er anderen schadet. Erst kommt das Fressen, dann die Moral, wie Bert Brecht schon sagte. Was unterscheidet uns überhaupt vom Tier? Laut der Biologie sind wir nicht mehr als eine weiterentwickelte Affenart, die mindestens sechs Stunden am Tag bewusstlos
Vote &
Win
Gew in eine nen Sie n Sc hmu monatli c c von Rho kgutsch h mbe e in rg Wer t von im
1000 .– Fran
ken
Jetzt teilnehmen! QR-Code fotografieren oder unter: www.schmuck.ch/p2nil
Aarau | Amriswil | Arbon | Bad Ragaz | Basel Bern | Biel | Brig | Buchs | Luzern | Lyss
Ari Teuwsen (18) ist Schüler an der Kantonsschule Wettingen.
Marbach | Mels | Seewen | Solothurn | Stans St. Gallen | Sursee | Thun | Visp | Wil | Winterthur
# 04 ~ 2021
Würenlingen | Zug | Zürich | rhomberg.ch