Aufgabenorientierter Finanzausgleich am Beispiel der elementaren Kinderbetreuung - Endbericht

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MODELL AUFGABENORIENTIERTER FINANZAUSGLEICH AM BEISPIEL ELEMENTARER BILDUNG

- Ein Betreuungsplatz für 0- bis 2-Jährige wurde doppelt so hoch gewichtet wie ein Betreuungsplatz für 3- bis 5-Jährige. Auch diese Gewichtung basiert auf vom KDZ durchgeführten interkommunalen Kennzahlenvergleichen. - Bei den Öffnungsstunden wurden die bestehenden Verteilungen zur Ausprägung des Leistungsangebotes näher betrachtet und darauf basierend vier ähnlich große Klassen gebildet (näheres hierzu im Anhang). Diesen Klassen wurden die Gewichtungen 100%, 75%, 50% und 0% zugeordnet. Bei den Gewichtungen handelt es sich um Annahmen. - Die Gewichtung bei den Schließtagen erfolgte analog der Gewichtung bei den Öffnungsstunden. - Der Indikator nicht-deutsche Erstsprache wurde mit dem Faktor 1,5 gewichtet. Auch hier handelt es sich um eine Annahme. Schritt 6: Ermittlung der Pauschalbeträge - Basierend auf den tatsächlichen Leistungskennzahlen und den festgelegten Gewichtungen der Indikatoren zueinander (Schritt 4) sowie der Gewichtung innerhalb der Indikatoren (Schritt 5) wird die gesamte aufgabenorientiert zu verteilende Summe in der Höhe von 1 Mrd. Euro aufgeteilt und somit die durchschnittlichen (gewichteten) Pauschalbeträge pro Leistungsindikator errechnet. Schritt 7: Aufgabenorientierte Mittelverteilung - Die einzelnen Gemeinden erhalten in Abhängigkeit ihres Leistungsangebotes auf Basis der zuvor ermittelten Pauschalbeträge die finanziellen Mittel.

2.2

Variante 1

Im Nachfolgenden werden die einzelnen Varianten genauer ausgeführt. Dabei erfolgt zuerst eine Kurzbetrachtung der Verteilungswirkungen der verwendeten Indikatoren. Darauf basierend erfolgen die Ermittlung der Pauschalbeträge und die Zuteilung der Mittel auf die einzelnen Gemeinden. Das aufgabenorientierte Verteilungskriterium in Variante 1 ist ausschließlich die Anzahl der betreuten Kinder nach Altersgruppen. Bei den Altersgruppen werden die betreuten Kinder in die zwei Gruppen „0- bis 2-Jährige“ und „3- bis 5-Jährige“ unterteilt. Dieses Modell dient in weiterer Folge als Basisvariante für die weiteren Varianten.80 Da die aufgabenorientierte Verteilung der finanziellen Mittel für die Kinderbetreuung bei jeder Variante nach EW-Klassen und Bundesländern berechnet wird, werden am Anfang der Varianten die Verteilungen der für das Modell zugrundeliegenden Leistungsindikatoren nach EW-Klassen und Bundesländer dargestellt. Die Darstellung nach Bundesländern (Abbildung 38) zeigt, dass bei den 0- bis 2-Jährigen in Wien mit 40 Prozent aller Kleinkinder überdurchschnittlich viele Kinder betreut werden. Bei den 3- bis 5-Jährigen entspricht die Verteilung der betreuten Kinder großteils jener der Bevölkerung.

80

Die Berechnungsmethoden und Grundannahmen bei den weiterführenden Modellen basieren auf den Annahmen des Modells 1.

91 22.10.15


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