YOGA
MIT DURCH DIE KALTE JAHRESZEIT DIE POSITIVEN EFFEKTE VON SPORT UND MEDITATION VEREINT von Nadina Jörg Genauso wie beim Hygge-Lifestyle ist der Sinn von Yoga, sich auf die positiven Dinge zu konzentrieren, es sich gemütlich zu machen und Liebe mit Leichtigkeit zu verbinden. Beim Yoga konzentriert man sich in Stille auf das Hier und Jetzt, die Praxis bietet ein gutes Gegenstück zu einem hektischen Alltag voller Leistungsdruck. Nicht nur der Körper profitiert davon, sondern auch die psychische Gesundheit. Grundsätzlich gibt es im Yoga eine Sammlung an Haltungen, sogenannte Asanas, die in der Praxis kreativ aneinandergereiht werden. Bei dynamischen Yogastilen wie dem Hatha- oder Power-Yoga geht man fließend im Rhythmus des eigenen Atems von der einen in die nächste Haltung über. Diese Flows dienen der Energetisierung und Stärkung des eigenen Körpers und Geistes. Bei ruhigeren Stilen wie dem Yin Yoga hingegen verbleibt man bis zu drei Minuten in einer Haltung, wobei Entspannung im Vordergrund steht. Je nach Yogalehrer:in wird die Praxis zusätzlich um Atemtechniken oder spirituelle Elemente wie Mantras und Om-Gesänge ergänzt. Mantras sind kurze Sätze, die mehrmals wiederholt werden und darauf abzielen, uns positiv zu stimmen, beispielsweise: „Ich bin stark“.
PHILOSOPHIE DES YOGA Ob körperlich anstrengend oder nicht, zentral ist beim Yoga stets, die Ruhe zu bewahren. Auch wenn man in der BalanceHaltung mal hin- und herwackelt: Statt sich zu ärgern, gilt es, das Gegebene einfach anzunehmen und gelassen weiter zu atmen. Ziel der Yogapraxis ist es, den Geist und Körper aktiv zur Ruhe zu bringen, indem aufkommende Gedanken und Umstände wahrgenommen und, ohne sie zu bewerten, wieder losgelassen werden. Im besten Fall ermöglicht diese eingeübte Gelassenheit einen besseren Umgang mit Schmerzen und Sorgen im Alltag.
FÜR WEN IST YOGA GEEIGNET? Yoga kann jeder machen, unabhängig vom Fitnesslevel oder Alter. Einzige Voraussetzungen sind eine Matte und die Bereitschaft, sich auf die Stille einzulassen. Im Yoga geht es darum, sich auszuprobieren, immer wieder zu schauen, was einem heute guttut, wie weit man gehen will. Mit der Zeit wird man automatisch flexibler, fitter und kann fortgeschrittene Haltungen üben.
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Armhaltung in einer Kundalini-Yoga-Meditation
YOGA-LEHRERIN KATJA EPP IM INTERVIEW Katja Epp vom Ananda Yoga Haus in Wiggensbach praktiziert und lehrt seit vielen Jahren Yoga. Die Kurse für schwangere Frauen sind eines ihrer Herzensthemen. Zudem hilft sie, mit Kundalini Yoga psychische Blockaden zu lösen. Im Interview gibt sie uns einen tiefen Einblick in die Methode und was sie für den Körper und den Geist bedeuten kann.
Was sind die ersten Schritte, wenn man mit Yoga anfangen möchte? Bucht eine Probestunde in einem Yoga-Studio mit gut ausgebildeten Lehrern. Sucht eine Einheit für Anfänger:innen aus und hört auf euer Bauchgefühl. Wenn ihr euch nicht wohl fühlt, dann probiert ein anderes Studio aus. In jedem Fall würde ich nicht online einsteigen. In einem schön eingerichteten Yoga-Raum seid ihr nicht abgelenkt und meist übt es sich in einer Gruppe auch ernsthafter; außerdem können die Lehrer vor Ort viel besser Fehlhaltungen oder gar Verletzungen vorbeugen.
Du bietest Kurse für Schwangere oder frisch gebackene Mütter an. Warum ist Yoga in dieser Lebensphase besonders sinnvoll? Grundsätzlich ist Yoga in jeder Lebensphase sinnvoll. Aber Yoga für Schwangere ist eine besondere Herzensangelegenheit für mich. Es ist wundervoll, in einem Kreis mit Frauen, die alle ein ungeborenes neues Leben in sich tragen, Yoga zu üben. Da liegt eine solche Magie in der Luft; das ist unbeschreiblich. Yoga in der Schwangerschaft ist die beste Unterstützung für Körper, Geist und Seele. Im besten Fall bereitet Schwangeren-Yoga auch wunderbar auf die Geburt vor, weil Atmung und Körperbewusstsein im Fokus stehen. Das Kind verinnerlicht bereits im
Das Kemptener Stadtmagazin Ausgabe November/Dezember 2023